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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Behältnis zum Transportieren von Gegenständen mit einem Grundkörper, der einen Raum wenigstens teilweise umschließt und wenigstens eine Seitenwand aufweist.
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Solche Behältnisse sind allgemein bekannt und weit verbreitet. Umfasst sind z. B. und in nicht abschließender Nennung, Kästen, Dosen, Beutel, Rucksäcke und Taschen in jeder Funktion.
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Die Seitenwände solcher Behältnisse sind ganz unterschiedlich ausgebildet. Häufig sind die Seitenwände aus dem gleichen Material wie das Behältnis an sich, z. B. Leder, Lederimitat, Plastik, Holz, Blech etc. Es gibt Behältnisse aus an sich weichem, nachgiebigem Material, bei denen die Seitenwände aus dem gleichen Material oder aber auch aus einem anderen, z. B. festen Material hergestellt sind. Grundsätzlich können Behältnisse des Standes der Technik aus einem einzigen Material oder aus unterschiedlichen Materialien mit identischen, ähnlichen oder ganz unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt sein.
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Zudem sind solche Behältnisse des Standes der Technik entweder einstückig oder mehrteilig ausgebildet, wobei die mehrteilige Ausbildung eine lösbare oder feste Verbindung zwischen einzelnen Teilen vorsieht.
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Solche Behältnisse des Standes der Technik sind auch zu öffnen, zu schließen und auch in der Regel auf einem Untergrund abzustellen. Zu diesem Zweck weisen die Behältnisse einen Deckel oder ein einem Deckel entsprechendes Teil auf, das eine Öffnungsseite verschließen kann. Dieses Verschlussteil kann lose mit dem Behältnis verbunden sein, wie z. B. der aufsteckbare Deckel einer rechteckigen Dose oder der verschraubte Deckel einer runden Dose. Ein solches Verschlussteil kann auch an dem Behältnis angelenkt sein. Für das Abstellen des Behältnisses auf einem Untergrund kann das Behältnis einen Boden aufweisen, der besonders robust ausgebildet sein kann.
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Schließlich weisen wenigstens einige Behältnisse des Standes der Technik auch eine Verschlusseinrichtung auf, um das Verschlussteil in der Schließstellung zu fixieren und die Schließstellung zu sichern.
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Alle diese Behältnisse des Standes der Technik haben den Nachteil, dass sich die Bauweise der Seitenwand nach dem Konzept des Behältnisses richtet und in keinem Falle geeignet ist, auch als Standfläche für das Behältnis genutzt zu werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Behältnis der eingangs genannten Gattung derart weiterzubilden, dass sich ein Konzept des Behältnisses nach der Seitenwand richtet und diese auch geeignet ist, als Standfläche genutzt zu werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die wenigstens eine Seitenwand eine Schuhsohle mit außenliegendem Profil umfasst.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, das Konzept des Behältnisses von der Seitenwand abhängig zu machen, da auf wenigstens eine vorhandene, handelsübliche Schuhsohle zurückgegriffen wird. Es gibt eine große Vielzahl von Schuhsohlen und Profilen, so dass sich das Behältnis z. B. in seiner Form jeweils an die Form der Schuhsohle anpasst. Eine Schuhsohle mit außenliegendem Profil verschafft der Seitenwand auch die Eignung als Standfläche.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die wenigstens eine Seitenwand mit dem Grundkörper lösbar verbunden ist. Auf diese Weise kann die als Schuhsohle ausgebildete, wenigstens eine Seitenwand als Deckel über eine Öffnung des Behältnisses gesteckt werden. In diesem Falle könnte das Behältnis z. B. eine Hartschalenbox, Holz- oder Blechkiste oder eine Dose aus Holz, Metall oder Pappe sein.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass die wenigstens eine Seitenwand an den Grundkörper angelenkt ist. Dadurch ist die als Schuhsohle ausgebildete wenigstens eine Seitenwand unverlierbar mit dem Behältnis verbunden.
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Alternativ könnte es auch von Vorteil sein, dass die wenigstens eine Seitenwand mit dem Grundkörper fest verbunden ist. Eine solche feste Verbindung kann beliebig hergestellt werden, z. B. mechanisch oder chemisch mittels Kleber. In diesem Falle ist die Seitenwand eine echte Seitenwand und nicht als Deckel o. dgl. nutzbar.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die wenigstens eine Seitenwand mit dem Grundkörper durch eine Mehrzahl von Schraubverbindungen fest verschraubt ist. Eine Verschraubung z. B. mittels Blechtreibschrauben ergibt eine sehr feste und haltbare Verbindung zwischen dem Material des Behältnisses und der wenigstens einen Seitenwand, d. h. dem Gummi der Schuhsohle.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass die wenigstens eine Seitenwand eine erste Seitenwand und eine zweite Seitenwand umfasst. Dadurch ist es möglich, das Behältnis auch als Tasche mit zwei Seitenwänden auszubilden.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den weiteren Merkmalen der Unteransprüche.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Die einzige Figur zeigt eine perspektivische, schematische Darstellung eines Behältnisses gemäß vorliegender Erfindung als Tasche mit Tragriemen.
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In der folgenden Beschreibung ist die vorliegende Erfindung rein beispielhaft in der Ausführungsform einer Tasche offenbart. Wie bereits eingangs ausgeführt, kann das Behältnis der vorliegenden Erfindung auch in zahlreichen anderen Ausführungsformen vorliegen. Mit „Schuhsohle” ist im Folgenden ein selbstständiges Bauteil eines Schuhs für den menschlichen Fuß gemeint, das bei der Herstellung eines Schuhs mit dem Obermaterial vernäht oder verklebt wird. Mit „Grundkörper” ist im Folgenden der allgemeine Korpus des Behältnisses gemeint. Mit „Seitenwand” ist im Folgenden der Bereich des Grundkörpers gemeint, der regelmäßig eine Schmalseite des Behältnisses bildet und/oder quer zu einer Frontseite und/oder einer Rückseite des Behältnisses angeordnet ist. Mit „Bodenwand” ist der Bereich des Grundkörpers gemeint, der beim Abstellen des Behältnisses auf einem Untergrund diesem zugewandt ist und/oder mit diesem in Kontakt kommt. Mit „verschraubt” ist eine Schraubbefestigung der Schuhsohle an dem Grundkörper im Unterschied zu einer Klebebefestigung oder einer Befestigung durch Nägel oder Nieten gemeint. Sollten so noch Begriffe unklar sein, so ist diese Beschreibung und die Zeichnung das Lexikon, aus dem sich die Bedeutung des Begriffs ergeben soll.
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In der Figur ist ein Behältnis 1 als Tasche schematisch und in Perspektive dargestellt. Das Behältnis 1 umfasst einen Grundkörper 3, der in der dargestellten Ausführungsform an einer Frontseite eine Vorderwand 5, an einer Bodenseite eine Bodenwand 7, an einer Rückseite eine Rückwand 9 bildet. In der dargestellten Ausführungsform sind Vorderwand 5, Bodenwand 7 und Rückwand 9 einstückig ausgebildet und gehen an Übergangsbereichen 11 abgerundet ineinander über. In anderen Ausführungsformen können die Übergänge auch kantig sein. Zudem können die einzelnen Wände separiert sein und bei der Herstellung des Behältnisses 1 an den Übergängen miteinander verbunden worden sein, z. B. durch Vernähen.
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In der vorliegenden Ausführungsform bestehen die Vorderwand 5, die Bodenwand 7, und die Rückwand 9 aus einem langen Materialstreifen 12, der an den Übergangsbereichen 11 umgebogen ist und auf diese Weise eine Art „Hülse” bildet. Die Länge des Materialstreifens ist größer als der Umfang des Behältnisses in Längsrichtung des Materialstreifens, so dass ein Ende 13 des Materialstreifens 12 die Vorderwand 5 überlagert. Die sich aus dieser Bauweise ergebenden Seitenöffnungen der „Hülse” sind in der vorliegenden Ausführungsform durch wenigstens eine Seitenwand 15, 17 verschlossen. Tatsächlich sind in der vorliegenden Ausführungsform beide Seitenöffnungen auf beiden Seiten der „Hülse” mit jeweils der ersten Seitenwand 15 und einer zweiten Seitenwand 17 verschlossen. In anderen Ausführungsformen kann auch nur eine erste Seitenwand 15 vorgesehen sein. Ebenso können in anderen Ausführungsformen auch mehr als zwei Seitenwände 15, 17 vorgesehen sein.
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Die wenigstens eine Seitenwand 15, 17 umfasst eine Schuhsohle 19. In der vorliegenden Ausführungsform „besteht” die wenigstens eine Seitenwand 15, 17 überwiegend aus Schuhsohle 19. In anderen Ausführungsformen kann aber auch eine Seitenwand 15 aus Schuhsohle 19 bestehen, während die Schuhsohle 19 in der anderen Seitenwand 17 integriert ist, also diese nicht ausschließlich aus Schuhsohle 19 besteht. Schließlich können außer der wenigstens einen Seitenwand 15 in anderen Ausführungsformen auch alle anderen Seitenwände nicht aus Schuhsohle 19 bestehen und diese auch nicht umfassen.
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Die wenigstens eine Seitenwand 15 ist mit dem Grundkörper 3 verbunden. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Materialstreifen 12 des Grundkörpers 3 mit einer Vielzahl von Schrauben 21 mit Schneidgewinde an die Schuhsohle 19 geschraubt. Die Schuhsohle 19, z. B. eine Bergsohle, hat eine Stärke von einigen Millimetern, so dass eine Verschraubung des Materialstreifens 12 an der Schuhsohle 19 möglich ist. In anderen Ausführungsformen kann die Verbindung zwischen dem Grundkörper 3 und der Schuhsohle 19 auch durch Verklebung oder Nagelung erfolgen. In weiteren Ausführungsformen kann die Schuhsohle 19 auch nur in die Seitenöffnung des Grundkörpers 3 eingesteckt oder über die seitliche Umgrenzung der Seitenöffnung aufgesteckt sein. Dann liegt eine lösbare Verbindung zwischen Schuhsohle 19 und Grundkörper 3 vor.
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Die Schuhsohle 19 ist in der vorliegenden Ausführungsform mit der „Spitze” nach oben angeordnet, so dass ein Fersenende mit der Bodenwand 7 zusammenfällt. In anderen Ausführungsformen kann die Schuhsohle 19 auch anders herum angeordnet sein, also mit der „Spitze” nach unten, so dass diese mit der Bodenwand 7 zusammenfällt.
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Die Schuhsohle 19 ist in der vorliegenden Ausführungsform mit einer Lauffläche und deren Profil nach außen gerichtet. Dadurch ist die Schuhsohle 19 und die betreffende Seitenwand 15, 17 auch als Standfläche geeignet. Das ist in Ausführungsformen relevant, in denen die Schuhsohle 19 vorm Grundkörper 3 lösbar ist und einen steckbaren Deckel bildet. In solchen Ausführungsformen können dann der Schuhsohlendeckel lösbar und der Schuhsohlenboden fest mit dem Grundkörper 1 verbunden sein.
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An dem Ende 13 des Materialstreifens 12 bzw. des Grundkörpers 3 ist eine Schließeinrichtung 23 angeordnet, die eine Schließstellung, wie sie in der Figur dargestellt ist, sichert.
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Das Material des Grundkörpers 3 ohne Schuhsohle 19 ist frei wählbar. Es sollte biegsam sein und sich gut mit der Schuhsohle lösbar oder fest verbinden lassen. Geeignete Materialien sind Leder, LKW-Plane, Kunststoff, Gewebe, Filz etc. Es sind Ausführungsformen denkbar, bei denen die Vorderwand 5 und/oder die Bodenwand 7 und/oder die Rückwand 9 eine als Informationsträger ausgebildete Außenseite des Grundkörpers 3 bilden. Z. B. kann diese dann frei gestaltet werden.
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Im Bereich der „Spitze” der Schuhsohle 19 ist an einander gegenüberliegenden Seiten des Grundkörpers 3 ein Tragelement als Tragriemen 25 angebracht, der in der vorliegenden Ausführungsform ein Schulterriemen ist. In anderen Ausführungsformen können andere Riemen auch an dergleichen oder einer anderen Stelle des Grundkörpers 3 angebracht sein, je nach Bedarf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behältnis
- 3
- Grundkörper
- 5
- Vorderwand
- 7
- Bodenwand
- 9
- Rückwand
- 11
- Übergangsbereich
- 12
- Materialstreifen
- 13
- Ende Materialsreifen
- 15
- erste Seitenwand
- 17
- zweite Seitenwand
- 19
- Schuhsohle
- 21
- Schrauben
- 23
- Schließeinrichtung
- 25
- Tragelement/Tragriemen