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Navigationssystem für Luftfahrzeuge Die Erfindung betrifft ein Flugzeugnavigationssystem,
insbesondere für Drehflügel- und Lotrechtstartflugzeuge, das zur manuellen oder
selbsttätigen Heranführung eines Flugzeuges an einen vorbestimmten Flugzustand und
zur Durchführung der für die Einhaltung dieses Flugzustandes erforderlichen Steuermanöver
dient, wobei Einrichtungen zur Erzeugung und Kombination von Signalen, die dem tatsächlichen
Flugzustand sowie der Abweichung vom vorbestimmten Flugzustand und der jeweiligen
Fluglage entsprechen, vorgesehen sind.
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Für Horizontalstartflugzeuge ist ein Navigationssystem bekannt, das
bei manueller Steuerung die Verstellung der Zeiger eines Anzeigeinstruments um solche
Beträge aus ihren jeweiligen Bezugsstellungen vorsieht, die ein Maß des Richtungssinns
und Betrages der zur asymptotischen Ansteuerung und nachfolgenden Einhaltung eines
gewünschten Flugzustandes erforderlichen Steuerbetätigung darstellen. Soll beispielsweise
das Flugzeug auf einen Funkleitstrahl geführt werden, so wird nach dem bekannten
System ein Zeiger, der den Betrag der erforderlichen Wendesteuerung anzeigt, nach
Maßgabe einer Kombination von drei Signalen verstellt. Die drei Signale ergeben
sich aus der seitlichen Versetzung des Flugzeugs gegenüber dem Funkleitstrahl (Versetzungssignal),
ferner aus dem Unterschied zwischen dem F7ugzeugsteuerkurs und dem durch die Richtung
des Funkleitstrahls gegebenen gewünschten Kurs (Kursabweichungssignal) sowie aus
der anliegenden Querneigungslage des Flugzeugs (Querneigungssignal). Der Pilot braucht
lediglich den Zeiger durch entsprechende Betätigung des Steuerorgans in dieser Bezugsstellung
zu halten, wodurch das Flugzeug asymptotisch an den gewünschten Flugkurs herangeführt
und sodann auf diesem gehalten wird.
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Nach dem bekannten System kann ein weiterer Zeiger vorgesehen werden,
dessen Auslenkung den Sinn und den Betrag der für bestimmte Zwecke erforderlichen
Längsneigungssteuerung anzeigt. Soll beispielsweise das Flugzeug entlang einer vorgegebenen
Gleitbahn beim Blindlandeverfahren geflogen werden, so kann dieser zweite Zeiger
nach einer Kombination aus zwei Signalen verstellt werden, wobei ein Signal den
tatsächlichen Längsneigungswinkel . des Flugzeugs angibt und das zweite Signal die
vertikale Versetzung des Flugzeugs vom vorgegebenen Gleitweg wiedergibt. Auch hier
braucht der Pilot den Zeiger lediglich in der Bezugsstellung zu halten, damit das
Flugzeug asymptotisch an die vorgegebene ; Gleitbahn herangeführt und sodann auf
dieser gehalten wird. Das bekannte Navigationssystem besitzt noch andere Betriebsweisen;
beispielsweise kann es auf Ansteuerung und nachfolgende Einhaltung einer vorgegebenen
Höhe, eines vorgegebenen Steuerkurses oder einer vorgegebenen Längsneigungsstellung
eingestellt werden.
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Für Luftfahrzeuge mit innerhalb eines weiten Geschwindigkeitsbereichs
veränderlichen Flugzuständen nach Art der Drehflügelflugzeuge und Lotrechtstartflugzeuge
ist das bekannte Navigationssystem wegen der besonderen Flugeigenschaften derartiger
Flugzeuge nicht ohne weiteres anzuwenden. Zu diesen besonderen Flugeigenschaften
gehört der im Vergleich zu normalen Flugzeugen viel größere Bereich möglicher Geschwindigkeiten,
ferner die Fähigkeit des Flugzeugs, sich unter großen Winkeln zu seiner Längsachse
in einer vertikalen oder horizontalen Ebene fortzubewegen, sowie die. Tatsache,
daß die Richtung des Flugzeugs in bezug auf die Flugzeugachsen sowie die Geschwindigkeit
besonders empfindlich von der Lage des Flugzeugs abhängen. Hinsichtlich der Steuerung
des Flugzeugs ergeben sich aus diesen besonderen Flugeigenschaften im Vergleich
zu der Steuerung herkömmlicher Flugzeuge mit festen Flügeln einerseits besondereManövriermöglichkeiten;
andererseits sind damit auch bestimmte andersartige Begrenzungen der Manövrierfähigkeit
verbunden.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Navigationssystem
für Luftfahrzeuge, insbesondere für Drehflügel und Lotrechtstartflugzeuge zu schaffen,
das sich dadurch kennzeichnet, daß bei einer Anwendung auf Luftfahrzeuge mit innerhalb
eines
weiten Geschwindigkeitsbereichs veränderlichen Flugzuständen die Kombination "der
Steuersignale, die sich aus den Signalen für den tatsächlichen Flugzustand, für
die Abweichung vom gewünschten Flugzustand sowie für die augenblicklich anliegende
Fluglage ergibt, in Abhängigkeit von der jeweiligen Fluggeschwindigkeit erfolgt,
wobei zur Erreichung des gewünschten Flugzustandes die jeweils der Fluggeschwindigkeit
und den Flugeigenschaften entsprechenden optimalen Steuermanöver vorausgesetzt werden.
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Das Navigationssystem ist nicht nur für den manuellen Einsatz gedacht,
sondern auch in Verbindung mit Flugregelanlagen anwendbar, wobei die erzeugten Steuerausgangssignale
zur Betätigung der Selbststeueraniage herangezogen werden.
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Ausführungsbeispiele des Navigationssystems sind in den Zeichnungen
dargestellt; darin zeigt F i g. 1 ein Blockdiagramm mit den Signalverbindungen und
dem Anzeigegerät, F i g. 2 ein ausführliches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels,
F i g. 3, 4 und 5 schematische Darstellungen eines gewählten Kurses unter verschiedenen
Flugbedingungen mit einem Hubschrauber, F i g. 6, 7 und 8 schematische Darstellungen
beim Annähern des Flugzeugs an einen Ortsbestimmungsstrahl eines Instrumentlandesystems
unter verschiedenen Flugbedingungen, F i g. 9 und 10 schematisch die Arbeitsweise
des Systems beim Landen bzw. Einschweben auf dem Strahl eines Instrumentlandesystems
bei verschiedenen Neigungswinkeln des Landestrahls und Fi g. 11 bis 17 Blockdiagramme
von verschiedenen Abwandlungen von Teilen des in F i g. 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiels.
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Ein Hubschrauber 10 (F i g. 1) wird mit Hilfe von drei primären
handbetätigten Steuerelementen stabilisiert und navigiert, wobei zum Regeln der
Längs-und Querneigung der Knüppel 11 dient und zum zyklischen Variieren des Anstellwinkels
der Rotorfiügel vorgesehen ist. Die Drehbewegungen um die Hochachse werden mit Hilfe
des Pedals 12 für die Gegendrehmoment-Luftschraube kontrolliert, während zum Steuern
der Flughöhe ein Steuerknüppel 13 für den Gesamtanstellwinkel der Rotorflügel dient.
ImHinblick auf die eigentümlichenFlugeigenschaften eines Hubschraubers kontrolliert
der Knüppel 11
auch die Bewegung in Flugrichtung bzw. die Fahrt des Flugzeugs
sowie auch die seitliche Bewegung des Flugzeugs.
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Das Anzeigegerät 15 ist so ausgebildet, daß ein normalerweise horizontal
liegender Stab 16 und ein normalerweise senkrecht stehender Stab 17 relativ zu einer
in der Mitte angeordneten Kennmarke 18 bewegt werden. Das Anzeigegerät umfaßt zusätzlich
einen kurzen und waagerecht stehenden Zeiger 19, der sich relativ zur Nullmarke
18 bewegt. Weiterhin sind eine oder mehrere Kennmarken 20 vorgesehen, um die Beurteilung
der Bewegung des Zeigers 19 zu erleichtern. Ferner ist ein senkrecht stehender Zeiger
21 vorgesehen, der sich ebenfalls relativ zur Kennmarke 18 bewegt. Die Bewegung
des senkrechten Stabes 17 nach rechts oder links gegenüber derKennmarke 18 zeigt
Größe und Richtung der Rechts-Links-Steuerbewegung des Blattsteigungs-Steuerknüppels
11 an, die erforderlich ist, um einen befohlenen Rollwinkel des Flugzeugs
hervorzurufen. Entsprechend zeigt die Bewegung des Stabes 16 oberhalb und
unterhalb der Kennmarke 18 die Größe der Bewegung des Steuerknüppels 11 nach vorn
bzw. hinten an, die erforderlich ist, um die befohlene Längsneigung des Flugzeugs
hervorzurufen. Die Bewegung des Zeigers 19 oberhalb und unterhalb der Kennmarke
18 bzw. der Kennmarken 20 zeigt entsprechend eine erforderliche Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung
des Rotoranstellwinkelsteuerknüppels 13 an, die erforderlich ist, um eine befohlene
Anderung der Flughöhe des Flugzeugs herbeizuführen. Die Bewegung des Zeigers 21
gegenüber der Kennmarke 18 oder den Kennmarken 22 nach rechts oder links zeigt die
Größe der nach rechts oder links gerichteten Bewegung des Pedals 12 an, die benötigt
wird, um eine befohlene Änderung der Gierstellung des Flugzeugs herbeizuführen.
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Die Steuerung der Bewegung der Zeiger (F i g. 1): erfolgt durch eine
Mehrzahl von Signalen, die aus durch das Flugzeug gegebenen Fluglage- und Positionswerten
abgeleitet werden, wobei diese Signale als Funktionen tatsächlich vorhandener dynamischer
Flugcharakteristiken des Flugzeugs kombiniert und in gegenseitige Beziehung gesetzt
werden. Danach erfolgt die Steuerung des senkrechten Stabes 17 entsprechend den
Abweichungen des Flugzeugkurses von einem gewählten Kurs, wobei die Bestimmung dieser
Abweichungen durch einen Magnetkreiselkompaß und einen Kurswähler 25 erfolgt; außerdem
wird o das der Querneigung des Flugzeugs entsprechende Signal einem Lotkreise126
entnommen, wozu gegebenenfalls noch ein Signal tritt, das der Versetzung des Flugzeugs
gegenüber einem vorbestimmten Bodenkurs entspricht, wobei dieses Signal durch ein
5 Abtriftmeßgerät 27 geliefert wird., Die Querneigungs-Befehlssignale werden bei
28 kombiniert und in gegenseitige Beziehung gebracht, und zwar als eine Funktion
der Fluggeschwindigkeit, die aus einem Fahrtmesser 30 und einem Fahrtwähler 39 im
Gerät o 31 bestimmt wird. Der Zeiger 21 zur überwachung der Gierstellung des Flugzeugs
wird durch Signale abgelenkt, die den gewählten Kursabweichungen entsprechen und
bestimmt werden vom Kreiselmagnetkompaß 25 und von einem Signal, das der Giergeschwindigkeit
des Flugzeugs entspricht. Die Eiergeschwindigkeit wird durch den Eiergeschwindigkeitsmesser
29 bestimmt und gegebenenfalls durch ein vom Funkempfänger oder Bodenkursrechengerät
27 entnommenes Signal, das sich auch bei 31 als Funktion der vom Fahrtmesser 30
und dem Fahrtwähler 39 ermittelten Fluggeschwindigkeit bestimmt, kombiniert und
in gegenseitige Beziehung gesetzt wird.
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Die Steuerung der Bewegung des horizontalen Stabes 16 erfolgt durch
ein Längsneigungssignal, das einem Lotkreise126 entnommen wird, sowie einem Signal,
das der Versetzung des Flugzeugs gegenüber einem vorbestimmten Kurs entspricht,
wobei diese Versetzung durch einen Funkempfänger für den geneigten Einschwebestrahl
oder durch ein Bodenkursrechengerät 32 bestimmt wird und wobei diese Signale bei
33 bzw. 36 als Funktion der Fahrt des Flugzeugs und des Abstiegswinkels, der durch
die Einstellung des Abstiegswinkelwählers 38 bestimmt ist, kombiniert und in gegenseitige
Beziehung gesetzt werden.
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Die Steuerung der Bewegung des Zeigers 19 erfolgt durch Signale, die
einer Flughöhensteuerungseinrichtung
34 und einem Empfänger oder
Rechengerät 32 entnommen werden. Diese Signale werden bei 35 und 37 als Funktionen
der Fahrt des Flugzeugs und des Abstiegswinkels, der durch die Einstellung des Abstiegswinkelwählers
38 bestimmt ist, kombiniert und in gegenseitige Beziehung gebracht.
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Die Ablenkungen der Stäbe und Zeiger des Anzeigegeräts 15 zeigen die
Änderungen in der Fluglage sowie in der Flughöhe und in der Flugzeuggeschwindigkeit
an, die bewirken, daß sich das Flugzeug der gewünschten Flugbahn asymptotisch nähert
und danach auf dieser Flugbahn verbleibt, wobei die Flugbahn durch einen Wählschalter
vorgewählt wird.
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Um jedoch Vorteile aus den charakteristischen Eigenschaften des Hubschraubers
zu ziehen, kann man zusätzliche Flugbahnen wählen, die vom Abstiegswinkelwähler
38 und dem Fahrtwähler 39 geliefert werden.
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Die Querstabilität des Flugzeugs (F i g. 2) kann dadurch kontrolliert
werden, daß man den Steuerknüppel 11 für die Rotorblattsteigung so einstellt, daß
der senkrechte Stab 17 mit der Kennmarke 18 in Deckung bleibt. Zu diesem Zweck liefert
der Lotkreise126 ein Kontrollsignal für die Versetzung aus der Querlage über einen
geeigneten Geber 40, der auf der Querneigungsachse angeordnet -ist. Dieses
Querneigungs-Versetzungssignal wird zusammen mit dem von einem Geschwindigkeitsmeßkreis
41 gelieferten Wert für die Geschwindigkeit der Änderung mit einem Querneigungs-Trimmsignal
kombiniert, das von einer geeigneten Trimmeinstelleinrichtung 42 geliefert
wird, die zweckmäßigerweise auf dem Anzeigegerät 15 angeordnet ist. Das resultierende
Signal wird einem geeigneten Verstärker 43 und einem Demodulator 44 zugeführt, dessen
Ausgangsenergie zum Speisen der Mittel 45 zum Bewegen des senkrechten Stabes 17
dient. Das aus einem Potentiometer entnommene Trimmsignal soll Restfehler beseitigen,
die von Einbaufehlern des Lotkreisels herrühren, und soll außerdem Veränderungen,
die durch Verteilung , der Flugzeugbelastung entstehen, ausgleichen.
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Die Kurs- oder Gierstabilisierung des Flugzeugs läßt sich aus den
Ablenkungen des Gierzeigers 21 kontrollieren. Zur Stabilisierung des Flugzeugs um
die Gierachse sind ein Kreiselmagnetkompaß 66 und , ein Kurswähler 25 vorgesehen,
die über ein Synchroglied 46 ein Ausgangssignal liefern, das den Abweichungen des
Flugzeugkurses von einem gewählten Kurs entspricht. Dieses Signal wird zusammen
mit einem der Giergeschwindigkeit proportionalen Signal, ; das auch der Gierbeschleunigung
des Flugzeugs proportional ist, einem geeigneten Verstärker 47 und einem Entmodulator
48 zugeführt, dessen Ausgangsklemmen mit einer Einrichtung 49 zum Bewegen eines
Zeigers verbunden sind. Das Giergeschwindig- ; keitssignal wird durch einen Kursänderungsgeschwindigkeitskreise150
erzeugt. Das der Änderungsgeschwindigkeit des erwähnten Giergeschwindigkeitssignals
bzw. der Gierbeschleunigung proportionale Signal wird mit dem Giergeschwindigkeitssignal
kom- f biniert, bevor es mit dem Kursabweichungssignal kombiniert wird, wobei das
Gierbeschleunigungssignal aus einem Geschwindigkeitskreis 51 abgeleitet wird.
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Die Längsstabilisierung des Flugzeugs wird durch e Betätigung der
Rotorblattsteigerung erreicht, wobei der waagerechte Stab 16 mit der Kennmarke
1.8 in Deckung gehalten wird. Der Lotkreisel 26 liefert ein Längsneigungs-Versetzungssignal,
das von einem Geber 51 a bestimmt wird, der auf der Längsneigungsachse des
Lotkreisels angeordnet ist. Das Versetzungssignal wird zusammen mit einem Signal
für die Geschwindigkeit der Versetzungsänderung, das von dem Geschwindigkeitskreis
52 geliefert wird, mit einem Längsneigungstrimmsignal kombiniert, das von einer
geeigneten Trimmungseinstellvorrichtung 53 geliefert wird, um danach über einen
Verstärker 55 und einen Demodulator 56 der Bewegungseinrichtung 54 für den waagerechten
Stab 16 zugeführt zu werden.
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Um das Flugzeug in einer gewählten Flughöhe zu stabilisieren, betätigt
der Flugzeugführer den Steuerknüppel für den Gesamtanstellwinkel des Rotors in der
Weise, daß der waagerechte Zeiger 19 seine Nulllage beibehält. Zu diesem Zweck wird
ein Versetzungssignal, das den Abweichungen von einer vorgewählten Flughöhe entspricht,
von einer geeigneten Höhenkontrollvorrichtung 57 geliefert, und dieses Versetzungssignal
wird bei 86, 86' verstärkt und begrenzt und dann zusammen mit einem Meßwert für
die Geschwindigkeit der Versetzungsänderung, der von einem Geschwindigkeitsmeßkreis
58 geliefert wird, über einen Verstärker 60 und einen Demodulator 61 der Bewegungseinrichtung
59 für die waagerechten Zeiger zugeführt. Ein Höhenbeschleunigungssignal wird dadurch
erzeugt, daß die Ableitung des vom Geschwindigkeitsmeßkreis 58 gelieferten Geschwindigkeitssignals
durch einen zweiten Geschwindigkeitsmeßkreis 58' bestimmt, dessenAusgangssignal
mit den Versetzungs- und Geschwindigkeitssignalen kombiniert wird, bevor das resultierende
Signal gebildet und der Bewegungseinrichtung 59 für den Zeiger zugeführt wird.
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Die Aufgabe der Geschwindigkeitssignale in den Kanälen für die Längsneigung
und die Querneigung besteht darin, eine Bewegung der Stäbe 16 und 17 zu erzeugen,
die dem Steuerelement für den Blattanstellwinkel folgt, wobei zunächst eine Quer-
und/ oder Längsneigungsgeschwindigkeit des Flugzeugs hervorgerufen wird. Da sich
die Bewegungsgeschwindigkeiten um die betreffenden Achsen bei einem Hubschrauber
jedoch schnell aufbauen, werden die den Anzeigestäben zugeführten Geschwindigkeitssignale
im wesentlichen gleich der Verlagerung des Steuerknüppels sein und daher nicht nur
die Richtung der Abweichung anzeigen, sondern auch erkennen lassen, in welchem Ausmaß
der Steuerknüppel bewegt werden muß, um die Abweichung auf Null zurückzuführen.
Aus der Ansprechcharakteristik eines Hubschraubers ergibt sich jedoch bei der Gierstellungs-und
Höhenzeige 19 bzw. 21 eine andere Situation. Hubschrauber sprechen auf eine Betätigung
der Pedalstange 12 verhältnismäßig langsam an, so daß sich eine erhebliche Verzögerung
der Gierbewegung des Flugzeugs ergibt.
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Um dem Flugzeugführer anzuzeigen, in welchem Ausmaß die Pedaistange
bewegt werden muß, wird dem Zeiger 21 ein Signal zugeführt; das der Gierbeschleunigung,
d. h. der Ausgangsenergie des Geschwindigkeitsmeßkreises 51, proportional ist.
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Die gleichen Maßnahmen gelten für die Höhensteuerung eines Hubschraubers,
da die Flughöhe durch die Änderung des Gesamtanstellwinkels des den Hubschrauber
tragenden Rotors beeinflußt wird. Die Höhenbeschleunigung des Flugzeugs ist im wesentlichen
proportional zur Bewegung des Steuerknüppels 13 für den Rotoranstellwinkel, wobei
für eine Anderung
des Rotoranstellwinkels dem waagerechten Zeiger
19 über einen Geschwindigkeitsmeßkreis 58' ein zur Höhenbeschleunigung proportionales
Signal zugeführt wird.
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Da das Ausmaß der Betätigung des Gierstellungspedals 12 im wesentlichen
proportional zur Gierbeschleunigung des Flugzeugs ist, kann man ein der Pedalbewegung
entsprechendes Signal an Stelle des vom Geschwindigkeitsmeßkreis 51 gelieferten
und der tatsächlichen Beschleunigung des Flugzeugs entsprechenden proportionalen
Signals verwenden. Für die Erzeugung eines Pedalbewegungssignals (F i g. 2) wird
ein Geber 87 verwendet, das auf dem Gierstellungspedal 12 angeordnet ist. Das hierbei
erzeugte Signal wird über einen geeigneten Schalter 87' mit dem Signal des Kursänderungsgeschwindigkeitskreisels
kombiniert.
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Da auch die Bewegung des Steuerknüppels für den Rotoranstellwinkel
im wesentlichen proportional zur Höhenbeschleunigung ist, kann im Höhenkanal ein
dieser Bewegung entsprechendes Signal an Stelle des (F i g. 2) vom Geschwindigkeitsmeßkreis
58' gelieferten Höhenbeschleunigungssignals verwendet werden. Zur Signalerzeugung
eignet sich ein Signalgenerator 88, wobei das erzeugte Signal durch einen Schalter
88' mit dem Höhenversetzungssignal kombiniert wird.
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Der Hubschrauber läßt sich leicht und genau manövrieren, wenn die
Steuerelemente 11, 12 und 13 in Nullstellung mit den Stäben und Zeigern des Anzeigegeräts
15 gehalten werden. Ein Kurswähler 62, der mit einem Kreiselmagnetkompaß 66 gekuppelt
ist, liefert das Kursbefehl- oder Manövriersignal. Der Kurswähler 62 umfaßt allgemein
eine Kompaßrose 63 und einen dieser zugeordneten Kompaßzeiger 64, der von dem Kreiselmagnetkompaß
66 aus über eine Servofolgeschleife 65 angetrieben wird. Ein gleichachsig mit dem
Zeiger 64 angeordneter Kurswählerzeiger 67 zeigt die Größe einer gewünschten Kursänderung
in Winkelgraden an. Die Verstellung des Kurswählerzeigers 67 erfolgt durch einen
Wählknopf 68, der den Zeiger 67 gegenüber dem Zeiger 64 über ein mechanisches Differential
70 antreibt. Diese Relativbewegung verstellt in ähnlicher Weise den Läufer des Kurswählersynchronisationsgliedes
46 gegenüber dem Folgesynchronisationsglied 69 der Folgeschleife 65. Nachdem ein
gewünschter Kurs eingestellt worden ist, wird der Läufer des Synchronisationsgliedes
46 durch eine Reibungskupplung 68' mit dem Instrumentengehäuse gekuppelt. In der
Läuferwicklung des Kurswählersynchronisationsgliedes 46 ergibt sich somit nur dann
eine induzierte Spannung vom Wert Null, wenn die elektrischenVektonen im Folgesynchronisationsglied
69 und dem Kurssynchronisationsglied 46 miteinander fluchten, d. h., wenn sich das
Flugzeug auf dem gewählten Kurs befindet; anderenfalls wird durch das Kurswählersynchronisationsglied
46 eine Ausgangssignalspannung erzeugt, die der in Winkelgraden gemessenen Abweichung
zwischen dem tatsächlichen Kurs des Flugzeugs und dem gewünschten oder gewählten
Kurs proportional ist.
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Das vom Synchronisationsglied 46 gelieferte Kursabweichungssignal
wird gleichzeitig zwei verstellbaren Potentiometern 71 und 72 mit veränderlichem
Wechselstromwiderstand zugeführt. In den Ausgangskreisen der Potentiometer 71 und
72 sind Begrenzer 73 und74 fürdenMaximalwert desKursabweichungssignals vorgesehen,
das dem Querneigungszeiger 17 und dem Gierstellungszeiger 21 zugeführt wird; um
die Rollgeschwindigkeit bzw. die Giergeschwindigkeit des Flugzeugs zu begrenzen.
Die Ausgangsgrößen der Potentiometer 71 und 72 werden mit dem von dem Lotkreisel26
gelieferten Roll- bzw. Quemeigungssignal und dem vom Kursänderungsgeschwindigkeitskreisel
50 gelieferten Kursänderungsgeschwindigkeitssignal kombiniert, wobei die relative
Größe der von den Potentiometern 71 und 72 abgegebenen Kurssignale
als Funktion der Fluggeschwindigkeit variiert wird, z. B. mit Hilfe einer mechanischen
Kupplung 75, die durch die Fahrtbeeinflussungs-Servoeinrichtung 77 betätigt wird.
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Die Fluggeschwindigkeit wird durch einen Fahrtmessen 76 bestimmt,
der ein Ausgangssignal erzeugt, wobei diesem Signal ein Nachfuhrregelkreis untergeordnet
ist, der einen Antrieb in einer solchen Richtung und von einem solchen Ausmaß vermittelt;
daß das Fluggeschwindigkeits-Abweichungssignal ständig auf Null zurückgeführt wird.
Die Kraftabgäbewelle 75 des Fahrtsteuerungs-Servogeräts 77 wird somit ständig in
einer Stellung gehalten, die der augenblicklichen Geschwindigkeit des Flugzeugs
entspricht.
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Die Ausgangsseite des Potentiometers 71 beeinflußt die Signalempfindlichkeiten
im Steuerkanal für den Querneigungszeiger 17, so daß ein Querneigungswinkel befohlen
wird, der der Abweichung des geflogenen Kurses von einem gewählten Kurs entspricht.
Ähnlich variiert die Ausgangsseite des Potentiometers 72 das Signalverhältnis, das
den Kanal für den Gierstellungszeiger steuert, um eine Giergeschwindigkeit zu befehlen,
die ebenfalls eine Funktion der Fluggeschwindigkeit ist. Somit wird die relative
Bewegung des Kurszeigers 21 und des Querneigungszeigers 17 derart
in Beziehung gebracht, daB koordinierte Flugbahnen eingehalten werden, und zwar
ohne Rücksicht auf die Fluggeschwindigkeit; wenn der Flugzeugführer die Zeiger im
Anzeigefeld des Anzeigegeräts ständig in ihrer Nullstellung hält. Zur Erläuterung
der Arbeitsweise sei angenommen (F i g. 3, 4 und 5), daß der Hubschrauber in Richtung
des Pfeils 78 fliegt und es erwünscht sei, in Richtung des Pfeils 79 zu fliegen.
Der Flugzeugführer stellt den Kurswählerzeiger 67 auf den gewünschten Kurs ein und
erzeugt auf diese Weise ein Kursabweichungs-Signal auf der Ausgangsseite des Kurswählersynchronisationsgliedes
46, das es an die Wicklungen der Potentiometer 71 und 72 angelegt wird. Da der Hubschrauber
die Vorwärtsgeschwindigkeit Null aufweist, hat die Fahrtmesserwelle 75 den Kontaktarm
des Potentiometers 71 so verstellt, daß sich dieser in der Stellung für die Ausgangsleistung
Null befindet, so daß dem Verstärker 43 und dem Querneigungszeiger 17 ein im wesentlichen
Null betragendes Kursabweichungssignal zugeführt wird. Andererseits ist der Kontaktarm
des Potentiometers 72 gegenüber der Potentiometerwicklung in eine Stellung gebracht
worden, die dem Kursabweichungs-Signal den Wechselstromwiderstand Null entgegensetzt.
Infolgedessen wird dieses Signal vollständig über den Verstärker 47 zum Gierstellungszeiger
21 geleitet, um diesen um den Kursabweichungswert abzulenken. Durch den vom Zeiger
21 gegebenen Befehl betätigt der Flugzeugführer die Pedalstange des Hubschraubers
in dem gleichen Sinne, wie der Zeiger abgelenkt wird, wodurch der Anstellwinkel
des Stabilisierungspropellers geändert wird, so daß,
ein Steuermoment
um die Gierachse des Flugzeugs erzeugt wird. Die sich hierbei ergebende Giergeschwindigkeit
des Flugzeugs wird durch den Giergeschwindigkeitskreisel 50 festgestellt,
dessen Ausgangssignal bei 51 differenziert wird und der Gierbeschleunigung des Flugzeugs
proportional ist. Dieses Gierbeschleunigungssignal wird mit dem Kursabweichungssignal
degenerativ kombiniert, und wenn die Größe dieses Signals gleich dem Kursabweichungssignal
ist, wird sich der Zeiger 21 in seine Nullage bewegen und dem Flugzeugführer dadurch
zu erkennen geben, daß die Bewegung der Pedalstange beendet werden muß. Wenn sich
die Beschleunigung zu einer Giergeschwindigkeit entwickelt, überdeckt oder ersetzt
das Giergeschwindigkeitssignal das Beschleunigungssignal, und der Zeiger 21 verbleibt
in seiner Nullage. Der Begrenzer 74 hat die Aufgabe, den Maximalwert des Kursabweichungssignals
zu begrenzen, so daß ohne Rücksicht darauf, wie groß die befohlene Kursabweichung
ist, die Wendegeschwindigkeit einen gewünschten Wert nicht überschreiten wird. Wenn
sich das Flugzeug dem gewählten Kurs nähert, wird die Ausgangsleistung des Kurswählersynchronisationsgliedes
46 zurückgehen, so daß der Zeiger 21 in der entgegengesetzten Richtung abgelenkt
wird. Um den Zeiger 21 in der Nullage zu halten, muß der Flugzeugführer die Giergeschwindigkeit
vermindern, wobei das Beschleunigungssignal erneut im entgegengesetzten Sinne wirksam
wird, so daß der Flugzeug- 3 führer nicht die Größe der Pedalbewegung zur Herabsetzung
der Giergeschwindigkeit zu variieren braucht. Wenn der gewünschte Kurs erreicht
ist, geht das Kursabweichungssignal auf Null zurück, und der Flugzeugführer vermindert
entsprechend die Kursänderungsgeschwindigkeit des Flugzeugs auf Null, und zwar entsprechend
den durch den Zeiger 21 gegebenen Befehlen.
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Für den Fall langsamer oder geringer Fluggeschwindigkeit wird das
begrenzte Kursabweichungssignal sowohl dem Querneigungszeiger 17 als auch dem Wendezeiger
21. zugeführt. Bei diesen niedrigen Fluggeschwindigkeiten wird der Flugzeugführer
dem Flugzeug somit eine Querneigung geben, bis der Querneigungswinkel das vom Lotkreisel
26 gelieferte Querneigungssignal das vom Potentiometer 71 gelieferte Kursabweichungssignal
gerade auslöscht. Gleichzeitig wird der Flugzeugführer das Flugzeug in eine Fluglage
bringen, bis das vom Kursänderungsgeschwindigkeitskreisel 50 gelieferte Gier- bzw.
Wendegeschwindigkeitssignal das vom Potentiorneter 72 gelieferte Kursabweichungssignal
gerade auslöscht, so daß sich ein koordiniertes Manöver ergibt, das den gewünschten
Kurs erreichen läßt (F i g. 4).
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Bei hohen Geschwindigkeiten im Geradeausflug reagiert der Hubschrauber
im wesentlichen in gleicher Weise wie ein Flugzeug mit festen Tragflächen. Für diesen
Fall wird dem Navigationssystem das gesamte Kursabweichungssignal zugeführt, das
den Querneigungszeiger 17 betätigt und dem Flugzeugführer befiehlt, das Flugzeug
unter einem Querneigungswinkel einzustellen, der so groß ist, daß das vom Lotkreisel
26 gelieferte Signal das Kursabweichungssignal des Potentiometers 71 gerade auslöscht.
Eine Dämpfung der Kursänderung wird ständig durch den Giergeschwindigkeitskreisel
aufrechterhalten, der dem Zeiger 21 ein Giergeschwindigkeitssignal zuführt. Obwohl
der Kontaktarm des Potentiometers 72 so eingestellt ist, daß das ganze Kursabweichungssignal
gegenüber dem Gierstellungskanal zurückgehalten wird, sickert ein vorbestimmter
Anteil des Kursabweichungssignals bei hohen Fluggeschwindigkeiten ständig dem Gierstellungskanal
zu, und zwar mit Hilfe eines Vorspannwiderstandes 72', der zwischen einem Ende der
Potentiometerwicklung 72 und Erde liegt, um bei hohen Fluggeschwindigkeiten einen
, positiven Kursbezugswert zu liefern. Dieser kleine Anteil des Kursabweichungssignals
gewährleistet außerdem eine einwandfreie Durchführung des Wendemanövers während
der Kursänderung.
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Um die Wendegeschwindigkeit des Flugzeugs in Abhängigkeit von der
Fahrt zu variieren, sieht das Navigationssystem verschiedene Ausführungsformen (F
i g. 11 bis 15) vor. In F i g. 11 wird ein Signal, das dem Querneigungswinkel des
Flugzeugs entspricht, und ein der- Kursabweichung des Flugzeugs entsprechendes Signal
algebraisch kombiniert und dazu benutzt, den Querneigungszeiger 17 zu betätigen,
der anzeigt, in welchem Ausmaß der Querneigungswinkel geändert werden muß, um eine
Kursänderung des Flugzeugs mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit herbeizuführen.
Auch ein Signal, das der Giergeschwindigkeit des Flugzeugs entspricht, sowie ein
der Kursabweichung entsprechendes Signal werden algebraisch kombiniert, und diese
kombinierten Signale dienen zur Betätigung des Zeigers 21, dessen Ablenkung die
erforderliche Wendegeschwindigkeit des Flugzeugs anzeigt. Bei dieser Abwandlung
werden jedoch das Verhältnis zwischen dem Kursabweichungssignal und dem Querneigungswinkelsignal
und. das Verhältnis zwischen dem Kursabweichungssignal und dem Wendegeschwindigkeitssignal
gleichzeitig in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit variiert; indem jeweils
die Größe des dem Zeiger 21 zugeführten Querneigungswinkelsignals variiert wird,
während das Kursabweichungssignal abgesehen von einer etwaigen Begrenzung im wesentlichen
unverändert bleibt. Das von dem Lotkreisel 26 gelieferte Rollwinkelsignal wird dem
Rollwinkelbefehlszeiger 17 über einen Verstärker 80 mit veränderbarem Verstärkungsgrad
zugeführt, während das vom Giergeschwindigkeitskreise150 gelieferte Giergeschwindigkeitssignal
dem Wendebefehlszeiger 21 durch einen Verstärker 81 mit veränderbarem Verstärkungsgrad
aufgedrückt wird. Der Verstärkungsgrad des Verstärkers 80 für das Rollwinkelsignal
wird umgekehrt proportional zur Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs verändert, d.
h., der Verstärker besitzt bei hohen Fluggeschwindigkeiten einen verhältnismäßig
niedrigen . Verstärkungsgrad, und umgekehrt: Der Verstärkungsgrad des Verstärkers
81 für das Wendegeschwindigkeitssignal wird proportional zur Fluggeschwindigkeit
verändert, d. h., bei geringer Fahrt des Flugzeugs ist der Verstärkungsgrad dieses
Verstärkers im wesentlichen gleich Null, und umgekehrt. Ein Vorteil dieser Abwandlung
besteht in der Vermeidung der Verwendung einer der Fluggeschwindigkeit nachfolgenden
Servoschleife, denn die relativen Verstärkungsgrade der Verstärker 80 und 81 lassen
sich mit Hilfe einer elektrischen Spannung ändern, die proportional ist zur Fluggeschwindigkeit.
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Bei der in F i g. 12 veranschaulichten Abwandlung von F i g. 11 ist
auch die Wendegeschwindigkeit des Flugzeugs in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit
variabel.
Das Kursabweichungssignal wird jedoch dem den Querneigungswinkel anzeigenden Zeiger
über einen Verstärker 82 mit veränderlichem Verstärkungsgrad zugeführt, wobei der
Verstärkungsgrad dieses Verstärkers unmittelbar proportional zur Fluggeschwindigkeit
verändert wird, so daß bei hohen Fluggeschwindigkeiten der Verstärkungsgrad des
Verstärkers 82 ein Maximum beträgt, und umgekehrt. Gleichzeitig wird jedoch das
dem Wendezeiger 21 zugeführte Kursabweichungssignal durch einen Verstärker 83 mit
veränderlichem Verstärkungsgrad umgekehrt proportional zur Fluggeschwindigkeit verändert.
Bei hohen Fluggeschwindigkeiten erzielt man somit die Wendegeschwindigkeit des Flugzeugs
durch Ändern der Querneigung des Flugzeugs entsprechend einer Ablenkung des Querneigungszeigers
17, wobei ein Signal für einen großen Rollwinkel erforderlich ist, um das Kursabweichungssignal
auszulöschen, und wobei dem Wendezeiger 21 nur sehr geringe Werte des Kursabweichungssignals
zugeführt werden, damit das Kursabweichungssignal durch geringere Wendegeschwindigkeiten
ausgelöscht werden kann. Bei geringer Fahrt des Flugzeugs wird jedoch dem Kanal
für den Querneigungszeiger im wesentlichen kein Kurssignal zugeführt, während dem
Kanal für den Wendezeiger große Kurssignale aufgedrückt werden, so daß keine Querneigungsänderung
erforderlich ist und die Wendebewegungen des Flugzeugs hauptsächlich durch die Wendegeschwindigkeit
gesteuert werden.
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Der Kanal für den Querneigungszeiger ist in F i g. 13 einer Steuerung
unterworfen, die im wesentlichen mit der von F i g. 12 übereinstimmt, jedoch wird
bei dieser Abwandlung das vom Giergeschwindigkeitskreisel 50 gelieferte Giergeschwindigkeitssignal
durch einen Verstärker 84 mit veränderlichem Verstärkungsgrad unmittelbar
proportional zur Fluggeschwindigkeit vergrößert. Bei zunehmender Fahrt wird daher
ein immer größer werdendes Wendegeschwindigkeitssignal mit dem Kursabweichungssignal
kombiniert, so daß ein zunehmend kleines Nettogiergeschwindigkeitsausgangssignal
zur Kompensation des Kurssignals ausreicht und somit die befohlene Wendung verlangsamt
wird.
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Gegenüber der Ausführungsform von F i g. 13 weicht die Ausbildung
von F i g. 14 darin ab; daß die dem Kurssignal aufgedrückten Begrenzungen in Abhängigkeit
von der Fahrt verändert werden, um so den Querneigungswinkel entsprechend der Flug-
; geschwindigkeit zu ändern, so daß die maximale Wendegeschwindigkeit ebenfalls
entsprechend der Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs gesteuert wird. Wenn diese Begrenzungen
umgekehrt proportional zur Fluggeschwindigkeit geändert werden, wird der ; Querneigungswinkel
bei niedrigen Fluggeschwindigkeiten groß sein, wobei eine entsprechend hohe Wendegeschwindigkeit
gegeben ist, während bei höheren Fluggeschwindigkeiten das Gegenteil der Fall ist.
Die Verstärker mit veränderlichem Verstärkungsgrad kontrollieren das Verhältnis
zwischen dem Kursabweichungssignal und dem Querneigungssignal sowie das Verhältnis
zwischen dem Kursabweichungssignal und dem Wendegeschwindigkeitssignal. E Bei der
Abwandlung nach F i g. 15 wird die Größe der das Wendegeschwindigkeitssignal erzeugenden
Mittel selbst in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit geändert, wodurch dem
Wendezeiger 21 ein Signal zugeführt wird, das im wesentlichen mit dem in der F i
g. 13 zugeführten Signal übereinstimmt. Die Empfindlichkeit des Wendegeschwindigi
keitskreisels wird durch Andern der Erregung des zugehörigen Gebers 85 geändert.
Geber 85 nach der E-Bauart ändert die Stromzufuhr zur Erreger-Wicklung bzw. zur
Wicklung des mittleren Schenkels in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit. Die
durch den Geber 85 erzeugte Signalspannung variiert somit entsprechend der Fluggeschwindigkeit.
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Die Manöver des Hubschraubers bezüglich der Längsneigung und der Flughöhe
werden dadurch kontrolliert; daß der Steuerknüppel für den Blattanstellwinkel des
Hubschrauberrotors entsprechend den Auslenkungen des Längsneigungszeigers 16 betätigt,
während der Steuerknüppel für den Anstell-Winkel des Rotors entsprechend den Auslenkungen
des Zeigers 19 betätigt wird. Bei einem Hubschrauber besteht die Hauptfunktion der
Steuerung für die Längsneigung im Regeln der Fluggeschwindigkeit, d. h., Änderungen
der Längsneigung führen zu Änderungen der Fluggeschwindigkeit. Um eine gewünschte
Fluggeschwindigkeit zu wählen, ist ein Fahrtgeberpotentiometer 90 (F i g: 2) vorgesehen,
dessen Kontaktarm 91 durch die Welle 75 und somit entsprechend der tatsächlichen
Fluggeschwindigkeit verstellbar ist, so daß am Ausgang des Potentiometers 90 eine
der tatsächlichen Fluggeschwindigkeit proportionale Spannung erscheint. Zum Wählen
einer gewünschten Fluggeschwindigkeit ist ein Fahrtwählpotentiometer 92 vorgesehen,
dessen Kontaktarm 93 von einer Quelle aus mit einer festen Spannung erregt wird.
Der Kontaktarm 93 wird durch einen geeichten Knopf 94 entsprechend einem
gewünschten Fahrtwert eingestellt, so daß die Ausgangsspannung des Potentiometers
92 daher einer gewünschten Fluggeschwindigkeit proportional ist. Diese Spannung
wird mit der Ausgangsspannung des Potentiometers 90 verglichen, und jeder Unterschied
zwischen diesen beiden Spannungen stellt eine Signalspannung dar, die den Abweichungen
zwischen der tatsächlichen Fluggeschwindigkeit und der gewählten Fluggeschwindigkeit
proportional ist. Diese Spannung wird in einem Verstärker 95 verstärkt, danach von
einem Begrenzer 96 begrenzt und mit einem vom Lotkreisel 26 stammenden Signal, das
der Längsneigung des Flugzeugs entspricht, algebraisch kombiniert. Die algebraische
Differenz dieser Signale wird als Ausgangssteuersignal dem die Längsneigung anzeigenden
Stab 16 des Anzeigegeräts 15 aufgedrückt.
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Die Arbeitsweise des Längsneigungskanals des Navigationssystems entspricht
im wesentlichen der. des Querneigungskanals. Fliegt der Hubschrauber mit einer gewählten
Reisefluggeschwindigkeit: und soll die Reisefluggeschwindigkeit gesteigert werden,
so dreht der Flugzeugführer den Knopf 94, bis er die gewünschte Geschwindigkeit
anzeigt. Hierdurch wird dem Verstärker 95 ein Fahrtabweichungssignal zugeführt,
das eine Ablenkung des Stabes 16 nach oben hervorruft. In Befolgung dieses
Befehls drückt der Flugzeugführer den Steuerknüppel für den Gesamtansteilwinkel
des Rotors nach vorn, wodurch der Lotkreisel 26 ein Längsneigungssignal erzeugt.
Das Neigen des Flugzeugs nach vorn steigert die Fahrt des Flugzeugs, und wenn die
gewünschte bzw: gewählte erhöhte Fahrt erreicht wird, geht das
Fahrtabweichungssignal
mit dem Zunehmen der Ausgangsspannung des Potentiometers 90 auf Null zurück.
Der Begrenzer 96 begrenzt den Maximalwert des Fahrtabweichungssignals auf einen
vorbestimmten Wert.
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Die Höhenmanöver des Hubschraubers werden dadurch bewirkt, daß man
das Steuerelement 13 für den Anstellwinkel des Rotors entsprechend den Ausgangssteuersignalen
betätigt, die dem Zeiger 19 des Anzeigegeräts 15 zugeführt werden. Zum Beibehalten
einer gewünschten Flughöhe wird ein Signal vom Höhenwähler 57' erzeugt, das der
Versetzung des Flugzeugs gegenüber der gewählten Höhe proportional ist. Das so erhaltene
Höhenabweichungssignal wird durch einen Geschwindigkeitskreis 58 differenziert,
damit eine Dämpfungswirkung entsteht, und das Signal kann nochmals durch einen Geschwindigkeitskreis
58' differenziert werden, wodurch ein Geschwindigkeitsvorwegnahme- oder Beschleunigungssignal
erhalten wird. Die vom Geschwindigkeitskreis abgeleiteten Signale werden mit dem
Versetzungssignal kombiniert, und ihre algebraische Summe dient dazu, die Auslenkung
des Zeigers 19 zu steuern. Um den Hubschrauber mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
auf- oder absteigen zu lassen, wird das von der Höhenkontrollvorrichtung 57 und
dem Höhenwähler 57' gelieferte Signal für die Höhenabweichung mit Hilfe der Schalter
100' durch eine von der Stromquelle 100 gelieferte Vorspannung ersetzt, wobei
die Größe dieses Vorspannungssignals durch einen Abstiegswinkel- oder Höhenänderungswähler
125 und ein Potentiometer 101 bestimmt wird. Dieses Vorspannungssignal ruft eine
Ablenkung des Zeigers 19 hervor, die nur dadurch wieder auf Null zurückgeführt werden
kann, daß der Flugzeugführer den Steuerknüppel für den Rotoranstellwinkel bewegt.
Die sich hierbei ergebende Abstiegs-oder Anstiegsgeschwindigkeit des Hubschraubers
bewirkt, daß der Geschwindigkeitskreis 58 ein entsprechendes Signal erzeugt, wodurch
das Vorspannungssignal ausgelöscht wird. Wenn die beiden Signale auf Null zurückgeführt
werden und der Zeiger 19 seine Nullage einnimmt, wird der Hubschrauber mit der gewünschten
Geschwindigkeit niedergehen. Nähert sich der Hubschrauber der gewünschten Höhe,
die der Flugzeugführer während des Ab- oder Aufstiegs wählen kann, wobei sich der
Schalter 103 in der Stellung B befindet, so schaltet der Flugzeugführer die Schalter
103 und 100' in die Stellung A um. Das Höhenabweichungssignal wird dabei vermutlich
innerhalb des vom Begrenzer 86' fest umrissenen Bereichs liegen. Bewegt sich das
Höhenabweichungssignal jedoch außerhalb der Grenze, so wird das sich ergebende kleiner
werdende Versetzungssignal zusammen mit dem Höhenänderungsgeschwindigkeitssignal
zu einer schleifenförmigen Flugbahn führen, entlang der sich der Hubschrauber der
gewünschten Flughöhe nähert.
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Als weiteres Mittel zum Steuern der Flughöhe des Hubschraubers, insbesondere
während eines Schwebemanövers, ist eine mit einem Kabel mit Bodenberührung verbundene
Höhensteuerungseinrichtung 102 vorgesehen, deren Signal dem Navigationssystem über
einen Schalter 102' zugeführt wird, wobei sich der Schalter 103 in der Stellung
B befindet.
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Die bei dem Navigationssystem vorgesehenen Kanäle für die Querneigung
und die Wendebewegungen sind beim Leitstrahlverfahren wie auch bei den ohne Leitstrahl
arbeitenden Navigationsverfahren im wesentlichen identisch ausgebildet. Beim Leitstrahlverfahren
wird jedoch von .einem Funkempfänger i 104 ein zusätzliches Signal geliefert, das
der Versetzung des Flugzeugs gegenüber dem Bodenkurs entspricht, und dieses Signal
wird bei 105, 106 und 107 moduliert, verstärkt und begrenzt. Dieses begrenzte Versetzungs-Funksignal
wird als Erregungsspannung an zwei Korrelationspotentiometer 97 und 98 angelegt,
deren Ausgangswerte mit dem Kursabweichungssignal kombiniert werden, das vom Kurswählersynchronisationsglied
46 geliefert wird und das zu den Potentiometern 71 und 72 in Beziehung
gesetzt worden ist, wobei der Kurswähler auf die Peilung des Flrnkleitstrahls eingestellt
ist. Die algebraische Summe der Ausgangssignale der Korrelationspotentiometer 71
und 97 sowie -der Potentiometer 72 und 98 werden wiederum durch die Begrenzer 73
und 74 begrenzt und dem Zeiger 17 für die Querneigung bzw. dem Wendezeiger 21 zugeführt.
Der Begrenzer 107 dient für das auf dem Funkwege ermittelte Versetzungssignal
zum Begrenzen des Winkels, unter dem sich das Flugzeug dem Bodenkurs nähert. In
ähnlicher Weise wird auch das den Korrelationspotentiometern 71 und 97 entnommene
kombinierte Signal (auf dem Funkwege erzeugtes Versetzungssignal und Kursabweichungssignal)
bei 73 begrenzt, um den Maximalwert des kombinierten Signals zu begrenzen, das durch
das von dem Lotkreisel 26 stammende Querneigungssignal ausgelöscht werden soll.
Ähnlich werden. auch die kombinierten Signale für die auf dem Funkwege ermittelte
Versetzung und die Kursabweichung, die von den Korrelationspotentiometem 72 und
98 geliefert werden, bei 74 begrenzt, um den Maximalwert des kombinierten Signals
zu begrenzen, das durch das vom Wendegeschwindigkeitskreisel 50 gelieferte
Wendegeschwindigkeitssignal ausgelöscht werden soll. Das Verhältnis von Kursabweichungssignal
und Ortsbestimmungssignal in bezug auf .das Querneigungssignal wird ebenso wie das
Verhältnis zwischen dem Kursabweichungssignal und dem Ortsbestimmungssignal in bezug
auf das Wendegeschwindigkeitssignal kontinuierlich in Abhängigkeit von der Fluggeschwindigkeit
verändert. Das dem Kanal für den Querneigungszeiger zugeführte und vom Ortsbestimmungsempfänger
gelieferte Versetzungssignal kann bei einer Fluggeschwindigkeit von Null oder nahezu
Null niemals vollständig auf Null zurückgehen, da der Vorspannwiderstand 97' vorhanden
ist, der ein Ende des Potentiometers 97 mit Erde verbindet. Beträgt die Fluggeschwindigkeit
Null oder nahezu Null und wenn außerdem der Hubschrauber gegenüber dem Funkleitstrahl
versetzt ist, wird das Versetzungssignal dem Kanal für den Querneigungszeiger zugeführt,
so daß ein Befehl für einen Querneigungswinkel gegeben wird, der eine seitliche
Bewegung hervorruft.
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Soll sich der Hubschrauber einem durch Funk festgelegten Bodenkurs
nähern und danach diesem Bodenkurs folgen, wobei es sich um den Ortsbestimmungsstrahl
eines Instrumentenlandesystems handeln kann, werden die Korrelaiionspotentiometer
71, 97 und 72, 98 (F i g. 8) bei hoher Fluggeschwindigkeit mit Hilfe des Fahrtsteuerungsservogerätes
77 und der Welle 75 so eingestellt, daß im wesentlichen das gesamte Kurssignal und
das gesamte Ortsbestimmungssignal dem Kanal für den. Querneigungszeiger
zugeführt
werden, während diese Signale gegenüber dem Kanal für den Wendezeiger gedämpft oder
von diesem Kanal im wesentlichen ferngehalten werden. Im Kanal für den Querneigungszeiger
erfordert das durch Funk übermittelte Versetzungssignal zunächst für seine Auslöschung
(für die Ablenkung Null des Querneigungszeigers 17) ein Querneigungssignal, während
der Wendewinkel durch den Begrenzer 74 begrenzt wird. Wenn sich infolge des Wendemanövers
eine Kursabweichung entwickelt, zeigt das vom Synchronisationsglied 46 gelieferte
Kursabweichungssignal das Bestreben an, daß es an die Stelle des Querneigungssignals
treten will, um damit dem Flugzeugführer anzuzeigen, daß ein kleineres Querneigungssignal
erforderlich ist, um das auf dem Funkwege gewonnene Versetzungssignal auszulöschen.
Ist die Kurzabweichung gleich der auf dem Funkwege ermittelten Versetzung, so fliegt
das Flugzeug auf den Funkleitstrahl zu, und zwar unter einem Winkel, der durch die
maximal zulässige Amplitude des Versetzungsfunksignals bestimmt und durch den Begrenzer
107 gegeben ist. Bei hoher Geschwindigkeit im Geradeausflug dient das Kursänderungsgeschwindigkeitssignal
im Wendezeigerkanal ständig als Kursänderungsdämpfungssignal.
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Bei geringer Geschwindigkeit im Geradeausflug (F i g. 7) wird eine
Berichtigung auf Grund eines Versetzungsfunksignals so vorgenommen, das gleichzeitig
der Kurs des Hubschraubers mit Hilfe des Gierstellungssteuerelements bzw. der Pedalstange
12 und der Querneigungswinkel mit Hilfe des Querneigungssteuerelements bzw. des
Steuerknüppels 11 geändert wird; hierfür werden die Korrelationspotentiometer 71,
97 und 72, 98 eingesetzt, bei denen das Versetzungsfunksignal und die Kurssignale
sowohl dem Wendezeigerkanal als auch dem Querneigungszeigerkanal zugeführt werden.
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Für die Einstellung auf den Funkleitstrahl bei einer Geschwindigkeit
von Null oder nahezu Null (F i g. 2 und 6) sei angenommen, daß der Hubschrauber
gegenüber dem Leitstrahl seitlich versetzt ist, wie es bei A angedeutet ist. Obwohl
das Ortsbestimmungssignal über das Potentiometer 97 durch die Fahrtsteuerungs-Servoeinrichtung
77 und über die Welle 75 teilweise gedämpft worden ist, und obwohl das Kurssignal
durch das Potentiometer 71 gedämpft worden ist, wird dem Querneigungskanal immer
noch ein vorbestimmter Teil des Ortsbestimmungssignals zugeführt, da an das Potentiometer
97 der Vorspannwiderstand 97 angeschlossen ist. Gegebenen- ; falls kann man
das Potentiometer 97 wahlweise an seinem geerdeten Ende mit einem Abschnitt von
festem oder konstantem Wechselstromwiderstand versehen. Der verbleibende Teil des
Signals wird über den Begrenzer 73 den Bewegungselementen des ; Querneigungszeigers
17 zugeführt, so daß sich der Querneigungszeiger nach links bewegt (F i g. 6). Zur
Durchführung dieses Querneigungsbefehls bewegt der Flugzeugführer den Steuerknüppel
11 nach links, wobei der Hubschrauber sich unter einem Neigungswinkel einstellt,
der durch die Größe des begrenzten Versetzungsfunksignals bestimmt ist. Der Lotkreisel
26 erzeugt ein Querneigungssignal, das dem Querneigungszeiger 17 aufgedrückt wird
und ihn dabei auf Null zurückstellt, wobei eine Vorwegnahme durch die vom Geschwindigkeitskreis
51 zugeführte Geschwindigkeitsänderung dieses Kreiselsignals bewirkt wird. Durch
den sich hierbei ergebenden Querneigungswinkel bewegt sich das Flugzeug seitlich
in Richtung auf den Leitstrahl zu, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die durch
die Größe des Querneigungswinkels bestimmt ist. In dem Maße; in dem sich die Versetzung
gegenüber dem Leitstrahl angebende Signal verringert, wird auch der Querneigungsbefehl
vermindert. In Befolgung dieses Befehls vermindert der Flugzeugführer den Querneigungswinkel
und verkleinert hierdurch die Geschwindigkeit, mit der sich der Hubschrauber asymptotisch
dem Leitstrahl nähert, bis der Querneigungswinkel beim Einschwenken auf den Leitstrahl
gleich Null ist.
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Soll der Hubschrauber aus Flugsiclherungsgründen gegenüber dem Leitstrahl
um einen vorbestimmten Betrag versetzt werden und einen Standort in Wartestellung
erhalten, so wird mit Hilfe einer Einrichtung 140 ein Abstandshaltesignal erzeugt,
das das Versetzungsfunksignal beeinflußt oder ein zusätzliches, > gleichwertiges
Versetzungssignal liefert, das dem Quemeigungskanal zugeführt wird.
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Bei einer Abwandlung des Sigaalkorrelatiansabschnitts (F i g. 16)
des Navigationssystems (F i g. 1) erfolgt die Korrelation der Signale für die Versetzuhg
i gegenüber dem Leitstrahl, für die Kursabweichung, für die Querneigung und für
die Wendegeschwindigkeit als Funktion der Fluggeschwindigkeit mit Hilfe von Verstärkern,
die einen veränderlichen Verstärkungsgrad aufweisen. Die Verstärker verbinöm die
verschiedenen Signale miteinander, wobei der Verstärkungsgrad der Verstärker als
Funktion der Fluggeschwindigkeit geändert wird. Bei dieser Abwandlung sind Einrichtungen
vorgesehen, die das Versetzungsfunksignal schnell und leicht verkleinern, ohne daß
eine Kursänderung notwendig ist, z: B. lediglich dadurch, daß das Flugzeug ein Rollmanöver
ausführt. Der Rollfehler bzw. die Querneigungs.. abweichung (F i g. 16) sowie deren
Geschwindigkeit werden kombiniert und dem Quemeigungszeiger 17 zugeführt, um eine
Stabilisierung des Flugzeugs um seine Querneiguagsachse zu ermöglichen. In ähnlicher
Weise werden das Kursabweichungssägnal und das Wendegeschwindigkeitssignat kombiniert
und dem Wendezeiger 21 zugeführt, um eine Stabilisierung des Flugzeugs um die Hochachse
herbeizuführen. Für die Korrelation zwischen Kurs und Querneigung wird das Kursabweichungssignal
einem Verstärker 82 zugeführt, dessen Verstärkungsgrad unmittelbar als Funktion
der Fluggeschwindigkeit ge-' ändert wird. Bei der Korrelation des Kursabweichungssignals
mit dem Wemdegeschwinätgkeits-: signal wird das Wendegeschwindigkeitssignal dem
Verstärker 84 mit veränderlichem Verstärkungsgrad zugeführt, dessen Verstärkungsgrad
unmittelbar als Funktion der Fluggeschwindigkeit geändert wird. Jedoch wird das
Versetzungsfunksignal (F i g. 16), das dem Empfänger 104 und den ihm zugeordneten
Netzwerken 105, 106 und 107 (F i g. 2)@ entnommen wird, einem ersten
Verstärker 108 mit veränderlichem Verstärkungsgrad. zugeführt; weiterhin, wird das
Ausgangssignal des Verstärkers 108 mit dem Kursabweichungssignal und dem
veränderlichen Ausgangssignal des Verstärkers 84 für die Wende-` geschwindigkeit
kombiniert, deren algebraische Summe dem Wendezeiger 21 zugeführt wird. Feiner wird
das Versetzungsfunksignal dem Querneigungkanal unmittelbar durch einen zweiten Verstärker
109 mit veränderlichem Verstärkungsgrad zuühxt,
wobei der Verstärkungsgrad
dieses Verstärkers ebenfalls entsprechend der Fluggeschwindigkeit verändert wird.
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Mit dieser Abwandlung (F i g. 16) wird bei hohen Fluggeschwindigkeiten
ein Versetzungsfunksignal dadurch berichtigt, daß der Kurs des Flugzeugs durch ein
Querneigungsmanöver geändert wird; dagegen wird bei geringen Fluggeschwindigkeiten
öder bei der Fahrt Null das Versetzungsfunksignal unmittelbar dem Querneigungskanal
zugeführt, während das Kurssignal von diesem Kanal ferngehalten wird, denn unter
diesen Bedingungen beträgt der Verstärkungsgrad der Verstärker 82 und
108 im wesentlichen Null. Um eine Versetzung gegenüber dem Leitstrahl zu
berichtigen, erteilt der Flugzeugführer dem Hubschrauber durch Befolgung der Zeigerbewegung
17 gegenüber dem Leitstrahl eine Rollbewegung (F i g. 6). Da das Versetzungsfunksignal
(F i g. 2) bei 107 begrenzt ist, wird der Querneigungswinkel, der erforderlich ist,
um dieses begrenzte Signal auf Null zurückzuführen, ebenfalls begrenzt, wodurch
auch die Geschwindigkeit begrenzt wird, mit der sich das Flugzeug der Mitte des
Leitstrahls von der Seite her nähert. Die Verstärkungsgradcharakteristiken (F i
g. 12 bis 16) dienen lediglich als Beispiele, die besonderen Flugbedingungen und
Anforderungen sowie verschiedenen Flugzeugbauformen gegenüber geändert und angepaßt
werden können. Will der Hubschrauber einem geneigten Landestrahl oder dem Leitstrahl
eines Instrurnentenlandesystems folgen, erfolgt eine Korrelation bzw. Änderung des
Ansprechens des Flugzeugs auf seine Längsneigungs-und Höhenabweichung gegenüber
dem geneigten Landestrahl als Funktion desjenigen Winkels, den der geneigte Lande-
oder Einflugstrahl mit der Erdoberfläche bildet. Bei den heute verfügbaren Anlagen
zum Erzeugen von geneigten Landestrahlen gibt es mehrere sekundäre Strahlungskeulen,
denen verschiedene Einschwebebahnen zugeordnet sind und deren Neigungswinkel größer
ist als der normalerweise 21/f° betragende Neigungswinkel der Hauptstrahlungskeule.
Diese Bahnen verlaufen gewöhnlich unter Winkeln von 7, 20 und 40°, wobei sich der
jeweilige Winkel nach der Ausbildung der Antenne und dem Gelände richtet. Nähert
sich der Hubschrauber einer dieser stärker geneigten Strahlungskeulen und soll er
darauf verbleiben, so kann sich der Flugzeugführer durch Beobachtung der Bewegungen
des waagerechten Zeigers 16 und des Zeigers 19 beim Passieren der einzelnen Strahlenbündel
bis zum gewünschten Strahl durchnavigieren.
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Andererseits ist es möglich, den Neigungswinkel der Hauptstrahlungskeule
des Landestrahlsenders am Flughafen eigens für den ausschließlichen Gebrauch von
Hubschraubern zu ändern. Der auf einen solchen Funkstrahl ansprechende Landestrahlempfänger
115 erzeugt ein Ausgangssignal, das der Versetzung des Hubschraubers gegenüber dem
Landestrahl proportional ist. Dieses Signal wird bei 116 moduliert und dem Verstärker
117 zugeführt, dessen Ausgangssignal bei 118 begrenzt und dann dem Verstärker 119
zugeführt wird.
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Gegebenenfalls können auch z. B. bei 119' Signale für die Änderungsgeschwindigkeit
der Abweichung vom Landestrahl erzeugt werden. Das Ausgangssignal des Verstärkers
119 für den Landestrahl wird einem Kopplungstransformator 120 zugeführt; an dessen
Sekundärwicklung die Korrelationsnotentiometer 121 und .122 angeschlossen
sind;' deren gemein= sames Ende geerdet ist. Die Kontaktarme 123 und 124 dieser
Potentiometer sind mit dem Längs= neigungskanal des Anzeigegeräts 15 zum Betätigen
des Längsneigungsanzeigers 16 bzw. mit dem Höhenkanal zum Betätigen des Höhenzeigers
19 verbunden. Die relative Größe des Landestrahl- bzw. Gleit= winkelsignals, das
jedem dieser Kanäle zugeführt wird, wird als Funktion des Abstiegswinkels des Lande-
bzw. Gleitflugstrahls oder des Neigungswinkels der gewählten oder gewünschten sekundären
Strahlungskeule des Landestrahls variiert.
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Bei der Steuerung des Hubschraubers während der Annäherung an einen
Landestrahl mit einem kleinen Abstiegswinkel, der normalerweise 21/s° beträgt, ist
die Geschwindigkeit des Absteigens bzw. die Ge@ schwindigkest der Höhenänderung
relativ gering, während die Geschwindigkeit' verhältnismäßig hoch ist. Wenn eine
Abweichung vom Landestrahl berichtigt werden soll, ist daher zu bedenken, daß die
Steuerung des Flugzeugs am empfindlichsten ist; wenn man den Steuerknüppel für den
Rotoranstellwinkel oder die Höhensteuerung betätigt. Ist dagegen der Neigungswinkel
des Landestrahls groß, ergibt sich bei geringer Fluggeschwindigkeit eine hohe Abstiegsgeschwindigkeit.
Zum Berichtigen einer Versetzung gegenüber dem Landestrahl kann man daher die Fluggeschwindigkeit.
mit Hilfe . der Längsneigung kontrollieren, und zwar durch .den Steuerknüppel für
den Rotorblattanstellwinkel: Hierfür sind jedoch weitere Änderungen der Signalempfindlichkeiten.
in den Kanälen für die Längsneigung. und die Flughöhe als Funktion des Abstiegswinkels-erforderlich:
.
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Zu diesem Zweck ist ein geeichter Abstiegswinkelwähler 125 vorgesehen,
der die Kontaktarme 123 und 124 der Potentiomexer 121 bzw. 122 entsprechend dem
Winkel, den derl Landestrahl mit der Landebahn bildet, mechanisch- verstellt. Durch
diese Verstellung wird die Größe des Landestrahlsignats geändert, das sowohl dem
- Verstärker 55 der . den Längsneigungszeiger 16 steuert, als auch dem Verstärker
60 zugeführt wird, der den waagerechten Zeiger 19 steuert. Diese Verstellung ruft
somit eine Änderung der Größe des Landestrahlsignals hervor, das den Kanälen für
die Fluggeschwindigkeit und die Flughöhe zugeführt wird.
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Gleichzeitig verändert der Abstiegswinkelwähler 125 den Wert des von
der Vorspannungaquelle 100 gelieferten Höhenversetzuugs-Vorspannungssignals als
Funktion des Abstiegswinkels; wofür das Potentiometer 101 eingesetzt ist. Der. Abstiegswinkelwähler
125 verändert ferner gleichzeittig den Wert des dem Längsneigungskanal durch das
Potentiometer 129 zugeführten Fluggeschwindigkeitssignals: Eine Verriegelungseinrichtung
130 wird durch den nicht gezeigten Anflugschalter - des, Flügartwählerschalters
betätigt, wenn sich der genannte Schalter in der Anflugstellung befindet, und bringt
den Fluggeschwindigkeitswähler 94 in seine Stellung für maximale Fluggeschwindigkeit,
wobei an die Wicklung 131 des Potentiometers 129 eine maximale Spannung
angelegt wird. Der handbetätigte Fluggeschwindigkeitswähler 94 wird somit durch
den 'Ab"
stiegswinkelwähler 125 ersetzt. Wird ein kleiner Abstiegswinkel gewählt,
schaltet der Flugzeugführer gleichzeitig eine hohe Fluggeschwindigkeit in Vorwärtsrichtung
.ein, wodurch gleichzeitig das LandestralüabweichüÜgssignal irn Fluggeschwindigkeitssteuerkanal
gedämpft
und im Höhensteuerkanal verstärkt wird; bei großem Abstiegswinkel ist der Vorgang
umgekehrt. Eine weitere Verriegelungseinrichtung 130' ist vorgesehen, die mit dem
Anflugwählschalter gekuppelt ist, wodurch die Schalter 100 und 101' jeweils in die
Stellung B gebracht werden und die Höhensteuerung 57' selbsttätig ausgeschaltet
wird, während die Steig- oder Sinkgeschwindigkeitssteuerung 100 und 201 eingeschaltet
wird.
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Das Verfahren der Landestrahlkopplung veranschaulicht ein Landestrahl
m t der üblichen Neigung von 21/z° (F i g. 9) und ein Landestrahl mit sehr steiler
Neigung (F i g. 10).
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Der Abstiegswinkelwähler 125 (F i g. 9) wird auf einen Winkel von
21/z° eingestellt, wobei das Landebahnabweichungssignal hauptsächlich dem Höhenzeiger
19 des Anzeigegeräts 15 über den Transformator 120 sowie dem Koordinationspotentiometer
122, 124 zugeführt wird. Der Wähler 125 verstellt auch den Kontaktarm des Potentiometers
101, so daß der von der Quelle 100 gelieferte Teil der Vorspannung durch
ein vom Geschwindigkeitskreis 58 geliefertes Geschwindigkeitssignal ausgelöscht
wird, sobald die Abstiegsgeschwindigkeit des Hubschraubers bei der eingestellten
Fluggeschwindigkeit der Neigung des Landestrahls von 21/z° entspricht. Die Fluggeschwindigkeit
wird durch den Abstiegswinkelwähler 125 eingestellt, der das Potentiometer 129 betätigt
und eine Fluggeschwindigkeitsspannung liefert, die durch die von dem Lotkreisel
26 gelieferte Längsneigungsspannung ausgelöscht wird, sobald die tatsächliche Fluggeschwindigkeit
der vorgestimmten Fluggeschwindigkeit entspricht.
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Erfolgt gegenüber der Leitstrahlmitte eine Versetzung des Hubschraubers
nach unten (F i g. 9), wird das die Abweichung vom Leitstrahl wiedergebende Signal
dem Zeiger 19 zugeführt und befiehlt eine Änderung der Gesamtanstellwinkeleinstellungen
der Rotorblätter des- Hubschraubers, so daß eine Änderung der Flughöhe des Flugzeuges
herbeigeführt wird. Durch die Betätigung des Steuerknüppels 13
bis zur Nullage
des Zeigers vermindert sich die Abstiegsgeschwindigkeit und ruft eine Steiggeschwindigkeit
hervor, die sich nach der Größe der Abweichung vom geneigten Landestrahl richtet.
Wenn diese Abweichung vom Landestrahl vermindert wird und sich dem Wert Null nähert,
wird das Abstiegs-oder Steiggeschwindigkeitssignal vorherrschen und eine entgegengesetzte
Ablenkung des Höhenzeigers 19 bewirken, so daß der Flugzeugführer erneut eine Korrektur
der Stellung des Steuerknüppels 13 vornehmen muß. Der Geschwindigkeitskreis 58'
oder der Geber 88 liefert für den Steuerknüppel 13 eine Beschleunigungs- oder Vorwegnahmesteuerung
für den Zeiger 19.
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Beim Verfahren der Kopplung mit einem Landestrahl, der mit der Landebahn
einen großen Winkel bildet, wählt der Flugzeugführer diesen Winkel mittels des Abstiegswinkelwählers
125, wodurch der größte Teil des Signals für die Abweichung vom Landestrahl dem
Längsneigungskanal für den Zeiger 16 durch das Korrelationspotentiometer 121 zugeführt
wird. Der Abstiegswinkelwähler 125 wählt eine sehr hohe Abstiegsgeschwindigkeit,
indem die von der Quelle 100 gelieferte Vorspannung durch das Potentiometer 101
nur sehr wenig gedämpft wird und zum Auslöschen ein vom Geschwindigkeitskreis 58
zu lieferndes Signal für eine hohe Geschwindigkeit erforderlieh wird. In ähnlicher
Weise wählt er eine sehr niedrige Fluggeschwindigkeit durch eine Dämpfung des von
der Spannungsquelle gelieferten Fluggeschwindigkeitssignals für das Wählpotentiometer
92 durch das Potentiometer 129, so daß ein von der Servoeinrichtung 77 geliefertes
kleines Fluggeschwindigkeitssignal dasselbe auslöscht. In diesem Falle wird das
Signal für die Abweichung vom Landestrahl dadurch berichtigt, daß die Fluggeschwindigkeit
durch eine Änderung der Längsneigung geändert wird, was durch Halten des Zeigers
16 in seiner Null- bzw. Mittellage erreicht wird.
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Schließlich sind noch die bei einem Landemanöver auftretenden Gegen-
und Rückenwinde (F i g. 17) zu berücksichtigen. Bei starkem Gegenwind wird die Fluggeschwindigkeit
vermindert und daher die Korrelation zwischen der Höhenänderungsgeschwindigkeit
und der Fahrt für den gewählten Abstiegswinkel gestört. Bei Rückwind ergibt sich
naturgemäß die entgegengesetzte Wirkung. Eine Kompensation von Gegenwind oder Rückenwind
läßt sich dadurch erzielen, daß man einen anderen Abstiegswinkel mit Hilfe des Windwählknopfes
126 einstellt, wobei der gewählte Abstiegswinkel über ein geeignetes mechanisches
Differential 127 geändert wird. Die Wirkungen von Querwind lassen sich in ähnlicher
Weise ausgleichen, z. B. dadurch, daß in den Querneigungskanal ein Vorspannsignal
eingeführt wird, das der Größe und Richtung des Querwindes entspricht. Ferner lassen
sich die Wirkungen von Wind aus diagonalen Richtungen dadurch ausgleichen, daß man
die Windkomponenten zwischen den Zeigern 16 und 19 für die Steuerung des Abstiegswinkels
bzw: der Längsneigung und der Flughöhe einerseits und den Zeigern 17 und 21 für
die Querneigung bzw. die seitliche Steuerung des Flugzeugs auflöst bzw. sie auf
die betreffenden Zeiger verteilt.