DE1181245B - Thermographisches Kopiermaterial - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES $l9W> PATENTAMT

Internat. Kl.: B 41m AUSLEGESCHRIFT

Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

Deutsche Kl.: 15 k - 7/05

M 42187 VIb/15 k

20. Juli 1959

12. November 1964

In den letzten Jahren ist eine ganze Reihe von thermographischen Kopiermaterialien entwickelt worden (vgl. etwa USA.-Patentschriften 2 910 377, 2710 263, 2 813 043 und 2 663 654). In der USA.-Patentschrift 2 710 263 wird nach F i g. 3 ein Kopierblatt vorgeschlagen, das aus einer Unterlage, einer darüber befindlichen dunkelgefärbten Schicht und einer wärmeempfindlichen Schicht besteht. Diese wärmeempfindliche Schicht ist normalerweise undurchsichtig, wird jedoch beim Kopieren an den Stellen, an denen sie erwärmt wird, durchsichtig und gibt den Blick auf die darunterliegende dunkelgefärbte Kontrastschicht frei.

Erfindungsgemäß wird ein thermographisches Kopiermaterial vorgeschlagen, das aus einer Trägerunterlage 11, einer darüber befindlichen dunkelgefärbten strahlungsabsorptionsfähigen pigmentierten Schicht 12, einer dünnen weißpigmentierten strahlungsdurchlässigen Deckschicht 13 und der wärmeempfindlichen Schicht 14 besteht.

Das Kopiermaterial und das mit ihm durchführbare Kopierverfahren werden durch die Zeichnung erläutert, in der

Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Kopierbogens im Querschnitt wiedergibt und

F i g. 2 die Herstellung einer Kopie erläutert.

Zur Herstellung des Kopiermaterials nach F i g. 1 wird eine geeignete Trägerunterlage 11, z. B. Papier, mit einer strahlungsabsorptionsfähigen, ein dunkles Pigment enthaltenden Schicht 12 überzogen, z. B. einer Suspension aus Druckerschwärze oder einem anderen Strahlung stark absorbierenden farbigen Pigment in einer Lösung eines filmbildenden polymeren Bindemittels. Hierfür können auch die im Handel erhältlichen, mit einer dunklen Grundierschicht versehenen Papiere verwendet werden. Über diese undurchsichtige dunkle Grundierschicht 12 wird eine weißpigmentierte opake dünne Deckschicht 13 aufgetragen, die aus einer Suspension aus Titandioxyd in geeigneten Lösungsmitteln bestehen kann. Die Naßdicke dieses Überzuges sollte etwa 0,09 mm betragen. Der Überzug 13 muß nach dem Trocknen gerade so dick sein, daß er die geschwärzte Schicht 12 gegen Sicht abdeckt, jedoch nicht den Durchgang der zum Kopieren angewendeten Strahlungsenergie verhindert. Der Bogen wird dann mit einer wärmeempfindlichen Schicht 14 versehen.

Die strahlungsabsorptionsfähige Schicht 12 kann neben Druckerschwärze auch mit anderen dunkelgefärbten Pigmenten hergestellt sein, z. B. Eisenoxyd oder Zinkschwarz. Gegebenenfalls kann die Grundierschicht 12 zusammen mit der Trägerunterlage 11

Thermographisches Kopiermaterial

Anmelder:

Minnesota Mining and Manufacturing

Company, St. Paul, Minn. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. H. Ruschke, Patentanwalt,

Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65

Als Erfinder benannt:

Richard Owen, Brooklyn Center, Minn.

(V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 21. Juli 1958 (749 905) ■

in Form einer Einzelschicht vorliegen, indem man beispielsweise schwarzes Papier verwendet.

Die Deckschicht 13 kann aus einer Suspension aus 33 Gewichtsteilen Titandioxyd in einer Lösung von 7 Teilen Äthylcellulose in 60 Teilen Methyläthylketon bestehen. In vielen Fällen kann an Stelle des Titandioxyds Zinkoxyd oder Zinksulfid treten.

Die wärmeempfindliche Schicht 14 kann beispielsweise aus 10 Teilen einer Dispersion aus 19,2% Eisen(-II)-stearat, 4,8¹⁰Zo Äthylcellulose und Rest Aceton und 17 Teilen einer Lösung aus 2,78% tert-Butylbrenzkatechin, 7,2 °/o Äthylcellulose und Rest Aceton bestehen. Ein anderer Ansatz zur Herstellung der wärmeempfindlichen Schicht 14 besteht aus einem Gemisch aus 10 Gewichtsteilen Äthylcellulose, 10 Teilen basischem Bleicarbonat und 2 Teilen Thioharnstoff in 156 Teilen Alkohol, das in einer Kugelmühle homogenisiert wird. Es sind auch andere bekannte wärmeempfindliche Überzugsmassen verwendbar. Die wärmeempfindliche Schicht 14 wird in einer Stärke von etwa 0,0£ mm aufgetragen.

Zur Herstellung der Pigmentschichten und der wärmeempfindlichen Schicht können Bindemittel, wie Polystyrol oder Chloroprenkautschuk, verwendet werden.

Zur Herstellung einer Kopie nach F i g. 2 wird die graphische Vorlage 15, z. B. ein photographisches Negativ oder eine Schablone od. dgl., die auf durchsichtigem Untergrund 16 bedruckte undurchsichtige Bildstellen 17 trägt, im allgemeinen, jedoch nicht

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notwendigerweise, auf das thermographische Kopiermaterial 10 aufgelegt und in üblicher Weise kurzzeitig mit starker Strahlung bestrahlt. Im Falle eines photographischen Schwarzweißnegativs entsteht hierbei eine Positivkopie, ohne daß zusätzliche chemische oder andere Entwicklungsarbeitsgänge erforderlich wären. In gleicher Weise lassen sich von Schablonen Kopien herstellen.

Die Bestrahlungsdauer darf nicht zu lang bemessen werden, bzw. die Strahlungsintensität muß ge- ίο nügend hoch sein, um eine scharfe und kontrastreiche Kopie zu erhalten. Anderenfalls werden auch die nicht den Bildfiächen des Originals entsprechenden Flächen der wärmeempfindlichen Kopierschicht so weit erwärmt, daß sichtbare Veränderungen eintreten. Bei reflexionsfähigen Bildflächen ist eine längere Belichtungszeit und eine geringere Intensität zulässig.

Diedunkelpigmentiertestrahlungsabsorptionsfähige Schicht 12 dient dem Zweck, die Energieausbeute zu erhöhen. Die durch die wärmeempfindliche Schicht 14 und die weiße Abdeckschicht 13 hindurchgehende Strahlungsenergie wird praktisch vollständig von der schwarzen Schicht 12 absorbiert und in Wärme umgesetzt, welche in der Kopierschicht 14 wiederum das Bild erzeugt. Wird nämlich ein Kopierblatt hergestellt, das die Schicht 12 nicht enthält, d. h. das durch Überziehen von weißem Papier mit der wärmeempfindlichen Schicht 14 hergestellt ist, erhält man zwar eine ähnliche Kopie, doch ist die dazu erforderliche Energie praktisch doppelt so groß. So sind z. B. vergleichsweise bei dem Kopiermaterial nach Fig. 1 zur Herstellung eines Bildes nur 5,42 Wattsekunden je Quadratzentimeter erforderlich, wohingegen zur Erzeugung des gleichen Bildes auf einem nicht mit Schicht 12 versehenen Kopierpapier 10,5 Wattsekunden je Quadratzentimeter benötigt werden. In beiden Fällen erhält man ein stark kontrastiertes Bild.

Wird die oben beschriebene wärmeempfindliche Überzugsmasse aus Äthylcellulose, Bleicarbonat und Thioharnstoff auf weißes Papier direkt aufgetragen, ist der Kopierbogen gegen Temperaturen, die normalerweise zur Thermographie angewendet werden, unempfindlich. Durch die Zwischenschaltung einer strahlungsabsorptionsfähigen schwarzen Grundierschicht 12 wird das Kopiermaterial gleichsam empfindlicher gemacht. Es lassen sich daher auch weniger empfindliche oder weniger strahlungsdurchlässige thermographische Kopierschichten verwenden, die früher nur schlecht oder ,gar nicht verwendbar waren bzw. höhere Temperaturen zur thermographischen Reproduktion erforderten. Andererseits ist bei dem erfindungsgemäßen Kopiermaterial die zur Erzeugung einer thermographischen Kopie erforderliche Energiemenge kleiner, so daß die Strahlungsquellen mit niedrigerer Betriebsspannung betrieben werden können, wodurch deren Lebensdauer verlängert wird. Da das erfindungsgemäße Kopiermaterial empfindlicher als übliche thermographische Kopiermaterialien ist, werden eine Überhitzung und Schädigung der graphischen Originale vermieden.

Das erfindungsgemäße Kopiermaterial ist gegenüber normalen Lagerungs- und Gebrauchsbedingungen sowohl vor als auch nach Anfertigung einer Kopie beständig.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Thermographisches Kopiermaterial, das zur Herstellung von Kopien von graphischen Originalen durch Belichten der Originale mit Strahlungsenergie bestimmt ist, gekennzeichnet durch eine Trägerunterlage (11) eine strahlungsabsorptionsfähige, ein dunkles Pigment aufweisende Schicht (12), eine für Strahlung durchlässige, ein weißes Pigment aufweisende Deckschicht (13) und durch eine chemisch umsetzungsfähige, wärmeempfindliche Kopierschicht (14).

2. Kopiermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die strahlungsabsorptionsfähige Schicht (12) und die Trägerunterlage (11) in Form einer Einzelschicht vorliegen.

3. Kopiermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Papierunterlage (11), einer strahlungsabsorptionsfähigen Überzugsschicht (12) aus Druckerschwärze in einem polymeren Bindemittel, einer die Strahlung durchlassenden Überzugsschicht (13) aus Titandioxyd in einem polymeren Bindemittel, die gerade so dick ist, daß die strahlungsabsorptionsfähige schwarze Schicht (12) abgedeckt wird, und einer chemisch umsetzungsfähigen wärmeempfindlichen Kopierschicht (14) besteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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