DE1180612B - Verfahren zum mikrobiologischen Herstellen von Lebensmitteln - Google Patents

Verfahren zum mikrobiologischen Herstellen von Lebensmitteln

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DE1180612B
DE1180612B DEP19934A DEP0019934A DE1180612B DE 1180612 B DE1180612 B DE 1180612B DE P19934 A DEP19934 A DE P19934A DE P0019934 A DEP0019934 A DE P0019934A DE 1180612 B DE1180612 B DE 1180612B
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DE
Germany
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antibiotics
resistant
milk
added
meat
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DEP19934A
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English (en)
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Dr Littoria Von Lorch
Dr Rodolfo Negri
Dr Giuseppe Penso
Dr Paolo Savi
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GIUSEPPE PENSO DR
LITTORIA VON LORCH DR
PAOLO SAVI DR
RODOLFO NEGRI DR
Fondazione Emanuele Paterno
Original Assignee
GIUSEPPE PENSO DR
LITTORIA VON LORCH DR
PAOLO SAVI DR
RODOLFO NEGRI DR
Fondazione Emanuele Paterno
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/097Preservation
    • A23C19/10Addition of preservatives
    • A23C19/11Addition of preservatives of antibiotics or bacteriocins
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C9/00Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations
    • A23C9/12Fermented milk preparations; Treatment using microorganisms or enzymes
    • A23C9/13Fermented milk preparations; Treatment using microorganisms or enzymes using additives
    • A23C9/1322Inorganic compounds; Minerals, including organic salts thereof, oligo-elements; Amino-acids, peptides, protein-hydrolysates or derivatives; Nucleic acids or derivatives; Yeast extract or autolysate; Vitamins; Antibiotics; Bacteriocins
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L13/00Meat products; Meat meal; Preparation or treatment thereof
    • A23L13/40Meat products; Meat meal; Preparation or treatment thereof containing additives
    • A23L13/45Addition of, or treatment with, microorganisms

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Description

  • Verfahren zum mikrobiologischen Herstellen von Lebensmitteln Die Erfindung bezieht sich auf das mikrobiologische Herstellen von Lebensmitteln und betrifft die Auswahl der Bakterienstämme.
  • Im allgemeinen werden Lebensmittel aus Fleisch, z. B. Wurst, oder aus Milch, z. B. Käse oder Joghurt, durch natürliche Fermentation unter Einwirkung der ubiquitären Bakterien hergestellt. Dabei ist eine unerwünschte Fermentation, die widrig auf das Endprodukt einwirkt, nicht ausgeschlossen, so daß die organoleptischen Eigenschaften des hergestellten Produktes entweder nicht konstant sind oder nicht denen der handelsüblichen Produkte entsprechen.
  • Um dieses Nachteile zu vermeiden, ist es z. B. bekannt, Mikrokokken- und Laktobazillenarten zur Bereitung einzelner Wurstarten zu benutzen und geronnene Milch (Joghurt oder Sauermilch) durch Fermentation mit eingeimpften Laktobazillen oder spezifischen Myceten herzustellen (vgl. USA.-Patent, L.B.Jensen bzw. F.P.Niinivaara, Acta Agraria Finnica, 1955). Aber auch diese Verfahren beheben nicht alle Nachteile, die insbesondere durch die biochemische Aktivität der schädigenden oder unerwünschten Mikroorganismen verursacht werden, die oft die Oberhand über die eingeimpften gewinnen.
  • Neuerdings wurden auch Versuche mit Antibiotika durchgeführt, die das Wachsen der unerwünschten schädlichen Keime in dem Fleisch, in der Milch, in den Fischereierzeugnissen und in ihren abgeleiteten Erzeugnissen blockieren sollten. Dabei wurde jedoch gleichzeitig auch die Aktivität der Mikroorganismen blockiert, die die erwünschte günstige Fermentation und Reifung der einzelnen Erzeugnisse herbeiführen, so daß diese Versuche bei der gewerblichen Herstellung der Erzeugnisse nicht ausnutzbar waren.
  • Hierbei sei bemerkt, daß der zur Zeit ausgedehnte Gebrauch der Antibiotika in der Veterinärmedizin und in der Viehfütterung zu ihrer Anwesenheit im Fleisch oder in der Milch führen kann. Dadurch ergibt sich z. B., daß Milch von Kühen, die mit Antibiotika behandelt oder mit Antibiotika enthaltenden Stoffen gefüttert wurden, nicht zu Käse verarbeitet werden konnte, weil die zur Fermentation benötigten Milchbakterien durch die Antibiotika geschädigt wurden.
  • Nach der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Sie schlägt ein Verfahren zum mikrobiologischen Herstellen von Lebensmitteln aus Fleisch, Milch od. dgl. vor, bei dem dem Ausgangsmaterial die für den Herstellungsvorgang spezifischen Bakteriarten in Form solcher Stämme, die gegen Antibiotika resistent oder von ihnen abhängig sind, im Gemisch mit Antibiotika zugesetzt werden. Dadurch vermeidet man jede unerwünschte Fermentation und alle widrigen Wirkungen, die durch die ubiquitäre Flora hervorgerufen werden. Dagegen wird das ungestörte Wachstum der eingeimpften, antibiotisch widerstandsfähigen oder antibiotisch abhängigen Bakterienarten gesichert und ein Erzeugnis erzielt, das während der normalen Fermentation die typischen organoleptischen' Eigenschaften der Produkte (Aussehen, Farbe, Geruch, Konsistenz usw.) erhält.
  • Die hier benutzten antibiotisch widerstandsfähigen Bakterienstämme, insbesondere die antibiotisch abhängigen Stämme, haben die Fähigkeit, während der Reifung des Produktes die Antibiotika abzubauen. Diese Abbauvorgänge ergänzen dadurch die gewöhnlichen Abbauprozesse, die während der Herstellung auftreten, z. B. hervorgerufen durch Erhitzungstemperatur, pH-Zahl, enzymatische Wirkung, Dauer des Herstellungsablaufes usw. Infolgedessen kann man in dem Endprodukt die eingeführten Antibiotika nicht mehr finden, so daß die Nachteile vermieden werden, die man aus der Gegenwart von Antibiotika in den Lebensmitteln ableitet, z. B. die Entwicklung von Modifikationen der menschlichen Bakterienflora mit nachfolgendem Vitaminmangel - Syndromen od. dgl. Als Beispiel für die Durchführung der Erfindung sei zunächst die Herstellung von Wurst, z. B. der »dicken Bologner Wurst« genannten Art, beschrieben Das Brät wird auf übliche Art vorbereitet, wobei das Fleisch gehackt, dann mit Salz (3,20/,), Gewürz und Schinkenstücken gemischt, dann in eine poröse Hülle gestopft und schließlich bei 80 bis 85°C erhitzt wird. Zur Reifung der Würste wurden dem Brät zwei Bakterienarten zugesetzt, die künstlich gegen Tetracyclin resistent gemacht waren, und zwar Lactobacillus acidophilus 220 resistent bei 100 y/cm' und Pediococcus cerevisiae FPI resistent bei 200 y/cm3.
  • Die benutzten Kulturen werden in flüssigen oder festen Nährböden mit Karotin-Leber-Basis pH 6,0 bis 7,0 gewonnen und bei 37°C 48 Stunden bebrütet. Zu diesen Kulturen wurde, bevor sie mittels eines Feinzerteilers dem gehackten Fleisch beigemischt wurden, Tetracyclin-Hydrochlorid mit der Konzentration von 100 y/cm3 bei Lactobacillus acidophilus und 200 y/cm3 bei Pediococcus cerevisiae zugegeben. Die Schlußkonzentration des Antibiotikums betrug 2 y/g bzw. 4 y/g des Bräts.
  • Der Tetracyclinnachweis wurde in dem Endprodukt mit Hilfe der Ausstrichtechnik auf Agar-Platten durchgeführt, wobei als Testkeim Sarcina lutea PCI 1001 benutzt wurde.
  • Der bakterielle Anteil sowohl im frisch gehackten Fleisch als auch im Endprodukt wurde durch die ';.,Technik der progressiven Verdünnung und durch Zählen der Kolonien, die auf der Platte wuchsen, nach einem Zeitraum von nicht weniger als 5 Tagen ermittelt. Der Kulturboden, der für diese Ermittlung benutzt wurde, war Karotin-Leber-Agar, pH 6,0. Zur Isolierung und Identifizierung der antibiotisch resistenten Arten, die den Impfstoff bildeten, wurden Kulturböden benutzt, denen 100 y/cm3 bzw. 200 y/cm3 Tetracyclin zugegeben wurden, wie es den Resistenzgraden der beiden benutzten bakteriellen Mutationen entspricht.
  • Die gemeinschaftliche Verwendung von gegen Tetracyclin resistenten bakteriellen Mutationen und Tetracyclin ermöglichen es, Würste (dicke Bologner Würste »SB«) zu erhalten, die nach Abschluß der Herstellung eine Bakterienflora hatten, die hauptsächlich durch die im Impfstoff benutzten Arten gebildet wurde.
  • Die isolierten Stämmebehielten ihre morphologischen und farblichen Eigenschaften und hauptsächlich ihre Resistenz gegen Tetracyclin unverändert bei. Dagegen war in den nicht nach diesem Verfahren hergestellten Würsten eine vielgestaltige grampositive Flora deutlich erkennbar.
  • Alle Versuche, die Antibiotika, die dem Gemisch zugegeben wurden, nachzuweisen, ergaben konstant ein negatives Resultat.
  • Die SB-Würste, die unter gleichzeitiger Verwendung eines gegen Tetracyclin resistenten Impfstoffes und des Tetracyclins hergestellt wurden, zeigten stets beim Vergleich mit in üblicher Weise hergestellten Erzeugnissen typische organoleptische Eigenschaften (Farbe, Geruch, Geschmack, Konsistenz), die besonders in den Würsten erkennbar waren, die durch einen Impfstoff erzielt wurden, der durch Kulturen einer gegen 200 y/cm3 Tetracyclin resistenten Mutante des Pediococcus cerivisiae hergestellt wurde.
  • Bezüglich der Farbe sei bemerkt, daß die so hergestellten Würste, wenn sie etwa 15 Tage bei 10°C gelagert wurden, an der Schnittoberfläche ihre anfängliche charakteristisch Maßrote Farbe behielten, während bei den üblicherweise hergestellten Würsten ein merkliches Bräunen bereits nach 2 bis 3 Tagen sichtbar wurde.
  • Als zweites Beispiel sei die Herstellung von Käse beschrieben Hierbei wurde Milch von Kühen benutzt, die mit Streptomycin und Penicillin behandelt waren, wobei diese Milch Spuren dieser Antibiotika (in der Größenordnung von y bzw. Einheiten je Kubikzentimeter) enthielt. Bei dieser Milch war es bei dem bisher üblichen Impfstoff, der Laktobazillen enthält, die durch diese Antibiotika angegriffen werden, unmöglich, Frischkäse, Joghurt od. dgl. herzustellen. Nach der Erfindung können aber diese Erzeugnisse hergestellt werden, wenn gegen Penicillin und Streptomycin resistente Laktobazillen benutzt werden.
  • Bei dem neuen Verfahren muß der Resistenzgrad der benutzten Laktobazillen stets höher sein als die Antibiotikakonzentration. In dem hier beschriebenen Beispiel enthielt die zu verarbeitende Milch 5 Einheiten Penicillin und 100 y Streptomycin je Kubikzentimeter. Es konnte daher die Mutante benutzt werden, die einen Resistenzgrad von 10 Einheiten/cm3 gegenüber Penicillin und 200 y/cm3 gegen Streptomycin hat.
  • Die bei diesem Verfahren erhaltenen Produkte, z. B. Käse, Joghurt od. dgl., hatten die gleichen Eigenschaften, wie sie bei Produkten aus gewöhnlicher Milch erreicht werden. Auch hierbei waren die Antibiotika durch die gegen Antibiotika resistenten Bakterien so abgebaut, daß von ihnen keine Spur im Endprodukt nachweisbar war.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum mikrobiologischen Herstellen von Lebensmitteln aus Fleisch, Milch od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgangsmaterial die für den Herstellungsvorgang spezifischen Bakterienarten in Form solcher Stämme, die gegen Antibiotika resistent oder von ihnen abhängig sind, im Gemisch mit Antibiotika zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren zum Herstellen von Wurst, z. B. dicker Bologner Wurst, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wurstbrät gegen Tetracyclin resistente Bakterien, z. B. Lactobacillus acidophilus 220 und Pediococcus cerivisiae FPI, in Gegenwart von Tetracyclin-Hydrochlorid zugesetzt werden.
  3. 3. VerfahrenzumHerstellenvonMilchprodukten, z. B. Käse, Joghurt od. dgl., nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Milch gegen Streptomycin oder Penicillin resistente Laktobazillen in Gegenwart von Streptomycin zugesetzt werden.
DEP19934A 1957-07-30 1958-01-04 Verfahren zum mikrobiologischen Herstellen von Lebensmitteln Pending DE1180612B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0137869A2 (de) * 1983-09-06 1985-04-24 Microlife Technics, Inc. Abgeleitete Nisin produzierende Mikroorganismen, Verfahren zur Herstellung und Verwendung und so erhaltene Produkte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0137869A2 (de) * 1983-09-06 1985-04-24 Microlife Technics, Inc. Abgeleitete Nisin produzierende Mikroorganismen, Verfahren zur Herstellung und Verwendung und so erhaltene Produkte
EP0137869A3 (en) * 1983-09-06 1987-01-21 Microlife Technics, Inc. Derived nisin producing microorganisms, method of production and use and products obtained thereby

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