DE1176727B

DE1176727B - Verfahren zur Fernuebertragung und/oder rechnerischen Verarbeitung von Radarinformation in Datenform

Info

Publication number: DE1176727B
Application number: DES65052A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Friedrich Baur; Dipl-Ing Karl Buchta; Dipl-Ing Hans Georg Thilo
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1959-09-22
Filing date: 1959-09-22
Publication date: 1964-08-27

Description

Verfahren zur Fernübertragung und/oder rechnerischen Verarbeitung von Radarinformation in Datenform In der Radartechnik ist es bekannt, die als Analogwerte vom Radargerät gelieferten Radarsignale automatisch in digitale Koordinatenwerte umzuformen. Ebenso ist es bekannt, die beim Durchgang der Antennenkeule durch ein Ziel gruppenweise auftretenden Mehrfachechos in Intensitätsschrift schnell übereinander in einem Linienspeicher zu speichern, dabei zu addieren und verlangsamt am Speicher abzulesen. Andererseits sind auch Datenspeicher bekannt, die zur Speicherung von Digitalwerten geeignet sind.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fernübertragung und/oder rechnerischen Verarbeitung von Radarinformation, bei dem die vom Radargerät gelieferten Radarsignale automatisch in digitale Koordinateriwerte umgeformt und in der Digitalform fernübertragen und/oder in einer Rechenlage, insbesondere in einem Digitalrechner, ausgewertet sowie gegebenenfalls nach Rückumformung in einem Sichtgerät angezeigt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens, das eine frequenzbandkomprimierte einfache Fernübertragung und/oder eine günstige Verarbeitung von Radarinformation in Rechengeräten ermöglicht und das im Falle einer automatischen Zielermittlung nach Rückumformung der Digitalwerte zur Anzeige in einem Sichtgerät weitgehend die gleichen Ergebnisse liefert wie die direkte Beobachtung mit einem Radarsichtgerät. Dabei besteht das Bedürfnis, einfache und robuste Speicherelemente, insbesondere Magnetkernspeicherelemente, für die Speicherung der Digitaldaten der Radarziele anwenden zu können. Bei der Erfindung wird davon ausgegangen, daß diese Aufgaben gelöst werden können, wenn Maßnahmen angewendet werden, um eine langsamere Weiterverarbeitung der vom Radargerät abgeleiteten Zielinformationen zu ermöglichen.
Gemäß der Erfindung wird dies durch die gemeinsame Anwendung folgender Maßnahmen erreicht: a) Die dem Radargerät entnommenen Radarvideosignale werden vor der Umformung in die Digitalform mittels an sich bekannter Analogdatenspeicherung und Summierung verlangsamt und in ihrem Geräuschabstand verbessert, indem die beim Durchgang der Antennenkeule durch ein Ziel gruppenweise auftretenden Mehrfachechos in Intensitätsschrift schnell übereinander gespeichert, dabei addiert und verlangsamt abgelesen werden. b) Nach der Analogspeicherung werden die addierten und in ihrer Folgegeschwindigkeit verlangsamten Signalwerte in die Digitalform umgewandelt und als Digitaldaten in einem an sich bekannten Digitaldatenspeicher erneut gespeichert und erst im Anschluß daran fernübertragen und/oder in der Rechenanlage ausgewertet bzw. nach Rückumformung angezeigt.
Durch die Linienspeicherung werden mehrere Radarzeilen gleichen Signalinhalts, wie sie beim Überstreichen auch kleiner Ziele durch das Antennendiagramm entstehen, zu einem zeitgedehnten Signal mit erhöhtem Geräuschabstand zusammengefaßt. Das zeitgedehnte Signal ermöglicht eine wesentlich langsamere Weiterverarbeitung, als sie bei der ursprünglichen Radarsignalfolge notwendig wäre. Für den folgenden Digitalspeicher stehen dann so große Zugangszeiten zur Verfügung, daß in den meisten Fällen Ringkerne als Speicherelemente verwendet werden können. Ferner gelingt es, auf Grund des verbesserten Geräusch abstandes auch noch Zielsignale auszuwerten, die bereits stark durch Rauschen überdeckt sind. Auf diese Weise wird verhindert, daß bei der automatischen Zielermittlung Ziele verlorengehen, die bei einer unmittelbaren Beobachtung mit einem Radarsichtgerät noch erkennbar wären.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können bei Vorhandensein mehrerer Ziele deren Daten unter Zielsortierung nach Einzelzielen in getrennten Digitaldatenspeichern gespeichert werden.
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt im Blockschaltbild eine Prinzipdarstellung der gesamten Übertragungseinrichtung, und in Fig. 2 ist eine Ausführungsform eines Linienspeichers gezeigt.
In Fig. 1 gelangen die Radarvideoimpulse vom Radargerät R zuerst in einen Linienspeicher SL, in dem sie verlangsamt und in ihrem Geräuschabstand verbessert werden. Die Signale werden erst nach ihrer Verlangsamung in der Kodierschaltung K in Digitaldaten umgeformt. Der Winkelwert von der Radarantenne wird unter Umgehung des Linienspeichers direkt auf die Kodierschaltung K gegeben und umgesetzt. Die Digitaldaten der Radarziele werden in der Digitalspeichereinrichtung DS gespeichert.
Gegebenenfalls wird in Verbindung damit eine Zielsortierung angewendet, durch die dafür gesorgt wird, daß jedes Einzelziel auf einen getrennten Digitalspeicher gelangt. Die gespeicherten Digitalwerte werden fortlaufend nach dem Freizustand der mit Endgeräten E versehenen Übertragungsstrecke Ü übertragen und in der Zentrale einem Digitalrechner DR zugeführt bzw. in einem Sichtgerät angezeigt, nachdem sie in die Analogform zurückverwandelt worden sind.
Für die Verlangsamung der Signalfolge können Linienspeicher mit Ladungsspeicherplatte angewendet werden, wie sie als Einstrahl- sowie Zweistrahl-Kathodenstrahlröhren bekannt sind. Auch Magnetkernspeicher sowie Magnetbänder oder Trommeln sind anwendbar.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform besteht der Linienspeicher aus einer Kathodenstrahlbildröhre 1 und einer Vidikon-Bildfängerröhre 2.
Die vom Radargerät kommenden Videosignale werden dem Wehneltzylinder der Kathodenstrahlröhre 1 zugeführt, deren Strahl durch ein Kippgerät 3 in schneller Folge in einer Linienspur über den Leuchtschirm 4 abgelenkt wird. Dadurch werden alle Mehrfachechos eines Zieles in Intensitätsschrift deckungsgleich übereinandergeschrieben. Die entstehende Leuchtspur wird mit einer Optik 5 auf der Halbleiterfotoschicht des Vidikons 2 abgebildet, dessen Strahl durch ein Kippgerät 7 langsamer als die Bildröhre 1 in Deckung mit der projizierten Linienspur abgelenkt wird. Durch Ausnutzung des inneren fotoelektrischen Effektes der Fotoschicht 6 werden die Intensitätswerte der gruppenweise auftretenden Mehrfachechos eines Zieles auf der Schicht gespeichert und addiert, und es ergibt sich ein verlangsamtes Summensignal, das zur Digital umformung, Digitalspeicherung bzw. Zielsortierung weitergeleitet wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Fernübertragung undioder rechnerischen Verarbeitung von Radarinformation, bei dem die vom Radargerät gelieferten Radarsignale automatisch in digitale Koordinatenwerte umgeformt und in der Digitalform fernübertragen und'oder in einer Rechenanlage, insbesondere in einem Digitalrechner, ausgewertet sowie gegebenenfalls nach Rückumformung in einem Sichtgerät angezeigt werden, g e k e n n -z ei c h n e t d u r c h die gleichzeitige Anwendung folgender Maßnahmen: a) die dem Radargerät entnommenen Radarvideosignale werden vor der Umformung in die Digitalform mittels an sich bekannter Analogdatenspeicherung und Summierung verlangsamt und in ihrem Geräuschabstand verbessert, indem die beim Durchgang der Antennen keule durch ein Ziel gruppenweise auftretenden Mehrfachechos in Intensitätsschrift schnell übereinander gespeichert, dabei addiert und verlangsamt abgelesen werden, b) nach der Analogspeicherung werden die addierten und in ihrer Folgegeschwindigkeit verlangsamten Signalwerte in die Digitalform umgewandelt und als Digitaldaten in einem an sich bekannten Digitaldatenspeicher erneut gespeichert und erst im Anschluß daran fernübertragen und/oder in der Rechenanlage ausgewertet bzw. nach Rückumformung angezeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein mehrerer Ziele deren Daten unter Zielsortierung nach Einzelzielen in getrennten Digitaldatenspeichern gespeichert werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 960 108; deutsche Auslegeschriften Nr.1 020 693, 1 029 055, 1046698; Elektronik, 8(1959), 9 (September), S.265bis269; Entwicklungsberichte der Siemens & Halske AG., 19 (1956), 1 (März), S. 58 bis 76; Nachrichtentechnische Zeitschrift, 9 (1956), 5 (Mai), S. 214 bis 221.