DE1174774B - Verfahren zur Herstellung von Sulfoxyd- und Sulfongruppen enthaltenden organischen Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfoxyd- und Sulfongruppen enthaltenden organischen Verbindungen

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DE1174774B
DE1174774B DEG31201A DEG0031201A DE1174774B DE 1174774 B DE1174774 B DE 1174774B DE G31201 A DEG31201 A DE G31201A DE G0031201 A DEG0031201 A DE G0031201A DE 1174774 B DE1174774 B DE 1174774B
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Harlan Benjamin Freyermuth
Saul Rex Buc
Herman Solomon Schultz
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C317/00Sulfones; Sulfoxides

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfoxyd- und Sulfongruppen enthaltenden organischen Verbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sulfoxyd- und Sulfongruppen enthaltenden Verbindungen durch Oxydation entsprechender organischer Sulfide bzw. Sulfoxyde mit Wasserstoffsuperoxyd.
  • Zur Oxydation organischer Sulfide zu den entsprechenden Sulfoxyden und Sulfonen wurden bisher verschiedene Oxydationsmittel verwendet, so z. B, Chlor, Natriumhypochlorit, Natriumchlorat in HCI und Wasserstoffsuperoxyd allein oder in Eisessig.
  • Diese bekannten Verfahren haben jedoch mehrere Nachteile, so z. B. lange Reaktionszeiten, ungewöhnlich hohe Reaktionstemperaturen, sehr niedrige Ausbeuten, Zersetzung der organischen Sulfide, Verunreinigung des Verfahrensproduktes durch Nebenprodukte der Oxydation, Verluste des Oxydationsmittels durch Zersetzung während der Reaktion und eine Abhängigkeit von den kritischen Bedingungen des pH-Wertes.
  • Erfindungsgemäß können die obenerwähnten Nachteile verhindert werden, indem bei der an sich bekannten Oxydation organischer Sulfide zu den entsprechenden Sulfoxyden und/oder Sulfonen bzw. der Oxydation organischer Sulfoxyde zu den entsprechenden Sulfonen mittels Wasserstoffsuperoxyd Wolfram-und Vanadinsäuren und deren Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- und Aminsalze als Oxydationskatalysatoren verwendet werden. Unerwarteterweise wurde festgestellt, daß die Verwendung jeder dieser Säureverbindungen als Katalysator zur Oxydation der organischen Sulfide und Sulfoxyde verbesserte Ergebnisse liefert. Die Reaktionszeit wird verkürzt, es können niedrigere Reaktionstemperaturen angewendet werden, die Ausbeuten werden erhöht, die Zersetzung der zu oxydierenden Verbindung wird vermindert, die Abhängigkeit von den Bedingungen des p-Wertes wird geringer, und die Verluste an Wasserstoffsuperoxyd durch Zersetzung werden ebenfalls vermindert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Sulfoxyd- und Sulfongruppen enthaltenden organischen Verbindungen aus den entsprechenden Sulfiden bzw. Sulfoxyden durch Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine - C - 5 - C -- oder - c - s -0 - C --Gruppe enthaltenden Verbindungen, bei denen jedes Kohlenstoffatom dieser Gruppen Teil eines gegebenenfalls substituierten Alkyl- oder Arylrestes ist, mit 1 bis 2 Mol Wasserstoffperoxyd für jede dieser Gruppen in Anwesenheit einer Wolfram- oder Vanadinsäure oder einem ihrer Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Aminsalze umgesetzt wird.
  • Allgemein können als Thioäther oder als Sulfoxyde Verbindungen verwendet werden, die die Struktur R - SO - R' bzw. R - 5 R' besitzen, wobei R und R' mit der obigen Definition der verwendbaren Ausgangsverbindungen in Übereinstimmung stehen muß.
  • Das Schwefelatom in diesen Verbindungen mußalso an ein Kohlenstoffatom der R- und R'-Reste gebunden sein. Der organische Rest R oder R' kann gleich oder verschieden sein, z. B. ein Alkylrest, wie ein Methyl- oder Stearylrest, oder ein oder mehrere kondensierte Ringe enthaltender Arylrest. Die Reste R und R' können durch organische oder anorganische Substituenten, z. B. Hydroxy-, Älkoxy-, Nitro-, Halogen-, Alkyl-, Aryl-, Carboxyl-, Amido-, Acyloxy-, Sulfonsäure-, Sulfoxy-, Sulfon-, Sulfonamid"Nitril-oder Acylgruppen, substituiert sein. Die Reste R oder R' können auch Anthrachinonyl-, Anthronyl- oder Benzanthronylgruppen bedeuten.
  • Bei der Durchführung der Reaktion wird vorzugsweise ein wäßriges Medium verwendet, obgleich in einigen Fällen auch ein wassermischbares organisches Lösungsmittel als Lösungsmittel für das Ausgangsprodukt oder als Hilfslösungsmittel mit dem wäßrigen Medium verwendet werden kann. Beispiele solcher Lösungsmittel sind z. B. Methanol, Äthanol, Butanol, niedrigmolekulare Alkyl- und Benzyläther von Äthylenglykol, niedrigmolekulare Alkyläther von Diäthylenglykol, Dioxan, Aceton und Methyläthylketon. Die Reaktion kann bei jeder Temperatur zwischen dem Gefrier- und Siedepunkt des Mediums durchgeführt werden, obgleich erhöhte Temperaturen von etwa 50 bis 90"C in den meisten Fällen bevorzugt werden, um die Reaktion zu beschleunigen. Ein Vorteil der Erfindung ist, daß die Reaktion bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden kann als bei Abwesenheit des erfindungsgemäßen Katalysators und daß bei den gleichen Temperaturen wesentlich kürzere Reaktionszeiten ermöglicht werden, wobei die Zersetzung des Ausgangsmaterials und des Oxydationsmittels auf ein Minimum herabgesetzt wird.
  • Die Zugabe des Wasserstoffsuperoxyds in der zur Herstellung des Sulfoxyds oder Sulfons aus dem Sulfid oder des Sulfons aus dem Sulfoxyd theoretisch erforderlichen Menge kann zu Beginn der Reaktion oder allmählich während des Verlaufs der Reaktion erfolgen. Wird ein Sulfid als Ausgangsmaterial verwendet, so erfolgt die Reaktion in zwei Stufen, wobei in der ersten Stufe das Sulfid zum Sulfoxyd und in der zweiten Stufe das Sulfoxyd zum Sulfon oxydiert wird.
  • Die erste Stufe der Reaktion erfolgt schnell und ist exotherm, wobei sich die Temperatur des Reaktionsmediums ohne Wärmezufuhr in einigen Fällen bis zum Siedepunkt erhöht. In solchen Fällen wird zur Vermeidung von Zersetzungen zweckmäßig gekühlt.
  • Das Reaktionsmedium kann homogen oder heterogen sein und die Form einer Lösung, einer Dispersion oder einer Emulsion besitzen.
  • Das Sulfoxyd ist normalerweise in Wasser löslicher als das Sulfid oder das Sulfon, so daß das Sulfoxyd während der Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd in vielen Fällen in einem wäßrigen Medium gelöst ist; es kann durch Kühlen der wäßrigen Lösung oder durch Aussalzen, Extrahieren mit geeigneten Lösungsmitteln, Trennen der Schichten und/oder Abfiltrieren der festen Produkte isoliert werden.
  • Theoretisch ist 1 Mol Wasserstoffsuperoxyd erforderlich, um ein zweiwertiges Schwefelatom in der Ausgangsverbindung zu dem entsprechenden Sulfoxyd zu oxydieren; zur Oxydation der Sulfoxydgruppe zu dem Sulfon ist ein weiteres Mol Wasserstoffsuperoxyd erforderlich. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß praktisch nur die theoretisch erforderlichen Mengen der einzelnen Reaktionsprodukte erforderlich sind, obgleich gegebenenfalls ein Überschuß an Wasserstoffsuperoxyd verwendet werden kann. Dies wird durch die größere Reaktionsgeschwindigkeit und/oder die niedrigeren Reaktionstemperaturen, die erfindungsgemäß angewendet werden können, ermöglicht. Mit Wolframsäureverbindungen kann das Reaktionsmedium auf jedem gewünschten pn-Wert zwischen etwa 0,5 und 11 und vorzugsweise zwischen 6 und 7 gehalten werden, obwohl die alkalischen Bedingungen sich normalerweise nachteilig auf die Stabilität des Wasserstoffsuperoxyds auswirken. Bei Vanadinsäureverbindungen liegt der pE-Wert zwischen 0,5 und 6 und vorzugsweise zwischen 1 und 3.
  • Die Oxydation des Sulfoxyds zum Sulfon ist normalerweise schwieriger als die Oxydation vom Sulfid zum Sulfoxyd, und gegebenenfalls sind erhöhte Temperaturen und/oder längere Reaktionszeiten erforderlich. In jedem Fall kann die Umsetzung zum Sulfoxyd bzw. Sulfon durch einen Test mittels Stärke-Jodid-Papier verfolgt werden, um festzustellen, ob noch nicht umgesetztes Wasserstoffsuperoxyd vorhanden ist. Ist der Versuch negativ und kein Wasserstoffsuperoxyd mehr vorhanden, so ist die Reaktion beendet, wenn die theoretisch erforderliche Menge an Wasserstoffsuperoxyd verwendet wurde.
  • Das Wasserstoffsuperoxyd wird vorzugsweise in Form der handelsüblichen 30- bis 31 0/0eigen wäßrigen Lösung verwendet, obwohl es auch in anderer Form, z. B. in 5- bis 1000/,Der Konzentration, verwendet werden kann. Um den durch die Zersetzung auftretenden Verlust an Wasserstoffsuperoxyd zu verringern, wird es in einigen Fällen vorgezogen, den pR-Wert des Reaktionsmediums im neutralen oder sauren Bereich zu halten und/oder das Wasserstoffsuperoxyd mit einer Geschwindigkeit einzuführen, die etwa der Geschwindigkeit seines Verbrauchs in der Reaktion entspricht. Es ist selbstverständlich, daß das Verfahren ansatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden kann. Jeder Überschuß an Wasserstoffsuperoxyd, der nach Beendigung der Reaktion noch vorhanden ist, kann durch kurzes Erhitzen unter Rückfluß oder durch Zugabe einer kleinen, äquivalenten Menge Natriumbisulfit entfernt werden.
  • Als Wolframsäurekatalysator wird gemäß der Erfindung vorzugsweise Wolframsäure oder Natriumwolframat verwendet; es kann jedoch auch jede andere Wolframsäure oder ein anderes Alkali-, ein Erdalkali-, Ammonium- oder Aminsalz, sei es neutral oder sauer, verwendet werden. Zur Verwendung sind beispielsweise die entsprechenden Homopolywolfram- und Heteropolywolframsäuren und deren Salze geeignet, z. B. von Borwolframsäure, Phosphorwolframsäurej Wismutwolframsäure, Selenwolframsäure und Molybdänwolframsäure.
  • Als Vanadinsäurekatalysatoren können Vanadin-, Polyvanadin- oder Peroxyvanadinsäure oder deren neutrale oder saure Salze verwendet werden. Vorzugsweise wird Vanadinsäure oder Natrium- oder Ammoniumvanadat verwendet, obwohl auch andere Vanadinsäuren oder andere Alkalisalze, ein Erdalkali- oder Ammonium- oder Aminsalz verwendet werden können.
  • Wie in der Veröffentlichung von 5 i d g w i c k, »Chemical Elements and Their Compounds«, Oxford University Press, 1950, Bd. I, ab Seite 811 beschrieben, ist Vanadinsäure dafür bekannt, eine Reihe hochkondensierter oder polymerisierter Säuren mit stark komplexer Natur zu bilden, die unter der Formel (V2O5)n zusammengefaßt werden können. Diese Vanadinsäuren und ihre hydrolysierten und/oder angesäuerten Derivate, in jeweils ihrer Ortho-, Meta-oder anderen Form oder Struktur sind erfindungsgemäß brauchbar, ebenso ihre Peroxyformen, die sich aus einer Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd ergeben.
  • Salze aller dieser Wolfram- und Vanadinsäuren mit Natrium, Kalium, Lithium, Calcium, Barium, Magnesium, Ammonium, Mono-, Die und Triäthanol-, -propanol-, -methyl-, -äthyl- und -propylamin, Cyclohexylamin, Morpholin, Pyridin und Picolin sind geeignet. Der Katalysator kann auch im Reaktionsmedium durch Zugabe von Wolframoxyd hergestellt werden. Die katalytische Menge einer solchen Wolframsäureverbindung, die erforderlich ist, um die erwünschten Ergebnisse zu erzielen, ist in jedem Fall leicht zu bestimmen. Im allgemeinen liegen diese Mengen zwischen etwa 0,001 und 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die zu oxydierende Verbindung, obgleich auch Mengen außerhalb dieses Bereiches geeignet sind.
  • Allgemein reichen 0,1 bis 1 0/o des Katalysators aus.
  • Der Mechanismus, nach dem diese unerwarteterweise verbesserten Ergebnisse des Verfahrens erzielt werden, ist nicht ganz klar, obgleich angenommen wird, daß die Oxydation tatsächlich durch die Wirkung der Peroxysäure der höchsten Oxydationsstufe der Wolfram- oder Vanadinsäure, die durch das Wasserstoffsuperoxyd koutinuierlich regeneriert wird, erfolgt.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt in der Feststellung, daß noch weiter verbesserte Ergebnisse dadurch erzielt werden, daß in das Reaktionsmedium eine kleine Menge eines Metallkomplexbildners von beispielsweise etwa 0,001 bis 50/o gegeben wird. Diese weitere Verbesserung beruht auf der Feststellung, daß kleine Mengen oder Spuren von Kupfer, Chrom, Eisen und bestimmten anderen Metallen die Zersetzung des Wasserstoffsuperoxyds und/oder andere Nebenreaktionen katalysieren.
  • Diese nachteiligen Nebenwirkungen - von Metallverunreinigungen werden um so deutlicher, wenn sich die Oxydation in Abwesenheit der erfindungsgemäßen Katalysatoren über längere Zeit hin erstreckt, z. B. über 10 bis 24 Stunden, und/oder bei höheren Temperaturen durchgeführt wird. Obgleich die Verwendung dieser Katalysatoren die unerwünschte Zersetzung und die Nebenreaktionen auf ein Minimum herabsetzt, können die bestmöglichen Ergebnisse bei der technischen Durchführung in einigen Fällen dadurch erzielt werden, daß ein solcher Metallkomplexbildner zugegeben wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise Äthylendiamintetraessigsäure und andere Aminopolycarbonsäuren, Polyaminopolycarbonsäuren sowie deren Salze, vorzugsweise die Alkalimetallsalze (Natrium, Kalium) verwendet. Es können jedoch auch andere bekannte Metallkomplexbildner für solche Metalle verwendet werden, z. B. ß-Oxyäthyläthylendiamintriessigsäure, Triäthanolamin, Zitronensäure, Bis-N-(p-oxyäthyl)-glycin, Glukonsäure und Weinsäure.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte eignen sich für verschiedene bekannte Verwendungszwecke, z. B. als Farbstoffzwischenprodukte, als Farbstoffe, als Textilappreturen, als UV-Absorptionsmittel, als photographische und lichtempfindliche Zwischenprodukte, als Hydrophobiermittel, als antibiotische Substanzen, als Arzneimittel und Polymerisatzwischenprodukte (Monomere). Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise als Verfahrensstufe bei der Herstellung von Verbindungen eingesetzt werden, die eine Sulfatoäthylsulfongruppe gemäß der USA.-Patentschrift 2 670 265 enthalten. Solche Verbindungen sind mit faserartigen Materialien reaktionsfähig und verleihen dem faserartigen Material je nach der Struktur der Verbindung, die die Sulfatäthylsulfongruppe enthält, jede gewünschte Wirkung. Auf diese Weise können unter anderem Verbesserungen beim Färben, in der Knitter- und Mottenechtheit, beim Immunisieren, Hydrophobieren und Wasserfestmachen erzielt werden.
  • Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Alle Teile und Verhältnisse beziehen sich, wenn nicht anders gekennzeichnet, auf das Gewicht.
  • Beispiel 1 Es wurden 0,2Teile Wolframsäure (WO3- 1120) mit 75 Teilen Wasser aufgeschlämmt, und der pH-Wert wurde durch Zugabe von 500/o Natriumhydroxydlösung auf 11,6 eingestellt. Nach etwa Sminutigem Rühren wurde der pu-Wert durch tropfenweise Zugabe von Essigsäure auf 6 vermindert. Der Katalysatorlösung wurden 31,7 Teile 4-Nitro-2,6-bis-(B-hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol zugegeben, die Mischung auf 60 bis 65"C erhitzt und dann während einer halben Stunde 21,9 Teile 31 0/0ges Wasserstoffsuperoxyd allmählich zugegeben. Die Temperatur wurde auf 60 bis 65"C gehalten, indem mit einem Kaltwasserbad gekühlt wurde. Das suspendierte Bissulfid ging bei der Oxydation zum Bis-sulfoxyd als solches in Lösung, und nach Ablauf der Wasserstoffsuperoxydzugabe lag ein homogenes System vor. Nach Sminutigem Rühren war ein Test auf Wasserstoffsuperoxyd mit Stärke-Kaliumjodid-Papier negativ.
  • Die Temperatur der Reaktionsmischung wurde auf 65 bis 70"C erhöht, und es wurden während einer halben Stunde 24,1 Teile 31 0/0ges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben, wobei die Temperatur durch Kühlung auf 70 bis i5"C gehalten wurde. Während der Zugabe des zweiten Teiles des Peroxyds bildete sich das Bis-Sulfon, das ausfiel. Das Reaktionsgemisch wurde 1/2 Stunde unter Rückfluß erhitzt, anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt und das Produkt abfiltriert, mit Wasser gewaschen und im Vakuumofen bei 85"C getrocknet. Auf diese Weise wurden 36,6 g reines 4-Mtro-2, 6-bis- (ß-hydroxyäthylsulfonylmethylen)-toluol mit einem Schmelzpunkt zwischen 193 und 194"C erhalten. Dies entspricht einer Ausbeute von etwa 960/o. Die Verbindung besaß folgende Struktur: Das alsAusgangsverbindung verwendete 4-Nitro-2,6-bis-(ß-hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol wurde durch BisWChlormethylierung von p-Nitrotoluol und Umsetzung der bis-chlormethytierten Verbindung mit Mercaptoäthanol hergestellt.
  • Zum Vergleich wurde vorstehende Arbeitsweise ohne Katalysator durchgeführt: 31,7 Teile 4-Nitro-2,6-bis-(ß-hydroxyäthylmercapto methylen)-toluol (0,10 Mol) wurden zu 75 Teilen Wasser mit einem p-Wert von 6 zugegeben und die Mischung auf 60"C erhitzt. Anschließend wurden innerhalb von 32 Minuten 20,6 Volumteile 30°/Oiges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben, und die Lösung wurde klar, nachdem 13,5 Volumteile zugefügt worden waren. Die Lösung wurde zum Rückfluß erhitzt und dabei während 10 Minuten 23,2 Volumteile 300/0ges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben, wodurch die Lösung heller wurde. Nachdem die Lösung 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt worden war, war der Test auf Wasserstoffsuperoxyd noch positiv. Die Lösung wurde nun abgekühlt und über Nacht stehengelassen, worauf sie filtriert und mit geringen Mengen Eiswasser gewaschen wurde. Die Ausbeute betrug 21,6 g wasserfreie Verbindung, entsprechend 56,6 0/o der Theorie. F. = 168 bis 170"C. Die Verbindung besaß die vorstehend angegebene Struktur.
  • Beispiel 2 65 Teile Tetranatriumäthylendiamintetraacetatlösung (0,0375 g/ccm) und 1,2 Teile Wolframsäure wurden in 420 Teilen destilliertem Wasser aufgeschlämmt, wobei der pH-Wert durch Zugabe von 500/o Natriumhydroxydlösung auf 11,6 erhöht wurde.
  • Nachdem 5 Minuten gerührt worden war, wurde der pH-Wert durch Zugabe von Eisessig auf 6 vermindert.
  • Dann wurden 148 Teile 4-Nitro-2-(8-hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol der Katalysatorlösung zugegeben und die Mischung auf 60 bis 65"C erhitzt, worauf 75,34 Teile 31%iges Wasserstoffsuperoxyd innerhalb von einer halben Stunde zugegeben wurden.
  • Während der Zugabe des zweiten Teiles des Wasserstoffsuperoxyds wurde die Temperatur auf 70 bis 75°C gehalten. Die Reaktionsmischung wurde anschließend 10 Minuten unter Rückfluß erhitzt und auf Raumtemperatur abgekühlt, worauf das Produkt filtriert, mit Eiswasser gewaschen und an der Luft getrocknet wurde. Insgesamt wurden 165 Teile 4-Nitro-2-(8-hydroxyäthylsulfonylmethylen)-toluol erhalten. F. = 143 bis 146"C. Die Ausbeute betrug 97,50/0. Das Verfahrensprodukt besaß die folgende Formel: Das als Ausgangsverbindung verwendete 4-Nitro-2-(ß-hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol wurde durch Monochlormethylierung von p-Nitrotoluol und Umsetzung der chlormethylierten Verbindung mit Mercaptoäthanol hergestellt.
  • Beispiel 3 Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch der Katalysatorlösung 10 Teile Tetranatriumäthylendiamintetraacetatlösung (0,0375 g/ccm) und als zu oxydierende Verbindung 24,3 Teile 2-Methoxy-5-(p-hydroxyäthylmercaptomethylen)-nitrobenzol zugegeben wurden. Das erhaltene 2-Methoxy-5-(, B-hydroxyäthylsulfonylmethylen)-nitrobenzol besaß einen Schmelzpunkt von 130 bis 132"C, und die Ausbeute betrug 900/0. Die Verbindung besaß die folgende Formel: Beispiel 4 Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch der Katalysatorlösung 10 Teile Tetranatriumäthylendiamintetraacetatlösung (0,0375 g/ccm) und als zu oxydierende Verbindung 24,3 Teile 4-Methoxy-5-(ß-hydroxyäthylmercaptomethylen)-nitrobenzol zugesetzt wurden. Es wurde 4-Methoxy-5-(8-hy- droxyäthylsulfonylmethylen)-nitrobenzol als Ö1 in einer Ausbeute von 96,3 0/o der Theorie erhalten.
  • Die Verbindung besaß die folgende Formel: Beispiel 5 0,66 Teile Wolframsäure wurden in 216 Teilen destilliertem Wasser aufgeschlämmt und der pH-Wert durch Zugabe von 500/ger Natriumhydroxydlösung auf 11,5 erhöht. Nach Sminutigem Rühren wurde der pH-Wert durch Zugabe von Eisessig auf 6 eingestellt.
  • Hierauf wurden der Katalysatorlösung 122 Teile Thiodiglykol zugegeben, die Mischung auf 60 bis 65"C erhitzt und innerhalb einer halben Stunde anschließend 109 Teile 31°/Oiges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben.
  • Die Temperatur wurde durch Kühlen mit einem kalten Wasserbad auf 60 bis 65"C gehalten. Es wurde dann ein negativer Wasserstoffsuperoxydtest erhalten auf Stärke-Kaliumjodid-Papier, was zeigt, daß das Sulfoxyd gebildet war. Innerhalb einer halben Stunde wurden dann weitere 109 Teile 3l0/dges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben, wobei die Temperatur auf 70 bis 75C gehalten wurde. Es wurde noch ein positiver Wasserstoffsuperoxydtest erhalten, der jedoch 20 Minuten später negativ ausfiel. Anschließend wurden 5 Teile 31%iges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben, und die Temperatur wurde für eine weitere Stunde auf 70 bis 75°C gehalten. Der anschließend durchgeführte Test auf Wasserstoffsuperoxyd war leicht positiv. Die Reaktion wurde nun als beendet angesehen. Es wurde ß,'-Dihydroxy-diäthylsulfon in einer Ausbeute von 97 bis 990/o erhalten. F. = 50 bis 58"C.
  • Zum Vergleich wurde die vorstehende Arbeitsweise ohne Katalysator durchgeführt.
  • 36,6 Teile Thioglycol wurden zu 75 Teilen destilliertem Wasser zugegeben, und die Lösung wurde auf 90 bis 95°C erhitzt und bei der gleichen Temperatur innerhalb einer halben Stunde 32,8 Teile (die Hälfte der erforderlichen Menge) 31°/Oiges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben. Der Test auf Wasserstoffsuperoxyd war negativ. Nach der Zugabe von 11,16 Teilen der zweiten Hälfte des Wasserstoffsuperoxyds war der Test auf Wasserstoffsuperoxyd stark positiv. Die Reaktion nahm in der Zeit, die erforderlich war, die vorstehend katalysierte Reaktion zu beenden, kaum 340/o der erforderlichen Menge der zweiten Hälfte des Wasserstoffsuperoxyds auf.
  • Beispiel 6 Die Oxydation von 2,2'4,4'-Tetrahydroxydiphenylsulfid (Resorcylsulfid) verläuft mit Wolframsäurekatalysator wesentlich schneller als ohne diesen Katalysator. 25 Teile 2,2'4,4'-Tetrahydroxydiphenylsulfid, 75 Teile Wasser und 0,2 Teile Wolframsäure wurden bei einem p-Wert von 6 und einer Temperatur zwischen 60 und 65"C mit 10,9 Teilen 31°/Oigem Wasserstoffsuperoxyd behandelt, wobei das Wasserstoffsuperoxyd innerhalb einer halben Stunde allmählich (ähnlich, wie in der ersten Oxydationsstufe im Beispiel 1 beschrieben) zugegeben wurde.
  • Das sich abscheidende 2,2'4,4'-Tetrahydroxydiphenylsulfoxyd besaß einen Schmelzpunkt zwischen 168 und 170°C. Ausbeute 950/o der Theorie.
  • Beispiel 7 0,2 Teile Wolframsäure wurden in 75 Teilen Wasser suspendiert, der pn-Wert durch Zugabe einer 50%igen -Natronlauge unter Rühren auf 11,6 erhöht und anschließend 10 Teile einer wäßrigen Lösung zugegeben, die 0,375 Teile Tetranatriumäthylendiamintetraacetat enthielt, und der pn-Wert durch Zugabe von Essigsäure auf 6 erniedrigt. Hierauf wurden 18,6 Teile Diphenylsulfid und 75 Teile Dioxan zugegeben. Die Temperatur wurde auf 60 bis 65"C erhöht und unter Rühren allmählich 11 Teile 31%iges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben. Nachdem die Oxydation zum Sulfoxyd beendet war, wurde die Temperatur bis zum Sieden des Reaktionsgemisches unter Rückfluß (90 bis 91"C) erhöht, 19,1 Teile 31%iges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben und die Mischung während 10 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde dann mit 200 Teilen Wasser verdünnt, auf Raumtemperatur abgekühlt und 20,44 Teile weißes Diphenylsulfon mit einem Schmelzpunkt von 123 bis 125°C erhalten.
  • Beispiel 8 Durch Auflösen von 0,2 g (0,0008 Mol) Wolframsäure in 65 ccm destilliertem Wasser wurde eine Katalysatorlösung hergestellt, wobei der pn-Wert durch 50%ige Natriumhydroxydlösung auf 11,3 eingestellt wurde. Anschließend wurden wenige Tropfen Eisessig zugegeben, um den pH-Wert auf 5,6 zu erniedrigen und eine leicht durchscheinende Lösung zu erhalten. Diese Lösung wurde hierauf einem Reaktionsgefäß zugeführt, das 30,8 g (0,2) Mol 2-Phenylmercaptoäthanol enthielt.
  • Die schnell gerührte heterogene Lösung wurde auf 63"C erhitzt und durch eine Bürette tropfenweise 31%iges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben. Hierbei erfolgte eine sofortige starke Wärmeentwicklung, die ein Kühlen mit einem Wasserbad erforderlich machte.
  • Nach Zugabe von 16,8 ccm des Wasserstoffsuperoxyds wurde die Lösung klar und homogen. Hierauf wurden 199 ccm Wasserstoffsuperoxyd (etwa die Menge, die zur Oxydation zum Sulfoxyd erforderlich ist) zugegeben -und nach 29 Minuten ein negativer Test auf Wasserstoffsuperoxyd erhalten, wobei die Temperatur durch Kühlen auf 63 bis 67°C gehalten wurde. Es wurde eine Gesamtmenge von 35 ccm Wasserstoffsuperoxyd trop'-fenweise zugegeben, bis nach insgesamt einer Stunde und 3 Minuten ein negativer Test auf Wasserstoffsuperoxyd festgestellt wurde. Nach der Sulfoxydstufe war die Wärmebildung nicht mehr sehr groß, obgleich noch ein Kühlen erforderlich war. Die Temperatur während der zweiten Stufe betrug 70 bis 75°C. Dann wurde Wasserstoffsuperoxyd allmählich bis zu einer Gesamtmenge von 41 ccm zugegeben, um die stöchiometrisch benötigte Menge zu erhalten, wobei die Stärke-Jodid-Reaktion als Anhaltspunkt diente. Für die Zugabe wurde 1 Stunde und 5 Minuten benötigt, wobei gegen Ende der Reaktion ein leichtes Erwärmen erforderlich wurde, um die erforderliche Temperatur aufrechtzuerhalten. I ccm Wasserstoffsuperoxyd ergab -während der letzten 13 Minuten einen positiven Test.
  • Die theoretisch erforderliche Menge an H2Oz wurde auf 40 ccm geschätzt. Der pH-Wert der Lösung nach beendeter Reaktion betrug 4,4. Die anwesende Spur an Peroxyd wurde durch Zugabe einer kleinen Menge Natriumbisulfit entfernt. Die mit Salz versetzte Lösung wurde wiederholt mit Benzol extrahiert, worauf das Benzol getrocknet und abgedampft wurde. Das Produkt wurde anschließend durch eine einfache Kolonne destilliert. Das 2-Phenylsulfonyläthanol wurde hierbei in 94,5%iger Ausbeute erhalten; Kp.4 1830 C; = = 1,5555. Die Struktur wurde durch infrarotes Spektrum und Analyse bestätigt.
  • Analyse : Gefunden ..... C 52,04 O/o, H 5,570/0, S l7,22O/o, berechnet ......... C 51, 8°/o H 5,40/o, S 17, 21 °/9.
  • Beispiel 9 a) Oxydation von 2-Phenylmercaptoäthanol zu hauptsächlich 2-Phenylsulfinyläthanol, wobei unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 8, jedoch ohne Katalysator gearbeitet wird Die gleiche Menge 2-Phenylmercaptoäthanol wie in Beispiel 8 wurde in 65 ccm destilliertem Wasser gelöst und in ein mit einer Rührvorrichtung versehenes, auf 65"C erhitztes Reaktionsgefäß gegeben. Nach der Zugabe von Wasserstoffsuperoxyd erfolgte keine feststellbare Wärmeentwicklung, die ein Kühlen erforderlich gemacht hätte, und es war zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von 65 bis 700 C notwendig, die Mischung zu erhitzen. Nach der portionenweisen Zugabe von 19 ccm 31°/Oigem Wasserstoffsuperoxyd entstand nach 70 Minuten eine klare homogene Lösung. Dies ist etwa die Menge, die erforderlich ist, um das Sulfid in das Sulfoxyd umzuwandeln.
  • 15 Minuten nachdem der Klärpunkt erreicht worden war, waren insgesamt 39 ccm Wasserstoffsuperoxyd zugegeben worden. Während der gesamten Reaktionszeit von 4 Stunden und 40 Minuten wurde die Temperatur durch Erwärmen auf 71 bis 75°C gehalten.
  • Am Ende der Reaktion betrug der pH-Wert der klaren Lösung 4. Für einen negativen Test auf Wasserstoffsuperoxyd war es notwendig, 0,17 Mol Natriumbisulfit zuzugeben. Die über die Herstellung von Sulfoxyd verwendete Menge an Wasserstoffsuperoxyd wurde auf 0,19 Mol geschätzt. Das Reaktionsprodukt wurde gemäß Beispiel 8 aufgearbeitet. Fraktionen, die bei Kp.,4 = 179 bis 207°C destillierten und einen n205 = 1,5809 bis 1,5848 besaßen, erwiesen sich durch Infrarotspektrum als gleich. Sie enthielten weder die Sulfid- noch die Sulfongruppen. Als Oxydationsproduktwurdedas 2-Phenylsulfinyläthanolin 63,5%iger Ausbeute erhalten.
  • Analyse: 1 K Gefunden ...... C 56,420/o, H 6,01 0/o, S 19,91 °/0, berechnet .C 56,60/o, H 5,880/o, S 18,840/o.
  • Außerdem wurde eine kleine Menge eines höhersiedenden Materials erhalten, das kein Sulfon warb) Oxydation von 2-Phenylsulfinyläthanol zu 2-PhenylsulfonyläthanoI durch Wasserstoffsuperoxyd unter Verwendung einer Wolframsäurelösung als Katalysator Es wurde eine Katalysatorlösung gemäß Beispiel 8 hergestellt, 0,2 Mol 2-Phenylsulfinyläthanol unter Rühren mit der Katalysatorlösung in ein mit einer Rührvorrichtung versehenes Reaktionsgefäß gegeben und die Reaktionstemperatur auf 700 C erhöht. In das Reaktionsgefäß wurden anschließend unter Rühren 20 ccm 31%iges Wasserstoffsuperoxyd tropfenweise während 35 Minuten zugegeben, wobei zeitweilig gekühlt wurde, um die Temperatur auf 70 bis 7S"C zu halten. Nach weiteren 5 Minuten war der Test auf Wasserstoffsuperoxyd negativ. Hierauf wurde ein weiterer Kubikzentimeter H2O2 zugegeben und weitere 15-Minuten leicht erwärmt, Die Reaktionsmischung wurde auf die gleiche Weise, wie im Beispiel 8 beschrieben, aufgearbeitet; wobei in 95%iger Ausbeute 2-Phenylsulfonyläthanol erhalten wurde. Kp.4 = 184°C.
  • Beispiel 10 2 feile Wolframsäure wurden mit 1000 Teilen Wasser aufgeschlämmt und 16 Teile einer 10%igen Natriumhydroxydlösung - allmählich zugegeben, bis ein pH-Wert von 11,5 erreicht war. In der Katalysatorlösung wurden, 178 Teile 3,31Thiodipropiorisäure aufgelöst,' die Mischung wurde auf 600 C erhitzt, und bei dieser Temperatur wurden allmählich während 2iS Stunden 219 Teile 31%iges Wasserstoffsuperoxyd zugegeben - Nachdem,' die, Oxydation beendet war, zeigte die Reaktionsmischung einen positiven Test auf Wasserstoffsuperoxyd. : Während der letzten Halfte der Zugabe des Peroxids wurde eine weiße, feste -Substanz ausgefällt. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, die weiße, feste Substanz abfiltriert und bei 80°C getrocknet. Es wurden -192,2 Teile 3,3'-Sulfonyldipropionsäure (91,3%ige Ausbeute) erhalten, F. = 222 bis 2240 C Der pn-Wert betrug während der Oxydation schätzungsweise 3.
  • Bei-spiel 11 In 75 Teilen- Wasser wurden 0,2 Teile Ammoniummetavanadat gelöst, wobei der pH-Wert der erhaltenen Lösung etwa 11,5 betrug.
  • Der pH-Wert wurde dann durch Zugabe von Schwefelsäure auf etwa 2 gebracht, worauf der Katalysatorlösung 31,7 Teile 4-Nitro-2,6-bis-(ß-hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol gemäß Beispiel 1 zugegeben wurden und die Mischung hierauf, wie im Beispiel 1 beschrieben, behandelt wurde. Auf diese Weise wurde 4-Nitro-2,6-bis-(ß-hydroxyäthylsulfonylmethylen)-toluol erhalten, wobei die Ausbeute 87% betrug. F. = 193 bis 194°C.
  • Be-ispiel 12 Das Verfahren gemäß Beispiel 11 wurde wiederholt, wobei jedoch 12 Teile Tetranatriumäthylcndiamintetraacetatlösung (0,0375 g/ccm) der katalysatorlösung zugegeben wurden. Es wurde das gleiche Produkt in 88%iger Ausbeute erhalten. F. = 193 bis 194°C.
  • Beispiel 13 Das Verfahren gemäß Beispiel 11 wurde wiederholt, wobei jedoch der Katalysatorlösung 10 Teile Tetranatriumäthylendiamintetraacetatlösung (0,0375 g/ccm) und als zu oxydierende Verbindung 24, 3 Teile 2-Methoxy-5-dB- hydroxyäthylmercaptomethylen)-nitrobenzol zugesetzt wurden. Es wurde in 88%iger Ausbeute 2-Methoxy-5-(ß-hydroxyäthylsulfonylmethylen)-nitrobenzol erhalten. F. = 193 bis 194°C.
  • Beispiel 14 Das Verfahren gemäß Beispiel 11 wurde wiederholt, wobei jedoch der Katalysatorlösung 10 Teile Tetranatriumdiamintetraacetatlösung (0,0375 g/ccm) und als zu Qxydierende Verbindung 24,3 Teile 4-Methoxy-5-(ß-hydroxyäthylmercaptomethylen)-nitrobenzol zugesetzt wurden. - Es wurde 4-Methoxy-5-(ß-hydroxyäthylsulfonylmethylen)-nitrobenzol vom F. = 193 bis 194°C in einer Ausbeute von 900/o erhalten.
  • B e i s p i e l 15 a) Durch Auflösen von 0,2g (0,0017 Mol) Natriumorthovanadat (NHa3VO4) in 65 ccm destilliertem Wasser wurde eine Katalysatorlösung vom pH-Wert. 12,5 hergestellt. Durch Zugabe einer kleinen Menge ver-. dünnter Schwefelsäure wurde der pH-Wert der Lösung auf 1,8 vermindert und anschließend diese Lösung in ein Reaktionsgefäß gegeben, das 30,8 g (0,2 Mol) 2-Phenylercaptoäthanol enthielt.
  • Zu der schnell gerührten, auf 67°C erhitzten Lösung wurde eine 31%ige Wasserstoffsuperoxydlösung gegeben, wobei sich sofort Wärme entwickelte. Nach dem ersten 15 Minuten, in denen 16,2 ccm Wasserstoffsuperoxyd zugegeben wurden, war zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von 64 bis 73° C eine, zeitweilige Kühlung erforderlich, und die Lösung war dann klar und homogen. Hiernach (im wesentlichen nach der Umwandlung des Sulfids in das Sulfoxyd) war es zeitweise erforderlich, Wärme zuzuführen. Die Temperatur hielt sich nach dem Klarpunkt (68 bis 78°C) von selbst auf dieser Temperatur, wobei eine relativ große Menge Wasserstoffsuperoxyd in der Lösung anwesend war. Hieraus lassen sich gewisse exotherme Eigenschaften der zweiten Stufe ersehen. Eine Gesamtmenge von 39 ccm Wasserstoffsuperoxyd ergab nach insgesamt 11/2 Stunden in dem obenerwähnten Temperaturbereich einen negativen Test auf Wasserstoffsuperoxyd. Während einer weiteren Stunde und 5 Minuten wurden 6 ccm weiterer Wasserstoffsuperoxyd zugefügt und erwärmt, urn sicherzustellen, daß die Reaktion beendet wird. Der pH-Wert betrug am Ende der Reaktion 1,3, und der Überschuß an Wassersuperoxyd wurde durch Reaktion mit einer kleinen Menge Natriumbisulfit entfernt. Die mit Kochsalz versetzte Lösung wurde mehrere Male mit Benzol extrahiert und die Benzollösung so getrocknet und dann das Benzol abdestilliert. Die Struktur des erhaltenen 2-Phenylsulfonyläthanols wurde durch das Infrarotspektrum bestätigt. Die Ausbeute betrug 85%; np= = 1,5564 bis 1,5570. Während der Oxydation traten unbeständige Farbtönungen auf, was für die auf Seite 814 in der obenerwähnten Literaturstelle von S i d g w i c k erwähnten Peroxyvanadin- und Peroxyvanadylsalze charakteristisch ist. b) Vergleichsversuch ohne Katalysator Er betrifft die Oxydation von 2-Phenylmercaptoäthanol zu hauptsächlich 2-Phenylsulfinyläthanol unter ähnlichen Bedingungen wie im Abschnitt a), wobei jedoch kein Katalysator verwendet wurde.
  • Die gleiche Menge an 2-Phenylmercaptoäthanol wie im Abschnitt a) wurde in 65 ccm destilliertem Wasser aufgelöst, und die Lösung unter Rühren in ein mit einer Rührvorrichtung versehenes, auf 65°C erhitztes Reaktionsgefäß gegeben. Nach der Zugabe von Wasserstoffsuperoxyd war keine merkliche Wärmebildung, die ein Kühlen erforderlich gemacht hätte, festzustellen, und um die Temperatur auf 65 bis 70°C zu halten, war es notwendig, die Reaktionsmischung zu erhitzen. Es waren 70 Minuten Reaktionszeit und insgesamt 19 ccm 31%iges Wasserstoffsuperoxyd erforderlich, um eine klare, homogene Lösung zu erhalten. Dies entspricht in etwa der Menge, die erforderlich ist, um das Sulfid in das Sulfoxyd umzuwandeln.
  • Nachdem der Klarpunkt erreicht worden war, wurden innerhalb von 15 Minuten eine Gesamtmenge von 39 ccm Wasserstoffsuperoxyd zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde insgesamt 4 Stunden und 40 Minuten auf 71 bis 75°C gehalten. Der pH-Wert der klaren Lösung betrug am Ende der Reaktion 4. Um zu erreichen, daß die Lösung auf Stärke-Jodid-Papier negativ reagierte, war die Zugabe von 0,17 Mol Natriumbisulfit erforderlich. Die über die zur Herstellung des Sulfoxyds benötigte Menge an Wasserstoffsuperoxyd wurde auf 0,19 Mol geschätzt. Das Reaktionsprodukt wurde, wie im Beispiel 15, a) beschrieben, aufgearbeitet. Fraktionen, die zwischen 179 und 207°C und bei 1 bis 4 mm Quecksilbersäule Druck destillierten und einen Brechungsindex n25= 1,5809 bis 1,5848 besaßen, erweisen sich auf Grund der Infrarotspektren als gleich und enthielten weder Sulfid- noch Sulfongruppen. Als Reaktionsprodukt wurde 2-Phenylsulfinyläthanol in 63,50/0iger Ausbeute erhalten.
  • Analyse : Gefunden . C 56, 42°/o, H 6, 01 °/o, 5 18, 91 °/o ; berechnet C 56,60/o H 5,880/o, S l8,840/o.
  • Außerdem wurde eine kleine Menge eines höhersiedenden Materials erhalten, das kein Sulfon war.
  • Beispiel 16 Es wurde das Verfahren von Beispiel 5 wiederholt, wobei an Stelle der 122 Teile (1 Mol) Thiodiglykol 62 Teile (1 Mol) Dimethylsulfid verwendet wurden.
  • Die sonstigen Reaktionsbedingungen und die Aufarbeitung erfolgten ähnlich wie im Beispiel 5.
  • Es wurden 89 Teile (entsprechend 95o/o der Theorie) Dimethylsulfon mit einem F. = 110 bis 115°C erhalten.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Sulfoxyd- und Sulfongruppen enthaltenden organischen Verbindungen aus den entsprechenden Sulfiden bzw.
    Sulfoxyden durch Oxydation mit Wasserstoffperoxyd, dadurch gekennzeichnet, daß man die wenigstens eine -C-S-C- oder - C - SO - C - Gruppe enthaltenden Verbindungen, bei denen jedes Kohlenstoffatom dieser Gruppen Teil eines gegebenenfalls substituierten Alkyl- oder Arylrestes ist, mit 1 bis 2 Mol Wasserstoffperoxyd für jede dieser Gruppen in Gegenwart einer Wolfram- oder Vanadinsäure oder einem ihrer Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Aminsalze als Katalysator umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei einer Temperatur zwischen etwa 50 und 80"C durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator Natriumwolframat, Wolframsäure oder Natriumorthovanadat verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Anwesenheit eines Metallkomplexbildners durchgeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsverbindung 4- Nitro -2,6-bis- (ß - hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol, Thiodiglycol, 2-Phenylmercaptoäthanol, 3,3- Thiodipropionsäure, L-Nitro -2-(B-hydroxyäthylmercaptomethylen)-toluol, Dimethylsulfid oder Diphenylsulfid verwendet wird.
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