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Vorrichtung zur Umwandlung der hin- und hergehenden Bewegungen von
sternförmig angeordneten Kolben in eine Drehbewegung und umgekehrt Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Umwandlung der hin- und hergehenden Bewegungen von
sternförmig angeordneten Kolben in eine Drehbewegung und umgekehrt, insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf das Gebiet der sogenannten Flüssigkeitsmotoren.
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In den bekannten Motoren dieser Art wird die Drehung der Motorwelle
dadurch bewirkt, daß gegen einen auf dieser Welle befestigten Exzenter in Richtung
eines seitlich zur Wellenachse befindlichen Punktes desselben Druckkräfte ausgeübt
werden. Dabei kommt nur der tangentiell zur Drehrichtung des Exzenters gerichtete
Teil der Druckkraft zur nützlichen Wirkung, also die senkrecht zur Verbindungslinie
zwischen Wellenachse und Kraftangriffspunkt gerichtete Komponente, während die mit
dieser Verbindungslinie zusammenfallende Komponente von den Wellenlagern aufgenommen
werden muß. Überdies ist die Tangentialkomponente nur dann tatsächlich drehungserzeugend,
wenn sie mit der Richtung der Druckkraft einen genügend kleinen Winkel bildet, da
sonst auch wegen der großen hier auftretenden Reibungen in diesen Motoren Selbsthemmung
auftritt.
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Bei der baulichen Verwirklichung derartiger Flüssigkeitsmotoren, bei
welchen der Flüssigkeitsdruck auf den Exzenter durch Kolben übertragen wird, ist
deshalb zur Erzeugung einer vollständigen Drehung der Motorwelle und einer Arbeitsleistung
derselben eine große Anzahl von sternförmig rings um den Ekzenter angeordneten Kolben
notwendig, da aus den obenerwähnten Gründen jeder Kolben mit seinem Hub nur einen
kleinen Drehwinkel des Exzenters und damit der Welle erzeugen kann.
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Es ist schon bekannt, den Drehwinkel, den jeder Kolben erzeugen könnte,
durch Einschaltung sehr großer Exzenterarme zu verlängern. Eine derartige Anordnung
ermöglicht zwar die Herabsetzung der Kolbenzahl, führt jedoch bei gleicher Motorleistung
zu Motoren von sehr großen Abmessungen.
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Die zwischen Kolben und Exzenter in den Flüssigkeitsmotoren auftretenden
starken Reibungskräfte führten bekanntermaßen dazu, den Exzenter mit einem Kugellager
zu umgeben, so daß die Kolben nicht direkt auf den Exzenter, sondern auf den äußeren
Kugellagerring arbeiten. Trotzdem machte sich eine Reibung zwischen Kolben und äußerem
Laufring bemerkbar, die die Lebensdauer der Kolben beeinträchtigte. Zur Behebung
dieses Nachteils ist es bekannt, zwischen jedem Kolben und dem äußeren Laufring
je eine Kugel einzuschalten. Diese ist entweder in Taschen eines entsprechenden,
ebenfalls zwischen Außenring und Kolben eingebauten Kugellagerkäfigs oder aber in
entsprechend den Kolbenenden im Zylinderkörper vorgesehenen Ausnehmungen mit einem
leichten Spiel angeordnet.
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Infolge dieses Spielraums können sich diese Kugeln unter dem Druck
und rund gestalteten Kolbengrundflächen in der Drehrichtung nach vorn verschieben,
so daß ihre Berührungsstellen mit der Kolbenfläche einerseits und der äußeren Laufringf(äche
andererseits eine Linie bestimmen, die nicht mit der Kolbenachse zusammenfällt,
sondern dieser gegenüber nach vorn verschwenkt bleibt, wodurch die Druckkraft sich
auf den Exzenter längs einer weiter von der Wellenachse entfernteren Linie fortpflanzt,
mit anderen Worten also ein längerer Dreharm erzeugt wird, als wenn die Kolben direkt
auf den Außenring einwirken würden. Die Kugeln wirken jeweils als eine Art Hebel,
über die der Kolbendruck auf den Exzenter übertragen wird, sie stützen sich dabei
gegen die in der Drehrichtung gesehen hintere Seitenfläche der Ausnehmungen oder
Taschen des Zylinderblocks bzw. des Käfigs. Dadurch nimmt der Ring oder Käfig bzw.
der Zylinderblock selbst an der Bewegungsübertragung teil, und es müssen im Falle
eines Käfigs Mittel vorgesehen werden, um die Bewegung desselben unter dem Einfiuß
des seitlichen Druckes der Kugeln zu verhindern oder zu beschränken.
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Die durch das Zusammenspiel zwischen Kugel und Ausnehmungen oder Taschen
erzielbare Verlängerung des Hebelarmes ist jedoch nur in beschränktem
Maße
möglich, da eine zu weit seitliche Verstellung der Kugeln zu Klemmungen zwischen
Kolben und Kugeln führen würde. Deshalb erfordert auch eine derartige Vorrichtung
noch immer eine große Anzahl sternförmig um den Exzenter angeordneter Kolben, um
als Flüssigkeitsmotor arbeiten zu können. Außerdem bleibt die schädliche Radialkomponente
des Kolbendrucks immer noch sehr groß im Verhältnis zur Tangentialkomponente.
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Bei der Erfindung wird für die Lösung der Aufgabe, günstigere Kraftübertragungsbedingungen
zu schaffen, von folgender Überlegung ausgegangen: Wird im Raum des Zylinderblocks
zwischen Kolben und einem vorteilhaft flach oder stangenförmig ausgebildeten Exzenter
ein weiterer, gekrümmter Hebel lose eingeschaltet, der sich, wenn ein Kolben auf
ein Ende desselben einwirkt, um das freie Ende des Exzenters herum mit seinem anderen
Ende gegen die zylindrische Wandung des besagten Raumes abstützt, so wird er um
den Stützpunkt als Drehpunkt einen Kreisbogen beschreiben. Somit verursacht der
Kolbenhub zwei Drehungen: eine Drehung des Hebels, die ihren Mittelpunkt an der
zylindrischen Wandung hat, und eine Drehung des Exzenters unter der Einwirkung dieses
Hebels, die ihren Mittelpunkt in der Wellenachse hat. Anders ausgedrückt, wird durch
den Hub des Kolbens der Exzenter über den Hebel in Richtung zum Hebelstützpunkt
hin verschwenkt. Während dieser Bewegung bildet der sich in die erwähnte Richtung
verschiebende Berührungspunkt zwischen Exzenter und Hebel den Schnittpunkt der Tangente
des vom Hebel in diesem Punkt beschriebenen Kreisbogens mit der Tangente des vom
Exzenterende beschriebenen Kreisbogens. Der Winkel zwischen diesen zwei Tangenten
wird um so kleiner, je mehr sich der Exzenter dem Hebelstützpunkt nähert. Da die
nützlichen Komponenten der vom Kolben auf den Hebel und vom Hebel auf den Exzenter
übertragenen Drücke die tangentiellen sind, so werden durch diese Anordnung die
Kraftübertragungsbedingungen dem Bekannten gegenüber auch schon in jenen Lagen günstiger,
in denen das Exzenterende sich noch in der Nähe des Kolbens befindet, also der Winkel
zwischen den beiden Tangenten der größte ist.
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Ein weiterer Vorteil einer derartigen Vorrichtung liegt darin, daß
die Bewegung eines einzigen Kolbens eine 120gradige Drehung des Exzenters und damit
der Welle erzeugen kann. In Weiterentwicklung dieses Erfindungsgedankens wurde der
Hebel als ein einziger, in sich geschlossener Ring ausgebildet, der den Einsatz
mehrerer je mit einem Kolben zusammenarbeitender Hebel überflüssig macht. Auf diesem
Ring wirken die sternförmig angeordneten Kolben des Flüssigkeitsmotors der Reihe
nach ein und verschwenken ihn dabei um seinen jeweiligen Stützpunkt an der zylindrischen
Wandung des Hohlraums. Diese Vorrichtung ist auch dann wirksam, wenn der Ring nicht
radial im zylinrischen Arbeitsraum des Flüssigkeitsmotors beweglich ist, sondern
vom Exzenter ständig gegen diese Wandung angedrückt wird, mit anderen Worten, auch
wenn die Länge des Exzenters gleich ist der Differenz zwischen Zylinderwandung und
Dicke des Ringes.
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In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann theoretisch eine vollständige
Umdrehung der Welle schon durch drei um 120° gegeneinander versetzte Kolben erreicht
werden, jedenfalls hat sich in der Praxis erwiesen, daß für die wichtigsten Kraftübertragungsgebiete,
z. B. im Kraftwagenwesen, schon vier um 90° gegeneinander versetzte Kolben vollständig
ausreichen. Es kann daher beim erfindungsgemäßen Flüssigkeitsmotor mit einem einzigen
Kolbenhub eine wenigstens 120gradige Drehung der Welle erzeugt werden.
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Die Vorteile der verminderten Kolbenzahl und der größeren spezifischen
Leistung dieser Motore bilden nicht nur dem Bekannten gegenüber die Möglichkeit
einer wesentlich leichteren, kleineren und billigeren Ausführung, sondern es ergibt
sich auch eine stark verminderte Anzahl von Steuerorganen und Leitungen zwischen
Druckerzeuger (Pumpe) und Motor. Ihr geringer Platzbedarf und Gewicht ermöglicht
den Einsatz der erfindungsgemäßen Motoren auch dort, wo Platzmangel herrscht, wie
z. B. bei Wasserfahrzeugen direkt auf der Propellerachse dicht vor dem Propeller,
so daß die Laufwellen wegfallen können, bei Hubschraubern mit zwei Rotoren direkt
auf der Rotorwelle oder bei Kraftwagen, sogar bei Kleinwagen, direkt an jedem Rad,
so daß auch alle vier Räder als Treibräder arbeiten können. Hierdurch entfällt nicht
nur die Kardanwelle, sondern auch Kupplung, Getriebe und Differential sind nicht
mehr erforderlich.
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Die Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es zeigen A b b. 1 und 2 eine Darstellung zur Erläuterung des Erfindungsprinzips
von einem rein kinematischen Standpunkt, A b b. 3 einen schematischen Querschnitt
längs der Linie III-111 der A b b. 4 einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, A b b. 4 einen axialen Querschnitt der in A b b. 3 dargestellten Ausführungsform
längs der Linie IV-IV der A b b. 3, A b b. 5 einen schematischen Querschnitt längs
der Linie I-1 der A b b. 9 einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, A b b. 6 einen Schnitt nach der Linie 11-II der A b b. 9 der umlaufenden
Organe der in A b b. 5 dargestellten Ausführungsform, A b b. 7 einen Längsschnitt
nach der Linie III-111 der in A b b. 6 abgebildeten Teile, A b b. 8 einen Teilquerschnitt
durch die in A b b.. 5 gezeigte Ausführungsform längs der Linie IV-IV der Abb.5.
A b b. 9 einen Längsschnitt der Ausführungsform längs der Linie V-V der A b b. 5,
A b b. 10 einen schematischen Querschnitt durch eine dritte Ausführungsform der
Vorrichtung.
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A b b. 1 und 2 zeigen das Prinzip der Vorrichtung. Entlang der Innenfläche
einer hier zylindrisch ausgebildeten Bohrung 1 eines Körpers 2 befindet sich ein
Ring 3, dessen äußerer Durchmesser kleiner als der Durchmesser der Bohrung ist.
Koaxial zur Bohrungsachse ist eine Welle 6 drehbar gelagert, deren Hebel 5 über
eine Rolle 4 den Ring 3 an die Bohrungswand anschmiegt. In der in A b b. 1 dargestellten
Lage berührt der Ring 3 die Bohrung in A1, so daß sein Mittelpunkt exzentrisch zum
Mittelpunkt der Bohrung verschoben bleibt. Wird nun in Richtung des Pfeiles P1 ein
Druck auf den Ring 3 ausgeübt, so wälzt sich dieser der Bohrungswandung entlang,
und seine Berührungslinie mit dieser durchläuft dabei einen Halbkreis in Richtung
des Pfeiles F1 bis zu dem P, gegenüberliegenden Punkt A2.
Dabei
drückt der Ring 3 die Rolle 4 in dieselbe Richtung und nimmt über diese Rolle den
Hebel 5 mit, dessen Drehung sich auf die um die feste Achse drehbare Welle 6 mitteilt.
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Kurz bevor die Berührungslinie zwischen Ring 3 und Wand 1 die Lage
A2 erreicht hat, läßt man auf den Ring einen weiteren Druck P2 einwirken, der senkrecht
zu P1 durch den früheren Berührungspunkt A1 geht. Es wiederholt sich derselbe Vorgang;
der Ring 3 wälzt sich in der Richtung des Pfeils F., weiter, bis seine Berührungslinie
mit der Bohrung 1 eine dem Punkt A1 dimetral gegenüberliegende Lage eingenommen
hat, und dreht dabei auch die Welle 6 in der beschriebenen Weise weiter. Ein neuer
in Az erteilter Druck wird den Ring weiterwälzen, bis seine Berührungslinie die
Lage der ersten Druckstelle (Pfeil P1) erreicht hat usw. So wird, wenn auf den Ring
3 zyklisch aufeinanderfolgende, radial zueinander versetzte Druckkräfte ausgeübt
werden, die Welle 6 in eine kreisende Bewegung versetzt. Zur Erzielung der Drehbewegung
ist es dabei nicht wesentlich, die Druckorgane um 90° versetzt anzuordnen. Ebenso
ist eine genau radial verlaufende Druckrichtung unwesentlich zur Erzeugung der Drehbewegung.
Weiterhin ist die Mitnahme der Welle nicht an das Vorhandensein eines Hebels gebunden.
Der Hebel 5 und die einzige Rolle 4 kann z. B. jeweils durch eine Anordnung nach
A b b. 8 ersetzt werden oder sogar durch ein Kugellager, ein Rollenlager od. dgl.,
so daß auf dessen Außenring der Ring 3 wirkt und die Beanspruchung der Rolle gleichmäßig
auf alle Kugeln oder Rollen verteilt wird, während sein Innenring mit der Welle
hebelartig in Eingriff steht.
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Die in den A b b. 3 und 4 gezeigte Vorrichtung stellt die einfachste
Ausführungsform dar. In einem feststehenden Zylinderblock 21, der von einer mit
ihm koaxialen Bohrung 22 durchzogen ist, dreht sich koaxial zum Zylinderblock und
somit zur Bohrung eine auf Kugellagern 23 gelagerte Welle 7. Auf dem mit der Welle
fest verbundenen Hebel 8 sitzt frei drehbar gelagert eine Rolle 9, die einen sonst
frei beweglichen Ring an die Bohrungswand anschmiegt. Der Außendurchmesser des Ringes
10 ist kleiner als der Durchmesser der Bohrung 22. Innerhalb des Zylinderblocks
21 sind vier Zylinder 17, 18, 19 und 20 um 90° gegeneinander versetzt und radial
zur Bohrung angeordnet. In ihnen arbeiten die Kolben 13, 14, 15 und 16 sowie die
in den Zylindern geführten Zwischenkolben 12, in denen auch je eine Rolle 11 frei
drehbar gelagert ist.
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Jeder Zylinder 17 bis 20 ist durch eine Öffnung 24 mit einem der bekannten
Verteilersysteme verbunden, die nacheinander in zyklischer Folge Druckflüssigkeit
oder Gas in einen Zylinder einfließen und aus den übrigen Zylindern ausfließen lassen.
Die Druckflüssigkeit durchläuft hierbei einen geschlossenen Kreislauf. Als Flüssigkeitspumpe
kann dabei auch die geschilderte Vorrichtung verwendet werden.
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Das übersetzungsverhältnis Pumpe zu Motor kann durch Bemessung der
jeweiligen Zylinderdurchmesser, Kolbenhübe, Exzentrizität der Ringe usw. beliebig
eingestellt werden.
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Die Umkehrung des Flüssigkeitskreislaufes bringt auch die Umkehrung
des Drehsinns mit sich.
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Wie aus A b b. 4 ersichtlich, hat der Ring 10
beiderseits je
einen Flansch, der in der entsprechenden Aussparung der Bohrung 22 geführt ist.
In der Ausführungsform nach A b b. 5 bis 9 ist die Rolle 9 durch einen Kranz von
Rollen 108 und der Hebel 8 durch eine Scheibe 109 ersetzt. Die Welle
113 ist nicht fest mit der Scheibe 109 verbunden, sondern geht durch ein Langloch
112, das eine gewisse radial gerichtete Relativverschiebung der Scheibe 109
und damit des Ringes 106 zur Welle 113 gestattet. Das Langloch 112 geht in eine
Aussparung 110 über, deren zwei Nocken 111 eine Mitnahme des Querarms 119 der Welle
113 bei jeder Relativlage zwischen kreisender Scheibe 109 und Welle 113 sichern
(s. strichpunktierte Lage 139 des Querarms 119).
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Diese Ausführungsform ergibt eine gewisse Unabhängigkeit zwischen
Welle 113 und die mit dem Querarm 119 als Hebel zusammenwirkende Scheibe
109, was sich unter anderem beim Anlassen des die Pumpe treibenden Motors günstig
auswirkt.
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Gemäß A b b. 9 sind zwei Vorrichtungen zu einem einzigen Aggregat
vereinigt, wobei der Zyklus der zwei Zylindersätze um 180° gegeneinander verschoben
ist. Im nachfolgenden wird die Arbeitsweise der Vorrichtung als Pumpe beschrieben.
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In den im Zylinderblock 101 eingebohrten Zylindern 102 arbeiten die
Kolben 103, die ihrerseits auf die Zwischenkolben 104 wirken. Auch hier dreht sich
die Welle 113 koaxial zur Bohrung 105 in den Kugellagern 114 und 115
der fest mit dem Zylinderblock verbundenen Platten 116 und 117.
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Die Welle 113 trägt entsprechend den Aussparungen 110 je einen Querarm
119, der in der dargestellten zentrischen Lage der Scheiben 109 mit einer seiner
flachen Seiten auf beiden Nocken 111 aufliegt. Auf den Seitenflächen jeder Scheibe
109 sind kreissegmentförmige Exzentermassen 120 und 121 bzw. 122 und 123 befestigt.
Die Segmente 120 und 121 der linken Scheibe 109 (A b b. 9) liegen den Segmenten
122 und 123 der rechten Scheibe 109 diametral gegenüber. Jedes
der zwei einander zugekehrten Segmente 121 und 122 besitzt einen Führungsschlitz
124 (Ab b. 6), in dem je ein auf der gegenüberliegenden Scheibe befestigter
Stift 125 läuft. Außerdem sind beide einander zugekehrten Segmente 121 und 122 durch
Laschen 126 und 127 angelenkt, die jeweils den Zapfen 130 des Segments
122 sowie den Zapfen 131 des Segments 121 je mit einem Zapfen 134 bzw. 135
der gabelförmigen Arme 132 eines auf der Welle 113 drehbaren Ringes verbinden.
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Auf jedem Zylinder 102 ist ein Formstück 136 angebracht, das ihn mit
der Zuflußleitung 138 und der Abflußleitung 137 der Druckflüssigkeit verbindet (A
b b. 5).
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Als Pumpe arbeitet die beschriebene Ausführungsform folgendermaßen:
Die von einer Kraftmaschine angetriebene Welle 113 teilt ihre Drehbewegung der Scheibe
109 über die mit dem Nocken 116 derselben stets im Eingriff bleibenden Querarme
119 mit. Die exzentrisch mit den Segmenten 120 und 121 bzw. 122 und 123 belasteten
Scheiben werden durch die Fliehkraft in entgegengesetzter Richtung auseinandergetrieben,
und die jeder Scheibe 109 entsprechenden Außenringe 106 schwingen zyklisch um 180°
gegeneinander versetzt in der Bohrung 105, wobei sie jeweils die in ihrer Bahn befindlichen
Kolbensätze in zyklischer Reihenfolge in die Zylinder drücken, so daß die in den
Zylindern befindliche Flüssigkeit oder Gase in die Leitung gepumpt werden. Muß die
Pumpe gegen
einen gewissen Gegendruck arbeiten und ist die Drehzahl
der mit der Welle 113 gekuppelten Kraftmaschine noch gering, so ist die Fliehkraft
der Scheiben 109 vorerst noch nicht dazu ausreichend, um über den Ring 106 die Zwischenkolben
104 und die Kolben 103 dem Flüssigkeitsdruck entgegen in die Zylinder
102 zu drücken. Folglich drehen sich die Scheiben noch mit der Welle koaxial,
die Pumpe fördert noch nicht, und deshalb übt sie noch keinen Widerstand aus auf
die sie treibende Kraftmaschine.
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Mit der Drehzahl der antreibenden Kraftmaschinenwelle wächst auch
die Drehzahl der mit ihr gekuppelten Welle 113 und proportional dazu die Fliehkraft
der Scheiben 109. Ihre Exzentrizität wächst proportional zur ihnen erteilten Fliehkraft
und dem in den Zylindern ihr entgegenwirkenden Flüssigkeitswiderstand. Diese Exzentrizität
bestimmt die Hublänge der Kolben im Zylinder. Ist der Flüssigkeitswiderstand groß,
so wird die Hublänge auch bei schnelllaufender Kraftmaschine klein bleiben. Die
Flüssigkeit wird also in diesem Falle im System mit geringer Geschwindigkeit und
unter hohem Druck von der Pumpe gefördert werden. Läßt der Flüssigkeitswiderstand
nach, so wächst mit der Exzentrizität der Scheiben 109 auch die von ihr bestimmte
Hublänge und damit die Umlaufgeschwindigkeit der Flüssigkeit im System.
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Die durch die Fliehkraft auseinandergetriebenen Scheiben 109 werden
durch die in A b b. 6 und 7 dargestellte Einrichtung so gelenkt, daß sie sich genau
diametral zueinander und in gleichen Abständen von der Wellenachse verschieben.
Die maximale Exzentrizität wird durch die Bohrungswandung oder durch das Langloch
112 bestimmt.
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In der in der A b b. 10 dargestellten Ausführungsform wurde die Anordnung
Zylinderblock, Ring, Welle gegenüber der in A b b. 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
umgekehrt. In dem Zylinderblock 225 sind die vier Zylinder 226, 227, 228 und 229
radial und senkrecht zueinander angeordnet, sie münden jedoch nach außen. In ihnen
arbeiten die Kolben 230, 231, 232 und 233 sowie die Zwischenkolben 234, 235, 236
und 237, die hier viereckig ausgebildet sind und in die Zylinderansätze 239 durch
in den Ansätzen selbst gelagerten Rollen 238 geführt werden. Jeder Zwischenkolben
trägt an seinem äußeren Ende je eine Rolle 240, 241, 242 und 243, auf der sich die
Innenfläche eines freien Ringes 244
abwälzen kann, während auf der Außenfläche
des Ringes eine weitere, in einem Nocken 246 drehbare Rolle 245 ruht. Der Nocken
246 ragt in eine zylindrische Kammer, die aus dem den Nocken tragenden Außenring
247 und den zu beiden Seiten des Ringes 247 befestigten Scheiben 248 und 249 gebildet
wird.
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Konzentrisch zum Außenring 247 tragen beide Scheiben je eine
runde Nabe 250 bzw. 251, die auf Kugellagern 252 und 253 um die Naben
254 und 255 des Zylinderblocks 225 drehbar sind. Zylinderblock 225 und Außenring
247 sind also koaxial zueinander drehbar. Durch diese Anordnung wird der frei bewegliche
Ring 244 von dem Nocken 246 und Rolle 245 stets in eine relativ zur Vorrichtung
exzentrische Lage verschoben. Da der Außenring 247 und Zylinderblock 225 andererseits
nicht radial zueinander verschiebbar sind, kann sich auch der Abstand der Rolle
245 von der Mittelachse des Zylinderblocks nicht ändern. Tritt nun Druckflüssigkeit
hinter den Kolben 233, so wird der Ring 244 über den Zwischenkolben 237 und
die Rolle 243 nach links gegen Außenring 247 gedrückt. Wegen der Unveränderlichkeit
ihres Abstandes von der Mittelachse muß deshalb die Rolle 245 und mit ihr
der Nocken 246 und der Außenring 247 eine Vierteldrehung im Sinne des Pfeiles
F, ausführen. Wird der Zylinder 226 unter Druck gesetzt, wird analog der Außenring
weiter im Sinne des Pfeiles F, gedreht usw. So wird bei einer sich in zyklischer
Folge abspielender Füllung und Entleerung der Zylinder eine stetige Drehung des
als Hohlwelle ausgebildeten Flansches 251 erzeugt.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen kann der Zylinderblock drehbar
und die übrigen Teile feststehend ausgebildet werden. Außerdem können die Zylinder
und Kolben nicht nur kreuzförmig in einer Ebene liegend angeordnet werden, sondern
in beliebiger Anzahl und in verschiedenen Ebenen, wobei der Zyklus der in den verschiedenen
Ebenen arbeitenden Zylindergruppen um einen beliebigen Winkel gegeneinander verschoben
werden kann.