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Verfahren und Tauchform zum Herstellen einer folienartigen, porösen,
vorzugsweise nahtlosen Gummiunterbekleidung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Herstellen einer folienartigen, porösen, vorzugsweise nahtlosen Gummiunterbekleidung
durch Tauchen einer mit Löchern versehenen Form in ein Latexbad, bei dem der Latexfilm
durch den Durchtritt der in den Löchern eingeschlossenen erwärmten Luft oder eines
erwärmten Gases porig wird. Die Erfindung betrifft ferner eine Tauchform zur Durchführung
des Verfahrens mit einer für den Tauchvorgang ausreichenden Festigkeit.
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Bei der Herstellung von Unterbekleidungsstücken, z. B. Miederwaren,
aus einer elastischen Folie ist es notwendig, die Folie möglichst dicht und fein
zu perforieren, um einen luftdichten Abschluß der Körperoberfläche zu vermeiden.
Das Anbringen der Perforierung kann, insbesondere bei Herstellung aus einem Bahnmaterial,
auf mechanischem Wege erfolgen.
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Ein mit Vorteil angewendetes bekanntes Verfahren zur Herstellung
der in Frage stehenden Unterbekleidungsstücke besteht darin, eine Form in Latex
einzutauchen und die sich dabei auf der Oberfläche der Form anhaftende Schicht durch
Wärmeeinwirkung zu härten. Diese Wärmeeinwirkung erfolgt bei der bekannten Ausführungsform
von außen. Falls bei den bekannten Bekleidungsstücken Perforierungen vorgesehen
werden müssen, werden diese mechanisch nach dem Härten ausgeführt, wobei nicht nur
ein relativ komplizierter Arbeitsprozeß, sondern auch ein relativ teueres Werkzeug
erforderlich ist.
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Bei der Herstellung von Folien ist ein Verfahren zur Ausbildung von
feinen Perforierungen bekannt, bei dem ein Latexfilm auf eine mit entsprechend feinen
Blindöffnungen versehene Fläche ausgegossen wird, und dann, solange die ausgegossene
Folie noch in fließfähigem Zustand ist, durch die Erwärmung und damit Expansion
des in den Blindöffnungen eingeschlossenen Gases, z. B. Luft, die Perforierung der
Folie bewirkt wird.
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Eine einfache Anwendung dieses für Folien bekannten Verfahrens auf
Formteile führt jedoch nicht zum Ziel, da durch die Erwärmung von außen der Latexfilm
erstarrt, bevor die Erwärmung und damit die Ausdehnung des in den Blindöffnungen
eingeschlossenen Gases stark genug ist, um die Perforierung im Film herzustellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Tauchform zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, bei der die Perforierung,
in Anlehnung an das für Folien bekannte Verfahren, auch bei durch Tauchen einer
Form in Latex fertiggeformt hergestellten Bekleidungsstücken durch Expansion von
Gasen durch Öffnungen möglich wird.
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Gemäß der Erfindung erfolgt dies verfahrensmäßig dadurch, daß die
Luft oder das Gas vom Forminnern her erwärmt wird. Die Härtung des Latexfilms erfolgt
also von innen her, wobei eine ausreichende Erwärmung und damit Expansion des in
den oeffnungen der Formoberfläche enthaltenen Gases erreicht wird, bevor der Film
seine Fließfähigkeit verliert.
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Vorteilhafterweise wird das Forminnere entsprechend dem Herausziehen
der Form aus dem Latexbad fortschreitend abschnittweise beheizt. Da die Form üblicherweise
sehr langsam aus dem Bad herausgezogen wird, stellt die Abwandlung des Verfahrens
sicher, daß jeder Abschnitt des Latexülms erhitzt wird, solange er noch in fließfähigem
Zustand ist und bevor er so weit getrocknet ist, daß der Gasdruck in den Blindlöchern
nicht mehr ausreicht, um den Film zu perforieren.
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Es ist ferner zweckmäßig, daß die erwärmte Luft oder das erwärmte
Gas in die Löcher gedrückt wird.
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Die Tauchform zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der von innen beheizbaren Form eine Mehrzahl
nahe beieinander liegender Löcher auf-
weist. Vorteilhaft besteht
die Tauchform aus einer metallischen, elektrisch, z. B. induktiv beheizbaren Grundform
und einer die Löcher aufweisenden Außenform. Es ist zweckmäßig, daß die Ränder der
Löcher in der Oberfläche scharfkantig ausgebildet sind.
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In zweckmäßiger Weise besteht die Außenform aus einem dünnen, plattenartigen
Körper, in den die Löcher eingeprägt sind. Die Außenform besteht vorteilhaft aus
Gummi, Papiermache oder faserigen Werkstoffen. Es ist zweckmäßig, daß die Außenform
aus einem faserigen Werkstoff besteht, der mit einer Härtungsflüssigkeit imprägniert
ist. Die Grundform und die Außenform stehen in engem und gleichmäßigem Kontakt.
Vorteilhaft besteht die Außenform aus Porzellan und ist mit der Grundform einstückig
gebrannt. Die Tauchform kann ferner zweckmäßig aus flachen Glasplatten mit dazwischenliegendem
und vollständig damit verbundenem Heizelement bestehen.
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Das Verfahren und die Tauchform werden an Hand der Zeichnungen an
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1 ist die Vorderansicht eines nach dem Verfahren hergestellten
Hüftgürtels in entspanntem Zustand; F i g. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen
Querschnitt des Gürtels gemäß F i g. 1 entlang der Linie 2-2; Fig.3 ist die Rückansicht
des Gürtels gemäß Fig. 1; Fig.4 ist eine stark vergrößerte Ansicht der kleinen Fläche
der Vorderseite des Gürtels, die in F i g. 1 durch 4-4 bezeichnet ist; F i g. 5
zeigt einen Querschnitt der Fläche gemäß F i g. 4 entlang der Linie 5-5; Fig. 6
ist eine gleiche Darstellung wie Fig. 4 die ein anderes Porenmuster zeigt; Fig.
7, 8 und 9 sind Vorder-, Seiten- und Rückansichten einer zur Herstellung eines Gürtels
gemäß Fig. 1, 2 und 3 gezeigten Tauchform; Fig. 10 zeigt einen Querschnitt der Form
gemäß Fig. 7 entlang der Linie 10-10 in Fig. 8; Fig. 11 zeigt einen Querschnitt
der in Fig. 7 dargestellten Form entlang der Linie 11-11 in Fig. 7; Fig. 12 ist
eine stark vergrößerte Ansicht eines kleinen Teiles auf der ebenen Oberfläche der
in Fig.7 dargestellten Form, wie durch die Fläche 12-12 angedeutet ist; F i g. 13
zeigt einen Querschnitt eines Teiles der in Fig. 12 dargestellten Form entlang der
Linie 13-13; Fig. 14 zeigt einen Querschnitt ähnlich Fig. 13, in dem eine andere
Ausführungsform der Oberfläche der Form gezeigt ist; Fig. 15 ist ein Aufriß einer
Tauchform, die für die Herstellung eines in seiner Form abgewandelten Gürtels gemäß
F i g. 1 verwendet werden kann; Fig. 16 zeigt einen Querschnitt der in Fig. 15 dargestellten
Form entlang der Linie 16-16; Fig. 17 zeigt einen Querschnitt der in Fig. 15 gezeigten
Form entlang der Linie 17-171 Fig. 18 ist eine stark vergrößerte Ansicht eines Teiles
der Wandung der in Fig. 15 gezeigten Form wie durch die Linien 18 in Fig. 17 angedeutet
ist; Fig. 19 ist eine andere Ausführungsform der in F i g. 15 gezeigten Form; Fig.
20 zeigt einen Vertikalquerschnitt der in Fig. 19 gezeigten Form entlang der Linie
20-20;
F i g. 21. ist eine Vorderansicht des Inneren der in F i g. 19 dargestellten
Form auf einem Schnitt entlang der Linie 21-21 in Fig. 20; Fig. 22 ist eine stark
vergrößerte Schnittansicht entlang der Linien 22 in Fig. 20 auf einen kleinen Teil
der Oberfläche der in F i g. 19 dargestellten Form; Fig. 23 ist eine Vorderansicht
auf eine andere Ausführungsform der in F i g. 19 dargestellten Form; F i g. 24 zeigt
einen Querschnitt der Form gemäß F i g. 23 entlang der Linie 24-24; Fig. 25 ist
eine Vorderansicht auf eine weitere Ausführungsform einer Form. die für die Herstellung
eines Gürtels geeignet ist; Fig.26 und 27 sind Grundriß- und Seitenansichten eines
Werkzeugs, das für die Herstellung der Form von F i g. 25 verwendbar ist; Fig.28
ist eine stark vergrößerte Ansicht der Körperseite einer einzelnen Pore für eine
spezielle Ausführungsform des Gürtels; F i g. 29 ist eine Mikrofotografie einer
Vielzahl von Poren, nach Art der in F i g. 28 dargestellten.
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F i g. 1 zeigt einen Hüftgürtel mit gewölbten Seitenflächen 40 und
41, die sich über die gesamte Länge des Gürtels erstrecken und mit einer ebenen
Vorder- und Rückfläche 42 und 43 zusammenhängen.
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Wegen seiner Elastizität ist der Gürtel als Ganzes dehnbar.
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Wie aus F i g. 1 hervorgeht, enthält nahezu die gesamte ebene Fläche
des Vorderteiles des Gürtels mit Ausnahme schmaler Randstreifen 44 und 45 eine Vielzahl
nahe beieinander liegender Poren, kleiner Löcher 46. Fig. 3 zeigt eine gleiche Porenanordnung
in der Rückfläche 43 des Gürtels. Wie aus der vergrößerten Ansicht von F i g. 4
ersichtlich ist, liegen die Löcher 46 nach einem im wesentlichen regulären und einheitlichen
Muster nahe beieinander und sind durch ein dünnes Netzwerk von Rippen 47 getrennt.
Wie aus dem vergrößerten Querschnitt von Fig. 5 hervorgeht, bilden, mit Ausnahme
der undurchlässigen Streifen 44 und 45, die Löcher 46 im wesentlichen gerade durchgehende
Kanäle zwischen der inneren Oberfläche und der äußeren Oberfläche des Gürtels. Die
Löcher 46 ermöglichen eine sehr zufriedenstellende Ventilation wenn sie einen Durchmesser
von 0,25 bis 2,1 mm, vorzugsweise 0,5 bis 0,9 mm, in ungedehntem Zustand haben.
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Der Gürtel kann vordere und hintere Strumpfhalteransätze 48 und 49
aus Latexmaterial aufweisen.
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Eine Ausführungsform einer Tauchform 51 zur Herstellung eines Gürtels
ist, wie in den F i g. 7 bis 11 dargestellt, mit aus dem oberen Teil der Form herausragenden
Haltehaken 52 zum Halten der Form während des Eintauchens und während des Formens
des Gürtels ausgestattet. Die Form hat an der Vorder-und Rückseite leicht erhöhte
Oberflächen 53 und 54, die über Flächen 55 und 56, die die ebenen Flächen 42 und
43 des Gürtels formen, und über Seitenflächen 57 und 58 zum Formen der Seitenflächen
40 und 41 des Gürtels hinausragen. Die Flächen 55, 57, 56 und 58 sind zusammenhängende
Teile der über den ganzen Umfang gleichen Formfläche für die Erzeugung eines kontinuierlichen
nahtlosen Filmes. Die Ausbuchtungen, die die verstärkte Kante des unteren Streifens
45 der Vorder- und Rückfläche des Gürtels, wie er in den Fig. 1 und 3 gezeigt ist,
begrenzen, sind mit im wesentlichen senkrechten Wandungen versehen, die an die Flächen
53 und 54 bzw. 55 und
56 angrenzen und die die Bildung einer Randversteifung
während des Tauchvorganges bewirken. Die Ausbuchtungen weisen rippenähnliche Einschnitte
59 und 61 auf, die eine Ausweitung der Oberflächen 55 und 56 darstellen und die
die Strumpfhalteransätze 48 und 49 bilden. Die untersten Teile der Hauptflächen
55 und 56 werden von geschwungenen Rändern 62 und 63 begrenzt, die den oberen Teil
des fertigen Gürtels bilden und mittels senkrechter, sich nach innen erstreckender
Wandungen mit dem Boden 64 der Form verbunden sind.
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Gemäß den in Fig.7 bis 10 gezeigten Ausführungsformen, und wie in
Fig. 12 und 13 im einzelnen gezeigt, ist eine Vielzahl von sackförmigen, poren artigen
Löchern 65 gleichmäßig verteilt auf dem größten Teil der ebenen Flächen 55 und 56
der Form 51 angeordnet. Bei der Herstellung des Gürtels wird während des Tauchvorganges
Luft in den Löchern 65 eingeschlossen, die sich nachher durch Erwärmung ausdehnt
und dabei den noch fließfähigen Latexfilm auf der Formoberfläche aufbricht und so
zur Bildung einer Pore in dem Film führt. Die Abmessungen der Löcher müssen sorgfältig
in Übereinstimmung mit den Tauchbedingungen, wie Ausziehgeschwindigkeit, Konzentration
des Latex, dessen Viskosität und insbesondere seiner Oberflächenspannung, bestimmt
werden, so daß der Latexfilm sich geschlossen über allen Löchern 65 ausbildet. Einerseits
sollen die Öffnungen 65 nicht so weit sein, daß Latex hineinläuft, und andererseits
muß das Volumen der eingeschlossenen Luft ausreichen, um einen Expansionsdruck hervorzurufen,
der den sich darüber spannenden Latexfilm perforiert. Brauchbare Durchmesser oder
Weiten bei quadratischen Löchern liegen im Bereich von etwa 0,25 bis 2,5 mm, vorzugsweise
zwischen 0,38 und 1,0 mm. Die kleineren Löcher haben vorzugsweise eine Tiefe von
im Mittel etwa 0,5 mm je nach der Viskosität des Latex, wobei größere Löcher etwa
so tief wie ihr Durchmesser sein können.
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Die Löcher 65 können in die Oberfläche der Form 51 nach bekannten
Verfahren gepreßt, geschlagen oder gebohrt werden. Beispielsweise ist eine feste,
gegossene oder gewalzte Tafel, ein Blech oder eine Platte aus Aluminium, Magnesium
oder einem ähnlichen Metall, das schmiedbar oder deformierbar genug ist, um durch
Walzen verformt werden zu können, gegenüber den Chemikalien in dem Latexbad ausreichend
inert und fest genug, um als starre Grundform verwendet zu werden. So kann z. B.
eine Platte aus einer knetbaren Aluminiumlegierung oder einem anderen Metall auf
das Bett einer Hobel- oder Fräsmaschine gespannt und mit einer Walze mit vorspringenden
Stiften oder Zapfen geprägt werden.
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Eine solche Walze wird vorteilhaft durch Fräsen eines Stahlzylinders
hergestellt, so daß Reihen rechteckiger oder quadratischer Zapfen oder Vorsprünge
entstehen, die dem in Fig. 12 gezeigten Muster von Hohlräumen entsprechen und die
von der Oberfläche des Zylinders etwas weiter abstehen, als die Löcher 65 tief sind.
Andererseits kann die Walze auch ein Zylinder sein, in dessen Oberfläche runde Stifte
oder Zapfen nach einem in Fig. 6 gezeigten Muster in Bohrungen eingesetzt sind.
Wenn die Löcher 65 in der Platte ausgebildet sind, wird diese umgewendet, und es
werden Dampf- oder Heißwasserkanäle 66, wie in Fig. 11 gezeigt, eingefräst. Die
Kanäle 66 stehen mit einer Einlaßrohrverzweigung 67 und einer Auslaßrohrverzweigung
68 in Verbindung. Eine
zweite Platte für die Rückseite der Form wird in gleicher
Weise ausgebildet.
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Die beiden Platten werden dann mit ihren Kanalseiten zusammengesetzt.
Zwischen die Platten wird eine Dichtung 69 aus Gummi, z. B. aus nach dem Zusammenbau
vulkanisiertem Kautschuk eingelegt und die Platten miteinander verbunden. Dann werden
die Einlaß- und Auslaßrohrverzweigungen 67 und 68 mit Rohren 71 und 72 verbunden,
die mit Verschraubungen 73 und 74 zum Anschluß an Zu- und Ableitung für das Heizmedium
versehen sind.
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Die Tauchform 51 wird für die Herstellung eines Gürtels gemäß Fig.
1, 2 und 3 in ein Latexbad, vorzugsweise natürlichen Latex mit Zusatz von Vulkanisationsmitteln
eingetaucht, wobei die Flächen 55 und 56 senkrecht zum Spiegel des Bades eingetaucht
und dann langsam, beispielsweise mit einer konstanten Geschwindigkeit von 3 bis
15 cm/Min. herausgezogen werden. Dabei bildet sich ein dünner gleichförmiger Film
über der ganzen getauchten Oberfläche der Form. In allen Löchern 65 ist Luft von
dem Film eingeschlossen. Gummilatizes, die etwa 55 bis 65°/o Feststoffe enthalten,
sind zur Durchführung des Verfahrens gut geeignet.
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Um das Eindringen von Latex in die Löcher 65 besser zu verhindern,
können die Ränder der Löcher 65 scharfkantig ausgebildet sein, wobei die Seitenflächen
der Löcher zur Ebene der Formflächen im wesentlichen senkrecht stehen.
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Die Form wird nach Entfernung aus dem Latexbad so schnell wie möglich
über das Rohr 71 an eine Quelle für heißes Wasser, Dampf oder ein anderes Wärmeträgermedium
und über das Rohr 72 an eine Abführvorrichtung angeschlossen. Da die Heizkanäle
dicht an der Oberfläche der Form gleichmäßig verteilt liegen, werden Flächen der
Form, in denen Löcher 65 vorhanden sind, schnell und gleichmäßig erhitzt. Die Wandungen
der Hohlräume übertragen die Wärme in das darin eingeschlossene Gas, so daß sich
dieses ausdehnt und den noch plastischen, fließfähigen Film aufreißt. Das Material
des Films verteilt sich um das so geformte Loch unter dem Einfluß der Oberflächenspannung
in der umgebenden Fläche, wadurch gewebeartige Rippen zwischen den Poren gebildet
werden.
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Es hat sich gezeigt, daß durch die Oberflächenspannung, wenn Löcher
mit quadratischem Querschnitt verwendet werden, ein rundes Loch im Film gebildet
wird, und zwar insbesondere dann, wenn der Film eine Dicke bis zu etwa 0,5 mm oder
mehr hat.
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Da der Umfang der Poren glatt und zusammenhängend ist, ist der Film
viel reißfester als ein solcher mit geschnittenen oder gestanzten Löchern, deren
Ränder zwangläufig kleine Einrisse enthalten. Der Gürtel kann vorteilhafterweise
mit Rippen 47 hergestellt werden, die nicht über 2,5 mm dick sind und so ein enges
Zusammenliegen der Löcher 46 und damit eine ausgezeichnete Ventilation bei hervorragender
Zugfestigkeit ermöglichen.
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Nachdem der niedergeschlagene Latexfilm sich ausreichend so verfestigt
hat, daß er bei dem darauffolgenden Tauchen nicht mehr zerstört wird, wird die Form
beispielsweise durch Einleiten eines flüssigen Kühlmittels in die Kanäle 66 oder
Eintauchen der Form in ein Wasserbad oder in der Atmosphäre abgekühlt. Dann wird
sie wieder getaucht und erhitzt und das Verfahren so lange wiederholt, bis ein Film
gewünschter Dicke, beispielsweise etwa 0,35 bis
2,1 mm vorzugsweise
etwa 0,30 bis 1,3 mm im porösen Teil auf der Form aufgebaut ist. Der aus dem Latex
niedergeschlagene Film kann von der Form abgenommen, gehärtet und zu marktfähigen
Gummierzeugnissen weiterbearbeitet werden.
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Anstatt die Grundform und die mit Löchern versehene Formoberfläche,
wie oben beschrieben, aus einem Material herzustellen, kann man auch, wie in Fig.
14 gezeigt, die Grundform aus einem anderen Material als die Formoberfläche herstellen.
So kann eine Grundform 75 aus Aluminium oder rostfreiem Stahl mit Vorrichtungen
für eine Erwärmung von innen, z. B. gemäß Fig. 9, 10 und 11, und glatter Außenfläche
hergestellt werden. Danach kann eine mit Löchern versehene Außenform 76, z.B. eine
Schicht aus hochschmelzendem oder nichtschmelzbarem Kunststoff, wie Melaminharz,
oder in einer Form hergestellte glasierte Keramikschicht, nach bekannten Verfahren
auf die Oberfläche der Grundform 75 aufgebracht werden. Eine Außenform 76 mit den
Löchern kann auch durch Aufbringen einer Vielzahl von dünnen gleichmäßig perforierten
Schichten, z. B.
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Metallschichten mit übereinstimmender Perforierung auf der Grundform
75 gebildet werden. Die Schichten können mit der Oberfläche der Grundform und untereinander
durch Zemente, insbesondere Zahnzemente oder andere Klebstoffe verklebt werden,
oder es können zwischen die Metallschichten perforierte Schichten thermoplastischer
oder wärmehärtbarer Materialien, beispielsweise eines Melaminharzes eingelegt und
danach erhitzt und gepreßt werden, wodurch eine einheitliche Masse entsteht.
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Die Oberfläche der Form kann auch mit einem plastischen, später härtbaren
Material, beispielsweise einem unvollständig ausgehärteten Kunststoff oder synthetischem
Harz sowie einer Kautschuknuischung überzogen werden, wobei die Löcher, beispielsweise
mit einer oben beschriebenen Walze, in den Überzug gepreßt werden, der dann gehärtet
bzw. vulkanisiert wird. Der Überzug kann auch mit einem Formwerkzeug, beispielsweise
einer Platte, aus der Stifte oder Zapfen herausstehen, bei Auflage des Werkzeuges
geformt und gehärtet werden. Wenn für den Überzug ein Material verwendet wird, bei
dem sich keine scharfen Kanten an den Löchern ausbilden, können die Löcher tiefer
als erforderlich geformt und dann durch Abschleifen der Oberfläche scharfe Kanten
hergestellt werden. Die Außenform 76 kann auch aus einem halbharten Material, beispielsweise
aus einem harten Gummilatex, Papiermasse oder ähnlichen leicht prägbaren faserigen
Materialien, die die aufgeprägte Ausbildung nach dem Pressen beibehalten, hergestellt
werden. Die geprägten Oberflächen können nötigenfalls anschließend gehärtet werden,
beispielsweise durch Imprägnieren der faserigen Oberflächen mit einem flüssigen
Kunststoff oder -harz, wie Acryl-Kunstharz, das anschließend polymerisiert wird.
Wenn die Formoberfläche anschließend gehärtet wird, kann auch ein weicheres Material,
beispielsweise Filz, als Basis verwendet werden. insbesondere wenn das Werkzeug
während des Härtens an der Oberfläche bleibt.
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Die Außenform 76 kann auch durch Aufspritzen von Metall, wie Aluminium,
Zink oder Zinn, auf eine Oberfläche aus Kunststoff, Fasermaterial oder Metall mit
vorspringenden Stiften oder Zapfen als Negativ entsprechend der in Fig. 13 dargestellten
Fläche hergestellt werden. Die Rückseite des Negativs wird
dann zur Versteifung ausgefüllt
und die so gebildete Schicht auf die Grundform 75 aufgebracht.
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In F i g. 15 ist eine Ausführungsform einer für die Herstellung eines
Gürtels geeigneten Eintauchform gezeigt, bei der sich die Poren nahezu über den
gesamten Bereich des Gürtels, einschließlich seiner Seiten, mit Ausnahme eines schmalen
Bandes an seinem oberen und unteren Rand erstrecken.
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Mit der in Fig. 15 gezeigten Form 77 wird ein Gürtel ohne Strumpfhalter
hergestellt. Am oberen Ende der Form 77 sind Haken 52 angebracht, deren obere Teile
in der Zeichnung nicht erscheinen. Über die Oberfläche der Form 77 ist ein geschlossener
Mantel 78 mit, wie in Fig. 18 gezeigt, vollständig durchgehenden Löchern gezogen.
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Das obere Ende der Form besteht aus einem hohlen, vorzugsweise metallischen
Teil 79 mit glatter Außenfläche und einer senkrecht nach unten vorspringenden Leiste
80, die mit dem Teil 79 eine gemeinsame Innenfläche hat. An die äußere Fläche der
Leiste 80 ist ein ovaler Mantel81 aus einem feinporigen Material, beispielsweise
unglasiertem Porzellan, gesintertem Glas oder aber unvollständig gepreßtem, gesintertem
Metallpulver mit einem Porzellanzement so anzementiert, daß er eben mit der äußeren
Oberfläche des oberen Teiles 79 abschließt. Der poröse Mantel 81 ist am unteren
Glied 82 an einer vorstehenden Leiste 83 befestigt. Am oberen Ende der Form sind
Einlaß- und Auslaßleitungen 84 und 85 für die Zirkulation des Heizmediums angebracht.
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Wenn ein Gas, wie Luft oder Stickstoff, unter Druck in das Innere
der Form eingeführt wird, tritt es durch den porösen Mantel 81 und durch die Löcher
des Mantels78 und erzeugt Poren in einem durch Eintauchen der Form 77 in einen Latex
gebildeten Film. Die Verwendung von heißen Gasen, beispielsweise heißer Luft, bringt
den Vorteil mit sich, daß dieses Gas sowohl die Poren im Latexfilm aufreißt als
auch den Film durch direkte Wärmeübertragung schnell trocknet.
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Der Mantel 78 kann aus einem harten festen Material, beispielsweise
Metall oder einem hochschmelzenden oder nichtschmelzbaren Kunststoff oder aus einem
elastischen, dehnbaren Material, beispielsweise Weichgummi, bestehen. Im letzteren
Falle erreicht man den Vorteil, daß die die Löcher bildende Oberfläche leicht austauschbar
ist.
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Der Mantel 78 kann auf die gleiche Weise wie der Gürtel hergestellt
werden, d. h. indem man aus einer Vielzahl von Löchern Luft durch den plastischen
Film bläst und den Film dann härtet.
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Alle hier beschriebenen Tauchformen können so abgewandelt werden,
daß beim Tauchen ein poröser Steg im Schritt erzeugt wird.
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Über die Form 86 gemäß Fig. 19 ist ein Mantel 87 gezogen, der im
Gegensatz zu dem Mantel 78 gemäß Fig. 15, wie aus Fig. 22 ersichtlich, Löcher aufweist.
Die Grundform der Form 86 ist eine glatte Metallschicht 88, die sich vollständig
über die Form erstreckt und beispielsweise durch Schweißen und anschließendes Schleifen
am oberen Glied 89 und unteren Glied 91 befestigt ist. Im Inneren der Form 86 an
der Innenfläche der Metall schicht 88 sind Heizschlangen 93, 94 und 95 in einem
Isoliermaterial 92 eingebettet. Die Heizschlangen liegen parallel zwischen Zufuhrleitungen
96, 97 und 98 und einer gemeinsamen Sammelleitung 99. Einzelzufuhrleitungen sind
zweckmäßig, wenn man lediglich einen Abschnitt
der Eintauchform
beheizen will, beispielsweise in dem Maße, wie diese aus dem Tauchbad herausgezogen
wird.
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Ein vorteilhaftes Verfahren, einen Mantel, der Poren oder beiderseitig
offene Löcher besitzt, auf einer Form festzumachen, besteht darin, daß man eine
Schicht von Mörtel od. dgl., der sich beim Setzen ausdehnt, zwischen den Mantel
und die Form bringt und den Mantel vorzugsweise mit einer dünnen undurchlässigen
Membran von hinten abdeckt, wie beispielsweise einer Haut von Polyäthylen. Dabei
wird der Mantel so an die Form gebunden, daß ein Einsickern des Latex zwischen den
Mantel und die Form verhindert und außerdem der Boden der Poren dicht gemacht wird.
Der Mantel kann auch dadurch gegen die Grundform abgedichtet werden, daß man zwischen
ihn und die Grundform einen Balg bringt und diesen aufbläst.
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Die Form 101 gemäß F i g. 23 und 26 hat eine geschlossene hohle Innenkammer
102, auf deren Boden sich ein Behälter 103 zur Aufnahme einer flüchtigen Flüssigkeit
104, wie Wasser, Tetrachlorkohlenstoff-, chlorierte oder fluorierte Kohlenwasserstoffe
oder andere verhältnismäßig nicht brennbare Flüssigkeiten mit Siedepunkten um etwa
65 bis 1200 C bei 0,5 bis 2 atü, befindet. Die Form 101 kann aus zwei Teilen, dem
Hauptteil der Form und dem oberen Glied 105, hergestellt werden. Dann wird die Flüssigkeit
in den Behälter 103 eingefüllt und die Form beispielsweise durch Verschweißen geschlossen.
Bei der Verwendung wird die Form getaucht, wieder herausgezogen und durch eine Induktionsspule
106 um den Behälter 103 aus Metall beaufschlagt. Wenn die Temperatur des Metalls
durch Induktion auf den Siedepunkt der Flüssigkeit erhöht ist, verdampft diese und
kondensiert unter Wärmeabgabe an der Innenfläche 107 der Form, wodurch sich die
in den Löchern eingeschlossene Luft ausdehnt.
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F i g. 25 ist eine Ausführungsform einer Form zur Herstellung von
Gürteln, bei der die Tauchform 108 aus zwei gegossenen und anschließend geschliffenen
oder anderweitig behandelten festen Platten aus Glas hergestellt ist, zwischen die
eine dünne Lage von elektrisch leitendem Glas oder Gummi oder zwei flache, blechähnliche
Metallelektroden einzementiert sind, zwischen denen eine Schicht eines Materials
liegt, die sich erwärmt, wenn die Elektroden als Platten eines Kondensators verwendet
werden (d. h., es wird dielektrisch geheizt). Elektrische Leitungen 109 und 111
dienen zur Leitung eines Stromes, zwlschen den äußersten Grenzflächen der elektrisch
leitenden Schicht. Im Bereich der oberen Kante der Form 108 sind Bohrungen vorgesehen,
in denen hakenähnliche Halteglieder 112 mit ihren unteren U-förmigen Teilen angenietet
sind, die gewünschtenfalls zu einer dünnen Fläche von etwa 0,025 mm Dicke geschliffen
wird, und zwar entweder vor oder nach dem sie mit der elektrisch leitenden Schicht
zusammengebracht ist. Die Löcher werden durch Verwendung eines Werkzeuges 113 hergestellt,
das vorzugsweise aus Kohlenstoffstahl, Messing oder einem ähnlichen Metall besteht
und aus dessen Oberfläche quadratische oder rechteckige Bolzen 114 herausstehen.
Das Werkzeug wird in eine mit sehr hoher Frequenz oszillierende Maschine eingesetzt
und leicht gegen die Oberfläche der Form 108 gepreßt, während die Oberfläche von
einer Flüssigkeit, die ein
feines Schleifmittel enthält, überspült ist. Das Werk
zeug arbeitet dabei mit großer Genauigkeit eine negative Kopie seiner Oberfläche
in der Oberfläche aus, und es werden sehr scharfe Kanten der Löcher erreicht. Durch
sorgfältiges Verschieben der Schnittlage des Werkzeuges über die Fläche kann irgendein
gewünschtes zusammengesetztes Muster, das sich auf dem Grundmuster des Werkzeuges
aufbauen läßt, auf der Oberfläche der Glasplatte erzeugt werden, z. B. das in F
i g. 12 gezeigte Muster.
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Das oben beschriebene Verfahren kann auch angewandt werden, um Löcher
in der Oberfläche einer mit Porzellan überzogenen Metall-Tauchform herzustellen.
So kann ein Porzellanüberzug mit einer Dicke von z. B. 0,5 bis 1,3 mm auf die Oberfläche
einer Grundform mit glatter Oberfläche aufgebrannt werden. Danach kann die Form,
wie oben beschrieben, weiterbehandelt werden.
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Eine Formoberfläche aus einem speziellen chemisch bearbeitbaren Glas
kann auch auf photochemischem Wege mit Löchern versehen werden. Ein solches Glas,
nämlich ein spezielles Silikatglas, das durch die Anwesenheit einer Spur einer Silberverbindung
und eines Sensibilisators lichtempfindlich gemacht ist, wird mit ultraviolettem
Licht und Hitze behandelt, wodurch es matt und an den matten Stellen durch Salzsäure
aufgelöst wird. Eine Platte aus solchem Glas wird mit einem perforierten Überzug
oder einer Schicht versehen, die Öffnungen mit einer der Größe und Gestalt der Löcher
entsprechenden Ausbildung aufweist. Die Glasplatte wird mit ultraviolettem Licht
bestrahlt und etwa 1 Stunde lang auf etwa 6480 C- erhitzt. Dann wird das gekühlte,
hitzebehandelte Glas in verdünnte Salzsäure eingetaucht, bis die matten Stellen
weggeätzt sind. Nach diesem Verfahren wird eine Platte oder eine Tafel von einer
Dicke, die sich von der ursprünglichen wenig unterscheidet, und mit den gewünschten
Dimensionen entsprechenden Vertiefungen hergestellt.
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Die so gebildeten Löcher haben etwa die Gestalt eines Flaschenhalses
mit einer Verjüngung von etwa 1: 12.
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Die Form 108 kann auch ohne irgendeine elektrisch leitende Schicht
verwendet werden, indem man sie in einen Latex eintaucht und so einen kontinuierlichen
Film darauf bildet und die filmüberzogene Form schnell in eine Unterdruckkammer
bringt, so daß die in den Löchern eingeschlossene Luft expandiert und der sich darüberspannende
Film aufgerissen wird. Die Form kann auch in eine Überdruckkammer gebracht werden,
in der sehr schnell Drücke von 2 bis 10 Atm. erzeugt werden können. In beiden Fällen
bewirkt der Druckunterschied eine Änderung des Volumens des in den Vertiefungen
eingeschlossenen Gases und damit entweder durch Einwärts- oder durch Auswärtsbewegung
ein Zerreißen des sich darüber spannenden Filmes.
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Löcher mit polygonalem Querschnitt, z. B. gemäß F i g. 12, erzeugen
eine sehr erwünschte noppenartige Oberfläche auf dem Gürtel. Eine solche genoppte
oder filzartige Oberfläche, die sich warm und angenehm wie ein Gewebe anfühlt und
nicht so unangenehm wie ein glatter Gummifilm, kommt dadurch zustande, daß ein wenig
von dem flüssigen Latex unter Bildung von Fingern 115, wie in F i g. 28 an einem
stark vergrößerten einzelnen Loch gezeigt ist, in die scharfen Ecken der Poren läuft.
Aus F i g. 29, die eine zehnfach vergrößerte Mikrofotografie
einer
solchen Oberfläche ist, ist die Regelmäßigkeit ersichtlich, mit der solche Finger
um jedes Loch gebildet werden, sowie das nahe Beieinanderliegen solcher Finger unter
Bildung einer sehr einheitlichen Oberfläche.