DE1168627B - Einrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Hohl- oder Vollprofilkoerpern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 29 d

Deutsche Kl.: 39 a3 - 3/02

Nummer: 1168 627

Aktenzeichen: S 57853 X/ 39 a3

Anmeldetag: 15. April 1958

Auslegetag: 23. April 1964

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Hohl- oder Vollprofilkörpern aus verstärkten Kunststoffrohren, vorzugsweise aus härtbarem Kunststoff.

Es sind Einrichtungen zur Herstellung solcher Hohl- und Vollprofilkörper bekannt; diese bestehen aus einem Rohrbildungsabschnitt und einem sich an diesen anschließenden Formgebungsabschnitt, dessen Querschnitt, ausgehend von dem des Rohrprofils, allmählich in das gewünschte Endprofil übergeht.

Bei den bekannten Einrichtungen war der Formgebungsabschnitt von Druckwalzen gebildet. Die Verwendung von Druckwalzen ist jedoch dann nicht mehr möglich oder sehr erschwert, wenn komplizierte Profilformen erzeugt werden sollen. Außerdem ist bei Verwendung von Druckwalzen eine gleichmäßige Wärmeeinwirkung auf der gesamten Länge des Formgebungsabschnittes nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einrichtung so auszugestalten, daß auch komplizierte Profilformen ohne Schwierigkeit gewonnen werden können und daß ein gleichmäßiger Wärmeübergang auf der gesamten Länge des Formgebungsabschnittes eintritt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Formgebungsabschnitt von einem Formkanal gebildet ist, der aus einem nachgiebigen Werkstoff besteht und auf seiner ganzen Länge an dem zu verformenden Körper anliegt und daß an der Außenseite der Formkanalwand ein Druck, welcher dem Injektionsdruck des in den Rohrbildungsabschnitt eingeführten Kunststoffes das Gleichgewicht hält, und eine Temperatur herrscht, welche eine Gelierung oder Vorpolymerisation des Kunststoffes herbeiführt.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann dem Formkanal eine Kalibrierdüse aus Polytetrafluoräthylen nachgeschaltet sein. Der Formkanal selbst kann aus Silikonkautschuk, Polyäthylen oder einem ähnlichen nachgiebigen Werkstoff hergestellt sein.

Ein besonders einfacher Aufbau der Einrichtung und eine besonders zweckmäßige Durchführungsweise des Verfahrens ergeben sich, wenn der Formkanal die unmittelbare Fortsetzung einer Tränkzone bildet, welche von einem Trägerkörper und einem diesen umgebenden Mantel gebildet ist, wobei der Kunststoff in diese Tränkzone injiziert wird.

Die Figuren erläutern die Erfindung. Es stellt dar F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Maschine,

F i g. 2 einen Querschnitt durch ein in der Maschine zu verarbeitendes Rohr.

In der Maschine sind ein oder mehrere hohle Wickelkörper 2 (in der Figur ist nur einer einge-Einrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Hohl- oder Vollprofilkörpern

Anmelder:

Societe Anonyme Dauphinoise d'Applications

CMmiques (S. A. D. A. C), Grenoble, Isere

(Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. F. Weickmann

und Dr.-Ing. A. Weickmann, Patentanwälte,

München 27, Möhlstr. 22

Als Erfinder benannt:
Jean Andre Taviere, Paris

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 26. April 1957 (37 342)

zeichnet) vorgesehen, die aus einer elastischen, dichten Hülle, etwa aus Kautschuk bestehen, so daß sie aufgeblasen werden können.

Ferner umfaßt die Maschine einen hohlen Trägerkörper 3 innerhalb des Imprägniergehäuses. Die Wikkel- bzw. Trägerkörper sitzen auf einer gemeinsamen Welle 4. An die Rohrbildungszone schließt sich ein Formkanal 5 an, der an seinem Eingang zylindrisch ist und auf einem Teil seiner Länge der Form des Trägerkörpers 3 angepaßt ist. Dieser Formkanal verändert sich nach und nach in seinem Querschnitt. Der Formkanal 5 ist von einem dichten Gehäuse 6 umgeben. Innerhalb des Gehäuses 6 ist ein Rahmen 7 durch Zwischenringe 8 befestigt. Dieser Rahmen trägt über Ringscheiben 9 und 10 den Formkanal. An den Formkanal 5 schließt sich ©ine Kalibrierdüse 12 aus Polytetrafluoräthylen an.

Die Maschine ist ferner mit einer elektrischen Heizung, etwa einer Hochfrequenzheizung, ausgerüstet. Für das Abziehen des Profils 15 ist ein Abzugsmechanismus 14 vorgesehen, für das Zerschneiden desselben ein Messer 16.

Das Gehäuse 6 liegt zwischen zwei Dichtkörpern 17 a und 17 b. Diese sind von schräggestellten Lamellen 18 gebildet, welche durch Abstandhalter 19 in gegenseitigem Abstand gehalten werden.

Das Kunstharz wird durch ein Rohr 20 eingespritzt, welches in einer Zone 22 zwischen dem Träger-

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körper 3 und dem Beginn des Formkanals liegt. Das Gehäuse 6 nimmt ein Heizmittel auf, welches durch ein Rohr 23 eintritt und bei 24 wieder abströmt. Durch Öffnungen 25 kann der Kreislauf der Heizflüssigkeit den Rahmen 7 und den Formkanal S umspülen.

Der elastische Formkanal besteht aus Silikonkautschuk, Polyäthylen oder einem ähnlichen Material mit einer gewissen Elastizität. Wenn ein T-Pronl erzeugt werden soll, so verändert sich der Querschnitt des Formkanals, welcher bei 26 zunächst zylindrisch ist, nach und nach, bis er schließlich bei 27 die Form eines Dreiecks und bei 28 die Form eines T annimmt. Dazwischen liegen alle anderen Übergangsprofile.

Der Formkanal5 kann aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, welche sich glatt aneinander anschließen. Dadurch ist die Montage und die Demontage der Maschine erleichtert. Zweckmäßig ist auch, daß die einzelnen Teile ausgewechselt werden ao können.

Die Faserstoffarmierung des zylindrischen Rohrs 29, welches das Ausgangsprodukt darstellt, wird am Eingang der Maschine erzeugt und besteht in an sich bekannter Weise aus mehreren konzentrischen Schichten, welche teils gewickelt, teils in Längsrichtung gelegt sind.

F i g. 2 stellt den Querschnitt durch eine solche Armierung dar. Die Armierung besteht hier z. B. aus einer inneren Lage 31 von in Längsrichtung verlaufenden Fäden, einer schraubenförmig gewickelten Lage 32 und einer wiederum Längsfäden enthaltenden Schicht 33.

Das Ausgangsrohr 29 wird folgendermaßen hergestellt:

Die Wickelkörper 2 und 3 werden zunächst so stark aufgeblasen, daß die Armierung des Rohrs den gewünschten Durchmesser erhält. Dabei umfaßt die Maschine ebenso viele Wickelkörper hintereinander, als die Armierung quer- oder schraubenförmig gelegte Schichten besitzt. Die Wickelkörper sitzen sämtlich auf der Welle 4. Die Schichten 32 werden auf die Wickelkörper 2 von nicht dargestellten Wickelköpfen aus aufgebracht.

Die Welle 4, welche den Wickelkörper 2 und den Trägerkörper 3 trägt, kann massiv, aber auch hohl sein. Im letzteren Fall kann man sie an ihrem innerhalb des Formkanals 5 liegenden Ende offen lassen und einen Luftstrom oder ein sonstiges Strömungsmittel in das Innere des Rohrs einführen. Auch kann man durch die Welle eine Masse für eine Auskleidung oder für die Herstellung eines Kanals im Innern des Profils einführen.

Wenn die Welle hohl und an einem ihrer beiden Enden abgeschlossen ist, so kann sie auch als Druckleitung zu den Wickel- bzw. Trägerkörpern herangezogen werden.

Für die Armierung werden Glasfasern, natürliche oder synthetische Fasern, als Kunstharz vorzugsweise ein Polyesterharz, verwendet.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Einrichtung zum kontinuierlichen Herstellen von Hohl- oder Vollprofilkörpern aus verstärkten Kunststoffrohren, vorzugsweise aus härtbarem Kunststoff, bestehend aus einem Rohrbildungsabschnitt und einen sich an diesen anschließenden Formgebungsabschnitt, dessen Querschnitt, ausgehend von dem Rohrprofil, allmählich in das gewünschte Endprofil übergeht, dadurch gekennzeichnet, daß der Formgebungsabschnitt von einem Formkanal gebildet ist, der aus einem nachgiebigen Werkstoff besteht und auf seiner ganzen Länge an dem zu verformenden Körper anliegt und daß an der Außenseite der Formkanalwand ein Druck, welcher dem Injektionsdruck des in den Rohrbildungsabschnitt eingeführten Kunststoffes das Gleichgewicht hält, und eine Temperatur herrscht, welche eine Gelierung oder Vorpolymerisation des Kunststoffes herbeiführt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Formkanal eine Kalibrierdüse (12) aus Polytetrafluoräthylen nachgeschaltet ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkanal aus Silikonkautschuk, Polyäthylen oder einem ähnlichen nachgiebigen Werkstoff hergestellt ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkanal die unmittelbare Fortsetzung einer Tränkzone bildet, welche von einem Trägerkörper und einem diesen umgebenden Mantel gebildet ist, und in die der Kunststoff injiziert wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Britische Patentschrift Nr. 647 479; USA.-Patentschriften Nr. 2445 290, 2572 924; H. Hagen, »Glasfaserverstärkte Kunststoffe«, 1956, S. 334.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 560/414 4.64 © Bundesdruckerei Berlin