DE1168322B - Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern - Google Patents

Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern

Info

Publication number
DE1168322B
DE1168322B DEU6500A DEU0006500A DE1168322B DE 1168322 B DE1168322 B DE 1168322B DE U6500 A DEU6500 A DE U6500A DE U0006500 A DEU0006500 A DE U0006500A DE 1168322 B DE1168322 B DE 1168322B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chamber
stones
temperature
burning
chambers
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEU6500A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Feldges
Herbert Theisen
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
UNIVERSALE IND OFENBAU GmbH
Original Assignee
UNIVERSALE IND OFENBAU GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by UNIVERSALE IND OFENBAU GmbH filed Critical UNIVERSALE IND OFENBAU GmbH
Priority to DEU6500A priority Critical patent/DE1168322B/de
Publication of DE1168322B publication Critical patent/DE1168322B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B38/00Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
    • C04B38/06Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof by burning-out added substances by burning natural expanding materials or by sublimating or melting out added substances

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Furnace Housings, Linings, Walls, And Ceilings (AREA)

Description

  • Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Körpern Bei Kunststeinen wird häufig eine verhältnismäßig hohe Porosität verlangt, sei es, um den Steinen ein geringeres Raumgewicht zu verleihen, sei es, um ihre Isolierfähigkeit zu verbessern, sei es zur Schaffung einer Durchtrittsmöglichkeit für Gase oder Flüssigkeiten. Die gewünschte Porosität wird beispielsweise dadurch erzielt, daß der plastische Grundstoff mit Ausbrennstoffen, wie Sägemehl, Cellulosefasern, Holzschliff, Anthrazit, Korkabfall, Reisschalen od. dgl., versetzt wird. In einem Wärmeprozeß erfolgt dann das Ausbrennen und Vergasen der Ausbrennstoffe, so daß innerhalb der Körper Hohlräume entstehen.
  • Die Feuerfestindustrie erzeugt auf diese Weise beispielsweise Isoliersteine. Die verschiedensten feuerfesten Grundstoffe, wie Schamotte, Magnesit, Chrom-Magnesit, Silika oder auch Diatomit bzw. Kieselgur, werden mit Hilfe von Ausbrennstoffen zu hochporösem Isoliermaterial verarbeitet. Auf diese Weise werden unter anderem auch Sterchamolsteine erzeugt. An diesen sei beispielsweise der Stand der Technik sowie die Erfindung näher erläutert, die sich auf das Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Körpern bezieht.
  • Grundsätzlich gilt, daß die Isolierfähigkeit eines Sterchamolsteines um so größer ist, je geringer sein Raumgewicht ist. Dagegen nimmt die Druckfestigkeit mit der Verringerung des Raumgewichtes ab.
  • Die mit Wasser angemachte Sterchamolniasse, die sich aus Molererde und Ausbrennstoffen zusammensetzt, wird nach der Formung zu Steinen in Trockenöfen getrocknet. Durch den Trockenprozeß verdunstet ein Teil des Wassers, so daß die grünen Steine die nötige Festigkeit erlangen, um gestapelt werden zu können.
  • An den Trockenvorgang schließt sich der Brennvorgang an. Dieser muß in bezug auf die Höhe der Temperatur und nach seiner Dauer ganz genau gesteuert werden, wenn ein Ausbrennen und Entgasen der Ausbrennstoffe und ein einwandfreier Brand gewährleistet sein sollen. Zunächst erfolgt das Anheizen oder das sogenannte Zünden der grünen Steine, wobei die Steine innerhalb von 4 Stunden auf etwa 120° C erwärmt werden. Daran schließt sich das Entgasen und das Ausbrennen der Ausbrennstoffe bei einer Temperatur zwischen 120 und 650° C, maximal 700° C an, welche nicht überschritten werden darf. Die Entgasung und Ausbrennzeit beträgt nach den bekannten Brennverfahren etwa 70 Stunden. Nachdem alle Ausbrennstoffe restlos ausgebrannt sind, erfolgt ein weiteres Aufheizen auf etwa 1000° C, um die geforderte Feuerfestigkeit der Steine zu erreichen. Hieran schließt sich dann das Abkühlen und schließlich das Verladen der Steine an.
  • Nach dem bekannten Verfahren erfolgt das Brennen der Sterchamolsteine in Kammeröfen. Die grünen Steine werden entweder direkt auf der Herdsohle gestapelt oder aber auf Herdwagen gestapelt in den Ofen eingefahren. Der Ofen wird dann dicht verschlossen. Dies erfolgt in der Regel dadurch, daß die Ein- und Ausfahröffnungen zugemauert und verschmiert werden. Die Ofenkammer wird dann zunächst auf eine Temperatur von 120° C gebracht. Bei dieser Temperatur beginnt der in den Steinen enthaltene Ausbrennstoff, z. B. Sägemehl, zu vergasen und auszubrennen. Das Sägemehl hat beispielsweise einen Heizwert von etwa 1;350 kcal/kg. In einem Stein üblicher Abmessung sind 0,45 kg Sägemehl enthalten. Durch die Verbrennung des Sägemehls steigt die Ofentemperatur langsam an. Für den Fall, daß der Ofen infolge von Undichtigkeiten oder aus anderen Gründen zuviel Luft bekommt, erfolgt die Verbrennung der Ausbrennstoffe verhältnismäßig schnell, gegebenenfalls derart schnell, daß die Temperatur von 700° C überschritten wird. Dies bezeichnet man als »Durchgehen« des Ofens. Bei einer Temperatur von über 700° C beginnt nämlich das Sägemehl zu verkoken. Infolgedessen bleibt Holzkoks in den Poren sitzen, welcher nicht mehr verbrennt. Die Steine können dann nicht mehr auf die bestimmte Porosität gebracht werden. Die Isolierfähigkeit des Steines ist damit geringer als vorgesehen, so daß die Steine als Ausschuß betrachtet werden müssen. Infolgedessen ist von ausschlaggebender Bedeutung, daß ein Kammerofen bekannten Aufbaus völlig dicht abgeschlossen ist, damit keine zusätzliche Luft eintritt, die den Verbrennungsvorgang unerwünscht beschleunigt. Nur so läßt sich erreichen, daß die Temperatur nicht über 700° C ansteigt.
  • Fällt die Temperatur des Ofens ab, so ist dies ein Zeichen dafür, daß der Ausbrennvorgang beendet ist. Es wird dann die Feuerung erneut in Gang gebracht, um die Temperatur auf die Brenntemperatur von etwa 1000° C zu steigern. Haben die Steine die Temperatur von 1000° C erreicht, wird die Feuerung abgestellt und es schließt sich das Abkühlen des Ofeninneren einschließlich der Steine an. Dies wird dadurch gefördert, daß die Ein- und Ausfahröffnungen aufgebrochen werden, die Ofenschieber geöffnet und Kaltluft in den Ofen eingelassen wird.
  • Das bekannte Brennen der Steine in Kammeröfen hat mehrere große Nachteile, die jedoch bisher in Kauf genommen wurden. Es ist zwar schon versucht worden, Sterchamolsteine in Tunnelöfen zu brennen, jedoch sind die Versuche bisher ohne brauchbaren Erfolg geblieben. Ein Tunnelofen kann nämlich nur für eine ganz bestimmte .Steingröße ausgelegt werden, weil die Länge der einzelnen Zonen, nämlich der Ausbrennzone, der Brennzone und der Kühlzone von der Steingröße abhängt. Außerdem ist es nicht möglich, während der Ausbrenn- und Entgasungsperiode den Ofen so zu steuern, daß er in der Entgasungszone die Temperatur von 700° C nicht überschreitet. Die einzelnen Zonen können nicht luftdicht voneinander getrennt werden, wodurch die Erzielung eines einwandfreien Brennproduktes unmöglich gemacht ist.
  • Kammeröfen zum Brennen von Sterchamolsteinen werden mit einem lichten Ofenraum zwischen 3 und 60 m3 und darüber gebaut. Die bekannten Verfahren mit Kammeröfen sehen gemäß den eingangs gegebenen Erläuterungen vor, daß der gesamte Brennvorgang einschließlich des Ein- und Ausfahrens der Steine automatisch erfolgen kann, um mit möglichst wenig Arbeitskräften und ohne schwere Arbeit die Anlage bedienen zu können. Dies erfordert bei den Kammeröfen ein sehr kompliziertes System von Meß-und Regelgeräten, von Schiebern, Klappen, Rohrleitungen und Kanälen. Die automatische Meß- und Regelanlage eines Kammerofens für Sterchamolbrand ist aus diesem Grunde außerordentlich kostspielig und vor allem auch empfindlich.
  • Da der Brennprozeß ein Aufheizen der Steine und später ein Abkühlen derselben erforderlich macht, wird das gesamte Kammermauerwerk mit aufgeheizt und später mit abgekühlt. Bei mittleren Kammergrößen ist der Wärmebedarf zum Aufheizen des Kammermauerwerks teilweise größer als der Wärmebedarf zum Aufheizen der Steine. Dies bedeutet, daß bei Außerachtlassung der üblichen Wärmeverluste durch Abgase, Wand- und Kühlverluste, doppelt soviel Wärme dem Ofen zugeführt werden muß, als zum Aufheizen der Steine an sich erforderlich wäre: Die Hauptursache ist darin zu sehen, daß bei jedem Brennprozeß der erkaltete Kammerofen erneut aufgeheizt werden muß.
  • Infolge des in seinem Verlauf genau einzuhaltenden Brennprozesses fallen die Abgase bei Kammeröfen in bezug auf Temperatur und Menge sehr unterschiedlich an. Ihre Ausnutzung beispielsweise in einem Luftvorwärmer, der die angewärmte Luft dem Trockenprozeß der geformten Körper zuleitet, ist außerordentlich schwierig. Es ist nämlich für den Trockenprozeß Warmluft konstanter Temperatur erforderlich, die jedoch ein Kammerofen nur für die Dauer der einzelnen Heizperioden zu liefern vermag. Praktisch beträgt die Entgasungs- und Ausbrennzeit mehr als 75 % der Gesamtbrennzeit. Eine Verkürzung ist bei Anwendung der heute gebräuchlichen Verfahren nicht möglich.
  • Daneben ist es bekannt, das Brennen von keramischen Rohren, Stäben od. dgl. in einem aus drei unabhängig voneinander betriebenen Kammern bestehenden Ofen vorzunehmen, in welchem die zu brennenden Körper in aufeinanderfolgenden Stufen einer Wärmebehandlung unterworfen werden. Im einzelnen ist es bekannt, das Brenngut in Stufen aus der Anwärmkammer in die Brennkammer und aus dieser in die Abkühlkammer zu bewegen, wobei die Verweilzeit des Brenngutes in den der Brennkammer "vor- und nachgeschalteten Zonen ausschließlich von der Verweilzeit des Brenngutes in der Brennkammer abhängt. Ein kontinuierlicher Betrieb zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten keramischen Körpern, z. B. Sterchamolsteinen, bei welchen die Verweilzeiten in den Einzelkammern unterschiedlich sein müssen, ist nicht möglich. Außerdem erfordert das Entgasen und das Ausbrennen der Ausbrennstoffe besondere Betriebsbedingungen, die bei den bekannten Öfen nicht vorgesehen sind.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten keramischen Körpern, z. B. Sterchamolsteinen, in einem aus drei unabhängig voneinander betreibbaren Kammern bestehenden Ofen, in welchem die Körper in aufeinanderfolgenden Stufen einer Wärmebehandlung unterworfen werden; zu schaffen, bei dem die Verweilzeit des Brenngutes in den einzelnen Kammern unterschiedlich sein und unterschiedliche Betriebsbedingungen eingehalten werden können.
  • Die Erfindung sieht vor, daß die Gase in der ersten Kammer mittels Umwälzgebläse umgewälzt werden, die Temperatur in dieser Kammer durch dosierten Zusatz von Frischluft auf einer vorbestimmten Höhe gehalten wird und die Körper dort bis zum Abschluß der Entgasung und des Ausbrennens der Ausbrennstoffe verbleiben, die Körper anschließend in die zweite Kammer gebracht, dort auf Brenntemperatur aufgeheizt werden und bis zum Abschluß des Brennvorganges verbleiben, die Körper anschließend in die dritte Kammer eingebracht werden, wo sie bis zum Abschluß des Kühlvorganges verbleiben.
  • Ein Hauptvorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß die einzelnen Kammern, in welche die vorgeformten Steine nacheinander eingefahren werden, stets auf einer gleichbleibenden Temperatur aufgeheizt bleiben und die Zeit, während der die Steine in der ersten Kammer verweilen, durch das Umwälzen des Gases eine Verkürzung erfährt. Außerdem erfährt die Verweilzeit in den einzelnen Kammern dadurch eine Verkürzung, daß die einzelnen beheizten Kammern beim Füllen und Entleeren keine Abkühlung erfahren.
  • Sind beispielsweise die grünen Steine mittels eines Herdwagens oder auf ähnliche Weise in die erste Kammer eingefahren, so erfolgt darin das Zünden und Entgasen sowie Ausbrennen der Ausbrennstoffe. Ist die Kammer zunächst kalt, erfolgt das Zünden des ersten eingefahrenen Satzes grüner Steine mit heißen Rauchgasen, die von einem besonderen Aggregat erzeugt werden können. Später steht dann Abgas zur Verfügung, soweit nicht schon die Kammertemperatur zum Zünden ausreicht. Durch Umwälzen der Rauchgase tritt in kürzester Zeit eine Aufheizung aller Hohlräume im Inneren der Kammer auf. Durch Zusatz von Frischluft läßt sich die bestimmte Temperatur genau einhalten, beispielsweise die Temperatur zwischen 120 und 650° C, welche bei Sterchamolsteinen 700° C nicht überschreiten darf. Das Umwälzen des Rauchgas-Luft-Gemisches bewirkt, daß die auf Lücke gestapelten Steine von allen Seiten umspült werden, so daß der Sauerstoff, der in dem Rauchgas-Luft-Gemisch enthalten ist, sehr intensiv an die Ausbrennstoffe herangeführt wird.
  • Die dabei frei werdende Wärmemenge wird von dem umgewälzten Gasstrom mitgenommen. Wenn die Temperatur beispielsweise stärker steigen sollte, wird die Zufuhr. von Frischluft zu dem umgewälzten Rauchgas-Frischluft-Gemisch gedrosselt; so daß die Verbrennung langsamer stattfindet und die Temperatur wieder absinken muß. Ein Teil der heißen Umwälzgase wird abgeblasen und entweder durch kühlere Rauchgase oder Frischluft ersetzt, so daß sich erreichen - läßt, , daß die Steintemperatur niemals 700° C übersteigt. Versuche haben ergeben, daß mit Hilfe des Umwälzgebläses ein Absinken der Entgasungs- und Ausbrennzeit um mehr als 501/o erreichbar ist. Von besonderem Vorteil ist dabei, daß durch die Begrenzung der maximalen Temperatur auf 700° C der Einbau eines Umwälzgebläses. möglich wird und das Mauerwerk der Kammer lediglich auf diese Temperatur ausgelegt sein muß. Es kann daher eine feuerfeste Auskleidung geringerer Qualität vorgesehen sein.
  • In Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß in der ersten Kammer ein überdruck aufrechterhalten wird, so daß die genau dosierte Kammeratmosphäre nicht durch Einströmen von Falschluft verändert wird. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß die Kammer nicht luftdicht abgeschlossen werden muß. Der überdruck sorgt dafür, daß kalte Fremdluft nicht unkontrolliert und ungeregelt in die Kammer eintritt.
  • Zur Verbesserung der Dosierung kann vorgesehen sein, daß die Menge der in die erste Kammer einzuführenden Luft über Thermostaten nach der Kammertemperatur geregelt wird.
  • Nach beendetem Entgasen und Ausbrennen der grünen Steine werden diese aus der ersten Kammer aus- und in den Brennofen eingefahren.
  • Die Steuerung des Brennprozesses läßt sich in ganz einfacher Weise durchführen. Der zu brennende Steinstapel, z. B. Sterchamolsteine, wird so lange von heißen Rauchgasen durchspült, bis die Austrittstemperatur der Rauchgase 1000° C erreicht hat und konstant bleibt. Der Ofenraumdruck wird durch die Abgasklappe gesteuert. Die Ofenraumtemperatur wird durch Zumischen von Frischluft zu den Verbrennungsgasen zwischen 1000 und 1100° C gehalten.
  • Nach dem Brennprozeß werden die warmen Steine mit dem Herdwagen aus der Brennkammer aus- und in die Kühlkammer eingefahren. In der Kühlkammer wird kalte Luft mittels eines Gebläses durch den Steinstapel, geblasen, bis dieser z. B. auf etwa 50° C abgekühlt ist. Die sich an den heißen Steinen erwärmende Luft kann direkt den Trockenkammern zugeführt werden. Durch Zumischen von Frischluft wird die Heißluft z. B: auf etwa 80 bis 120° C heruntergekühlt. Für den Trockenprozeß ist es außerdem erforderlich, durch Zumischen von Wasserdampf der Warenluft die erforderliche Feuchtigkeit zu geben.
  • Wie bereits erwähnt, erbringt das Verfahren nach der Erfindung in der Zusammenfassung folgende Vorteile: 1. -Die Gesamtbrennzeit der Steine wird wesentlich gegenüber dem bekannten Brennverfahren dadurch verkürzt, daß die 'Ausbrenn- und Vergasungszeit wesentlich geringer ist. Weiterhin erfährt das Abkühlen eine Verkürzung, weil lediglich die Steine, nicht aber das gesamte Innere einer aufgeheizten Kammer abgekühlt werden muß.
  • 2. Die Auskleidung der verschiedenen Öfen bzw. Kammern kann den jeweiligen maximalen Temperaturen entsprechend gewählt werden. Es können daher zumindest für die Entgasungs-und Ausbrennkammern sowie für die Kühlkammer geringwertigere Ausmauerungen verwendet werden.
  • 3. Infolge des kontinuierlichen Betriebes der aufeinander abgestimmten Kammern behalten die Kammern laufend ihre Arbeitstemperatur bei, so daß sich nicht die Notwendigkeit ergibt, das Speichervermögen der Kammerauskleidung gering zu halten. Es können daher an Stelle der bisher üblichen hochwertigen und kostspieligen Feuerleichtsteine billigere Feuerfeststeine als Innenausmauerung mit einer ebenso billigen Isolierung als Hintermauerung der Kammer gewählt werden.
  • 4. Der Brennstoffverbrauch pro Kubikmeter Steine sinkt um etwa 50 %, weil die Kammern nur einmal am Anfang aufgeheizt werden und dann. die eingestellte Temperatur beibehalten wird. Die Speicherwärme der Kammern bleibt erhalten, weil die Kammer nicht zwischendurch abgekühlt wird.
  • 5. Die Meß- und Regelanlage wird insgesamt wesentlich einfacher, da sie in Einzelregelanlagen aufgeteilt werden kann, die jedem Ofen bzw. jeder Kammer speziell zugeordnet ist.
  • 6. Nur die eigentlichen Brennkammern werden mit einer Beheizungseinrichtung ausgerüstet. Das Aufheizen der Entgasungs- und Ausbrennkammer erfolgt durch Heißluft, die beim Kühlprozeß anfällt.
  • 7. Die Abgase fallen in gleichbleibender Menge und mit gleicher Temperatur an, so daß die fühlbare Wärme der Abgabe durch einen nachgeschalteten Rekuperator oder Abhitzekessel verwertet werden kann.
  • B. Die beim Kühlprozeß anfallende Heißluft kann unmittelbar zum Trockenprozeß herangezogen werden.
  • 9. Die Investitionskosten für eine neu zu errichtende Anlage zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind wesentlich geringer als die zur Durchführung der bekannten Verfahren. Dies sei am nachstehenden Beispiel erläutert: Es handele sich um eine Sterchamolbrennanlage für eine Leistung von etwa 1000 ms Sterchamolsteine pro Monat. Unter der Annahme, daß jede Kammer mit etwa 13,5 m3 Sterchamolsteinen besetzt werden kann, beträgt die Gesamtbrennzeit nach den bekannten Verfahren etwa 96 Stunden oder 4 Tage. Damit ist die Leistung je Kammer und Tag 13,5: 4 = 3,375 m3. In 30 Tagen leistet eine Kammer etwa 100 m3. Folglich sind für eine Monatsleistung von 1000 m3 zehn Kammern erforderlich. Jede dieser zehn Kammern ist mit einer separaten Beheizungsanlage, mit einer sehr komplizierten Meß- und Regelanlage ausgestattet, die in der Lage ist, den gesamten Brennvorgang automatisch zu steuern, und weiter mit einem hochwertigen Feuerleichtmauerwerk ausgerüstet.
  • Bei gleichem Fassungsvermögen der Kammern verkürzt sich die gesamte Brennzeit bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung infolge der verkürzten Entgasungs- und Ausbrennzeit auf 55 Stunden oder darunter. Die Zeit zum Zünden, Entgasen und Ausbrennen sei mit 35 Stunden, die Heizzeit mit 10 Stunden und die Kühlzeit ebenfalls mit 10 Stunden angenommen. Die Monatsleistung einer Entgasungs- und Ausbrennkammer beträgt etwa 278 ms pro Monat. Bei einer Anzahl von vier Kammern könnte die Monatsleistung von 1000 m3 gut durchgesetzt werden. Zum Heizen und Kühlen ist für die Monatsleistung von 1000 m3 nur jeweils eine Kammer erforderlich. Es werden demnach sechs Kammern für das Verfahren nach der Erfindung gegenüber zehn Kammern nach dem bekannten Verfahren benötigt. Dementsprechend sinken also die Investitionskosten. Neben diesen wirtschaftlichen Vorteilen verdienen die technischen besondere Beachtung, weil die Steuerung der Temperaturen in den Einzelkammern wesentlich leichter und exakter durchgeführt werden kann als die Steuerung der verschiedenen Einzelprozesse in ein und derselben Kammer. Daneben ergibt sich eine erheblich bessere Ausnutzung des Wärmekreislaufes, was insbesondere auf das laufende Konstanthalten der Temperaturen in den einzelnen Kammern zurückzuführen ist.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten keramischen Körpern, z. B. Sterchamolsteinen, in einem aus drei unabhängig voneinander betreibbaren Kammern bestehenden Ofen, in welchem die Körper in aufeinanderfolgenden Stufen einer Wärmebehandlung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase in der ersten Kammer mittels Umwälzgebläse umgewälzt werden, die Temperatur in dieser Kammer durch dosierten Zusatz von Frischluft auf einer vorbestimmten Höhe gehalten wird und die Körper dort bis zum Abschluß der Entgasung und des Ausbrennens der Ausbrennstoffe verbleiben, die Körper anschließend in die zweite Kammer gebracht, dort auf Brenntemperatur aufgeheizt werden und bis zum Abschluß des Brennvorganges verbleiben, die Körper anschließend in die dritte Kammer eingebracht werden, wo sie bis zum Abschluß des Kühlvorganges verbleiben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Kammer ein Überdruck aufrechterhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet; daß die Menge der in die erste Kammer einzuführenden Luft über Thermostaten nach der Kammertemperatur geregelt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 720 924, 813 677; französische Patentschrift Nr. 342 363.
DEU6500A 1959-09-12 1959-09-12 Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern Pending DE1168322B (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEU6500A DE1168322B (de) 1959-09-12 1959-09-12 Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEU6500A DE1168322B (de) 1959-09-12 1959-09-12 Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1168322B true DE1168322B (de) 1964-04-16

Family

ID=7565769

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEU6500A Pending DE1168322B (de) 1959-09-12 1959-09-12 Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1168322B (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR342363A (fr) * 1904-04-15 1904-09-06 Eugene Lachaud Four à sole tournante et à feu continu pour la cuisson de la céramique et des couleurs vitrifiables
DE720924C (de) * 1937-01-05 1942-05-19 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren und Einrichtung zum Brennen von keramischen Rohren, Staeben o. dgl.
DE813677C (de) * 1950-01-14 1951-09-17 Henry Klostermeyer Verfahren zum Brennen keramischer Erzeugnisse mit einem hohen Kohlenstoffgehalt und Ring- oder Kammerringofen hierzu

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR342363A (fr) * 1904-04-15 1904-09-06 Eugene Lachaud Four à sole tournante et à feu continu pour la cuisson de la céramique et des couleurs vitrifiables
DE720924C (de) * 1937-01-05 1942-05-19 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren und Einrichtung zum Brennen von keramischen Rohren, Staeben o. dgl.
DE813677C (de) * 1950-01-14 1951-09-17 Henry Klostermeyer Verfahren zum Brennen keramischer Erzeugnisse mit einem hohen Kohlenstoffgehalt und Ring- oder Kammerringofen hierzu

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0839301B1 (de) Verfahren zur verbrennung von thermisch zu behandelnden stoffen
DE3045253A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum brennen von pellets
DE1168322B (de) Verfahren zum Brennen von mit Ausbrennstoffen versetzten, vorgeformten und getrockneten Koerpern
DE1571534C3 (de) Verfahren zum Brennen von brennbare Bestandteile enthaltenden keramischen Formungen
DE3119517C2 (de)
DE1137989B (de) Verfahren zur Herstellung eines poroesen, tonerde- und kieselsaeurehaltigen Gutes
DE1037945B (de) Kammerringofen zum Brennen von Bauelementen mit hohem Brennstoffgehalt
AT307300B (de) Lepolofen zum Erhitzen von festem Gut
AT221407B (de) Verfahren zum kontinuierlichen Brennen von Zement, Kalk, Dolomit u. dgl. in einem Schachtofen und Schachtofen zur Durchführung dieses Verfahrens
DE1199175B (de) Verfahren zum Betrieb eines Doppelschraegofens
DE559820C (de) Verfahren zur Herstellung von keramischen Formkoerpern
DE3029788A1 (de) Verfahren zum verhindern eines thermischen abplatzens an einem keramischen gegenstand
AT115342B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Pflasterziegeln oder andern keramischen Erzeugnissen.
DE3119451C2 (de)
DE635849C (de) Von oben beheizter Hochofenwinderhitzer
DE2034864B2 (de) Glasschmelzofen
DE347675C (de) Doppelkanalofen zum Brennen keramischer Waren u. dgl.
DE733000C (de) Verfahren zum Brennen von Gips
DE676479C (de) Drehrohr- oder Schaukelofen zum Brennen von Ton oder aehnlichen Massen
DE565780C (de) Tunnelofen
DE721116C (de) Verfahren und Einrichtung zur Waermebehandlung von keramischem Material o. dgl.
DE874876C (de) Verfahren zum Herstellen von grobkeramischen Erzeugnissen, wie Mauersteinen, Hohlsteinen und Deckensteinen
AT265096B (de) Verfahren zum Trocknen von Tonwaren, insbesondere von Ziegeln und Trockenkammer zur Durchführung des Verfahrens
DE487934C (de) Verfahren zum Beheizen von Ringoefen unter Einblasung des Brennstoffes in Form eines Schleiers und Vorrichtung dazu
DE30230C (de) Neuerung in der Einrichtung zum Schmauchen bei kontinuirlichen Brennöfen