DE1168036B

DE1168036B - Einrichtung zur geschwindigkeitsabhaengigen Steuerung des Bremsbeginnes bei Aufzuegen mit Antrieb durch polumschaltbare Drehstromkurzschlusslaeufermotoren

Info

Publication number: DE1168036B
Application number: DEZ8989A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Adolf Wihelm Mohr
Original assignee: Ziehl Abegg SE
Current assignee: Ziehl Abegg SE
Priority date: 1961-09-29
Filing date: 1961-09-29
Publication date: 1964-04-16

Description

Einrichtung zur geschwindigkeitsabhängigen Steuerung des Bremsbeginnes bei Aufzügen mit Antrieb durch polumschaltbare Drehstromkurzschlußläufermotoren Die in der Patentanmeldung Z 8698 X1 / 35 a (deutsche Auslegeschrift 1144 453) bzw. in derHauptpatentanmeldung Z 8582 XI / 35 a beschriebene Erfindung betrifft eine Einrichtung zur geschwindigkeitsabhängigen Steuerung des Bremsbeginnes bei Aufzügen mit Antrieb durch Drehstromkurzschlußläufermotoren, und zwar des elektrischen Abbremsvorganges bei polumschaltbaren Drehstrommotoren oder des mechanischen Abbremsvorganges bei eintourigen Drehstrommotoren. Man erreicht durch diese Maßnahme beim Aufzug mit Antrieb durch einen polumschaltbaren Motor einen Wegfall der niedertourigen Schleichwege, so daß er für größere Geschwindigkeiten eingesetzt werden kann.
Die Steuereinrichtung ist so aufgebaut, daß ein Kontaktfinger, dessen eines Ende drehzahlabhängig um einen Drehpunkt verschwenkt wird, auf einer in Abhängigkeit vom Fahrkorbweg bewegten Steuerscheibe schleift, wobei die Steuerscheibe Kontaktflächen trägt, deren Ablaufkanten nach Maßgabe des für jede Geschwindigkeit erforderlichen Verzögerungswertes ausgebildet sind. Damit die wegabhängig bewegte Steuerscheibe nicht dauernd während der Fahrkorbbewegung mitdreht, ist gemäß der Patentanmeldung Z 8698 XI / 35 a vorgesehen, daß die Steuerscheibe über eine Schaltkupplung mit der Antriebswelle des Aufzuges verbunden ist, und daß das Ankuppeln durch den in bekannter Weise wegabhängig - in einer gewissen Entfernung vor der Haltestelle - betätigten Verzögerungsschalter bewirkt wird.
Durch diese Anordnung können mit zwei Kontaktflächen unabhängig von der Stockwerkzahl die Abbremsvorgänge gesteuert werden. Die drehzahlabhängige Betätigung des Kontaktfingers erfolgt von einem vom Aufzugmotor angetriebenen Fliehkraftregler. Die Übertragung der drehzahlabhängigen Bewegung auf den Kontaktfinger kann dabei hydraulisch oder rein mechanisch über Gestänge erfolgen.
Auch mit dieser Steuerung kann mit polumschaltbaren Drehstromkurzschlußläufermotoren eine Grenzgeschwindigkeit von 1,8 bis 2,0 m/Sek. nicht überschritten werden, da die Einfahrgeschwindigkeit bei polumschaltbaren Motoren wegen der geforderten Haltegenauigkeit einen bestimmten Wert nicht überschreiten darf, und auf der anderen Seite das Polzahlverhältnis im Aufzugsmotorenbau aus wirtschaftlichen Gründen nicht beliebig gesteigert werden kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher darin, die Steuereinrichtung nach der Patentanmeldung Z 8698 XI / 35 a so zu verbessern, daß diese Grenze mit polumschaltbaren Motoren ohne Vergrößerung des Polzahlverhältnisses und ohne Verschlechterung der Haltegenauigkeit durchbrochen werden kann und somit auch größere Fahrgeschwindigkeiten als 2,0 m/Sek. erreicht werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß neben der Steuerscheibe für die Steuerung des elektrischen Abbremsvorganges eine zweite Steuerscheibe mit in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit bewegtem Kontaktfinger vorgesehen ist, mit deren Hilfe der mechanische Abbremsvorgang drehzahlabhängig verzögert wird. Die Betätigung des Kontaktfingers erfolgt dabei von einem zweiten Fliehkraftregler. Mit dieser Maßnahme kann die Einfahrgeschwindigkeit der Anlage wesentlich höher gewählt werden, ohne daß sich dadurch die Halteungenauigkeit vergrößert.
Eine andere Lösung, die zum gleichen Erfolg führt und mit einer Steuerscheibe auskommt, besteht erfindungsgemäß darin, daß ein Fliehkraftregler mit unstetiger Kennlinie zur Betätigung des Kontaktfingers vorgesehen ist und die Steuerscheibe zweiteilige Kontaktflächen trägt, von denen der eine Teil den Beginn der elektrischen Bremsung und der andere den Einfall der mechanischen Bremse drehzahlabhängig verzögert. Der Fliehkraftregler wird hierzu z. B. mit zwei Federn mit verschiedener Federcharakteristik ausgerüstet, so daß die erste schwächere Feder im Schlupfbereich der kleinen Motordrehzahl, die zweite im hohen Betriebsdrehzahlbereich anspricht.
B i 1 d 1 und 2 zeigen die beiden Ausführungsbeispiele. Bei beiden Anordnungen der Steuerung erhält man die in B i 1 d 3 dargestellten Fahrdiagramme. In B i 1 d I wird vom Aufzugmotor 1 die Motordrehzahl über die beiden Getriebe 2 und 3 und die elektromagnetischen Kupplungen 4 und 5 auf die beiden Steuerscheiben 6 und 7 untersetzt. Die Bewegungen der auf den beiden Steuerscheiben bewegten Kontaktfinger bewirken die zwei Fliehkraftregler 8 und 9, deren drehzahlabhängige Bewegungen hydraulisch über die Druckrohre 10 und 11 übertragen werden. Mit 12 ist das Schnellschütz, mit 13 das Langsamschütz, mit 14 der Haltekontakt für das Schnellschütz, mit 15 der Haltekontakt für das Langsamschütz bezeichnet.
Wenn der Motor in den Bereich der Haltestelle einfährt. öffnet sich der Haltekontakt des Schnellschützes 14, und der Parallelkontakt auf der Steuerscheibe 6 bewirkt das drehzahlabhängig verzögerte Abfallen des Schnellschützes 12, so daß der Motor immer im gleichen Abstand vor der Etage seine niedertourige Drehzahl erreicht. Kurz vor der Etage öffnet der Haltekontakt des Langsamschützes 15, so daß über den weiteren Parallelkontakt auf der Steuerscheibe 7 das verzögerte Abfallen des Langsamschützes 13 bewirkt wird. Der Aufzug fährt dadurch mit großer Haltegenauigkeit in das Stockwerk ein.
In B i 1 d 2 a ist die unstetige Reglerkennlinie, in B i 1 d 2 b die dazugehörigen Ablaufkanten einer zweiteiligen Kontaktfläche auf einer Steuerscheibe wiedergegeben. Die Reglerfedern sind so ausgelegt, daß im niedertourigen Drehzahlbereich p eine bestimmte Bewegung des Reglers bis zu einem Anschlag erfolgt. Bei weiterer Steigerung der Drehzahl bleibt der Regler so lange in Ruhe, bis er den Drehzahlbereich q der hochtourigen Wicklung erreicht. Innerhalb dieses Drehzahlbereiches q liefert der Regler dann den zweiten Teil seiner Bewegung. Zwischen den beiden Drehzahlen n1 und n2 erfolgt also keine Bewegung des Reglers, so daß auf der Steuerscheibe die beiden Kontaktflächenhälften 16 und 17 in ihren wirksamen Drehzahlbereichen p und q, wie in B i 1 d 2 b gezeigt, dicht zusammengerückt werden können. Wenn der Motor in die Haltestelle einfährt, so hat er je nach Belastung eine bestimmte Drehzahl im Schlupfbereich q; die Kontaktfläche 16 bewirkt die drehzahlabhängige Verschiebung des Beginnes der elektrischen Bremsung und damit den Wegfall der Schleichwege. Wenn der Motor seine niedertourige Drehzahl erreicht hat, entspricht wiederum eine bestimmte Drehzahl im Drehzahlbereich p seiner Lastdrehzahl, so daß die zweite Kontaktfläche 17 in diesem niedertourigen Drehzahlbereich die Verschiebung des Einfalles der mechanischen Bremse und damit die Verringerung der Halteungenauigkeit bewirkt.

Claims

Patentansprüche: 1. Einrichtung zur geschwindigkeitsabhängigen Steuerung des Bremsbeginnes bei Aufzügen mit Antrieb durch polumschaltbare Drehstromkurzschlußläufermotoren, bei der ein in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit bewegter Kontaktfinger auf einer in Abhängigkeit vom Fahrkorbweg bewegten Steuerscheibe schleift, wobei die Steuerscheibe über eine Schaltkupplung mit der Antriebswelle des Aufzuges verbunden ist, nach Patentanmeldung Z 8698X1 / 35a, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Steuerscheibe mit in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit bewegtem Kontaktfinger vorgesehen ist, mit deren Hilfe der Einfall der mechanischen Bremse drehzahlabhängig verzögert wird.
2. Einrichtung zur geschwindigkeitsabhängigen Steuerung des Bremsbeginnes bei Aufzügen mit Antrieb durch polumschaltbare Drehstromkurzschlußläufermotoren, bei der ein in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit bewegter Kontaktfinger auf einer in Abhängigkeit vom Fahrkorbweg bewegten Steuerscheibe schleift, wobei die Steuerscheibe über eine Schaltkupplung mit der Antriebswelle des Aufzuges verbunden ist, nach Patentanmeldung Z 8696 XI / 35 a, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fliehkraftregler mit unstetiger Reglerkennlinie zur Betätigung des Kontaktfingers vorgesehen ist und die Steuerscheibe zweiteilige Kontaktflächen trägt, von denen der eine Teil den Beginn der elektrischen Bremsung und der andere den Einfall der mechanischen Bremse drehzahlabhängig verzögert.