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Elektromagnetisches Relais Gegenstand der Erfindung ist ein elektromagnetisches
Relais, das insbesondere für die Verwendung in Fernmeldeanlagen an Stelle der bekannten
Flachrelais oder Schneidankerrelais bestimmt ist.
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Bei bekannten Relais dieser Art müssen die Kontaktfedern, die mit
Vorspannung montiert sind, zumeist in eingebautem Zustand nachjustiert werden. Es
ist auch nicht ohne weiteres möglich, bei diesen Relais nur die Kontaktfedem zum
Schutze gegen Umwelteinflüsse durch ein Schutzgehäuse zu umgeben, da der Anker in
dieses Gehäuse beweglich eingreifen muß. Eine Anordnung des gesamten Relais in einem
Gehäuse ist nicht vorteilhaft, da die Spule hierdurch an ihrer Wärmeabstrahlung
behindert wird und außerdem durch die Isolierung der erwärmten Spule Stoffe ausgeschieden
werden, die sich auf die Kontaktgabe der in dem gleichen Gehäuse untergebrachten
Kontaktfedem schädlich auswirken.
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Um diese Mängel abzustellen, sind bereits Relais entwickelt worden,
bei denen einer Relaisspule und einem Eisenkreis mehrere Schutzrohrkontakte zugeordnet
sind. Die Herstellungskosten derartiger Relais sind jedoch verhältnismäßig hoch,
da die Kontakte einzeln in Glasröhrehen eingeschmolzen sind. Ein weiterer Nachteil
dieser Ausführung ist, daß die Kontakte im magnetischen Fluß parallel angeordnet
liegen. Dies hat zur Folge, daß der magnetische Fluß nach dem Ansprechen der ersten
Kontakte für die weiteren Kontakte, insbesondere für das Ansprechen des letzten
Kontaktes, jeweils weiter geschwächt ist. Es ist also die Erzeugung eines großen
Gesamtflusses notwendig, um auch noch den letzten Kontakt mit genügender Sicherheit
betätigen zu können.
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Die angeführten Nachteile werden durch das vorliegende Relais dadurch
vermieden, daß erfindungsgemäß der Eisenkreis des Joches Unterbrechungen aufweist,
denen benachbart mit Kontaktfedern verbundene Ankerplättehen angeordnet sind, die
bei der Erregung des Relais durch den magnetischen Streufluß an denUnterbrechungen
angezogenwerden.
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Diese Ausbildung eines Relais ermöglicht es, daß einerseits das Joch
mit den Kontakten und andererseits der Kern mit der Spule je eine selbständige
Baueinheit bilden, die ohne ein nachträgliches Justieren der Kontaktfedern miteinander
verbunden werden. In einfacher Weis-e kann die aus dem Joch und den Kontaktfedern
bestehende Baueinheit ein Schutzgehäuse tragen, durch das die Kontakte vor Umwelteinflüssen
geschützt sind, ohne daß gleichzeitig die Spulen von dem Schutzgehäuse umschlossen
werden. Ein derartiges Relais ist deshalb einfach und billig herzustellen. Die Kontakte
sind in Reihe, im magnetischen Fluß liegend, angeordnet so daß, hierdurch bedingt,
nach dem Ansprechen der äußeren Kontakte der magnetische Fluß für die -weiter in
der Mitte des Joches gelegenen Kontakte verstärkt wird. Diese werden also bei einem
verhältnismäßig geringen Gesamtfluß noch mit genügender Sicherheit betätigt.
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Schließlich besteht bei einem derartigen Relais eine eindeutige Zeitfolge
im Ansprechen der Kontakte. Die in der Nähe der Polschuhe liegenden Kontakte, welche
von den Polschuhen her sofort den größten Betätigungsfluß erhalten, werden eher
betätigt als die weiter in der Mitte des Joches liegenden Kontakte. Hierdurch lassen
sich diese Relais für viele Schaltungen der Fernmeldetechnik mit besonderem Erfolg
verwenden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß zu beiden Seiten jeder Unterbrechung je eine mit einem Ankerplättchen
versehene Kontaktfeder angeordnet ist und die Kontaktfedem an ihrem freien Ende
derart ausgebildet sind, daß diese beim Anzug des Ankerplättchens einen Kontakt
schließen und/oder öffnen. Der Ankerhub der beiden sich gegeneinander bewegenden
Ankerplättchen und damit der notwendige Abstand zwischen jedem Ankerplättehen und
dem Joch ist hierdurch sehr gering. Bei einer Kontaktöffnung von beispielsweise
0,3 mm ergibt sich ein Ankerhub von nur 0,15 mm für jedes Ankerplättchen.
Auf Grund des sehr kleinen Ankerhubes und der geringen Masse der Ankerplättehen
sind die Anzugszeiten sehr kurz. Da vor dem Ansprechen der Ankerplättchen der magnetische
Fluß an den Enden des Joches stärker ist als nach der Mitte des Joches zu, werden
die Kontakte in zeitlicher Folge von außen nach innen betätigt, so daß zumindestens
zwischen den äußersten und innersten Kontakten eine eindeutige Folge in der Betätigung
vorhanden ist. Eine derartige definierte Kontaktfolge ist vielfach erwünscht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den Ansprüchen und der Zeichnung
zu entnehmen, in der
die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles
dargestellt ist. Es zeigt F i g. 1 das beschriebene elektromagnetische Relais
in der Seitenansicht im Schnitt, F i g. 2 den Schnitt A-B durch das Relais
nach F i g. 1,
F i g. 3 den Schnitt E-F durch das Relais nach F i
g. 1,
F i g. 4 die Bildung der Unterbrechungen in dem Joch des Relais
durch Lochungen, F i g. 5 die Bildung der Unterbrechungen in dem Joch des
Relais durch Einschnitte, F i g. 6 die Bildung von Ruhekontakten bei dem
Relais, F i g. 7 die Bildung von Umschaltekontakten bei dem Relais, F i
g. 8 eine andere Ausführung des Relais.
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Das in den F i g. 1 bis 3 dargestellte elektromagnetische
Relais besitzt einen Kein 1, über den eine Erregerspule 2 geschoben ist.
Das Joch des Relais wird durch zwei U-förrnige Abstandsstücke 3 und 4 und
das gerade Teil 5 gebildet. Das Jochteil 5 besteht teilweise aus Abschnitten
6, die voneinander jeweils durch Unterbrechungen 7 getrennt sind.
Die einzelnen Abschnitte 6 werden, wie aus F i g. 3 ersichtlich ist,
durch Teile 8 und 9 aus nichtmagnetisierbarem Material zusammengehalten.
Das Jochteil 5 trägt ein Schutzgehäuse 14 in dem, wie insbesondere F i
g. 2 zeigt, die Kontaktfedern 11 und 10 durch Einpressen befestigt
sind. Jeweils zu beiden Seiten jeder Unterbrechung 7 ist je eine Kontaktfeder
10 bzw. 11 angeordnet, und jede Feder ist mit einem Ankerplättehen
12 bzw. 13 versehen.
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Wird die Spule 2 dieses Relais erregt, so entstehen an den Unterbrechungen
7 Streuflüsse, durch die die Ankerplättchen 12, 13 mit den Kontaktfedem
10, 11
angezogen werden. Die kontaktgebenden Enden der Kontaktfedern berühren
sich, bis nach Fortfall der Erregung die Kontaktfedern sich in ihre Ausgangslage
zurückbewegen. Auf Grund des sehr kleinen Hubes der Ankerplättehen und ihrer sehr
geringen Masse sind die Schaltzeiten sehr kurz.
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Um eine leitende Verbindung zwischen den angezogenen Ankerplättchen
über das Joch zu vermeiden, ist dieses mit einer dünnen Schicht aus isolierendem
Material überzogen.
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Bei der Herstellung des Relais ist es in vorteilhafter Weise möglich,
das Jochteil 5 mit dem Schutzgehäuse und den Kontaktfedern einerseits und
die Spule mit dem Kein und den Abstandsstücken 3 und 4 andererseits je als
selbständige Baueinheit zu fertigen und, wenn notwendig, zu justieren. Diese Baueinheiten
können dann in einfacher Weise ohne nachfolgendes Justieren miteinander verbunden
werden.
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Die Unterbrechungen 7 des Jochteiles'5 brauchen nicht nur in
der beschriebenen und in den F i g. 1 bis 3
dargestellten Weise hergestellt
zu werden, sie können auch, wie dieses beispielsweise die F i g. 4 und
5
zeigen, durch Lochungen oder durch seitliche Schlitze, wodurch das Jochteil
5 teilweise eine mäanderförmige Form erhält, aus dem Joch herausgestanzt
werden.
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In F i g. 6 ist dargestellt, wie durch entsprechendes Abwinkeln
der kontaktgebenden Enden der Kontaktfedern 10 und 11 nach F i
g. 1 bis 3 ein Ruhekontakt erhalten wird, der bei Erregung des Relais
geöffnet wird. F i g. 7 zeigt, wie bei einer solchen Anordnung Umschaltekontakte
gebildet werden. Zu diesem Zweck sind in dem die Kontaktfedern 11 und
10 aufnehmenden Schutzgehäuse 14 weitere feste Gegenkontakte 15, 16
und 17, 18 derart angebracht, daß jedem beweglichen Kontakt zwei feste Kontakte
zugeordnet sind, mit denen er je nach dem Erregungszustand des Relais wechselweise
in Berührung tritt.
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Die in F i g. 8 dargestellte Ausführungsform des Relais weicht
von der nach den F i g. 1 bis 3 nur in sofern ab, als das Schutzgehäuse
mit den Kontakten und auch die Unterbrechungen des Joches zwischen zwei Spulen angeordnet
sind. Eine derartige Ausbildung hat den Vorteil, daß noch schnellere Schaltzeiten
erreichbar sind.