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Schneide- und Klebevorrichtung für Videomagnetbänder Das Schneiden
von Videomagnetbändern stellt bekanntlich ungleich größere Anforderungen an den
Zeit- und Arbeitsaufwand sowie an die Geschicklichkeit des Bearbeitenden als das
Schneiden und Bearbeiten normaler Tonbänder. Zur Vermeidung von Bildstörungen bei
der Wiedergabe muß jeder Schnitt an einer genau definierten Stelle zwischen zwei
Vollbildern mit einer Genauigkeit von einigen hundertstel Millimeter erfolgen. Zur
Kennzeichnung von Bildanfang bzw. -ende, d. h. der Schnittstellen zwischen zwei
Vollbildern, werden bei der Aufnahme des Bildgeschehens und der Steuerfrequenz gleichzeitig,
d. h. zusätzlich auf der Steuerfrequenzspur (Steuerspur), besondere Schneideimpulse
mit aufgezeichnet. Die Steuerfrequenz beträgt bei der 625-Zeilen-Norm 250 Hz und
wird mit einer Bandgeschwindigkeit von 39,7 cm/sec aufgezeichnet. Die Schneideimpulse
erscheinen daher mit jeder zehnten Schwingung der Steuerfrequenz entsprechend der
Bildwechselfrequenz von 25 Hz.
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Nach einem bekannten, bislang üblicherweise angewandten Verfahren
werden bei der regiemäßigen Bearbeitung von Videomagnetbändern die auf diesen magnetisch
aufgezeichneten Schneideimpulse mittels einer Karbonyleisenlösung optisch sichtbar
gemacht und an Hand der so sichtbar gemachten Schneideimpulse die Schnittstellen
der Videomagnetbänder festgelegt bzw. auf dem Schneidetisch eingestellt. Dieses
bekannte Verfahren ist unrationell und erfordert einen großen Zeit- und Arbeitsaufwand.
So benötigt man für einen Schnitt durchschnittlich 15 Minuten. Es besteht daher
schon lange die Forderung nach einem rationelleren Verfahren für die Schnittbearbeitung
von Videomagnetbändern.
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Versuche, die auf der Steuerspur des Videomagnetbandes zusätzlich
zur Steuerfrequenz aufgezeichneten Schneideimpulse in an sich bekannter Weise mit
Hilfe von Magnetsonden, z. B. mit einem Hallgenerator, statisch abzutasten und dadurch
sichtbar zu machen, führten zu keinem brauchbaren Ergebnis, weil gleichzeitig die
auf der Steuerspur aufgezeichnete Steuerfrequenz mit abgetastet wird und der jeweils
aus dem Schneideimpuls abgetastete Gleichstromimpuls in der Regel die Amplitude
des gleichzeitig aus den Momentanwerten der aufgezeichneten Steuerfrequenz abgetasteten
Gleichstromimpulses nur unwesentlich und nicht eindeutig vergrößert. Bei der statischen
Abtastung der Steuerfrequenzspur mit Magnetsonden jeglicher Art sind deshalb auf
dem Anzeigeinstrument oder auf dem Bildschirm eines Oszillographen, auf denen die
abgetasteten Gleichstromimpulse sichtbar gemacht werden, die zusätzlich in die Steuerfrequenzspur
eingezeichneten Schneideimpulse schwer und nicht eindeutig erkennbar. Aus diesen
Gründen haben die bekannten Schneideeinrichtungen und -verfahren, bei denen zum
Aufsuchen bzw. Einstellen der Schneideimpulse bzw. Schnittstellen von Videomagnetbändern
ein Hallgenerator oder eine andere Magnetsonde verwendet wird, sich in der Praxis
nicht bewährt bzw. keinen Eingang in die Praxis gefunden.
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Diese Nachteile vermeidet eine Schneide- und Klebevorrichtung für
Videomagnetbänder mit einer auf der Steuerspur zusätzlich aufgezeichneten Folge
von Schneideimpulsen zur Markierung der Schnittstellen zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Vollbildern der Bildaufzeichnung sowie mit auf einer Merkspur aufgezeichneten Tonimpulsen
zur Markierung des jeweiligen Anfanges der Tonaufzeichnung erfindungsgemäß dadurch,
daß von zwei aus der Mantelfläche einer rotierenden Zylinderscheibe mit ihren Polschuhen
herausragenden und fest auf ihr montierten und mit ihr umlaufenden Magnetköpfen
bei jedem Umlauf der eine Magnetkopf die Steuerspur und der zweite Magnetkopf die
Merkspur eines in den Schneidetisch eingelegten Videomagnetbandes abtastet und beide
Magnetköpfe zur Anzeige der abgetasteten Signale elektrisch wahlweise mit einem
Umschalter auf den Verstärkereingang eines Oszillographen zu schalten sind und daß
im Schneidetisch die Zylinderscheibe so zum Schneidemesser angeordnet ist, daß,
in Bandlaufrichtung gemessen, der Abstand der Abtaststelle des die Steuerspur abtastenden
Magnetkopfes von der Schnittstelle der Schneidemessers ein definiertes, ganzzahliges
Vielfaches des Abstandes zweier auf der Steuerspur aufgezeichneter Schneideimpulse
ist und damit beim Anliegen eines abgetasteten Schneideimpulses an der Meßmarke
(Nullmarke) des Oszillographen die Schnittstelle des
Schneidemessers
zwischen zwei Vollbildern der auf der Bildspur aufgezeichneten Bilderfolge liegt.
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In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird als Meßmarke auf
dem Bildschirm ein Tachoimpuls verwendet, den ein mechanisch und phasenstarr mit
der Zylinderscheibe bzw. mit dem Rotor des Antriebssynchronmotors der Zylinderscheibe
gekoppelter Dauermagnet bei jedem Umlauf in einem fest in der Drehebene des Dauermagneten
angeordneten Magnetkopf induziert und der über einen Einschalter sowie einen Entkopplungswiderstand
und Spannungsteiler dem Verstärkereingang des Oszillographen zugeführt wird und
auf dessen Bildschirm als Meßmarke (Nullmarke) sichtbar ist.
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Weiterhin ist zur Abtastung der Merkspur des Videomagnetbandes auf
der rotierenden Zylinderscheibe ein zweiter Magnetkopf so montiert, daß er dem der
Steuerspur zugeordneten Magnetkopf einerseits diametral gegenüberliegt und andererseits
diesem gegenüber in Richtung der Drehachse um den Abstand der Merkspur von der Steuerspur
versetzt angeordnet ist, wobei ein Umschalter zum wahlweisen Anschließen der beiden
auf der Zylinderscheibe angeordneten Magnetköpfe an den Verstärkereingang des Oszillographen
vorgesehen ist.
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Die neue Vorrichtung hat folgende Vorteile: Sie ermöglicht ein schnelles
und exaktes Auffinden der Schneideimpulse sowie Einstellen der Schnittstellen eines
Videomagnetbandes mit einem geringen Zeit-und Arbeitsaufwand. Der von dem kleinen
Dauermagneten erzeugte Tachoimpuls, der als Meßmarke dem Oszillographen zugeführt
wird, garantiert, daß die Ermittlung und Einstellung der Schnittstellen unabhängig
ist von den Schwankungen der Netzfrequenz und den von diesen verursachten Instabilitäten
der Anzeige des Oszillographen. Die mittels einer Verstellschraube veränderbare
Einstellung des dem Dauermagneten zugeordneten Magnetkopfes und die dadurch mögliche
Verschiebung des Phasenwinkels zwischen dem Tachoimpuls und der bzw. dem von den
der Steuerspur abgetasteten Steuerfrequenz bzw. Schneideimpulse ermöglicht, den
Versatz zwischen der Bildaufzeichnung und der Steuerfrequenz- bzw. Schneideimpulsaufzeichnung
exakt zu eliminieren. Wird deshalb das Band von Hand langsam so lange hin- und herbewegt,
bis auf dem Bildschirm des Oszillographen der abgetastete Schneideimpuls sich exakt
mit dem Tachoimpuls deckt, dann liegt der von dem Schneidemesser der Schneidevorrichtung
durchgeführte Schnitt exakt zwischen zwei Vollbildern der magnetisch aufgezeichneten
Bilderfolge.
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Der zweite auf der rotierenden Scheibe montierte Magnetkopf ermöglicht
ein rasches Aufsuchen der auf der Merkspur aufgezeichneten Tonimpulse und damit
in kürzester Zeit nicht nur bildgerechte, sondern auch tongerechte Schnitte durchzuführen.
Die Verwendung von induktiven Magnetköpfen bietet gegenüber der Verwendung von Magnetsonden,
z. B. von Haugeneratoren, folgende Vorteile: Auf dem Schirm des Oszillators können
gleichzeitig mehrere Schwingungen der Steuerfrequenz sichtbar gemacht werden. Dadurch
wird eine rasche Orientierung über die Lage der Schneideimpulse erzielt. Der abgetastete
Schneideimpuls kann durch eine frequenzabhängige Verstärkung gegenüber der gleichzeitig
abgetasteten Steuerfrequenz besonders hervorgehoben werden. Weiterhin ermöglicht
die Verwendung eines rotierenden induktiven Magnetkopfes, daß der Anfang des Tonimpulses
in der Merkspur für die Festlegung der Schnittstelle sichtbar gemacht werden kann.
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Bei Videomagnetbändern mit einer Tonspur kann mit Hilfe des Magnetkopfes
für die Abtastung der Steuerspur auch eine Modulationslücke in der Tonaufzeichnung
gesucht werden, wenn das Videomagnetband mit Magnettonspur umgekehrt, d. h. nach
unten eingelegt wird.
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Der schematische Aufbau eines Ausführungsbeispiels der neuen Vorrichtung
sowie ihre Wirkungsweise wird an Hand der Zeichnung erläutert: Der Schneidetisch
ist in der Zeichnung schematisch durch seine Schneiderichtung, das Schneidemesser
1 und durch das Videomagnetband 2 dargestellt. Beim Aufsuchen der Schnittstelle
wird das Videomagnetband 2 mittels einer nicht eingezeichneten Bandtransportvorrichtung
von Hand in der Schneidetischebene, d. h. in seiner Bandebene hin- und herbewegt.
Das Videomagnetband 2 hat eine magnetische Steuerfrequenzspur 3, auf der
in an sich bekannter Weise die Steuerfrequenz (z. B. 250 Hz) sowie zusätzlich Schneideimpulse
magnetisch aufgezeichnet sind, wobei in an sich bekannter Weise die Schneideimpulse
jeweils den Anfang und das Ende eines Vollbildes der magnetisch aufgezeichneten
Bildfolge markieren. Dicht neben der Steuerspur liegt die Merkspur 4, auf
der Tonimpulse zur Markierung der Anfänge von Tonaufzeichnungsfolgen magnetisch
aufgezeichnet sind.
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In einem definierten Abschnitt d von dem Schneidemesser 1 ist eine
rotierende Zylinderscheibe 5 angeordnet, die ihrerseits fest auf der Drehscheibe
6 ihres Antriebsmotors 7 montiert ist. Auf der Zylinderscheibe 6 ist ein
Magnetkopf 8 zur Abtastung der Steuerspur 3 sowie diametral zu diesem, d.
h. um 180° gegenüber diesem versetzt, ein zweiter Magnetkopf 9 für die Abtastung
der Merkspur 4 montiert. Die rotierende Zylinderscheibe 5 mit ihrer Drehachse
6 ist so zum Schneidemesser 1 und zum Videomagnetband 2 angeordnet, daß das Videomagnetband
2 den Mantel der Zylinderscheibe 5 tangential längs einer parallel zur Schneidekante
10 des Schneidemessers 1 verlaufenden Linie 11 berührt. Die
Magnetköpfe 8 und 9
sind weiterhin in Richtung der Drehachse 6 um den
Abstand der Steuerspur 3 von der Merkspur 4 gegeneinander versetzt. Der Abstand
der Zylinderscheibe 5 von dem Schneidemesser 1 ist so bemessen, daß der Abstand
d der Berührungslinie 11 des Videomagnetbandes 2 mit der Mantelfläche der Zylinderscheibe
5 von der Schnittkante 10 des Schneidemessers 1 in einem definierten
Verhältnis zum Abstand zweier auf der Steuerspur 3 aufgezeichneter Schneideimpulse
steht.
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Auf der Drehachse 6 der rotierenden Scheibe 5 bzw. des Motors 7 sind
Schleifringe 12 und 13 mit Schleifkontakten 14 und 15 fest montiert,
mit denen die Ausgänge der Magnetköpfe 8 und 9 elektrisch verbunden sind. Mittels
des Umschalters 16 können die Schneidekontakte 14 und 15 und damit die Magnetköpfe
8 und 9 wahlweise über einen nicht eingezeichneten Resonanzübertrager, der auf die
Impulsbreite des Schneideimpulses abgestimmt ist, an den Verstärkereingang des Oszillographen
17 geschaltet werden.
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Die Magnetköpfe 8 und 9 und insbesondere der Magnetkopf 8 sind so
auf der rotierenden Scheibe 5 montiert, daß ihre Polschuhe so weit aus der Mantelfläche
der Zylinderscheibe 5 herausragen, daß das
vorbeigeführte Videomagnetband
2, d. h. dessen Steuerfrequenzspur jeweils über eine Länge von etwa 3 mm, d. h.
von etwa der doppelten Wellenlänge der auf der Steuerspur 3 aufgezeichneten Steuerfrequenz
an dem Magnetkopf 8 anliegt.
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Als Antriebsmotor 7 für die rotierende Zylinderscheibe 5 wird ein
netzbetriebener Synchronmotor verwendet. Besonders vorteilhaft hierbei ist, als
Antriebsmotor ein Außenläufermotor zu verwenden, der ein geringes Störfeld aufweist.
Auf der Drehachse 6 der rotierenden Zylinderscheibe 5 bzw. des Rotors des Antriebsmotors
7 ist ein kleiner Dauermagnet 18 angebracht, der abnehmbar montiert ist. Dieser
läuft mit der rotierenden Zylinderscheibe 5 um. In seiner Drehebene ist ein weiterer
Magnetkopf 19 so angeordnet, daß in ihm der rotierende Dauermagnet 18 bei jeder
Umdrehung einen Impuls induziert, der über den Schalter 20 einen nicht eingezeichneten
Entkopplungswiderstand sowie den Spannungsteiler 21 ebenfalls auf den Verstärkereingang
des Oszillographen 17 geschaltet werden kann. Die Halterung 22, auf welcher der
dem Dauermagneten zugeordnete Magnetkopf 19 fest montiert ist, ist mittels einer
nicht eingezeichneten Schwenkvorrichtung, z. B. einer Verstellschraube, um die Drehachse
6 verschwenkbar, so daß der Phasenwinkel zwischen Tachoimpuls und der vom Magnetkopf
8 abgetasteten Steuerfrequenz bzw. der horizontalen Ablenkung des Oszillographen
17 verändert werden kann.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung besteht im folgenden: Das
Videomagnetband 2 wird in die Schneidelehre so eingelegt, daß die ungefähre Schnittstelle
auf dem Schneidemesser 1 liegt. Der Polschuh des Magnetkopfes 8 ragt aus der Mantelfläche
der rotierenden Scheibe so weit heraus, daß der Magnetkopf 8 durch die Umschlingung
des Videomagnetbandes 2 die auf diesem aufgezeichnete Steuerfrequenzspur 3 jeweils
auf einer Länge von etwa 3 mm abtastet. Da bei einer Bandgeschwindigkeit von 39,7
cm/sec und einer Steuerfrequenz von 250 Hz eine Schwingung (Wellenlänge) auf dem
Videomagnetband 2 eine Länge von etwa 1,6 mm einnimmt, werden von dem rotierenden
Magnetkopf 8 etwa zwei Schwingungen der Steuerfrequenz abgetastet. Die im Magnetkopf
8 induzierte Spannung gelangt über Schleifringe 12 und 13 und einen Resonanzübertrager,
der auf die Impulsbreite der auf der Steuerspur 3 neben der Steuerfrequenz zusätzlich
aufgezeichneten Schneideimpulse abgestimmt ist, an den Verstärkereingang eines serienmäßigen
Oszillographen 17. Die horizontale Ablenkung des Oszillographen 17 ist getriggert,
und seine Synchronisierung erfolgt durch die Netzfrequenz. Die Triggerung bzw. die
Ablenkgeschwindigkeit des Oszillographen 17 ist dabei so gewählt, daß die beiden
erwähnten von dem rotierenden Magnetkopf 8 abgetasteten Schwingungen der 250-Hz-Steuerfrequenz
auf die ganze Schirmbreite des Oszillographen 17 auseinandergezogen sind. Auf diese
Weise wird gewissermaßen die magnetische Aufzeichnung der Steuerspur 3 elektrisch
vergrößert sichtbar gemacht. Bei einem Schirmdurchmesser von 70 mm wird die Steuerfrequenz
auf etwa das 25fache vergrößert.
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In der Zeichnung ist auf dem Bildschirm des Oszillographen ein Oszillogramm
der Steuerfrequenz einerseits und der Meßmarke andererseits dargestellt.
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Entsprechend der Netzfrequenz von 50 Hz erfolgen im Oszillator 17
in einer Sekunde 50 Ablenkungen seines Schreibstrahles. Der ebenfalls vom Netz angetriebene
Antriebsmotor 7 der rotierenden Scheibe 5 macht 25 U/sec. Der Magnetkopf 8 tastet
daher die Steuerspur 3 in einer Sekunde 25mal ab. Auf diese Weise wird bei jeder
zweiten Ablenkperiode des Oszillographen 17 die von der Steuerspur 3 abgetastete
Steuerfrequenz auf dem Schirm der Braunschen Röhre abgebildet. Ein normaler Synchronmotor
mit 25 U/sec hat bei Einphasen-Wechselstrom-Betrieb die Eigenschaft, daß der Anker
grundsätzlich in zwei Stellungen einrasten kann. Dies hängt von der Phasenlage im
Einschaltmoment und der Stellung des Ankers in der Ruhestellung ab. Nach der Inbetriebsetzung
des Motors für den Antrieb der rotierenden Zylinderscheibe 5, d. h. der Magnetköpfe
8 und 9, kann es vorkommen, daß auf dem Schirm der Braunschen Röhre weder die vom
Magnetkopf 8 abgetastete Steuerfrequenz noch die von dem rotierenden Magneten 18
in Verbindung mit dem Magnetkopf 19 erzeugte Meßmarke erscheinet. In diesem Fall
wird einfach die Netzspannung für den Oszillographen 17 umgepolt.
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Das Videomagnetband 2 wird nun von Hand mittels einer an sich bekannten
Bandtransporteinrichtung so lange in Bandlaufrichtung nach links oder rechts bewegt,
bis ein Schneideimpuls auf dem Bildschirm des Oszillographen 17 erscheint. Theoretisch
könnte nun dieser Impuls mit einer auf dem Schirm mechanisch aufgebrachten Meßmarke
(vertikaler Strich) eingestellt werden. Der Abstand 2 zwischen der Abtaststelle
11 des Schneideimpulses auf dem Videomagnetband 2 und der Schnittkante 10 des Schneidemessers
1 wäre somit genau definiert. Da im Betrieb mit Netzspannungsschwankungen
und sonstigen Unstabilitäten gerechnet werden muß, wird mit einer derartigen auf
dem Bildschirm des Oszillographen 16 angebrachten mechanischen Meßmarke nicht die
erforderliche Genauigkeit erreicht.
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Aus diesem Grund wird nach der Erfindung eine elektrische Meßmarke
verwendet, die auf folgende Weise erzeugt wird: Als Antriebsmotor 7 für den Magnetkopf
8 dient ein serienmäßiger Außenläufermotor, wie er für Tonbandgeräte verwendet wird.
Er zeichnet sich bekanntlich durch ein besonders geringes äußeres Störfeld aus.
Zur Erzeugung der Meßmarke ist nun z. B. auf dem Rotor, d. h. dem umlaufenden Gehäuse
des Motors 7, ein kleiner Dauermagnet 18 angebracht. Der Dauermagnet 18 rotiert,
angetrieben vom Motor 7, synchron zur rotierenden Zylinderscheibe 5, d. h. synchron
zu den rotierenden Magnetköpfen 8 und 9 um die Drehachse 6, wobei seine Drehachse
parallel zu den Drehebenen der Magnetköpfe 8 und 9 verläuft. In der Drehebene des
Dauermagneten ist der Magnettonhörkopf 19, und zwar in geringem Abstand von diesem,
auf einer Halterung 21 angeordnet. Bei jeder Umdrehung des Motors 7 induziert der
Dauermagnet 18 in dem Magnetkopf 19 eine Spannung, und zwar in Form
einer ganzen Sinusschwingung. Diese Spannung wird als Tachoimpuls über einen Entkopplungswiderstand
ebenfalls wie die Abtastspannung des rotierenden Magnetkopfes 8 oder 9 auf den bereits
erwähnten Verstärkereingang des Oszillographen 17 für die vertikale Ablenkung gegeben.
Die Spannung dieses als Meßmarke dienenden Tachoimpulses wird mit einem Spannungsteiler
21 so groß eingestellt, daß ihre Amplitude weit größer ist als der Schirmdurchmesser
des Oszillographen 17. Auf diese Weise ist auf dem Bildschirm nur ein Schwingungsausschnitt
des
Tachoimpulses als nahezu vertikaler Strich, d. h. als Meßmarke,
sichtbar.
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Die Phasenlage dieser Meßmarkenspannung, d. h. des Tachoimpulses,
ist durch die Anordnung des Meßmarkenabtastkopfes 19 gegenüber dem Hörkopf
8
bzw. gegenüber der Rotorstellung des Motors 7 bestimmt und so eingestellt,
daß bei der einen horizontalen Ablenkperiode des Oszillographen 17 die Steuerfrequenz
und bei der nächsten Ablenkperiode die elektrische Meßmarke (Tachoimpuls) erscheint.
Auf diese Weise ergibt sich eine von den verschiedenen Einflüssen unabhängige, starre
Beziehung zwischen dem Spalt des rotierenden Magnetkopfes (Phasenlage der Netzspannung),
dem Tachoimpuls (Meßmarke) und der getriggerten Ablenkfrequenz des Oszillographen
17. Für die Genauigkeit eines Schnittes ist nach diesem Verfahren unter anderem
auch der Versatz zwischen dem Steuerfrequenzaufsprechkopf und Videoschreibkopf bei
der Aufzeichnung des Bildgeschehens und der Steuerfrequenz bzw. der Schneideimpulse
maßgebend. Da dieser Versatz bei den bekannten magnetischen Bildaufzeichnungseinrichtungen
nicht einheitlich ist, müssen gelegentliche Differenzen ausgeglichen werden. Zu
diesem Zweck kann der Abtastkopf 19 für die Erzeugung der Meßmarke (Tachoimpuls)
mittels einer Mikrometerschraube mit Skala verstellt, d. h. um die Drehachse 6 geschwenkt
werden. Zur erstmaligen Festlegung der Skalenstellung des Magnetkopfes 19 für ein
bestimmtes Aufsprech-Magnetkopfaggregat macht man einen Probeschnitt und prüft dabei
die Schnittstelle nach der alten Methode durch Sichtbarmachung der Magnetisierung
nach. Zweckmäßigerweise legt man sich eine Liste an, auf der zu jeder Aufsprech-Magnetkopfaggregatnummer
bzw. deren Versatz die zugehörige Skalenstellung eingetragen wird.
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Vielfach wird die ungefähre Schnittstelle durch einen kurzen Tonimpuls
(1 kHz) in der Merkspur 4
markiert. Dabei ist üblicherweise der Anfang dieser
Tonaufzeichnung maßgebend. Vor dem Aufsuchen des dabei nächstliegenden, auf der
Steuerspur 3 aufgezeichneten Schneideimpulses muß selbstverständlich diese Markierung
auf dem Videomagnetband, d. h. auf der Merkspur 4 gefunden werden. Das geschieht
nach dem gleichen Prinzip wie das Aufsuchen des Schneideimpulses. Dazu ist der zweite
rotierende Magnetkopf 9 vorgesehen, der die Merkspur 4 abtastet und
gegenüber dem rotierenden Magnetkopf 8 -
für den Schneideimpuls um 180° versetzt
angeordnet ist. Mittels eines Umschalters 16 wird diese Spannung auf den
Eingang des Oszillographen 17 gegeben. Die Meßmarkenspannung des Magnetkopfes
19 ist hierbei abgeschaltet. Das Videomagnetband 2 wird nun von Hand so lange
verschoben, bis der Beginn des 1-kHz-Tonimpulses in der Mitte des Schirmes des Oszillographen
17 abgebildet wird. Das Videomagnetband 2
wird dann anschließend um
ein genau definiertes Stück entsprechend dem Abstand zwischen dem Steuertonaufsprechkopf
und dem Merkspuraufsprechkopf des magnetischen Bildaufzeichnungsgerätes nach rechts
geschoben. Anschließend wird der Umschalter 16 auf die Abtasteinrichtung
8 für den Schneideimpuls umgeschaltet und der nächstgelegene Schneideimpuls
wie oben beschrieben aufgesucht, worauf der Schnitt des Videomagnetbandes
2 erfolgen kann.
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Die neue Vorrichtung zum Aufsuchen und Einstellen von Schnittstellen
kann in eine der bekannten und bislang verwendeten Schneide- und Klebevorrichtungen
für Videomagnetbänder eingebaut werden, die in bekannter Weise mit Mikroskopen zur
Untersuchung der Klebestellen ausgerüstet sind.
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Nach Zusammenkleben zweier Videobandenden kann die Klebe- bzw. Schnittstelle
mit der neuen Abtasteinrichtung kontrolliert werden. Zu diesem Zweck wird die Stoßstelle
auf den rotierenden Magnetkopf 8
gelegt. Auf dem Bildschirm des Oszillographen
lassen sich an der Klebestelle auftretende Phasenfehler der Steuerfrequenz feststellen,
die unterhalb bzw. innerhalb der zulässigen Toleranzgrenzen liegen.