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Beleuchtungsvorrichtung für mit Leuchtstoffen präparierte Flächen
Es ist - insbesondere für militärische Zwecke -bekannt, im Dunkeln zu benutzende
Gegenstände mit Leuchtstoffen zu präparieren und mit ultraviolettem Licht anzustrahlen.
Diese Beleuchtungsart hat den Vorteil, daß dabei kein Lichtschein entsteht und nur
der Gegenstand selbst, nicht aber seine Umgebung erhellt wird.
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Es ist z. B. bekannt, Landkarten und die Skalenflächen von Rechenschiebern
(Stab- oder Kreisrechenschieber) in der beschriebenen Weise zu präparieren. Derartige
Landkarten werden z. B. dadurch hergestellt, daß das normale Kartenblatt mit einer
transparenten Kunststoffschicht überzogen wird, in der Leuchtstoffe gelöst sind.
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Um das für die Beleuchtung der beschriebenen Karten erforderliche
Mitführen einer UV-Lichtquelle zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, den
Leuchtstoff der Landkarte durch eine gleichfalls in die Karte eingebaute radioaktive
Substanz anzuregen. Die Karte wird auf diese Weise mit einer selbstleuchtenden Schicht
versehen, die eine von äußerer Energiezufuhr unabhängige, gleichmäßige Beleuchtung
des Kartenbildes gewährleistet. Die Entwicklung derartiger Leuchtstoffe wurde in
den letzten Jahren durch die Isotopentechnik wesentlich gefördert. Durch Tritium
angeregte Leuchtstoffe sind in verschiedenen Helligkeitsstufen und Leuchtfarben
im Handel.
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Da bei der Benutzung der genannten Gegenstände jeweils nur Teilflächen
betrachtet werden, ist nach der Erfindung vorgesehen, zur Beleuchtung dieser Teilflächen
auf der mit einem nicht selbstleuchtenden Leuchtstoff versehenen Fläche einen an
seiner Unterseite mit einer radioaktiven Schicht versehenen durchsichtigen Körper
zur örtlich begrenzten Anregung der auf der Fläche befindlichen Leuchtstoffschicht
verschiebbar anzuordnen. Dieser durchsichtige Körper ist also als ein auf der Unterseite
der mit Leuchtstoff präparierten Oberfläche angepaßtes (d. h. in den meisten Fällen
planes) Betrachtungselement zu verwenden. Durch Auflage einer solchen Vorrichtung
auf eine Landkarte kann der jeweils interessierende Kartenausschnitt beleuchtet
werden. Der durchsichtige Teil kann zur Erhöhung der Strahlenabschirmung Schwermetallverbindungen
enthalten und zugleich als Aufsatzlupe ausgebildet sein.
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Da die zur Beleuchtung der Karte dienende Strahlung nur während der
Kartenbenutzung und auch dann nur jeweils auf einen Teil der Leuchtstoffschicht
einwirkt, ist eine allmählich zerstörende Strahleneinwirkung auf den Leuchtstoff
sehr gering. Das Beleuchtungselement kann während der Nichtbenutzung in einer strahlenabschirmenden
Hülle aufbewahrt werden, entsprechende Maßnahmen für die Landkarte sind nicht erforderlich.
Der Aufwand an radioaktiver Substanz ist relativ gering, da der Landkartenbenutzer
für mehrere mit Leuchtstoff präparierte Karten nur jeweils ein Beleuchtungselement
benötigt.
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Im Falle eines Rechenschiebers wird die Unterseite des Läuferfensters
in der angegebenen Weise präpariert. Die Schicht mit den radioaktiven Isotopen und
der ihr in geringem Abstand gegenüberliegende Teil der Leuchtstoffschicht bilden
dann eine selbstleuchtende Lichtquelle. Auf diese Weise werden jeweils nur die für
das Einstellen oder Ablesen des Rechenschiebers wesentlichen Skalenbereiche beleuchtet,
was die Gefahr einer Lichterkennbarkeit aus der Ferne weiter vermindert. Ferner
wird gegenüber einem etwa mit selbstleuchtenden Leuchtstoffen präparierten Rechenschieber
die Strahlengefährdung wesentlich herabgesetzt, da weniger radioaktive Substanz
als bei Präparierung der gesamten Skalenfläche erforderlich ist und deren Strahlung
zudem zum Benutzer des Rechenschiebers hin durch das Fenstermaterial abgeschirmt
wird. Die strahlenabschirmende Wirkung des Fensters kann erforderlichenfalls noch
durch in das Fenstermaterial eingebaute Schwermetallverbindungen erhöht werden.
So kann das Fenster aus dem in der Röntgentechnik verwendeten Bleiglas gefertigt
werden.
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Da die radioaktive Strahlung jeweils nur auf einen wechselnden Teil
der Leuchtstoffschicht einwirkt und der Läufer, zumindest bei Rechenstäben, während
der Nichtbenutzung des Rechenschiebers leicht
gesondert aufbewahrt
werden kann, ist eine allmählich zerstörende Strahleneinwirkung auf den Leuchtstoff
sehr gering.
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An Hand der Figuren sollen nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung
erläutert werden.
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In der Fig. 1 ist im Schnitt ein übliches Landkartenblatt 1 dargestellt,
dessen Oberseite mit einer transparenten Kunststoffolie 2 mit eingelagerten Leuchtstoffpartikeln
kaschiert ist. Auf die Karte ist eine durchsichtige Beleuchtungsplatte 3 nach der
Erfindung aufgelegt, in deren Kunststoffmaterial auf der Unterseite eine radioaktive
Substanz, z. B. Promethium 147, eingebettet ist. In ihrem mittleren Teil ist die
Betrachtungsvorrichtung als Aufsatzlupe 4 ausgebildet.
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Das Beleuchtungselement kann gemäß Fig. 2 auch aus einer Bleiglasplatte
5 bestehen, deren Unterseite mit einer transparenten, mit radioaktiven Isotopen
versetzten Kunstoffolie oder Silikatschicht 6 versehen ist.
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Die Fig. 3 veranschaulicht einen Querschnitt durch einen Stabrechenschieber
mit dem Grundkörper 7, der Zunge 8 und dem Läufer 9 mit dem Fenster 10. Die mit
Skalen versehene Oberseite des Grundkörpers 7 sowie Ober- und Unterseite der Zunge
8 sind mit transparenten Kunststoffschichten 11 überzogen, in denen Leuchtstoffe,
z. B. aktiviertes Zinksulfid, gelöst sind. Auf die Unterseite des aus Bleiglas bestehenden
Fensters 10 ist ein dünner Film 12 aus einer radioaktiven Salzlösung, z. B. Promethiumchlorid
(Pm 147) oder Caesiumchlorid (Cs 137), und einer Alkalisilikatlösung aufgetragen.
Das Fenster 10
könnte unterseitig auch mit einer transparenten Kunststoffolie
kaschiert werden, in die radioaktive Isotopen, z. B. Tritium oder C14, chemisch
eingebaut oder physikalisch eingebettet (einpolymerisiert) sind.