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Bituminöser Dichtungsbelag Die Erfindung bezieht sich auf einen durch
eine dampfsperrende Unterschicht gegen Blasenbildung gesicherten bituminösen Dichtungsbelag.
Bei einer solchen Konstruktion besteht die Gefahr, daß die dampfsperrende Unterschicht
durch Blasenbildung zerstört wird.
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Die Blasenbildung bei dampfsperrenden Dichtungsbelägen ist im allgemeinen
darauf zurückzuführen, daß Wasserdampf aus der meist aus Beton bestehenden Unterlage
austritt, sich unter der Dampfsperre ansammelt und sie stellenweise aufbläht. Die
Bildung solcher Blasen ist besonders gefährlich bei bituminösen Dichtungsbelägen
auf Dächern.
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Unter dem Einfluß der Sonnenbestrahlung unter liegen die Bedachungen
vielfach einer starken Temperaturerhöhung. Wenn das Dach mit einem Dichtungsbelag
auf der Grundlage von Bitumen oder Teer versehen ist, so erweicht die bituminöse
Masse bis zum pastösen Zustand, und sie kann sogar in den flüssigen Zustand gelangen.
In diesem Zeitpunkt nun übt der in der Unterlage sich bildende Dampf den höchsten
Druck aus. Der dampfsperrende Belag hat weder genug Widerstandsfähigkeit noch genügende
Haftfähigkeit, um sich der Abhebung zu widersetzen, wobei sich eine Schicht von
Luft, Wasser und Dampf zwischen dem Belag und seiner Unterlage bildet. Der von seiner
Unterlage abgehobene und von dieser durch eine wärmedämmende Luftschicht getrennte
Belag wird dann noch stärker erwärmt, erweicht dadurch noch mehr und wird schließlich
zerstört, das Bitumen bzw. der Teer fließt, die Dachhaut lockert sich und wird dünn.
die aufeinanderliegenden Lager gleiten aufeinander, die Überdeckungen öffnen sich,
und es bilden sich Pusteln. Bei Abkühlung ziehen sich die Gase zusammen oder gehen
mehr oder weniger zurück, die Blase sinkt ein und faltet sich, sie wird brüchig
und bricht unter Gewichts- oder Stoßbelastungen zusammen, z. B. beim Begehen.
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Zur Vermeidung dieser Blasenbildungen oder Aufblähungen sind verschiedene
Mittel vorgeschlagen worden. So ist es bekannt, die Dichtungsbeläge mit einer zusätzlichen
Schutzschicht, wie z. B. einer Sandschicht oder einem Plattenbelag, zu bedecken.
Eine solche zusätzliche Schutzschicht ist aber für geneigte Bedachungen ungeeignet
und ist im übrigen ziemlich kostspielig. Weiter ist es bekannt, den Dichtungsbelag
nicht fest mit der Unterlage zu verbinden, um eine Relativbewegung zwischen Dichtungsbelag
und Unterlage und einen Ausgleich des Dampfdruckes zu ermöglichen. Auch eine solche
Anordnung ist insbesondere bei geneigten Bedachungen nicht anwendbar. Ferner wurde
vorgeschlagen, auf die Unterlage zur Abdichtung ihrer Porosität einen zusätzlichen
harten Belag vor der Aufbringung des eigentlichen Dichtungsbelages aufzubringen.
Ein solcher fester Belag reißt aber bei Temperaturveränderungen und den dadurch
bedingten Wärmeausdehnungen und Wärmekontraktionen entweder unabhängig von der Unterlage
oder in Verbindung mit dieser. Daher hat sich auch dieser Weg als nicht gangbar
erwiesen.
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Schließlich wurde versucht, die Oberfläche der Unterlage mit einem
nachgiebigen Material zu bedecken, das gegenüber Temperaturveränderungen unempfindlich
ist, nicht brüchig werden kann und außerdem nicht zu Rißbildungen neigt. Zu diesem
Zweck wurden natürliche oder synthetische plastische Harze als Schicht aufgetragen.
Ein solches synthetisches Harz wirkt dann wie ein Klebemittel, das die Unterlage
mit dem Dichtungsbelag verbindet. Es bildet zugleich eine Dampfsperre, die verhindert,
daß Wasserdampf unmittelbar unter den bituminösen Dichtungsbelag gelangt.
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Da jedoch die Unterlage im allgemeinen Oberflächenrauhigkeiten besitzt,
kann diese Harzschicht leicht durchstoßen werden, was zu örtlichen Blasenbildurigen
führt.
Auch können schon Unregelmäßigkeiten bei der Schichtauftragung zu Blasenbildungen
führen.
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Eine Verstärkung und eine Bewehrung dieser Klebharzdichtung würde
einen Dichtungsbelag liefern, bei welchem Bitumen oder Teer nicht unbedingt angewendet
werden müßten. Beläge dieser Art sind jedoch infolge ihrer hohen Kosten in der Regel
unwirtschaftlich. Außerdem weisen solche Schichten vielfach nicht den notwendigen
großen Widerstand gegen mechanische Einflüsse auf, so daß man auf den Dichtungsbelag
aus Bitumen oder Teer nicht gern verzichtet, Außerdem muß beachtet werden, daß die
Wahl eines geeigneten Klebeharzes ziemlich begrenzt ist, denn diese Schicht muß
hinsichtlich des bituminösen Dichtungsstoffes inert bleiben. Da dieses Harz mit
einem Lösungsmittel verarbeitet wind, so ist zu befürchten, daß .das Lösungsmittel
in das Bitumen diffundiert.
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Die Erfindung hat einen mit einer dampfsperrenden Unterschicht versehenen
bituminösen Dichtungsbelag zum Gegenstand, der alle diese Nachteile vermeidet.
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In erster Linie besteht die Erfindung darin, daß die Unterschicht
aus einer dampfsperrenden Folienhaut besteht, die mit einem Kunststoffkleber auf
der Unterlage befestigt ist.
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Dabei kann die Folienhaut aus jedem Zweckentsprechenden Material bestehen;
besonders geeignet ist eine dünne Metallfolie, z. B. aus Aluminium. Die Folienhaut
kann aber auch aus einem hochpolymeren Kunstharz, beispielsweise aus Polyvinylehlorid,
Polyäthylen, Butylkautschuk oder aus einer Verbindung mit diesen Kunstharzen bestehen.
Vorteilhafterweise ist die Folienhaut zur Erhöhung der Haftung waffelartig geprägt.
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Die Eigenschaften, die die Folienhaut aufweisen muß, sind für jeden
Anwendungsfall verschieden. So kann die Auswahl nach den Gesichtspunkten der mechanischen
Widerstandsfähigkeit, der Schmiegsamkeit, der Dehnbarkeit, der Alterungsbeständigkeit,
der chemischen Indifferenz gegenüber Bitumen oder Teer sowie der Haftung an diesen
Stoffen und dem Klebemittel getroffen werden.
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Die Folienhaut kann aus einer einzigen Folie bestehen, sie kann aber
auch aus mehreren Folien bzw. aus verschiedenen Stoffen zusammengesetzt sein. So
kann die Folienhaut eine Kunstharzfolie sein, die mit einem Filzgewebe, einem Leinengewebe
usw. bewehrt ist. Sie kann auch aus imprägniertem Leinen oder Papier bestehen, welches
auf einem synthetischen Film aufgeleimt sein kann. Eine Bewehrung mit einem Faserstoff
bietet dabei den Vorteil der besseren Haftfähigkeit. Ist die Bewehrung wenig wärmeempfindlich,
so wird beim Warmaufbringen des Bitumens ,die gleichmäßige Verteilung auf die Folienhaut
erleichtert.
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Das zur Verwendung gelangende Klebemittel soll gegenüber den in Frage
kommenden Temperaturen unempfindlich sein; vorzugsweise werden Kleber auf der Grundlage
von Polyisobutylen oder polymerisierende Kleber vom Typ der Polyesterharze benutzt.
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Die Zeichnung zeigt in schrägen Schnittansichten des aufgeklebten
Dichtungsbelages zwei Ausführungsformender Erfindung als Beispiele.
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Mit 10 ist die Unterlage, im allgemeinen aus Beton, bezeichnet, welche
finit dem Dichtungsbelag versehen werden soll. Zur Herstellung des Belages nach
Fig.1 bringt man gewöhnlich zunächst auf die Unterlage 10 eine Klebemittelschicht
12 und dann eine Kunststofffolie 13 auf. Auf diese schmiegsame Haut 13 wird dann
der bituminöse eigentliche Dichtungsbelag 11
gelegt. Die an Ort und Stelle
gegossene bituminöse Dichtungsmasse ist wie üblich mehrfach durch voneinander getrennte
Lagen 14 aus Gewebe oder anderem Stoff bewehrt.
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Man sieht, daß bei dieser Ausführungsform die auf der Unterlage
10 fest haftende Folienhaut 13 eine Sperre gegen in den Poren .der Unterlage
befindlichen Wasserdampf bildet und diesen hindert, den Dichtungsbelag 11 anzuheben.
Im Falle von Rißbildungen in der Unterlage gibt die Haut 13 mit einem leichten Gleiten
auf Grund der ihr eigenen Schmiegsamkeit nach und kann sich deformieren, ohne die.
Deformierung auf den bituminösen Dichtungsbelag 11 zu übertragen. Dieser Vorteil
macht sich noch mehr bemerkbar, wenn die Folie 13 waffelartig geprägt ist.
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Statt alle Schichten des Belages einzeln aufzubringen, kann man auch
die Folienhaut und den Kleber in einem einzigen Arbeitsgang auflegen.
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Ebenfalls kann man das bituminöse Dichtungsmaterial zusammen mit der
mit ihrem Kleber eingestrichenen oder nicht eingestrichenen Folienhaut aufbringen.
Im besonderen können alle bekannten, fabrikmäßig vorbereiteten bituminösen Belagmaterialien
mit der Folienhaut nach der Erfindung versehen und so fertig zur Verlegung auf den
Bauplatz gebracht werden.
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Ein solches Material ist beispielsweise in Fig.2 dargestellt. Der
Dichtungsbelag 15 mit seinen eingearbeiteten, vollflächigen Bewehrungen 16 ist auf
die Unterlage 10 unter Zwischenfügung einer bildsamen Haut 17 und des Klebers 18
aufgebracht. Die Haut 17 kann eine der Bewehrungen aus bildsamem Material für den
Dichtungsbelag 15 selbst sein. Selbstverständlich kann diese Haut 17, die von vornherein
mit dem Dichtungsbelag 15 verbunden ist, auch vorher mit Kleber bestrichen werden,
um die haftfähige Schicht 18 herzustellen, wobei das Aufbringen in einem einzigen
Arbeitsgang möglich ist.
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Es ist von Wichtigkeit zu bemerken, daß die so ausgeführte Vorfertigung
eine besonders bequeme, schnelle und wirtschaftliche Verarbeitung erlaubt. Die Verlegung
kann gänzlich auf kaltem Wege vor sich gehen, einschließlich der Stöße, wenn man
sich für diese des Klebers für die haftfähige Schicht oder eines ähnlichen Klebers
bedient. Jede Arbeit mit dem Brenner oder mit warmem Bitumen entfällt. Die Verlegung
wird auch durch Wettereinflüsse weniger beeinträchtigt. Schließlich macht die Art
der Befestigung der Dichtungsbeläge die Lokalisierung von Undichtigkeiten und Schäden,
die auftreten können, leichter.