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Vorrichtung zum selbsttätigen Abspulen des Fadenanfanges an Spulmaschinen
mit automatischem Spulenwechsel Bekanntlich wird bei automatischen Spulmaschinen
nach dem Vollspulen einer Spule der nächste Spulenkörper durch automatische Mittel
zugeführt, und es muß das besondere Augenmerk darauf gerichtet werden, daß der aufgespulte
Faden beim Abtrennen des Fadenendes mit dem neu zu bespulenden Spulenkörper so lange
fest verbunden ist, bis wenigstens die ersten Windungen auflaufen können und der
Faden sich selbst auf der Spule hält. Bisher wird zu diesem Zweck der Faden zwischen
Spulenfuß und Spindelkopf eingeklemmt und so lange festgehalten, bis die Spule voll
ist. Der Faden läuft dann von der Stirnfläche des Spulenkörperfußes über diesen
hinweg zur unteren Winkellage. Ist die Spule vollgespult, so bleibt dieses lange
Fadenende der untersten Lage an der Spule hängen. Beim nachfolgenden Webvorgang,
bei dem die Spule in den Webschützen eingeschlagen wird, ist dieses Ende außerordentlich
hinderlich, da es den Fadenablauf von der Spule erheblich stören kann. Es ist deshalb
bereits vorgeschlagen worden, den Fadenanfang am Spindelfuß festzuklemmen und einen
Revolverkopf mit mehreren Spindeln zu verwenden, von denen jeweils nur eine mit
dem Antrieb gekuppelt ist.
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Die volle Spule wird dann auf dem Revolver noch mindestens so lange
festgehalten, bis die neue Spule bereits eingesetzt ist. Die Entfernung aus dem
Revolver erfolgt dann durch einen späteren Schaltvorgang. Eine solche Einrichtung
ist umständiich und braucht neben einer Reihe mechanischer Schaltmittel auch viel
Platz, da für das Schwenken des Revolvers ein erheblicher Raum erforderlich ist.
Dieser Platz wird aber auch für die in der Spulstelle befindlichen, mit der Spulspindel
zusammenwirkenden Teile gebraucht. Bei Anwendung eines Revolvers kann der Fadenführer
nicht dicht neben der Spule entlanglaufen. Auch ist der Revolver der Vorschubeinrichtung
für den Fadenführer im Wege, so daß bei den mit einem Revolver versehenen Spulstellen
an Stelle des Vorteiles des verkürzten Fadenanfanges erhebliche andere Nachteile
in Kauf genommen werden müssen.
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Zum selbsttätigen Anspulen des Fadenanfanges an Spulmaschinen mit
automatischem Spulenwechsel sind weiterhin um die Spulenachse rotierende, den Faden
erfassende, fliehkraftabhängige Fadenklemmen bekanntgeworden. Diese bekannten Fadenklemmen
arbeiten jedoch in der Weise, daß sie nach Erreichen einer vorbestimmten Spulendrehzahl
den Faden festklemmen, ihn dann während des ganzen Spulvorganges festhalten und
ihn erst nach Beendigung des Spulvorganges wieder freigeben. Diese Vorrichtungen
haben ähnlich den bereits vorher beschriebenen Vorrichtungen den Nachteil, daß das
Fadenende nicht
mit unterspult wird, sondern außerhalb der Spule verbleibt und daher
zu Störungen Anlaß geben kann.
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Die Erfindung behebt nicht nur die aufgeführten Mängel der bekannten
Vorrichtungen, sondern sie ist sogar auch bei den mit einem Revolver ausgerüsteten
Maschinen vorteilhafter als die bekannte Einrichtung.
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Die Erfindung ermöglicht es, Spulen herzustellen, ohne daß der Fadenanfang
nachher aus der Spule heraushängt und gegebenenfalls gesondert von Hand abgetrennt
werden muß. Vielmehr wird es durch die Erfindung ermöglicht, den Fadenanfang nach
einigen Windungen unter die Anfangslagen der Spule zu wickeln. Dies wird dadurch
erreicht, daß gemäß der Erfindung die Klemmung der Fadenklemme mit steigender Drehzahl
gelöst wird. Im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen bleibt also der Fadenanfang
nicht bis zum Ende des Spulvorganges in der Fadenklemme, sondern wird nach Erreichen
einer vorbestimmten Spulendrehzahl freigegeben, so daß er unter die nachfolgenden
Fadenwindungen gespult wird.
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Um das Einführen des Fadens in die Fadenklemme zu erleichtern, kann
es vorteilhaft sein, Fadenleitmittel vorzusehen. Derartige Fadenleitmittel zum Zuführen
eines Fadens zu bestimmten Stellen einer Spulmaschine, insbesondere zum Spindelkopf,
sind an sich bekannt. In Verbindung mit der vorliegenden Erfindung ermöglichen sie
jedoch ein besonders sicheres Erfassen des Fadens durch die Fadenklemme.
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Die Fadenklemme kann gegen ein auf dem Spindelkopf verschiebbares
Klemm- und Schneidglied, das mit einem Gegenmesser zusammenwirkt, anliegen.
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Dadurch wird der Faden beim Wechsel der Spulen
sowohl
eingeklemmt als auch das überschüssige Fadenende gleichzeitig abgetrennt. Der Faden
reißt somit nicht mehr an irgendeiner beliebigen Stelle, sondern wird stets an einer
vorbestimmten Stelle abgetrennt, so daß auch die Anwendung eines Revolvers überflüssig
geworden ist. Besonders bei Spulmaschinen, bei denen mit dem Spulenwechsel auch
ein Auswerfvorgang aus der Spulenhalterung verbunden ist, wirkt sich die Erfindung
vorteilhaft aus.
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An Hand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele sei
die Erfindung näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Spulstelle,
Fig. 2 eine Gegenüberstellung des Fadenführers der Spulspindel und der darunter
befindlichen vollen Spule nach dem Spulenwechsel, Fig. 3 eine entsprechende Einrichtung
wie Fig. 2, jedoch kurz nach Anlaufen der Spulstelle, Fig. 4 einen Teilausschnitt
der Spulmaschine mit dem leeren Spindelkopf und darunterliegender Spule entsprechend
der Fig. 2, Fig. 5 eine gleiche Seitenansicht wie Fig. 4, aber in der gleichen Spullage
wie Fig. 3, eine Windung aufgespult, Fig. 6 eine Ansicht ähnlich Fig. 5, jedoch
nach Auflauf der ersten wenigen Windungen, Fig. 7A und 7 B eine vergrößerte Darstellung
der Schere und Klemmeinrichtung des Klemm- und Schneidgliedes, wobei Fig.7A eine
Draufsicht und Fig. 7 B einen Schnitt längs der Linie B-B der Fig. 7A darstellt,
Fig. 8, 9 und 10 eine Einrichtung zum lagegerechten Anhalten der Spindelwelle in
einer bestimmten Ausgangslage, Fig. 11, 12 und 13 ein anderes Ausführungsbeispiel
einer zum Anhalten der Spindelwelle dienenden Einrichtung, Fig. 14 ein drittes Ausführungsbeispiel
zum Anhalten der Spindelwelle, Fig. 15 und 16 einen mit mehreren Klemm-Trenn-Gliedern
versehenen Spindelkopf, Fig. 17 eine Ausführungsform, bei welcher die ausgeworfene
volle Spule festgeklemmt wird, Fig. 18 eine Ausführung, bei welcher der Faden festgeklemmt
wird, Fig. 19 eine Seitenansicht der Einrichtung nach Fig. 18, Fig. 20 den Spindelkopf
mit der daran befindlichen Klenunvorrichtung in offener Stellung, Fig. 21 den gleichen
Spindelkopf mit klemmwirksamer Stellung des Klemmgliedes.
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An jeder Spulstelle wird der Spindelkopf 1 von einer Spindelwelle
2 angetrieben, die mittels eines Kupplungshebels 3 mit einem Antrieb 4 oder 5 über
eine Feder elastisch kuppelbar ist. Ein Fadenführer 6, der auf einer Stange 7 verschiebbar
ist, sorgt für die entsprechende hin- und hergehende Bewegung des Fadens F. Zwischen
dem Spindelkopf 1 und dem Gegenhalter 8 kann ein Spulenkörper 9 eingesetzt werden,
der nach Bespulen mit dem auflaufenden Faden F durch die Linksdrehung des Kupplungshebels
3 wieder freigegeben wird und hierbei in eine Mulde 10 fällt. Am Ende der Mulde
befindet sich ein Schieber 11, der mit der Schaltstange 12 verbunden ist. Bei Bewegung
der Schaltstange 12 nach links nimmt der Schieber 11 die herabgefallene volle Spule
13 und schiebt sie in die in Fig. 1 gestrichelt ge-
zeichnete Lage. Hierbei tritt
der Faden F vor den Spindelkopf 1 und steht einem Klemm-Trenn-Glied 21, 22, 23 gegenüber.
Die Zuführung des Fadens kann durch Fadenleitglieder 14, 15 gefördert werden.
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Die Fadenleitglieder 14 und 15 sind an dem Schieber 11 befestigt und
treten bei dessen Linksbewegung in den Bereich des Fadens F.
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In dem Boden des topfförmig gestalteten Spindelkopfes 1 ist ein Auswerfer
17 verschiebbar gelagert.
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Der Spindelkopf 1 ist mit der Spindelwelle 2 fest verbunden. Beim
Spulenwechsel wird die Spindelwelle 2 so weit nach hinten gezogen, daß die Außenseite
des Topfbodens nahezu und der Auswerfer 17 vollkommen an das Lager 18 anstoßen.
Der Auswerfer 17 wird dadurch nach vorn geschoben. Im Auswerfer 17 ist eine Querrille
19 vorhanden, in die die Abwinkelung 20 eines Klemm- und Schneidgliedes 21 hineinragt.
Dem Klemm- und Schneidglied 21 steht ein Gegenmesser 22 gegenüber. Von außen liegt
die Fadenklemme 23 am Klemm- und Schneidglied 21 an. Die Anlage erfolgt unter Druck.
An der Fadenklemme 23 sitzt ein Massenkörper 24. Die drei Glieder 21, 22, 23 werden
durch eine Schraube 25 zusammengehalten. Sobald ein neuer Spulenkörper 9 eingesetzt
ist, wird die Spindelwelle 2 nach rechts geschoben, so daß der Spindelkopf 1 den
Spulenkörperfuß 27 umfaßt, wie es Fig. 5 darstellt. Dabei stößt der Spulenkörperfuß
27 gegen den Auswerfer 17, der infolgedessen nach links verschoben wird, so daß
die Querrille 19 die Abwinkelung20 mit zurücknimmt. Dadurch wird aber auch das mit
der Abwinkelung 20 verbundene und in Schlitzen laufende Klemm- und Schneidglied
21 zurückgezogen. Wie die Fig 7 A und 7 B erkennen lassen, wird bei dieser Bewegung
der Faden zunächst zwischen dem Klemm- und Schneidglied 21 und der Fadenklemme 23
eingeklemmt und sodann von dem Klemm- und Schneidglied 21 in Verbindung mit dem
Gegenmesser 22 abgetrennt.
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Wenn die Spule gefüllt ist, wird die Spindelwelle 2 aus der Stellung
der Fig. 5 in die Stellung der Fig. 4 zurückgezogen. Dabei stößt der Auswerfer 17
gegen das Lager 18 und wird nach rechts verschoben, so daß das Klemm- und Schneidglied
21, wie Fig. 4 zeigt, in die Offenstellung geführt wird, welche ein erneutes Erfassen
des Fadens ermöglicht.
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Auf der Spindelwelle 2 sitzt hinter dem Lager 18 die Einrichtung
zum lagegerechten Anhalten der Spindelwelle. Diese Einrichtung besteht aus einer
mit der Spindelwelle fest verbundenen Scheibe 31, die eine Nut 32 besitzt. Der Scheibe
31 ist in der in den Fig. 8 bis 10 gezeichneten Lage ein Winkelhebel 33 gegenübergestellt,
dessen Bewegung von einem Anschlag 34 begrenzt wird. Eine Feder 35 wirkt auf den
einen Hebelarm des Winkelhebels 33. Bei der Verschiebung des Kupplungshebels 3 wird
auch der Welle 36 des Winkelhebels 33 eine achsparallele Bewegung erteilt, so daß
der Winkelhebel 33 nur dann mit der Scheibe 31 zusammenwirken kann, wenn sich die
Spindelwelle 2 in der in Fig. 10 gezeichneten Lage befindet, d. h. der Spindelkopf
nach links verschoben wird, das ist aber die Spulenwechsel-, also auch die Stillstandslage.
Am Ende der Spindelwelle 2 sitzt ein Kupplungsglied 37, das mit dem Normalantrieb
38 oder mit einem in entgegengesetzter Richtung laufenden Gegenantrieb 39 kuppeln
kann. Bei der Kupplung mit dem Gegenantrieb 39 läuft die Spindelwelle 2 langsam
zurück. Die Kupplung ist so gebaut, daß sie, ohne Schaden anzurichten, gleiten kann,
so daß beim Einfallen
des Winkelhebels 33 in die Nut 32 die Spindelwelle
in dieser Lage festgehalten wird. Die festzulegende Lage wird so gewählt, daß das
Klemm-Trenn-Glied 20 bis 25 den Fadenleitmitteln 14 und 15 bzw. den von diesen gehaltenen
Fäden gegenübersteht, so daß der Faden, wenn er von den Fadenleitmitteln 14, 15
dargeboten wird, das Klemm-Trenn-Glied stets in richtiger Stellung vorfindet.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 11 bis 13 löst die gleiche
Aufgabe wie das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8 bis 10 mit anderen Mitteln.
An Stelle der Scheibe 31 ist ein Kurvenstück 41 mit der Spindelwelle 2 verbunden.
An Stelle des Winkelhebels 33 ist ein während des Einstellvorganges unter Kraftwirkung
stehender, eine Drehung nach links erzeugender Führungshebel 42 tätig, indem er
auf die Oberfläche des Kurvenstückes 41 wirkt und die Spindelwelle 2 somit in eine
eindeutig bestimmte Lage zurückführt, unabhängig davon, ob er an der rechten Kurvenseite
oder an der linken Kurvenseite zur Anlage kommt.
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Auch bei dieser Bauweise wird die Schaltbewegung des Kupplungshebels
3 dazu ausgenutzt, den Führungshebel 42 vom Kurvenstück 41 zu heben, sobald die
Spindelwelle läuft, und sie anzudrücken, sobald die Spindelwelle 2 ausgelaufen ist
oder sich im Stillstand befindet. Die Übermittlung der Kraft kann über eine Druckfeder
43 erfolgen. Ein Anschlag 44 verhindert eine Überdrehung des Führungshebels 42.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 14 ist der Kupplungshebel 3 gleichzeitig
als Schalthebel nach Art des Hebels 42 wirksam und sitzt auf einer Achse 71. Der
Schalthebel 3 besitzt hier an seiner Spitze ein Prisma 46, das sich gegen ein Kurvenstück
47 legt und dadurch die Spindelwelle 2 jeweils in die durch die Kurvenlage bedingte
Stellung zurückführt. Zum Einschalten der Spindelwelle 2 auf Vorwärtslauf wird der
Kupplungshebel 3 nach rechts gelegt, wobei der Rücken des Prismas an dem Bund 45
anliegt und die Spindelwelle 2 in die Spulstellung schiebt.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 15 und 16 ist an Stelle einer
einzelnen Klemm-Trenn-Einrichtung eine größere Anzahl solcher Einrichtungen vorgesehen,
wobei jeder Klemmeinrichtung ein Auswerfer 17 zugeteilt ist. Bei dieser Einrichtung
trifft der Faden unabhängig von der Stellung der Spindelwelle 2 mit Sicherheit eine
der Klemm-Trenn-Einrichtungen, wird in ihr festgelegt und abgetrennt.
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Bei der Inbetriebnahme der Spulstelle wird, nachdem der Faden der
vorhergehenden Spule festgeklemmt und abgetrennt ist, die Spindelwelle 2 zum Anlaufen
gebracht. Die ersten Windungen verteilen sich, wie es Fig. 6 zeigt, in Nähe des
Spulenfußes.
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Durch den Umlauf fliegt der Massenkörper 24 mit der Fadenklemme 23
nach außen, so daß die Klemmwirkung aufgehoben wird und der Faden freigegeben wird.
Durch das Vorbeiführen des auflaufenden Fadens wird das Fadenende langsam in die
ersten Windungen mit eingespult. Der weitere Ablauf des Spulvorganges erfolgt in
an sich bekannter Weise. Ist die Spule voll und wird sie ausgeworfen, so beginnt
der Vorgang von neuem.
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Bei dem vorbeschriebenen Verfahren und den dargestellten und beschriebenen
Einrichtungen ist automatisch dafür gesorgt, daß der Faden kurz bleibt und während
des Spulens frei wird, so daß er eingespult werden kann. Die Spule besitzt daher
nach ihrer Fertiglegung am Spulenkopf kein heraus stehendes Fadenende, welches entweder
besonders abgetrennt
werden muß oder bei Unterlassen einer solchen Abtrennung im
Webschützen mit dem ablaufenden Faden ein Verfangen herbeiführen kann.
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Gemäß einem anderen Lösungsweg kann die Fadenklemme auch ohne Trennglied
ausgebildet sein.
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In diesem Fall wird der Faden in bekannter Weise an zwei Orten festgelegt,
so daß eine Relativbewegung zwischen diesen beiden Orten das Abtrennen des Fadens
bewirkt, indem der Faden zerreißt. Insbesondere dann, wenn durch eine scharfe Kante
die Beanspruchung des Fadens an einer bestimmten Stelle besonders hoch ist, wird
der Faden an dieser Kante, welche zur Bildung einer Sollbruchstelle dient, getrennt
werden, also dort, wo es gemäß dem Arbeitsverfahren erwünscht ist.
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Das Festlegen des Fadens kann zumindest für das an der Spule verbleibende
Fadenende dadurch geschehen, daß die Klemmittel auf den Faden wirken, d. h. also
den Faden selbst festhalten. Gemäß einem anderen Vorschlag kann aber auch die Spule
selbst festgehalten werden, so daß infolge der Festlegung der Spule auch der Faden
festgehalten ist. Die Festlegung der Spule oder des Fadens kann sofort nach dem
Abtrennen bzw. Zerreißen des Fadens gelöst werden, da die Festlegung lediglich zum
Zweck der Trennung erfolgt. Es kann die Spule, nachdem die Trennung erfolgt ist,
aus ihrer Klemmlage oder das Fadenende der Spule aus seiner Festlegung freigegeben
werden, und die Fortführung der ausscheidenden Spule kann sich unmittelbar daran
anschließen. Mit anderen Worten ist der Festlegevorgang sowohl des einen als auch
des anderen Fadenendes zeitlich begrenzt.
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Zwei Ausführungsbeispiele dieser Ausführungsform sind in den Fig.
17 bis 21 dargestellt.
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Ist eine Spule voll und wird sie in der an sich bekannten Art und
Weise ausgeworfen, so fällt sie in die Mulde 10 und wird bei der Ausführungsform
nach Fig. 17 von einem Tunnel 52 aufgenommen.
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Beim Herabgleiten stößt der Spulenkopf an den Anschlag 53, und im
Laufe des Spulenwechsels wird, von der Spulenwechseleinrichtung gesteuert, ein Klemmkörper
54, in dem am äußersten Ende der Anschlag 53 sitzt, nach oben bewegt, wobei er mit
einer Anlagefläche 55 gegen die im Tunnel liegende Spule drückt und dadurch mit
der Spule auch den Faden F festlegt.
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Inzwischen ist, wie bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen,
ein Spulenkörper 9 zwischen den Spindelkopf 1 und den Gegenhalter 8 gebracht worden.
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Zum Einspannen wird der Spindelkopf, der beim Freigeben der vorher
bespulten Spule nach links bewegt wurde, sobald der neue leere Spulkörper in die
Einspannlage gebracht ist, nach rechts bewegt, so daß der Spulenfuß vom Spindelkopf
erfaßt werden kann.
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Die vorher abgegebene Vollspule 13 ist beim Lösen in die Mulde 10
gefallen und selbständig oder durch einen Schieber in die in Fig. 17 gezeichnete
Lage gelangt. Der Faden F steht daher, da auch der Fadenführer 6 zum Spindelkopf
zurückgekehrt ist, dem Spindelkopf 1 gegenüber. Ein Fadenleitglied 14 bringt den
Faden F in die für die Einführung in die Fadenklemme 23 günstigste Lage oder zieht
ihn sogar hinein. Die Fadenklemme 23 ist eine Blattfeder, die am Umfang des Spindelkopfes
anliegt. Am freien Ende der Feder sitzt ein Massenkörper 24, welcher beim Umlauf
der Spindelwelle infolge der Zentrifugalkraft nach außen fliegen kann und dabei
die Einklemmung
des Fadens löst. Fängt nun die Spindelwelle und
mit ihr der Spindelkopf 1 an zu laufen, so wird zuerst der Faden F von der Fadenklemme
23 im Bereich des Spindelkopfes gehalten. Ist aber die volle Umlaufzahi erreicht,
so zieht der Massenkörper 24 die Fadenklemme 23 nach außen, und der Faden wird frei,
so daß er von dem herüberlaufenden Garn eingespult wird.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 18 wird an Stelle einer Festlegung
der abgegebenen Spule der Faden F durch ein zweites Klemmglied 61 in einem Klemmbackenpaar
63, 64 festgehalten, während die Spule frei in der Mulde 10 so lange liegenbleibt,
bis nach Trennung des Fadens zwischen den beiden Klemmstellen der Abtransport erfolgen
kann.
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Eine weitere Ausführungsform eines Klemmgliedes zeigen die Fig. 20
und 21. Der auf der Spindelwelle 2 sitzende Spindelkopf 1 wird hier in gleicher
Weise wie bei den vorangehenden Figuren beim Einsetzen eines leeren Spulenkörpers
nach rechts bewegt, wobei im Boden des topfförmigen Spindelkopfes 1 ein Auswerfer
17 nach links aus dem Boden heraustritt. Mit dem Auswerfer 17 ist eine elastische
Fadenklemme 23 verbunden, welche bei nach links herausstehendem Auswerfer 17 mit
dem der Spule zugewandten Rand des Spindelkopfes zusammenwirkt und einen dazwischen
befindlichen Faden festlegt. In Fig. 21 ist zu erkennen, wie das Fadenende F' zwischen
der Fadenklemme 23 und dem Rand des Spindelkopfes 1 eingeklemmt ist. Sobald die
Spule in Rotation versetzt ist, wird das vordere Ende der elastischen Fadenklemme
23 infolge der Zentrifugalkraft abgehoben, so daß der Faden freigegeben wird. Nach
Beendigung des Spulvorganges wird der Auswerfer 17 wie in dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 und 5 nach rechts bewegt, so daß auch die Fadenklemme 23 geöffnet wird
und ein neuer Faden zwischen die Fadenklemme 23 und den Spindelkopf 1 gelangen kann.
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Das Festlegen des Fadens zwischen Fadenklemme 23 und Spindelkopf
1 im Ruhezustand braucht nicht unbedingt durch eine axiale Verschiebung der Spindelwelle
2 zu erfolgen, sondern es kann hierzu auch eine zusätzliche Verschiebung eines Verschlußgliedes
57 vorgesehen werden. Mitunter kann es auch vorteilhaft sein, wenn zwischen den
Betätigungsgliedern und insbesondere am klemmenden Bauelement die Kupplung nicht
starr, sondern elastisch ist oder wenn eines dieser Glieder selbst als Feder ausgebildet
ist, so daß in jedem Fall die Klemmwirkung nicht zwangsweise zu einer Abscherung
führt, sofern zu große Kräfte zur Wirkung kommen.
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In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, wenn ein gegen das einzuwickelnde
Fadenende wirkender Luftstrom vom Spindelkopf aus gegen den Faden gerichtet wird,
da dadurch das Fadenende zwangläufig unter die ersten Wickellagen gelangt. In bekannter
Weise soll ein solcher Luftstrom direkt vom Spindelkopf erzeugt werden. Hierzu können,
wie insbesondere bei Fig. 3 und 5 gezeigt wird, auf den Spindelkopf 1 Schaufeln
81 und mindestens eine in den
Innenraum des Spindelkopfes führende Bohrung 82 vorgesehen
sein, welche die von den Schaufeln eingefangene Luft durch die Bohrungen 82 am Spulenfuß
27 vorbei auf den Wicklungsanfang blasen. Besonders vorteilhaft ist es, eine Schaufel
nebst Bohrung unmittelbar hinter der Fadenklemme 23 anzubringen.
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An Stelle eines direkt auf den Faden gerichteten Luftstromes kann
auch ein indirekt von außen abgegebener Luftstrom so umgelenkt werden, daß erst
der zurückgeworfene Luftstrom den Faden zur Anlage oder Näherung bringt.