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Verfahren und Anordnung zur stellenrichtigen Aufzeichnung von Informationen
von einem magnetisierbaren Aufzeichnungsträger in einen rotierenden Trommelspeicher
In datenverarbeitenden Einrichtungen und in der Fernmeldetechnik, z. B. zur Fernsteuerung
von Maschinen oder in elektronischen Buchungsmaschinen, tritt oft das Problem auf,
eine auf einem Aufzeichnungsträger, z. B. einer magnetisierbaren Karte oder einem
Magnetband, gespeicherte, aus mehreren Einzelinformationen bestehende Information
vor der eigentlichen Auswertung stellenrichtig einem Trommelspeicher der datenverarbeitenden
Einrichtung zuzuführen. Hierzu ist die Aufzeichnungsbahn des Trommelspeichers in
so viele Sektoren eingeteilt, wie maximal Einzelinformationen auf der Speicherbahn
aufgezeichnet werden sollen. Ist beispielsweise eine Buchungsmaschine für die Aufnahme
einer zwölfstelligen Zahl ausgelegt, so muß die Aufzeichnungsbahn des Trommelspeichers
in zwölf Sektoren eingeteilt sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Aufzeichnung einer aus
mehreren Einzelinformationen bestehende Information, z. B. die Ziffern einer Zahl
oder die Buchstaben eines Wortes, von dem Aufzeichnungsträger in den Auswertespeicher
der datenverarbeitenden Einrichtung derart vorzunehmen, daß die aufgezeichnete Information
für die Auswertung stellenrichtig gespeichert wird. So ist es in Buchungsmaschinen
z. B. notwendig, daß bei einer Zahl, deren höchste Dezimale bekanntlich links erscheint,
zur Auswertung die umgekehrte Reihenfolge der Dezimalstellen in dem Trommelspeicher
aufgezeichnet ist, und zwar bezogen auf die Drehrichtung der Trommel. Diese Forderung
ergibt sich daraus, daß die Auswertung einer gespeicherten Zahl oder eines Wortes
mit der Einerstelle beginnt und nacheinander bis zur höchstmöglichen Dezimalstelle
durchgeführt wird.
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Bei einer bekannten Anordnung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die von der höchsten Dezimalstelle zur niedrigsten von einem Magnetband abgegriffene
Zahl einem Pufferspeicher zugeführt wird. Die Ausspeicherung aus diesem Speicher
in die Magnettrommel erfolgt dann in umgekehrter Folge der Einspeicherung in Abhängigkeit
von einem Taktimpuls des Magnetbandes, so daß nunmehr in Drehrichtung der Trommel
die niedrigste Dezimalstelle der Zahl vorn liegt. Der Pufferspeicher ist dabei als
Matrix-Speicher (statischer Speicher) ausgebildet. Der Aufwand ist dadurch, besonders
wenn die auszuwertenden Zahlen viele Dezimalstellen aufweisen, was bei Buchungsmaschinen
oft der Fall ist, relativ hoch.
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Durch die Erfindung wird dieser Nachteil vermieden, indem die Magnettrommel
selbst zur Umkehr der Reihenfolge der Dezimalstellen verwendet wird. Dies wird gemäß
der Erfindung dadurch erreicht, daß die einzelnen Informationen nacheinander über
einen zwei- oder mehrstufigen elektronischen Zwischenspeicher den Sektoren einer
Koinzidenzbahn des Trommelspeichers zugeführt werden und von dort in Abhängigkeit
eines vorbestimmten Nullpunkt-Durchganges der eigentlichen Speicherbahn des Trommelspeichers
auf eine Umkehrbahn desselben übertragen werden, von der sie ebenfalls in Abhängigkeit
des Nullpunkt-Durchganges stellenrichtig in die eigentliche Speicherbahn zur Auswertung
übergeführt werden. Dabei ist gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung die übertragung
der ersten Einzelinformation (Wortanfang) der Information von dem Zwischenspeicher
in die Koinzidenzbahn des Trommelspeichers von der Koinzidenz des vorbestimmten
Nulldurchganges der Speicherbahn und dem Anfang eines beliebigen Sektors der Koinzidenzbahn
abhängig. Zweckmäßig erfolgt die Eingabe des Wortanfanges nur in diejenigen Sektoren,
die, auf den Nulldurchgang der Speicherbahn bezogen, durch drei teilbar sind.
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Zur Durchführung dieses Verfahrens wird gemäß weiterer Ausbildung
der Erfindung eine Anordnung verwendet, bei der Koinzidenzbahn, Umkehrbahn und Speicherbahn
auf einer Trommel angeordnet sind. Jede dieser Bahnen ist dabei in zwei Halbsektoren
mit einer Sektorzahl unterteilt, die der möglichen Stellenzahl der Information entspricht.
Koinzidenzbahn
und Umkehrbahn besitzen jeweils einen Schreibkopf, während die Speicherbahn zwei
diametral angeordnete Magnetköpfe aufweist. Die Leseköpfe der Koinzidenzbahn zur
Übertragung in die Umkehrbahn sind in einem Abstand von jeweils drei Sektoren angeordnet.
Die Leseköpfe der Umkehrbahn zur stellenrichtigen Übertragung in die Speicherbahn
sind jeweils im Abstand von zwei Sektoren angeordnet und wirken als sogenannte »fliegende
Köpfe«.
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Die Erfindung wird wie folgt an Hand eines in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es, zeigt Fig. 1 die prinzipielle Anordnung
gemäß der Erfindung, bei der die drei Speicherbahnen nebeneinander auf einer rotierenden
Trommel angeordnet sind, und Fig. 2 die drei Speicherbahnen der Trommel in ababgewickelter
Form.
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Bei dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird davon ausgegangen, daß auf einem Magnetband A eine Zahl eingespeichert ist,
deren einzelne Ziffern dekadisch in Impulsform dargestellt sind. Jede Impulsfolge
einer Ziffer stellt dabei eine Einzelinformation dar. Die einzelnen Ziffern sind
auf dem Magnetband A in Fig. 1 in der üblichen Schreibweise aufgezeichnet, d. h.,
bei einer Bewegungsrichtung des Bandes von rechts nach links wird von dem Magnetkopf
M 3 zuerst die höchste Dezimalstelle der Zahl abgegriffen. Sind die Speicher der
datenverarbeitenden Einrichtung zur Aufnahme einer zwölfstelligen Zahl oder eines
Wortes aus zwölf Buchstaben ausgelegt, so kann auf dem Magnetband A eine ebenso
große Zahl oder ein ebenso großes Wort gespeichert werden.
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Diese auf dem Magnetband A aufgezeichnete Zahl soll nun in umgekehrter
Reihenfolge der Speicherbahn B 3 der datenverarbeitenden Einrichtung zur Auswertung
zugeführt werden. Das Verfahren nach der Erfindung gibt nun einen Weg zur Lösung
dieser Aufgabe an. Es muß dabei von der Überlegung ausgegangen werden, daß einerseits
die Bandgeschwindigkeit und die Umdrehungsgeschwindigkeit der Speichertrommel nicht
synchron sind und andererseits der Beginn der Übertragung der auf dem Band A gespeicherten
Zahl zu einem beliebigen Zeitpunkt der Trommelumdrehung beginnt, aber die zur Auswertung
stellenrichtige Zahl. sich in einer bestimmten Lage auf der Speicherbahn B 3 befinden
muß. Dies bedeutet, daß die Information (Zahl oder Wort) zeitlich so verschoben
werden muß, daß ihr stellenrichtiger Anfang (letzte Dezimalstelle) in den Sektor
der Speicherbahn B 3 eingespeichert wird, der zu einem festen Zeitpunkt einen vorbestimmten
Nullpunkt der Speicherbahn B 3 der rotierenden Speichertrommel passiert.
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Die stellenrichtige Einspeicherung sei nun an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Auf dem Magnetband A sei eine sechsstellige Zahl mit den Ziffern
a, b, c, d, e und f gespeichert. Dabei stellt a die sechste,
b die fünfte, c die vierte, d die dritte, e die zweite und f die erste Dezimalstelle
der Zahl dar. Diese Zahl wird nun durch den Magnetkopf M3 von dem Magnetband A in
einen Eingabe-Zwischenspeicher E übertragen, dessen einzelne Speicherglieder E 1
bis E 5 nacheinander in bekannter, nicht näher dargestellter Weise durch eine Zählkette
wirksam gemacht werden. Die Ziffer a wird dabei dem Speicher E 1, die Ziffer b dem
Speicher E 2, die Ziffer c dem Speicher E3, die Ziffer d dem Speicher E4, die Ziffer
e dem Speicher ES und die Ziffer f wiederum dem Speicher E 1 zugeführt, der inzwischen
durch Übertragung der Ziffer a in die Koinzidenzbahn B 1
wieder frei
geworden ist. Die Übertragung der ersten Ziffer a von dem Eingabe-Zwischenspeicher
E in die Koinzidenzbahn B 1 durch den Schreibkopf S 1 erfolgt nun nicht dann, wenn
sich der Schreibkopf S1 über einem beliebigen Sektorenanfang befindet, sondern wenn
er sich über bestimmten zum Nulldurchgang der Speicherbahn B 3 liegenden Sektoren
befindet. In bezug auf die Übertragungszeit haben sich dabei diejenigen Sektoren
als zweckmäßig erwiesen, die durch drei teilbar sind. Ebenso zweckmäßig hat sich
gezeigt, die einzelnen Bahnen B 1 bis B 3 in jeweils zwei Halbbahnen
I und 1I aufzuteilen. Damit kann die übertragung der Ziffer a zu Anfang derjenigen
Sektoren erfolgen, die in Fig. 2 mit einem »x« bezeichnet sind. Die Übertragung
der weiteren Ziffern b bis f erfolgt dann in die nachfolgenden Sektoren.
Steht nach beendeter Eingabe der Ziffer a in den Speicher E der Schreibkopf
S 1 der Koinzidenzbahn B 1 beispielsweise über dem Sektor 2 der Halbbahn
I, so wird die Ziffer a in den Sektor 4 eingespeichert. Hiernach erfolgt die Einspeicherung
der Ziffern b bis f in die Sektoren 5 bis 9.
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Die Koinzidenzbahn B 1 hat neben dem Schreibkopf S 1 vier Leseköpfe
L 1 bis L 4, die an den mit einem »x« bezeichneten Stellen und zweckmäßig
an der dem Schreibkopf S 1 gegenüberliegenden Seite der Koinzidenzbahn B 1 angeordnet
sind. Durch eine vierstufige, nicht dargestellte Zählkette mit ebensoviel Koinzidenzstufen
wird nun in bekannter Weise festgestellt, zu welcher Zeit und welcher Lesekopf L
1 bis L 4 die in den Sektoren 4 bis 9 eingespeicherte Zahl von der Koinzidenzbahn
B 1 auf die Umkehrbahn B2 befindet. Nach Einspeicherung der Ziffern a bis f in die
Koinzidenzbahn B 1 befindet sich der die Ziffer a enthaltende vierte Sektor der
Halbbahn I unter dem Lesekopf L 1.
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Bis zu dem Zeitpunkt, zu welchem der erste Sektor der Halbbahn II
in den Wirkungsbereich des Schreibkopfes S 2 kommt, muß von der Speichertrommel
eine. Bewegung in Pfeilrichtung P ausgeführt werden, die maximal die Größe von drei
Sektoren beträgt. Damit wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Übertragung
der Ziffern a bis f durch den Lesekopf L2 durchgeführt.
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Damit ist der erste Übertragungsschritt beendet. Die einzuspeichernde
Zahl steht nunmehr für die Auswertung in der datenverarbeitenden Einrichtung immer
noch ziffernmäßig falsch, jedoch im Hinblick auf den Nulldurchgang der eigentlichen
Speicherbahn B 3 richtig in den Sektoren 1 bis 6 der Halbbahn 1I der Umkehrhahn
B 2.
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Nun muß auch die Ziffernfolge der Zahl a bis f
umgekehrt
werden. Dies geschieht bei der übertragung der Zahl von der Umkehrbahn B 2 in die
Speicherbahn B 3. Da jede Zahl jeweils nur eine der beiden Halbbahnen I und 1I bedeckt,
sind zur Einspeicherung dieser Zahl in die Halbbahnen I und II der Speicherbahn
B 3 nur zwei Magnetköpfe M 1 und M 2 erforderlich, die diametral angeordnet
sind. Es ist nur ein Nullpunkt erforderlich, an welchem jeweils der Kopf
M 1 oder der Magnetkopf M 2 angeschaltet wird, je nachdem, welche
der beiden Speicherhälften beschrieben werden soll. Die Übertragung der in den Sektoren
1 bis 6 der Halbbahn 11 der Umkehrbahn
B 2 gespeicherten
Zahl in die Speicherbahn B 3 er-
folgt mit Hilfe der sogenannten »fliegenden
Köpfe« L 5 bis L 1.0 in bekannter Weise, wenn alle möglichen Stellen
der Zahl eingespeichert sind. Dies bedeutet, daß die Übertragung der Ziffern erst
dann erfolgt, wenn alle zwölf Sektoren der Halbbahn durch den Schreibkopf S2 beschrieben
sind. Die Übertragung beginnt also zu dem Zeitpunkt, in welchem die Sektoren bzw.
die Halbbahnen der Umkehrbahn B 2 die in Fig.2 gezeichnete Stellung einnehmen. In
den Sektoren der Halbbahn II sind somit die Ziffern a, b, c, d, e, f,
- -, -, -, - und - gespeichert. Diese Zahl wird nun in zwei Hälften in die Halbbahn
I der Speicherbahn B 3 übertragen. Zunächst wird die in dem Sektor 6 gespeicherte
Ziffer f durch den Lesekopf L 5 und den Magnetkopf M 1 in
den ersten
Sektor der Halbbahn I der Speicherbahn B 3 eingespeichert. Hiernach befindet sich
der Anfang des Sektors 5 unter dem Lesekopf L 6, so daß nunmehr die Ziffer e in
den Sektor 2 der Speicherbahn B 3 übertragen wird. Auf die gleiche Weise wird die
Ziffer d durch den Lesekopf L 8, die Ziffer c durch den Lesekopf
L 8, die Ziffer b durch den Lesekopf L 9 und die Ziffer
a durch den Lesekopf L 10 in die Sektoren 1 bis 6 der Speicherbahn
B 3 übertragen. Die erste Hälfte der gespeicherten Zahlen befindet sich nunmehr
stellenrichtig in der Speicherbahn B 3. Nach der Übertragung der Ziffer a befindet
sich nunmehr der Anfang des Sektors 12 der Umkehrbahn B 2 unter dem Lesekopf
L5. Nunmehr beginnt die übertragung der in den Sektoren 12 bis 7 gespeicherten
Ziffern, im vorliegenden Falle sind diese Sektoren frei, in gleicher Weise mit Hilfe
der Leseköpfe L 5 bis L 10.
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Bei der vorbeschriebenen Eingabe wird im Durchschnitt eine Umdrehung
der Speichertrommel benötigt. Werden die Bahnen B 1 bis B 3 doppelt
oder dreifach nebeneinander angeordnet, so können mehrere Zahlen gleichzeitig oder
sehr kurz hintereinander von einem Aufzeichnungsträger A stellenrichtig in die Speicherbahn
B 3 übertragen werden.