DE1155272B

DE1155272B - Verfahren zur Beeinflussung des Skalenverlaufs bei Wechselstromferntachometern

Info

Publication number: DE1155272B
Application number: DED35241A
Authority: DE
Inventors: Egon Schloesser
Original assignee: Deuta Werke GmbH
Current assignee: Deuta Werke GmbH
Priority date: 1961-01-24
Filing date: 1961-01-24
Publication date: 1963-10-03

Description

Verfahren zur Beeinflussung des Skalenverlaufs bei Wechselstromferntachometern Zusatz zum Patent 1 073 774 Gegcnstand des Hauptpatents ist ein Verfahren zur Beeinflussung des Skalenveriauis bei Wechselstromferntachometern unter Verwendung eines zvischen dem Wechselstromgeber urd dem Anzeigegerit geschalteten eiektrischen Filters besonders eines Tiern-oder Hochpasses, der oberhalb bzw. unterhalb einer Grenzdrehzahl die von dem Wechselstromgeber abgegebenen Spannungen dämpft, wobei bei dem Tiefpaß ein Widerstand parallel zur Drosseispule und bei dem Hochpaß ein Widerstand parallel zum Kondensator geschaltet wird, der die Dämpfung des Tief-bzw. des Hochpasses verändert und somit die Verzerrung der Skala beeinflußt.
Bei Fahrzeugen, insbesondere bei Schienenfahrzeugen, werden oft Tachometereinrichtungen benötigt, die es ermöglichen, beim Rangieren selbst noch die kleinste Geschwindigkeit sicher abzulesen.
Andererseits muß der Meßbereich aber auch so groß sein, daß die Höchstgeschwindigkeit gemessen werden kann. Mit einer Tachometeranlage herkömmlicher Bauart, bestehend aus einem Wechselstromgeber und einem Drehspulmeßwerk mit vorgeschalteten Gleichrichtern, ist dies jedoch nicht möglich, weil gerade im Anfangsbereich der linearen Skala die größte Meßungenauigkeit besteht und außerdem durch die Reizschwelle des Gleichrichters eine Unempfindlichkeit auftritt. Braucht man z. B. einen Meßbereich von 0 bis 100 km,'h, so kann man bei einer elektrischen Tachometeranlage erfahrungsgemäß als kleinsten Wert etwa 5 bis 8 km/h sicher messen. Es wird jedoch verlangt, daß man auch noch 1 kinih sicher ablesen kann.
Nach der im Hauptpatent 1073 774 angegebenen Schaltung kann man zwar ein Wechselstromferntachometer mit einer Skala erhalten, die z. B. von O bis 10 km gedehnt ist. Hierbei kann man die Skala so aufteilen, daß 0 bis 10 kmzh auf s/! Skalenbogen verteilt sind. In diesem Fall kann man eine Geschwindigkeit von 1 km/h noch sicher ablesen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß elektrische Ferntachomcteranlagen der beschriebenen Form für Fahrzeuge, insbesondere für Schienenfahrzeuge, nur bedingt verwendbar sind, da sich durch die Radabnutzung im Laufe der Zeit eine Drehzahländerung ergibt. Tachometeranlagen für Schienenfahrzeuge müssen demnach eine Nachreguliereinrichtung besitzen. Hierfür kann man bei Tachometeranlagen mit einem linearen Skalenverlauf bekanntlich einen regelbaren Widerstand zwischen den Wechselstromgeber und das Anzeigegerät schalten. Bei Anlagen in denen frequenzabhängige Schaltglieder verwendet werden, ist jedoch ein einfaches Zwischenschalten eines Widerstandes nicht möglich, da sich die Frequenz und die Spannung des Drehzahlgebers ändern und beide Einfluß auf den Meßbereich haben.
Um die Skalencharakteristik zu erhalten, müssen gleichzeitig Verstellungen an den frequenz- und spannungsabhängigen Gliedern vorgenommen werden.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht. daß bei Wechselstromferntachometern mit einer gedehnten Skala unter Verwendung eines zwischen dem Wechselstromgeber und dem Anzeigegerät geschalteten elektrischen Filters, bestehend aus einen Tiefpaß und einem zur Drosselspule des Tiefpasses parallel geschalteten Widerstand, an Stelle des Widerstandes eine an sich bekannte Kombination zweier Widerstände mit einem dazwischengeschalteten Potentiometer in der Weise parallel zur Drosselspule und dem Kondensator des Tiefpasses geschaltet wird, daß eine Nachregulierung des Meßbereichs unter Beibehaltung der Skalencharakteristik möglich ist.
Es wird also hierbei der Dämpfungswiderstand parallel zur Induktivität durch eine Kombination aus zwei Widerständen und einem Potentiometer ersetzt, die parallel zur Induktivität und zum Meßwerk liegen. Verstellt man dieses Potentiometer, so ändert man gleichzeitig die Dämpfung der Induktivität sowie den Spannungsabfall am Mcßwerk. Mit dieser Schaltung ist es also möglich, den Meßbereich einzuregulieren, wobei die Skalencharakteristik erhalten bleibt.
Es ist bekannt, eine Veränderung des Meßbereichs von Meßinstrumenten durch je einen in Serie und parallel zum Instrument geschalteten veränderbaren Widerstand vorzunehmen. Hierbei handelt es sich jedoch um Meßinstrumente mit einer linearen Skala.
Im Gegensatz hierzu weist bei dem beanspruchten Verfahren die Ferntachometeranlage ein Anzeigegerät auf. dessen Skala verzerrt, d. h. dessen Skala im Anfangsbereich gedehnt ist. Dies wird dadurch erreicht, daß ein Wechselstromtachometergenerator und ein Wechselstromanzeigegerät über einen Tiefpaß miteinander verbunden sind. Würde man eine Anderung des Meßbereichs durch Vor- und Nebenschalten von Widerständen zum Anzeigegerät, wie bekannt, vornehmen, so würde sich die Skalencharakteristik verändern und das Anzeigegerät falsch anzeigen.
In dem Hauptpatent 1 073 774 wird zwar die Regelbarkeit des der Drosselspule parallel geschalteten Widerstandes erwähnt. Hierdurch wird die Dämpfung des Tiefpasses und damit die Verzerrung der Skala des Anzeigegeräts beeinflußt. Eine Nachregulierung des Meßbereichs unter Beibehaltung der Skalencharakteristik ist bei dem Gerät nach dem Hauptpatent nicht möglich.
In den Zeichnungen ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt eine Skala, wie sie bei Wechselstromferntachometern nach Hauptpatent 1 073 774 unter Verwendung eines Tiefpasses und eines parallel zur Drosselspule des Tiefpasses parallel geschalteten Widerstandes erhalten werden kann. Hierbei ist die Skala von 0 bis 10 km/h gedehnt und so angeordnet, daß 0 bis 10 km/h auf 1/3 Skalenbogen verteilt sind.
Fig. 2 zeigt eine Schaltung zur Nachregulierung bei Wechselstromferntachometern mit einer gedehnten Skala entsprechend Fig. 1.
Die von einem Wechselstromgeber 1 abgegebene Spannung wird über einen Tiefpaß, bestehend aus einer Drosselspule 2 und einem zu dem Anzeige- gerät 3 parallel geschalteten Kondensator 4, geführt.
Zwei Widerstände 5, 6 und ein zwischen die beiden Widerstände 5, 6 geschaltetes Potentiometer 7 liegen parallel zu der Drosselspule 2 und zu dem Kondensator 4. Durch Verstellen des Potentiometers 7 wird gleichzeitig die Dämpfung der Induktivität 2 sowie der Spannungsabfall an dem Anzeigegerät 3 geändert.
Hierdurch ist es möglich, den Meßbereich unter Beibehaltung der Skalencharakteristik einzuregulieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit bei Wechselstromferntachometern mit gedehnter Anfangsteilung der Skala für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, die Abnutzung des Raddurchmessers auszugleichen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Beeinflussung des Skalenverlaufs bei Wcchselstromferntachometern unter Verwendung eines zwischen dem Wechselstromgeber und dem Anzeigegerät geschalteten elektrischen Filters, bestehend aus einem Tiefpaß und einem zur Drosselspule des Tiefpasses parallel geschalteten Widerstand, der die Dämpfung des Tiefpasses verändert und damit die Verzerrung der Skala beeinflußt, nach Patent 1073 774, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Widerstandes eine an sich bekannte Kombination zweier Widerstände (5, 6) mit einem dazwischengeschalteten Potentiometer (7) in der Weise parallel zu der Drosselspule (2) und zu dem Kondensator (4) des Tiefpasses geschaltet wird, daß eine Nachregulierung des Meßbereichs unter Beibehaltung der Skalencharakteristik möglich ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Buch von Termen: »Radio Engineer's Handbook«, 1943, 5. 926.