DE115315C

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Publication number: DE115315C
Application number: DENDAT115315D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 115315 KLASSE 49«.

Die zum, Bearbeiten von Massenartikeln dienenden Revolverbänke haben zum Princip, den auf den Spindelstock aufgespannten Gegenstand mit einer den verschiedenen Arbeitsoperationen entsprechenden Anzahl von Stahlen bezw. Werk'zeugen, welche in dem Revolver festgeklemmt sind, nach einander zu bearbeiten. Der Vortheil besteht darin, dafs man sämmtliche zur Bearbeitung des betreffenden Stückes erforderlichen Werkzeuge stets zur Verfügung hat und dafs das auf der gewöhnlichen Supportdrehbank zeitraubende Aus- und Einspannen der Werkzeuge für verschiedene Arbeitsoperationen vermieden wird. Diese Arbeitsmethode ermöglicht jedoch immer nur eine Arbeitsoperation an dem gerade aufgespannten und zu' bearbeitenden Stück- vorzunehmen.

Mit der dargestellten zwei- oder mehrspindligen Werkzeug-Mas'chine mit drehbarem Aufspanntisch ist es möglich, zwei oder mehr Arbeitsoperationen durch Aufspannen von zwei oder mehr Arbeitsstücken gleichzeitig ausführen zu können.

Beiliegende Zeichnung veranschaulicht eine zweispindlige Maschine, welche zum Bearbeiten der vier auf dem drehbaren Tisch T aufgespannten Gegenstände A₁ A₂ A₃ A₄ dient, an welchen in diesem Fall zwei Operationen:

1. Ausbohren und

2. Einschneiden eines Gewindes in das ausgebohrte Loch

vorzunehmen sind.

Die Maschine arbeitet nun in folgender Weise:

Die vier gleichen Arbeitsstücke A₁ A₂ A₃ A₁ sind aufgespannt; der mit Selbstgang versehene Spindelstock B₁ bohrt mittelst eines Spiral

bohrers C, das Stück A₁ aus; gleichzeitig

schneidet der ebenfalls mit Selbstgang versehene Spindelstock B₃ mittelst eines Gewindebohrers C₃ in das bereits vorher ausgebohrte Stück .A₃ das verlangte Gewinde. Gleichzeitig spannt der die Maschine bedienende Arbeiter das fertige. Stück A₄ aus, um an dessen Stelle ein unbearbeitetes Stück zu bringen. Die in diesem Sinne doppelt wirkende Maschine ist durch Anbringen eines dritten Spindelstockes bei A₂ sofort in eine dreifach wirkende umgewandelt. So könnte man z. B. leicht einen dritten Spindelstock mit . fliegendem Support und Abdrehstahl anbringen, welcher gleichzeitig die vordere Fläche von A₂ überdreht.

Durch einfaches Drehen des Tisches (in diesem Fall um 90°) bringt man A₁, nach A₂, A₂ nach A₃, A₃ nach A₄, das frisch aufgespannte Stück A₄ nach A₁, worauf die Arbeitsmethode von vorn beginnt.

Durch diese Anordnung erreicht man, dafs je nach Anzahl der Spindelstöcke und der auf dem drehbaren Aufspanntisch befindlichen Arbeitsstücke ein gleichzeitiges Arbeiten sämmtlicher Stähle bezw. gleichzeitige Ausführung mehrerer Arbeitsoperationen an derselben Arbeitsfläche stattfindet.

Durch das gleichzeitige Arbeiten sämmtlicher Stähle ermöglicht diese neue Maschine, einen Gegenstand, abgesehen von der ersparten Zeit des Auf- und Abspannens, bei der doppelt wirkenden Maschine mit dem halben Zeitaufwand, bei der dreifach wirkenden mit dem dritten Theil von Zeitaufwand wie bei der heute gebräuchlichen Revolverbank herzustellen.

Claims

Patenτ-Aνspruch:

Mehrspindlige Werkzeug-Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs mehrere gleichartige Werkstücke durch eine gemeinsame Aufspannvorrichtung, die jedoch das Aufspannen und Abnehmen einzelner Werkstücke zuläfst, während die anderen Werkstücke bearbeitet werden, auf einem horizontal drehbaren Aufspanntisch befestigt werden, und dafs die Werkstücke durch mehrere verschiedene, der Zahl der vorzunehmenden Arbeiten entsprechende, in radial zum Aufspanntisch angeordneten Spindelstöcken gelagerte Werkzeuge gleichzeitig bearbeitet werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.