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Blende für fotografische Kameras Zusatz zum Patent 1121458 Gegenstand
der Erfindung ist eine Blende für fotografische Kameras mit zwei beweglichen Blenden
lamellenlagerringen, welche über drei verschiedene Steuerglieder wahlweise nach
entsprechender Einstellung durch eine Belichtungsregelvorrichtung, durch einen Entfernungseinsteller
oder durch eine Blendeneinstellhandhabe einstellbar ist, nach dem deutschen Patent
1121458, wobei beide Blendenlamellenringe elastisch miteinander gekuppelt sind und
zunächst gemeinsam von Hand in die Eingriffslage eines der beiden Blendenlamellenlagerringe
mit einem der Steuerglieder bewegbar sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung
bei gleichbleibender Wirkungsweise teile- und montagemäßig noch einfacher auszugestalten.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß beide Blendenlamellenringe über
ein Hebelgetriebe miteinander kuppelbar sind und daß ein Stift des Hebelgetriebes
formschlüssig in einer Steuerkurve des Entfernungseinstellers geführt ist. Dabei
ist es zweckmäßig, daß die Steuerkurve einen konzentrisch zur optischen Achse verlaufenden
Kurventeil umfaßt und daß bei Einstellung auf Ballaufnahmen oder auf automatische
Belichtungsregelung der Stift nur in diesem konzentrisch zur optischen Achse verlaufenden
Kurventeil bewegbar ist. Weiterhin ist es sinnvoll, daß der Stift bei Einstellung
auf Blitzaufnahmen in dem nicht konzentrisch zur optischen Achse verlaufenden Kurventeil
der Steuerkurve bewegbar ist, wobei durch diesen oder einen weiteren Stift des Hebelgetriebes
eine Wirkverbindung zwischen beiden Blendenlamellenlagerringen vorhanden ist. Gemäß
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß das Hebelgetriebe
durch einen Zweischlag gebildet wird, dessen einer Lenker mit seinem einen Ende
auf dem einen Blendenlamellenlagerring gelagert und dessen anderer Lenker mit seinem
einen Ende in einer Kurve des anderen Blendenlamellenlagerringes geführt ist, wobei
das Gelenk der Lenker mittels eines Stiftes durch die Steuerkurve des Entfernungseinstellers
steuerbar ist. Teilemäßig noch günstiger ist es, wenn ein Hebel mit seinem einen
Ende in dem einen Blendenlamellenring gelagert ist, während ein Stift an seinem
anderen Ende in der Steuerkurve des Entfernungseinstellers geführt und an einer
Steuerkante des anderen Blendenlamellenlagerringes zur Anlage bringbar ist.
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Zur Vermeidung von überschneidungen der Steuerkurven in den Blendenlamellenlagerringen
ist es außerdem vorteilhaft, wenn die Kurve oder Steuerkante an einem abgebogenen
Lappen des anderen Blendenlamellenlagerringes angeordnet ist. Die Erfindung wird
an Hand von Zeichnungen näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine mögliche Ausgestaltung
nach der Erfindung, Fig. 2 die Ausgestaltung nach Fig. 1 in einer andeo ren Einstellung,
Fig. 3 eine weitere mögliche Ausgestaltung nach der Erfindung.
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In den Zeichnungen ist das Kameragehäuse mit 1, das Drehspulinstrument,
das in an sich bekannter Weise zur Einstellung der Filmempfindlichkeit verdrehbar
ist, mit 2, der Zeiger des Drehspulinstrumentes 2 mit 3, eine Abtastkurve mit 4
und ein die abgetasteten Werte auf die Blende übertragendes Stellglied mit 5 bezeichnet.
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Die erfindungsgemäße Blendenanordnung besteht aus zwei beweglich im
Gehäuse 1 gelagerten Blendenlamellenlagerringen 6, 7, an welchen die Blendenlamellen
8 mittels der Stifte 9,10 und der Schlitze 11 gelagert sind. Am Stift 14 des Lagerringes
7 und einem Stift 16 des Lagerringes ist eine Zugfeder 17 befestigt, durch welche
die beiden Lagerringe 6, 7 elastisch miteinander gekuppelt sind. Der Stift 18 des
Lagerringes 6 und der Stift 15 des Lagerringes 7 sind gemäß Fig. 1 über einen Zweischlag
19, 20 gelenkig miteinander verbunden, wobei der Stift 15 in eine Kurve 51 eines
am Lagerring 7 angeordneten Lappen 52 eingreift. Der Lappen 52 greift über den Lagerring
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zur Vermeidung von überschneidungen der Steuerkurven 11, 51 und der Steuerstifte
10, 9,15. Die Lenker 19 und 20 des Zweischlags sind dabei zueinander symmetrisch
ausgebildet. Am Lagerring 7 sind noch Anschlagkanten 21, 22 angebracht, wobei der
Bewegungsbereich des Lagerringes 7 durch Auftreffen der Kanten 21 oder 22 auf einen
gehäusefesten Stift 23 begrenzt ist. Am Lagerring 6, welcher zugleich als Blendeneinsteller
dient, sind außerdem zwei Griffstücke 24,25 und eine Einstellmarke 26 vorgesehen.
Längs einer Blitzleitzahlen, eine Marke für die Automatikeinstellung und Blendenzahlen
enthaltenden Skala 27 sind Kerben 28 angeordnet, in welche eine Rastfeder 29 des
Lagerringes 6 in verschiedenen Stellungen einrasten kann.
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Konzentrischzu den Blendenlamellenlagerringen 6, 7 ist der Entfernungseinsteller
30 gelagert. Die Entfernungseinstellung erfolgt dabei durch Verschwenken des entsprechenden
Entfernungswertes auf die Marke 31. Der Entfernungseinsteller 30 weist
einen Steuerschlitz 50 auf, der aus einem zur optischen Achse konzentrischen Kreisbogen
50a und einem zur optischen Achse nicht konzentrischen Kurvenstück
50 b
besteht. In den Steuerschlitz 50 greift der Stift 40 des Gelenks des
Zweischlags 19,20 ein.
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Wird, wie in Fig. 1 gezeigt ist, der als Blendeneinsteller wirksam
werdende Blendenlamellenlagerring 6 mit seiner Marke 26 auf die Marke für automatische
Belichtungsregelung ,4 eingestellt, so rastet die Feder 29 in einer entsprechenden
Raste 28 ein, so daß der Lagerring 6 gegen Verdrehen gesichert ist. Beim Auslösen
der Kamera wird in. an sich bekannter Weise durch die Abtastkurve 4 der Zeiger 3
des Drehspulinstrumentes 2 des Belichtungsmessers abgetastet und das Stellglied
5 in entsprechender Weise betätigt, so daß er den Lagerring 7 über dessen Lappen
39 entsprechend der Helligkeit im Aufnahmeraum verschwenkt, wodurch die Blendenöffnung
auf den benötigten Wert eingestellt wird.
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Sollen dagegen »Ball«-Aufnahmen gemacht oder sonst die Blendenöffnung
von Hand eingestellt werden, so wird der Lagerring 6 in den »Ball«-Bereich verschwenkt.
Hierbei wird zunächst über die Feder 17 und den Zweischlag 19,20 der Lagerring
7 mitgedreht, bis eine Kante 22 auf den Anschlag 23 trifft und er somit gegen ein
weiteres Verdrehen gesichert ist. Wird nun der Lagerring 6 weiter verdreht und auf
einen der Blendenwerte der Skala 27 eingestellt, so wird hierbei der Lagerring 6
allein weiterbewegt, so daß er eine entsprechende Einstellung der Blendenöffnung
bewirkt. Selbstverständlich muß hierbei durch an sich bekannte Mittel die Belichtungsregelvorrichtung
außer Betrieb gesetzt werden, so daß sie nicht gleichzeitig auf den Lagerring 7
einwirken kann, oder die Anordnung muß so getroffen sein, daß der ; Lappen 39 aus
dem Bereich des Stellgliedes 5 geschwenkt ist. In. letzterem Fall bietet sich der
Vorteil, daß zusätzliche Mittel zur Sperrung entfallen können.
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In entsprechender Weise werden die Blenden- i lamellenlagerringe 6,
7 bei Verstellung des Lagerringen 6 in den Blitzleitzahlbereich der Skala 27 gemeinsam
bewegt, wobei die Marke 26 auf die entsprechende Blitzleitzahl eingestellt wird.
Bei dieser gemeinsamen Verdrehung wird auch der Zweischlag i 19, 20 um den entsprechenden
Winkelweg verdreht. Sein Gelenk 40 gelangt dabei je nach Maß dieser Drehung, also
je nach der eingestellten Blitzleitzahl, mehr oder weniger weit in den Bereich
50b des Steuerschlitzes 50. Der Steuerschlitz 50 ist aber nicht fest angeordnet;
seine Lage ändert sich viehmehr gemäß der Schwenkung des Entfernungseinstellers
30 bei der Einstellung der Entfernung. Der Steuerschlitz 50 b drückt nun auf das
Gelenk 40 des Zweischlags 19, 20, wodurch über den Lenker 20 und den Endanschlag
51 a der Kurve 51 der Lagerring 7 entsprechend der eingestellten Blitzleitzahl
und Entfernung verschwenkt und die notwendige Blendenöffnung selbsttätig eingestellt
wird.
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In den Fig. 1 und 2 ist dies näher dargestellt. Der-Anordnung nach
Fig. 1 ist der Fall zugrunde gelegt, daß die Blitzleitzahl 20 sei und die eingestellte
Entfernung 10 m betrage. Die Blende ist hierbei fast ganz geöffnet, d. h. auf den
Blendenwert 2,0 eingestellt. Bei der Darstellung nach Fig. 2 ist die eingestellte
Blitzleitzahl 110; die eingestellte Entfernung beträgt wieder 10 m. Der Stift 40
ist durch den Schlitz 50 b stark radial nach innen verschwenkt und drückt
daher auf den Anschlag 51 a, so daß der Lagerring 7 um einen großen Betrag
verdreht wird. Die Blendenöffnung wird hierbei verkleinert, so daß etwa ein Blendenwert
11 eingestellt wird.
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Die Ausführungsform nach Fig.3 unterscheidet sich von derjenigen nach
den Fig. 1 und 2 dadurch, daß an die Stelle des Zweischlags 19, 20 nur der Lenker
19 tritt, welcher im Lagerring 6 drehbar gelagert ist. Sein Stift 40 greift wieder
in den Steuerschlitz 50 des Entfernungseinstellers 30 ein. Zur weiteren Vereinfachung
der Anordnung gelangt bei Einstellung auf Blitzleitzahlen der Stift 40 zur Anlage
an die Steuerkante 53 des Lappens 52 des Lagerringes 7 und bewegt bei entsprechender
Vorwahl von Blitzleitzahl und Entfernung den Lagerring 7 auf Grund seiner Bewegung
in die erforderliche Lage. Gemäß Fig. 3 beträgt die Blitzleitzahl 110. Die Entfernung
ist 5 m. Die Blende stellt sich daher über den Lagerring 7 auf den Wert 22 ein.
Ein Kraftschluß zwischen Stift 40 und Anschlag 53 bzw. 51a ist im Blitzleitzahlbereich
über die Feder 17 gewährleistet.