DE1151758B - Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes fuer Moertel, Kalksand- und Kalkaschensteine - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines Zuschlagstoffes für Mörtel, Kalksand-und Kalkaschensteine Es wurde gefunden, daß man durch geeignete Behandlung die im wesentlichen aus Kieselsäure, gebranntem Kalk und Calciumsulfat bestehende und bisher praktisch wertlose, vornehmlich in denElektrofiltern von Kraftwerken als Abfallprodukt anfallende Braunkohlenflug- oder -filterasche und die dieser in ihrer chemischen Zusammensetzung nahestehende oberbayerische Pechkohlenasche in ihren Eigenschaften so verbessern kann, daß sie für mancherlei Zwecke ein wertvolles Ausgangs- oder Streckmaterial vorstellen.
• Gemäß vorliegender Erfindung wird die Braunkohlenflugasche oder Pechkohlenasche einem Hydratisierungsprozeß unterworfen, durch den bei gleichzeitiger Ablöschung des in den Aschen enthaltenen gebrannten Kalks ihre Anteile an Caleiumsulfat in den kristallwasserhaltigen Gips übergeführt werden, so daß die so behandelten Aschen bei ihrer späteren Verwendung nicht mehr die durch Wasseraufnahme gefürchteten Treiberscheinungen zeigen.
• Das Verfahren kann in der Weise ausgeführt werden, daß man die erwähnten Aschen für sich oder unter Zusatz von Stoffen, denen sie später ohnehin als Komponente zugesetzt werden sollen, einer Behandlung mit gespanntem Wasserdampf bei höherem Druck, beispielsweise von etwa 5 bis 20 atü, vorzugsweise von etwa 10 atü, aussetzt. In ersterem Fall ist es zweckmäßig, die Asche unter Zusatz von Wasser z. B. auf einem Granulierteller üblicher Art erst zu granulieren, in letzterem Fall z. B. mit Sand gemischt in einer Drucktrommel mit dem gespannten Wasserdampf zu behandeln.
• Die auf solche Weise behandelte Asche kann beispielsweise bei der Herstellung von Baumaterialien, wie Mörtel, Kalksandsteinen und Kalkaschesteinen, mit Vorteil verwendet werden. Die in den Aschen in besonders feiner Verteilung vorliegende Kieselsäure verbessert den für solche Zwecke üblicherweise verwendeten Sand, besonders wenn Feinstteile in ihm fehlen, ihr Gehalt an gelöschtem Kalk läßt Einsparungen an den jeweils benötigten Mengen von gebranntem oder gelöschtem Kalk erzielen.
• So kann ein in bekannter Weise hergestellter Kalksandstein beispielsweise bestehen aus einem aus der Dampfbehandlung eines Gemisches von 1 Teil Braunkohlenflugasche oder oberbayerischer Pechkohlenasche, 2 Teilen Branntkalk (Ca0) und 3 Teilen Sand in einer Drucktrommel hervorgehenden Produktes, dem dann noch weitere 30 Teile Sand zugesetzt sind.
• Ein analog hergestellter Kalka-schenstein kann bestehen aus einem in gleicher Weise behandelten Gemisch aus 1 Teil Braunkohlenflug- oder oberbayerischer Pechkohlenasche, 1 Teil Kalkhydrat [Ca(OH)2] und 2 Teilen Steinkohlen-Granulatschlacke oder 1 Teil der Asche, 2 Teilen Kalkhydrat und 2 Teilen Steinkohlen-Granulatschlacke, denen nach der Dampfbehandlung in der Drucktrommel noch 8 bzw. 7 Teile Granulatschlacke zugesetzt sind.
• Ein Mörtel kann bestehen aus einem in gleicher Weise behandelten Gemisch von 1 Teil Braunkohlenflug- oder oberbayerischer Pechkohlenasche, 1 Teil Kalkhydrat und 1 Teil Sand, dem nach der Dampfbehandlung noch 2 Teile Sand zugesetzt sind.
• Man kann zur Bereitung des Mörtels aber auch die Braunkohlenflugasche oder die Pechkohlenasche ohne Beifügung von Füllstoffen auf einem Granulierteller üblicher Art, lediglich unter Zugabe von Wasser granulieren lassen und das Granulat alsdann der Dampfbehandlung in der Drucktrommel unterwerfen, wobei es zu einem Pulver zerfällt. Zur Herstellung der fertigen Mörtelmischung gibt man dann beispielsweise 1 Teil Kalkhydrat und 3 Teile Sand auf 1 Teil des aus der Dampfbehandlung hervorgegangenen Pulvers zu.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines Mörtelzuschlagstoffes und einesStoffgemisches alsZusatz für die Herstellung von Kalksandsteinen und Kalkaschensteinen aus Calciumoxyd, Calciumsulfat und Kieselsäure enthaltender Braunkohlenflugasche und/oder oberbayerischer Pechkohlenasche, dadurch gekennzeichnet, daß diese Asche einer hydratisierenden Behandlung mit Wasserdampf unter erhöhtem Druck unterworfen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Wasserdampf unter etwa 5 bis 20 atü, vorzugsweise etwa 10 atü, in einer Drucktrommel erfolgt.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Asche vor ihrer Behandlung mit Wasserdampf in bekannter Weise granuliert wird.
4. 4. Verfahret! nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Asche mit den übrigen Mörtel- bzw. Steinbestandteilen, wie Calciumoxyd bzw. Calciumhydroxyd und Sand, vermischt und erst dann der Wasserdampfbehandlung ausgesetzt wird.