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Schalter- und Deckelverriegelung, insbesondere für ein druckfestes,
schlagwetter- und explosionssicheres Gehäuse Es sind Schalter- und Deckelverriegelungen,
insbesondere für druckfeste, schlagwetter- und explosionssichere Gehäuse bekannt,
in welchen z. B. ein elektrischer Schalter, beispielsweise ein Trennschalter, untergebracht
ist. Bei solchen Gehäusen ist es erforderlich, die Bewegungen des Schalters und
des Dekkels gegeneinander so zu verriegeln, daß sich der Deckel nicht öffnen läßt,
solange der elektrische Schalter eingeschaltet ist und umgekehrt, d. h., daß der
elektrische Schalter nicht betätigt werden kann, solange der Deckel geöffnet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorzugsweise für druckfeste Gehäuse,
welche durch nacheinander erfolgendes Schieben und Aufklappen des Deckels zu öffnen
sind, ein Scharnier mit einer zur Verriegelung einer Schaltwelle axial schiebbaren
Scharnierachse bekannt, die quer zu ihrer Längsachse unterteilt ist. Dieses Gehäuse
hat den Nachteil, daß der Deckel nur an einer Seite geführt ist und sich beim Auftreten
eines 'C7berdruckes im Gehäuse einseitig öffnen kann, wodurch die Schlagwetter-
und Explosionssicherheit des Gehäuses beeinträchtigt ist.
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Den gleichen Nachteil hat eine andere bekannte Verriegelung für schlagwettergeschützte
Schaltkästen mit Keilverschluß, bei welcher ein am. Schaltkasten geführter, in eine
Bohrung der Schalterwelle unmittelbar eingreifender Verriegelungsbolzen in seiner
Freigabestellung für den Schalter in Einschaltstellung mit einem Bund sperrend auf
die Nase einer auf dem Deckeldrehbolzen angebrachten Verriegelungsbuchse wirkt.
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Auch sind Verriegelungen bekannt, bei denen der Deckel des Gehäuses
an einer Längsseite des Gehäuses drehbar gelagert und noch in der Nähe einer Ecke
der gegenüberliegenden Längsseite verriegelbar ist. Diese Verriegelung hat noch
den Nachteil, daß sich der Deckel beim Auftreten eines Überdruckes im Innern des
Gehäuses an einer Ecke öffnen kann, so daß noch an dieser Stelle Flammen aus dem
Innern des Gehäuses aus dem Gehäuse nach außen gelangen und die Schlagwetter- und
Explosionssicherheit des Gehäuses in Frage stellen können.
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Diese Nachteile sind zwar bei einer Schalter- und Deckelverriegelung
vermieden, bei der Klauen auf der dem Deckelscharnier gegenüberliegenden Seite des
Deckels angeordnet sind, die nach dem Schließen des Deckels unter einem Flansch
am Gehäuserand greifen und dadurch den Deckel an der der Deckelscharnierseite gegenüberliegenden
Seite fest auf den Flansch drücken. Diese Verriegelungsvorrichtung hat aber den
anderen Nachteil, daß der Deckel beim Öffnen und Schließen in der einen und in entgegengesetzter
Richtung gegenüber dem Gehäuse verschoben werden muß, was zu Unzuträglichkeiten
führen kann, weil Kanten des Scharniers, des Deckels und des Gehäuses sowie der
Klauen miteinander in Verbindung treten müssen und dabei beschädigt werden können,
was ebenfalls die Schlagwetter- und Explosionssicherheit des Gehäuses beeinträchtigen
kann.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalter- und Deckelverriegelung,
insbesondere für ein druckfestes, Schlagwetter- und explosionssicheres Gehäuse,
bei dem der Deckel beim Öffnen und Schließen nur verschwenkbar ist ohne jede Relativbewegung
gegenüber dem Gehäuse, mit einer Verriegelungsstange und einer Deckelverschlußvorrichtung
auf der Seite des Gehäuses, die der Scharnierwelle gegenüberliegt. Die genannten
Nachteile werden bei einer solchen Verriegelungseinrichtung erfindungsgemäß dadurch
vermieden, daß die Deckelverschlußvorrichtung als Deckelverschlußwelle ausgebildet
und die Verriegelungsstange in einen dem Deckel zugeordneten Dekkelverriegelungsstangenteil
und einen dem Schalter zugeordneten Schalterverriegelungsstangenteil unterteilt
ist, und daß diese Verriegelungsstangenteile in an sich bekannter Weise aufeinander
im Bereich der Mittelachse der Deckelscharnierwelle einwirken, und daß die Deckelverschlußwelle
vom Deckelverriegelungsstangenteil beeinflußt wird.
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Durch die Erfindung werden nicht nur die genannten Nachteile vermieden,
sondern es ist auch eine Deckel- bzw. Schalterverriegelung geschaffen, welche nicht
überlistet werden kann, d. h. also, daß die Verriegelung nicht ohne Zerstörung oder
Entfernung irgendwelcher zu ihr gehörenden Teile oder ohne
Anwendung
besonderer Hilfsmittel aufgehoben werden kann.
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Dabei können die beiden Verriegelungsstangenteile bei geschlossenem'
Gehäusedeckel einen Win4el miteinander bilden. Terrier kann-,der- dem Schalter zugeordneteSchalterverriegelungsstangenteil
unter der Wirkung einer Drucldeder stehen, die bestrebt ist, den Schalter zu. entriegeln.
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Einweiteres besonderes Kennzeichen derErfindung besteht darin, daß
die Deckelverschlußwelle zwei Aussparungen hat, von denen die eine mit einer Deckelrippe
und die andere mit dem Deckelverriegelungsstangenteil zusammenarbeitet, wobei diese
Aussparungen auf verschiedenen Seiten der Deckelverschlußwelle angeordnet sein können.
Ferner ist es gemäß der weiteren Erfindung vorteilhaft, die Verriegelungseinrichtung
so auszubilden, daß der dem Dekkel zugeordnete Deckelverriegelungsstangenteil in
der Deckelschamierwelle geführt ist und eine Keilfläche zur Beeinflussung des Schalterverriegelungsstangenteiles
hat.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind aus der folgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung zu entnehmen, das in den
Fig. 1 bis 6 schematisch dargestellt ist. Von diesen zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
und Fig. 2 und 3 Schnitte durch das Gehäuse mit der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung.
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Die übrigen Figuren sind teilweise Ansichten und teilweise Schnitte
von Einzelteilen.
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Das Gehäuse besteht aus dem Gehäuseunterteilt, dem Deckel 2 mit mehreren
über die Länge des Gehäuses verteilten Rippen 3 und einer Scharnierwelle 4, gelagert
in Lagerböcken 5, und einer Deckelverschlußwelle 6, gelagert in Lagerböcken 7. Die
Rippen 3 sind mit Hilfe von Stiften 3 b mit der Scharnierwelle 4 fest verbunden.
Sie haben halbkreisförmige Aussparungen 3 a (s. Fig. 5 a). In diese greift die Deckelverschlußwelle
6 ein, wenn der Deckel 2 geschlossen ist. Die Deckelverschlußwelle 6 hat Aussparungen
6 a und 6 b und einen Handgriff 6 c.
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Die Schalter- und Deckelverriegelung besteht aus einer Verriegelungsstange,
die in den dem Deckel 2 zugeordneten Deckelverriegelungsstantenteil 8 und den dem
nicht dargestellten Schalter zugeordneten Schalterverriegelungsstangentei110 unterteilt
ist. In die Aussparung 6 b der Deckelverschlußwelle 6 greift der dem Deckel 2 zugeordnete
Deckelverriegelungsstangenteil 8 bei geschlossenem Deckel 2 ein. Dieser Deckelverriegelungsstangenteil
8 ist in Lagerböcken 8 a geführt; an ihm ist ein Antriebsteil 8 b befestigt. Dieses
hat ein Langloch 8c, in welches der exzentrisch angeordnete Fortsatz 11 eines Verriegelungsbolzens
11a eingreift. Der Verriegelungsbolzen ist in ; einem Klotz 11 b drehbar gelagert,
und nur mit einem Spezialschlüssel, z. B. mit einem Dreikantschlüssel, zu betätigen.
Der Antriebsteil 8 b hat eine Nase 8 d. Diese greift in die Aussparung 6 b der Deckelverschlußwelle
6 ein, wenn der Deckel 2 geschlossen und verriegelt ist. Der Deckelverriegelungsstangenteil
8 ist außer in den Lagerböcken 8 a noch in einer Bohrung 8 e der Schamierwelle 4
geführt und mit einem Keil 13 versehen. Dieser arbeitet mit einer entsprechend
abgeschrägten Fläche des zum Schalter gehörenden Schalterverriegelungsstangenteiles
10 zusammen. Dieser Schalterverriegelungsstangenteil 10 ist in einem Lagerklotz
10a gelagert. Er hat einen Anschlag 10 e, gegen den sich eine Druckfeder
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abstützt, die mit ihrem anderen Ende am Lagerklotz 10b anliegt.
Der Schalterverriegelungsstangenteil 10
hat außerdem eine Sperrnase 10 c.
Mit 12 ist die Schalterwelle bezeichnet. Sie trägt eine Verriegelungs-Scheibe 12
a und den Schaltergriff 12 b. Die Verriegelungsscheibe 12a hat eine Aussparung 12c.
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Die Verriegelung arbeitet folgendermaßen: In den Fig. 1 und 2 ist
der Zustand dargestellt, in welchem der Gehäusedeckel 2 geschlossen und verriegelt
ist und der Schalter betätigt werden kann. Eine Entriegelung des Deckels ist unmöglich,
weil hierzu ein Verschieben des Deckelverriegelungsstangenteiles 8 nach unten erforderlich
ist. Diese Verschiebung ist aber durch den Keil 13 und die Fläche 10 d am Schalterverriegelungsteil
10 unmöglich gemacht, der sich nicht nach rechts bewegen kann, weil bei eingeschaltetem
Schalter die Sperrnase 10 c auf den Rand 12d der Scheibe 12a stößt.
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Soll der Deckel geöffnet werden, so ist zunächst durch Drehen des
Handgriffes 12 b der Schalter zu öffnen. In der geöffneten Stellung steht die Aussparung
12 c der Sperrnase 10 c gegenüber (vgl. Fig. 3). Nunmehr kann durch Betätigen des
beispielsweise als Dreikant ausgeführten Verriegelungsbolzens 11a der Deckelverriegelungsstangenteil.8
nach unten bewegt werden. Dabei legt sich der Keil 13 vor den Schalterverriegelungsstangenteil
10 und drückt bei dieser Bewegung den Schalterverriegelungsstangenteil nach rechts
und damit die Nase 10 c in die Aussparung 12 c unter gleichzeitiger Spannung der
Druckfeder 11: Außerdem bewegt sich das Antriebsteil 8 b des Dekkelverriegelungsstangenteiles
nach unten, so daß nunmehr die Deckelverschlußwelle 6 frei wird und gedreht werden
kann. Zum öffnen des Deckels 2 ist jetzt noch die Deckelverschlußwelle 6 in die
in der Fig. 5 b dargestellte Lage zu drehen. Dadurch werden die Enden der Rippen
3 frei, indem die Aussparungen 6 a die Rippen 3 freigeben. Nunmehr kann der Deckel
2 geöffnet werden.
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Die Nase 8 d des Antriebsteiles 8 b hat den Zweck, ein Verschieben
des Deckelverriegelungsstangenteiles 8 bei einem zu kleinen Öffnungswinkel des Deckels
2 zu verhindern und. gleichzeitig damit zu verhindern, daß bei einem kleinen Öffnungswinkel
der Schalter eingeschaltet werden kann.
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Die Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 3 und
die Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI nach der Fig. 1, jeweils in Pfeilrichtung
gesehen. In der Fig. 4 ist die Bohrung für- den Schalterverriegelungsstangenteil
10 mit 14 bezeichnet.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht unter anderem auch darin,
daß mit einer Deckelverschluß- und einer Schalterwelle eine in zwei Teile unterteilte
Riegelstange kombiniert ist; deren Teile dem Deckel bzw. dem Schalter zugeordnet
sind, von denen der eine Teil einer die Verriegelung des zu ihm gehörenden Teiles
aufhebenden Federkraft unterliegt und der andere Teil von Hand betätigt wird, um
die gewünschte Betriebsstellung der Verriegelung einstellen zu können.