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Mehrfach-Höchstspannungsschalter In Hochspannungsschaltanlagen verwendet
man bei den Spannungen zwischen 110 und 380 kV Schalter, die auf einem
Untergestell, das zumeist fahrbar ist, je Pol zwei, drei und mehr Polsäulen
aufweisen. Mit Polsäulen sind dabei die Tragstützer mit den Schaltkammern, die üblicherweise
Doppelschaltkammern sind, bezeichnet. Für Spannungen von z. B. 380 kV
erfordert
die Anordnung der Polsäulen bereits eine beträchtliche Länge des Untergestells.
So sind hierfür Schalter bekanntgeworden, bei denen sechs Polsäulen auf einem Fahrgestell
untergebracht sind. Werden nun Schalter mit noch mehr Polsäulen bei sehr hohen Leistungen
oder bei Spannungen über 400 kV notwendig, so führt dies zu praktisch untragbar
großen Längen der Untergestelle.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Mehrfach-Höchstspannungsschalter,
der vorzugsweise ein Druckgasschalter ist, aber auch ein Flüssigkeitsschalter des
ölarmen Typs oder ein Expansionsschalter sein kann, bei dem je Phase Schalteinheiten
mit zwei, drei oder vier Polsäulen auf Untergestellen, insbesondere fahrbaren Druckgaskesseln
von je der Abschaltleistung entsprechender Länge, angeordnet sind. Um die
Nachteile, die sehr lange Untergestelle mit sich bringen, zu vermeiden und um andererseits
Höchstspannungssehalter der verschiedenen Spannungsreihen und/oder Leistungen bei
nur wenigen Grundtypen und dementsprechend kleiner Lagerhaltung in einfacher Weise
zusammenzustellen bzw. bereits vorhandene Schalter erweitern zu können, sind bei
dem Mehrfach-Höchstspannungsschalter nach der Erfindung bei höheren Spannungen und/oder
Leistungen mehrere selbständige Schaltereinheiten unter gleichzeitiger Erhöhung
der Isolation gegen Ende durch Vergrößern ihrer Stützer zu einem Gesamtschalter
zusammengesetzt. Dieser Schalter kann also nach dem Baukastensystein gefertigt werden,
so daß ein Schalter beispielsweise ein Grundgestell mit vier Polsäulen aufweist,
dem, je nach der Höhe der Spannung, ein gleiches oder kleineres Gestell mit
zwei oder drei Polsäulen als selbständige Schaltereinheit hinzugefügt wird. Dadurch
wird die Länge der Teiluntergestelle nicht zu groß und der Gesamtschalter bleibt
transportfähig. Außerdem können auf diese Weise auch bereits vorhandene Schalter
von niedrigen Spannungen auf höhere umgestellt werden, ohne daß eine Auswechselung
des schon in der Anlage befindlichen Schalters notwendig ist, wie es bisher üblich
war. Dies bedeutet eine wesentliche Verringerung des technischen Aufwands für die
Schaltanlage.
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Damit bei Druckgasschaltern die einander entsprechenden Polsäulen
innerhalb der Schaltanlage den gleichen Abstand von einem festen Bezugspunkt der
Anlage haben, was für eine klare übersicht über die gesamte Schaltanlage wünschenswert
ist, wird der Mehrfach-Höchstspannungsschalter zweckmäßig je nach der Höhe der Abschaltleistung
aus Einzelschaltern mit langen und kurzen Untergestellen zusammengesetzt. Wären
beispielsweise nur lange Fahrgestelle vorhanden, so ließe sich unter Umständen bei
der Aneinanderreihung der Schalter ein gleichmäßiger Ab-
stand der Polsäulen
verschiedener Phasen nicht einhalten. Dementsprechend werden, je nach der
verlangten Spannung und/oder Leistung, an bereits vorhandene Schalter Einzelschalter
mit solchen Untergestellen angereiht, daß ihre Polsäulen mit den Polsäulen der benachbarten
Phasen der Anlage jeweils in einer Linie liegen.
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Mit Schaltern, die entsprechend der Erfindung aufgebaut sind, kann
ein Schaltanlagenbauer sämtliche vorkommenden Spannungsreihen und Leistungen mit
Schaltern versehen, die tragbare Abmessungen haben und nur wenige Grundtypen erfordern.
Diese vorteilhafte Eigenschaft der erfindungsgemäß aufgebauten Schalter geht besonders
klar aus der Zeichnung hervor, in der Schalter der verschiedenen Spannungsreihen
und Leistungen übersichtlich zusammengestellt sind.
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In Fig. 1 sind zwei Schaltertypen für 110 bis
130 kV symbolisch dargestellt, wobei der Schalter 1
ein kurzes Untergestell
und der Schalter 2 ein längeres Untergestell aufweisen. Das Untergestell ist mit
a
und die Polsäulen sind mit b bezeichnet. Bei Druckgasschaltem sind
die Untergestelle als fahrbare Druckgaskessel ausgebildet. Für Schalter der Spannungsreihe
220 kV dienen die in Fig. 2 dargestellten Schalter 3 und 4 mit
je drei Polsäulen, wiederum auf einem kurzen und einem langen Untergestell.
Für höhere
Leistungen bei der gleichen Spannung verwendet man entsprechend
Fig, 3 jeweils vier Polsäulen, die in vier möglichen Ausführungsarten auf
Untergestellen angeordnet sein können. Entweder nimmt man zwei Einzelschalter mit
kurzen Untergestellen oder zwei Einzelschalter mit einem kurzen und einem langen
Untergestell oder nur ein Untergestell, das jeweils kurz oder lang gehalten sein
kann. Ein langes Untergestell ermöglicht beispielsweise als Druckgaskessel eine
höhere Schaltleistung.
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Fig. 4 zeigt jeweils zwei Einzelschalter mit zwei bzw. drei Polsäulen.
Dieser Schalter ist für 300 kV gedacht. Die Einzelschalter sind derart zusammengestellt,
daß die Polsäulen von einem festen Bezugspunkt aus in der gleichen Linie liegen
wie die Polsäulen bei dem Schalter nach Fig. 3. In Fig. 5 sind Mehrfachschalter
für 380 kV dargestellt, die ebenfalls in verschiedener Weise ausgebildet
sein können. Jeder Schalter enthält sechs Polsäulen ' die entweder auf jeweils
zwei oder drei Einzelschalter verteilt sein können. Hier ist wiederum die Verwendung
von kurzen und langen Untergestellen möglich, um den gleichen günstigen Abstand
der Polsäulen zueinander einzuhalten. Die in Fig. 5 dargestellten Schalter
sind beispielsweise für eine kleinere Schaltleistung vorgesehen. Schalter, die für
eine höhere Schaltleistung ausgelegt sind, enthalten sieben Polsäulen pro Schalter
bei der gleichen Spannung von 380 kV. Diese sind in Fig. 6 dargestellt.
Eine noch höhere Schaltleistung bei 380 kV ergeben Schalter, die acht Polsäulen
haben, wie sie in Fig. 7 gezeigt sind. Auch hier sind die verschiedensten
Kombinationen der Einzelschalter mit kurzem und langem Untergestell möglich,
je nachdem, welche Schalter bereits in der Anlage vorhanden gewesen sind,
falls diese auf eine höhere Spannung und/oder Leistung gebracht werden sollen. In
allen Fällen bleibt die Symmetrie der Anlage durch die Kombinationsmöglichkeit von
Schaltern mit kurzem und langem Untergestell gewahrt. Neben den gezeigten Zusammenstellungen
der Einzelschalter sind, je nach der geforderten Spannung und/oder Leistung,
natürlich auch andere Kombinationen möglich.