DE1148200B - Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Loesungen

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DE1148200B DEF27716A DEF0027716A DE1148200B DE 1148200 B DE1148200 B DE 1148200B DE F27716 A DEF27716 A DE F27716A DE F0027716 A DEF0027716 A DE F0027716A DE 1148200 B DE1148200 B DE 1148200B
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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/14Purification of sugar juices using ion-exchange materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)
  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Treatment Of Liquids With Adsorbents In General (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Lösungen Es ist bekannt, Zuckerlösungen mit Hilfe von lonenaustauschem zu entsaltzen, wobei verschiedene Schaltungsmöglichkeiten bestehen. Technisch wird häufig so gearbeitet, daß zuerst durch einen Kationenaustauscher eine Entbasung erfolgt und durch nachgeschaltete Anionenaustauscher die frei gemachten Säuren gebunden werden. Um der Gefahr der Invertzuckerbildung zu begegnen, wird aber auch mit der umgekehrten Schaltung, also zuerst Anionenaustauscher, dann Kationenaustauscher, gearbeitet. Man erhält in allen Fällen Zuckerlösungen, die, praktisch keine salzbildenden Bestandteile mehr enthalten.
  • Bei diesen Verfahren wurde aber gleichzeitig auch beobachtet, daß eine mehr oder minder starke Aufhellung bzw. Entfärbung erfolgt. Dieser Entfärbungseffekt erfolgt in erster Linie durch die Anionenaustauscher.
  • Eine weitere Beobachtung ging dahin, daß diese Entfärbungseffekte mit der Zeit nachließen bzw. nur durch besondere Regenerierverfahren unter Schwierigkeiten aufrechterhalten werden konnten. In Verfolg dieser Beobachtungen wurden dann spezielle Adsorbentien für ganz spezielle Entfärbungsverfahren entwickelt. Aber auch dabei ist die Aufrechterhaltung der Entfärbungswirkung an spezielle, auch kostspielige Regenerierverfahren gebunden. Diese getrennte Entfärbung und Entsalzung ist aus wirtschaftlichen Gründen nur in Ausnahmefällen tragbar.
  • Für Anionenaustauscher, speziell stark basische Anionenaustauscher, die sich von vernetzten Polymerisaten ableiten, wurden schon Herstellungsverfahren beschrieben, bei denen Körper mit sehr großem innerem Porenvolumen erhalten werden. Dies wird erreicht durch eine sehr geringe Vernetzung der Polymerisate, wobei allerdings starke Quellungen in Kauf genommen werden müssen, oder durch Aufbau von quellungsstabilen Austauschern mit Schwammstruktur.
  • Anionenaustauscher mit einem derartigen physikalischen Aufbau zeichnen sich nun gegenüber den klassischen Typen dadurch aus, daß sie große, Moleküle nicht nur zu binden vermögen, sondern auch wieder auf einfache Weise auf dem Wege einer Regeneration mit Chemikalien, wie z. B. NaC1-, NaOH-und/oder HCI-Lösungen, abgeben, Es wurde nun gefunden, daß man den Entfärbungseffekt in Entsalzungsanlagen für zuckerhaltige Lösungen wesentlich steigem kann, wenn man in diesen Anlagen Kationenausauscher auf Basis von nicht sproßpolymerisierten vernetzten Polymerisaten verwendet, die Schwammstruktur besitzen. Dieser Befund ist sehr überraschend, da nach den bisherigen Beobachtungen die üblichen Kationenaustauscher auf Kunstharzbasis mit Gelstruktur praktisch keine oder nur eine sehr geringe Entfärbungswirkung zeigen. Aufhellungen in Säften, die derartige Kationenaustauscher durchlaufen haben, sind ün wesentlichen durch die eingetretene pl,-Anderung bedingL Außerdem wurde bisher die Meinung vertreten, daß die farbgebenden Begleitstoffe in zuckerhaltigen Lösungen, insbesondere in Rüben- oder Rohrzuckersäften, im wesentlichen neutrale bzw. saure Körper darstellen.
  • Kationenaustauscher auf Basis von nicht sproßpolymerisierten vernetzten Polymerisaten, die eine Schwammstruktur besitzen, sind beispielsweise in der deutschen Auslegeschrift 1113 570 beschrieben. Diese vernetzten Polymerisate werden erhalten, indem Monomere mit einer und mit mehreren olefinischen Doppelbindungen in Gegenwart von mindestens 10 0/1) (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) solcher inerten organischen Lösungsmittel für die Monomeren mischpolymerisiert werden, die in den Polymerisaten eine Schwammstruktur erzeugen. Als Lösungsmittel für die Monomeren kommen solche in Frage, in denen die Polymerisate praktisch nicht quellbar sind, wie aliphatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Äther oder Nitroverbindungen. Vorzugsweise wird die Polymerisation in wäßriger Suspension unter Erzeugung von Perlpolymerisaten durchgeführt. Zur Herstellung der Austauscher können beispielsweise Monomere aus Styrol und Divinylbenzol eingesetzt und die erhaltenen Mischpolymerisate nachträglich sulfoniert werden. Ferner kann die Polymerisation unter Verwendung von olefinisch ungesättigten Carbonsäurederivaten durchgeführt und das erhaltene Mischpolymerisat nachträglich verseift werden. Die erhaltenen Kationenaustauscher sind dadurch gekennzeichnet, daß sie von kleinen Äderchen durchzogen sind, die sich durch ein milchig trübes, opakes bis undurchsichtig weißes Aussehen zu erkennen geben.
  • Diese Austauscher sind in der Lage, auch relativ große, Moleküle zu binden und letztere bei Regeneration nüt Regenzrationsmitteln wieder abzugeben. Mit diesen Kationenaustauschem gelingt es, die in den Zuckerlösungen enthaltenen verschiedenen Farbkomplexe durch den für sie spezifischen lonenaustauscher zu binden, wodurch nicht nur eine Reinheitserhöhung im Endprodukt, sondern vor allem auch eine Erleichterung der notwendigen Regeneration erreicht wird.
  • Diese Kationenaustauscher können in Ionenaustauscheranlagen für die Reinigung von Zuckerlösungen in den an sich bekannten Kombinationen mit Anionenaustauschern verwendet werden, wobei als Anionenaustauscher solche auf Basis von nicht sproßpolymerisierten vernetzten Polymerisaten mit Schwaminstruktur besonders geeignet sind. Derartige schwammförmige Anionenaustauscher sind beispielsweise in den deutschen Auslegeschriften. 1045 102, 1049 583 und 1054 715 beschrieben.
  • Die Herstellung dieser Anionenaustauscher erfolgt in der Weise, daß die für die Erzeugung der vernetzten Polymerisate erforderlichen Monomeren in Gegenwart von mindestens 2011/o (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) solcher inerten organischen Lösungsmittel für die Monomeren durchgeführt wird, die in den Polymerisaten eine Schwanimstruktur erzeugen. Als Monomere werden Gemische aus monovinylaromatischen Verbindungen, wie Styrol und polyolefinisch ungesättigten Verbindungen, die mit den genannten monovinylaromatischen Verbindungen unter Bildung von vernetzten Polymerisaten mischpolymerisierbar sind, verwendet, wie Styrol, Divinylbenzol, Glykol, Dirnethacrylat. Als Lösungsmittel für die Monomeren kommen solche in Frage, in denen aromatische Vinylpolymerisate praktisch weder lös-Ech noch quellbar sind, wie aliphatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Alkohole und aliphatische Ketoverbindungen. Die Lösungsmittel werden vorzugsweise in Mengen von 40 bis 2000/ly (berechnet auf das Gewicht der Monomeren) verwendet. Die erhaltenen vernetzten Polymerisate mit Schwammstruktur werden anschließend in an sich bekannter Weise chloralkyliert und aminiert oder nitriert, reduziert und gegebenenfalls alkyliert. Ferner können die genannten Polymerisate in Gegenwart von Quellungsmitteln und Friedel-Krafts-Katalysatoren mit einem N-Halogenalkylphthalimid kondensiert, die erhaltenen Reaktionsprodukte verseift und gegebenenfalls alkyliert werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß diese schwammförmigen Anionenaustauscher, wenn sie in der Hydroxylforra eingesetzt werden, ein ausgezeichnetes Entfärbungsvermögen für Zuckerlösungen bei hoher Austauschkapazität besitzen und daß diese Eigenschaftern auch bei längerem Betrieb und wiederholter Regenerierung der erschöpften Austauscher erhalten bleiben. Durch die kombinierte Anwendung der schwammförmigen Kationen- und Anionenaustauscher gelingt es somit, die Zuckersäfte nicht nur zu entmineralisieren, sondern auch praktisch vollständig zu entfärben. Es ist sowohl die Schaltung Kationenaustauscher-Anionenaustauscher wie auch umgekehrt möglich. Es können aber auch Kombinationen n-üt mehr als zwei hintereinandergeschalteten Filtern gewählt werden. Dabei wird die Wahl der zweckmäßigsten Kombination durch den Charakter des zu reinigenden Saftes bestimmt. Es ist auch möglich, z. B. vor die genannten H'- bzw. OH'-Austauscher einen Anionenaustauscher im Neutralaustausch, vorzugsweise einen mit Chlorid- oder Sulfationen beladenen quaternären Anionenaustauscher mit Gel- oder Schwammstruktur zu schalten, der ausschließlich als Entfärbungsfilter und nicht als Entsalzungsfilter wirkt.
  • Bei der Ausarbeitung des vorliegenden Verfahrens wurde nun weiter beobachtet, daß die von dem schwammförinigen Kationenaustauscher aufgenommenen Farbkomplexe in einer relativ engen Zone gebunden werden. Diese Zone durchwandert mit steigender Belastung das Filter. Verantwortlich für diese Erscheinung sind die gleichzeitig vom Kationenaustauscher gebundenen anorganischen Kationen, wie z. B. Ca", Mg" und K#, die mengenmäßig stärker vertreten sind und organische Moleküle aus dem Kationenaustauscher verdrängen. Dies-- Beobachtung ist auch gleichzeitig ein Beweis für die leichte Regenerierbarkeit dieser Austauscher.
  • Hieraus ergibt sich eine weitere interessante Schaltungsmöglichkeit. Schaltet man dem schwammförmigen Kationenaustauscher einen üblichen gelförmigen Kationenaustauscher vor, welcher großmelekulare Verbindungen kaum oder gar nicht aufnehmen kann, so verhindert man den beschriebenen Verdrängungseffekt. Der erste Kationenaustauscher bindet praktisch nur die stark. dissoziierten, kleinen Ionen, wie z. B. Ca", Mg", K'. Der nachge-schaltete zweite Kationenaustauscher wird dann als Wasserstoffionenaustauscher betrieben und hat nur noch die farbgebenden, schwach oder gar nicht dissoziierten Komplexe aufzunehmen, wobei durch den Ausfall des Verdrängungseffektes gleichzeitig eine größere Leistung erzielt wird.
  • Für die nachstehend beschriebenen Beispiele wurden folgende Ionenaustauscher verwendet: Ki: Kationenaustauscher mit Gelstruktur, hergestellt durch Sulfonierung eines mit 10 1/o Divinylbenzol vernetzten Polystyrols, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium erhalten wurde.
  • K2: Kationenaustauscher mit Schwammstruktur, hergestellt gemäß Beispiel 3 der deutschen Auslegeschrift 1113 570 durch Sulfonierung eines mit 10 % Divinylbenzal vernetzten, Polystyrols, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium in Gegenwart von 1000/a Testbenzin (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) erhalten wurde.
  • KS: Kationenaustauscher mit Schwammstruktur, hergestellt durch Sulfonierung eines mit 10,D/o Divinylbenzol vernetzten Polystyrols, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium in Gegenwart von 8011/o n-Heptan (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) erhalten wurde.
  • X4: Kationenaustauscher mit Gelstruktur, hergestellt durch alkalische Verseifung eines mit 5 0/9 DivinylbenzoI vernetzten Polyacrylsäuremethylesters, der durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium erhalten wurde. K.5: Kationenaustauscher mit Schwammstruktur, hergestellt durch alkalische Verseifung eines mit 5 % Divinylbenzol vernetzten Polyacrylsäuremethylesters, der durch Suspensionspolymerisation in wäßrigern Medium in Gegenwart von X% n-Octan (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) erhalten wurde.
  • Al: Anionenaustauscher mit tertiären Aminogruppen und Gelstruktur, hergestellt durch Aminierung eines chlormethylierten, mit 1011/o Äthylenglycoldimethacrylat vernetzten Polymethylstyrols, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium erhalten wurde.
  • A#,: Anionenaustauscher mit tertiären Aminogruppen und Schwammstruktur, hergestellt gemäß Beispiel 4 der deutschen Auslegeschrift 1045 102 durch Aminierung eines chlonnethylierten, mit 10% Äthylenglycoldimetbacrylat vemetzten Polymethylstyrols, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium in Gegenwart von 6011/o n-Decanol (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) erhalten wurde.
  • A3: Anionenaustauscher mit tertiären Aminogruppen und Gelstruktur, hergestellt durch Aminomethylierung und anschließendeAlkylierungvon mit 61/o Divinylbenzol vemetztem Polystyrol, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium erhalten wurde.
  • A4: Anionenaustauscher mit tertiären Aminogruppen und Schwammstruktur, hergestellt durch Aminomethylierung und anschließende Alkylierung von mit 101/o Divinylbenzol vemetztem Polystyrol, das durch Suspensionspolymerisation in wäßrigem Medium in Gegenwart von 70% n-Octan (bezogen auf das Gewicht der Monomeren) erhalten wurde. Beispiel 1 Zur Entsalzung und Entfärbung einer Rohrzuckerlösung mit 251 Brix und einer Farbzahl von 130'Stammer/100'Brix wurden einmal die AustauscherK1 und A, mit Gelstruktur und zum anderen die Austauscher K., und A., mit Schwammstruktur verwendet wobei die Kitionenaustauscher Ki und K., mit 1011/oiger Salzsäure und die Anionenaustauscher Al und A., mit 5%iger Natronlauge regeneriert worden waren. Bei einer spezifischen Belastung von 5 wurde neben einer praktsich vollständigen Entsalzung die folgende Entfärbung in Prozent beobachtet:
    Entfärbung in Prozent nach Volumteilen jr- Volumteil Austauscher
    1 1 2 3 4 5 6 7
    Nach K, ............. 29 29 28 27,5 27,5 27 26,5
    NachAl ..ll,.1.,11.. 32 32 32 31 31 31 31
    Nach K2 ............. 69 69 68 67 65 63 55
    Nach A . ............. 98 98 98 98 98 98 97
    Die gegenüber den Austauschern mit Gelstruktur mit besserer Entfärbungswirkung der Austauscher mit Schwammstruktur ist deutlich erkennbar. Beispiel 2 Eine Rohzuckerlösung mit 25' Brix und einer Farbzahl von 128'Stammer/100'Brix wurde über drei hintereinandergeschaltete Filter filtriert, von denen Filterl den KationenaustauscherK1 mit Gelstruktur, Filter 2 den Kationenaustauscher K, mit Schwammstruktur und Filter 3 den schwach basisehen AnionenaustauscherA4 mit Schwammstruktur enthielt. Filter 1 und 2 waren mit 101/oiger Salzsäure und Filter 3 mit 5%iger Natronlauge regeneriert worden.
    Folgende Entfärbung in Prozent wurde, beobachtet:
    Liter Filtrat je Liter Austauscher
    5 10 1 15 20
    Nach Filter 1 ............................. 32 20 20 20 18
    Nach Filter 2 ............................. 72 60 60 60 60
    Nach Filter 3 ............................. 98 99 99 1 99 99
    Nach Regeneration der Filter 1 und 3 wurden praktisch die gleichen Werte erhalten. Eine Regeneration des Filters 2 war erst nach sechs Regenerationen der Filter 1 und 3 erforderlich. Hierzu wurde der Regenerationsablauf des Filters 3 über das Filter 2 geleitet, um die färbenden Bestandteile vom Kationenaustauscher zu entfernen. Nachdem auch das Waschwasser des Filters 3 über Filter 2 geleitet worden war, wurde der Ablauf des Filters 2 alkalisch und damit praktisch alle färbendenVerunreinigungen aus Filter 2 entfernt. Nach Verdrängen der alkalischen Regenerationslauge wurde Filter 2 mit 101/o-iger Salzsäure in die H-Form. übergeführt, wobei der ganze Ablauf zur Vorregeneration von Filter 1 verwendet wurde.
  • Man erkennt, daß die Entfärbung durch den Kationenaustauscher K2 mit Schwamnistruktur wesentlich größer ist als durch den Kationenaustauscher K, mit Gelstruktur.
  • Die überlegenheit der Entfärbungswirkung von Kationenaustauschern mit Schwammstruktur gegenüber solchen mit Gelstruktur zeigt sich nicht nur bei Rohrzuckerlösungen, sondern z. B. auch bei verdünnten Rübenzuckermelassen und Grünabläufen. Beispiel 3 Es wurde die Entfärbung in Prozent bestimmt, die bei der Behandlung einer auf 25' Brix verdünnten Rübenzuckermelasse mit einem Farbwert von 20' Stammer mit den Kationenaustauschern K, und K2 (beide Austauscher waren mit 10%iger Salzsäure regeneriert worden) auftrat:
    Liter Filtrat je Liter Austauscher
    5 10 15 20 1 25 30
    K, mit Gelstruktur .............................. 20 13 9 7 6 - 3
    YC2 mit Schwammstraktur ........................ 77 70 68 6 -20 -60
    1 0
    Die in der Tabelle enthaltenen negativen Werte bedeuten, daß die Färbung des Filtrates höher war als die des Zulaufes. Es zeigt sich, daß bei 20 1 Filtrat je Liter Austauscher K, eine wesentlich höhere Entfärbungswirkung besitzt. Zufolge seiner geringeren Gesamtkapazität werden die Farbstoffe durch die früher eintretende Erschöpfung der Entbasungskapazität auch früher als bei Ki wieder abgestoßen.
  • Wird für die Versuche des Beispiels 3 eine bereits entbaste Rübenzuckermelasse verwendet, so zeigt sich die überlegene Entfärbungswirkung der Kationenaustauscher mit Schwammstraktur besonders deutlich, da in diesem Falle nur die Entfärbungs-, nicht aber die Entbasungskapazität in Anspruch genommen wird. Beispiel 4 Eine verdünnte, entbaste Rübenzuckermelasse von 12' Brix mit einem Farbwert von 10' Stammer wurde vergleichsweise über die mit 1011/04ger Schwefelsäure regenerierten Kationenaustauscher Ki und K, filtriert. Hierbei wurde folgende Entfärbung in Prozent beobachtet:
    Liter Filtrat je Liter Austauscher
    10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
    K, 3
    8 57 5 55 55
    7 0 0 11 0 50
    ...... 715 70 60
    K2
    5 630
    60 5
    0 0
    Auch bei der Entbasung und Entfärbung von Glucoselösungen, wie sie durch Hydrolyse von Stärke oder Holz erhalten werden, bringt die Verwendung von Kationenaustauschern mit Schwammstruktur Vorteile. Beispiel 5 Eine durch saure Hydrolyse von Holz erhaltene sogenannte Holzzuckerlösung wurde durch Filtration über den KationenaustauscherK1 entbast und besaß einen Trockensubstanzgehalt von 10,3' Brix bei einem Farbwert von 7,8'Stamnier. Diese entbaste Holzzuckerlösung wurde in ParalleIversuchen über je 1 1 der Kationenaustauscher K 1, K,3, K4 und K5 filtriert, wobei folgende Entfärbungswerte in Prozent beobachtet wurden:
    Liter Filtrat je Liter Austauscher
    10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
    K 20 lo 0
    1 0 0 0 o 0 0 0
    K . .......... 75 70 68 65 65 65 65 64 64 1 63
    Y-j .......... 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0
    K4 .......... 45 40 40 38 38 37 35 33 31 30
    Dieses Beispiel zeigt gleichzeitig, daß nicht nur bei den Kationenaustauschem mit Sulfonsäuregruppen, sondern auch bei denen mit Carboxylgruppen die Austauscher mit Schwammstruktur eine weit höhere Entfärbung von Zuckerlösungen bewirken als die, mit Gelstraktur. Die hohe Entfärbungswirkung der Kationenaustauscher mit Schwammstruktur zeigt sich nicht nur bei Verwendung in Einzelfiltern, sondern auch bei Verwendung in Mischbettfiltern, und zwar besonders dann, wenn das Mischbettfilter neben dem Kationenaustauscher mit Schwammstraktur einen Anionenaustauscher mit Schwammstruktur enthält und dem Mischbettfilter ein Entbasungsfilter vorgeschaltet ist.
  • Beispiel 6 Eine verdünnte Rübenzuckermelasse wurde durch Filtration über den mit 10%iger Salzsäure regenerie#rten Kationenaustauscher Ki entbast. Diese entbaste Lösung mit einem Farbwert von 120 Stammer wurde über ein Mischbett aus gleichen Teilen K, und A4 (MB 1) und zum Vergleich auch über ein Mischbett aus gleichen Teilen K, und A4 (MB 2) filtriert; hierbei wurde folgende Entfärbung in Prozent beobachtet:
    Liter Filtrat je Liter Mischbett
    5 10 15 20 25 30 35
    MB 1 ............... 99 98 97 96 96 96 75
    M[B 2 ............... 93 77 60 50 30 10 5
    Die Verwendung der Austauscher mit Schwamm- struktur im Mischbett ist erst recht vorteilhaft, wenn eine entsalzte, aber noch gefärbte Zuckerlösung entfärbt werden soll. Um dies zu erreichen, kann beispielsweise die Zuckerlösung zunächst durch ein Mischbett mit lonenaustauschem mit Gelstruktur entsalzt und anschließend durch ein Mischbett mit lonenaustauschem mit Schwammstruktur entfärbt werden. Es sind jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch andere als die hier angegebenen Schaltungen möglich.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Reinigen von Zuckerlösungen durch Behandeln mit Kunstharzaustauschern auf Basis von vernetzten Mischpolymerisaten aus mono- und polyolefinisch ungesättigten Monomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kunstharzaustauscher Kationenaustauscher auf Basis von nicht sproßpolymerisierten Mischpolymerisaten mit Schwammstruktur verwendet, die erhältlich sind, indem man die genannten Monomeren, vorzugsweise in wäßriger Suspension, in Gegenwart von mindestens 10 1/o (bezogen auf die Monomeren) solcher Lösungsmittel für die Monomeren polymerisiert, die in den Polymerisaten eine Schwammstraktur erzeugen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kationenaustauscher Sulfonsäuregruppen oder carboxylgruppenhaltige Austauscher in der Säureform einsetzt. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kationenaustauscher in Kombination mit Anionenaustauschem in der Hydroxylform, vorzugsweise mit solchen auf Basis von nicht sproßpolymerisierten vernetzten Mischpolymerisaten, mit Schwammstruktur gemäß Anspruch 1, einsetzt. 4. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man vor die Kationenaustauscher mit Schwaninistruktur solche mit Gelstruktur schaltet. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man vor die Austauscher einen Anionenaustauscher ini Neutralaustausch schaltet.
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