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Sucher für photographische Kameras und Verfahren zu seiner Herstellung
Zusatz zum Patent 1119 112 Die Erfindung bezieht sich auf einen photographischen
Sucher nach Anspruch 1 des Patents 1 119 112. Bei den Suchern nach
dem Albada-Prinzip wird bekanntlich in das Sucherbild eine Bildfeldumrahmung eingespiegelt,
wobei das Frontglied des Suchers als teildurchlässiger Hohlspiegel ausgebildet ist,
durch den hindurch das anzuvisierende Objekt betrachtet und durch den der etwa in
der Brennfläche dieses Hohlspiegels liegende Rahmen im Objektraum abgebildet wird.
Die Vorzüge dieser bekannten Sucherart waren durch den Nachteil beeinträchtigt,
daß der im Sucherbild erscheinende Rahmen nicht genügend deutlich und kontrastreich
erschien, zumal durch den teildurchlässigen Spiegel erhebliche Lichtverluste in
Kauf zu nehmen sind. Es sind vielfältige Vorschläge veröffentlicht worden, die dazu
dienen sollten, diesen Mangel zu beseitigen. So hat man unter anderem den einzuspiegelnden
Rahmen gegenüber der optischen Achse geneigt angeordnet, damit das durch den Hohlspiegel
hindurchtretende Licht, welches zur Beleuchtung des Rahmens dient, aus etwa derjenigen
Zone entnommen wird, in die der Rahmen eingespiegelt wird. Weiter hat man den Rahmen
auch schon auf einer gewellten Fläche angebracht. Diese bisher nur generell offenbarte
Maßnahme kann nicht ohne weiteres zu dem gewünschten Erfolg führen. Es fehlt noch
die Erkenntnis darüber, wie eine solche Wellung ausgeführt werden muß, damit das
Rahmenbild in allen seinen Teilen klar und deutlich erscheint. Auch die anderen
bekannten Einzelmaßnahmen reichen für diesen Zweck noch nicht aus.
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Nach der vorliegenden Erfindung soll die Lösung der genannten Aufgabe,
die Aufhellung und Verdeutlichung des Rahmenbildes, dadurch erzielt werden, daß
die Rahmenträgerfläche in bekannter Weise Wellen aufweist, die das auf den Rahmen
auftreffende, aus dem Gesichtsfeld des Suchers kommende Licht an einer Vielzahl
von gewellten Blechen gebündelt reflektiert und wobei die Wellenlänge der Wellung
etwa ein Zehntel bis die Hälfte der Rahmenrandbreite beträgt, wobei weiter die Höhe
der Wellen etwa ein Zehntel bis ein Viertel der Wellenlänge der Wellung beträgt
und die so gewellte Trägerfläche derart glasig glatt ist, daß sie nicht diffus streut,
und daß weiter die gewellte und mit dem einzuspiegelnden Rahmen versehene Trägerfläche
mit der ihrer Krümmung entsprechend gekrümmten Fläche des vorgeschalteten lichtdurchlässigen
Mittelklotzes des blockförmig aufgebauten Albada-Suchers fest verbunden ist.
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Der bekannte Stand der Technik kennt, wie schon angedeutet, zwarEinzelmaßnahmen
zurVerbesserung der Ausleuchtung des einzuspiegelnden Rahmens. Diese führten jedoch
je für sich noch nicht zum Erfolg. Die vorgenannte erfindungsgemäße Vereinigung
einer Mehrzahl von in gleicher Richtung zielenden Maßnahmen führt zu der angestrebten
guten Gesamtwirkung. Der neuartige Sucher hat neben diesem Vorteil auch noch den
großer baulicher Einfachheit. Die Herstellung, für deren Durchführung mehrere Verfahren
möglich sind, hat sich als so vorteilhaft erwiesen, daß sie sich ohne besondere
Schwierigkeiten in der Massenfertigung bewährt hat, wobei die oben gekennzeichnete
Regel in allen ihren Einzelmerkmalen in stets gleichmäßiger Ausführung reproduzierbar
ist.
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Mit der vorveröffentlichten Literatur ist auch ein Vorschlag bekanntgeworden,
einen diffus streuenden Rahmen dadurch zu erzeugen, daß man den einzuspiegelnden
Rahmen auf eine mattierte Glasfläche aufdampft und diese mattierte Glasfläche durch
Verkitten n-üt einer anderen Fläche mittels Kanadabalsam wieder durchsichtig macht.
Eine bedampfte Mattscheibe streut jedoch stark nach allen Seiten, so daß ein großer
Teil des Lichtes verlorengeht. Der Rahmen erhält im Bildfeld doch noch nicht jene
Brillanz, die wünschenswert ist, wenn er gegenüber großen hellen Flächen, beispielsweise
dem Himmel, deutlich erscheinen soll. Demgegenüber erscheint der eingespiegelte
Rahmen beim Erfindungsgegenstand auch bei ungünstigen Beleuchtungsumständen in allen
seinen Teilen brillant. Die geeignete Wahl der Tiefe
und Länge der
Wellen erreicht es dabei, die Reflexion am Rahmen derart zu beeinflussen, daß ein
Teil des Lichtes, woher es auch immer aus dem Gesichtsfeld des Suchers kommen mag,
so an einer Vielzahl von gewellten Flächen reflektiert wird, daß es zur
Ab-
bildung des Rahmens über den teildurchlässigen Spiegel in eine definierte
Augen- bzw. Pupillenlage gelangt. Die Wellenlänge der Wellung der Trägerfläche,
gemessen an der Wellenlänge des Lichtes, in der Größenordnung des 5- bis
50fachen ist relativ groß und auch erheblich größer als die Körnigkeit der Mattscheibe.
Hingegen ist die erfindungsgemäße Bemessung der Wellenhöhe mit nur einem Zehntel
bis einem Viertel der Wellenlänge der Wellung erheblich kleiner als das Verhältnis
von Höhe zu Breite bei der Zerklüftung an Mattscheiben, wo das entsprechende Verhältnis
etwa 1: 1 ist. Die Fig. 1 soll das näher erläutern.
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1 ist ein Schnitt durch eine Mattscheibe, deren Oberfläche
diffus spiegelt, 11 ein Schnitt durch eine erfindungsgemäß gewellte Fläche.
Der Lichtstrahl 2 wird an den feinen Zacken 3 gestreut, während der Lichtstrahl
12 an den Wellen 13 regelrecht reflektiert wird und an der gewellten Form
lediglich verzerrt wird, also Richtung und Breite ändert.
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Im Unterschied zu der bekanntgewordenen Ausführungsform mit einem
auf eine Mattscheibe aufgedampften einzuspiegelnden Rahmen tritt bei der Erfindung
keine diffuse Zerstreuung ein, sondern eine regelrechte Reflexion. Die Richtung
der Reflexion unterliegt dabei allerdings zufolge des Wechsels von Wellenbergen,
-seitenwänden und -tälern und wegen der unregelmäßigen Lagerung dieser Wellen auf
der Trägerfläche ihrerseits einem vielfältigen Wechsel. Die Streuung des Lichtes
durch einen erfindungsgemäß geformten Rahmenuntergrund ist dabei aber wesentlich
enger als bei der Mattscheibe. Diese grundsätzlich andersartige Wirkung der Reflexion
gegenüber diffuser Streuung gestattet es, bei geeigneter geometrisch optischer Anordnung
des Gesamtsuchersystems im Rahmen der Erfindung die Ausnutzung des auf den Rahmen
einfallenden Lichtes wesentlich zu steigern. Diese Wirkung erhöht sich weiter erheblich,
wenn die gewellte Trägerfläche für den Spiegelrahmen glasig glatt gehalten ist,
was beispielsweise durch entsprechende Steuerung einer Wärrnebehandlung zu erreichen
ist. Eine diffuse Streuung ist dadurch verhütet.
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Die Wellung der den Spiegelrahmen tragenden Fläche kann auf diejenigen
Stellen beschränkt sein, an denen der Spiegelrahmen angebracht, z. B. aufgedampft
ist. Eine solche Ausführungsforin der Erfindung zeigt Fig. 2. Man kann aber auch
die gesamte Fläche des Trägerelementes gewellt ausbilden, wie in Fig.
3 angedeutet. Weiter ist es möglich, der Trägerfläche abwechselnd gewellte
und glatte Zonen zu geben, sei es in Streifen-, Ring- oder sonstiger Form.
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Durch die gewellte Struktur der Fläche, die also in diesem Fall der
sphärischen Grundfläche des Rahmenträgers überlagert ist, wird es ermöglicht, daß
auch Licht aus anderen Teilen des Bildfeldes mit zur Ausleuchtung des Rahmens herangezogen
wird, insbesondere dann, wenn die betreffende Partie des Rahmens gegenüber dunklen
Zonen des Bildraumes erscheinen soll. Fig. 4 zeigt eine derartige Gestaltung. Ein
Sucher nach dem bekannten Albada-System besteht aus drei Teilen: dem plankonkaven
Frontteil 41, dessen Hohlfläche den teildurchlässigen Spiegel trägt und mit dem
Mittelteil 42 verkittet ist. Gegen diesen Teil ist das plankonvexe Hinterteil 43
gekittet, dessen konvexe Fläche 44 gewellt ist und den Rahmen 45 trägt, dessen spiegelnde
Oberfläche sich der Wellenforrn des Trägers anpaßt. Ein Lichtstrahl 46, der als
ausgezogene Linie dargestellt ist, zeigt den Strahlenverlauf eines etwa parallelen
Einfalls. Die gestrichelte Linie zeigt den Verlauf des gleichen Strahles für den
Fall, daß der Rahmen keine Wellenform hätte. Das Licht würde ungenutzt auf die Seitenwand
des Suchers reflektiert werden.
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Wie oben erwähnt und wie auch in Fig. 4 dargestellt, soll die gewellte
und mit dem einzuspiegelnden Rahmen versehene Trägerfläche mit der entsprechend
gestalteten Fläche des vorgeschalteten lichtdurchlässigen Mittelklotzes des blockfönnigen
Albada-Suchers durch Verkittung verbunden sein. Bei gewölbter und gcwellter Trägerfläche
weist die anzukittende Gegenfläche des besagten Mittelklotzes die gleiche Wölbung
auf, die der durch die Wellung bestimmten Hüllfläche entspricht.
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Als Kittkörper wählt man dabei am vorteilhaftesten einen Stoff, dessen
Brechungsindex demjenigen des verwendeten Glases entspricht. Beispielsweise kann
die Trägerlinse aus Spiegelglas bestehen, dann soll der vorstehenden Regel gemäß
der Kittstoff mindestens den Brechungsindex gleichen Wertes, also nd =
1,523, besitzen. Besonders gut haben sich dabei Äthoxylin-Harze oder auch Epoxyd-Harze
bewährt. Man kann auch eine Mischung aus diesen beiden Stoffen, die einen verschiedenen
Brechungsindex haben, anwenden und diese durch ein geeignetes Mischungsverhältnis
auf den Brechungsindex des Glases oder Kunststoffes abstimmen. aus dem der Trägerkörper
besteht.
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Weiter ist es möglich, die gewellte Oberfläche des Trägerkörpers nach
erfolgtem Aufbringen, z. B. Aufdampfen, des einzuspiegelnden Rahmens mit einem durchsichtigen
überzug zu versehen. der den nahezu gleichen Brechungsindex aufweist wie der Trägerkörper
selbst. Hierzu eignen sich gut im Handel erhältliche Kunststoffe, Harze und Lacke.
Dieser Auftrag erfolgt in einer solchen Weise, daß die mit ihm gebildete Oberfläche
glatt ist.
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Um die gewellte Trägerfläche insbesondere dann, wenn sie im ganzen
eine Wellung aufweist, wieder klar durchsichtig zu machen, kann man die erwähnte
Verkittung mittels eines Kittes, der den gleichen Brechungsindex besitzt wie der
Trägerkörper, dadurch ersetzen, daß man das Trägerglas nach Aufbringen des einzuspiegelnden
Rahmens durch ein an sich bekanntes Einschmelzverfahren in der Weise mit einem geeigneten
zweiten Glas verschmilzt, daß die Trennfläche unsichtbar wird und nur der metallische
Rahmen als in die homogen erscheinende Glasplatte eingeschmolzen erscheinend sichtbar
bleibt. Durch diesen Einschmelzvorgang etwa auftretende Verformungen der äußeren
Oberflächen werden in be-
kannter Weise durch in der Optik übliche Bearbeitungsverfahren
wieder aufigehoben. In analoger Weise kann man die Einbettung des Rahmens auch auf
einer gewellten Oberfläche durch geeignete Kunststoffe, die sich im thermoplastischen
Verfahren formen und schmelzen lassen, vornehmen. Ebenso wie beim Aufschmelzen von
Glas ist auch beim Aufschmelzen von Kunststoff darauf zu sehen, daß der Schmelzpunkt
des aufgebrachten Hüllkörpers niedriger
liegt als der des den Rahmen
tragenden Grundkörpers.
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In Fig. 5 ist ein Trägerelement für den einzuspiegelnden Rahmen,
das nach dem vorstehend geschilderten Verfahren erzeugt ist, dargestellt. Mit
51 ist der Trägerkörper aus Glas oder Kunststoff bezeichnet, der die Wellen
52 über seine ganze Oberfläche verteilt erhalten hat. Mit 53 ist der
auf die gewellte Unterlage aufgedampfte Spiegelrahmen bezeichnet. 54 stellt den
einhüllenden und durch Verschmelzen innig mit dem Trägerkörper 51 verbundenen
Glas-oder Kunststoffgegenkörper dar.
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Nachfolgend werden vier besonders bevorzugte Verfahren zur Herstellung
derartiger gewellter Trägerflächen als beispielsweise Ausführungsformen erläutert.
Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, diese Verfahren den gewünschten Gesichtspunkten
entsprechend zu modifizieren. Es gelingt mit ihnen, die gewünschte Wellenforrn in
praktisch stets gleicher Ausführungsform herzustellen.
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Beispiel 1
Es wird eine Trägerfläche zugrunde gelegt, der die
gewellte Form der Oberfläche entsprechend den obengenannten Forderungen erteilt
werden soll. Der Träger wird normalerweise aus Glas bestehen, man kann auch Kunststoffträger
anwenden. Diese zu wellende Fläche kann gefräst oder geschliffen sein; polierte
Oberflächen werden im ganzen oder an bestimmten Stellen, die später den Rahmen oder
Teile desselben tragen sollen, wieder aufgerauht, was durch Sandstrahlen geschehen
kann. Die bei jeder der erwähnten Vorbehandlungsarten entstehende zerklüftete, milchigweiß
erscheinende Oberfläche wird nun erfindungsgemäß durch Wärmebehandlung wieder geglättet,
so daß sie glasig wird. Die Oberfläche wird dabei also mit Hilfe der Oberflächenspannung
weitgehend wieder eingeebnet, so daß auf jeden Fall die scharfen, stark streuenden
Kanten und Zacken verschwinden und lediglich eine leicht gewellte, glasig glänzend
erscheinende Oberfläche übrigbleibt. Die Wärmebehandlung läßt sich ohne besondere
Schwierigkeiten so steuern, daß sich bei der Glättung der vorher ausgesprochen rauhen
Oberfläche die Wellenform in der gewünschten Form, Größe und Höhe erzielen läßt,
wobei die scharfen Kanten, Höcker, Ritzen, Spalte usw. verschmolzen werden. Auf
diese derart vorbereitete Fläche wird in an sich bekannter Weise, vorzugsweise durch
Aufdampfen im Vakuum, ein Rahmen aus spiegelnden Metallen oder Mehrfachschichten
geeigneter Stoffe aufgebracht. Durch die genannte Wärmebehandlung ist die ursprünglich
undurchsichtige, nur durchscheinende Fläche zwar durchsichtig geworden, sie gestattet
aber keine klare optische Abbildung im Sinne der geometrischen Optik, so daß durch
diese Fläche auch außerhalb des einzuspiegelnden Rahmens, nämlich dann, wenn nicht
nur diejenige Zone des Trägerkörpers, die den Rahmen selbst trägt, sondern die gesamte
Trägerfläche derart vorbehandelt ist, nicht ohne weiteres hindurchgesehen werden
kann. Diese Fläche kann aber in bekannter Weise dadurch durchsichtig gemacht werden,
daß sie mit einer ihr inderGrundwölbung entsprechendenFläche eines benachbarten
optischen Elementes des Suchers, also eines Glasklotzes, verkittet wird. Hierfür
hat sich besonders, wie bereits ausgeführt, ein Epoxyd-Harz bewährt, das aus zwei
Komponenten besteht, die bei geeigneter Zusammensetzung polymerisieren. Der Kittkörper
soll möglichst den gleichen Brechungsindex besitzen wie das Material des Trägerkörpers,
das beispielsweise Spiegelglas sein kann. Die gegen i die rahmentragende Fläche
zu kittende Fläche braucht auch nicht im optischen Sinne poliert zu sein, sondern
muß nur in der geometrischen Form der Rahmenträgerfläche einigermaßen entsprechen.
Das vorgenannte Kittharz hat gegenüber dem bekannten Kanadabalsam den Vorteil, daß
es erheblich durchsichtiger ist, also auch größere Lücken ausfüllen kann, ohne merklich
Licht zu absorbieren; auch ist es fester und temperaturbeständiger.
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Das erwähnte Epoxyd-Harz kann man zum Zwecke des Kittens auch noch
mit einem anderen Polymerisationskleber, vorzugsweise einem Äthoxylin-Harz, mischen.
Es ist dabei ratsam, den Brechungsindex des Mischproduktes je nach Menge
der einzelnen Komponenten zwischen nd=',51 und 1,58 zu variieren. Dadurch
ist die Möglichkeit gegeben, auch andere Gläser als Spiegelglas für die Herstellung
derartiger Sucher zu verwenden, was insbesondere bei Blockkonstruktionen von Bedeutung
ist. Wie schon angedeutet, ist es nicht nötig, die gesamte Trägerfläche mit der
Wellenform zu versehen. Gegebenenfalls genügt es, nur den Teil der Rahmenunterlage,
der den Rahmen trägt, zu wellen oder nur einen Teil.
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Fig. 6 zeigt ein Beispiel einer derartigen Ausführungsforrn.
Der Trägerkörper 61 zeigt an der Tragfläche 62 gewellte Streifen
63, auf welche der Rahmen 64 aufgebracht ist, beispielsweise aufgedampft.
Dadurch werden abwechselnd glatte und gewellte Rahmenpartien gebildet.
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Beispiel 11
Eine zweite Möglichkeit, die Trägerfläche für den
Rahmen mit der erfindungsgemäßen Wellenform auszurüsten, besteht darin, daß man
eine roh bearbeitete Fläche, die geschliffen, gefräst oder gesandstrahlt sein kann,
mit einem dünnen Lack überzieht, der die scharfen Unebenheiten der matten Fläche
dank seiner Oberflächenspannung ausgleicht und der nach dem Austrocknen eine gewellte
Oberfläche zurückläßt. Durch Variation der ursprünglichen Rauhigkeit, der Konsistenz
des Lackes und bzw. oder der Dicke der Lackschicht kann man die Wellenforin, insbesondere
die Höhe der Wellen, in weiten Grenzen variieren und dem gewünschten Zweck anpassen.
Beispielsweise hat sich ein Epoxyd-Harz bewährt, das zweckmäßig mit Aceton zu verdünnen
ist. Zwar ist das Epoxyd-Harz an sich im auspolymerisierten Zustand in Aceton nicht
löslich; die Mischung wird aber als dünner Film auf die zu glättende Oberfläche
aufgetragen, das Aceton verdampft nach kurzer Zeit, das Harz bleibt als dünner Belag
zurück und polymerisiert langsam aus. Dabei wird eine nach außen glänzende gewellte
Oberfläche gebildet, die den gleichen Brechungsindex hat wie das Trägermaterial;
sie ist daher für die nachträgliche Verspiegelung sehr geeignet. Auf diese gewellte
Oberfläche wird der Rahmen aufgedampft, und die Fläche kann in der obenerwähnten
Weise mit einer zweiten Glasfläche wiederum mit einem Epoxyd-Harz verkittet werden;
sie wird dabei klar durchsichtig.
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Beispiel 111
Die dritte Möglichkeit der Herstellung derartiger
gewellter Oberflächen besteht darin, daß man eine
wie in den ersten
beiden Fällen durchgehende rauhe Oberfläche dadurch glänzend glatt macht, daß man
sie in an sich bekannter Weise durch Säurebehand-Jung blank ätzt, beispielsweise
mit Flußsäure oder einem Gemisch aus Flußsäure und Schwefelsäure.
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Beispiel IV Die vierte Methode besteht darin, daß man die Trägerfläche
ganz oder teilweise oder an bevorzugten Stellen, die den Rahmen tragen sollen, durch
Blankpressen von Glas oder Kunststoffen unter Wärmeeinwirkung mit der gewünschten
gewellten Form versieht. Das Blankpressen erfolgt dabei mit einer Gegenform.