DE1142429B

DE1142429B - Mittel zur Vorbereitung der Elektrorasur

Info

Publication number: DE1142429B
Application number: DEK37275A
Authority: DE
Inventors: Dr Werner Kaufmann
Original assignee: WERNER KAUFMANN DR
Current assignee: WERNER KAUFMANN DR
Priority date: 1959-03-19
Filing date: 1959-03-19
Publication date: 1963-01-17

Description

Mittel zur Vorbereitung der Elektrorasur Es sind bereits mehrere Rasierhilfsmittel für die Elektrorasur bzw. zur Vorbereitung derselben bekannt, die durchweg leichtflüchtige Lösungsmittel, wie Äthyl-oder Isopropylalkohol, enthalten, die bei 78,4 bzw.
82°C sieden und beim Verdunsten auf der Haut ein Kältegefühl erzeugen.
Mit neuzeitlichen elektrischen Trockenrasiergeräten wird ein müheloses und schnelles Abschneiden des Barthaares ermöglicht. Sie sind jedoch aus Sicherheitsgründen so konstruiert, daß die Schneidemesser nicht direkt mit der Haut in Berührung kommen können und dadurch das Barthaar immer etwas oberhalb der Hautoberfläche abgeschnitten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem unvermeidlichen Effekt Rechnung zu tragen und dennoch eine optimal scharfe Rasur zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Mittel zur Vorbereitung der Elektrorasur mit einem Gehalt an leichtflüchtigen, niedrigsiedenden Lösungsmitteln so zusammengesetzt ist, daß es organische Lösungsmittel mit einem Siedepunkt unter 65°C, z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe, chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Ester und Ketone, ferner hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäure oder deren Salze, als filmbildende Substanzen und als Gleitmittel aliphatische Fettsäureester und bzw. oder Acetoglyceride enthält.
Es finden damit Lösungsmittel Verwendung, die einen wesentlich niedrigeren Siedepunkt haben als die bisher in solchen Mitteln verwendeten. Bisher wurde es für ausgeschlossen gehalten, derartige Ldsungsmittel zu benutzen, da eine zu starke Entfettung der Haut mit unerwünschten, ja schädlichen Folgen befürchtet werden mußte. Dieser Effekt wurde erfindungsgemäß durch die Beifügung von Gleitmitteln in Form aliphatischer Fettsäureester und/oder Acetoglyceriden abgewendet.
Es ist auch bereits bekanntgeworden, polymerisierte Acrylsäure oder ihre wasserlöslichen Ester als Zusatz zu Rasierseife zu verwenden, um die Barthaare bei der Naßrasur zu erweichen. Im Gegensatz hierzu werden sie hier als Filmbildner benutzt, die bei Anwendung in geringer Konzentration außerordentlich dünne Filme bilden.
Die besondere Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels entsteht wie folgt : 1. Durch die Anwesenheit der besonders niedrigsiedenden organischen Lösungsmittel, die beim Auftragen des Rasierhilfsmittels auf die Haut sehr schnell verdampfen, wird ein starker Kälte-und Haarsträubeeffekt erzeugt, wobei das Barthaar ähnlich wie bei der) >Gdnsehaute weit austritt und entsprechend tief abgeschnitten werden kann.
2. Durch die Anwesenheit von filmbildenden und gegebenenfalls adstringierenden Substanzen, die bei einem pH-Wert von 2 bis 5 besonders zur Wirkung kommen, wird ein weiterer Haarsträubeeffekt erzielt bzw. der unter 1 angegebene Effekt wesentlich verstärkt.
3. Durch Entfettung und Härtung des Barthaares.
Die in dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel enthaltenen besonders niedrigsiedenden leicht fluchtigen organischen Lösungsmittel bewirken außerdem eine Entfettung und Härtung des Barthaares. Der auf der Haut zurückbleibende, hauchdünne Film der filmbildenden Substanz bewirkt ebenfalls eine Härtung sowie Aufrichtung des Barthaares, insbesondere im sauren Milieu bei einem pH-Wert von 2 bis 5.
4. Durch den Gleiteffekt.
Um die Haut zu schützen, sie vor der Rasur glatt zu machen und dem elektrischen Rasiergerät eine gute Gleitmöglichkeit zu geben, enthält das Mittel nach der Erfindung verschiedene Gleitsubstanzen, die jedoch nicht fettend wirken dürfen.
5. Wesentliche Voraussetzung für eine gute Elektrorasur ist eine vollkommen trockene Haut. Dies wird vielfach versucht, durch Pudern vor dem Rasieren zu erreichen.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Rasiermittels wird eine einwandfreie trockene Haut dadurch erreicht, daß die leicht flüchtigen Lösungsmittel bei ihrem Verdampfen etwa auf der Haut vorhandene Flüssigkeitsspuren mitreißen, was auf Grund des sehr niedrigen Siedepunktes der Lösungsmittel erreicht wird, auch wenn die Mittel selbst geringe Mengen Wasser enthalten sollten.
Als Lösungsmittel kommen in Frage niedrigsiedende, aliphatische Kohlenwasserstoffe und chlorierte, aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. n-Propylchlorid, Isopropylchlorid, Chloroform, Diäthyläther, Methylisopropyläther, Äthylisopropyläther und Methylpropyläther, Ester und Ketone, wie z. B. Methylformiat, Äthylformiat, Methylacetat, Aceton, gegebenenfalls zusammen in Verbindung mit Äthyl-, Propyl-und Isopropylalkohol.
Als filmbildende Stoffe werden wasserlösliche, hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäuren, z. B. die unter dem Handelsnamen Carbopol bekannten Produkte oder deren Alkali-, Mono-, Di-oder Trialkanolaminsalze verwendet.
Zur Einstellung eines niedrigen pH-Wertes haben sich am besten Weinsäure, Citronensäure, Milchsäure und Ascorbinsäure bewährt.
Als Gleitmittel kommen in Frage Fettsäureester von niedermolekularen aliphatischen Alkoholen, Glykolen oder Polyglykolen, wie z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-oder Isopropyllaurat sowie die Mono-und Dimyristate,-palmitate und-stearate der genannten Alkohole oder Polyglykole. Außerdem Glycerinfettsäureester, wie z. B. Glycerinmonooleat,-myristat, -palmitat oder-stearat, oder die Acetoglyceride, die Ester niedrigmolekularer Fettsäuren mit Fettalkoholen, wie z. B. Essigsäure-oder Milchsäurecetylester, Sorbitanfettsäureester und Athoxylierungsprodukte, Cholesterinfettsäureester, Citronensäureester aliphatischer Alkohole ; außerdem sind gut verwendbar Silikone, Glycerin, Propylenglykol, Diäthylenglykol, Sorbit oder Mannit.
Die erfindungsgemäßen Mittel kommen am besten zur Anwendung in Form von Lotionen, Gelees oder Emulsionen.
Folgende Beispiele, bei denen die Mengen in Gewichtsprozent angegeben sind, sollen die Erfindung näher erläutern : Beispiel I Lotion Chloroform.................. 40,0 Athylalkohol........................ 50,0 Hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäure.. 0,1 Weinsäure...... 0,1 Isopropylmyristat...... 3,0 Diisopropanolamin.................... 0,1 Wasser und Parfum............. ad 100,0 Beispiel 2 Lotion Athylalkohol................... 50,0 Diäthyläther 5, 0 Petroläther 5,0 Chloroform................ 35,0 Weinsäure 0,2 Polyacrylsäure 0,5 Cetylacetat............................... 2, 0 Wasser und Parfum............... ad 100,0 Beispiel 3 Lotion Äthylalkohol. 40,0 Chloroform..... 40,0 Athylformiat 10, 0 Äthylpalmitat 1, 0 1,2-Propylenglykol...... 2,0 Citronensäure..... 0,15 Hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäure. 0,05 Diäthanolamin....... 0,07 Wasser und Parfum.. ad 100,0 Beispiel 4 Gelee Chloroform 30,0 Äthylalkohol.......................... 55, 0 Hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäure.. 2,0 Diäthanolamin. 2,3 1, 2-Propylenglykol... 3,0 Wasser und Parfum... ad 100,0 Beispiel 5 Lotion Athylalkohol............... 70,0 n-Propylchlorid........ 8,0 Acetoglycerid.......... 2,0 Ascorbinsäure. 0,2 Hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäure.. 0,05 Diäthanolamin.. 0,07 Petroläther..... 5,00 Wasser und Parfum...... ad 100,0 PATENTANSPROCHE : 1. Mittel zur Vorbereitung der Elektrorasur, mit einem Gehalt an leicht flüchtigen, niedrigsiedenden Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß es organische Lösungsmittel mit einem Siedepunkt unter 65°C, z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe, chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Ester und Keton, gegebenenfalls neben Äthyl-, Propyl-und Isopropylalkohol, ferner als filmbildende Stoffe hochpolymere Acryl-oder Methacrylsäure oder deren wasserlösliche Salze, und als Gleitmittel aliphatische Fettsäureester und bzw. oder Acetoglyceride enthält.

Claims

2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als organische Lösungsmittel Chloroform, n-Propylchlorid, Isopropylchlorid, Aceton, Methylformiat, Äthylformiat oder Methylacetat enthält.

3. Mittel nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es mit Hilfe von organischen Säuren auf einen pH-Wert von 2 bis 5 eingestellt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschrift Nr. 967 055 ; deutsche Auslegeschriften Nr. 1 032 482, 1 032 893 ; USA.-Patentschrift Nr. 2 227 321 ; Schimmel Briefe Nr. 177, S. 487 bis 489,646 ; Chemisches Zentralblatt, 1957, S. 13197.