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Rettungsschwimmgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein Rettungsschwimmgerät,
bestehend aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Schwimmkörpern mit fester FÜI-lung,
von denen der eine in Gestalt eines vorn offenen Kragens den Hals des Trägers umgibt
und der andere vor seiner Brust angeordnet ist und wobei einer auf Gurten verschiebbar
geführt ist. Es ist Aufgabe der Erfindung, ein d,-rartiges Rettungsschwimmgerät
so auszugestalten, daß es mehreren Bedingungen genügt, d.-ren Erfüllung erforderlich
ist, um einer mit einem derartigen Gerät nicht vertrauten Person den größtmöglichen
Schutz gegen Ertrinken zu geben.
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Zu diesen Bedingungen gehört zunächst die Forderung, daß der Träger
des Gerätes im Wasser unter allen Umständen die günstige Rückenschräglage einnimmt.
Dabei sollen seine Atmungsöffnungen auch im Falle seiner Bewußtlosigkeit über Wasser
gehalten werden. Weiterhin soll die Handhabung des Gerätes beim Anlegen so einfach
sein, daß es auch bei der Befestigung durch einen Ungeübten die dazu erforderliche
Lage an seinem Körper einnimmt. Dabei ist die Möglichkeit zu berücksichtigen, daß
sich der Träger im Gefahrenfalle in einer verständlichen Erregung befindet, die
ihn an ruhiger überlegung hindert oder in der ihm etwaige frühere Anweisungen entfallen
sind, so daß er vorwiegend instinktiv handelt. Selbst dann soll er imstande sein,
das Gerät wenigstens im wesentlichen richtig anzulegen und zu befestigen. Gelingt
ihm dies nicht in vollem Maße, sondern legt er das Gerät beispielsweise zu lose
an, so soll dieses auch in solchen Fällen seine rettende Wirkung vollkommen erfüllen
können. Schließlich soll zusätzlich zu diesen Bedingungen das Gerät in ein und derselben
Größe für Personen von unterschiedlichen Körpermaß--n geeignet sein.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe wird nun bei einem Gerät der eingangs
erwähnten Art erfindungsgemäß darin gesehen, daß zwei symmetrisch angeordnete Gurtpaare
mit Strängen verschiedener Länge an einem der beiden Schwimmkörper, vorzugsweise
dem Halsschwimmkörper, unmittelbar oder mittelbar angreifen, daß der andere Schwimmkörper
auf den längeren Strängen der Gurtpaare verschiebbar geführt ist, die an den kürzeren
Strängen unter Bildung geschlossener Gurtschleifen angreifen, und daß von jeder
der beiden Angriffsstellen der längeren Stränge an den kürzeren je ein zum
Umschlingen des Körpers in der Gürtelpartie und zur Verbindung mit seinem Gegenstück
an der Körpervorderseite dienender Befestigungsgurt ausgeht.
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In seinen Einzelheiten, seinen Ausbildungsmöglichkeiten und in seiner
fortschrittlichen Wirkungsweise ist das Rettungsschwimmgerät nach der Erfindung
im nachstehenden an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert, die in den
Zeichnungen schematisch dargestellt sind.
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Das erste Ausführungsbeispiel ist in den Abb. 1
bis
5 in verschiedenen Lagen und Stellungen veranschaulicht, während die Abb.
6 und 7 je ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigen.
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Die Abb. 1 und 2 zeigen ein Rettungsschwimmgerät nach der Erfindung
in Vorder- und S,eitenansicht. Es besteht aus einem kragenartigen, jedoch vorn offenen
Halsschwimmkörper 1 und einem schildförmigen Brustschwimmkörper 2, die beide
als feste Körper oder als Hüllen mit fester Füllung ausgebildet sind. Die auf der
rechten und der linken Körperseite symmetrischen Zugorgane bestehen aus
je einem längeren Strang 3, der an den beiden Vorderflächen. des Halsschwimmkörpers
befestigt und durch je eine Bohrung 4 des Brustschwimmkörpers 2 mit Spiel
hindurchgeführt ist, sowie aus je einem etwa von derselben Stelle des Halsschwimmkörpers
ausgehenden kürzeren Strang 5, welcher jeweils am Punkt 6 mit dem
zugehörigen Strang 3 fest verbunden ist, so daß die Stränge 3 und
5 zwei geschlossene Schleifen bilden, auf denen der Brustschwimmkörper verschieblich
geführt ist. Außerdem greift in jedem Punkt 6 ein Gurtband 7 von solcher
Länge an, daß beide Bänder 7 den Körper des Geräteträgers in der Gürtelpartie
umschlingen und vorn miteinander z. B. durch einen Knoten, eine Schleife, mittels
eines Ringverschlusses oder in anderer einfacher Weise verbunden werden können.
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Im Bereitschaftszustand gemäß den Abb. 1 und 2 hängt der Brustschwimmkörper
2 in den beiden
Schleifen 3, 5 und hat dabei einen solchen
Abstand vom Halsschwimmkörper 1, daß die lichte Weite w (Abb. 1) das
unbehinderte überstreifen des Gerätes über den Kopf des Trägers in die Lage nach
Abb. 3
gestattet. In dieser Lage hängt das gesamte Gerät mit der Innenrundung
des Halsschwimmkörpers 1 am Nacken des Trägers und der Brustschwimmkörper
2 in den beiden Schleifen 3, 5 vor dessen Brust, und zwar in dem aus der
Länge der Gurte 3 und 5 sich ergebenden Abstand 8 bzw. der
entsprechenden Teillänge der Gurte 3. Die beiden langen Gurte 7 hängen
lose herab.
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Zum vorschriftsmäßigen Anlegen des Gerätes (Abb. 4) werden die beiden
Gurte 7 zunächst kräftig schräg rückwärts und abwärts gezogen. Dadurch werden
die Schleifen 3, 5 mit der Wirkung straff gezogen, daß sich der Brustschwimmkörper
2 auf den längeren Gurten 3 nach oben, bis zur Anlage an den Halsschwimmkörper
1, verschiebt, wofür die Lage des Punktes 6, die durch das Verhältnis
der Länge der Gurte 3 und 5 bestimmt wird, bedeutsam ist. Dabei kann
der die Reaktion dieser Zugkräfte auf den Nacken des Trägers übertragende Halsschwimmkörper
1 eine etwas steilere Lage einnehmen, die durch seineAnlage amHinterkopf
desTrägersbegrenztwird. Unter Einhaltung der Spannung in den Gurtsträngen
3 und 5 werden die Bänder 7 mit derselben Spannung von der
Rückenseite her fest um die Gürtelpartie des Trägers geschlungen und auf seiner
Vorderseite unverschieblich, miteinander verknotet, zu einer festen Schleife gebunden
oder durch einen Ringverschluß fest miteinander verbunden. Damit ist das Gerät in
seiner vorschriftsmäßigen Lage angelegt, in der es dem Träger die angestrebte schräge
Rückenlage erteilt und sichert. Der Brustschwimmkörper 2 liegt mit seiner oberen,
etwas eingezogenen Fläche 9 so hoch, daß er dem Kinn beim Neigen des Kopfes
eine, Stütze bietet und somit die Atmungsöffnungen auch bei Bewußtlosigkeit des
Trägers mit Sicherheit über Wasser gehalten werden. Auch bei dieser Kopfhaltung
behält der Halsschwimmkörper 1 seine Nackenlage im wesemtlichen bei, in der
er daran gehindert ist, etwa über den Kopf hinwegzuschwenken. Dadurch entfällt ein
sonst meist erforderlicher Rückengurt, der, vom Halsschwimmkörper ausgehend, durch
den Schritt geführt werden müßte und das Anlegen des Gerätes sehr erschweren würde.
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Legt der Träger das Gerät aus einem der eingangs erwähnten Gründe
ohne Straffziehen der Gurte 3, 5
und 7 an, so daß die Gurte
3 und 5 auch nach dem Umgürten und Festlegen der Bänder
7 eine schlaffe Hängelage einnehmen, so wird im Wasser der Auftrieb
A des Brustschwimmkörpers 2 (s. Abb. 5) in der Weise wirksam, daß
er ihn in eine etwas flachere Schräglage schwenkt und ihn gleichzeitig infolge der
dadurch verursachten Straffung der Bänder 3,5 nach oben in die Stellung nach
Abb. 5 verschiebt. Hierbei sind die Dreiecklage der Stränge 3 und
5 sowie der Umstand von Bedeutung, daß der Brustschwimmkörper 2 auf dem längeren
dieser beiden Stränge geführt ist und daß die Spannung in sämtlichen Strängen
3, 5
und 7 auch den Halsschwimmkörper in seiner Nackenlage,
hält. Auch in dieser Stellung des Brustschwimmkörpers 2 erteilt und sichert das
Gerät dem Träger die angestrebte schräge Rückenlage mit denselben Wirkungen, wie
zu Abb. 4 beschrieben.
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Aus der vorstehenden Beschreibung des Gerätes und seiner Handhabung
geht bereits hervor, daß es auf Grund seiner erfindungsgemäßen Gestaltung die eingangs
umrissenen Forderungen erfüllt. Hierzu trägt auch seine aus Abb. 2 ersichtliche,
zur Ebene E symmetrische Form bei, die das Anlegen des Gerätes wahlweise
von der einen oder der anderen Seite her ermöglicht. Durch das Fehlen eines Gurtes,
der durch den Schritt gezogen und im Nacken am Halsschwimmkörper befestigt werden
muß, entfällt eine Maßnahme, die infolge ihrer schwierigen und umständlichen Durchführung
häufig den richtigen Sitz des Gerätes vereitelt.
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Statt durch je eine Bohrung 4 des Brustschwimmkörpers 2 können
die Gurtstränge 3 auch an seinen Außenseiten durch hier anzubringende ösen
od. dgl. geführt werden, ohne daß dadurch seine Verschieblichkeit beeinträchtigt
wird. Dabei empfiehlt es sich, die oberen Ecken bzw. Kanten des Brustschwimmkörpers
etwas abzurunden.
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Die Gurtstränge 3 und 5 können im Punkt 6 auch
beweglich zusammengeführt werden, und zwar kann entweder der Strang 5 mit
einem Ring od.,dgL auf dem Strang 3 bzw. dem Gurt 7 gleiten oder umgekehrt
der Strang 3 in einem Ring od. dgl. enden, durch den der Strang
5 bzw. der Gurt 7 hindurchgeführt ist. Beide Möglichkeiten erteilen
dem Gerät die Fähigkeit, sich selbsttätig an die, individuellen Körperfürmen und
-maße des Trägers unter voller Gewährleistung des vorschriftsmäßigen Sitzes des
Gerätes anzupassen.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 6 unterscheidet sich von
demjenigen nach den Abb. 1 und 2 vor allem durch die Längenverstellbarkeit
der den Brustschwimmkörper führenden Gurte zwecks Anpassung an den individuellen
Körperbau des Geräteträgers.
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Die vom Halsschwimmkörper 1 ausgehenden beiden Gurte
3 sind durch den Brustschwimmkörper 2 in je einer Bohrung 41 geführt.
Die beiden Bohrungen 41 münden an seiner Unterseite in geringem Abstand voneinander.
Die aus ihnen heraustretenden Gurte 3
tragen hier je einen Riegel
31 zur Abstützung des Brustschwimmkörpers 1 vor dem Anlegen des Gerätes
und sind nach schräg aufwärts gerichteter seitlicher Abbiegung durch je einen
Doppelring 61 geführt, in dem sie nach unten hinten, unter übergehen in die
Hüftgurte 71, abgelenkt werden. Jeder Doppelring 61
hängt in der Schlaufe
52 eines Gurtbandes 51, das in einem Ring 53 endet, der auf
der jeweils gegenüberliegenden Geräteseite den Gurt 3 zwischen den beiden
Schwimmkörpern verschiebbar umfaßt. Das freie Ende 55 jeder Schlaufe
52 ist durch eine an sich bekannte Doppelschnalle 54 mit Klemmwirkung hindurchgeführt,
so daß die tragende Länge der Gurte 51
und damit die Höhenlage der Doppelringe
61 individuell einstellbar ist. Durch das Anziehen der Hüftgurte
71 beim Anlegen des Gerätes wird auch hier der Brustschwimmkörper 2 an den
Halsschwimmkörper 1
in die strichpunktiert angedeutete Lage gehoben, wobei
die straffgezogenen oberen Gurtteile 3 das Widerlager der auf ihnen gleitenden
Ringe 53 der Stränge 51 bilden. Außerdem unterstützt der schräg aufwärts
gerichtete Zug in dem straffen Teil der Gurte 3 zwischen den unteren Mündungen
der Bohrungen 41 und den Doppelringen 61 das Anheben des Brustschwimmkörpers.
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Die Abb. 7 zeigt ein Gerät nach der Erfindung als Beispiel
für eine solche Ausbildung, bei der die Gurtstränge 3 von dem Brustschwimmkörpef
2 ausgehen und auf ihnen der Halsschwimmkörper 1 verschiebbar geführt ist,
und zwar in derart gekrümmten Kanälen
21, daß die Stränge
3 an der Außenseite des Halsschwimmkörpers heraustreten. Von hier sind sie
nach unten geführt und bilden die obenerwähnte Schleife mit dem Strang
5, der in der linken Hälfte der Abb. 7
von der Seite des Brustschwimmkörpers
ausgehend zu der Verbindungsstelle 6 führt, an die auch der Gürtelstrang
7 angeschlossen ist. Die rechte Hälfte der Abb. 7 zeigt insofern eine
Abwandlung, als hier der Gurt 5a durch einen den Brastschwimmkörper durchdringenden
Kanal 22 von der rechtsseitigen Verbindungsstelle 6 zu derjenigen auf der
linken Seite geführt ist, so daß der Brustschwimmkörper erforderlichenfalls auf
dem Strange 5 a von Hand in körpermittige Sollage geschoben
werden kann.
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Auch bei den Ausführungsb#eispielen des Gerätes nach den Abb.
6 und 7 ist dieses symmetrisch zur Ebene E (Abb. 2) gestaltet,
so daß auch diese Ausführungsformen den Vorteil der beiderseitigen Anlegbarkeit
aufweisen, ohne daß die Erzielung ihrer Solllage beeinträchtigt wird.