-
Mahlvorrichtung zum Feinzerkleinern von festen Stoffen Es sind Mahlvorrichtungen
zum Feinzerkleinern von festen Stoffen mit in einer Mahlkammer umlaufendem Rotor
bekannt, der von einem Kranz von rohrförmigen Zellen umgeben ist, deren Achsen parallel
zur Achse des Rotors verlaufen und die nach dessen Seite hin offen sind, wobei in
der Mahlkammer eine radial nach innen gerichtete Luftströmung aufrechterhalten wird.
-
Das Schleudern der mit einem gasförmigen Medium gemischten Mahlgutteilchen
erfolgt durch die Wirkung eines Schleuderrades, an dem nach Art eines Ventilators
Wurfschaufeln befestigt sind. Das Mahlen erfolgt bei diesen Mühlen dadurch, daß
die Mahlgutteilchen von dem Schleuderrad mit großer Geschwindigkeit in die rohrförmigen
Zellen geschleudert werden, wie sie sich durch Stöße und gegenseitigen Verschleiß
zerkleinern.
-
Es besteht bei dieser Mahlart eine Wirkungsbeziehung zwischen der
Aufenthaltsdauer der Teilchen in den Zellen und der Geschwindigkeit des durch die
Zellen geführten Luftstromes; denn die Luft versucht die Teilchen sofort aus den
Zellen mitzunehmen. Bekannte Vorrichtungen dieser Bauart haben daher zum Ziel, die
Teilchen möglichst lange in der Mahlzone zu halten.
-
Zu diesem Zweck sind bereits Schleudermühlen mit seitlichem Ansaugsystern
bekannt, das aus einem an dem Schleuderrad befestigten Sauggebläse besteht. Bei
diesen Schleudermühlen ist das Gehäuse in zwei Kammern unterteilt, die durch eine
in der Umgebung der Rotorachse offene Scheidewand getrennt sind. Der eine Gehäuseteil,
nämlich die Mahlkammer, enthält den Teil des Rotors mit dem Schleuderrad, während
der andere Gehäuseteil, nämlich die Saugkammer, die im alleemeinen die Form einer
Spirale aufweist, den Teil des Rotors mit dem Sauggebläse enthält.
-
Um die Sichtwirkung von Schleudermühlen zu vergrößern, ist es auch
bereits bekannt, auf der Rotorachse zwischen dem Schleuderrad und dem Sauggebläse
in der Mahlkammer einen Schleudersichter anzuordnen. Dieser kann aus einem mit dem
Rotor kraftschlüssig verbundenen Sieb oder aus einem Schaufelrad bestehen, welche
die Rotorachse umgeben und die mit dem Sauggebläse in Verbindung stehen.
-
Durch die Erfindung werden die vorstehend geschilderten Mahlvorrichtungen
nun dadurch verbessert, daß der Kranz der rohrförmigen Zellen mit radialem Abstand
von der Umfangswand der Mahlkammer angeordnet ist und zwischen den einzelnen Zellen
spaltförmige Zwischenräume vorgesehen sind, die in bezug auf die Drehrichtung des
Schleuderrades derart angeordnet sind, daß sie von dem aus dem Schleuderrad austretenden
Luft-Gut-Strom nicht unmittelbar getroffen werden.
-
Man hat nämlich gefunden, daß es nicht zweckmäßig ist, den Durchtritt
der Luft durch die rohrförmigen Zellen zu unterbinden, und die Zellen sind nach
der Erfindung daher mit seitlich teilweise abgedeckten öffnungen sowie Längsspalten
versehen, und zwar zwischen den einzelnen Zellen, wobei die Längsspalten derart
angeordnet sind, daß sie von den vom Rotor abgeschleuderten Mahlgutteilchen nicht
getroffen werden können.
-
Die in die Zellen geschleuderte Luft, die seitlich nicht ganz entweichen
kann, geht teilweise durch diese spaltförmigen Zwischenräume. In jeder Zelle haben
die -rößeren Teilchen die Neigung, der Innenwand zu folgen und nur die feinen Teilchen
können von dem Luftstrom mitgenommen werden. Die rohrförmigen Zellen wirken also
nicht nur als Mahlelemente, indem sie das Problem des Aufenthaltes der Teilchen
in den Zellen lösen, sondern sie wirken auch als kleine Sichter.
-
Der Zellenkranz ist, wie bereits erwähnt, mit einem bestimmten Abstand
von der Innenwand des Gehäuses angeordnet. Diese Anordnung erfüllt einen mehrfachen
Zweck, und zwar wird einmal der Luft dadurch ermöglicht, zwischen den Zellen durch
die
Längsschlitze zu entweichen, so daß sie wieder erneut von dem
Schleuderrad angesaugt werden kann. Dadurch wird die Ansaugung von wesentlich größeren
Luftmengen ermöglicht, als dies durch das Sauggebläse allein möglich wäre, wodurch
dem Schleudersichter für die Trennung als auch für den Transport des Mahlgutes genügend
Luft zugeführt werden kann und gleichzeitig eine Kühlung des Mahlgutes erfolgt und
außerdem die Stärke der Wirbel in den einzelnen Zellen und damit deren Sichtwirkung
erhöht wird.
-
Das Wesentliche der Erfindung besteht also, wie eingangs erwähnt,
darin, daß jede Zelle von ihrer benachbarten durch einen Längsspalt getrennt ist,
der eine Verbindung zwischen der Mitte der Mahlvorrichtung und einem Umfangsraum
herstellt, der zwischen der Rückseite des Zellenkranzes und dem Inneren der Gehäusewand
vorhanden ist. Dieser Umfangsraum außerhalb des Zellenkranzes bildet somit einen
Luftmantel, der mit dem zentralen Ansaugraum des Schleuderrades längs der Stimwand
der Mahlkammer in Verbindung steht.
-
Das Merkmal der Längsspalten zwischen den Zellen ergibt sich aus der
Beobachtung, daß in den Vorrichtungen zum Feinzerkleinem einer Umfangseinfassung
aus Zellen, die durch den Umlauf der Schleuderelemente erzeugten Luftmengen sehr
erheblich sind und die Mahlgutkörner sofort durch die seitlichen öffnungen der Zelle
mitnehmen. Dieser unmittelbare Abgang der Teilchen aus den Zellen verschlechtert
den Mahleffekt erheblich, nötigt zu zahlreichen energieverzehrenden Rückkehrbewegungen
der Teilchen und führt zu einer schnellen und erheblichen Abnutzung der Schleuderelemente
und der rohrförmigen Zellen. Diese Nachteile standen daher bisher der industriellen
Verwendung der Vorrichtungen entgegen, die nach diesem Mahlprinzip arbeiten.
-
In der Vorrichtung nach der Erfindung entweicht daher ein Teil der
Luft durch die die Zellen trennenden Längsspalten, während ein Teil der Luft seitlich
aus den Zellen entweicht. Diese beiden gasförmigen Strömungen tragen nicht nur sofort
die feinen Teilchen aus, sondern erzeugen auch in den Zellen Wirbel, die den Aufenthalt
der groben Teilchen in den Zellen beträchtlich erhöhen und die Leistung der Mahlvorrichtung
vergrößern, und zwar unter Ausschaltung der vorher erwähnten Nachteile.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung steht die Mahlkammer zweckmäßig
in an sich bekannter Weise mit einem auf der Welle des Schleuderrades angeordneten
Sauggebläse in Verbindung, und zwischen der Mahlkammer und dem Gebläse sind Schleudereinrichtungen
zum Trennen des genügend zerkleinerten vom ungenügend zerkleinerten Mahlgut vorgesehen.
-
Ein Teil der spaltförmigen Zwischenräume zwischen den Zellen kann
auch geschlossen sein.
-
Um die nicht genügend gemahlenen Teilchen in der Mahlkammer zu halten,
weist die zur Saugkammer hin gelegene Stimwand der Mahlkammer einen kreisförinigen
Wulst auf, der die Ablenkung und Rückkehr der groben Mahlgutteilchen zu dem Schleuderrad
gestattet.
-
Aus praktischen Gründen kann in dem Unterteil der Vorrichtung eine
Öffnung für den Ablauf der Teilchen angebracht sein, die ihre Bewegungsenergie eingebüßt
haben und die auf irgendeine Weise wieder in den Mahlkreislauf zurückgeführt werden.
-
Praktische Ausführungsbeispiele der Erfindung sind an Hand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung, die
feste Schaufeln und einen Kranz von rohrförmigen Zellen enthält Fig.2eineteüweisegeschnitteneAnsichtvonderSeite
i mit den rohtförmigen Zellen in größerem Maßstab. Die dargestellteVorrichtungbesteht
aus einerMahlkammer14 sowie einer Gebläsekammer12, die von einer Rotorwelle
1 durchsetzt sind. Die Mahlkammer 14 enthält an ihrer Stimwand 2 einen Lufteinlaß
5
und einen Aufgabetrichter 3 sowie eine Leitung 8.
-
In einem bestimmten Abstand von den Umfangswänden befindet sich ein
Kranz von rohrförnügen Zellen 10, zwischen denen Längsspalten 23 vorgesehen
sind. Die rohrförmigen Zellen 10 sind durch einen kreisförmigen Ring 22 verbunden,
der durch die Bolzen 11 mit dem Gehäuse verbunden ist. Die axialen Auslaßöffnungen
der Zellen sind teilweise durch ein gebogenes Winkeleisen 13 geschlossen.
-
In der Mahlkammer 14 ist auf der Welle 1 ein Schleuderrad befestigt,
das aus einer Nabenscheibe 4, an der die Schaufeln 7 befestigt sind, und
einer Ringscheibe 6 besteht. Die Nabenscheibe 4 trägt auf ihrer Rückseite
außerdem nochSchleuderschaufeln 15 eines Schleudersichters.
-
In der Gebläsekammer 12 ist auf der Welle 1 ein Radialgebläse
angebracht, dessen Gehäuse spiralförmig in eine Rohrleitung 20 ausläuft. Außerdem
trägt die Welle 1 vor dem Flansch 21 des Saugstutzens 18
des Radialgebläses
19 ein Schaufelrad 17. Die Mahlkammer 14 und die Gebläsekammer 12
sind durch eine Dichtung 16 voneinander getrennt.
-
Im Betrieb werden das Mahlgut und die Luft in die Mitte des Schleuderrades
eingeführt, das die Luft und das Mahlgut mit großer Geschwindigkeit gegen den Rohrzellenkranz
schleudert. Der Luftstrom teilt sich vor den Zellen. Ein Teil der Luft entweicht
zwischen den Zellen und vereinigt sich wieder mit dem die Rohrzellen axial durchströmenden
Luftstrom an dem seitlichen Auslaß der Zellen. Die feinsten Teilchen sind dabei
durch den Luftstrom mitgenommen worden. Das Mahlgut, das die Zellen verlassen hat,
wird auf Ablenkflächen gerichtet, welche die groben Teilchen wieder in den Mahlstromkreis
zurückleiten. Das feine Mahlgut wird einer weiteren Sichtung unterworfen, indem
es den Schleudersichter 15 zentripedal .durchströmt.
-
Im unteren Teil der Mahlkammer sammeln sich die Teilchen, die ihre
Bewegungsenergie verloren haben. Die Leitung 8 dient dazu, diese Teilchen,
die durch die öffnung 9 im Unterteil der Vorrichtung die Mahlkammern verlassen
haben, durch die Saugwirkung des Schleuderrades dem Mahlprozeß wieder zuzuführen.
-
In konstruktiven Einzelheiten kann der Erfindungsgegenstand von der
vorstehenden Beschreibung abweichen. Die Zellen können z. B. teilweise durch eine
ebene Oberfläche ersetzt werden. Die spaltförmigen Zwischenräume zwischen den Zellen
können, wie bereits erwähnt, teilweise geschlossen sein. Schließlich kann auch das
Ansaugsystem anders, als vorstehend beschrieben, ausgebildet sein.
-
Die Vorrichtungen nach der Erfindung können als Mühlen, Sichtermühlen,
Brennstaubmühlen für feste Brennstoffe usw. verwendet werden.