DE1140380B - Anordnung zur Dezimaladdition in einem binaeren Parallelrechenwerk - Google Patents
Anordnung zur Dezimaladdition in einem binaeren ParallelrechenwerkInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
T 18849 IXc/42m
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. NOVEMBER 1962
Die Erfindung betrifft ein binäres Parallelrechenwerk. Solche Rechenwerke besitzen häufig Rechenregister,
in denen negative Operanden im unechten Komplement (entstanden durch Inversion aller
Binärstellen der entsprechenden positiven Zahl) dargestellt werden, und einen Addierkörper, der die
Inhalte zweier Rechenregister nach dem Prinzip des End-Around-Carry parallel zu einer rein binär
verschlüsselten Summengröße verknüpft.
Es sind reine Dezimalrechenwerke bekannt, in denen jede Dezimalziffer durch eine Tetrade von
Binärzeichen dargestellt ist. Für jede Art der Codierung sind bei den Rechenoperationen Korrekturen
erforderlich, insbesondere dann, wenn die Addition zweier Ziffern benachbarte Dezimalstellen durch
Überträge beeinflußt. Es ist bekannt, bei Verwendung des natürlichen Codes mit den Stellengewichten
8-4-2-1 einen Summanden außer im natürlichen Code auch im 6-Exzeß-Schlüssel bereitzustellen. Bei
einer Addition dieser Größe mit dem anderen Summanden werden die Dezimalüberträge als binäre
Tetradenüberträge erkenntlich, und außerdem entsteht im Falle, daß ein Übertrag auftritt, bereits
unmittelbar das korrigierte Ergebnis im natürlichen Code, während im Falle einer übertragsfreien
Addition das Ergebnis im 6-Exzeß-Schlüssel auftritt und noch berichtigt werden muß.
Es sind Rechenschaltungen bekannt, die zwei Serienaddierwerke aufweisen, von denen eines die
beiden Summanden binär addiert, während das andere einen der Summanden im 6-Exzeß-Schlüssel,
den anderen im natürlichen Code erhält und beide addiert. Abhängig vom Übertrag bei der zuletzt
genannten Addition wird einmal das Ergebnis des ersten Addierwerks und einmal das des zweiten
weiterverwertet.
Es sind aber auch Rechenschaltungen bekannt, in denen nach einer Binäraddition die Korrekturen
ausgeführt werden.
Bei allen angeführten Maschinen bereitet die Hinzunahme der Subtraktion durch Addition mit
irgendeinem Komplement große Schwierigkeiten. Verwendet man das lOer-Komplement, dann gelten
dieselben Korrekturregeln wie bei der Addition positiver Zahlen. Dafür wird jedoch eine langwierige
und komplizierte Bildung des Komplements in Kauf genommen. Das am einfachsten zu bildende, das
15er-Komplement (die Inversion aller Binärstellen) verlangt jedoch eine andere Korrektur als bei
positiven Zahlen (z. B. Addition von OLLO in übertragsbehaftete Tetraden statt Subtraktion von OLLO
in übertragsfreie Tetraden).
Anordnung zur Dezimaladdition
in einem binären Parallelrechenwerk
in einem binären Parallelrechenwerk
Anmelder:
Telefunken
Patentverwertungsgesellschaft m. b. H.,
ίο Ulm/Donau, Elisabethenstr. 3
ίο Ulm/Donau, Elisabethenstr. 3
Dr.-Ing. Egbert Ulbrich, Dipl.-Ing. Karl Voitel,
Backnang,
und Dipl.-ing. Johannes Martin, Essen,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Bei Serienrechenmaschinen kann eine damit verbundene Verteuerung der Korrektursteuerung allenfalls
noch geduldet werden, nicht aber bei Parallelmaschinen, wo die Einrichtung zur unterschiedlichen
Bildung und unterschiedlichen Verarbeitung der Korrekturgrößen für jede Tetrade vorzusehen ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe, bei Verwendung des natürlichen Tetradencodes und des 15er-Komplements
eine einzige höchst einfache Korrekturoperation in Form eines zusätzlichen logischen Netzwerks
vorzusehen, mit der alle bei der Addition und Subtraktion von Dezimalzahlen nötigen Korrekturen
durchgeführt werden können. Unter Umgehung dieser Korrektur kann darüber hinaus auf demselben
Rechenwerk auch weiterhin rein binär gerechnet werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Parallelrechenwerk mit aus binären Elementen aufgebauten Rechenregistern, in denen negative Operanden durch Inversion aller Binärstellen der entsprechenden positiven Zahlen dargestellt werden, mit einem Addierkörper, der den Inhalt zweier Rechenregister nach dem Prinzip des Einerrücklaufs und des fortschreitenden Übertragabbaus binär miteinander addiert, sowie mit Schaltmitteln zur Bildung von Korrekturgrößen in einem Rechenregister zur Bearbeitung von wahlweisen binären Zahlen oder Dezimalzahlen, wobei im letzteren Falle die Operanden so vorbereitet werden, daß ein Dezimalübertrag als Tetradenübertrag in Erscheinung tritt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Parallelrechenwerk mit aus binären Elementen aufgebauten Rechenregistern, in denen negative Operanden durch Inversion aller Binärstellen der entsprechenden positiven Zahlen dargestellt werden, mit einem Addierkörper, der den Inhalt zweier Rechenregister nach dem Prinzip des Einerrücklaufs und des fortschreitenden Übertragabbaus binär miteinander addiert, sowie mit Schaltmitteln zur Bildung von Korrekturgrößen in einem Rechenregister zur Bearbeitung von wahlweisen binären Zahlen oder Dezimalzahlen, wobei im letzteren Falle die Operanden so vorbereitet werden, daß ein Dezimalübertrag als Tetradenübertrag in Erscheinung tritt.
20» 709/301
Die Erfindung besteht darin, daß die Schalt- beide negativ sind, die Summe von a+b+c gebildet,
mittel zur Bildung der Korrekturgröße für eine wobei +c bedeutet, daß in allen Tetraden OLLO
Tetrade nur wirksam werden, wenn in der niedrigsten addiert wird, angedeutetdurche)»Bildea+o+c=Z'/«.
Binärstelle der jeweils nächsthöheren Tetrade eines Als nächster Schritt wird diese Summe invertiert,
Hilfsregisters ein vorbestimmter Binärzustand 5 angedeutet durch f) »Invertiere Σ'\ = Σ«. Nach
herrscht, und daß der Inhalt des Hilfsregisters im dieser Inversion wird in allen den Tetraden, in denen
wesentlichen durch einen Parallelvergleich der ersten kein Übertrag entstanden ist, OLLO addiert, angezyklischen
Summe der Binäraddition vor dem Über- deutet durch g) »Addiere OLLO in allen Tu von
tragsabbau mit der Summe nach dem Übertrags- Σ"! = Σ'"«. Nunmehr muß das Ergebnis im Falle,
abbau gebildet wird. io daß ursprünglich beide Vorzeichen positiv waren,
Eine solche, wie sich im Ausführungsbeispiel nochmals invertiert werden. Wenn beide negativ
zeigen wird, einfache zusätzliche Elementaroperation waren, stellt das Ergebnis bereits das Endergebnis
erlaubt also die Addition und Subtraktion wahl- dar. Diese Tatsache ist oben in dem bistabilen
weise im binären oder im dezimalen Zahlensystem Element K niedergelegt worden. Die Maschine fragt
und somit alle höheren Operationen, die auf Addition/ 15 also, ob K auf L steht, angedeutet durch h) v>K~L1«.
Subtraktion zurückgeführt werden. Im Falle »Ja« wird die letzte Summe nochmals in-
Die Folge der Elementaroperationen ist zu diesem vertiert, angedeutet durch i) »Invertiere Ζ""'!«.
Zweck gegenüber der Binäraddition dahingehend Im Falle »Nein« ist Σ'" bereits das Ergebnis (=£).'
zu modifizieren, daß die Binärsumme zweier positiver Hatten die beiden Operanden verschiedene Vor-
Dezimalsummanden in jeder Vierergruppe zuerst 20 zeichen, so wird zunächst die Summe von α und b
um die Tetrade OLLO vergrößert und abschließend gebildet. Darauf weist der Pfeil »Nein« hin, der von
in übertragsfreien Vierergruppen wieder um OLLO a) »sign (α) = sign(Z>)?« ausgeht, und die Summenverkleinert
wird, daß zwei negative Summanden bildung ist angedeutet durch k) »Bilde a+b = ΣΊ«.
zuerst invertiert, dann wie positive Summanden Ist diese Summe negativ [Entscheidung I)], so wird
behandelt und schließlich rückinvertiert werden 25 OLLO in allen Tetraden, in denen ein Übertrag ent-
und daß Dezimaloperanden ungleichen Vorzeichens standen ist, addiert [Befehl m)], und die so gebildete
lediglich binär addiert werden und abschließend bei Summe stellt bereits das Ergebnis E dar. Ist die
positivem Resultat in übertragsfreien Vierergruppen Summe positiv, so wird »Ä"auf L !«gesetzt [Befehl n)]
um OLLO verringert sowie bei negativem Resultat und die Summe invertiert wie in f). Die weitere
in übertragsbehaftete Vierergruppen um OLLO ver- 30 Behandlung der Zwischensumme Σ" geschieht nun
größert werden. in der gleichen Weise, wie im Falle gleicher Vor-
In Abänderung des vorstehend bezeichneten, in zeichen von α und b geschildert wurde,
der Anordnung gemäß der Erfindung durchzu- Die obenerwähnte andere Durchführungsmöglich-
führenden Rechenverfahrens wird bei zwei negativen keit des Verfahrens ist in Fig. la dargestellt, wobei
Operanden mit der Addition in jeder Tetrade OLLO 35 nur die von dem beschriebenen Verfahren absubtrahiert
(d. h. LOOL mit aufaddiert) und danach weichenden Schritte nochmals dargestellt sind. Sind
auf die Tetraden, die zu einem doppelten Übertrag beide Vorzeichen negativ, _ so wird nicht invertiert,
in die nächsthöhere Tetrade geführt haben, OLLO sondern in allen Tetraden' LOOL (= 9) addiert, anaddiert.
· gedeutet durch <f) »a+b+~c\ =Σ'«, und anschlie-Im
vorstehenden wie auch im folgenden ist unter 40 ßend in denjenigen Tetraden Tuu, in denen ein
Inversion einer Binärzahl oder einer binär ver- doppelter Übertrag auftritt, nochmals OLLO addiert,
schlüsselten Dezimalzahl verstanden, daß jede 0 Im folgenden soll erläutert werden, wie in einer
in ein L und jedes L in eine 0 umgewandelt wird. binären Parallelrechenmaschine eine verdrahtete
Das vorstehende Rechenverfahren ist als Ablauf- Mikroprogrammschaltung gemäß der Erfindung ausschema
für eine programmgesteuerte Rechen- 45 gebildet ist, die das beschriebene Verfahren durchmaschine
in Fig. 1 dargestellt. Dabei hat in den zuführen gestattet. In den Fig. 2, 3 und 4 ist ein
Kästchen, in denen am Ende ein »?« steht, die Parallelrechenwerk dargestellt, welches gemäß Fig. 2
Maschine eine Ja-Nein-Entscheidung zu treffen, mindestens zwei Register enthält, nämlich ein
und in den Kästchen, in denen am Ende ein »!« Akkumulatorregister AC aus den Registerelementen
steht, die Maschine einen Befehl durchzuführen. 50
Im ersten Schritt entscheidet die Maschine, ob aus den Registerelementen jRmi, Ru% ... Run, sowie
die Vorzeichen der beiden Operanden gleich oder ein Hilfsregister, als welches z. B. das in einer
ungleich sind. Dies ist durch a) »sign (0) = sign (b) ?« Rechenmaschine meistens vorhandene Multiplikandenangedeutet.
Im Falle, daß die Vorzeichen gleich sind, register MD, bestehend aus N Registerelementen
deutet der Pfeil »Ja« auf die weitere Entscheidung, 55 Rdi, Rdz ... Rd^, gilt. Jedes Registerelement dieser
ob das Vorzeichen positiv oder negativ ist, angedeutet Register hat zwei Eingänge, welche durch den entdurch
b) »sign positiv?«. Für den Fall, daß die Vor- sprechenden Kleinbuchstaben mit seinem Index und
zeichen positiv sind, deutet der Pfeil »Ja« darauf hin, einem »'« bezeichnet sind. Durch diese Eingänge
daß diese Tatsache in der Maschine dadurch ge- kann das Registerelement auf 0 oder L gesetzt werden,
speichert werden soll, daß ein bistabiles Element K 60 Dabei sind die 0-Eingänge noch überstrichen. So
auf L gesetzt wird, angedeutet durch c) »Setze hat also z. B. das w-te Element des MD-Registers RdN
K = L!«. Im Falle, daß beide Vorzeichen negativ die Eingänge dn' für L und dn' für 0. Die Ausgänge
sind, deutet der Pfeil »Nein« an, daß α und b inver- der Registerelemente sind entsprechend mit den
tiert werden sollen und das bistabile Element K auf 0 gleichen Buchstaben, nur ohne »'«, gekennzeichnet,
gesetzt wird, durch d) »Invertiere α und b! Setze 65 also für das Element Rdn mit dn und dn. Außerdem
K= 0!« angedeutet. hat jedes Registerelement einen Takteingang T, der
Als nächster Schritt wird bei gleichen Vorzeichen mit einer gemeinsamen Taktimpulsquelle verbunden
in beiden Fällen, d. h. wenn beide positiv oder wenn ist. Die Organisation der Rechenmaschine ist in
bekannter Weise so getroffen, daß die Registerelemente einen Vorspeicher enthalten, der von den
Eingängen auf 0 oder L gestellt wird, und daß der Inhalt des Vorspeicherelementes auf das Registerelement
selbst durch den nächstfolgenden Taktimpuls übertragen wird.
Fig. 5 zeigt als Beispiel den vollständigen Aufbau eines solchen Registerelementes Rp in Form eines
bistabilen Flip-Flops aus den Transistoren 1 und 2 in Eccles-Jordan-Schaltung, die jeweils von ihrer
Basis her gesteuert werden. Als Vorspeicherelemente dienen die Kondensatoren 3 und 4, welche über die
Eingänge ψ und p' aufgeladen werden. An der Klemme T ist die Taktimpulsquelle angeschlossen.
Ist von einem Taktimpuls z. B. die Klemme p' auf positivem Potential, so wird der Kondensator 4 zunächst
aufgeladen und durch den nächsten Taktimpuls diese Ladung an die Basis des Transistors 2
gebracht, so daß er leitend wird und der Transistor 1 sperrt. Damit erhält die Ausgangsklemme ρ positives
Potential, während die Ausgangsklemme p~ negativ
wird. Die Wirkungsweise derartiger bistabiler Elemente ist an sich bekannt und braucht deshalb nicht
näher erläutert zu werden.
Das Rechenwerk enthält weiterhin eine Zeitschaltkette SK aus den in Fig. 2 dargestellten einzelnen
Elementen LSi, LS2 . . . LSw, welche in Form von
sogenannten Leistungselementen aufgebaut sind. Diese Zeitschaltkette dient zur Steuerung des zeitlichen
Ablaufes der einzelnen Befehle eines Mikro-Programms. Gegenüber den Registerelementen ist ihr
wesentliches Merkmal, daß sie an ihren Ausgängen Si, S2 . . . Sie verhältnismäßig große Leistungen abgeben
müssen, um die konjunktiven und disjunktiven Verknüpfungen entsprechender Registerelemente im
allgemeinen für sämtliche N Binärstellen parallel zu steuern. Die Leistungselemente besitzen jeweils nur
einen Eingang Sn' und einen Ausgang Sn. Sie bleiben,
wenn an ihrem Eingang eine positive Spannung anliegt, jeweils vom nächsten Taktimpuls bis zum
darauffolgenden Taktimpuls eingeschaltet und schalten dann wieder aus, wenn die Eingangsspannung bis
dahin wieder verschwunden ist. Zur Durchführung dieser Funktion sind sie ebenso wie die Registerelemente
mit einem Vorspeicher versehen, der mit der Eingangsklemme verbunden ist. In Fig. 6 ist ein
derartiges Leistungselement LSn im einzelnen dargestellt.
Durch eine am Eingang Sn' angelegte positive Gleichspannung wird der Vorspeicherkondensator
5 über einen Transistor 6 aufgeladen und diese Ladung durch den nächsten an der Takteingangsklemme
T zugeführten Taktimpuls auf den Transistor 7 übertragen. Die weiteren Transistoren 8, 9
und 10 dienen zur Verstärkung der am Ausgang Sn abzunehmenden Leistung. Im einzelnen ist die
Funktion eines solchen Leistungselementes nicht Gegenstand der Erfindung und daher an anderer
Stelle beschrieben. Immer, wenn am Eingang Sn' eine positive Spannung anliegt, ist im nächsten Takt
am Ausgang Sn eine positive Spannung mit genügender
Leistung zur Ansteuerung mehrerer logischer Verknüpfungen verfügbar.
Das Rechenwerk enthält außer der beschriebenen Schaltkette noch weitere in Fig. 2 dargestellte
Leistungselemente LAa, LAn, LAr, LA0, LA0D, LDa
und LUa, deren Funktion im einzelnen weiter unten beschrieben ist. Weiterhin enthält das Rechenwerk
noch einige Registerelemente Ri\, Rr%, Rty, die ebenso
aufgebaut sind wie die Registerelemente der MD-, AD- und UB-Register und deren Funktion ebenfalls
weiter unten erläutert wird. Im vorstehenden sind nur diejenigen Leistungs- und Registerelemente aufgeführt,
welche für das spezielle der Erfindung zugrunde liegende Mikroprogramm der Dezimaladdition
erforderlich sind. Alle anderen Teile der Rechenmaschine sind der Übersichtlichkeit halber
fortgelassen.
Außer den an Hand der Fig. 2 aufgeführten Register- und Leistungselementen besteht das Rechenwerk
im wesentlichen aus einer Anzahl von Schaltplatten, in denen jeweils für jede Binärstelle die für
die Rechenoperationen erforderlichen logischen Verknüpfungen mit Hilfe von Widerständen und Dioden
ausgeführt werden. Die Anzahl der Schaltplatten entspricht der Wortlänge, mit welcher die betreffende
binäre Rechenmaschine gemeinhin arbeitet, so daß jeder Binärstelle eine Platte zugeordnet ist. Außerdem
•ist für das Vorzeichen noch mindestens eine Schaltplatte vorhanden. Fig. 4 zeigt schematisch eine derartige
Schaltplatte, die beispielsweise aus Pertinax oder einem anderen geeigneten Isoliermaterial besteht
und deren Vorderseite mit horizontalen, parallel zueinander geführten Leitungszügen versehen ist,
während die Rückseite mit senkrecht dazu verlaufenden Leitungszügen versehen ist.
Die horizontalen Leitungszüge sind mit Steckvorrichtungen versehen, die in entsprechenden Steckbuchsen
einer Buchsenplatte passen, welche in Fig. 3 dargestellt ist.
Der Übersichtlichkeit halber sind in Fig. 4 die Widerstände, welche gemäß Fig. 4 a jeweils einen
horizontalen mit einem vertikalen Leitungszug verbinden, durch einen Punkt an dem entsprechenden
Kreuzungspunkt dargestellt, während Dioden, welche gemäß Fig. 4 b einen horizontalen mit einem vertikalen
Leitungszug verbinden, durch eine diagonal verlaufende, die beiden Leitungszüge verbindende
Linie angedeutet sind, welche an dem der Anode entsprechenden Ende einen Punkt besitzt. Direkte
Durchverbindungen zwischen horizontalen und vertikalen Leitungszügen sind gemäß Fig. 4c durch eine
Diagonallinie angedeutet, die an beiden Enden einen Punkt aufweisen. An den mit den Steckern verbundenen
Enden der horizontalen Leitungszüge sind jeweils die Klemmen der in Fig. 2 dargestellten
Register bzw. Leistungselemente angeschrieben, mit denen die betreffende Klemme über das Buchsenfeld
gemäß Fig. 3 verbunden ist. Dabei ist zu beachten, daß der Index η von 1 bis N läuft, daß also in der
Buchsenplatte alle Buchsen, die einen Index n, n— 1 oder «+1 besitzen, gesondert zu dem entsprechenden
Registerelement geführt sind. Dagegen sind die Buchsen, ohne Index n, wie Fig. 3 zeigt, für alle
N Platten jeweils miteinander verbunden, so daß der Ausgang des betreffenden Leistungselementes auf alle
Platten gleichzeitig einwirkt.
Eine Ausnahme hiervon bildet nur die Buchsenreihe A0D, bei der jeweils zwei Buchsen miteinander
verbunden, dann zwei übersprungen und dann wieder zwei weitere Buchsen verbunden sind usw. Diese
Buchsenreihe ist dasjenige Element, welches das an sich für rein binäre Rechnungen bestimmte Rechenwerk
instand setzt, auch mit in Tetraden verschlüsselten Dezimalzahlen zu rechnen. Bei der Aufteilung
gemäß Fig. 3 ist angenommen, daß die Platte mit dem Index 1 dem Vorzeichen Vz zugeordnet ist, wo-
bei 0 das positive und L das negative Vorzeichen
bedeutet. Die Spalten 2, 3, 4 und 5 sind der ersten Tetrade Ti, 6, 7, 8 und 9 der zweiten Tetrade Tz usw.
zugeordnet. Die unterste Zeile ku des Buchsenfeldes
entspricht einer Konjunktion, die dann anspricht, wenn alle Registerelemente des Übertragsregisters UB
auf 0 stehen, d. h. wenn das Übertragsregister leer ist. Dies ersieht man in Fig. 4 daraus, daß in jeder
Rechenwerksplatte die horizontale Leitung Wn über
meldung der Operation an das Befehlswerk weiter, welches daraufhin über das Rechenwerk
wieder verfugen kann.
Fig. 7 zeigt schematisch den Aufbau einer Mikroprogrammplatte, die in ähnlicher Weise wie die
Rechenwerksplatte der Fig. 4 aufgebaut ist und die für das den Gegenstand der Erfindung bildende
Mikroprogramm der Dezimaladdition ausgelegt ist.
eine Diode und die am weitesten links gezeichnete io Mit den an Widerstände angeschlossenen Eingangssenkrechte
Leitung mit der untersten Leitung ku büchsen dieser Mikroprogrammplatte sind die Ausverbunden
ist. Die an jede Rechenwerksplatte gemäß gänge Si, Sz .. . Sn der Zeitschaltkette verbunden,
Fig. 4 über das Buchsenfeld der Fig. 3 mit ihren welche über die (wiederum durch Punkte in den
Ausgängen angeschlossenen Leistungselemente der Kreuzungspunkten angedeuteten) Widerstände den
Fig. 2 haben im einzelnen folgende Funktionen, die 15 zeitlichen Ablauf und die logischen Verknüpfungen
durch die entsprechenden Widerstände und Dioden des an Hand der Fig. 1 in groben Zügen erläuterten
in Fig. 4 bewirkt werden: Programms steuern. Im einzelnen ist der Ablauf
dieses Mikroprogramms in der Schreibweise der
bewirkt das Einschalten der Konjunktionen für Boolschen Algebra in Fig. 8 dargestellt, wobei in der
den Transport einer Zahl aus dem MD-Register 20 ersten Spalte eine laufende Numerierung der erin
das AC-Register. reichten Zustände in den Registern und dazwischen
bringt die zyklische Summe, d. h. die Summe modulo zwei jeweils entsprechender binärer
Ziffern der im AC- und im UB-Register
die in Funktion tretenden Ausgänge der Zeitschaltkette in den drei folgenden Spalten MD, AC und UB
der jeweilige Inhalt des MD-Registers, des AC-Re-
stehenden Zahlen, in das AC-Register und 25 gisters und des UB-Registers angegeben ist. In der
bringt gleichzeitig durch konjunktive Verknüp- letzten Spalte stehen die durch die Leistungselemente
LSi ■ ■ ■ LSi$ bewirkten logischen Verknüpfungen.
Dabei sind in eckigen Klammern die Eingänge der Registerelemente (Kleinbuchstaben) und Leistungs
fungen der entstehenden Stellen des AC- und des UB-Registers einen Übertrag um eine Stelle
nach links .verschoben in das UB-Register.
LAr verschiebt den Inhalt des AC-Registers um eine 30 elemente (Großbuchstaben) angegeben, die dann
Stelle nach rechts. Dabei bleibt jedoch ai er- gesetzt werden, wenn außer dem positiven Ausgang
halten, und ün geht verloren. des in Spalte 1 angegebenen Elementes der Zeit-
LAi invertiert den Inhalt des AC-Registers, d. h,, schaltkette die hinter der Klammer angegebenen
alle L werden 0, und alle 0 werden L. Bedingungen erfüllt sind. Dabei sind Konjunktionen,
LA0 löscht das AC-Register, d.h., alle Elemente 35 d.h. Bedingungen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen,
werden auf 0 gestellt. unmittelbar !untereinandergeschrieben, und Dis-
LA0D bewirkt eine Teillöschung des AC-Registers in junktionen, d. h. Bedingungen, von denen entweder
der Weise, daß erstens die Vorzeichenstelle die eine oder die andere erfüllt sein muß, durch ein ν
und zweitens von jeder Tetrade die beiden voneinander getrennt. Das Vorhandensein der Ausletzten
Stellen auf Null gesetzt werden, während 40 gangsspannung des betreffenden Leistungselementes
die übrigen Stellen ihren Wert behalten. der Schaltkette ist dabei nicht nochmals aufgeführt
bewirkt das Einschalten der Konjunktion für den Transport einer Zahl aus dem AC-Register
in das MD-Register, also die umgekehrte
Operation zu LAa- 45 identisch, so daß die letztere eine eindeutige An-
LU1, bewirkt das Einschalten der Konjunktionen für Weisung für den Schaltmechaniker darstellt.
Zur Erläuterung des Befehlsablaufes seien einzelne Punkte des Programms herausgegriffen. Im Anfang
werden in bekannter Weise durch einen im nicht
Fig. 2 außerdem einzeln gezeichneten 50 gezeichneten Befehlsregister stehenden Befehl die
- - - ■ Operanden Zi und Z2 in das MD- und das AC-
Register gebracht und das erste Leistungselement LSi
der Ablaufkette auf L gesetzt. Die Zeile Si des Ablaufschemas
der Fig. 8 besagt nun, daß drei Fälle unter- und welches die Fertigmeldung des Übertrags- 55 schieden werden,
abbaues abspeichert und zur Verfugung stellt. Fall 1: Stehen die beiden Vorzeichenregisterele-
abbaues abspeichert und zur Verfugung stellt. Fall 1: Stehen die beiden Vorzeichenregisterele-
Der Übertragsabbau ist dann beendet, wenn mente des AC- und des MD-Registers auf L (Bedin-
UB leer ist, d. h. seine sämtliche Registerele- gung ai und di) und steht das Merkregisterelement Rh
mente Run auf Null stehen. Dies wird durch auf 0 (zu Anfang immer der Fall), so heißt das,
die Konjunktion ku festgestellt und durch 60 daß beide Vorzeichen negativ sind. Dann wird, wie
Setzen von Rn gespeichert. die eckige Klammer sagt, Rr2, LAi und LSi beim
Rn ist ein gleichartiges Merk-Flip-Flop, welches nächsten Taktimpuls auf L gestellt werden. Die
und muß als weitere Bedingung erfüllt sein. Die Verdrahtung des Mikroprogramms gemäß Fig. 7 ist
mit dieser symbolischen Darstellung in Fig. 8 völlig
den Transport einer Zahl aus dem AC-Register in das UB-Register.
Die
in
Registerelemente haben folgende Funktionen:
Rn ist ein Flip-Flop, welches wie ein Registerelement des Rechenwerkes aufgebaut ist (Fig. 5)
z. B. gesetzt wird, wenn beide Operanden negativ sind, und welches die Funktion des
Flip-Flops K in Fig. 1 übernimmt.
Rrf ist ein Flip-Flop, welches dann auf L gesetzt
wird, wenn die Operation des Mikroprogramms beendet ist. Sein Ausgang gibt die Fertig-
Ablaufkette bleibt also in der ersten Ablaufstufe (Si'),
bereitet aber Fall 2 vor (V) und leitet die Invertierung
von Za im AC-Register ein, während der zweite negative Operand Zi erst in Ablaufstufe 5 in
Abhängigkeit von η ro invertiert (A/) wird.
Fall 2 tritt ein, wenn entweder beide Vorzeichen
Fall 2 tritt ein, wenn entweder beide Vorzeichen
positiv sind (αϊ, αΊ) oder wenn durch Fall 1 das
Merk-Flip-Flop Rrz auf L gesetzt worden ist (/-2). Dann wird, wie die zweite eckige Klammer sagt, die
zweite Ablaufstufe vorbereitet (S2O, das Leistungselement LUa gesetzt (Ua'), durch welches der Inhalt
des AC-Registers (das ist jetzt der Absolutbetrag von ZO in das UB-Register gebracht und das Leistungselement LA0 gesetzt (A0 1) wird, durch welches anschließend
das AC-Register gelöscht wird. Der dann erreichte Zustand ist in Zeile la der Fig. 8 dargestellt.
Im MD-Register steht weiterhin der erste Operand Zi, im UB-Register der Absolutbetrag des
zweiten Operanden Za, und das AC-Register ist leer.
Fall 3 der ersten Ablaufstufe (Si) tritt ein, wenn
Zi und Zi verschiedene Vorzeichen haben, wenn also
eine der Bedingungen ai c& oder öi d\ erfüllt ist.
Dann wird, wie die dritte eckige Klammer sagt, unter Überspringung der Ablaufstufen Sz bis S5 gleich
die Ablaufstufe Se der Ablaufkette vorbereitet (S^,
das Leistungselement LUa wird gesetzt (Un 1S,
welches die Übertragung von Zz ins UB-Register
bewirkt, und das Leistungselement LAa wird gesetzt (Α/), welches die Übertragung von Zi vom MD-Register
ins AC-Register bewirkt. Die Ablaufstufen &, S3 und 54 der Ablaufkette dienen der Erzeugung
der bei gleichen Vorzeichen der beiden Operanden zu addierenden bzw. zu subtrahierenden 6 (OLLO) in
jeder Tetrade des vorher (Zeile la) gelöschten AC-Registers. Dies geschieht, wie ersichtlich, durch
Invertierung der Null (S2), Teillöschung mit Hilfe des Leistungselementes LA0D (S3) und Rechtsverschiebung mit Hilfe des Leistungselementes LAr
(Sa).
Zur näheren Erläuterung ist in Fig. 9 der in der Ablaufstufe & realisierte Schaltzustand des Rechenwerkes,
der die Inversion des Inhalts des AC-Registers bewirkt, herausgezeichnet. Im vorangegangenen Takt
war der Eingang Sz' des Leistungselementes LSz vom
Ausgang des Leistungselementes LSi an Spannung gelegt worden. Der erste Taktimpuls schaltet über 7Ί
das Leistungselement LSz um, so daß nunmehr sein Ausgang Sz Spannung führt und die Umschaltung
der Leistungselemente LS3 (nächste Ablaufstufe) und LAi (Inversion) an deren Eingangsklemmen £3' und
Ai' vorbereitet. Der zweite Takt schaltet über Tz das
Leistungselement LAj ein, so daß nunmehr die Ausgänge an mit den Eingängen än' und die Ausgänge
an mit den Eingängen an' (n = 1, 2, 3 ... Λ0 über
die entsprechenden in den leitenden Zustand gesteuerten Dioden Di und Dz verbunden werden. Durch
den dritten Taktimpuls wird dann über die Klemmen T3 die Umschaltung der Registerelemente Ran
durchgeführt.
Gleichzeitig wurde im zweiten Takt über Tz bereits
das Leistungselement LS3 der Schaltkette eingeschaltet, welches im dritten Takt die Durchführung
der Operation A0D mittels des nicht gezeichneten
Leistungselements LA0D vorbereitet.
Die Ablaufstufe S5 dient der Bildung der Summe I Zi I -t- c [wobei c eine Zahl mit 6 (OLLO) in jeder
Tetrade bedeutet]. Zunächst ist das Merk-Flip-Flop Rn in jedem Falle auf 0 gesetzt, so daß die Bedingung
Fi gilt und gemäß der ersten eckigen Klammern S5 aufrechterhalten bleibt und die Addition von | Zz \
zu c im AC-Register durchgeführt wird (Au1), bis
der Übertrag abgebaut ist und die Konjunktion ku
anspricht (Zeile 5 a). Diese setzt im nächsten Takt Rn auf L und bewirkt gleichzeitig die Übertragung
von Zi vom MD-Register ins AC-Register und die Übertragung von \Zz\+c vom AC-Register ins
UB-Register (Zeile 5 b). Je nachdem, ob beide Summanden positiv (Tz) oder negativ (rz) waren, verläuft
die Ablaufstufe Ss jetzt verschieden. Waren beide Operanden negativ, was durch Setzen des Merk-Flip-Flops
Rrz in Ablaufstufe Si festgehalten wurde, so wird der Inhalt des AC-Registers, nämlich die
Zahl Zi, invertiert (Af) und die Ablaufstufe Se
ίο gesetzt (Zeile 5c) und darauf in der Ablaufstufe Se
die erste zyklische Summe Σχ aus | Zi |, ] Z21 und
c im AC-Register gebildet, während die Überträge, um eine Stelle nach links versetzt, im UB-Register
abgesetzt - werden (Ui). Waren beide Operanden positiv (Tz), so wird bereits in Ablaufstufe Ss unter
der Bedingung η To die erste zyklische Summe Σχ
im AC-Register gebildet und die Überträge im UB-Register abgesetzt, und in diesem Falle springt
das Programm sofort in Ablaufstufe S7.
Die so entweder in der Ablaufstufe S5 (Zeile 5d)
oder in der Ablaufstufe Se (Zeile 6) im AC-Register gebildete erste zyklische Summe muß nun aufbewahrt
werden, um später gemäß der Erfindung feststellen zu können, ob aus einer Tetrade ein Übertrag
stattgefunden hat oder nicht. Bevor diese für die Erfindung wesentliche Funktion der beschriebenen
Mikroprogrammschaltung erläutert wird, soll nochmals der Zustand bei Einschalten der Ablaufstufe S7
zusammengefaßt werden:
Fall 1:
Beide Operanden haben negatives Vorzeichen. Dann steht im AC-Register die erste zyklische
Summe ΣΊνοη |Zi| und \Zz\~\~c. Das Merk-Flip-Flop
Rrz ist gesetzt, hat also den Ausgang
τ-
Fall 2:
Beide Operanden haben positives Vorzeichen. Dann steht im AC-Register die erste zyklische
Summe Σχ aus Zi und Z2 -rc, das Merk-Flip-Flop
Rrz ist nicht gesetzt, hat also den Ausgang Tz = L, also rz = O.
Fall 3:
Beide Operanden haben verschiedenes Vorzeichen. Dann steht im AC-Register die erste
zyklische Summe Σχ aus Zi und Z2. (Die Ablaufstufen S2 bis Ss sind überschlagen worden,
da in diesem Falle die Größe c nicht vorher addiert wird.)
Bevor das unkorrigierte Additionsergebnis durch Abbau der im UB-Register abgesetzten Überträge
gebildet wird, muß die erste zyklische Summe abgespeichert werden, um gemäß der Erfindung
durch Vergleich dieser ersten zyklischen Summe mit dem bezüglich des Auftretens von Pseudotetraden
noch unkorrigierten Additionsergebnis die übertragsfreien bzw. übertragsbehafteten Tetraden
' festzustellen. In der Ablaufstufe S7 wird daher die erste zyklische Summe Σχ im MD-Register abgespeichert
(D,') und gleichzeitig der Ubertragsabbau eingeleitet (An 1), der in Ablaufstufe Ss abgeschlossen
wird (Se' Au'). Sobald der Übertrag abgebaut ist, d. h. der Inhalt des UB-Registers
Null ist, spricht die Konjunktion ku an und bewirkt
entweder bei positivem Vorzeichen (äi) die Inversion des unkorrigierten Additionsergebnisses (A/) oder
bei negativem Vorzeichen (αϊ) das Setzen des
209 709/301
Merk-Flip-Flops Rr2 (rz). In beiden Fällen wird
gleichzeitig das Flip-Flop Rn gesetzt (riO, so daß
beim nächsten Takt die Leistungselemente LDa, LUa, LAd eingeschaltet werden, durch die der negative
Betrag des unkorrigierten Additionsergebnisses .S" in das MD- und das UB-Register und die gespeicherte
erste zyklische Summe in das AC-Register übertragen wird (Zeile 8c).
Die an den entstandenen Pseudotetraden noch anzubringenden Korrekturen (Addition bzw. Sub- ίο
traktion von OiXO) richtet sich danach, aus welchen Tetraden Überträge in die nächsthöhere Tetrade
aufgetreten sind bzw. nicht aufgetreten sind. Das Auftreten eines Übertrags wird gemäß weiterer
Erfindung durch Addition modulo 2 der ersten zyklischen Summe Σ± und des unkorrigierten Additionsergebnisses
S' festgestellt. Diese so gewonnene Hilfsgröße enthält in der jeweils niedrigsten Stelle
einer Tetrade ein L bzw. eine 0, wenn aus der jeweils niedrigeren Tetrade ein bzw. kein Übertrag herausgelaufen
ist. Dies beruht darauf, daß bei Auftreten eines Übertrags die nächsthöhere Binärstelle sich
von 0 in L oder von L in 0 ändert, so daß ihre Summe modulo 2 gleich L ist. Ist keine Änderung eingetreten,
so ist die Summe modulo 2 aus 0 und 0 oder aus L a5
und L jeweils gleich 0. Aus dem so gebildeten L wird dann in weiter unten erläuterter Weise die
hinzuzuzählende Größe OLLO aufgebaut.
Soll diese Größe OLLO in übertragsfreien Tetraden hinzugezählt werden, so wird die zyklische Summe Σ\
vor der modulo-2-Addition mit dem unkorrigierten Additionsergebnis invertiert, so daß die Hilfsgröße
dann ein L in der nächsten Binärstelle oberhalb derjenigen Tetraden aufweist, aus denen kein Übertrag
herausgelaufen ist. Diese Inversion wird in Ablaufstufe Ss durchgeführt (zweite eckige Klammer),
wenn die Vorzeichenstelle im AC-Register positiv ist (äi) und das Merk-Flip-Flop Rri in der Ablaufstufe
S5 nicht auf L gesetzt worden ist (Fi).
In den Ablaufstufen Sg bis Sw wird aus der Hilfsgröße
durch Rechtsverschiebung (Ar) und Teillöschung (A'oü) die Korrekturgröße aufgebaut, die
in den zu korrigierenden Tetraden OLLO und in den nicht zu korrigierenden Tetraden 0000 enthält,
und in das UB-Register gebracht. Diese Korrekturgröße wird dann in Ablaufstufe Sie'auf das zwischenzeitlich
in MD gespeicherte und in Ablaufstufe Sn
nach AC zurückgebrachte (Aa) unkorrigierte Additionsergebnis
— |iS".| addiert. Der Aufbau des hinzuzufügenden OLLO im AC-Register ist in den
Zeilen 9 bis 15 der Fig. 8 in der Spalte .4 C für eine
Tetrade angedeutet. Dabei ist der Inhalt der betreffenden Tetrade selbst in den eckigen Klammern
und die maßgebende Binärstelle davor angegeben.
55
Dabei bedeutet k für eine Binärstelle, daß hier
das entscheidende L oder 0 auftritt, X bedeutet, daß hier beliebig L oder 0 auftritt, und 0, daß hier
durch Teillöschung eine 0 steht.
In der Ablaufstufe S\% wird nach der Addition (An') So
der Korrekturgröße auf das unkorrigierte Additionsergebnis —\S'\ der Inhalt des AC-Registers gegegebenfalis
(h) invertiert (Ai% sobald der Übertrag
abgebaut ist (ku). Am Schluß steht dann das korrigierte
Additionsergebnis S im AC-Register, die Merk-Flip-Flops werden auf 0 gestellt (Fi Tz), und
das Zeichen »Operationsende« wird durch das Flip- . Flop Rr/ gemeldet (r/).
Die Durchführung des Mikroprogramms zur Dezimaladdition in einem binären Parallelrechner
wurde vorstehend an einem Beispiel erläutert, bei dem ein Minimum an Aufwand im Rechenwerk erforderlich
ist. Nur das AC- und das UB-Register müssen addierfähig sein, während das MD-Register nur als
Hilfsregister verwendet wird. Im allgemeinen wird in einer Binärrechenmaschine auch das MD-Register
rechenfähig sein, und es werden eventuell auch noch weitere Register zur Verfugung stehen. Dann lassen
sich einige Rechenoperationen des vorstehend geschilderten Programms zusammenfassen (z. B. die
Addition von Zi + Zz + c) und die Rechenzeit
weiter verkürzen. Das in Fig. 7 dargestellte Schaltbild ist also nicht die einzige mögliche Ausführungsform der Erfindung zur Durchführung des Mikroprogramms
gemäß Fig. 8, sondern stellt nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, das für
das spezielle Problem der Dezimaladdition möglichst wenige Schaltelemente aufweist ohne Rücksicht auf
andere mit dieser Maschine noch durchzuführende Programme. Je nach den in der Maschine für andere
Zwecke ohnedies vorhandenen Schaltmitteln und logischen Verknüpfungen wird die Schaltplatte
gemäß Fig. 7 also entsprechende Abwandlungen erfahren. Auch in dem Rechenwerk gemäß Fig. 2
und 3 sind nur die für die Dezimaladdition erforderlichen Schaltelemente und logischen Verknüpfungsschaltungen wiedergegeben, um die Beschreibung
nicht durch für das Verständnis entbehrliche Angaben unnötig zu belasten.
In den Fig. 10 und 11 sind zwei Rechenbeispiele wiedergegeben, die unter Bezugnahme auf Fig. 7
und 8 ohne weiteres verständlich sind. Fig. 10 zeigt die Addition zweier positiver Zahlen +25+37
= +62 und die Fig. 11 die Addition einer positiven und einer negativen Zahl +27—35 = —12.
Claims (4)
1. Anordnung zur Dezimaladdition in einem Parallelrechenwerk mit aus binären Elementen
aufgebauten Rechenregistern, in denen negative Operanden durch Inversion aller Binärstellen
der entsprechenden positiven Zahl dargestellt werden, mit einem Addierkörper, der die Inhalte
zweier Rechenregister nach dem Prinzip des Einerrücklaufs und des fortschreitenden Übertragsabbaus
binär miteinander addiert, sowie mit Schaltmitteln zur Bildung von Korrekturgrößen in einem Rechenregister zur Bearbeitung
von wahlweise binären Zahlen oder Dezimalzahlen, wobei im letzteren Fall die Operanden
so vorbereitet werden, daß ein Dezimalübertrag als Tetradenübertrag in Erscheinung tritt, da
durch gekennzeichnet, daß die Schaltmittel zur Bildung der Korrekturgröße für eine Tetrade
nur wirksam werden, wenn in der niedrigsten Binärstelle der jeweils nächsthöheren Tetrade
eines Hilfsregisters ein vorbestimmter Binärzustand herrscht, und daß der Inhalt des Hilfsregisters
im wesentlichen durch einen Parallelvergleich der ersten zyklischen Summe der Binäraddition vor dem Übertragsabbau mit der
Summe nach dem Übertragsabbau gebildet wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Steuermittel vorgesehen sind,
die bei zwei negativen Operanden die Subtraktion von OLLO in jeder Tetrade eines der Operanden
veranlassen und damit das lOer-Komplement
bilden und die danach nur in Tetraden, die zweimal einen Übertrag erzeugt haben, die
Addition von OLLO veranlassen.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 und 2 zur Verarbeitung von Dezimalzahlen, deren
Ziffern im natürlichen Binärcode der Binärgewichte 8-4-2-1 verschlüsselt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturgröße, die durch die Schaltmittel erzeugt wird, OLLO lautet.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsregister vor Beginn
einer Addition in allen Binärstellen in den vorbestimmten Binärzustand gebracht wird, worauf
die 'Korrekturschaltmittel zur Erzeugung von
OLLO in allen Tetraden wirksam werden und so die Addition des Wertes 6 in jeder Tetrade vorbereiten.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 079 358;
britische Patentschrift Nr. 574 405;
»Electronic Engineering«, 1953, Heft 308, S. 410 bis 416;
britische Patentschrift Nr. 574 405;
»Electronic Engineering«, 1953, Heft 308, S. 410 bis 416;
ίο »Arithmetic Operations in Digital Computers«,
D. van Nostrand Comp., Inc., New York, 1955, S. 239 bis 242;
»Handbook of Automation, Computation and Control«, Vol. 2, John Wiley and Sons, Inc., New
York, 1959, S. 12 bis 18 bis 12 bis 24.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET18849A DE1140380B (de) | 1960-08-16 | 1960-08-16 | Anordnung zur Dezimaladdition in einem binaeren Parallelrechenwerk |
FR869663A FR1299836A (fr) | 1960-08-16 | 1961-08-01 | Dispositif de calcul pour l'addition de nombres décimaux codés en binaire |
GB2955961A GB945417A (en) | 1960-08-16 | 1961-08-16 | Improvements in or relating to apparatus for adding together two decimal numbers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET18849A DE1140380B (de) | 1960-08-16 | 1960-08-16 | Anordnung zur Dezimaladdition in einem binaeren Parallelrechenwerk |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1140380B true DE1140380B (de) | 1962-11-29 |
Family
ID=7549098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DET18849A Pending DE1140380B (de) | 1960-08-16 | 1960-08-16 | Anordnung zur Dezimaladdition in einem binaeren Parallelrechenwerk |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1140380B (de) |
GB (1) | GB945417A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1524131B1 (de) * | 1965-05-24 | 1971-04-01 | Sharp Kk | Binär-dezimales Serien.Serien-Rechenwerk mit Dezimalübertragkorrektur zur Addition un Subtraktion zweier binär-codierter Dezimalzahlen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB574405A (en) * | 1942-10-10 | 1946-01-03 | British Tabulating Mach Co Ltd | Improvements in or relating to adding and subtracting machines |
DE1079358B (de) * | 1957-04-02 | 1960-04-07 | Ncr Co | Dezimal-Addiervorrichtung |
-
1960
- 1960-08-16 DE DET18849A patent/DE1140380B/de active Pending
-
1961
- 1961-08-16 GB GB2955961A patent/GB945417A/en not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB574405A (en) * | 1942-10-10 | 1946-01-03 | British Tabulating Mach Co Ltd | Improvements in or relating to adding and subtracting machines |
DE1079358B (de) * | 1957-04-02 | 1960-04-07 | Ncr Co | Dezimal-Addiervorrichtung |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1524131B1 (de) * | 1965-05-24 | 1971-04-01 | Sharp Kk | Binär-dezimales Serien.Serien-Rechenwerk mit Dezimalübertragkorrektur zur Addition un Subtraktion zweier binär-codierter Dezimalzahlen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB945417A (en) | 1963-12-23 |
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