DE19644688A1 - Schaltungsanordnung einer digitalen Multiplizierer-Baugruppe, zur Verarbeitung von Binärzahlen sowie Elementen aus GF(2 APPROX ) - Google Patents
Schaltungsanordnung einer digitalen Multiplizierer-Baugruppe, zur Verarbeitung von Binärzahlen sowie Elementen aus GF(2 APPROX )Info
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Description
Die Erfindung betrifft eine digitale Schaltungsanordnung zur Multiplikation zweier binär kodier
ter Zahlen. Dabei ist die Schaltungsanordnung in der Lage, Binärzahlen oder Zahlen aus einem soge
nannten Galois-Feld zu verarbeiten. Die Wahl des zu verarbeitenden Zahlenformates erfolgt mittels
eines Auswahlsignals. Die Anordnung ist zellular aufgebaut und benutzt größtenteils die selben Zel
len zur Berechnung des Produktes beider Zahlenformate.
Multiplizierer, die eines der beiden Zahlenformate verarbeiten können, wurden bereits beschrie
ben. In B.A. Laws, C.K. Rushforth: A Cellular-Array Multiplier for GF(2m). IEEE Transactions on
Computers, Dezember 1971, S. 1573-1578 wurde ein zellular aufgebauter Multiplizierer für Ele
mente aus GF(2m) angegeben. Multiplizierer für Binärzahlen wurden u. a. in K. Hwang: Computer
Arithmetic-Principles, Architecture and Design. John Wiley (1979) beschrieben.
Nachteilig bei diesen Anordnungen ist, daß sie nur eines der beiden angegebenen Zahlenformate
verarbeiten können. Ist eine Schaltungsanordnung gefordert, die sowohl Elemente aus GF(2m) als
auch Binärzahlen verarbeiten kann, müssen die jeweiligen Schaltungsanordnungen separat aufge
baut werden. Ein entsprechendes Bussystem muß in diesem Fall die Faktoren auf die zwei Multipli
zierer-Baugruppen verteilen und das Produkt von einer der Baugruppen abholen. Das erfordert zwei
getrennte Multiplizierer und die entsprechenden Busverbindungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung gemäß dem Blockschaltbild anzugeben,
die größtenteils die selben Zellen auf dem elektronischen Schaltkreis benutzt, um eine multiplikative
Verknüpfung von Elementen aus GF(2m) oder Binärzahlen durchzuführen. Die Busse (Bus a, b, c) zur
Bereitstellung der Faktoren und zum Abtransportieren des Produktes können dabei die selben sein.
Die Erfindung beruht auf dem gemeinsamen Ausnutzen der logischen Exklusiv-Oder
Funktion (⊗). Diese Funktion wird auf der Bit-Ebene sowohl bei der Multiplikation von Binärzahlen
(in Form von Voll- und Halbadder Baugruppen), als auch bei der Multiplikation von Elementen aus
GF(2m) zur Addition von partiellen Produkten bzw. zur Modulo-Reduktion verwendet.
Zwei Binärzahlen a und b der Bit-breite m und n sollen mittels einer Logik-Baugruppe multipli
ziert werden. Dabei werden zuerst n partielle Produkte gebildet, indem jedes einzelne Bit der Zahl b
mit der gesamten Zahl a bitweise multipliziert wird, bi.a (0 ≦ i < n). Die einzelnen partiellen Pro
dukte besitzen eine Wertigkeit 2i. Anschließend werden alle n partiellen Produkte unter Berücksich
tigung ihrer Wertigkeit zum Endergebnis, dem Produkt, addiert. Das geschieht bitweise unter
Verwendung von logischen Volladder- oder Halbadder-Baugruppen. Im Falle es werden mehrere
Bits (u. U. auch mit verschiedener Wertigkeit) addiert, werden solche Baugruppen auch als Kompres
sor bezeichnet.
Zwei Elemente aus GF(2m) g und h der Bitbreite m können multipliziert werden, indem zuerst
jedes einzelne Bit der Zahl h mit der gesamten Zahl g bitweise multipliziert wird, hi.g (0 ≦ i < m),
und die entstandenen partiellen Produkte zu einem Zwischenergebnis der Bitbreite 2m-1 addiert
werden. Die Addition von Elementen aus GF(2m) aus einer Körpererweiterung von GF(2) ist durch
bitweise Exklusiv-Oder Verknüpfung definiert. Anschließend wird das Zwischenergebnis schritt
weise modulo eines primitiven Polynoms p der Bitbreite m+1 auf das Ergebnis der Bitbreite m sub
stituiert. Dieses Verfahren ist u. a. in P.A. Scott et al.: A Fast VLSI Multiplier for GF(2m). IEEE
Journal on Selected Areas in Communications, Vol. 4 (1986), pp. 62-65 beschrieben.
Ein 3-Bit Volladder mit den logischen Funktionen Summe = A ⊗ B ⊗ C und
Übertrag = A ∧ B ∨ (A ∨ B) ∧ C beinhaltet im Summen-Pfad zwei Exklusiv-Oder Baugruppen. Eine
oder auch mehrere Exklusiv-Oder Baugruppen werden erfindungsgemäß auch zur Addition von
zwei korrespondierenden Bits der Elemente aus GF(2m) genutzt, die durch die logische Exklusiv-Oder
Funktion A ⊗ B definiert ist. Werden Kompressor-Baugruppen höherer Ordnung an Stelle der
Adder benutzt, können die darin enthaltenen Exklusiv-Oder Baugruppen wie beschrieben verwendet
werden. Da eine Multiplizierer-Baugruppe für Binärzahlen aus einer vielfachen Anordnung von
Voll- bzw. Halbaddern besteht, deren Übertragsausgänge jeweils mit dem nächst-höherwertigen Bit
korrespondieren und bei einer Galois-Multiplizierer Baugruppe keine Überträge benötigt werden,
müssen die Übertrags-Leitungen der für beide Arithmetiken benutzten Adder-Zellen abschaltbar
sein, zeigt eine Möglichkeit zur Abschaltung des Übertrags-Pfades des Volladders 12 zum Volladder
21 innerhalb eines Volladder-Feldes.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung besteht darin, daß nur eine Baugruppe
aufgebaut werden muß um eine Multiplikation in den zwei angegebenen Zahlensystemen durchzu
führen die bestimmte Zellen für beide Multiplikations-Typen wiederverwendet. Weiterhin ist kein
Bussystem zur Verteilung von Daten auf mehrere Multiplizierer-Baugruppen notwendig.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen beschrieben. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 das vorgeschlagene Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Multiplizierers,
Fig. 2 den prinzipiellen Aufbau der Abschalteinrichtung für das Übertragssignal innerhalb der
Addierer-Baugruppe für die Addition der partiellen Produkte,
Fig. 3 der den Anwendungsbeispielen 1 und 2 zugrunde liegende strukturelle Aufbau des Galois-Mul
tiplizierers bezüglich der Addition der partiellen Produkte und der Substitution mit
tels des primitiven Polynoms,
Fig. 4 das Blockschaltbild der Anordnung nach Ausführungsbeispiel 1 zur Kombination eines
Array-Multiplizierers mit einem Galois-Multiplizierer,
Fig. 5 das logische Schaltbild einer Zelle des Arrays Fig. 4,
Fig. 6 die schematische Darstellung der Aufteilung in Unterbaugruppen eines 17×17-bit Multipli
zierers mit Wallace-Tree-Addition der partiellen Produkte nach Ausführungsbeispiel 2.
Ausführungsbeispiel 1 bezieht sich auf den Aufbau einer kombinierten Multiplizierer-Baugruppe
nach dem Prinzip eines u. a. in N.H.E. Weste, K. Eshraghian: Principles of CMOS VLSI Design.
Addison-Wesley Publishing Co., Reading, MA. (1993) S. 547 ff. angegebenen Array-Multiplizie
rers.
Im Ausführungsbeispiel 2 liegt dem kombinierten Multiplizierer ein Baum-orientierter Multipli
zierer, wie u. a. in N.H.E. Weste, K. Eshraghian: Principles of CMOS VLSI Design. Addison-Wesley
Publishing Co., Reading, MA. (1993) S. 554 ff. beschrieben, zugrunde. In beiden Ausführungsbei
spielen wird von der allgemeinen Architektur des Multiplizierers für Binärzahlen ausgegangen und
die Architektur des Galois-Multiplizierers darauf zugeschnitten. Ein wesentlicher Unterschied
besteht in der Art, wie die Galois Modulo-Reduktion durchgeführt wird. Im Ausführungsbeispiel 1
wird die Modulo-Reduktion direkt auf ein partielles Produkt angewendet, wogegen im
Ausführungsbeispiel 2 die Modulo-Reduktion auf alle addierten partiellen Produkte angewendet
wird. Fig. 3 verdeutlicht diese zwei Verfahren schematisch.
In der Darstellung ist das Blockschaltbild einer Anordnung nach Ausführungsbeispiel 1 zu sehen.
Die Matrix aus gleichartigen Zellen nach Fig. 5 ist dunkel unterlegt. Der linke und obere Rand der
Matrix wird mit UND-Gattern aufgefüllt. Die Zu- und Abführung der Datenbusse an die Matrix ist
durch beschriftete Rechtecke veranschaulicht. In der Baugruppe "MSB Primitives Polynom" wird
die höchste Stelle des primitiven Polynoms entweder automatisch durch eine Logik oder durch set
zen des entsprechenden Bits in einem Register festgestellt und der Matrix zugeführt. Die Leitungen
der Zelle in Fig. 5 haben folgende Bedeutung:
a1, bi - Bits der Faktoren a, b,
fi - korrespondierendes Bit im primitiven Polynom,
pp_msb - höchste Stelle des primitiven Polynoms,
sel - Selektionssignal für Multiplikationsart,
yein - Signal, daß der Zelle anzeigt, ob höchste Stelle im Primitiven Polynom bereits gefunden wurde,
yaus - Signal, daß der nachfolgenden Zelle anzeigt, daß höchste Stelle im Primitiven Polynom bereits gefunden wurde,
sum_gal - Summensignal bei der Galois-Multiplikation,
sum_int - Summensignal bei der Multiplikation von Binärzahlen,
übg - Übertragssignal bei der Multiplikation von Binärzahlen.
fi - korrespondierendes Bit im primitiven Polynom,
pp_msb - höchste Stelle des primitiven Polynoms,
sel - Selektionssignal für Multiplikationsart,
yein - Signal, daß der Zelle anzeigt, ob höchste Stelle im Primitiven Polynom bereits gefunden wurde,
yaus - Signal, daß der nachfolgenden Zelle anzeigt, daß höchste Stelle im Primitiven Polynom bereits gefunden wurde,
sum_gal - Summensignal bei der Galois-Multiplikation,
sum_int - Summensignal bei der Multiplikation von Binärzahlen,
übg - Übertragssignal bei der Multiplikation von Binärzahlen.
In Fig. 5 ist die kombinierte Nutzung der Exklusiv-Oder Gatter ersichtlich. Führt das sel-Signal
L-Pegel, ist die Zelle auf Galois-Multiplikation geschaltet und der Summen-Pfad geht über
sum_gal(ein), Mux1, G1, G2, G8, Mux3 nach sum_gal(aus). Liegt am sel-Signal H-Pegel, ist die
Zelle in den Binärzahl-Modus geschaltet und der Summen-Pfad führt durch sum_int(ein), Mux1, G1,
G2, Mux3 nach sum_int(aus). Über die Faktor-Leitungen ai, bi wird in G3 in beiden Modi ein parti
elles Produkt auf Bitebene gebildet.
Eine andere Anordnung zum Addieren von partiellen Produkten ist eine von C.S. Wallace: A
Suggestion for a Fast Multiplier. IEEE Transactions on Computers, Vol. EC13, pp 14-17 (1964)
beschriebene Baum-Struktur von Adder-Baugruppen. Zur Kombination dieses Verfahrens mit einem
Galois-Multiplizierer kann die in Fig. 3 rechts dargestellte Methode zur Modulo-Reduktion benutzt
werden. Neu ist dabei die Aufteilung in 2 getrennte Arrays, deren Zellen wiederum Exklusiv-ODER
Gatter enthalten. Durch die Aufteilung des Wallace-Baum-Adders in zwei Teil-Bäume gleicher
Größe wird die Breite der zu verarbeitenden Galois-Faktoren auf maximal 1/2 der Breite der Binär
zahl-Faktoren begrenzt. Die Aufteilung des gesamten Arrays erfolgt folgendermaßen:
- 1) Ausgangspunkt stellt das Array zur Addition der partiellen Produkte bei der Binär-Multi plikation dar.
- 2) Dieses Array wird dermaßen entworfen, daß mindestens zwei identische Teilanordnun gen entstehen, die die gleiche Anzahl von partiellen Produkten addieren können. Im Falle einer in Fig. 6 dargestellten Fallstudie eines 17×17-bit Binär-Multiplizierers emp fiehlt sich beispielsweise eine Aufteilung in zwei je 8 partielle Produkte addierende Teil anordnungen und ein nicht in die Konstruktion mit einbezogenes partielles Produkt. Zur Ausführung der Binär-Multiplikation müssen die drei somit entstandenen Teilergebnisse in einer weiteren Teilanordnung addiert werden.
- 3) Die zwei identischen Teilanordnungen werden zur Verarbeitung der Galois-Multiplizie rer-Funktionen Addition Modulo 2 der partiellen Produkte und Reduktion mittels primi tivem Polynom genutzt.
Die Teilanordnung Array 1 führt die bitweise Multiplikation und die Addition der partiellen Pro
dukte durch. Aufgrund einer gleichen algorithmischen Struktur können Galois- sowie Binär-Multi
plizierer dieselbe Teilanordnung nutzen, ausgenommen der Übertragspfade. Diese Pfade müssen mit
einer geeigneten Anordnung gemäß Fig. 2 zur Durchführung der Galois-Multiplikation abgeschaltet
werden. Am Ausgang der Teilanordnung Array 1 in Fig. 3 rechts liegt im Galois-Modus ein Wert an,
der alle Modulo 2 summierten partiellen Produkte repräsentiert. In der Teilanordnung Array 2 in Fig.
3 rechts wird die Substitution mittels des primitiven Polynomes p durchgeführt. Dabei muß die zur
Ausführung der Galois-Multiplikation notwendige Anordnung an die Anordnung des Binär-Multi
plizierers in geeigneter Weise adaptiert werden. Das geschieht für die Galois-Anordnung folgender
maßen:
- 1) Aufteilung des Adder-Arrays in einen linken und einen Rechten Teilbereich.
- 2) Im linken Teilbereich wird jede Stelle, die größer als des benutzte Galois Feld ist, festge stellt und anhand korrespondierenden Stelle im primitiven Polynom p ausgewertet.
- 3) Die generierten Signale werden über Rückführungsleitungen aus dem Array herausge führt und über die Zeileneingänge Faktor b22 dem rechten Teilbereich des Array 2 zuge führt.
- 4) Im rechten Teilbereich von Array 2 findet eine Modulo 2 Addition mit den im verwende ten Galois-Feld liegendem Teil des von Array 1 gelieferten Zwischenergebnisses statt.
Wie in Fig. 6 dargestellt ist das Ergebnis der Galois-Multiplikation auf den niederwertigen Bitlei
tungen des Binär-Zwischenergebnisses von Array 2 bereits vor dem Gesamt-Addierer-Block sichtbar
und wird dort bereits abgegriffen. Die Binärmultiplikation benötigt den Gesamt-Adder, um das End
ergebnis im getrennten Übertrag-Summe-Format zu berechnen und den Summe-Übertrag Vektor-Ad
dierer um das binäre Endergebnis zu formen.
Claims (4)
1. Schaltungsanordnung einer digitale Multiplizierer-Baugruppe, zur Verarbeitung von Binärzahlen
sowie Elementen aus GF(2m); dadurch gekennzeichnet, daß eine einzige logische Baugruppe auf
einem Integrierten Schaltkreis, gesteuert durch eine Umschaltlogik, Multiplikationen von Binär
zahlen oder von Elementen GF(2m) ausführt, wobei ein Bussystem der Multiplizierer-Baugruppe
zwei Zahlen und für die Galois-Multiplikation zusätzlich ein primitives Polynom zuführt und ein
Produkt abführt.
2. Die Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung der
Multiplikation zweier Elemente aus GF(2m) bestimmte Übertragsleitungen zwischen den
Addern/Kompressoren innerhalb der Schaltungselemente zur Addition der partiellen Produkte
auf ein festes Potential gelegt und das Umschalten zwischen den zwei Multiplizierern im
Wesentlichen durch An- und Abschalten des Übertragssignales erfolgt.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von logischen
Exklusiv-Oder Zellen sowohl für die Berechnung eines Produktes aus zwei Binärzahlen, als auch
für die Berechnung eines Produktes zweier Elemente aus GF(2m) vorgesehen sind, wobei die
Exklusiv-Oder Zellen in den Addern/Kompressoren der Schaltungsanordnung zur Addition der
partiellen Produkte enthalten sind.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die logische Baugruppe
der Addition der partiellen Produkte im Binär-Multiplizierer, aufgebaut nach dem bekannten
Wallace-Tree Verfahren, in mindestens zwei funktionell gleiche Teil-Bäume aufgeteilt ist, die
einerseits die Modulo 2-Addition der partiellen Produkte und andererseits die Substitution mit
tels primitivem Polynom des Galois-Multiplizierers beinhalten.
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