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Verfahren zum Überziehen von Metallen mit Aluminium oder dessen Legierungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen von Metallen mit Aluminium oder
dessen Legierungen unter Hindurchführen des Metalls durch ein geschmolzenes Bad
des überzugsmetalls. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Schmelzbad
Natrium und/oder Kalium in Mengen von 0,0005 Gewichtsprozent bis zur höchsten Grenze
der Löslichkeit des Alkahmetalls zugesetzt wird.
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Beim Überziehen von Metallen mit Aluminium oder seinen Legierungen
durch Eintauchen in ein heißes Bad des überzugsmetalls ist es üblich, entweder geschmolzene
Flußmittel, wie Salzmischungen, oder eine neutrale Schutzgasatmosphäre oberhalb
des Bades zu verwenden, um zufriedenstellende Überzüge zu erzielen. So wird z. B.
in der deutschen Patentschrift 736 840 über der Einlaufstelle des Metallbades eine
Salzdecke aufrechterhalten, die aus Alkalifiuoriden und -chloriden besteht, wobei
es zweckmäßig ist, noch Alkalibromide und Jodide beizufügen. Nach der deutschen
Patentschrift 827147 werden die Eisenmetalle zuerst in ein schmelzflüssiges Salzbad
eingetaucht, das aus Chloriden verschiedener Metalle und Natriumaluminiumfluorid
besteht, und erst dann wird das zu überziehende Metall in die Aluminiumschmelze
geführt. Bei der Verwendung dieser Salzmischungen werden beträchtliche Kosten verursacht,
und es treten Schwierigkeiten beim Überziehen auf. Hinzu kommt, daß bestimmte Aluminiumlegierungen,
die sehr günstige Eigenschaften aufweisen, dabei nicht wirtschaftlich und zufriedenstellend
verwendet werden können, da sich die Überzüge nur sehr langsam bilden. Es hat sich
außerdem gezeigt, daß sich bestimmte, als Grundlage verwendete Metalle nicht immer
fehlerfrei überziehen lassen und daß die aus den Bädern stammende Schmelze ungleich
abfließt, wodurch ungleichmäßige Überzüge entstehen. Außerdem ist die Lebensdauer
dieser Bäder begrenzt, da sich Metall aus dem zu überziehenden Grundmetall in ihnen
ansammelt.
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Auch die Verwendung von Schutzgasatmosphären bedingt eine kompliziertere
und dadurch teuere Ausrüstung. Außerdem werden mit Schutzgasatmosphären nicht immer
günstige Ergebnisse erzielt. So wurde in der schweizerischen Patentschrift 271946
vorgeschlagen, dem Schutzgas noch dampfförmiges Natrium beizufügen. Auch dadurch
ist es notwendig, eine komplizierte Apparatur zu verwenden, da zumindest die Stelle,
an welcher das zu überziehende Metall in das Schmelzbad eingeführt wird, gegen die
Luft abgeschlossen und der Natriumdampf in der Schutzgasatmosphäre immer aufrechterhalten
werden muß. Bei diesem Verfahren entsteht auf dem Metallbad eine pulverige Schicht
aus Natriumaluminat, die an dem zu überziehenden Metall nicht haftet, so daß bei
diesem Verfahren kein Natrium in das Metallbad eingeführt werden kann.
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Durch das oben angegebene erfindungsgemäße Verfahren werden die oben
geschilderten Schwierigkeiten der früheren Verfahren behoben. Außerdem wird die
Geschwindigkeit des Überziehens erhöht, Schutzgase, wie eine nicht oxydierend wirkende
oder neutrale Atmosphäre oder salzartige Flußmittel sind nicht mehr nötig, die Lebensdauer
des Bades wird erhöht und die Verwendung einer Reihe von Metallen als Grundwerkstoffen
ermöglicht. Weiterhin werden Verbesserungen bezüglich der Gleichmäßigkeit und Glätte
der überzüge erzielt. Diese Vorzüge werden erhalten ohne Nachteil bezüglich der
Adhäsion, des Korrosionswiderstandes oder der Duktilität der Überzüge. Allgemein
läuft ein Verfahren gemäß der Erfindung folgendermaßen ab: Man geht von einem frischen
Bad aus reinem Aluminium oder irgendeiner beliebigen Aluminiumlegierung aus, schmilzt
das Metall und bringt es auf die bevorzugte Behandlungstemperatur. Normalerweise
werden Verunreinigungen abgeschäumt, obwohl zu diesem Zeitpunkt ein Abschäumen nicht
unbedingt notwendig ist. Die Oberfläche dieses Bades ist an den Kanten ziemlich
konvex, da der sich immer auf der Badoberfläche befindende Oxydfilm die feuerfesten
Wandungen des Gefäßes oder Schmelztiegels nicht benetzt. Unter Verwendung eines
umgekehrten, an einer Stange oder irgendeiner ähnlichen Vorrichtung befestigten
Schmelztiegels wird eine bestimmte Menge metallisches Natrium unter die Oberfläche
des Bades eingebracht und umgerührt. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit ist ein Teil
des Natriums von dem Bad
absorbiert und das überschüssige Natrium
entweder abgedampft oder zu Schlacke auf der Badoberfläche geworden. Das Bad wird
darauf sorgfältig abgeschäumt und ist gebrauchsfertig: Es sei darauf hingewiesen,
daß nun die Ränder des Aluminiumbades, an denen das geschmolzene Metall mit den
Wandungen des Gefäßes oder Schmelztiegels in Berührung kommt, praktisch waagerecht
oder sogar konkav sind. Dies ist ein Zeichen dafür, daß die Oberflächenspannung
vermindert und die Neigung, den Schmelztiegel zu benetzen, vergrößert ist: Die Oberfläche
des Bades ist auch glänzender als vor der Natriumbehandlung. Sie bleibt auch nach
dem Abschäumen längere Zeit glänzend. Nach dem Abschäumen wird das zum überziehen
verwendete Metall, dessen Oberfläche gereinigt ist, direkt, ohne Schutzatmosphäre
oder Flußmittel, in das Bad eingetaucht und nach wenigen Sekunden mit einem gleichmäßigen
und glatten Aluminiumüberzug herausgezogen.
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Weiterhin hat sich gezeigt, daß Mischungen von Natrium- und Kaliumchloriden
verwendet werden können, um dem Schmelzbad die Alkalimetalle zuzugeben. Wegen des
tieferen Schmelzpunktes werden vorzugsweise Mischungen von etwa 60 Gewichtsprozent
NaCl und 40 Gewichtsprozent KCl bis 60 Gewichtsprozent K Cl und 40 Gewichtsprozent
Na Cl verwendet. Natriumfluorid oder Natrium-Aluminium-Fluorid können der Salzmischung
zugegeben werden, aber diese Zugaben erbringen keinen besonderen Vorteil. Eine geringe
Menge (etwa i/2 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Bad) dieser gemischten Salze
kann dem geschmolzenen Aluminiumbad zugesetzt werden und die Bädtemperatur auf 764°
C für die Dauer von 4 bis 24 Stunden erhöht werden. Darauf wird die Temperatur wieder
auf Arbeitstemperatur gesenkt, das Bad abgeschäumt, und die dann erzielten Ergebnisse
sind ganz ähnlich denen, die bei Verwendung von metallischem Natrium beobachtet
wurden. Dies zeigt, daß aus der Salzmischung Alkalimetall in wirksamen Mengen infolge
einer - zumindest teilweisen - Reduktion der Chloride in das Schmelzbad gelangt
ist: Die Verwendung von Salzmischungen scheint sich bei verhältnismäßig kleinen
Bädern (bis zu 54 kg) im Gegensatz zu großtechnischen Installationen besonders zu
empfehlen. Jedoch kann das Salz schädlich auf die Schmelztiegel, je nach deren Material,
wirken, und sein Dampf kann die Stahlausrüstung nachteilig beeinflussen. Aus diesen
Gründen und zur Vermeidung des überheizens des Bades und des damit verbundenen Zeitverlustes
bei der Badherstellung wird die Verwendung von metallischem Natrium und/oder Kalium
der Verwendung von Salzmischungen vorgezogen.
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Zur Erzielung der neuen Ergebnisse der vorliegenden Erfindung muß
nur ein sehr geringer Gehalt an Natrium oder Kalium in den Bädern aufrechterhalten
werden. Schon so geringe Mengen wie 0,0005 Gewichtsprozent, bezogen auf das Bad,
haben sich als wirksam erwiesen. Die Löslichkeit von Natrium in flüssigem Aluminium
nimmt im allgemeinen von 0,13 % bei 800° C auf. ungefähr 0,1% bei 700° C ab. Reines
Aluminium schmilzt bei einer Temperatur von etwa 653° C, eine 12% Silizium enthaltende
Aluminiumlegierung schmilzt bei etwa 575° C und andere Aluminiumlegierungen die
zur Herstellung von überzügen durch Eintauchen in heiße Bäder verwendet werden,
schmelzen zwischen 575 und 653° C. Da Überzugsbäder aus Aluminium und Aluminiumlegierungen
normalerweise bei Temperaturen zwischen etwa 615 und 745° C in Betrieb sind, je
nach der besonderen Zusammensetzung des Bades, wird jeder Zusatz an Natrium zu dem
Bad, der größer als 0,13 % ist, sofort wieder ausgeschieden und unter Bildung von
Oberflächenschlacke und/oder Dämpfen verbraucht. Das Verdampfen dauert verhältnismäßig
kurze Zeit und verursacht keinen nennenswerten Verlust der Gesamtzeit, die zur Herstellung
des Bades nötig ist. Trotzdem kann es manchmal wünschenswert sein, Natrium im überschuß
zuzugeben, bis zu einer Gesamtmenge von etwa 0,2 %, bezogen auf das Gewicht des
Bades, um das Aluminiumbad schneller an Natrium zu sättigen. Das überschüssige Natrium
bleibt als gelbliche oder graue Schlacke an der Badoberfläche zurück, und ein weißer
Dampf wird in die umgebende Luft abgegeben. Dies ist besser als die langsame Zugabe
des Metalls in kleinen Anteilen, da dadurch das zeitraubende Dampfen vermieden wird.
Für die besten Resultate bezüglich der überziehungsgeschwindigkeit, des Abtropfens
usw. wird vorzugsweise der Gehalt an Natrium und/oder Kalium in dem geschmolzenen
Bad zwischen 0,001 und 0,10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Bades,
gehalten.. Außerdem können Natrium und Kalium zusammen in Form von Mischungen oder
Legierungen verwendet werden.
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Vorzugsweise wird das Natrium oder Kalium direkt in das Innere des
Bades hineingegeben und zu diesem Zweck in eine Aluminiumfolie eingewickelt, damit
es sich leicht löst und sich in dem geschmolzenen Metall verteilt. Es kann indessen
auch in flüssiger Form in die Schmelze eingeführt werden oder als Dampf blasenbildend
durch die ganze Schmelze geleitet werden. Es kann auch mit einer Legierung eingeführt
werden, z. B. in Form einer solchen, die etwa 12 bis 14% Si, ungefähr 0,01% Na und
als Rest Aluminium enthält. In diesem Fall wird Si ein wichtiger Bestandteil des
Legierungsüberzugs.
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Nach einiger Zeit zeigt sich - zunächst nur wenig - ein gewisses Nachlassen
der Wirksamkeit des Bades. Die Oberfläche des Bades kann konvex werden, und die
überzugsbildung wird schlechter. Zu diesem Zeitpunkt soll die Natriumbehandlung
wiederholt werden. Es zeigt sich, daß durch Verwendung geringerer Mengen an Natrium
bei der zweiten und den folgenden Behandlungen zufriedenstellende Resultate erzielt
werden. Gewöhnlich wird bei diesen Nachbehandlungen vorzugsweise ungefähr 0;005
bis 0,05 % Natrium, bezogen auf das Gewicht des Bades, zugegeben. Bei großen Bädern,
die ununterbrochen geschmolzen gehalten werden, muß anscheinend die Behandlung etwa
wöchentlich wiederholt werden. Kleinere Bäder erfordern häufigere Nachbehandlung.
Wahrscheinlich werden die Faktoren, die die Dauer der Wirkung des Natriums regeln,
durch das Verhältnis zwischen Badoberfläche, Volumen des Bades und Temperatur bestimmt.
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Die als Grundlage verwendeten Metalle; die erfindungsgemäß behandelt
werden können, sind solche Metalle, die beim Eintauchen in eine Schmelze aus Aluminium
oder Aluminiumlegierung eine Zwischenschicht bilden und auf diese Weise mit einer
Schutzschicht gegen Korrosion; Reibung und andere Angriffe versehen werden. Die
Erfindung läßt sich auch bei Metallen anwenden, die mit rein dekorativen Schichten
aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen versehen sind.
Die Erfindung
wird zwar nachfolgend näher an Eisenmetallen und deren Legierungen, d. h. Gußeisen,
unlegiertem Kohlenstoifstahl und legierten Stahlsorten, erläutert, aber es können
auch andere Metalle erfindungsgemäß mit Aluminium überzogen werden, z. B. Chrom,
Kobalt, Molybdän, Nickel, Tantal, Titan, Wolfram, Vanadium, Zirkon und ihre Legierungen.
Auch können Grundmetalle in fertigem oder unbearbeitetem Zustand, z. B. gegossene
Rohlinge, Folien, Streifen und Drähte verwendet werden. Die vorliegende Erfindung
eignet sich besonders gut zur Anwendung bei Grundmetallen, die aus dünn dimensioniertem
Metall hergestellt sind, z. B. fertige Ofenteile aus dünnem Stahlblech. Der Zusatz
in dem vorliegenden Bad ermöglicht ein sehr gutes Ablaufen des Überzugsmetalls von
den Fertigteilen, so daß sich an den Oberflächen ein gleichmäßiger Überzug bildet
und sich nirgends Metall ansammelt, das nachher in teueren Schleif- oder maschinellen
Bearbeitungsverfahren entfernt werden muß.
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Vor dem Aluminieren erhält das Grundmetall eine Oberfläche, die für
das heiße überzugsmetall aufnahmefähig ist. Dies läßt sich durch Kombination irgendwelcher
auf diesem Fachgebiet wohlbekannter Verfahren erreichen. Man erhält auf diese Weise
eine chemisch reine, angeätzte Oberfläche, d. h. eine von Öl, Fett, Staub und Oxyden
freie, leicht angeätzte Oberfläche. Sie kann entfettet oder entölt werden durch
Behandlung mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel, z. B. Tetrachlorkohlenstoff,
oder mit einem entfettend wirkenden Trichloräthylendampf. Nach dem Entfetten kann
das Grundmetall auch mit einer scharfen Seifen- oder Alkalilösung, wie einer 2011/oigen
NaOH-Lösung, die sich als sehr geeignet hierfür erwiesen hat, gewaschen werden.
Schließlich kann das Grundmetall in eine saure Lösung, z. B. eine Lösung von HCl
und H.,0 im Konzentrationsverhältnis 50: 50 gebeizt werden. In einigen Fällen muß
die Oberfläche nur oxydiert und dann gebeizt werden; bei Verwendung von Gußeisen
kann die Oberfläche z. B. in einem Nitrat-Nitrit-Salzbad noch gefrischt werden,
obwohl eine derartige Behandlung nicht immer notwendig ist. In den meisten Fällen
genügt als Vorbereitung eine Behandlung mit dem einfachen Sandstrahlgebläse.
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Bäder aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, die zum Überziehen
von Grundmetallen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden könrien,
können aus reiner Aluminiumschmelze, womit ein Aluminiumgehalt von 9911/o und mehr
gemeint ist, und der Rest Begleitstoffe sind, oder aus Schmelzen von Aluminiumlegierungen,
die bis herab zu ungefähr 50% Aluminium enthalten, wobei der Rest ein das Aluminium
verbesserndes, modifizierendes usw. Metall ist und mindestens eines der folgenden
Metalle sein kann: Beryllium, Cer, Chrom, Kupfer, Kobalt, Magnesium, Molybdän, Silizium,
Titan, Vanadium, Zink usw.
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Das Grundmetall - ganz gleich, ob es im Fertig-oder Rohzustand überzogen
wird - kann in automatischem Betrieb oder von Hand überzogen werden. Beim automatischen
Eintauchen von Gegenständen an Stelle von Eintauchverfahren, die mit der Hand ausgeführt
werden, können die Gegenstände auf Setzsiebe oder andere geeignete Vorrichtungen
gebracht und in die Schmelze herabgelassen, dort kurze Zeit belassen, zum Abtropfen
herausgehoben und dann zur nächsten Stufe des Fabrikationsverfahrens geleitetwerden.
Bei Anwendung kontinuierlicher Verfahren zum Überziehen von Streifen oder Draht
wird z. B. der Streifen in das Bad eingeführt und um eine Vorrichtung, wie eine
Rolle, die bis zu einer gewissen Tiefe in das Bad eingelassen ist, herumgeführt.
Bei manuellem Eintauchen der Gegenstände ist es üblich, das Bad vor dem Eintauchen
und Herausnehmen des Gegenstandes abzuschäumen, um Flecken und die Bildung von Einschlüssen
zu vermeiden. Bei kontinuierlichen Verfahren wird das Abschäumen gewöhnlich zu Beginn
der Inbetriebnahme durchgeführt. Da es bei Überziehen von beispielsweise Draht oder
Streifen in kontinuierlichen Verfahren wünschenswert erscheint, das Grundmetall
vor Einbringung in das Bad vorzuwärmen, können außerdem Vorwärme-Öfen mit einer
neutralen oder nichtoxydierenden Atmosphäre oberhalb des erfindungsgemäß hergestellten
Bades oder in Verbindung mit ihm angeordnet werden.
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Die Eintauchdauer variiert von wenigen Sekunden im Fall des Überziehens
von Streifen bis zu einigen Minuten bei der Verwendung massiver Fertigteile. Die
Zeit soll ausreichend sein, damit die Gegenstände auf die Überzugstemperatur kommen
und sich durch Diffusion die nötige Bindungs- oder Zwischenschicht bildet. Zeit-
und Temperaturbedingungen zum Überziehen sind für Fachleute auf diesem Gebiet selbstverständlich
bekannt, obwohl die üblichen Zeiten durch die vorliegende Erfindung herabgesetzt
werden. Es sei aber besonders darauf hingewiesen, daß die Zeiten so bemessen sein
sollen, daß die Bildung einer zu dicken Zwischenschicht vermieden wird, sie jedoch
lang genug sind, um die Bildung eines gleichmäßigen und glatten Überzugs zu sichern,
falls nicht nur die Zwischenschicht oder Verbundschicht gewünscht wird.
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Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren erläutern.
Beispiel 1 Ein frischer Aluminiumbrocken von 1455 g, der zu 99,7511/o aus Reinaluminium
bestand, wurde in einem neuen Graphitschmelztiegel geschmolzen und die Schmelze
auf einer Temperatur von 736° C gehalten. Einige in dieses Bad getauchte rechteckige
Platten wurden nicht zufriedenstellend überzogen. Das Bad zeigte das typische Verhalten
von überzugsbädern aus Reinaluminium an der freien Luft. Die Eintauchzeit für diese
Platten betrug ungefähr 5 Minuten. Darauf wurden 0,4 g (etwa 0,0311/o) Natrium in
Aluminiumfolie gewickelt und in das Bad gegeben. Nach einigen Minuten wurde das
Bad abgeschäumt. Danach war die Oberfläche des Bades glänzender und glatter als
die des ursprünglichen Bades aus Reinaluminium. Platten, die in diesem Bad ohne
Verwendung einer Schutzatmosphäre oder eines Flußmittels überzogen wurden, waren
glatt und glänzend, ohne nadelstichartige Fehlstellen und benötigten nicht mehr
als 15 Sekunden zum Überziehen.
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Beispie12 Bei einer- Reihe laufender Versuche war es schwer, unter
Verwendung eines Legierungsbades, das 0,25 % Beryllium, 2,0'°/o Silizium, 0,211/o
Chrom, Rest Aluminium enthielt, einen gleichmäßigen fehlerfreien Überzug auf Gußeisen
oder Stahlblechen zu erzielen. Darauf wurde das Bad mit Natrium behandelt. Nach
der Behandlung war die Wirksamkeit des Bades erhöht, und die Proben wurden ohne
Verwendung einer
Schutzatmosphäre :oder eines Flußmittels eingetaucht,
wobei sich :auf den Stahlproben gut haftende Überzeige :bildeten, während die Überzüge
auf dem Gußcisen nicht zu :gebrauchen waren. Als .einzige Vorreinigung hatten :diese
Proben eine Behandlung mit dem Sandstrahlgebläse erfahren. Weitere Proben von Gußeisenstücken
wurden mit Dampf entfettet und dann in einem Nitrat-Nitrit-Salzbad 10 Minuten lang
bei 4,00° C behandelt. Anschließend wurden sie in Wasser abgeschreckt und zur Entfernung
des Salzes abgespült. Nach dem Trocknen wurden die gußeisernen Proben in das Überzugsbad,
bei dem keine Schutzmaßnahmen getroffen waren, wenige Minuten lang eingetaucht.
Sie besaßen nach dem Herausnehmen einen sehr guten Überzug. Nach 48stündigem Stehen
in Wasser zeigten die Überzüge keine Mängel.
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Beispie13 Ein Bad einer Legierung aus 0,2% Chrom, 0,2% Molybdän, 0,06%
Titan, Rest Aluminium wurde in frischem Zustand in einem gußeisernen Gefäß gehalten,
bis es einen Überschuß an Eisen enthielt. Ein Teil des Bades wurde in einen Graphit-Schmelztiegel
gebracht. Stahlproben, die in dieses Bad eingetaucht wurden, nahmen überhaupt keinen
Überzug an. Etwa 0,519/o Mischmetall einer Legierung aus Seltenen Erden, bezogen
auf .das Gewicht des Bades, wurden daraufhin in .dem Bad gelöst, aber es ließ sich
noch kein Überzug irgendwelcher Art auf den Versuchsstücken erzielen. Darauf wurden
etwa 0;219/o Natrium, bezogen auf das Gewicht des Bades, zugegeben und nach wenigen
Minuten die Oberfläche abgeschäumt. Sofort waren Probestücke gleich nach dem Eintauchen
in dieses Bad völlig überzogen. Später ließ man das Metall in dem Schmelztiegel
fest werden, der Schmelztiegel wurde abgebrochen und das Metallstück auf Eisen untersucht.
Es zeigte sich, daß der obere Teil des Metallbrockens 1,83 bis 2,11% Eisen und der
untere Teil 5,40 bis 9,37% Eisen enthielt, obwohl das Eisen in dem flüssigen Bad
zweifellos gleichmäßiger erteilt war, hatte Natrium die nutzbare Lebensdauer des
Bades wirksam verlängert. Beispi.e14 Temperguß ist bekanntermaßen im Tauchverfahren
mit Aluminium schwer zu überziehen. In einem Bad von ähnlicher Zusammensetzung wie
das im Beispiel 3 zuerst verwendete Bad ließen sich Rohrausrüstungen aus Temperguß
nicht überziehen, bis eine kleine Menge Natrium zugesetzt wurde. Auf den Natriumzusatz
hin ließen sich die Ausrüstungsrohre leicht überziehen. Ähnliche Resultate wurden
bei Verwendung eines Bades aus Aluminium mit 5 % Silizium erzielt. B e i s p i e
1 5 Es wurde der Versuch unternommen, ein geriffeltes Ofenrohr aus Stahl mit einer
Legierung aus 0,207o Beryllium, 3,01/o Silizium, 0,1% Molybdän, 0,1% Chrom, Rest
Aluminium, zu überziehen. Es ließ sich kein Überzug erzielen. Erst durch Zusatz
einer geringen Menge Natrium zu der Schmelze, die daraufhin besser abtropfte, wurde
ein vollständiger, gleichmäßiger Überzug erhalten.
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Beispiel 6 Ein Bad von 2086 kg einer Legierung; die aus 0,219/o Cr,
0,2 % Mo, 0,03% Ti und Rest Aluminium bestand, ergab bei seiner Inbetriebnahme zunächst
gute Überzüge auf Graueisen vor Zusatz von Natrium, wenn das Eisen 10 Minuten :oder
länger eingetaucht wurde. Aber die Oberftächenoxydschicht war zu schwer, um Stahl
von geringer Gauge-Zahl mit Erfolg zu verwenden. Zusatz von etwa 0,015% Natrium
behob die .durch den zähen Oxydfilm verursachten Schwierigkeiten und ermöglichte
ein leichtes Benetzen des dünnen Stahls durch -das Bad. Viele Graueisengußstücke
wurden in diesem mit Natrium behandelten Bad überzogen, ohne daß sie eine andere
Vorbehandlung als die mit dem Sandstrahlgebläse erfahren hatten.
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Beispie17 Stahldraht für Weidenumzäunungen wurde mit einer Legierung
aus 0,2% Be, 31/o Si, 0,1% Mo, 0,119/o Cr, Rest Al, überzogen. Der Überzug war unvollständig
und raub. Während die Anlage lief, wurde Natrium dem Bad zugesetzt. Sofort wurde
der Überzug vollständig, glatt und völlig zufriedenstellend. Die Duktilität blieb
gleich.
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Weiterhin wurde ein Bad nach Art des Beispiels 6 ,mit Kalium behandelt,
wobei die gleichen Resultate wie mit Natrium erzielt wurden.
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Ein. Bad, das 0,20% Be, 3,0'% Si, 0,1% Mo, 0,1010 Cr, Rest Aluminium
.enthielt, wurde mit Lithium behandelt, ohne daß sich irgendeine Verbesserung in
den überziehungseigenschaften gegenüber einem unbehandelten Bad zeigte, Weiterhin
wurden Schmelzbäder der oben gezeigten Art mit Natrium behandelt und verschiedene
Metallteile, wie Bronzeplatten, Molybdändräht, Chrom-Nickel-Draht .(z. B. 80 Ni-20
Cr, 60 Ni-15 Cr-25 Fe), Walztitan und Proben von rostfreiem Stahl erfolgreich darin
überzogen.