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Antriebsvorrichtung für Tonbandgeräte Die Erfindung betrifft eine
Antriebsvorrichtung für Tonbandgeräte mit einem einzigen Antriebsmotor, einer das
Tonband antreibenden Tonwelle und einer Schnellrückspul- und -vorspuleinrichtung
für die Tonbandspulenteller.
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Es ist bekannt, bei Tonbandgeräten den Antriebsmotor liegend, d. h.
parallel zur Ebene der Tonbandspulenteller anzuordnen im Gegensatz zu der weltverbreiteten
stehenden Anordnung desselben. Es ist weiterhin bekannt, auf einem Wellenstumpf
der Motorwelle mehrere, z. B. zwei, Schnurscheiben anzuordnen. über die eine Schnurscheibe
wird beispielsweise über einen elastischen Schnurtrieb die Tonwelle und über die
andere Schnurscheibe die Umspuleinrichtung angetrieben. Es sind auch Anordnungen
bekannt, bei denen derAntriebsmotorund dieTonwelle zu beiden Seiten der Verbindungslinie
zwischen den Mittelpunkten der Tonbandspulenteller liegen.
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Für tragbare, batteriegetriebene Tonbandgeräte werden kleine Elektromotoren
verwendet, welche geregelt werden müssen, damit die Laufgeschwindigkeit des Tonbandes
unabhängig von der im Laufe der Zeit nachlassenden Batteriespannung und von Belastungsänderungen
bleibt. Die mit einer Frequenz von etwa 50 Hz arbeitende Regelung wirkt sich nun
nachteilig auf die Gleichlaufeigenschaften des Tonbandgerätes aus. Es ist bekannt,
daß man durch längere elastische Schnurriemen die Regelschwankungen ausfiltrieren
kann. Da jedoch tragbare batteriegetriebene Tonbandgeräte in der Regel sehr klein
sein sollen, ist es schwierig, lange sich nicht kreuzende Schnurriementriebe vorzusehen.
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Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß batteriebetriebene Tonbandgeräte
in verschiedenen Stellungen und unter dem Einfluß verschiedener Beschleunigungskräfte,
z. B. beim Tragen oder bei Betrieb in Fahrzeugen, mit guten Gleichlaufeigenschaften,
d. h. ohne gelegentliche »Jaultöne«, arbeiten sollen. Bei bekannten Geräten wird
der Antrieb für den Aufwickelteller unmittelbar von der das Tonband fördernden Tonwelle
abgeleitet. Damit wirken sich die je nach der Arbeitsstellung unterschiedlichen
Belastungen des Aufwickeltellers auch unmittelbar auf den Gleichlauf des Tonbandes
aus.
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Gemäß der Erfindung sollen nun durch eine entsprechende Ausbildung
der Antriebsvorrichtung die oben angegebenen Probleme gelöst werden, d. h., die
Regelschwankungen des Elektromotors sollen durch lange sich nicht kreuzende Schnurriemen
ausfiltriert werden, und der Antrieb der Tonwelle soll weitgehend unabhängig von
dem Antrieb des Aufwickeltellers ein. Die Erfindung besteht in der Kombination folgender
an sich bekannter Merkmale: a) Der Antriebsmotor trägt an seinen gegenüberliegenden
Wellenenden je ein fliegend angeordnetes Schnurrad; b) der Antriebsmotor ist mit
seiner Achse parallel zur Ebene der Tonbandspulenteller und parallel zur Verbindungslinie
ihrer Mittelpunkte angeordnet; c) der Antriebsmotor und die Tonwelle liegen zu beiden
Seiten dieser Verbindungslinie; d) ein Schnurrad treibt über einen elastischen Schnurriemen
die Tonwelle; e) das andere Schnurrad treibt über einen Schnurriemen die Schnellrückspul-
und -vorspuleinriehtung.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform treibt der die Schnellrückspul-
und -vorspuleinrichtung antreibende Schnurriemen auch den Aufwickelteller bei Normalbetrieb
an, und vorzugsweise ist der Elektromotor quer vor dem Aufwickelteller so angeordnet,
daß die über die beiden Schnurscheiben des Elektromotors laufenden Schnurriemen
parallel zueinander an der einen Seite bzw. an der anderen Seite des Aufwickeltellers
vorbeilaufen.
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Zweckmäßigerweise besteht die Schnellrückspul-und -vorspuleinrichtung
aus einer zwischen den Tonbandspulentellern angeordneten, kippbaren Welle, auf welche
in die unteren Stirnränder der Teller eingreifende Reibräder und eine Schnurscheibe
aufgekeilt sind, welch letztere von einem über die eine Schnurscheibe des Elektromotors
laufenden Schnurriemen angetrieben wird. Der über die andere Schnurscheibe des Elektromotors
laufende Schnurriemen treibt vorzugsweise eine Schwungmasse an, deren Achse senkrecht
zur Achse der Tonwelle angeordnet
ist. Die Schwungmasse greift reibungsmäßig
in einen mit der Tonwelle verbundenen Teller ein.
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In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig.1 eine Unteransicht der bevorzugten Ausführungsform
der Antriebsvorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 11-II in Fig. 1 der
Antriebsvorrichtung in der Stellung »Aufwickeln des Tonbandes«, Fig. 3 einen Schnitt
ähnlich Fig. 2 der Antriebsvorrichtung in der Stellung »Schnelles Vorspulen «. Gemäß
der Erfindung. ist, wie aus Fig.1 ersichtlich, ein Elektromotor 27 vorgesehen,
dessen Welle 28 an ihren beiden freien Enden je eine fliegend angeordnete
Schnurscheibe 29 und 30 trägt, im Gegensatz zu bekannten Tonbandgerätemotoren, bei
welchen die Abtriebe an ein und demselben Wellenende vorgesehen sind. Diese Ausbildung
des Elektromotors 27
ermöglicht nun, daß dieser vor einem Aufwickelteller
7 so angeordnet wird, daß über die beiden Schnurscheiben 29 und 30 des Elektromotors
27 laufenden Schnurriemen 18 und 31 parallel zueinander an der einen bzw.
an der anderen Seite des Aufwikkeltellers 7 vorbeilaufen. Der Schnurriemen
31 treibt eine Schwungmasse 32 an, welche aus einem zylindrischen
Körper besteht; der Stufen 33 besitzt. Die Schwungmasse 32 ist beweglich
in nicht näher dargestellter Weise so angeordnet; daß wahlweise eine der Stufen
33 in Reibeingriff mit einem Teller 34 gebracht werden kann, welcher
von der das Tonband fördernden Tonwelle 35 getragen wird. Die Achse der Schwungmasse
32 steht dabei senkrecht zur Achse der Tonwelle 35, was ein wesentliches
Merkmal der neuen Anordnung darstellt.
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Der über die andere Schnurscheibe 29 des Elektromotors 27 laufende
Schnurriemen 18 treibt eine Schnurscheibe 17 an, welche auf einer
Welle 12 aufgekeilt ist. Die Welle 12 ist in einer Brücke
13 gefaßt, die um Zapfen 11 kippbar ist. Die Zapfen 11 werden ihrerseits
von Laschen 10 getragen, welche an einer Grundplatte 1 des Tonbandgerätes befestigt
sind (Fig. 2 und 3). Die Verschwenkung der Brücke 13
und damit der Welle
12 kann über einen Hebel 14
erfolgen, der in nicht näher dargestellter
Weise elektromagnetisch oder mechanisch in Abhängigkeit von der Betätigung der Bedienungstasten
des Tonbandgerätes gesteuert wird. Auf die Welle 12 sind Reibräder
15 und 16 aufgekeilt, welche in Eingriff mit den unteren Stirnrändern
eines zugeordneten Abwickeltellers 6 bzw. des Aufwidkeltellers 7 gebracht werden
können, um die Umspulfunktionen zu bewirken. Weiterhin sitzt auf der Welle 12 ein
Reibrad 19, welches bei Normalbetrieb eine Antriebsscheibe 21 antreibt. Die
Antriebsscheibe 21 treibt ihrerseits über eine aus einer Kupplungsscheibe
20 mit einem Reibbelag 24
bestehende Reibungskupplung den Aufwickelteller
7 an, wobei eine zwischen der Antriebsscheibe 21 und der Kupplungsscheibe
20 angeordnete Feder 23 den Reibbelag 24 an die Innenfläche
des Aufwickeltellers 7 und die Antriebsscheibe 21 an das Reibrad 19 andrückt.
Für die Umspulfunktionen kann die Antriebsscheibe 21 mittels eines Hebels
25, welcher einen Anschlag 26 besitzt, außer Eingriff mit dem Reibrad 19
angehoben werden.
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Der Abwickelteller 6 und der Aufwickelteller 7 sitzen in an sich bekannter
Weise auf Stangen 4 bzw. 5 auf, welche in Zapfen 2 bzw. 3 gefaßt sind.
Zur Bremsung für den nicht angetriebenen Teller bei den Umspulfunktionen dienen
Reibungsbeläge 8 und 9 auf den Zapfen 2 bzw. 3.
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Bei. Normalbetrieb des Tonbandgerätes wird also die Reibungskupplung
des Aufwickeltellers 7 über das Reibrad 19; die Welle 12 und den Schnurriemen
18
angetrieben, während die das Tonband fördernde Tonwelle 35 über
den langen Schnurriemen 31, die Schwungmasse 32 und den Teller
34 angetrieben wird. Auf diese Weise sind die beiden Antriebsvorgänge im
wesentlichen unabhängig voneinander, d. h., Rückwirkungen beim Antrieb des Aufwickeltellers
7 auf den die Gleichlaufeigenschaften des Tonbandes bestimmenden Antrieb der Tonwelle
35 werden weitgehend vermieden oder ausgefiltert. Anlaß zu Belastungsänderungen
beim Antrieb des Aufwickeltellers 7 können z. B. Unregelmäßigkeiten im Reibungsschlupf
zwischen dem Reibbelag 24 und dem Teller 7 oder zwischen der Antriebsscheibe
21 und dem Reibrad 19 sowie auf das Gerät wirkend-- Stöße oder Lageänderungen
z. B. beim Tragen geben. Die Rückwirkung derartiger Belastungsänderungen wird durch
die Elastizität der Schnurriemen 18 und 31 aufgefangen, wobei es von großem Vorteil
ist, däß durch die Anordnung gemäß der Erfindung ein relativ sehr langer elastischer
Schnurriemen vorhanden ist, der zusammen mit der mit weitaus höherer Drehzahl wie
die Tonwelle 35 umlaufenden Schwungmasse 32 gut stabilisiert. Durch
den langen Schnurriemen 31 werden nicht nur die Rückwirkungen der Antriebsbelastung
des Aufwickeltellers 7, sondern auch die auf die Regelung zurückführenden Drehzahlschwankungen
des Elektromotors 27 ausgefiltert. Besonders zu bemerken ist dabei, daß die
Schwungmasse 32 immer mit gleicher Drehzahl umläuft, unabhängig, welche Fördergeschwindigkeit
des Tonbandes eingestellt ist, d. h. unabhängig von der Drehzahl der Tonwelle 35.
Im Vergleich zu Tonbandgeräten, bei welchen die Schwungmasse im allgemeinen direkt
mit der Tonwelle verbunden ist, ist also die Stabilisierungswirkung bei dem Gerät
gemäß der Erfindung bei jeder Tonbandlaufgeschwindigkeit dieselbe. Auf diese Weise
kann auch die Schwungmasse 32 hinsichtlich der erwünschten Stabilisierung
und der Belastung des Elektromotors 27 optimal dimensioniert werden.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung sichert also auch bei den beschränkten
Raumverhältnissen in kleinen batteriegetriebenen Tonbandgeräten lange Schnurführungen
und dementsprechend gute Gleichlaufeigenschaften. Die Anordnung ist einfach und
zweckmäßig und insbesondere hinsichtlich des Auswechseins der Schnurriemen leicht
zugänglich. Die Anordnung kann je nach den vorliegenden Verhältnissen abgewandelt
werden. Die Schnurscheiben 17 und 29 und der Schnurriemen 18 können durch
eine Reibradanordnung oder ein Getriebe ersetzt werden. An Stelle der dargestellten
Rückspul- und Vorspuleinrichtung können andere Einrichtungen, z. B. parallel zu
der Grundplatte 1 verschwenkbare Reibräder; verwendet werden. Weiterhin braucht
die Umschaltung für die Tonbandlaufgeschwindigkeiten nicht mit der Schwungmasse
32 kombiniert sein, d. h. es kann hierzu eine gesonderte Einrichtung verwendet
werden.