DE1135606B - Neue Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel - Google Patents
Neue Wasch-, Reinigungs-, Netz- und SchaummittelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D1/00—Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent
- C11D1/88—Ampholytes; Electroneutral compounds
- C11D1/94—Mixtures with anionic, cationic or non-ionic compounds
Description
Bringt man in wäßriger Lösung eine kationische Kapillaraktivsubstanz, wie z. B. Trimethyl-dodecylammoniumchlorid,
mit einer anionischen Kapillaraktivsubstanz, wie z. B. Dodecylnatriumsulfat oder
alkylbenzolsulfosaurem Natrium, zusammen, dann entstehen einer Ionenreaktion zufolge neben dem
entsprechenden anorganischen Salz, wie im Falle des obigen Beispiels Natriumchlorid, in Wasser nahezu
unlösliche Salze, die die organischen Ionen der beiden Ausgangsstoffe in sich vereinigen und die unter dem
Namen »Elektroneutralsalze« in die Literatur eingegangen sind.
Grundsätzlich anders als die erwähnten kationischen Kapillaraktivsubstanzen verhalten sich die
ebenfalls kapillaraktiven, nach den Angaben der deutschen Auslegeschrift 1 018 421 durch Umsetzen
von Dialkylf ettaminen mit Sultonen in glatter Reaktion und guter Ausbeute erhältlichen Sulfobetaine, die
bekanntlich weder mit Alkylsulfaten noch mit Alkylbenzolsulfonaten
wasserunlösliche Verbindungen liefern.
Es war nun sehr überraschend, als gefunden wurde, daß schon geringe Mengen dieser Sulfobetaine in der
Lage sind, das Netz-, Schäum- und Waschvermögen von organischen Waschaktivsubstanzen des Sulfat-
oder Sulfonattyps — im folgenden der Einfachheit halber als »WAS« bezeichnet — zu erhöhen. Diese
durch die gemeinsame Anwendung der Sulfobetaine und der WAS erzielte Wirkungssteigerung ist bei
Fettalkoholsulfaten besonders deutlich, wobei die Fettalkoholsulfate keineswegs die alleinige oder überwiegende
WAS-Komponente darzustellen brauchen: auch wenn die Fettalkoholsulfate neben anderen
WAS vorhanden sind, ist die erwähnte Wirkungssteigerung zu beobachten. Dabei kann die Menge der
Fettalkoholsulfate weniger als 50% und gegebenenfalls
weniger als 30 °/o der gesamten WAS ausmachen,
wozu auch die Fettalkoholsulfate zu rechnen sind.
Zu den erfindungsgemäß zu verwendenden Sulfobetainen
gehören Substanzen der folgenden Formel:
R1
F
R/
F
R/
O SO2
C—(CH2)k
,CH2
In dieser Formel bedeutet F einen hydrophoben, d. h. gerad- oder verzweigtkettigen aliphatischen oder
cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 20, Neue Wasch-, Reinigungs-, Netz-
und Schaummittel
und Schaummittel
Anmelder:
Henkel & Cie. G.m.b.H.,
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Dr. Wolfgang Gündel, Düsseldorf-Oberkassel,
Dr. Walter Fries, Erkrath-Unterbach,
und Dr. Hans-Joachim Heitland, Düsseldorf,
sind als Erfinder genannt worden
vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, der direkt oder über Zwischenglieder mit dem Stickstoffatom
verbunden ist und gesättigter als auch ungesättigter Natur sein kann, R1 und R2 aliphatische Reste mit
höchstens 5 Kohlenstoffatomen, die auch direkt oder über ein heterocyclisches Zwischenglied miteinander
zu einem Ring verbunden sein können, R3 und R4
Wasserstoffatome oder aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit höchstens 3 Kohlenstoffatomen und η
eine der ganzen Zahlen 1 oder 2. Sofern der Rest F nicht unmittelbar an das Stickstoffatom gebunden ist,
können zwischen dem Rest F und dem Stickstoffatom Zwischenglieder stehen, wie beispielsweise Phenylreste,
Alkylätherreste oder Phenoxyalkylätherreste. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Sulfobetaine
leiten sich demnach von tertiären Stickstoff basen mit einem hydrophoben, insbesondere einem langen
Fettrest ab, wie beispielsweise von solchen Derivaten des Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylamins,
die am Stickstoffatom durch zwei niedere Alkylreste, vorzugsweise durch Methyl- oder Äthylreste,
ersetzt sind. Auch aus Tertiäraminen vom Typ des N-Alkylpiperidins oder N-Alkylmorpholins können
die Sulfobetaine durch Umsetzung mit 1,3- bzw. 1,4-Alkansultonen, insbesondere mit 1,3-Propansulton,
hergestellt und erfindungsgemäß verwandt werden. Schließlich sind auch die aus Tertiäraminen mit zwei
mehr als 5 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylresten
brauchbar, jedoch sollen diese beiden Alkylreste dann insgesamt nicht mehr als 20 und vorzugsweise
nicht mehr als 18 Kohlenstoffatome enthalten.
209 638/372
3 4
Als WAS können die bekannten anionischen alkalisch reagierende Salze, schwach sauer reagierende
Kapillaraktivsubstanzen vom Sulfat- oder Sulfonattyp, Verbindungen sowie die üblichen, zur Verbesserung
deren Verwendung als Waschrohstoffe und Kapillar- der Schmutztragefähigkeit der synthetischen Waschaktivsubstanzen
auf das Vorhandensein eines hydro- aktivsubstanzen dienenden Bestandteile, Korrosionsphoben
Restes, insbesondere eines gerad- oder ver- 5 Schutzmittel usw. enthalten.
zweigtkettigen, gesättigten oder ungesättigten alipha- Als neutral reagierendes Salz ist in erster Linie das
tischen Kohlenwasserstoffrestes mit 8 bis 22, Vorzugs- Natriumsulfat zu nennen, das auch bei alleiniger
weise mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen zurückzuführen Anwendung in der Lage ist, die Wirksamkeit der
ist, in den erfindungsgemäßen Waschmitteln vorhanden WAS zu verbessern.
sein. Zu diesen Substanzen gehören die Alkylsulfonate, ίο Als Waschalkalien kommen die Alkalicarbonate
sulfofettsauren Salze oder deren Ester, Fettalkohol- oder Alkalibicarbonate, wasserlöslichen Alkalisilikate,
sulfate und Olefinsulfonate. Der" hydrophobe Rest Alkaliorthophosphate usw. in Frage,
kann aber auch über einen Hienylrest und bzw. oder Auch die anhydrischen Phosphate lassen sich mit
Heteratome, insbesondere Äthersauerstoffatome ent- den WAS mit Vorteil kombinieren. Zu den anhyhaltende
Zwischenglieder mit der Sulfonat- oder 15 drischen Phosphaten gehören vor allen Dingen
Sulfatgruppe verbunden sein, wie das z. B. bei den Pyrophosphate, Polyphosphate und Metaphosphate,
Alkylbenzolsulfonaten, Sulfobernsteinsaureestem oder wobei die Tripolyphosphate und Tetrapolyphosphate
anderen Sulfodicarbonsäureestern, Tetrapropylenphe- von besonderer praktischer Bedeutung sind. Während
nyl-äthylsulfaten, Alkylphenoxyäthyl- oder Alkyl- Pyro- und Polyphosphate alkalisch reagieren, so daß
phenoxy-polyalkylenglykol-sulfaten, den Fettalkohol- 20 sie auch bei alleiniger Anwendung in Kochwaschglycerinäthersulfonaten
mit beispielsweise 1 bis 10, mitteln in der Lage sind, diesen die notwendige Alkalivorzugsweise
1 bis 5 Polyäthylenglykolresten im tat zu geben, reagieren Metaphosphate schwach sauer,
Molekül, Fettsäuremono- oder -diglyceridsulfaten, s0 daß man sie beispielsweise bei der Herstellung von
Fettsäurealkylolamidsulfaten der Fall ist. Feinwaschmitteln zur Einstellung niedriger pH-Werte
Die erfindungsgemäß erreichte Steigerung des Netz-, 25 heranziehen kann. Zu demselben Zweck eignen sich
Schäum- und Waschvermögens der WAS setzt bereits die sauren Orthophosphate oder Pyrophosphate,
bei sehr geringen Zusatzmengen von beispielsweise 0,5, außerdem schwache anorganische oder organische
vorzugsweise von 1 Gewichtsprozent, bezogen auf Säuren oder andere saure Salze starker anorganischer
die vorhandenen WAS ein, um mit höher werdendem Säuren; beispielsweise sind Borsäure, Zitronensäure,
Zusatz schnell anzusteigen. Dieser Anstieg nähert sich 30 Oxalsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Weinsäure und
bei etwa 50 Gewichtsprozent Sulfobetain, bezogen auf Natriumbisulfat verwendbar.
die Menge der vorhandenen WAS, einem Endwert. Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen
Bei WAS, die nur zum Teil aus Fettalkoholsulfaten Präparate noch die bekannten, zur Verbesserung der
bestehen, sollte die Fettalkoholsulfatmenge zweck- Schmutztragefähigkeit der synthetischen Waschaktivmäßigerweise
der Sulfobetainmenge wenigstens gleich 35 substanzen dienenden Kolloide enthalten. Dabei
sein; vorzugsweise soll die Menge der vorhandenen handelt es sich im allgemeinen um die wasserlöslichen
Fettalkoholsulfate ebenso groß sein wie die oben Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze
angegebene Mindestmenge der Sulfobetaine, d. h., sie von Äthercarbonsäuren oder Äthersulfonsäuren der
soll wenigstens 1 Gewichtsprozent der insgesamt Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren
vorhandenen WAS betragen. 40 Schwefelsäureestern der Cellulose oder der Stärke.
Ein technisch besonders wichtiges Anwendungs- Die mengenmäßige Zusammensetzung der erfin-
gebiet der Sulfobetaine sind die Wasch-und Reinigungs- dungsgemäßen Waschmittel liegt etwa im Bereich des
mittel. Das Einarbeiten der Sulfobetaine in derartige folgenden Schemas:
pulverförmige, pastöse oder flüssige Präparate kann 5 bis 75, vorzugsweise 10 bis 35 Gewichtsprozent
in verschiedenartigster Weise und in beliebiger 45 synthetische anionische Waschaktivsubstanzen vom
Reihenfolge stattfinden. Die Beständigkeit der erfin- Sulfat- oder Sulfonattyp, 0,5 bis 50, vorzugsweise
dungsgemäßen Zusätze gegenüber Temperaturen, wie 1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge
sie bei der üblichen Waschmittelherstellung auftreten, der synthetischen Waschaktivsubstanz an Sulfobetain,
gestattet es, die Sulfobetaine sowohl den schwach jedoch wenigstens 0,5 und vorzugsweise wenigstens
sauer bis schwach alkalisch reagierenden Feinwasch- 50 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Waschoder
Spülmitteln oder den stärker alkalisch reagieren- mittel, 5 bis 70, vorzugsweise 10 bis 50 Gewichtsprozent
den Kochwaschmitteln an einem beliebigen Punkt des Waschalkalien, 0 bis 70, vorzugsweise 5 bis 40 Gewichts-Herstellungsganges
zuzusetzen. Die Sulfobetaine kön- prozent anhydrische Phosphate, 0 bis 3,5, vorzugsweise
nen daher sowohl dem fertigen Waschmittel in festem 0 bis 3 Gewichtsprozent Aktivsauerstoff in Form der
oder gelöstem Zustand als auch dem noch zu ver- 55 bekannten Aktivsauerstoffträger, 0 bis 15, vorzugsfestigenden
pastenförmigen Ansatz zugegeben werden. weise 3 bis 10 Gewichtsprozent Stabilisatoren für die
Die pH-Werte der erfindungsgemäßen Wasch- und Perverbindungen, 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 10 GeReinigungsmittel,
gemessen an einer 10%igerj. Lösung wichtsprozent sonstige Waschmittelbestandteile, dardes
Waschmittels, liegen im allgemeinen im Bereich unter auch schwach sauer reagierende Verbindungen,
von 6 bis 12. Dieser Bereich umfaßt sowohl die 60 0 bis 2, vorzugsweise 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent
schwach sauer bis schwach alkalisch eingestellten Zusätze zum Erhöhen des Schmutztragevermögens.
Spül- und Feinwaschmittel, deren pn-Wert etwa im Die in den erfindungsgemäßen Waschmitteln vorBereich
von 6 bis 8,5, vorzugsweise von 7 bis 8 liegt, handenen Salze können sich von anorganischen oder
als auch die Kochwaschmittel mit einem pH-Wert organischen Alkalien ableiten, beispielsweise von
etwa im Bereich von 9 bis 12 und vorzugsweise von 65 Natrium, Kalium oder von den leicht löslichen
9,5 bis 11,5. organischen Aminen und insbesondere den Alkylol-
Demnach können die erfindungsgemäßen Wasch-, aminen, insbesondere vom Mono-, Di- oder Tri-Reinigungs-,
Netz- und Schaummittel neutral oder äthanolamin. Die Verwendung leicht löslicher Salze,
wozu in diesem Fall auch die waschaktiven organischen Sulfate oder Sulfonate zu rechnen sind, ist besonders
bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Präparate in pastöser oder flüssiger Form wertvoll.
Zur Demonstration der Verbesserung des Waschvermögens eines Feinwaschmittels durch den Zusatz
eines Sulfobetains, erhalten aus C12-C18-Dimethylfettamin
und 1,3-Propansulton, wurden mit Waschmitteln der folgenden Zusammensetzung Waschteste
durchgeführt:
Zusammensetzung | Erfindung Gewichts prozent |
Vergleich Gewichts prozent |
Qa-Cjg-Fettalkoholsulfat Sulfobetain Na2SO1 |
29 4 67 |
33 67 |
Mit Hautfett und Staub angeschmutzte Wollgarne wurden unter Verwendung dieses Waschmittels in
Wasser von 400C und 10° deutscher Härte bei einer
Konzentration von 2,0 g/l und einem Flottenverhältnis von 1 : 50 einmal 15 Minuten lang gewaschen,
wobei an den gespülten und getrockneten Textilien die folgenden Weißgehalte festgestellt wurden, die
sich auf einen Weißgehalt von 0% bei der angeschmutzten Ware beziehen:
Mit dem erfindungsgemäßen
Waschmittel gewaschen ... 57% Weißgehalt
Waschmittel gewaschen ... 57% Weißgehalt
Mit dem Vergleichswaschmittel
gewaschen 21 % Weißgehalt
gewaschen 21 % Weißgehalt
Zur Demonstration der Veränderung des Wasch- und Schäumvermögens durch Zusatz des als Schaumstabilisator
technisch in großem Umfange benutzten Kokosfettsäuremonoäthanolamids (= Amid) und des
im Beispiel 1 beschriebenen Sulfobetains wurden mit einem Feinwaschmittel folgender Grundzusammensetzung
Vergleichsversuche angestellt:
24,0 Gewichtsprozent Alkylbenzolsulfonat (Alkyl aus Tetrapropylen), 6,0 Gewichtsprozent C12-C18-Fettalkoholsulfat,
5,0 Gewichtsprozent Dinatriummonohydrogenorthophosphat, 0 bis 4 Gewichtsprozent Schaumstabilisator, Rest Natriumsulfat.
Das Waschmittel wurde unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen, jedoch bei einer An-Wendungskonzentration
von 1,5 g/l geprüft, wobei die Menge des zugesetzten Kokosfettsäuremonoäthanolamids
1, 2 und 4 Gewichtsprozent und die Menge des Sulfobetains 0,5, 1 und 2 Gewichtsprozent betrug.
Es wurden folgende Weißgehalte gemessen:
Waschmittel ohne Zusatz ... 57 % Weißgehalt
Waschmittel mit 1 Gewichtsprozent Amid 59 % Weißgehalt
Waschmittel mit 2 Gewichts-
Prozent Amid 50% Weißgehalt
Waschmittel mit 4 Gewichtsprozent Amid 54% Weißgehalt
Waschmittel mit 0,5 Gewichtsprozent Sulfobetain 62 % Weißgehalt
Waschmittel mit 1 Gewichtsprozent Sulfobetain 66% Weißgehalt
Waschmittel mit 2 Gewichtsprozent Sulfobetain 73 % Weißgehalt
Die Bestimmung des Schäumvermögens nach DIN 53 902 in Wasser von 10" deutscher Härte bei einer
ίο Anwendungskonzentration von 0,5 g/l Feinwaschmittel ergab folgende Schaumvolumina:
Waschmittel mit 1 Gewichtsprozent Amid ...: 130 ml Schaum
Waschmittel mit 0,5 Gewichtsprozent Sulfobetain 250 ml Schaum
Durch Zerstäubungstrocknen eines perboratfreien pastenförmigen Waschmittelansatzes und Vermischen
dieses Pulvers mit Natriumperborat wurden drei verschiedene Waschmittel folgender Grundzusammensetzung
hergestellt:
15 Gewichtsprozent Alkylbenzolsulfonat (Alkyl aus Tetrapropylen), 5,0 Gewichtsprozent C12-C18-Fettalkoholsulfat,
35,0 Gewichtsprozent Tetranatriumpyrophosphat, 5,0 Gewichtsprozent Na2O · 3,3 SiO2,
2,5 Gewichtsprozent MgSiO3, 1,0 Gewichtsprozent Celluloseglykolat, 10,0 Gewichtsprozent Perborat, 0 bis
3 Gewichtsprozent Schaumstabilisator, Rest Natriumsulfat und etwas Wasser.
Das erste Waschmittel enthielt überhaupt keinen Schaumstabilisator, das zweite 3 Gewichtsprozent Kokosfettsäuremonoäthanolamid
und das dritte 0,5 Gewichtsprozent Sulfobetain. Zur Prüfung des Schäumverhaltens
unter besonderer Berücksichtigung der Schaumbeständigkeit bei praxisnahen Bedingungen
wurde normal verschmutzte Haushaltswäsche in einer Rührflügelmaschine bei einem Flottenverhältnis von
1:15 und einer Temperatur von 90° 15 Minuten lang in der zu prüfenden Waschlauge gewaschen, wobei
die Anwendungskonzentration des Waschmittels bei einer Versuchsserie 3,0, bei einer zweiten Versuchsserie 4,5 g/l betrug. Jeweils 41 der schmutzhaltigen
Waschlaugen wurden anschließend bei Temperaturen von 80, 60, 40 und 25° aus einer Düse mit 2,35 mm
lichtem Durchmesser innerhalb von 4 Minuten aus einer Höhe von 80 cm in ein zylindrisches Gefäß von
21,5 cm Durchmesser einlaufen gelassen. Die dabei im Auffanggefäß sich bildende Schaummenge wurde
sofort nach Beendigung des Zulaufs und anschließend nach 1, 3, 5 und 10 Minuten gemessen. Die jeweils
gemessenen Schaumvolumina wurden addiert und sind in der folgenden Tabelle angegeben.
40
Anwen- | Waschmittel | Summe der | 80° | 60° | 40° | 25° |
dungs- konzen- |
7,6 | 7,6 | 7,6 | 11,5 | ||
tration | ohne Zusatz | Schaumvolumina in Litern bei |
19,0 | 19,0 | 9,5 | 13,0 |
3 g/l | 3% Amid | 19,0 | 15,2 | 15,2 | 15,2 | |
3 g/l | 0,5 % Sulfobetain | 13,0 | 7,6 | 7,6 | 13,0 | |
3 g/l | ohne Zusatz | 19,0 | 24,7 | 19,0 | 20,7 | |
4,5 g/l | 3% Amid | 19,0 | 22,8 | 19,0 | 22,8 | |
4,5 g/l | 0,5 % Sulfobetain | |||||
4,5 g/l | ||||||
In der gleichen Weise wurden vier weitere Sulfobetaine geprüft, deren Fettreste 10, 12, 14 und
18 Kohlenstoffatome enthielten. An allen damit erzielten Schaumstabilitäten war die vorteilhafte Wirkung der
erfindungsgemäßen Schaumstabilisatoren zu erkennen, insbesondere, wenn man berücksichtigt, daß diese
nur mit einem Sechstel der Menge des üblicherweise verwandten Kokosfettsäuremonoäthanolamids eingesetzt
worden sind.
Außerdem zeigte das erfindungsgemäße Waschmittel bessere Pulvereigenschaften als das bekannte, was auf
den Austausch des zum Zusammenbacken neigenden Fettsäurealkylolamids durch das in dieser Beziehung
einwandfreie Sulfobetain zurückzuführen war.
Dieses Beispiel beschreibt die Ergebnisse von Waschversuchen, die mit Hilfe von zwei erfindungsgemäßen
Wasehmitteln und einem Vergleichswaschmittel an mit Straßenstaub angeschmutzten Wollgarnen
erhalten worden waren. Diese Wollgarne wurden in Form kleiner Stränge zwischen den Walzen
einer Laboratoriumswaschmaschine durch die zu prüfende Feinwaschflüssigkeit geführt. Die Waschlaugen
wurden sowohl mit destilliertem Wasser als auch mit Wasser von 16° dH angesetzt. In beiden
Fällen enthielten die Waschlaugen 1,9 g/l Feinwaschmittel der unten angegebenen Zusammensetzung.
Jeder Garnstrang wurde dreimal hintereinander je 15 Minuten lang mit frisch angesetzter Lauge gewaschen.
Dann wurde der Weißgrad des noch nicht angeschmutzten Wollgarnes, des angeschmutzten Wollgarnes
und des gewaschenen Wollgarnes gemessen und hieraus die Schmutzentfernung in Prozenten errechnet.
Das Vergleichswaschmittel hatte folgende Zusammensetzung:
25 Gewichtsprozent Alkylbenzolsulfonat (Alkyl aus Tetrapropylen), 5 Gewichtsprozent C12-C18-Fettalkoholsulfat,
15 Gewichtsprozent Tetranatriumpyrophosphat, 1 Gewichtsprozent Carboxymethylcellulose,
45 Gewichtsprozent Natriumsulfat, Rest Parfüm und Wasser.
Bei dem gemäß der Erfindung zusammengesetzten Waschmittel A waren 4 Gewichtsprozent des Alkylbenzolsulfonates
durch je 2 Gewichtsprozent des C12-C18-Fettalkoholsulfates und eines SuIf obetains aus
einem C12-C18-Dimethylfettamin ersetzt worden. Bei
dem erfindungsgemäß zusammengesetzten Waschmittel B waren 12 Gewichtsprozent des Alkylbenzolsulfonates,
durch je 6 Gewichtsprozent des eben genannten Fettalkoholsulfates und des gleichfalls
eben genannten Sulfobetains ersetzt worden.
Unter den genannten Versuchsbedingungen wurden folgende prozentuale Schmutzentfernungen gemessen:
Zwei erfindungsgemäße Waschmittel haben die folgende Zusammensetzung:
5 | Bestandteil | Gewichtsprozent | Rezeptur |
Rezeptur | B | ||
Fettalkoholsulfat | A | ||
ίο (aus Kokosfettsäure)... | 10 | ||
Fettalkoholsulfat | 8 | ||
(aus Talgfettsäure) | 5 | ||
Alkylbenzolsulfonat | 5 | ||
(Alkylaus Tetrapropylen) | 0 | ||
15 Sulfobetain (aus | 2 | ||
C14-Dimethylfettamin).. | 1 | ||
(Summe der Waschaktiv | 0,8 | ||
substanzen) | (16) | ||
Pentanatriumtripoly- | (15 8) | ||
20 phosphat | 25 | ||
Tetranatriumpyrophosphat | 30 | 25 | |
Wasserglas | 20 | ||
(Na2O: SiO2= 1:3) .. | 6 | ||
(Summe der Waschalkalien) | 5 | (56) | |
25 Natriumperborat | (55) | 15 | |
Magnesiummetasilikat ... | 10 | 3 | |
Natriumsulfat, Duftstoffe, | 3 | ||
optische Aufheller und | |||
Wasser | Rest | ||
Rest |
Waschmittel
Stand der Technik (zum
Vergleich)
Vergleich)
Nach Erfindung,
Beispiel 4 A
Beispiel 4 A
Nach Erfindung,
Beispiel 4 B
Beispiel 4 B
°/o Schmutzentfernüng
destilliertes
Wasser
Wasser
24
31
36
31
36
Leitungswasser 16° dH
15
30
40
30
40
Durch den Zusatz an Sulfobetain ist das Wasch- und das Schäumvermögen der genannten Waschmittel
so gesteigert worden, daß sie bei normal verschmutzter Haushaltswäsche das gleiche Wasch- und Schäumvermögen
zeigen wie ein sulfobetainfreies Waschmittel, bei dem der aus Alkylbenzolsulfonat (Alkyl aus
Tetrapropylen), Fettalkoholsulfat und Fettsäuremonoäthanolamid bestehende Waschaktivsubstanzanteil auf
Kosten der Waschalkalien auf 23 Gewichtsprozent erhöht wurde. Dadurch konnte nicht nur bei gleichem
Wascherfolg die Waschaktivsubstanzmenge gesenkt werden, sondern es konnte auch die Verwendung des
im Abwasser schlecht abbaufähigen Tetrapropylenbenzolsulfonats ganz vermieden bzw. auf einen zu
vernachlässigenden Rest herabgesetzt werden.
Zur Demonstration der Verbesserung des Wasch-Vermögens eines Feinwaschmittels, das ein aus
Dimethyldodecylamin und 1,3-Butansulton erhaltenes Sulfobetain enthält, wurde ein Waschmittel der unten
angegebenen Zusammensetzung mit einem solchen verglichen, bei dem das Sulfobetain durch Fettalkoholsulfat
ersetzt worden war:
10 Gewichtsprozent C12- bis C18-Fettalkoholsulfat,
10 Gewichtsprozent Sulfobetain aus 1,3-Butansulton + Dimethyldodecylamin, 15 Gewichtsprozent Tetranatriumpyrophosphat,
65 Gewichtsprozent Natriumsulfat.
Das Waschvermögen dieser Waschmittel wurde nach der im Beispiel 4 beschriebenen Methodik
getestet; die Anwendungskonzentration betrug 2 g/l des Waschmittels. Auf Grund der gemessenen Weißgehalte
wurden folgende Werte für die prozentuale Schmutzentfernung errechnet:
Erfindung: 25% Schmutzentfernung. Vergleich: 15% Schmutzenfternung.
Zur Demonstration der Schaumstabilisatorwirkung des im Beispiel 6 beschriebenen Sulfobetaine wurden
durch Zerstäubungstrocknung dreier perboratfreier pastenförmiger Waschmittelansätze und Vermischen
dieser Pulver mit Natriumperborat drei verschiedene Waschmittel folgender Grundzusammensetzung hergestellt:
15,0 Gewichtsprozent Alkylbenzolsulfonat (Alkyl aus Tetrapropylen), 5,0 Gewichtsprozent C12-C18-Fettalkoholsulfat,
35,0 Gewichtsprozent Tetranatriumpyrophosphat, 5,0 Gewichtsprozent Na2O · 3,3 SiO2,
2,5 Gewichtsprozent MgSiO3, 1,0 Gewichtsprozent Celluloseglykolat, 10,0 Gewichtsprozent Perborat,
0 bis 3 Gewichtsprozent Schaumstabilisator, Rest *5 Natriumsulfat und Wasser.
Das eine der drei Waschmittel enthielt keinen Schaumstabilisator, das zweite 3 Gewichtsprozent
Kokosfettsäuremonoäthanolamid und das dritte 0,7 Gewichtsprozent des SuIf obetains aus Dimethyldodecylamin
und 1,3-Butansulton. Die Schaumstabilität wurde unter den im Beispiel 3 der Erfindung beschriebenen
Bedingungen bei einer Anwendungskonzentration von 3 g/l in Wasser von 16° d. H.
getestet. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Waschmittel
Ohne Zusatz
3% Amid
0,7 % Sulfobetain
Summe der Schaum-
volumina in Litern bei
800C 600C 400C I 25° C
7,6
16,4
14,6
16,4
14,6
9,1
16,4
16,4
16,4
16,4
7,6
14,6
14,6
14,6
14,6
12,2 18,2 20,0
Wie ersichtlich, genügt beim Sulfobetain weniger als ein Viertel der Menge des Fettsäureamids, um die
gleiche Schaumstabilisatorwirkung zu erzielen.
Claims (6)
1. Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel auf Basis von synthetischen organischen
waschaktiven Verbindungen des Sulfat- oder Sulfonattyps, gekennzeichnet durch einen Gehalt
an kapillaraktiven Sulfobetainen, deren Sulfonsäurerest und Stickstoffatom über 3 oder 4 Kohlenstoffatome
miteinander verbunden sind, in Mengen von höchstens 50 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Menge der waschaktiven Sulfate oder Sulfonate.
2. Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sulfobetaine folgende Formel besitzen:
R1 Ο SO2^
F —N.x' ,CH2
R2 C—(C H2) η
worin F einen hydrophoben, d. h. gerad- oder verzweigtkettigen aliphatischen oder cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, der
direkt ober über Zwischenglieder mit dem Stickstoffatom verbunden und gesättigter als auch
ungesättigter Natur sein kann, R1 und R2
aliphatische Reste mit höchstens 5 Kohlenstoffatomen, die auch direkt oder über ein heterocyclisches
Zwischenglied miteinander zu einem Ring verbunden sein können, R3 und R4 Wasserstoffatome
oder aliphatische Kohlenwasserstoffe mit höchstens 3 Kohlenstoffatomen und η eine der
ganzen Zahlen 1 oder 2 bedeuten.
3. Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betaine in Mengen von wenigstens 0,5 Gewichtsprozent und vorzugsweise von 1 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die vorhandenen synthetischen organischen Waschaktivsubstanzen des Sulfat- oder Sulfonattyps, anwesend sind,
wobei die Menge der Sulfobetaine aber wenigstens 0,5 Gewichtsprozent und vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsprozent
des gesamten Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittels ausmachen soll.
4. Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die organische Waschaktivsubstanz wenigstens teilweise aus Fettalkoholsulfaten besteht.
5. Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fettalkoholsulfatgehalt geringer ist als 50 und vorzugsweise geringer ist als 30 Gewichtsprozent
der gesamten organischen Waschaktivsubstanz vom Sulfonat- und Sulfattyp.
6. Wasch-, Reinigungs-, Netz- und Schaummittel nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß Fettalkoholsulfate wenigstens in gleicher Menge wie Sulfobetaine vorhanden sind.
I 209 638/372 8.
Priority Applications (12)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL275490D NL275490A (de) | 1961-03-04 | ||
BE636762D BE636762A (de) | 1961-03-04 | ||
NL295007D NL295007A (de) | 1961-03-04 | ||
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