DE1134651B

DE1134651B - Vorrichtung zum Verformen von Blechen unter Schockwirkung

Info

Publication number: DE1134651B
Application number: DEM45801A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Paul Nemitz
Original assignee: Mak Maschinenbau Kiel GmbH
Current assignee: Caterpillar Motoren GmbH and Co KG
Priority date: 1960-07-01
Filing date: 1960-07-01
Publication date: 1962-08-16

Description

Vorrichtung zum Verformen von Blechen unter Schockwirkung Beim Verformen von Blechen unter Schockwirkung ist es bekannt, das Blech durch mehrere nacheinander im Wasserbad erzeugte Stoßwellen in den Vakuumraum einer Hohlform zu drücken. Es werden hierfür mehrere Ladungen zum Auslösen der Stoßwellen benutzt, wobei jede Ladung einen eigenen Zünder besitzt. Die auf die .erste Stoßwelle folgenden Stoßwellen sollen das Auftreten von Falten am Rand des zu verformenden Bleches verhindern.
Durch die Erfindung soll der Verformungsvorgang weiter vervollkommnet werden. Es soll erreicht werden, daß die Wirkzeit der nacheinander zur Auslösung kommenden Stoßwellen so lange andauert, wie der Verformungsvorgang Zeit in Anspruch nimmt. Weiter soll die Stoßwelle der ersten Ladung die folgenden Ladungen nicht vor ihrer Detonation wegschleudern.
Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß die Zünder der einzelnen Ladungen untereinander durch eine Detonationsschnur verbunden sind, deren Detonationsgeschwindigkeit über der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der ersten Stoßwelle liegt, vornehmlich etwa 15 % darüber. Eine Detonationsschnur ist ein mit Guttaperchagespinst umhüllter Sprengstoffaden. Die erste, dem Blech am nächsten zugeordnete Ladung bringt das Blech zum Anschwingen und leitet somit die Verformung des Bleches ein. Die nächstfolgende Ladung, die entsprechend der größeren Entfernung vom Blech und der geforderten stärkeren Verformungsleistung größer ist, wird durch einen Zünder initiert, der über die Detonationsschnur durch die erste Ladung gezündet wird. Die Detonationsschnur hat mindestens eine Detonationsgeschwindigkeit von der Größe der Schallgeschwindigkeit des Wassers, damit die Stoßwellen der ersten Ladung die folgenden Ladungen nicht vor ihrer Detonation wegschleudern.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Es zeigt Bild 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Querschnitt und Bild 2 den zeitlichen Druckverlauf der bei der Vorrichtung nach Bild 1 zur Auslösung kommenden Stoßwellen.
Im Wasserbehälter 1 befindet sich die Hohlform 2 mit der Blechronde 9. Die Ladung 3 wird in üblicher Weise durch einen elektrischen Zünder 4 über eine Leitung 8 ausgelöst, wobei durch den Zünder 4 gleichzeitig eine Detonationsschnur 5 initiert wird. Die Schnur 5 mündet mit ihrem anderen Ende in einem Zünder 6, der von einer zweiten Ladung 7 umgeben ist. Die Detonationsschnur 5 hat beispielsweise eine Detonationsgeschwindigkeit von 2000 m/s und löst damit die zweite Ladung 7 über den Zünder 6 früher aus als die Stoßwelle der ersten Ladung 3 zeitlich die zweite Ladung 7 erreicht. Die beiden Ladungen 3, 7 sind in dem Wasserbehälter 1 unter dem Wasserspiegel an einer Holzleiste 12 aufgehängt.
Bild 2 zeigt den zeitlichen Druckverlauf der Stoßwellen von den beiden nacheinander ausgelösten Ladungen. Die erste Stoßwelle 10 hat die Druckamplitude P1 und die Wirkung t1. Diese Stoßwelle bringt das Blech 9 zum Anschwingen und formt das Blech vor. Während des ersten Verformungsvorganges trifft nach der Zeit t. in der Zeit des Abklingens der ersten Stoßwelle 10 die zweite Stoßwelle 11 mit der Druckamplitude P. auf das Blech, die bis zur Zeit t3 andauert.
Beide Stoßwellen zusammen haben eine Wirkzeit t3, die der Verformungszeit entspricht und die ausreicht, das Blech 9 faltenlos in die gewünschte Form 2 einzubringen.
An Stelle von zwei Ladungen können sinngemäß noch weitere Ladungen nacheinander auf gleiche Weise zur Auslösung gebracht werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Verformen von Blechen unter Schockwirkung durch Eindrücken des Bleches in den Vakuumraum einer Hohlform durch mehrere nacheinander im Wasserbad erzeugte Stoßwellen, bei der jede Ladung einen eigenen Zünder besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zünder (4, 6) der einzelnen Ladungen (3, 7) untereinander durch eine Detonationsschnur (5) verbunden sind, deren Detonationsgeschwindigkeit über der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der ersten Stoßwelle liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: »American Machmist«, 15. Juni 1959, S. 133, 134.