DE1128430B - Verfahren zur Stabilisierung aromatischer m-Diamine - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung aromatischer m-DiamineInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C209/82—Purification; Separation; Stabilisation; Use of additives
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
G21835IVb/12q
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. APRIL 1962
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Reinigung und Stabilisierung
aromatischer m-Diamine durch Behandlung mit einem oberflächenaktiven Mittel oder Ionenaustauscher,
die eine Änderung der Eigenschaften der aromatischen m-Diamine bewirken, durch welche
diese wesentlich stabiler werden und sich in der Zeit zwischen der Herstellung und der Verwendung
nicht mehr so leicht zersetzen.
Die aromatischen m-Diamine sind wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung von Farbstoffen,
Pharmazeutika usw. und stellen handelsübliche 'Produkte dar, die für solche Verwendungszwecke in
großem Umfang verkauft werden. Frisch hergestellt, sind sie je nach der Behandlung im allgemeinen
klare weiße oder leicht braune Kristalle oder Pulver von ausgezeichneter Reinheit. Jedoch schon nach
verhältnismäßig kurzer Lagerzeit, z. B. einigen Tagen oder Wochen, tritt eine wesentliche Zersetzung ein,
die zu Verfärbungen und einer unerwünschten Verringerung der Reinheit führt. Die Gründe
für diese Zersetzung sind unbekannt, und bis jetzt sind noch keine befriedigenden Mittel zur
Verbesserung der Lagerbeständigkeit gefunden worden.
Aromatische m-Diamine enthalten fast immer geringe Mengen der o- und p-Formen, die zwar
nicht stören, jedoch häufig als unstabil und als Grund für die Zersetzung angesehen werden. Bei der
üblichen Herstellung gibt es kein einigermaßen brauchbares Verfahren zur Entfernung der o- und
p-Formen, und sie sind, wenn sie in geringen Mengen in der m-Verbindung vorhanden sind, auch im allgemeinen
nicht schädlich oder störend. Lange Zeit wurde angenommen, daß diese Nebenprodukte in
der hergestellten Verbindung die Hauptursache für die Zersetzung des m-Diamins wären. Da jedoch die
o- und p-Formen in chemisch reinem Zustand völlig stabil sind, scheint es unwahrscheinlich, daß sie die
Hauptursache der Zersetzung darstellen. Es wird daher angenommen, daß die Zersetzung des m-Diamins
auf Grund der Anwesenheit irgendeines anderen, sicherlich nur in außerordentlich geringen
Spuren vorhandenen Nebenproduktes eintritt, das vielleicht als Katalysator eine zur Zersetzung führende
Reaktion — möglicherweise sogar eine Reaktion zwischen den m-, o- oder p-Formen — verursacht.
Möglicherweise ist auch eine katalytische Substanz vorhanden, die in Anwesenheit von Sauerstoff die
Zersetzung beschleunigt. Bisher war es jedoch nicht möglich, solche Spuren einer katalytischen Substanz
zu isolieren, und Verlauf und Ursache der Reaktion Verfahren zur Stabilisierung,
aromatischer m-Diamine
Anmelder:
General Aniline & Film Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte, Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 1. Mai 1956 (Nr. 581 830)
Leslie Millard Schenck, Westfield, N.J.,
und Albert Bloom, Summit, N. J. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind — wie diese auch immer sein mag — völlig unbekannt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde nun gefunden, daß eine Behandlung der aromatischen
m-Diamine und der darin enthaltenen Nebenprodukte mit einem oberflächenaktiven Adsorptionsmittel eine
gewisse Änderung in der Zusammensetzung des Diamins bewirkt, wodurch die Lagerbeständigkeit in
hervorragendem Maße verbessert wird. Die Art der Reaktion ist vollkommen unbekannt, jedoch wurde
die Lagerbeständigkeit um mehrere Größenordnungen verbessert.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird nun ein handelsübliches Produkt, das hauptsächlich aus
aromatischen m-Diaminen mit kleinen Mengen bisher bekannter o- und p-Diamine besteht, behandelt. Für
die Reinigung werden die Amine zunächst in Wasser oder einem geeigneten organischen Lösungsmittel,
z. B. einem Kohlenwasserstoff, gelöst oder gegebenenfalls auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
erhitzt. In diesem Zustand werden sie mit adsorbierenden Tonen, Bauxit, Silicagelen, Zeolithen,
Permutite oder den verschiedenen Holzkohlen behandelt, wobei eine unbekannte Veränderung in der
Zusammensetzung der Produkte hervorgerufen wird und wodurch das m-Diamin für unbegrenzte Lagerzeiten
praktisch völlig stabil wird, ohne daß seine
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Verwendungsmöglichkeiten für übliche Reaktionen beeinflußt werden.
Erfindungsgemäß wird eine Lösung eines aromatischen m-Diamins durch ein Bett des Adsorptionsmaterials oder durch eine Kolonne des Materials in
einem geeigneten Behälter geführt, oder man rührt die oberflächenaktive Substanz in die Lösung ein
und setzt das heftige Rühren genügend lange fort, bis die gewünschte Veränderung bewirkt ist, worauf
man dann das oberflächenaktive Material absitzen läßt und die behandelte Lösung abzieht oder abfiltriert.
Das oberflächenaktive Mittel wird dann durch Dampfreinigung oder durch Salzwasserbehandlung
oder ein anderes geeignetes Regenerationsverfahren reaktiviert, und die aromatischen m-Diamine
können durch Verdampfen der Lösung oder Auskristallisieren gewonnen werden. Wird die Behandlung
auf die rohen, geschmolzenen Amine angewendet, so läßt man diese nur abkühlen und kristallisieren;
in diesem FaE kann durch langsames Abkühlen eine Teilkristallisation erreicht werden,
wobei ein wesentlicher Teil der anderen Verunreinigungen im restlichen geschmolzenen Material
am Adsorptionsmittel zurückgehalten wird. Das Verfahren erzielt eine hervorragende und sehr
wichtige Erhöhung der Lagerbeständigkeit.
Es ist zwar an sich bekannt, aus Lösungen usw. mittels Adsorptionsmitteln gefärbte Verunreinigungen
zu entfernen. Das neue Verfahren betrifft jedoch nicht so sehr die Entfernung von gefärbten Verunreinigungen,
sondern stellt tatsächlich ein Verfahren zur Stabilisierung der m-Diamine dar, wobei der Haupteffekt
in einer Inhibierung der m-Diamine gegen eine spätere Verfärbung liegt. Es war zweifellos nicht
vorauszusehen, daß durch die Behandlung mit Ionenaustauschern oder Absorptionsmitteln nicht
nur verfärbende Verunreinigungen entfernt werden, sondern daß auch das m-Diamin in einer noch nicht
bekannten Weise so stabilisiert wird, daß bei einer anschließenden Lagerung keine Verfärbung eintritt.
Die Lagerbeständigkeit der erfindungsgemäß gereinigten m-Diamine ist dabei um mehrere Klassen
besser als die der nicht behandelten m-Diamine. Von besonderem Vorteil ist die außerordentlich einfache
Durchführung der erfindungsgemäßen Stabilisierung.
300 g technisches geschmolzenes m-Phenylendiamin wurden mit einer Geschwindigkeit von etwa
100 g/h durch ein 5-ccm-Bett aus Silicagel in einem 22,2-mm-Pyrexrohr bei 120° C hindurchgeleitet. Das
so erhaltene Produkt besaß eine erhöhte Lagerbeständigkeit. Zur Beschleunigung des Testes wurde
eine Probe bei 70° C und einem Abstand von etwa 15 cm zusammen mit einer nicht behandelten Kontrollprobe
16 Stunden einer 275 Watt starken Höhensonne ausgesetzt. Die nicht behandelte Probe wurde
schwarz, während die behandelte Probe nur eine kaum wahrnehmbare Verfärbung zeigte.
300 g technisches, in Wasser gelöstes m-Phenylendiamin
wurden 1 Stunde bei 90 bis 100° C mit 25 g PermutitQ gerührt. Die Festkörper wurden abfiltriert,
das Produkt im Vakuum einer· schnellen Destillation unterworfen und so ein hellgefarbtes
festes Produkt gewonnen, das eine hervorragende Farbbeständigkeit bei der Lagerung in Anwesenheit
oder Abwesenheit von Licht besaß.
200 g technisches m-Phenylendiamin wurden in 500 g Benzol gelöst und 3 Stunden mit 20 g Tonerde
unter Rückfluß erhitzt. Nach Isolierung des Produktes durch Dekantieren von den Feststoffen und
Destillation wurde ein farbloses festes Produkt mit einem erhöhten Schmelzpunkt erhalten, das nach
langer Bestrahlung mit UV-Licht keine Farbveränderung zeigte.
Claims (4)
1. Verfahren zur Stabilisierung aromatischer m-Diamine, die geringe Mengen der entsprechenden
o- und p-Diamine enthalten, dadurch gekenn zeichnet, daß man das geschmolzene oder gelöste
m-Diamin mit einem oberflächenaktiven Mittel oder einem festen Ionenaustauscher behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als oberflächenaktives
Mittel Tone, Bauxite, Silicagele oder Holzkohlen verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als feste Ionenaustauscher
Permutite oder Zeolithe verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung des
m-Diamins in wäßriger Lösung durchführt.
In Betracht gezogene Druckschriften: L. Sallermann, Die Praxis des organischen
Chemikers, 20. Auflage (1927), S. 8;
C. Weygand^rganisch-chemischeExperimentierkunst, 2. Auflage (1948), S. 89 bis 93;
USA.-Patentschrift Nr. 2 704 770; Brennstoff-Chemie, 35 (1954), S. 325 ff.
& 209 577/407 4.62
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