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Fernsehempfänger mit einer Einstellhilfe bei der Regelung von Bildhelligkeit
bzw. Kontrast bzw. Farbsättigung Die an Fernsehempfängern üblicher Art vorgesehenen
Regelmittel für Helligkeit bzw. Kontrast bzw. - bei Farbfernsehempfängern - Farbsättigung
überlassen es dem Ermessen oder dem Geschmack des Benutzers, die nach seiner Auffassung
richtige Regelgröße einzustellen. Bekanntlich weichen diese individuellen Auffassungen
der Benutzer vielfach stark von den an sich durch die Sendernormen festgelegten
Verhältnissen ab. Teils werden beispielsweise die Kontraste zu stark eingestellt,
teils zu schwach. Ebenso verhält es sich mit der Bildhelligkeit.
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Bei den vorliegenden Sendernormen ist das Amplitudenverhältnis zwischen
dem Schwarzwert und dem maximalen Weißwert eines Bildes in Relation zur Amplitude
der Synchronimpulse genau festgelegt: Von einer 25%igen negativen Bildmodulation
ausgehend (»Schulter« 3) nimmt (vgl. Fig. 1 der Zeichnung) die Bildamplitude 1 maximal
den Bereich bis zu einer 90%igen Aussteuerung ein, während von dieser 25%igen Modulation,
die den Bildwert »Schwarz« repräsentiert, ausgehend die Zeilen- bzw. Bildsynchronimpulse
2 in Richtung »Schwärzer als Schwarz« bis zum Modulationsgrad Null sich erstrecken.
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Es muß somit bei der Helligkeits- bzw. Kontrast-bzw. Farbsättigungsregelung
dafür gesorgt werden, daß der Benutzer nach Möglichkeit die durch die beschriebene
Normung gegebenen Amplitudenverhältnisse richtig einstellt. Zu diesem Zweck schlägt
die vorliegende Erfindung eine Einstellhilfe vor, die die aus Fig.l hervorgehenden
Amplitudenverhältnisse auf dem Bildschirm eines Fernsehempfängers sichtbar macht.
Aus der Fernsehmeßtechnik ist es bekannt, Bildverschiebungen zur Sichtbarmachung
von Synchronimpulsen anzuwenden, um beispielsweise Synchronisiersignalerzeuger auf
ihre einwandfreie Funktion hin zu prüfen oder um den Rauschanteil eines empfangenen
Fernsehsignals zu messen. Während bei dem zuerstgenannten Verfahren durch eine gleichzeitige
horizontale und vertikale Bildverschiebung ein sogenanntes Impulskreuz erzeugt wird,
werden gemäß dem zweiten Verfahren nur die Zeilensynchronimpulse als Intensitätsschrift
sichtbar gemacht und mit einem künstlich erzeugten Rauschspektrum verglichen.
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Gemäß der Erfindung wird bei einem Fernsehempfänger mit einer Einstellhilfe
bei der Regelung von Bildhelligkeit bzw. Kontrast bzw. Farbsättigung ein Umschalter
vorgesehen, bei dessen Betätigung einer der horizontalen oder vertikalen Bildränder
durch Verschieben der Bild- oder Zeilenphase vorübergehend in das Bildfeld gelangt.
Die Bildverschiebung erfolgt beispielsweise durch vorübergehendes Einschalten eines
Phasenverschiebungsmittels im Bildablenk- oder Zeilenablenkteil. Bei einer solchen
Phasenverschiebung im Bildablenkteil wandert der obere oder untere horizontale Bildrand
in die Bildfläche und wird dort als dunkler Balken sichtbar. Bei einer entsprechenden
Phasenverschiebung im Zeilenablenkteil wandert ein vertikaler Bildrand in das Bild
und zeigt sich dort ebenfalls als dunkler Balken.
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Der auf diese Weise im Bild sichtbare dunkle Balken muß nun bei richtiger
Einstellung der Helligkeit bzw. des Kontrastes die 25%ige negative Amplitudenmodulation
des Fernsehsenders repräsentieren. Von ihm müssen einerseits die helleren, bis zu
90% Aussteuerung reichenden Bildamplituden 1, andererseits die von 25 bis
0% Modulation reichenden Synchronimpulse 2 unterscheiden. Die Helligkeits- oder
Kontrastregelung muß somit vom Benutzer derart eingestellt werden, daß die Synchronimpulse
2 sich als dunklere Stellen gegen die übrige Balkenfläche, die der 25%igen Modulation
der Schulter 3 entspricht, abheben. Das hiernach einstellbare Testbild im Empfänger
für den Bildanteil 1 und den Synchronimpulsanteil 2 hat für den Fall einer Bildphasenverschiebung
ein Aussehen, das durch die bei Zeilensprung herrschende zeitliche Verteilung der
Zeilenimpulse bzw. deren Vor- und Nachtrabanten während der Bildwechselphase gegeben
ist. Diese zeitliche Impulsverteilung ist für die heutige Fernsehnorm durch Fig.
2 der Zeichnung dargestellt: Nach dem letzten vor dem Eintreten der Bildimpulse
wirksamen Zeilenimpuls i, werden für die nächsten drei Zeilenimpulse des normalen
Zeitabstandes z drei Vortrabanten i" erzeugt, die jeweils auf der zeitlichen Mitte
zwischen zwei normalen Zeilenimpulsen des Zeitabstandes z liegen.
Hierauf
folgen insgesamt fünf breitere Bildimpulse il, von jeweils halber Zeilendauer, denen
fünf Nachtrabanten i" folgen, bis die normalen Zeilenimpulse des Zeitabstandes z
wieder einsetzen. Auf dem durch die Bildphasenverschiebung auf der Bildfläche erscheinenden
dunklenBalken heben sich dann dieVortrabanten i,, auf jeder der ersten drei Zeilen
in der Form ab, wie dies in Fig. 3 der Zeichnung dargestellt ist. Da die Zeitdauer
jedes Vortrabanten zu 4,5 % bemessen ist, erstrecken sich diese Vortrabanten auf
einer etwa 40 cm langen Bildzeile auf eine Strecke von etwa 2 cm, sind also deutlich
sichtbar. Während der Wirkung der breiten Bildimpulse il, kehrt sich das Helligkeitsverhältnis
auf der im Balken sichtbaren Zeile um: Die nächsten zweieinhalb Zeilen des sichtbaren
Balkens sind bis auf die in Zeilenmitte liegenden schmalen Zwischenräume zwischen
den breiten Impulsen ib völlig schwarz, während der mittlere Teil der 25o/oigen
Amplitudenmodulation entspricht. Die anschließenden zwei Zeilen des Balkens zeigen
dann wieder jeweils in Zeilenmitte die ganz dunklen Nachtrabanten in, während
der übrige Zeilenteil die Schwärzung der Schulter 3 aufweisen muß, also heller ist
als die Impulsschwärzung.
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Das in Fig. 3 dargestellte Bild ist bei einer Phasenverschiebung in
der Bildablenkung deutlich sichtbar und ermöglicht es dem Benutzer, während des
Erscheinens dieses Bildrandes auf der Bildfläche die Helligkeits- oder Kontrastregelung
so einzustellen, daß der Balken die beiden verschiedenen Schwarzwerte zwischen den
Trabanten (Modulationsgrad Null) und der Schulter 3 (Modulationsgrad 25 0/0) erkennen
läßt. Die richtige Amplitudenregelung ist erreicht, wenn sich die ganz dunklen Trabanten
gerade von dem der Schulter 3 entsprechenden Schwärzungswert des Balkens abzuheben
beginnen.
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Wenn für dieDurchführung der erfinderischen Aufgabe statt einer Bildverschiebung
eine Zeilenverschiebung verwirklicht wird, so erscheint ein einfacher vertikaler
Balken im Bild, der auf einem Teil seiner Fläche den 25o/oigen Modulationswert der
Schulter 3 darstellt, während der noch schwärzere Synchronimpuls 2 als insgesamt
über alle Zeilen durchgehender vertikaler Balken erkennbar sein muß, wenn die Amplitudenregelung
richtig getroffen wird.
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Der beschriebene Bedienungsvorgang kann sehr kurz gehalten werden.
Wenn durch die Phasenverschiebung im Bild- oder Zeilenablenkungsteil erreicht wird,
daß der Bildrand in der Bildfläche ruhig steht, so genügen 1 bis 2 Sekunden, um
- gegebenenfalls durch Drehen des Helligkeits- oder Kontrastreglers -die absolute
Schwarzfärbung der Trabanten von der Schulterfärbung der übrigen Balkenfläche zu
unterscheiden. Der Benutzer wird hierdurch also in die Lage versetzt, die richtigen
Amplitudenverhältnisse bei der Helligkeits- bzw. - Kontrasteinstellung in wesentlich
schnellerer Zeit einzustellen, als es sonst im allgemeinen beim Probieren ohne objektive
Anhaltspunkte der Fall ist.
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Für das vorübergehende Ändern der Bild- oder Zeilenphase empfiehlt
es sich im einfachsten Falle, in den Bild- oder Zeilenablenkkreis eine stufenförmig
änderbare Impedanz einzuschalten. Dadurch wird dafür gesorgt, daß die Bild- oder
Zeilenphasenverschiebung konstant und wiederholbar ist, so daß der im Bildfeld erscheinende,
dem horizontalen oder vertikalen Bildrand entsprechende Testbalken ruhig steht.
Um bei der beschriebenen Phasenverschiebung im Bild- oder Zeilenablenkteil dem Benutzer
einen besonderen Schaltgriff zu ersparen, empfiehlt es sich, den für gewöhnlich
als Drehknopf ausgebildeten Helligkeits- bzw. Kontrastregler so zu konstruieren,
daß seine Achse gleichzeitig und automatisch beim Betätigen des Drehknopfes eine
radiale Verschiebung erfährt, durch die der Schalter betätigt wird, der die erwähnte
Impedanzänderung im Bild- oder Zeilenablenkteil bewirkt. Ein solches Schaltmittel
ist in Fig. 4 der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
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Gemäß dieser Fig. 4 ist die Achse 4 eines Helligkeits- oder Kontrastregelknopfes
5 nicht nur drehbar, sondern auch um ihren Endpunkt 6 axial schwenkbar gelagert,
derart, daß bei einem leichten Druck durch die Hand des Bedienenden auf den Knopf
5 in Richtung des vertikalen Pfeils eine Verschiebung des knopfnahen Endes der Achse
4 erfolgt. Auf dieser Achse ist in Knopfnähe ein Bund 7 vorgesehen, der bei der
erwähnten radialen Verschiebung zwischen einem Kontaktzungenpaar 8 eine elektrische
Kontaktgabe verursacht. Dieses Kontaktzungenpaar 8 schließt beispielsweise einen
Teil eines festen oder regelbaren Widerstandes kurz, der sich im Gitterkreis einer
Steuergitterröhre 9 befindet und zur Bildstandsregelung dient. Dieser kurzschließbare
Teil des genannten Widerstandes ist so bemessen, daß durch das Kurzschließen der
eine horizontale Rand des Bildes in das Sichtfeld der Bildröhre gelangt und dort
bis zum Aufhören der axialen Schwenkung des. Helligkeits- oder Kontrastreglers unbeweglich
verbleibt. Die Wirkung dieser Anordnung wird insbesondere dadurch gefördert, daß
der Helligkeits- oder Kontrastregelknopf 5, wie dies vielfach üblich ist, nur mit
einem Teilsegment aus einem entsprechend angeordneten Schlitz des Bedienungsteils
des Gerätegehäuses herausragt, so daß er auch für die zur Regelung notwendige Drehung
nur in Richtung des vertikalen Pfeils bedient werden kann. Hierbei wird der dem
Abstimmknopf 5 nähe Teil der Reglerachse zwangläufig mit nach unten gedrückt, so
daß über den Bund 7 der Kurzschlußkontakt 8 während der Helligkeits- oder Kontrasteinstellung
regelmäßig geschlossen wird.
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Statt der beschriebenen Schaltmittel zur Verschiebung des Bildstandes
können auch andere Mittel benutzt werden, die unmittelbar auf die Ablenkspulen der
Bildröhre in der Weise einwirken, daß einer der Bildränder in das Bildfeld tritt.
Die gleiche Wirkung läßt sich schließlich auch durch eine Verkleinerung der Bild-
bzw. Zeilenablenkamplitude erzielen, wobei dann gegebenenfalls zwei oder sogar alle
vier Bildränder sichtbar werden.