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Drehuhr Die Erfindung betrifft eine Drehuhr, bei der das Zifferblatt
und die Zeiger hinter dem Sehschlitz einer Trommel angeordnet und beleuchtet sind
und mit dieser Trommel schnell gedreht werden. Die üblichen bekannten Drehuhren
haben im allgemeinen nur eine geringe Drehgeschwindigkeit von etwa 4 bis 5 Umdrehungen
in der Minute. Aus diesem Grunde kann für diese Uhren der Aufbau beibehalten werden,
bei dem das Uhrwerk an der Drehung des Zifferblattes teilnimmt.
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Die bekannten Drehuhren, deren Aufgabe darin besteht, sie von allen
Seiten her ablesbar zu machen, haben besonders den Mangel, daß sie sich nach den
verschiedenen Richtungen hin nur wenige Sekunden in Sichtstellung befinden. Aber
auch während dieser kurzen Zeit sind ihre Anzeigen einwandfrei nur in dem Augenblick
zu erkennen, wenn das Zifferblatt quer zu dem Beobachter steht. Davor und danach
wird die Erkennbarkeit der Zeitanzeige durch die perspektivische Schrägsicht erschwert
oder überhaupt verhindert.
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Es sind bereits optische Geräte bekannt, bei denen beleuchtete Werbebilder
od. dgl. hinter einem in einer sich mit hoher Geschwindigkeit drehenden Trommel
vorgesehenen Schlitz angeordnet sind, so daß dem Beschauer nach dem Prinzip des
Stroboskops ein scheinbar im Raum stehendes, von allen Seiten her sichtbares Bild
geboten wird.
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Die Verwendung dieses Prinzips für Drehuhren macht aber Schwierigkeiten,
wenn das Uhrwerk an der hohen Drehzahl der Geräte teilnimmt.
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Die Erfindung geht einen neuen Weg, der darin besteht, daß bei einer
Drehuhr, deren Zifferblatt mit Zeigern hinter dem Schlitz einer Trommel angeordnet
und beleuchtet ist und mit dieser Trommel schnell gedreht wird, das Uhrwerk getrennt
vom Zeigerwerk ruhend gelagert und eine an der Trommeldrehung teilnehmende Steuervorrichtung
zwischen dem Zeigerwerk und dem Uhrwerk angeordnet ist.
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Zweckmäßig treibt das Uhrwerk eine Nockenscheibe an, die über einen
in der Drehachse der Trommel axial beweglich gelagerten Stift auf ein Schaltrad
wirkt, das in der Trommel so gelagert ist, daß die Drehachse eine Tangente an seinem
Teilkreis bildet, und das mit Fortschaltmitteln für die in bekannter Weise mit Außenringen
versehenen Zeiger verbunden ist.
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Zwischen der Nockenscheibe und dem in der Drehachse der Trommel axial
beweglich gelagerten Stift kann ein unter der Wirkung einer Zugfeder leicht auf
die Nockenscheibe aufgedrückter Abtaster vorgesehen sein, der zur Aufnahme der Spitze
des Stiftes auf seiner Oberfläche ein vorzugsweise aus einem Edelstein gebildetes
Lager aufweist.
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In den Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen,
ist Fig.1 ein Axialschnitt durch eine Drehuhr nach der Erfindung, Fig.2 ein Querschnitt
nach Linie 11-II in Fig.l. Fig.3 ein walzenförmiges Schalt- und Fortschaltglied,
Fig. 4 eine Nockenscheibe für die Drehuhr, Fig. 5 das Zifferblatt und die Zeiger
im Aufriß. Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist bei dem Ausführungsbeispiel eine kreisförmige
Grundplatte l vorgesehen, auf der konzentrisch eine oben geschlossene zylindrische
Abdeckhülle 2 befestigt ist.
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Im unteren Teil der Abdeckhülle 2 ist wiederum konzentrisch auf der
Grundplatte 1 ein zylindrisches Antriebsgehäuse 3 befestigt.
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Eine bis auf einen schmalen Schlitz 4 in der Wandung undurchsichtige
Tromme15, deren Durchmesser annähernd gleich der Höhe ist, ist um die Mittelachse
der Abdeckhülle 2, die mit der des Antriebsgehäuses koaxial ist, drehbar gelagert.
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Die Trommel 5 ist oben durch das Kugellager 6, 7 innen an der Deckenplatte
8 der Abdeckhülle 2 und unten durch ein in seinem Durchmesser erheblich größeres
Kugellager 9, 10, welches in einen Ausschnitt der Deckplatte 11 des Antriebsgehäuses
3 eingefügt ist, mit seinem Flansch 12 drehbar gelagert.
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An den Flansch 12 ist nach unten, weit in das Antriebsgehäuse 3 vorstehend,
ein Ansatzstück 13 fest angeschlossen, das oben noch innerhalb des Gehäuses 3 mit
einer Umfangsnut 14 für einen von dem Antriebsrad 15 des Motors 16 angetriebenen
Riemen 17 versehen ist.
In seinem unteren konisch zulaufenden Teil
enthält dieses Ansatzstück 13 ein mit nicht näher dargestellten, an sich bekannten
Mitteln nachzentrierbares Rohr 18, dessen Achse bei richtiger Zentrierung mit der
der Trommel 5 ausgerichtet ist.
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In diesem zentrierbaren Rohr ist ein Stift 19 axial beweglich gelagert.
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Unter diesem Stift 19 befindet sich ein hebelartiger Abtaster 20,
der durch eine Feder 21 leicht auf die Nocken 24 einer unter dem Stift 19 liegenden
Nockenscheibe 22 gedrückt wird.
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Um die Reibung zwischen dem sich mit der Trommel 5 zum Teil mitdrehenden
Stift 19 und dem Abtaster 20 am Auflagepunkt zu vermindern, ist der Abtaster 20
auf seiner Oberseite zur Aufnahme der Spitze des Stiftes 19 mit einem Edelsteinlager
od. dgl. versehen.
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Die Nockenscheibe 22 wird von einem in oder auf der Grundplatte 1
befestigten Uhrwerk 23 angetrieben. Das Werk 23 ist dabei so angeordnet, daß die
ringförmig angeordneten Nocken 24 auf ihrem Weg an einer Stelle die Verlängerung
der Trommelachse bzw. der Stiftachse kreuzen.
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Die Ausbildung der Nockenscheibe 22 ist aus den Fig. 1 und 4 zu ersehen.
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In dem Flansch 12 der Trommel 5 befindet sich eine Mittelöffnung 25,
die in eine entsprechende Aussparung des Ansatzstückes 13 übergeht.
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In der Öffnung 25 ist eine Walze 26 angeordnet, die um eine horizontale
Achse 27 drehbar ist. Die Walze 26 ist in ihrer Mitte, wie Fig. 3 zeigt, als Schaltrad
28 ausgestaltet.
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Die Walze 26 ist in der Öffnung des Trommelflansches 12 so gegen die
Trommelachse versetzt, daß die Achse des Stiftes 19 bei einwandfreier Justierung
eine Tangente an den Teilkreis des Schaltrades 28 bildet.
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Weiter sind auf der Walze 26 beidseits des Schaltradteiles 28 die
Fortschaltmittel für die unterschiedlichen Zeiteinheiten (Stunde, Minute) vorgesehen,
d. h. Zähne 29, 30, die in die Zahnkränze 31, 32 durchsichtiger Kreisscheiben 33,
34 eingreifen.
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Diese in senkrechten Ebenen um eine durch die Mitte der Trommel 5
gehende Querachse drehbaren Kreisscheiben 33, 34 sind, von dem Schlitz 4 aus gesehen,
vor bzw. hinter einer durchsichtigen, an der Trommel festen Scheibe 35 angeordnet,
auf der das Zifferblatt der Uhr dargestellt ist.
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Auf der Kreisscheibe 33 ist der Stundenzeiger 37 und auf der Kreisscheibe
34 der Minutenzeiger 38 aufgezeichnet (vgl. Fig.5).
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An Stelle der drehbaren Scheiben 33, 34 könnten auch lediglich mit
Außenringen versehene Zeiger Verwendung finden.
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Schließlich sind noch Leuchtkörper 36 zur-Beleuchtung der Scheiben
33, 34, 35 im Inneren der Trommel 5 angeordnet.
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Die Arbeitsweise dieser allseitig gleich gut und dauernd sichtbaren
Drehuhr ist folgende: Sobald das Uhrwerk 23 läuft, dreht sich gleichmäßig die Nockenscheibe
22.
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Durch die Nocken 24 der Scheibe 22 wird der Abtaster 20 zunächst entgegen
dem Zug der Feder 21 allmählich angehoben und sodann ziemlich schnell in seine Grundstellung
zurückgezogen.
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Dadurch wird auch der mit seiner unteren Spitze auf dem Edelstein
des Abtasters 20 aufliegende Stift 19 analog in dem Rohr 18 des Ansatzstückes 13
bewegt. Wenn das Rohr 18 richtig justiert ist, behält der Stift 19 auch bei teilweiser
Mitnahme durch die Drehung der Trommel 5 seine mit der Achse der Trommel 5 fluchtende
Lage bei seiner axialen Bewegung bei.
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Der Stift 19 greift bei seiner Bewegung in axialer Richtung mit seinem
oberen Ende in das Schaltrad 28 der Walze 26 ein und transportiert es je Nocke 24
der Nockenscheibe 22 um einen Schritt weiter.
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Die sich hierdurch mitdrehenden, beidseits des Schaltradteiles 28
liegenden Fortschaltmittel, d. h. die Zähne 29, 30, übertragen die den unterschiedlichen
Zeiteinheiten (Stunden, Minuten usw.) entsprechenden Bewegungen auf die Zahnkränze
31 und 32 der um die Mitte der Trommel 5 drehbaren durchsichtigen Zeigerscheiben
33 und 34.
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Um für eine richtige Zeitnachführung der Zeigerscheiben 33, 34 zu
sorgen, ist hierbei nur erfordeilich, die Nockenzahl bzw. Zahnzahl so zu wählen,
daß die Kreisscheiben 33, 34 die für ihre richtige Anzeige erforderliche Drehung
von den Nocken 24 über Stift 19, Schaltrad 28 und Fortschaltmittel 29, 30 übertragen
erhalten.
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Die allseitig sichtbare Anzeige der Drehuhr ergibt sich dadurch, daß
die hinter dem schmalen Schlitz 4 liegenden Zeigerscheiben 33, 34 und die Ziffernscheibe
35 im Bereich einer sehr kurzen Zeit schnell nacheinander in senkrechte Streifen
von Schlitzbreite zerlegt dem Betrachter gezeigt werden.
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Die Trägheit des Auges verschmilzt, wie bekannt, die kurz hintereinander
gewonnenen Seheindrücke zu einem Gesamtbild der Uhr, welches unabhängig vom Standort
des Betrachters gleichzeitig von allen Seiten her betrachtbar im Inneren der Trommel
12 zu schweben scheint (vgl. Fig. 5).
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Man kann die durch diese neuartige Drehuhr erzielte Wirkung, was nicht
zur Erfindung gehört, noch dadurch verstärken, daß man, wie an sich bekannt, in
der Drehtrommel 5 noch transparente Aussparungen beliebiger Form zur Erzielung zusätzlicher
plastisch erscheinender Lichtwirkungen vorsieht.
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Die Ausführung der Drehuhr kann im Rahmen der Erfindung in vielfältiger
Weise abgewandelt werden.