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Luftgewehrzylinder Die Erfindung betrifft einen Zylinder für Luftgewehre
mit ausschwenkbarem Lauf, d. h. solche, bei denen der Lauf in einer Gabel am vorderen
Ende des Zylinders aasgelenkt und zum Spannen und Laden des Gewehrs um den Schwenkpunkt
ausschwenkbar ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
solchen Zylinders.
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Bei der üblichen Konstruktion derartiger Gewehre besteht der Zylinder
aus einem Stück Rohr, und die Gabel, an der der Lauf aasgelenkt ist, ist getrennt
und aus einem Stück mit dem Stopfen hergestellt, der das vordere Ende des Zylinders
bis auf ein kleines durchgehendes Loch verschließt, das den Durchtrittskanal für
die Luft aus dem Zylinder in den Lauf bildet. Dieses getrennte Stück wird in das
Ende des Rohres eingesetzt und in seiner Stellung festgelötet oder -geschweißt.
Bei dieser Konstruktion muß der Stopfen nicht nur genügend lang sein, so daß die
Schweiß-oder Lötverbindung ihn sicher in seiner Lage hält und daß er den vom Kolben
am Ende seiner Vorwärtsbewegung ausgeübten Stoß aushält. Die Länge des Stopfens
wird außerdem noch vor dem Ende des Rohres verlängert sein, um eine genügende Festigkeit
an der Wurzel der Gabelarme zu gewährleisten. Der Stopfen hat auf diese Weise in
der Regel eine Länge in der Größenordnung von etwa 19 mm. Die Länge des Stopfens
bestimmt natürlich auch die Länge des Durchtrittskanals in diesem. Je größer diese
Länge ist, desto größer ist der der Luftströmung durch den Durchtrittskanal entgegengesetzte
Widerstand und um so niedriger ist folglich der Wirkungsgrad des Gewehrs.
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Es ist weiterhin bekannt, den Zylinder in ein gesondertes, unten offenes
Gehäuse einzusetzen, das seinerseits die Schwenklagergabel für den Lauf bildet.
Eine solche Konstruktion ist naturgemäß kompliziert und teuer.
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Die Erfindung schafft nun eine einfache Konstruktion für den Zylinder
eines Luftgewehrs, und zwar eine Konstruktion, bei der die Länge des Durchtrittskanals
gegenüber den üblichen Konstruktionen beträchtlich vermindert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Zylinder aus einem
Metallblechrohling einstückig mit den Armen der Schwenklagergabel für den Lauf gefertigt
ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Zylinders für ein Luftgewehr mit ausschwenkbarem Lauf dadurch gekennzeichnet,
daß man aus Metallblech einen Rohling mit angeschnittenen Lappen für die Arme der
Schwenklagergabel für den Lauf zuschneidet, dann den Rohling in Rohrform derart
biegt, daß die Armlappen einander gegenüberliegen, und ferner innerhalb des Zylinders
in der Nähe der Ansätze der Armlappen einen Stopfen befestigt, dessen Umfangsform
und -abmessung ungefähr gleich ist den Innenabmessungen des Rohrquerschnitts.
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Der Stopfen kann einstückig mit Platten zum Versteifen der Arme gebildet
werden.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Darin ist Fig. 1 ein Zuschnitt eines Metallblechrohlings zum Herstellen eines Zylinders
für ein Luftgewehr, Fig. 2 ein Zuschnitt einer Metallblechplatte zum Versteifen
der Schwenklagergabel des Zylinders für den Lauf, Fig. 3 ein Schnitt durch einen
aus Rohlingen nach Fig. 1 und 2 hergestellten Zylinder, Fig. 4 eine Ansicht des
Zylinders von unten, Fig. 5 eine Stirnansicht des Zylinders in der Blickrichtung
des Pfeiles A in Fig. 3, Fig. 6 eine Stirnansicht des Zylinders in der durch den
Pfeil B in Fig. 3 gekennzeichneten Blickrichtung, Fig. 7 ein Schnitt durch den Zylinder
entlang der Linie C-C in Fig. 3,
Fig. 8 ein Schnitt durch den Zylinder
entlang der Linie D-D in Fig. 3, in etwas größerem Maßstab, Fig. 9 eine Schnitt
durch einen anderen Zylinder, Fig. 10 eine Ansicht des Zylinders nach Fig. 9 von
unten, Fig. 11 eine Stirnansicht des gleichen Zylinders in der durch den Pfeil E
in Fig. 9 gekennzeichneten Blickrichtung und Fig. 12 und 13 eine Draufsicht
bzw. eine Schnittansicht eines Stopfens und der mit ihm aus einem Stück gebildeten
Versteifungsplatten für den Zylinder nach Fig. 9 bis 11.
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Der in Fig. 1 gezeigte Stahlblechrohling ist von im allgemeinen rechteckiger
Form und hat an seinem einen Ende, das das vordere Ende des Zylinders bilden soll,
Teile 1, die die Arme der Schwenklagergabel für den Lauf bilden, ferner einen
mittleren Teil 2 zur Bildung jenes Teiles des Zylinders, in dem der Kolben
gleitet, wobei die Breite dieses mittleren Teiles 2 gleich ist dem gewünschten Umfang
dieses Zylinderabschnittes, einen hinteren Bereich 3 zur Bildung des Gehäuses für
die Feder und die zugehörigen Teile des Gewehrverschlusses, vordere und hintere
seitliche Lappen 4 bzw. 5 zur Bildung der Montageteile zum Anbringen des Zylinders
an einem Schaft und dazwischenliegende seitliche Lappen 6 für die Bildung einer
Montagekonsole für den Abzug und andere Teile des Gewehrverschlusses.
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Der Rohling wird durch Pressen oder ähnliche Arbeitsgänge zu der in
Fig. 2 bis 8 gezeigten Rohrform gebogen, wobei der mittlere Bereich 2 einen Zylinder
von kreisförmigem Querschnitt bildet, die Teile 1 zu einem bogenförmigen Abschnitt
von gleichem Radius umgebildet werden und die Lappen 4 nebeneinander nach unten
vorspringen. Der hintere Bereich 3 wird mit gleichem Krümmungsgrad geformt, jedoch
wird in der im folgenden beschriebenen Weise ein Längsschnitt gebildet, die dazwischenliegenden
Lappen 6 springen nebeneinander nach unten vor. und die hinteren Lappen 5 übergreifen
einander. Der Abschnitt 7 zwischen den Teilen 1 wird während der anfänglichen Arbeitsgänge
des Pressens noch beibehalten, um ein Verziehen dieser Teile zu verhindern, wird
jedoch dann weggeschnitten, so daß sich die Teile 1 im Abstand voneinander
befinden, und ihre Kanten werden dann in der aus Fig.7 ersichtlichen Weise einwärts
gebogen. Während der Preßvorgänge werden zwei etwa rechteckige Bereiche 8 im Bereich
der Längsmittellinie des Rohlings zur Bildung von Montagevorsprüngen für ein Zielfernrohr
herausgetrieben.
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Nach dem Umformen des Rohlings in seine Rohrform werden die einander
berührenden Kanten 9 des mittleren Bereiches gelötet oder zusammengeschweißt, und
die einander überlappenden hinteren Lappen 5 werden ebenfalls zusammengelötet oder
-geschweißt. Der Zylinder wird dann geräumt, um überschüssiges Metall von den Nähten
zu entfernen, und seine Bohrung wird auf genaues Maß bearbeitet, indem eine gehärtete
Stahlkugel durchgetrieben wird. Dann wird ein kreisrunder Stopfen 10 mit
einem Durchmesser, der dem Innendurchmesser des mittleren Abschnittes 2 annähernd
gleich ist, vom hinteren Ende her in den Zylinder eingesetzt, so daß er sich gegen
die einwärts gebogenen Kanten der Lappen 1 legt und so das vordere Ende des Zylinders
am Grund der Lappen 1 verschließt. Der Stopfen hat einen durchgehenden Durchtrittskanal
11. der außermittig angeordnet ist, und wird derart eingesetzt, daß sich der Durchtrittskanal
in der Mittelebene des Zylinders oberhalb der Mittelachse desselben befindet, so
daß er annähernd auf der Achse des zwischen den Gabelteilen 1 zu montierenden Laufes
zu liegen kommt. Zwischen die einwärts gebogenen Kanten jedes der Teile 1 wird eine
Versteifungsplatte 12 von der in Fig. 2 gezeigten Form eingesetzt. Die Platten
werden so geformt, daß sie schmiegend in die geformten Teile hineinpassen, gegen
den Stopfen anliegen und ihre Vorsprünge eng neben den vorderen Lappen 4 liegen.
Die Platten und der Stopfen werden dann in dieser Lage verlötet oder verschweißt.
Der Zylinder ist auf diese Weise starr in der so erzeugten Form gehalten, und die
Platten 12 versteifen die Teile 1, die die Schwenklagergabel für den Lauf bilden,
und versteifen außerdem die Lappen 4, indem sie Befestigungslappen bilden. Außerdem
unterstützen die hinteren Enden der Platten, die an dem Stopfen 10 anliegen
und an ihm befestigt sind, den Stopfen bei seinem Widerstand gegen den Stoß des
Kolbens gegen den Stopfen (der seinerseits am Zylinder befestigt ist), wenn der
Zylinder an einem Gewehr angebaut ist und aus diesem ein Schuß abgegeben wird. Der
Stopfen ist auf diese Weise gegen jede mögliche, durch den Kolben verursachte Verlagerung
gesichert, obwohl er nur von kurzer Länge, etwa 6 mm ist.
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Die Kanten des hinteren Abschnittes 3 des Rohlings stoßen, wie Fig.
4 zeigt, nicht zusammen, wenn der Zylinder fertiggeformt ist, sondern liegen in
einem Abstand voneinander und schließen einen Schlitz 13 ein, entlang dessen der
Spannhebel zum Zurückziehen des Kolbens gleitfähig ist. Der Schlitz 13 hat an seinem
vorderen Ende eine Verbreiterung, die das Einsetzen oder Herausnehmen dieses Hebels
ermöglicht.
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Nachdem der Rohling in der beschriebenen Weise zu einem Zylinder geformt
ist, wird er zur Schaffung von genauen Flächen und Löchern, wo solche für die Montage
verschiedener Bauteile erforderlich sind. und von Montagevorsprüngen für die Aufnahme
der Visiereinrichtungen maschinell bearbeitet. Die oberen Flächen der Gabelarme,
die aus den Teilen 1 und den Versteifungsplatten 12 gebildet sind, werden durch
maschinelle Bearbeitung parallel gemacht und in einen solchen Abstand voneinander
gebracht, daß sie mit genauem Sitz über das Ende des Laufes passen, und es werden
in den Gabelarmen Löcher 14 und 15 für die Aufnahme des Schwenkzapfens für den Lauf
bzw. für einen Anschlagstift sowie Gewindelöcher 16 für die Aufnahme der Schrauben
für die Befestigung des Zyinders an einem Schaft in den Montagelappen gebohrt, die
von den Lappen 4 und den Platten 12 gebildet sind. Ein Gewindeloch 17 wird ferner
in den übereinandergreifenden Lappen 5 für den gleichen Zweck gebildet, wobei die
überlappung und Befestigung dieser Lappen Platz für eine ausreichende Gewindelänge
für einen sicheren Halt bietet. Die Löcher 18 sind in der Nähe des hinteren Endes
des Zylinders an gegenüberliegenden Punkten zur Aufnahme eines Stiftes zum Festlegen
der Lage der Feder vorgesehen.
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Die inneren Flächen der mittleren Lappen 6, die die Montagekonsole
für den Abzugsbügel- und -stangenmechanismus bilden, werden ebenfalls durch maschinelle
Bearbeitung parallel gemacht und in einen Abstand voneinander gebracht, so daß die
Teile des Mechanismus zwischen sie genau hineinpassen, und
in den
Lappen werden Löcher 19, 20, 21 hergestellt, die zur Aufnahme von Stiften für das
Anbringen des Mechanismus dienen.
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An den Seitenkanten der Vorsprünge 8 für die Montage der Visiereinrichtung
werden V-förmige Schlitze 22 zur Bildung des schwalbenschwanzförmigen Querschnittes
(Fig. 8) eingefräst.
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Auf diese Weise werden der Zylinder, die Schwenklagergabel für den
Lauf und die Halterungen für den Schaft, den Verschluß und die Visiereinrichtungen
alle in einfacher Weise durch Pressen oder ähnliche Arbeitsgänge aus einem einzigen
Hauptrohling zusammen mit den Versteifungsplatten 12 hergestellt, und die Konstruktion
gestattet darüber hinaus die Verwendung eines wesentlich kürzeren Stopfens als die
üblichen Konstruktionen, so daß dem Durchtritt der Luft weniger Widerstand entgegengesetzt
wird und ein höherer Wirkungsgrad des Gewehrs ermöglicht wird.
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Fig. 9 bis 13 zeigen eine andere Ausführungsform eines Zylinders.
Der Zylinder ist in diesem Falle von im wesentlichen quadratischem Querschnitt mit
einer erhabenen Rippe 23 entlang der oberen Fläche, ist jedoch wie bei dem vorigen
Ausführungsbeispiel durch Pressen oder ähnliche Arbeitsgänge aus einem Metallblechrohling
gebildet, der an seinem vorderen Ende zusammenhängende Teile zur Bildung der Arme
24 der Schwenklagergabel für den Lauf hat. Bei dieser Ausführungsform ist der Stopfen
zum Verschließen des vorderen Endes des Zylinders mit Platten zum Versteifen der
Gabelarme 24 aus einem Stück gebildet. Wie Fig. 12 und 13 zeigen, wird ein U-förmiger
gepreßter Körper gebildet, der einen Steg 25 von einer Form entsprechend den Innenabmessungen
des Zylinders hat und den Stopfen bildet, und die Schenkel 26 des U-Profils
werden so gestaltet, daß sie zwischen die einwärts gebogenen Kanten 27 der Arme
24 des Zylinders hineinpassen und dort als Versteifungsplatten wirken. Nach dem
Formen des Zylinders in die gewünschte Form durch Pressen od. dgl. und nach Schweißen
oder Löten der aneinandergelegten Kanten 28 sowie nach Säubern und nach Bearbeiten
des Inneren auf Maßhaltigkeit wird der U-förmige gepreßte Körper vom hinteren Ende
her derart eingeführt, daß die Schenkel 26 zwischen die einwärts abgewinkelten
Kanten 27 der Arme 24 eintreten und der Steg 25, der den Stopfen bildet, an der
Wurzel der Gabelarme quer zum vorderen Ende des Zylinders liegt. Die so zusammengefügten
Teile werden dann zusammengeschweißt oder -gelötet, um den gepreßten Stopfenkörper
in seiner Lage zu halten. Der Querschnitt mit ebenen Seiten hat in dieser Hinsicht
gegenüber dem üblicheren Kreisquerschnitt des vorigen Ausführungsbeispiels den Vorteil,
daß die Versteifungsplattenteile 26 des Preßlings mit den Armen 24 in Flächenberührung
stehen und über die volle Berührungsfläche an diesen angelötet oder auch an voneinander
entfernten Punkten, die über diese Flächen verteilt sind, angeschweißt werden können,
was eine kräftigere Verbindung ermöglicht als bei dem vorigen Ausführungsbeispiel,
bei dem die Versteifungsplatten 12 mit den Armen 1 nur entlang ihrer Kanten in Berührung
stehen und angelötet oder angeschweißt sind.
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Gegen das hintere Ende des mittleren Abschnittes liegen die Kanten
28 des Rohlings nicht aneinander, sondern lassen einen Längsschlitz 29 für den Spannhebel
frei. Nach dem Zusammenbau werden in den Armen 24 Löcher 30 und 31 für den Schwenkzapfen
des Laufes und für den Anschlagzapfen desselben und in dem Stopfen 25 ein Durchtrittskanal
32 gebohrt, wobei der Durchtrittskanal32 mit dem zwischen den Armen 24 angelenkten
Lauf fluchtend liegt.
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Obwohl bei beiden Ausführungsformen die Zylinder aus ebenen Metallblechrohlingen
durch Pressen und Biegen hergestellt sind, kann für den angegebenen Zweck ein Zylinder
mit zusammenhängenden oder mit ihm aus einem Stück bestehenden Teilen für die Bildung
der Schwenklagergabel für den Lauf auch unmittelbar aus Rohr hergestellt werden;
hierbei können ein Stopfen und (gegebenenfalls) Seitenplatten zum Versteifen der
Gabelarme, die entweder getrennte Teile sind oder mit dem Stopfen aus einem Stück
bestehen, in der oben beschriebenen Weise in richtiger Lage befestigt werden, wobei
der Stopfen ebenfalls wesentlich kürzer ist, als dies bei den bekannten Konstruktionen
erforderlich ist, bei denen der Stopfen als getrenntes Glied gebildet ist, das nur
mit den Schwenklagergabelarmen für den Lauf aus einem Stück besteht. Es können dabei
Teile des Rohrs herausgetrieben oder auf andere Weise zur Bildung von Montagelappen
ähnlicher Art geformt werden, wie oben unter Hinweis auf die Zeichnungen beschrieben
ist.