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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug.
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Stand der Technik
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Alternative Kraftstoffe wie Erdgas und Biogas werden in Fahrzeugen, z. B. in schweren Fahrzeugen, eingeführt. Zu diesem Zweck werden Kraftstoffsysteme für komprimiertes Erdgas, CNG, und komprimiertes Biogas, CBG, und Kraftstoffsysteme für verflüssigtes Erdgas, LNG, und verflüssigtes Biogas, LBG, entwickelt.
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Systeme für Flüssiggas, d.h. LNG und LBG, erfordern den Umgang mit relativ niedrigen Temperaturen, z.B. -130 Grad Celsius bei 10 bar für LNG, was bestimmte Leitungen für den Transport des verflüssigten Erdgases und einen bestimmten Tank zur Aufnahme des Kraftstoffs erfordert. Wenn das Fahrzeug stillsteht und der Motor nicht läuft, steigt der Druck im Tank aufgrund der Temperaturerhöhung im Tank. Daher ist das System für Flüssiggas mit einem Überdruckventil ausgestattet, das gemäß einer Ausführungsform so eingestellt ist, dass es sich bei 16 bar öffnet, um verdampftes Gas zu evakuieren.
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Der Kraftstofftank/die Kraftstofftanks für Flüssiggasanlagen sind üblicherweise entlang und in Verbindung mit dem Fahrzeugrahmen angeordnet. Das verdampfte Gas ist dazu eingerichtet, über ein sogenanntes Abdampfrohr evakuiert zu werden, das mit dem Kraftstofftank verbunden ist. Das Gas muss in einer bestimmten Höhe evakuiert werden. Die Abdampfrohr darf außerdem nicht seitlich oder nach oben aus dem Fahrzeug herausragen.
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Bei LKW ist das Verdampfungsrohr daher meist hinter dem Fahrerhaus des LKW angeordnet. Bei LKW mit kippbarem Fahrerhaus, d.h. nach vorne kippbaren Fahrerhäusern, ist das Verdampfungsrohr gemäß einer Variante an einem vertikalen Bauteil angebracht, das in Verbindung mit und in einem Abstand zur Rückseite des Fahrerhauses angeordnet ist, um eine Beeinflussung durch das Kippen zu vermeiden.
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Eine solche Lösung nimmt jedoch Platz hinter dem Fahrerhaus in Anspruch, der ansonsten für einen Überhang oder einen Sattelauflieger genutzt werden könnte, um die Länge des lasttragenden Teils des Fahrzeugs zu optimieren.
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Daher ist es erwünscht, das Verdampfungsrohr an der Rückseite des Fahrerhauses anzubringen. Durch diese Anordnung des Verdampfungsrohrs an der Rückseite eines kippbaren Fahrerhauses wird eine Anordnung zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas des Flüssiggas-Kraftstoffsystems geschaffen, die die Tatsache berücksichtigt, dass das Verdampfungsrohr beim Kippen des Fahrerhauses relativ zum Tank bewegt wird.
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Es sind Anordnungen bekannt, die eine automatische Verbindung zwischen dem im Fahrerhaus montierten Verdampfungsrohr und dem Chassis-montierten Tank ermöglichen, wenn das Fahrerhaus von der gekippten in die nicht gekippte Position bewegt wird.
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Es besteht jedoch ein Bedarf für die Bereitstellung einer Anordnung zur weiteren Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems eines Fahrzeugs mit einem kippbaren Fahrerhaus.
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Aufgaben der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, eine Anordnung zum Erleichtern des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug bereitzustellen, das eine solche Anordnung umfasst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese und andere Aufgaben, die aus der folgenden Beschreibung ersichtlich sind, werden durch eine Anordnung und ein Fahrzeug erreicht, wie sie in den beigefügten unabhängigen Ansprüchen beschrieben sind. Bevorzugte Ausführungsformen der Anordnung sind in den beigefügten abhängigen Ansprüchen definiert.
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Im Speziellen wird eine Aufgabe der Erfindung gelöst durch eine Anordnung zum Erleichtern des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems eines Fahrzeugs. Das Fahrzeug weist ein kippbares Fahrerhaus und ein Fahrzeugchassis auf, wobei das Fahrerhaus in einer nicht gekippten Position des Fahrerhauses beweglich mit dem Fahrzeugchassis verbunden ist. Das Kraftstoffsystem weist einen Chassis-montierten Flüssiggas-Kraftstofftank zum Bereitstellen von Kraftstoff für den Motor des Fahrzeugs und ein Verdampfungsrohr auf. Verdampftes Gas ist dazu eingerichtet, bei einem bestimmten Tankdruck aus dem Tank über das Verdampfungsrohr evakuiert zu werden. Das Verdampfungsrohr ist an der Rückseite des Fahrerhauses angebracht. Die Anordnung ist dazu eingerichtet, es in der nicht gekippten Position verdampftem Gas zu gestatten, aus dem Tank durch das Verdampfungsrohr evakuiert zu werden. Die Anordnung umfasst eine nach unten offene Flaschenstruktur als untere Endverbindung des Verdampfungsrohrs und eines an dem Tank angebrachten Tankleitungselements zum Befördern von verdampftem Gas aus dem Tank. Die Flaschenstruktur und das Tankleitungselement sind derart konfiguriert, dass, wenn das Fahrerhaus von der gekippten in die nicht gekippte Position bewegt wird, ein Abschnitt des Tankleitungselements in die Flaschenstruktur durch deren untere Öffnung eingeführt und derart in der Flaschenstruktur positioniert wird, dass aus dem Tank verdampftes Gas über das Tankleitungselement in die Flaschenstruktur eingeführt und durch das Abdampfrohr abgeleitet wird.
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Hierdurch können das am Fahrerhaus montierte Abdampfrohr und der Chassismontierte Flüssiggas-Kraftstofftank, wenn das Fahrerhaus von einer gekippten in eine nicht gekippte Position bewegt wird, leicht und automatisch in eine Position gebracht werden, in der aus dem Tank verdampftes Gas durch das Abdampfrohr evakuiert wird. Die Lösung mit der nach unten offenen Flaschenstruktur als unterer Endanschluss des Abdampfrohrs, der zur Aufnahme eines Tankleitungselements konfiguriert ist, macht es einfach, die Größe der unteren Öffnung der Flaschenstruktur ausreichend groß zu gestalten, um das Einführen des Tankleitungselements in die untere Öffnung der Flaschenstruktur unabhängig von einer bestimmten Bewegung des Fahrerhauses und damit der Flaschenstruktur relativ zum Chassis und damit zum Tankleitungselement und einer bestimmten Bewegung des Einführungsabschnitts des Tankleitungselements relativ zur Flaschenstruktur zu ermöglichen. Indem auf diese Weise eine nach unten offenen Flaschenstruktur als unterer Endanschluss des Abdampfrohrs zur Aufnahme des Tankleitungselements bereitgestellt wird, kann ein Kontakt zwischen der Flaschenstruktur und dem Tankleitungselement vermieden werden, was die Gefahr von Ermüdung und Verschleiß in Verbindung mit Fahrerhausbewegungen in der nicht gekippten Position des Fahrerhauses reduziert. Hierdurch wird eine relativ einfache und kosteneffiziente Konstruktion zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems eines Fahrzeugs aus dem Chassis-montierten Flüssiggas-Kraftstofftank durch das am Fahrerhaus montierte Abdampfrohr geschaffen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung sind die Flaschenstruktur und das Tankleitungselement derart eingerichtet, dass in der nicht gekippten Position während der Fahrerhaus- und damit Flaschenstrukturbewegung die Flaschenstruktur relativ zu dem in der Flaschenstruktur positionierten Abschnitt des Tankleitungselements frei beweglich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung ist der Abschnitt des Tankleitungselements, wenn er in der Flaschenstruktur positioniert ist, derart positioniert, dass es keinen Kontakt zwischen dem Abschnitt des Tankleitungselements und der Flaschenstruktur gibt, unabhängig von Fahrerhausbewegungen. Hierdurch kann die Gefahr von Ermüdung und Verschleiß in Verbindung mit Fahrerhausbewegungen in der nicht gekippten Position des Fahrerhauses reduziert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung weist die Flaschenstruktur einen oberen sich verjüngenden Abschnitt auf. Hierdurch wird das Evakuieren des Gases aus dem Tankleitungselement in das Abdampfrohr erleichtert.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung weist die Flaschenstruktur einen unteren zylindrischen Abschnitt auf. Hierdurch kann eine Berührung des in die Flaschenstruktur eingeführten Abschnitts des Tankleitungselements unabhängig von einer Bewegung der Flaschenstruktur relativ zu dem in die Flaschenstruktur eingeführten Abschnitt des Tankleitungselements wirksam vermieden werden.
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Insbesondere wird eine Aufgabe der Erfindung gelöst durch ein Fahrzeug mit einer Anordnung, wie sie hierin beschrieben ist.
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Figurenliste
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Zum besseren Verständnis der vorliegenden Offenbarung wird auf die folgende ausführliche Beschreibung verwiesen, wenn sie in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen gelesen wird, in denen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche Teile in den verschiedenen Ansichten beziehen und in denen:
- 1a schematisch eine Seitenansicht eines Fahrzeugs mit einem kippbaren Fahrerhaus in einer nicht gekippten Position zeigt, wobei das Fahrzeug eine Anordnung zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung aufweist;
- 1b eine Seitenansicht des Fahrzeugs in 1a mit dem Fahrerhaus in einer gekippten Position schematisch darstellt;
- 2 eine perspektivische Ansicht des Abdampfrohrs und des Tankleitungselements des Flüssiggas-Kraftstoffsystems und der Anordnung zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas des Flüssiggas-Kraftstoffsystems für eine nicht gekippte Position gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung schematisch darstellt;
- 3 eine Seitenansicht der Anordnung in 1a mit einer Flaschenstruktur und einem in die Flaschenstruktur eingeführten Abschnitt des Tankleitungselements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung schematisch darstellt; und
- 4 eine perspektivische Ansicht der Flaschenstruktur der Anordnung in 1a gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung schematisch darstellt.
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Ausführliche Beschreibung
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Im Folgenden bezieht sich der Begriff „Flüssiggas“ auf verflüssigtes Erdgas, LNG, oder verflüssigtes Biogas, LBG.
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Nachfolgend bezieht sich der Begriff „Flüssiggas-Kraftstoffsystem“ auf ein Kraftstoffsystem für verflüssigtes Erdgas, LNG, oder ein Kraftstoffsystem für verflüssigtes Biogas, LBG.
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Im Folgenden bezieht sich der Begriff „flexibler Schlauch“ auf Schläuche, die zum Transport von Fluid für ein Flüssiggas-Kraftstoffsystem eingerichtet sind, wobei der Schlauch bis zu einem gewissen Grad biegbar ist und eine gewisse Flexibilität aufweist, um die Aufnahme von Relativbewegungen eines Fahrzeugfahrerhauses relativ zu einem Flüssiggas-Kraftstofftank zu erleichtern.
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Im Folgenden bezieht sich der Begriff „Abdampfrohr“ auf ein Rohr, vorzugsweise ein starres Rohr, das zum Evakuieren von verdampftem Gas aus einem Flüssiggas-Kraftstofftank eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems konfiguriert ist. Das Rohr ist gemäß einer Ausführungsform aus rostfreiem Stahl gefertigt. Das Abdampfrohr kann alternativ auch flexibel sein, z. B. ein flexibler Schlauch. Das Abdampfrohr kann jeden geeigneten Querschnitt aufweisen, der einen kreisförmigen Querschnitt oder einen anderen polygonalen Querschnitt umfasst, wie z. B. einen quadratischen Querschnitt.
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Im Folgenden bezieht sich der Begriff „Tankleitungselement“ auf ein beliebiges geeignetes Rohr oder einen Schlauch oder eine Kombination davon. Das Tankleitungselement kann einen beliebigen geeigneten Querschnitt aufweisen, der einen kreisförmigen Querschnitt oder einen anderen polygonalen Querschnitt umfasst, wie z.B. einen quadratischen Querschnitt.
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1a zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Fahrzeugs 1 mit einem kippbaren Fahrerhaus 2 in einer nicht gekippten Position; und 1b zeigt schematisch eine Seitenansicht des Fahrzeugs 1 in 1a mit dem Fahrerhaus 2 in einer gekippten Position.
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Das Fahrzeug weist eine Anordnung A zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas eines Flüssiggas-Kraftstoffsystems I eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung auf.
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Das Fahrzeug 1 weist ein Fahrzeugchassis 3 auf. Das Fahrerhaus 2 ist relativ zum Fahrzeugchassis 3 kippbar. Das Fahrerhaus 2 ist in einer nicht gekippten Position des Fahrerhauses 2 beweglich mit dem Fahrzeugchassis verbunden.
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Bei dem beispielhaften Fahrzeug 1 handelt es sich um ein schweres Fahrzeug in Form eines Lastwagens. Das Fahrzeug 1 wird mittels der Flüssiggas-Kraftstoffanlage I zum Betrieb des Fahrzeugmotors mit Kraftstoff versorgt. Bei dem Fahrzeug 1 kann es sich um einen beliebigen geeigneten Lastkraftwagen handeln, der so konfiguriert ist, dass er mit einem lasttragenden Teil hinter dem Fahrerhaus 2 angeordnet ist. Ein solches Fahrzeug kann ein Lastwagen sein, der dazu eingerichtet ist, einen Überhang hinter dem Fahrerhaus 2 zu tragen, oder ein Sattelzug, der aus einer Zugmaschine und einem Sattelauflieger besteht, der hinter dem Fahrerhaus 2 über ein fünftes Rad mit der Zugmaschine gekoppelt ist.
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Das Fahrerhaus 2 ist kippbar zwischen einer nicht gekippten Position, dargestellt in 1a, in der das Fahrerhaus aufrecht steht und das Fahrzeug gefahren werden kann, und einer gekippten Position, dargestellt in 1b. In der nicht gekippten Position wird das Fahrerhaus 2 mittels einer Fahrerhausverriegelungsanordnung verriegelt, die nicht dargestellte Fahrerhausverriegelungselemente umfasst. Somit ist eine Verriegelungsanordnung mit einem Fahrerhausverriegelungsabschnitt des Fahrerhauses 2 und einem Chassisverriegelungsabschnitt des Chassis 3 zur Verriegelung des Fahrerhauses mit dem Chassis in der nicht gekippten Position des Fahrerhauses vorgesehen. Der Fahrerhausverriegelungsabschnitt ist mit einem Fahrerhauskörper des Fahrerhauses über eine Federstruktur verbunden, um eine Bewegung des Fahrerhauskörpers relativ zum Fahrerhausverriegelungsabschnitt zu ermöglichen, die hier nicht dargestellt ist.
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Das Fahrerhaus 2 kann in jeder geeigneten Weise durch jedes kippbare Mittel gekippt werden. Gemäß einer Ausführungsform ist das Fahrerhaus 2 mittels einer in 1a gezeigten Fahrerhauskippbetätigungsanordnung 50 kippbar. Die Fahrerhauskippbetätigungsvorrichtung 50 umfasst eine Pumpeneinheit 52 und mindestens eine hydraulische Kolbeneinheit 54 zum Kippen des Fahrerhauses 2, die über eine Hydraulikleitung mit der Pumpeneinheit 52 hydraulisch verbunden ist.
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Das Fahrzeug umfasst somit ein Flüssiggas-Kraftstoffsystem I. Das Flüssiggas-Kraftstoffsystem I umfasst einen Chassis-montierten Flüssiggas-Kraftstofftank 10 zur Versorgung des Motors des Fahrzeugs 1 mit Kraftstoff.
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Das Flüssiggas-Kraftstoffsystem I umfasst ein Abdampfrohr 20, durch das verdampftes Gas aus dem Tank 10 bei einem bestimmten Tankdruck evakuiert werden kann. Das Abdampfrohr 20 ist dazu eingerichtet, mit dem Kraftstofftank 10 verbunden zu sein. Das Flüssiggas-Brennstoffsystem I für Flüssiggas ist mit einem nicht dargestellten Überdruckventil versehen, das so eingestellt ist, dass es sich bei dem bestimmten Druck öffnet, um verdampftes Gas aus dem Tank 10 über das Abdampfrohr 20 zu evakuieren. Der Druck kann jeder geeignete Druck sein. Der Druck beträgt gemäß einer Ausführungsform etwa 16 bar. Der Druck kann von der Größe des Tanks abhängen.
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Das in 1a-b dargestellte Fahrzeug 1 ist eine vereinfachte Darstellung. Das Fahrzeugchassis des Fahrzeugs 1 besteht in der Regel aus einem Fahrzeugrahmen, der einen linken Fahrzeuglängsträger und einen rechten Fahrzeuglängsträger umfasst, die nicht dargestellt sind. Der Flüssiggas-Kraftstofftank 10 ist in Verbindung mit dem Fahrzeugrahmen angeordnet. Der Flüssiggas-Kraftstofftank 10 kann gemäß einer Ausführungsform einen linken Flüssiggas-Kraftstofftankteil, der in Verbindung mit einem linken Fahrzeuglängsträger angeordnet ist, und einen rechten Flüssiggas-Kraftstofftankteil, der in Verbindung mit dem rechten Längsträger des Chassis des Fahrzeugs 1 angeordnet ist, umfassen.
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Die Abdampfleitung 20 ist an der Rückseite 2a des Fahrerhauses 2 angebracht. Das Abdampfrohr 20 ist so angeordnet, dass es an der Rückseite des Fahrerhauses 2 mittels beliebiger geeigneter Befestigungsmittel, z.B. beliebiger geeigneter Verbindungen wie einer oder mehrerer Verschraubungen, fest angebracht werden kann, siehe 2. Das Abdampfrohr 20 ist somit dazu eingerichtet, zusammen mit dem Fahrerhaus 2 gekippt zu werden, wenn das Fahrerhaus 2 in die gekippte Position gekippt wird.
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Das Abdampfrohr 20 hat eine Oberseite 20a mit einer Öffnung, durch die das verdampfte Gas abgeleitet werden kann, und eine gegenüberliegende Unterseite zur Aufnahme von verdampftem Gas aus dem Tank 10.
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Das Fahrzeug 1 umfasst eine Anordnung A zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas aus dem Flüssiggas-Kraftstoffsystem I des Fahrzeugs 1. Das Abdampfrohr 20 ist dazu eingerichtet, an der Rückseite des Fahrerhauses 2 angebracht zu werden.
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Die Anordnung A ist dazu eingerichtet, ein Evakuieren von verdampftem Gas aus dem Tank 10 in der nicht gekippten Position des Fahrzeugs 1 durch das Abdampfrohr 20 zu gestatten.
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Die Anordnung A umfasst eine nach unten offene Flaschenstruktur 30 als unteren Endanschluss des Abdampfrohrs 20.
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Die Flaschenstruktur 30 ist somit zusammen mit dem Abdampfrohr 20 dazu eingerichtet, zusammen mit dem Fahrerhaus 2 gekippt zu werden, wenn das Fahrerhaus 2 in die gekippte Position gekippt wird. Die nach unten offene Flaschenstruktur 30 als unterer Endanschluss des Abdampfrohrs 20 ist somit dazu eingerichtet, sich zusammen mit jeder Fahrerhausbewegung zu bewegen, die eine Bewegung zwischen der gekippten und der nicht gekippten Position des Fahrerhauses 2 und Bewegungen des Fahrerhauses 2 relativ zum Chassis 3 in der nicht gekippten Position des Fahrerhauses 2 umfasst.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Flaschenstruktur 30 an einem Endabschnitt des Abdampfrohrs 20 befestigt. Der Endabschnitt des Abdampfrohrs 20 stellt den unteren Endabschnitt des Abdampfrohrs 20 dar, wenn das Abdampfrohr 20 an der Rückseite des Fahrerhauses 2 angebracht ist. Somit stellt in dieser Ausführungsform die Flaschenstruktur 30 ein separates Teil dar, das so konfiguriert ist, dass es an dem unteren Endabschnitt des Abdampfrohrs 20 angebracht werden kann.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform stellt die Flaschenstruktur 30 einen integrierten Abschnitt des Abdampfrohrs 20 dar. In dieser Ausführungsform bildet die Flaschenstruktur also einen unteren Endabschnitt des Abdampfrohrs 20, wenn das Abdampfrohr an der Rückseite des Fahrerhauses 2 angebracht ist.
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Die Anordnung A umfasst ferner ein Tankleitungselement 40, das an dem Tank 10 angebracht ist, um verdampftes Gas aus dem Tank 10 zu fördern. Das Tankleitungselement 40 kann auf jede geeignete Weise mit dem Tank 10 verbunden sein. Das Tankleitungselement kann ein beliebiges geeignetes Rohr oder ein Schlauch oder eine Kombination davon sein. Das Tankleitungselement 40 kann mit dem Chassis 1 des Fahrzeugs 1 verbunden sein, siehe 2. Zumindest ein Abschnitt des Tankleitungselements 40, der den Abschnitt 42 umfasst, weist eine gewisse Steifigkeit auf, um eine Bewegung des Abschnitts 42 zu verhindern oder zumindest zu reduzieren/minimieren. Somit weist der Abschnitt 42 des Tankleitungselements eine gewisse Steifigkeit auf.
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Die Flaschenstruktur 30 und das Tankleitungselement 40 sind so konfiguriert, dass, wenn des Fahrerhaus 2 von der in 1b dargestellten gekippten Position in die in 1a dargestellte nicht gekippte Position bewegt wird, ein Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 durch seine untere Öffnung 32 in die Flaschenstruktur 30 eingeführt und in der Flaschenstruktur 30 positioniert wird, so dass aus dem Tank 10 verdampftes Gas über das Tankleitungselement 40 in die Flaschenstruktur 30 eingeführt und durch das Abdampfrohr 20 abgeleitet wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung A sind die Flaschenstruktur 30 und das Tankleitungselement 40 derart eingerichtet, dass in der in 1a dargestellten nicht gekippten Position während der Bewegung des Fahrerhauses und somit der Flaschenstruktur die Flaschenstruktur 30 sich frei relativ zu dem in der Flaschenstruktur 30 positionierten Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 bewegen kann. Die Flaschenstruktur 30 kann sich also relativ zu dem in der Flaschenstruktur 30 positionierten Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 in allen horizontalen Richtungen und vertikalen Richtungen und Kombinationen davon frei bewegen. Die Flaschenstruktur 30 und auch das Tankleitungselement 40, oder zumindest der Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40, der dazu eingerichtet ist, in der Flaschenstruktur 30 positioniert zu werden, sind somit derart dimensioniert, dass sich das Tankleitungselement 40 relativ zu dem in der Flaschenstruktur 30 positionierten Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 frei bewegen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung A ist der Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40, wenn er in der Flaschenstruktur 30, d.h. dem Innenraum der Flaschenstruktur 30, positioniert ist, derart positioniert, dass es keinen Kontakt zwischen dem Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 und der Flaschenstruktur 30 gibt, unabhängig von den Bewegungen des Fahrerhauses 2.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung weist die Flaschenstruktur einen oberen sich verjüngenden Abschnitt auf.
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Gemäß einer Ausführungsform der Anordnung weist die Flaschenstruktur einen unteren zylindrischen Abschnitt auf.
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2 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Abdampfrohr 20 und eines Tankleitungselements 40 des Flüssiggas-Brennstoffsystems und der Anordnung A zur Erleichterung des Evakuierens von verdampftem Flüssiggas des Flüssiggas-Brennstoffsystems für eine nicht gekippte Position gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
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Wie in 1a-b dargestellt, ist das Abdampfrohr 20 dazu eingerichtet, an der hier nicht dargestellten Rückseite des Fahrerhauses des Fahrzeugs angebracht zu werden. Das Abdampfrohr 20 ist dazu eingerichtet, mittels geeigneter Befestigungsmittel fest an der Rückseite des Fahrerhauses befestigt zu werden. Gemäß dieser Ausführungsform umfasst das Befestigungsmittel eine obere Befestigungsanordnung F1, eine mittlere Befestigungsanordnung F2 und eine untere Befestigungsanordnung F3. Die obere Befestigungsanordnung F1 ist dazu eingerichtet, eine Befestigung des Abdampfrohrs 20 an der Rückseite des Fahrerhauses in Verbindung mit einem oberen Abschnitt des Abdampfrohrs 20 zu ermöglichen. Die mittlere Befestigungsanordnung F2 ist dazu eingerichtet, eine Befestigung des Abdampfrohrs 20 an der Rückseite des Fahrerhauses in Verbindung mit einem mittleren Abschnitt des Abdampfrohrs 20 zu ermöglichen. Die untere Befestigungsanordnung F3 ist dazu eingerichtet, eine Befestigung des Abdampfrohrs 20 an der Rückseite des Fahrerhauses in Verbindung mit einem unteren Abschnitt des Abdampfrohrs 20 zu ermöglichen.
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Das Abdampfrohr 20 hat eine Oberseite 20a mit einer Öffnung, durch die das verdampfte Gas evakuiert werden kann, und eine gegenüberliegende Unterseite zur Aufnahme von verdampftem Gas aus dem Tank über das Tankleitungselement 40.
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Das Tankleitungselement 40, d.h. der Abschnitt 42 des Tankleitungselements, weist eine obere Endseite 40a auf, durch die das verdampfte Gas in die Flaschenstruktur 30 zum Evakuieren durch das Abdampfrohr evakuiert wird, wenn der Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 in die Flaschenstruktur 30 eingeführt wurde. Das Tankleitungselement 40 hat ein gegenüberliegendes Ende 40b, das dazu eingerichtet ist, mit dem Flüssiggas-Brennstofftank verbunden zu werden.
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Wie in 2 dargestellt, ist das Tankleitungselement 40 dazu eingerichtet, an dem hier nicht dargestellten Fahrzeugchassis befestigt zu werden. Das Tankleitungselement 40 ist dazu eingerichtet mittels eines beliebigen geeigneten Befestigungsmittels direkt oder über ein beliebiges geeignetes Element, das am Fahrzeugchassis befestigt ist, fest mit dem Fahrzeugchassis verbunden zu werden. Gemäß dieser Ausführungsform umfasst das Befestigungsmittel eine Tankleitungselement-Befestigungsanordnung F4. Die Tankleitungselement-Befestigungsanordnung F4 ist dazu eingerichtet, das Tankleitungselement 40 relativ nahe an dem Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 zu befestigen, um die Bewegung des Abschnitts 42 des Tankleitungselements 40 zu minimieren. Hierdurch wird es erleichtert, den Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 gerade und so ausgerichtet zu halten, dass er sicher in die untere Öffnung 32 der Flaschenstruktur 30 eingeführt wird, wenn das Fahrerhaus von der gekippten in die nicht gekippte Position bewegt wird.
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3 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Anordnung A in 1a mit einer Flaschenstruktur 30 und einem in die Flaschenstruktur 30 eingeführten Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung.
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Der Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 ist somit in die untere Öffnung 32 der Flaschenstruktur 30 eingeführt worden.
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Gemäß dieser Ausführungsform weist die Flaschenstruktur 30 einen oberen sich verjüngenden Abschnitt 34 auf, um das Evakuieren von Gas aus dem Tankleitungselement 40, d.h. dem Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40, in die Abdampfleitung zu erleichtern.
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Gemäß dieser Ausführungsform weist die Flaschenstruktur 30 einen unteren zylindrischen Abschnitt 36 auf, um die Vermeidung eines Kontakts des in die Flaschenstruktur 30 eingeführten Abschnitts 42 des Tankleitungselements 40 unabhängig von einer Bewegung der Flaschenstruktur 30 relativ zu dem in die Flaschenstruktur 40 eingeführten Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 zu erleichtern. Der zylindrische Abschnitt 36 weist eine Höhe H auf. Die Höhe H des zylindrischen Abschnitts 36 der Flaschenstruktur 30 ist so bemessen, dass sichergestellt ist, dass der Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 unabhängig von Fahrerhaus- und damit Flaschenstrukturbewegungen, z.B. vertikalen Bewegungen/Bewegungen in Längsrichtung der Flaschenstruktur 30, relativ zu dem Abschnitt 42 des Chassis-montierten Tankleitungselements 40 in der Chassis-montierten Flaschenstruktur 30 verbleibt. Somit kann die Länge des Abschnitts 42 des Tankleitungselements 40 aufgrund derartiger Bewegungen der Flaschenstruktur in der nicht gekippten Position des Fahrerhauses variieren.
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Der zylindrische Abschnitt 36 hat einen Durchmesser D1. Das Tankleitungselement 40, d.h. der Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40, der zum Einführen in die untere Öffnung 32 der Flaschenstruktur 30 ausgebildet ist, hat einen Durchmesser D2.
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Der Durchmesser D1 des zylindrischen Abschnitts 36 der Flaschenstruktur 30 und der Durchmesser D2 des Abschnitts 42 sind so bemessen, dass die Größe der unteren Öffnung 32 der Flaschenstruktur 30 ausreichend groß ist, um das Einführen des Abschnitts 42 des Tankleitungselements in die untere Öffnung 32 der Flaschenstruktur 30 unabhängig von bestimmten Bewegungen des Fahrerhauses und damit der Flaschenstruktur 30 relativ zum Chassis und damit zum Tankleitungselement 40 und bestimmten Bewegungen des Einführungsabschnitts 42 des Tankleitungselements relativ zur Flaschenstruktur 30 zu ermöglichen.
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Der Durchmesser D1 des zylindrischen Abschnitts 36 der Flaschenstruktur 30 und der Durchmesser D2 des Abschnitts 42 sind derart bemessen, dass eine Berührung des in die Flaschenstruktur eingeführten Abschnitts 42 des Tankleitungselements 40 unabhängig von einer Bewegung der Flaschenstruktur 30 relativ zu dem in die Flaschenstruktur 30 eingeführten Abschnitt 42 des Tankleitungselements 40 wirksam vermieden werden kann.
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4 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht der Flaschenstruktur 30 der Anordnung in 1a gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung. Die Flaschenstruktur 30 gemäß dieser Ausführungsform weist somit eine untere Öffnung 32, einen oberen sich verjüngenden Abschnitt 34 und einen unteren zylindrischen Abschnitt 36 auf. Der zylindrische Abschnitt 36 hat eine Höhe H und einen Durchmesser D1.
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Die vorstehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung wurde zum Zwecke der Veranschaulichung und Beschreibung bereitgestellt. Sie ist nicht dazu gedacht, erschöpfend zu sein oder die Erfindung auf die genauen offenbarten Formen zu begrenzen. Offensichtlich werden viele Modifikationen und Variationen für Fachleute auf dem Gebiet der Technik offensichtlich sein. Die Ausführungsformen wurden ausgewählt und beschrieben, um die Prinzipien der Erfindung und ihre praktischen Anwendungen bestmöglich zu erläutern und dadurch andere Fachleute in die Lage zu versetzen, die Erfindung für verschiedene Ausführungsformen und mit den verschiedenen Modifikationen zu verstehen, wie sie für die jeweilige Anwendung geeignet sind.