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GEBIET DER TECHNIK
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Systeme und Verfahren, die Fußgängern helfen, die eine Straße überqueren.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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In vielen Szenarien müssen Fahrzeuge, die auf einer Straße fahren, mit Fußgängern interagieren, die in der Nähe einer Straße gehen oder versuchen, die Straße zu überqueren. Wenn das Fahrzeug ein autonomes Fahrzeug ist, sind Fußgänger nicht dazu in der Lage, eine Geste eines Fahrers zu sehen oder anderweitig mit einem menschlichen Fahrer des Fahrzeugs zu kommunizieren. Ohne gute Kommunikation zwischen autonomen Fahrzeugen und Fußgängern können Unfälle auftreten.
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Figurenliste
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Nicht einschränkende und nicht erschöpfende Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung werden unter Bezugnahme auf die folgenden Figuren beschrieben, wobei sich in den verschiedenen Figuren gleiche Bezugszeichen auf gleiche Teile beziehen, es sei denn, es ist etwas anderes angegeben.
- 1 ist ein Blockdiagramm, das eine Umgebung darstellt, in der eine beispielhafte Ausführungsform umgesetzt sein kann.
- 2 ist ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform eines Fahrzeugs veranschaulicht, das auf einer Straße fährt und sich einer bekannten Fußgängerüberwegstelle nähert.
- 3 ist ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform eines Fußgängerverwaltungssystems veranschaulicht.
- 4 ist ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform eines Fahrzeugverwaltungssystems veranschaulicht.
- 5A-5B veranschaulichen eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Benachrichtigen eines Fußgängers, ob es sicher ist, eine Straße an einer bekannten Fußgängerüberwegstelle zu überqueren.
- 6 veranschaulicht eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Bestimmen, ob ein Fußgänger genügend Zeit hat, um eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug zu überqueren.
- 7 veranschaulicht ein beispielhaftes Blockdiagramm einer Rechenvorrichtung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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In der folgenden Offenbarung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil von dieser bilden und in denen durch Veranschaulichung konkrete Umsetzungen gezeigt sind, in denen die Offenbarung praktisch umgesetzt werden kann. Es versteht sich, dass andere Umsetzungen genutzt und strukturelle Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Bezugnahmen in der Beschreibung auf „eine Ausführungsform“, „ein Ausführungsbeispiel“, „eine beispielhafte Ausführungsform“ usw. geben an, dass die beschriebene Ausführungsform ein(e) bestimmte(s) Merkmal, Struktur oder Eigenschaft beinhalten kann, wobei jedoch nicht unbedingt jede Ausführungsform diese(s) bestimmte Merkmal, Struktur oder Eigenschaft beinhalten muss. Darüber hinaus beziehen sich derartige Formulierungen nicht unbedingt auf dieselbe Ausführungsform. Ferner sei darauf hingewiesen, dass, wenn ein(e) bestimmte(s) Merkmal, Struktur oder Eigenschaft in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben wird, es im Bereich des Fachwissens des Fachmanns liegt, ein(e) derartige(s) Merkmal, Struktur oder Eigenschaft in Verbindung mit anderen Ausführungsformen umzusetzen, ob dies nun ausdrücklich beschrieben ist oder nicht.
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Umsetzungen der in dieser Schrift offenbarten Systeme, Vorrichtungen und Verfahren können einen Spezial- oder Universalcomputer umfassen oder nutzen, der Computerhardware beinhaltet, wie etwa einen oder mehrere Prozessoren und Systemspeicher, wie in dieser Schrift erörtert. Umsetzungen innerhalb des Umfangs der vorliegenden Offenbarung können zudem physische und andere computerlesbare Medien zum Transportieren oder Speichern computerausführbarer Anweisungen und/oder Datenstrukturen beinhalten. Bei derartigen computerlesbaren Medien kann es sich um beliebige verfügbare Medien handeln, auf die durch ein Universal- oder Spezialcomputersystem zugegriffen werden kann. Bei computerlesbaren Medien, die computerausführbare Anweisungen speichern, handelt es sich um Computerspeichermedien (-vorrichtungen). Bei computerlesbaren Medien, die computerausführbare Anweisungen transportieren, handelt es sich um Übertragungsmedien. Somit können Umsetzungen der Offenbarung beispielsweise und nicht einschränkend mindestens zwei deutlich unterschiedliche Arten computerlesbarer Medien umfassen: Computerspeichermedien (-vorrichtungen) und Übertragungsmedien.
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Computerspeichermedien (-vorrichtungen) beinhalten RAM, ROM, EEPROM, CD-ROM, Festkörperlaufwerke (solid state drives - „SSDs“) (z. B. auf Grundlage von RAM), Flash-Speicher, Phasenwechselspeicher (phase-change memory - „PCM“), andere Speicherarten, andere optische Plattenspeicher, Magnetplattenspeicher oder andere magnetische Speichervorrichtungen oder ein beliebiges anderes Medium, das dazu verwendet werden kann, gewünschte Programmcodemittel in Form von computerausführbaren Anweisungen oder Datenstrukturen zu speichern, und auf das durch einen Universal- oder Spezialcomputer zugegriffen werden kann.
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Eine Umsetzung der in dieser Schrift offenbarten Vorrichtungen, Systeme und Verfahren kann über ein Computernetz kommunizieren. Ein „Netz“ ist als eine oder mehrere Datenverbindungen definiert, die den Transport elektronischer Daten zwischen Computersystemen und/oder Modulen und/oder anderen elektronischen Vorrichtungen ermöglichen. Wenn Informationen über ein Netz oder eine andere (entweder festverdrahtete, drahtlose oder eine beliebige Kombination aus festverdrahteter oder drahtloser) Kommunikationsverbindung an einen Computer übermittelt oder diesem bereitgestellt werden, sieht der Computer die Verbindung korrekt als Übertragungsmedium an. Übertragungsmedien können ein Netz und/oder Datenverbindungen beinhalten, die dazu verwendet werden können, gewünschte Programmcodemittel in Form von computerausführbaren Anweisungen oder Datenstrukturen zu transportieren, und auf die durch einen Universal- oder Spezialcomputer zugegriffen werden kann. Kombinationen aus dem Vorstehenden sollten ebenfalls innerhalb des Umfangs computerlesbarer Medien eingeschlossen sein.
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Computerausführbare Anweisungen umfassen zum Beispiel Anweisungen und Daten, die, wenn sie an einem Prozessor ausgeführt werden, einen Universalcomputer, Spezialcomputer oder eine Spezialverarbeitungsvorrichtung dazu veranlassen, eine bestimmte Funktion oder Gruppe von Funktionen durchzuführen. Bei den computerausführbaren Anweisungen kann es sich zum Beispiel um Binärdateien, Anweisungen in einem Zwischenformat, wie etwa Assemblersprache, oder auch Quellcode handeln. Obwohl der Gegenstand in für Strukturmerkmale und/oder methodische Handlungen spezifischer Sprache beschrieben wird, versteht es sich, dass der in den beigefügten Patentansprüchen definierte Gegenstand nicht unbedingt auf die in dieser Schrift beschriebenen Merkmale oder Handlungen beschränkt ist.
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Die beschriebenen Merkmale und Handlungen sind vielmehr als beispielhafte Umsetzungsformen der Patentansprüche offenbart.
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Der Fachmann wird erkennen, dass die Offenbarung in Network-Computing-Umgebungen mit vielen Arten von Computersystemkonfigurationen umgesetzt werden kann, einschließlich eines Armaturenbrett-Fahrzeugcomputers, Personal Computern, Desktop-Computern, Laptop-Computern, Nachrichtenprozessoren, Handheld-Vorrichtungen, Multiprozessorsystemen, Unterhaltungselektronik auf Mikroprozessorbasis oder programmierbarer Unterhaltungselektronik, Netz-PCs, Minicomputern, Mainframe-Computern, Mobiltelefonen, PDAs, Tablets, Pagern, Routern, Switches, verschiedener Speichervorrichtungen und dergleichen. Die Offenbarung kann zudem in Umgebungen mit verteilten Systemen praktisch umgesetzt werden, in denen sowohl lokale als auch entfernte Computersysteme, die durch ein Netz (entweder durch festverdrahtete Datenverbindungen, drahtlose Datenverbindungen oder durch eine Kombination aus festverdrahteten und drahtlosen Datenverbindungen) verbunden sind, Aufgaben durchführen. In einer Umgebung mit verteilten Systemen können sich Programmmodule sowohl in lokalen als auch in entfernten Speichervorrichtungen befinden.
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Ferner können in dieser Schrift beschriebene Funktionen gegebenenfalls in einem oder mehreren der Folgenden durchgeführt werden: Hardware, Software, Firmware, digitalen Komponenten oder analogen Komponenten. Zum Beispiel können ein oder mehrere anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (application specific integrated circuits - ASICs) dazu programmiert sein, einen bzw. eine oder mehrere der in dieser Schrift beschriebenen Systeme und Prozeduren auszuführen. Bestimmte Ausdrücke werden in der gesamten Beschreibung und den Patentansprüchen verwendet, um auf bestimmte Systemkomponenten Bezug zu nehmen. Der Fachmann wird verstehen, dass auf Komponenten durch unterschiedliche Bezeichnungen Bezug genommen werden kann. In dieser Schrift soll nicht zwischen Komponenten unterschieden werden, die sich der Bezeichnung nach unterscheiden, nicht jedoch hinsichtlich ihrer Funktion.
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Es ist anzumerken, dass die in dieser Schrift erörterten Sensorausführungsformen Computerhardware, -software, -firmware oder eine beliebige Kombination davon umfassen können, um mindestens einen Teil ihrer Funktionen durchzuführen. Ein Sensor kann zum Beispiel Computercode beinhalten, der dazu konfiguriert ist, in einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt zu werden, und kann eine Hardware-Logikschaltung/elektrische Schaltung beinhalten, die durch den Computercode gesteuert wird. Diese beispielhaften Vorrichtungen sind in dieser Schrift zum Zwecke der Veranschaulichung bereitgestellt und sollen nicht einschränkend sein. Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung können in weiteren Arten von Vorrichtungen umgesetzt werden, wie es dem einschlägigen Fachmann bekannt wäre.
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Mindestens einige Ausführungsformen der Offenbarung sind auf Computerprogrammprodukte gerichtet, die eine derartige Logik (z. B. in Form von Software) umfassen, die auf einem beliebigen computernutzbaren Medium gespeichert ist. Derartige Software bewirkt, wenn sie in einer oder mehreren Datenverarbeitungsvorrichtungen ausgeführt wird, dass eine Vorrichtung wie in dieser Schrift beschrieben betrieben wird.
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1 ist ein Blockdiagramm, das eine Umgebung 100 darstellt, in der eine beispielhafte Ausführungsform umgesetzt sein kann. In einigen Ausführungsformen kommuniziert ein Fußgängerverwaltungssystem 102 mit einem Fahrzeug 106 und einer Vorrichtung 110, die durch einen Benutzer 112 mit sich geführt oder am Körper getragen wird. In dem Beispiel aus 1 kommuniziert das Fußgängerverwaltungssystem 102 mit dem Fahrzeug 106 und der Vorrichtung 110 über ein Datenkommunikationsnetz 108. Das Datenkommunikationsnetz 108 beinhaltet eine beliebige Art von Netztopologie unter Verwendung eines beliebigen Kommunikationsprotokolls. Zusätzlich kann das Datenkommunikationsnetz 108 eine Kombination aus zwei oder mehr Kommunikationsnetzen beinhalten. In einigen Ausführungsformen beinhaltet das Datenkommunikationsnetz 108 ein Mobilfunkkommunikationsnetz, das Internet, ein lokales Netz, ein Weitverkehrsnetz oder ein beliebiges anderes Kommunikationsnetz.
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Wie in dieser Schrift erörtert, führt das Fußgängerverwaltungssystem 102 verschiedene Funktionen durch, um zu bestimmen, ob ein Fußgänger (z. B. Benutzer 112) eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug (z. B. Fahrzeug 106) sicher überqueren kann. Die Funktionen beinhalten Detektieren, wenn sich der Benutzer 112 einer bekannten Fußgängerüberwegstelle nähert, Kommunizieren mit dem Fahrzeug 106, um zu bestimmen, ob es für den Benutzer 112 sicher ist, die Straße zu überqueren, und Kommunizieren mit der Vorrichtung 110, um dem Benutzer 112 anzugeben, ob er die Straße überqueren kann oder wartet, bis das Fahrzeug 106 vorbeigefahren ist. Das Fußgängerverwaltungssystem 102 ist an eine Datenbank 114 gekoppelt, die Informationen im Zusammenhang mit bekannten Fußgängerüberwegstellen (z. B. Zebrastreifen und anderen Fußgängerwegen), Straßeninformationen (z. B. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Straße und historische Unfallinformationen), Bürgersteigsinformationen, historische Daten, die dem Benutzer 112 zugeordnet sind, und dergleichen enthält. In einigen Ausführungsformen können bekannte Fußgängerüberwegstellen Stellen beinhalten, an denen Personen häufig regelwidrig die Straße überqueren oder anderweitig häufig die Straße nicht ordnungsgemäß überqueren.
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Die Vorrichtung 110 beinhaltet eine beliebige Art von Rechenvorrichtung, die durch den Benutzer 112 mit sich geführt oder durch den Benutzer 112 am Körper getragen wird, wie etwa eine mobile Vorrichtung oder eine Wearable-Vorrichtung. Beispielhafte mobile Vorrichtungen beinhalten Smartphones, Tablet-Rechenvorrichtungen und dergleichen. Beispielhafte Wearable-Vorrichtungen beinhalten Smartwatches, Aktivitätstracker und dergleichen. Wie in dieser Schrift verwendet, ist die Vorrichtung 110 eine beliebige Art von Rechenvorrichtung, die dazu imstande ist, mit dem Benutzer 112 zu kommunizieren oder diesem Informationen bereitzustellen. In einigen Ausführungsformen führt die Vorrichtung 110 eine App (z.B. Anwendung) aus, die es der Vorrichtung 110 ermöglicht, mit dem Fußgängerverwaltungssystem 102 zu kommunizieren.
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In einigen Ausführungsformen ist das Fahrzeug 106 ein autonomes Fahrzeug. Das Fahrzeug 106 beinhaltet ein Fahrzeugverwaltungssystem 104, das verschiedene Fahrzeugvorgänge steuert, wie etwa automatisierte Fahrsysteme, Fahrassistenzsysteme, Klimasteuersysteme, Motorsteuersysteme, Aufhängungssteuersysteme, Infotainmentsysteme, Kollisionsvermeidungssysteme und dergleichen. Wie in dieser Schrift beschrieben, ist das Fahrzeugverwaltungssystem 104 dazu imstande, zu bestimmen, ob ein Fußgänger (z. B. Benutzer 112) eine Straße vor dem Fahrzeug 106 sicher überqueren kann, und diese Informationen an das Fußgängerverwaltungssystem 102 zu kommunizieren. In einigen Ausführungsformen beinhaltet das Fahrzeug 106 verschiedene Sensoren und Komponenten, die den Standort des Fußgängers und den vorweggenommenen Standort, an dem der Fußgänger die Straße überqueren möchte, detektieren. Beispielhafte Sensoren und Komponenten beinhalten Radarsysteme (Radio Detection and Ranging), Lidarsysteme (Light Detection and Ranging), Kamerasysteme, Ultraschallsysteme, GPS (globale Positionsbestimmungssysteme) und dergleichen.
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Wie in 1 gezeigt, kommuniziert das Fußgängerverwaltungssystem 102 mit dem Datenkommunikationsnetz 108 über die Kommunikationsverbindung 116, das Fahrzeugverwaltungssystem 104 kommuniziert mit dem Datenkommunikationsnetz 108 über die Kommunikationsverbindung 118 und die Vorrichtung 110 kommuniziert mit dem Datenkommunikationsnetz 108 über die Kommunikationsverbindung 120. Für die Kommunikation zwischen dem Datenkommunikationsnetz 108 und dem Fußgängerverwaltungssystem 102, dem Fahrzeugverwaltungssystem 104 und der Vorrichtung 110 kann ein beliebiges Kommunikationsprotokoll verwendet werden. Zum Beispiel kann die Kommunikation 3G, 4G LTE, WiFi und dergleichen verwenden. In einigen Ausführungsformen kann das Fahrzeugverwaltungssystem 104 mit der Vorrichtung 110 direkt über die Kommunikationsverbindung 122 unter Verwendung von 3G, 4G LTE, WiFi und dergleichen kommunizieren. In dieser Situation kann das Fahrzeugverwaltungssystem 104 einige der Funktionen durchführen, die in dieser Schrift als durch das Fußgängerverwaltungssystem 102 durchgeführt beschrieben sind.
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Es versteht sich, dass die Ausführungsform aus 1 lediglich als Beispiel dient. Andere Ausführungsformen können weniger oder zusätzliche Komponenten beinhalten, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen. Zusätzlich können veranschaulichte Komponenten ohne Einschränkung kombiniert oder in andere Komponenten integriert werden.
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2 ist ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform des Fahrzeugs 106 veranschaulicht, das auf einer Straße 202 fährt und sich einer bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 nähert. Die Ausführungsform aus 2 veranschaulicht zudem den Benutzer 112 (z. B. Fußgänger) und die Vorrichtung 110, die durch den Benutzer 112 mit sich geführt oder am Körper getragen wird. Wie in 2 gezeigt, fährt das Fahrzeug 106 entlang der Straße 202 in einer durch den Pfeil 208 angegebenen Richtung. In diesem Beispiel ist das Fahrzeug 106 ein autonomes Fahrzeug und beinhaltet das Fahrzeugverwaltungssystem 104, wie in dieser Schrift erörtert. Das Fahrzeug 106 nähert sich einer bekannten Fußgängerüberwegstelle 204. Informationen im Zusammenhang mit bekannten Fußgängerüberwegstellen können in der Datenbank 114 gespeichert sein und von dem Fußgängerverwaltungssystem 102 an andere Systeme wie etwa das Fahrzeugverwaltungssystem 104 oder die Vorrichtung 110 kommuniziert werden.
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Die Entfernung zwischen dem Fahrzeug 106 und der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 ist durch eine Linie 206 angegeben. Diese Entfernung kann zum Beispiel auf Grundlage von GPS-Daten oder beliebigen anderen Sensordaten wie etwa Kameradaten, Radardaten, Lidardaten, Ultraschalldaten oder einer beliebigen Kombination daraus bestimmt werden. Die Entfernung zwischen dem Fahrzeug 106 und der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 wird, wie in dieser Schrift erörtert, durch das Fahrzeugverwaltungssystem 104 verwendet, um zu bestimmen, ob der Benutzer 112 die Straße 202 unter Verwendung der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 vor dem Fahrzeug 106 sicher überqueren kann. In anderen Ausführungsformen wird die Entfernung zwischen dem Fahrzeug 106 und der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 durch das Fußgängerverwaltungssystem 102 verwendet, um zu bestimmen, ob der Benutzer 112 die Straße 202 unter Verwendung der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 vor dem Fahrzeug 106 sicher überqueren kann. In weiteren Ausführungsformen wird die Entfernung zwischen dem Fahrzeug 106 und der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 durch die Vorrichtung 110 verwendet, um zu bestimmen, ob der Benutzer 112 die Straße 202 unter Verwendung der bekannten Fußgängerüberwegstelle 204 vor dem Fahrzeug 106 sicher überqueren kann.
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3 ist ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform des Fußgängerverwaltungssystems 102 veranschaulicht. Wie in 3 gezeigt, beinhaltet das Fußgängerverwaltungssystem 102 ein Kommunikationsmodul 302, einen Prozessor 304 und einen Speicher 306. Das Kommunikationsmodul 302 ermöglicht, dass das Fußgängerverwaltungssystem 102 mit anderen Systemen und Vorrichtungen kommuniziert, wie etwa der Datenbank 114, der Vorrichtung 110, dem Datenkommunikationsnetz 108, dem Fahrzeugverwaltungssystem 104 und dergleichen. Der Prozessor 304 führt verschiedene Anweisungen aus, um die durch das Fußgängerverwaltungssystem 102 bereitgestellte Funktionalität umzusetzen, wie in dieser Schrift erörtert. Der Speicher 306 speichert diese Anweisungen sowie andere Daten, die durch den Prozessor 304 und andere Module und Komponenten, die in dem Fußgängerverwaltungssystem 102 enthalten sind, verwendet werden.
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Das Fußgängerverwaltungssystem 102 beinhaltet zudem einen Fußgängerüberwegdatenverwalter 308, der Informationen verwaltet, die bekannten Fußgängerüberwegstellen zugeordnet sind. Zum Beispiel kann der Fußgängerüberwegdatenverwalter 308 neue oder aktualisierte Informationen zu Fußgängerüberwegstellen empfangen und verwalten. Die Informationen zu Fußgängerüberwegstellen können spezifische geografische Koordinaten beinhalten, die jeder bekannten Fußgängerüberwegstelle zugeordnet sind. Ein Straßendatenverwalter 310 verwaltet Informationen im Zusammenhang mit Straßen, Kreuzungen und dergleichen. Zum Beispiel kann der Straßendatenverwalter 310 neue oder aktualisierte Straßeninformationen empfangen und verwalten. Die Straßeninformationen können eine Anzahl von Fahrspuren, Geschwindigkeitsbegrenzung, Straßengrenzen und dergleichen beinhalten.
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Ein Fußgängerstandort- und -bewegungsmodul 312 überwacht einen oder mehrere Fußgänger, wie etwa Fußgänger, die auf einem Bürgersteig gehen und sich einer bekannten Fußgängerüberwegstelle nähern. In einigen Ausführungsformen detektiert das Fußgängerstandort- und -bewegungsmodul 312 Fußgänger, die auf eine bekannte Fußgängerüberwegstelle zugehen und an der bekannten Fußgängerüberwegstelle zum Stillstand kommen, wodurch ein Wunsch angegeben wird, die Straße zu überqueren. Zusätzlich kann das Fußgängerstandort- und -bewegungsmodul 312 einen oder mehrere Fußgänger überwachen, die eine Straße an einer bekannten Fußgängerüberwegstelle aktiv überqueren. Zum Beispiel kann das Fußgängerstandort- und -bewegungsmodul 312 Fußgänger überwachen, bis sie die Straße sicher überquert haben. In einigen Ausführungsformen detektiert die durch den Fußgänger 112 mit sich geführte oder am Körper getragene Vorrichtung 110 eine Bewegung (oder eine fehlende Bewegung) des Fußgängers 112 und kommuniziert diese Informationen hinsichtlich der Bewegung an das Fußgängerverwaltungssystem 102.
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Das Fußgängerverwaltungssystem 102 beinhaltet zudem ein Fahrzeugstandort- und - geschwindigkeitsmodul 314, das den Standort von Fahrzeugen auf einer Straße und die Geschwindigkeit, mit der jedes Fahrzeug fährt, bestimmt. In einigen Ausführungsformen schätzt das Fahrzeugstandort- und -geschwindigkeitsmodul 314 die Zeit, bis das Fahrzeug die bekannte Fußgängerüberwegstelle erreicht, auf Grundlage der Fahrzeuggeschwindigkeit, des Standorts des Fahrzeugs und der Lage der bekannten Fußgängerüberwegstelle.
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Ein Fußgängerprofilverwalter 316 verwaltet das Speichern und Abrufen von Profilinformationen, die einer beliebigen Anzahl von Fußgängern zugeordnet sind. Beispielhafte Profilinformationen beinhalten den Namen und das Alter eines Fußgängers. Die Profilinformationen können zudem historische Informationen hinsichtlich dessen beinhalten, wie schnell der Fußgänger andere Straßen überquert hat (oder wie schnell der Fußgänger zuvor dieselbe Straße überquert hat). Falls zum Beispiel ein bestimmter Fußgänger zuvor beim Überqueren einer Straße langsam war (d. h. langsamer als ein durchschnittlicher Fußgänger), können diese Informationen dabei verwendet werden, zu bestimmen, ob der bestimmte Fußgänger eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug überqueren kann. Der Fußgängerprofilverwalter 316 kann die Profilinformationen an andere Systeme und Komponenten kommunizieren, die bestimmen, ob ein Fußgänger versuchen sollte, eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug zu überqueren. Zusätzlich kann der Fußgängerprofilverwalter 316 die historischen Straßenüberquerungsinformationen eines Fußgängers jedes Mal aktualisieren, wenn der Fußgänger eine Straßenüberquerungsaktivität abschließt. In einigen Ausführungsformen können sich Fußgänger bei dem Fußgängerverwaltungssystem 102 registrieren oder diesem Identifikationsinformationen bereitstellen, sodass das Fußgängerverwaltungssystem 102 jeden Fußgänger eindeutig identifizieren kann. Zum Beispiel kann ein bestimmter Fußgänger auf Grundlage einer Kennung, die der durch den Fußgänger mit sich geführten oder am Körper getragenen Vorrichtung 110 zugeordnet ist, eindeutig identifiziert werden.
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Das Fußgängerverwaltungssystem 102 beinhaltet zudem einen Verwalter 318 für mehrere Fußgänger, der das Vorhandensein mehrerer Fußgänger detektiert, die eine Straße gleichzeitig an derselben Stelle überqueren möchten. In dieser Situation kann es länger dauern, bis mehrere Fußgänger die Straße überqueren als ein einzelner Fußgänger. Diese Informationen werden dabei verwendet, zu bestimmen, ob mehrere Fußgänger die Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug überqueren können. Zum Beispiel kann eine kleine Gruppe von Fußgängern (1-5 Fußgänger) 10 Sekunden benötigen, um die Straße zu überqueren, aber eine größere Gruppe von Fußgängern (6-10 Fußgänger) kann 15 Sekunden benötigen, um dieselbe Straße zu überqueren. Noch größere Gruppen von Fußgängern (mehr als 10 Fußgänger) können 20 Sekunden oder länger benötigen, um dieselbe Straße zu überqueren.
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Ein Benachrichtigungsverwalter 320 verwaltet die Kommunikation von Benachrichtigungsnachrichten (oder Warnungen) an einen oder mehrere Fußgänger. Die Benachrichtigungsnachrichten können eines oder mehrere von einer visuellen Benachrichtigung, einer Audiobenachrichtigung und einer haptischen Benachrichtigung beinhalten. In einigen Ausführungsformen werden die Benachrichtigungsnachrichten an die durch den Fußgänger (z.B. Benutzer) 112 mit sich geführte oder am Körper getragene Vorrichtung 110 kommuniziert. Die Benachrichtigungsnachrichten können angeben, dass der Fußgänger 112 nicht versuchen sollte, die Straße zu überqueren, oder dass der Fußgänger 112 die Straße vor dem sich nähernden Fahrzeug überqueren kann. Andere Benachrichtigungsnachrichten können eine Angabe bereitstellen, ob der Fußgänger 112 seine Geschwindigkeit erhöhen sollte, wenn er die Straße überquert. Falls sich der Fußgänger 112 zum Beispiel langsamer als erwartet bewegt, kann der Benachrichtigungsverwalter 320 den Fußgänger 112 dazu auffordern, seine Geschwindigkeit zu erhöhen. In einigen Ausführungsformen kann der Benachrichtigungsverwalter 320, falls sich der Fußgänger 112 langsamer als erwartet bewegt, eine Nachricht an das sich nähernde Fahrzeug kommunizieren, die angibt, dass das Fahrzeug sich verlangsamen oder den Fußgänger 112, der die Straße vor dem Fahrzeug überquert, genau überwachen sollte.
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Ein Umgebungsverwalter 322 identifiziert aktuelle Umgebungsbedingungen, wie etwa Lichtstärke, trockene Straßenoberfläche, nasse Straßenoberfläche, Regen, Schnee, Nebel, Wind und dergleichen. Diese Umgebungsbedingungen können sich auf die Geschwindigkeit auswirken, mit der ein Fußgänger die Straße überquert. Zum Beispiel kann eine nasse oder schneebedeckte Straßenoberfläche die Geschwindigkeit verlangsamen, mit der der Fußgänger die Straße überquert. Diese Umgebungsbedingungen können dabei verwendet werden, zu bestimmen, ob ein bestimmter Fußgänger eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug überqueren kann. Die Umgebungsbedingungen können auf Grundlage von einem oder mehreren Sensoren, die sich in der Nähe der bekannten Fußgängerüberwegstelle befinden, einem oder mehreren Sensoren, die dem Fahrzeug 106 zugeordnet sind, Online-Wetterdatenquellen und dergleichen bestimmt werden. Der Umgebungsverwalter 322 kann die Umgebungsbedingungen an andere Systeme und Komponenten kommunizieren, die bestimmen, ob ein Fußgänger versuchen sollte, eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug zu überqueren. In einigen Ausführungsformen speichert der Umgebungsverwalter 322 Informationen im Zusammenhang mit der Zeit, die Fußgänger benötigen, um eine bestimmte Straße unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen zu überqueren.
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4 ist ein Blockdiagramm, das eine Ausführungsform des Fahrzeugverwaltungssystems 104 veranschaulicht. Wie in 4 gezeigt, beinhaltet das Fahrzeugverwaltungssystem 104 ein Kommunikationsmodul 402, einen Prozessor 404 und einen Speicher 406. Das Kommunikationsmodul 402 ermöglicht, dass das Fahrzeugverwaltungssystem 104 mit anderen Systemen und Vorrichtungen kommuniziert, wie etwa dem Fußgängerverwaltungssystem 102, der Datenbank 114, der Vorrichtung 110, dem Datenkommunikationsnetz 108 und dergleichen. Der Prozessor 404 führt verschiedene Anweisungen aus, um die durch das Fahrzeugverwaltungssystem 104 bereitgestellte Funktionalität umzusetzen, wie in dieser Schrift erörtert. Der Speicher 406 speichert diese Anweisungen sowie andere Daten, die durch den Prozessor 404 und andere Module und Komponenten, die in dem Fahrzeugverwaltungssystem 104 enthalten sind, verwendet werden.
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Wie vorstehend erwähnt, beinhalten einige Ausführungsformen des Fahrzeugs 106 (das das Fahrzeugverwaltungssystem 104 enthält) mehrere Sensoren und Komponenten, die den Standort eines Fußgängers und den vorweggenommenen Standort, an dem der Fußgänger die Straße überqueren möchte, detektieren. Zum Beispiel können Sensoren und Komponenten Radarsysteme, Lidarsysteme, Kamerasysteme, Ultraschallsysteme, GPS (globale Positionsbestimmungssysteme) und dergleichen beinhalten.
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Das Fahrzeugverwaltungssystem 104 beinhaltet zudem ein Bildverarbeitungsmodul 408, das Bilder analysiert, die durch eine oder mehrere Kameras aufgenommen werden, die dem Fahrzeug 106 zugeordnet sind. Zum Beispiel kann das Bildverarbeitungsmodul 408 einen oder mehrere Fußgänger in den aufgenommenen Bildern identifizieren. Ein Lidarverarbeitungsmodul 410 empfängt Lidardaten von einem oder mehreren Lidarsensoren oder Lidarsystemen, die dem Fahrzeug 106 zugeordnet sind. Ein Radarverarbeitungsmodul 412 empfängt Radardaten von einem oder mehreren Radarsensoren oder Radarsystemen, die dem Fahrzeug 106 zugeordnet sind. Ein Ultraschallverarbeitungsmodul 414 empfängt Ultraschalldaten von einem oder mehreren Ultraschallsensoren oder Ultraschallsystemen, die dem Fahrzeug 106 zugeordnet sind. Ein GPS-Verarbeitungsmodul 416 empfängt GPS-Daten von einem oder mehreren GPS-Sensoren oder GPS-Systemen, die dem Fahrzeug 106 zugeordnet sind.
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Das Fahrzeugverwaltungssystem 104 beinhaltet ferner ein Sensorfusionsmodul 418, das Daten von mehreren Sensoren, Kameras und Datenquellen fusioniert, wie in dieser Schrift erörtert. Zum Beispiel kann das Sensorfusionsmodul 418 Daten von einer oder mehreren Kameras, einem oder mehreren Lidarsystemen, einem oder mehreren Radarsystemen, einem oder mehreren Ultraschallsystemen und einer oder mehreren GPS-Vorrichtungen fusionieren. Das Sensorfusionsmodul 418 fusioniert Daten von den mehreren Sensoren, Kameras und Datenquellen, um einen oder mehrere Fußgänger vor dem Fahrzeug 106 zu identifizieren.
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Ein Fahrzeuggeschwindigkeits- und -standortmodul 420 bestimmt eine aktuelle Geschwindigkeit und einen geografischen Standort des Fahrzeugs 106. Wie in dieser Schrift erörtert, werden die Informationen zur aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit und zum aktuellen geografischen Standort verwendet, um eine Entfernung zwischen dem Fahrzeug 106 und einem oder mehreren Fußgängern vor dem Fahrzeug 106 zu bestimmen. Auf Grundlage dieser Entfernung und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs 106 können die in dieser Schrift beschriebenen Systeme und Verfahren eine Zeit schätzen, bis das Fahrzeug 106 den Standort des Fußgängers erreicht.
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Ein Fußgängeranalysemodul 422 analysiert verschiedene Daten, die von einem bzw. einer oder mehreren Sensoren, Kameras und Datenquellen gesammelt werden, wie in dieser Schrift erörtert. In einigen Ausführungsformen überwacht das Fußgängeranalysemodul 422 den Standort und die Bewegung eines oder mehrerer Fußgänger vor dem Fahrzeug 106. Ein Umgebungsverwalter 424 identifiziert aktuelle Umgebungsbedingungen, wie etwa Lichtstärke, trockene Straßenoberfläche, nasse Straßenoberfläche, Regen, Schnee, Nebel, Wind und dergleichen. Der Betrieb des Umgebungsverwalters 424 kann im Wesentlichen dem in dieser Schrift erörterten Betrieb des Umgebungsverwalters 322 ähnlich sein.
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Einige Ausführungsformen des Fahrzeugverwaltungssystems 104 beinhalten einen Benachrichtigungsverwalter (ähnlich dem in dieser Schrift erörterten Benachrichtigungsverwalter 320), der ermöglicht, dass das Fahrzeugverwaltungssystem 104 Benachrichtigungen direkt an einen oder mehrere Fußgänger sendet (z. B. nicht durch das Fußgängerverwaltungssystem 102 kommuniziert werden).
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5A-5B veranschaulichen eine Ausführungsform eines Verfahrens 500 zum Benachrichtigen eines Fußgängers, ob es sicher ist, eine Straße an einer bekannten Fußgängerüberwegstelle zu überqueren. Anfänglich nähert 502 sich ein Fußgänger einer bekannten Fußgängerüberwegstelle. Eine Vorrichtung (wie etwa eine durch den Fußgänger mit sich geführte mobile Vorrichtung oder eine durch den Fußgänger am Körper getragene Wearable-Vorrichtung) detektiert 504 die nahe gelegene Fußgängerüberwegstelle auf Grundlage von Datenbankinformationen. Zum Beispiel kann die durch den Fußgänger mit sich geführte oder am Körper getragene Vorrichtung mindestens einen Teil der Daten zu bekannten Fußgängerüberwegstellen, die in der Datenbank 114 (1) enthalten sind, vorübergehend speichern. In einigen Ausführungsformen kommuniziert die durch den Fußgänger mit sich geführte oder am Körper getragene Vorrichtung ihren aktuellen geografischen Standort regelmäßig an das Fußgängerverwaltungssystem 102, sodass das Fußgängerverwaltungssystem 102 bestimmen kann, ob sich der Fußgänger einer Überwegstelle nähert.
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Das Verfahren 500 fährt fort, indem es bestimmt 506, ob der Fußgänger an einer bekannten Fußgängerüberwegstelle anhält. In einigen Ausführungsformen beinhaltet Bestimmen, ob der Fußgänger an einer bekannten Fußgängerüberwegstelle anhält, Identifizieren, dass sich der Fußgänger nahe einer bekannten Fußgängerüberwegstelle befindet und sich der Standort des Fußgängers einen bestimmten Zeitraum, wie etwa einige Sekunden, nicht ändert. In bestimmten Umsetzungen kann das Fußgängerverwaltungssystem 102, falls es zwei oder mehr bekannte Fußgängerüberwegstellen nahe dem Fußgänger gibt, die gewünschte Überwegstelle des Fußgängers auf Grundlage der Richtung bestimmen, in die der Fußgänger blickt. Zum Beispiel kann die Richtung, in die der Fußgänger aktuell blickt, auf Grundlage der durch den Fußgänger mit sich geführten oder am Körper getragenen mobilen Vorrichtung bestimmt werden. Falls der Fußgänger nicht an einer Überwegstelle anhält (z. B. der Fußgänger weiter an der bekannten Fußgängerüberwegstelle vorbeigeht), kehrt das Verfahren zu 502 zurück, um weiterhin denselben Fußgänger und/oder andere Fußgänger, die sich einer bekannten Fußgängerüberwegstelle nähern, zu überwachen.
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Falls der Fußgänger bei 506 an der Überwegstelle anhält, gibt dies wahrscheinlich die Absicht des Fußgängers an, eine Straße an der Überwegstelle zu überqueren. In dieser Situation benachrichtigt 508 eine App (d. h. Anwendung), die auf der mobilen Vorrichtung/Wearable-Vorrichtung ausgeführt wird, ein Fußgängerverwaltungssystem, dass der Fußgänger an der Überwegstelle angehalten hat. In einigen Ausführungsformen detektiert eine Fußgängerverwaltung selbst (wie etwa das Fußgängerverwaltungssystem 102), dass der Fußgänger an der Überwegstelle angehalten hat.
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Das Fußgängerverwaltungssystem benachrichtigt 510 dann ein Fahrzeugverwaltungssystem in einem sich nähernden Fahrzeug, dass ein Fußgänger die Straße, auf der das Fahrzeug fährt, überqueren möchte. In einigen Ausführungsformen kommuniziert das Fußgängerverwaltungssystem zudem Informationen über den Fußgänger (z. B. geografischen Standort des Fußgängers, dem Fußgänger zugeordnete Profilinformationen und dergleichen) an das Fahrzeugverwaltungssystem in dem sich nähernden Fahrzeug. Das Fahrzeugverwaltungssystem bestimmt 512 dann, ob der Fußgänger genügend Zeit hat, um die Straße vor dem Fahrzeug zu überqueren. Wie in dieser Schrift erörtert, kann diese Bestimmung auf einem oder mehreren Faktoren beruhen, wie etwa der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, der Entfernung von dem Fahrzeug zu der Überwegstelle, aktuellen Umgebungsbedingungen, Informationen über den Fußgänger (historischen Daten im Zusammenhang damit, wie schnell der Fußgänger zuvor Straßen überquert hat usw.), der Anzahl der Fußgänger und dergleichen. In einigen Ausführungsformen kann das Fahrzeugverwaltungssystem Informationen im Zusammenhang mit dem einen oder den mehreren Faktoren an das Fußgängerverwaltungssystem kommunizieren, dann bestimmt das Fußgängerverwaltungssystem, ob der Fußgänger genügend Zeit hat, um die Straße vor dem Fahrzeug zu überqueren.
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Falls der Fußgänger genügend Zeit hat, um die Straße vor dem Fahrzeug zu überqueren 514, fährt das Verfahren mit 516 fort, wo das Fahrzeugverwaltungssystem das Fußgängerverwaltungssystem benachrichtigt, dass ausreichend Zeit besteht, damit der Fußgänger die Straße vor dem Fahrzeug überquert. Nach dem Empfangen der Benachrichtigung von dem Fahrzeugverwaltungssystem benachrichtigt 518 das Fußgängerverwaltungssystem die App, die auf der mobilen Vorrichtung/Wearable-Vorrichtung ausgeführt wird, dass der Fußgänger die Straße vor dem Fahrzeug überqueren kann. Die App, die auf der mobilen Vorrichtung/Wearable-Vorrichtung ausgeführt wird, benachrichtigt 520 dann den Fußgänger, der die Vorrichtung mit sich führt oder am Körper trägt, dass er die Straße vor dem Fahrzeug überqueren kann. Wie in dieser Schrift erörtert, kann diese Benachrichtigung an den Fußgänger eines oder mehrere von einer visuellen Benachrichtigung, einer Audiobenachrichtigung und einer haptischen Benachrichtigung beinhalten. Zum Beispiel kann die Benachrichtigung an den Fußgänger eine akustische Nachricht wie etwa „Sie können die Straße sicher überqueren“ oder eine visuelle Nachricht mit denselben Informationen sein. In einigen Ausführungsformen wird dem Fußgänger durch die Vorrichtung 110 eine haptische Benachrichtigung (z. B. eine Vibration) bereitgestellt, um die verbleibende Zeit zum Überqueren der Straße anzugeben, bevor das sich nähernde Fahrzeug an der Fußgängerüberwegstelle ankommt. Wenn dem Fußgänger zum Beispiel noch 10 Sekunden verbleiben, um die Straße zu überqueren, kann die Vorrichtung 10 mit einer Geschwindigkeit von zwei Vibrationen pro Sekunde vibrieren. Wenn die verbleibende Zeit zum Überqueren der Straße abnimmt, nimmt die Vibrationsgeschwindigkeit zu, um dem Fußgänger eine zunehmende Dringlichkeit anzugeben. Wenn dem Fußgänger zum Beispiel noch 5 Sekunden verbleiben, um die Straße zu überqueren, kann die Vorrichtung 10 mit einer Geschwindigkeit von sieben Vibrationen pro Sekunde vibrieren.
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Falls der Fußgänger nicht genügend Zeit hat, um die Straße vor dem Fahrzeug zu überqueren 514, fährt das Verfahren mit 522 fort, wo das Fahrzeugverwaltungssystem das Fußgängerverwaltungssystem benachrichtigt, dass der Fußgänger die Straße nicht vor dem Fahrzeug überqueren sollte. Nach dem Empfangen der Benachrichtigung von dem Fahrzeugverwaltungssystem benachrichtigt 524 das Fußgängerverwaltungssystem die App, die auf der mobilen Vorrichtung/Wearable-Vorrichtung ausgeführt wird, dass der Fußgänger warten muss, bevor er die Straße überquert. Die App, die auf der mobilen Vorrichtung/Wearable-Vorrichtung ausgeführt wird, benachrichtigt 526 dann den Fußgänger, der die Vorrichtung mit sich führt oder am Körper trägt, dass er warten muss, bevor er die Straße überquert. Wie in dieser Schrift erörtert, kann diese Benachrichtigung an den Fußgänger eines oder mehrere von einer visuellen Benachrichtigung, einer Audiobenachrichtigung und einer haptischen Benachrichtigung beinhalten. Zum Beispiel kann die Benachrichtigung an den Fußgänger eine akustische Nachricht wie etwa „Überqueren Sie die Straße nicht“ oder eine visuelle Nachricht mit denselben Informationen sein.
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6 veranschaulicht eine Ausführungsform eines Verfahrens 600 zum Bestimmen, ob ein Fußgänger genügend Zeit hat, um eine Straße vor einem sich nähernden Fahrzeug zu überqueren. Anfänglich bestimmt 602 das Verfahren 600 einen geografischen Standort eines Fußgängers und bestimmt 604 einen geografischen Standort eines Fahrzeugs. Auf Grundlage des geografischen Standorts des Fußgängers und des Fahrzeugs bestimmt 606 das Verfahren eine Entfernung zwischen dem Fußgänger und dem Fahrzeug. Das Verfahren 600 bestimmt 608 dann eine Fahrzeuggeschwindigkeit und bestimmt 610 Umgebungsbedingungen in der Nähe des Fußgängers und des Fahrzeugs. In einigen Ausführungsformen greift 612 das Verfahren auf Fußgängerprofil- und Verlaufsinformationen zu, wie in dieser Schrift erörtert. Zum Beispiel kann ein Fußgängerprofil das Alter des Fußgängers beinhalten, das verwendet wird, um die Zeit zu bestimmen, die der Fußgänger zum Überqueren der Straße benötigen kann. Falls ein Fußgänger zum Beispiel 18-40 Jahre alt ist, kann erwartet werden, dass er eine bestimmte Straße in 10 Sekunden überquert. Es kann jedoch erwartet werden, dass ein Fußgänger über 60 Jahre länger benötigt, um dieselbe Straße zu überqueren, wie etwa 15 Sekunden.
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Das Verfahren 600 bestimmt 614 zudem eine Anzahl von Fußgängern, die eine Straße vor dem Fahrzeug überqueren möchten. In einigen Ausführungsformen wird die Anzahl von Fußgängern unter Verwendung eines bzw. einer oder mehrerer Sensoren oder Kameras bestimmt, die dem Fahrzeug zugeordnet sind. In anderen Ausführungsformen wird die Anzahl von Fußgängern unter Verwendung anderer Sensoren bestimmt, die sich in der Nähe der bekannten Fußgängerüberwegstelle befinden. Zusätzlich kann die Anzahl von Fußgängern auf Grundlage von Kommunikation zwischen dem Fußgängerverwaltungssystem 102 und mehreren durch mehrere Fußgänger 112 mit sich geführten oder am Körper getragenen Vorrichtungen 110 bestimmt werden. Das Verfahren 600 bestimmt 616 dann auf Grundlage von einem oder mehreren der vorstehenden Faktoren, ob der Fußgänger (oder die mehreren Fußgänger) genügend Zeit hat, um die Straße vor dem Fahrzeug zu überqueren. In einigen Ausführungsformen kann das Verfahren 600 weniger oder zusätzliche Schritte beinhalten, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen. Zusätzlich können veranschaulichte Schritte ohne Einschränkung kombiniert oder in andere Schritte integriert werden.
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7 veranschaulicht ein beispielhaftes Blockdiagramm einer Rechenvorrichtung 700. Die Rechenvorrichtung 700 kann verwendet werden, um verschiedene Prozeduren, wie etwa die in dieser Schrift erörterten, durchzuführen. Eine Rechenvorrichtung 700 kann beliebige der Funktionen oder Verfahren des Fußgängerverwaltungssystems 102, des Fahrzeugverwaltungssystems 104, der Vorrichtung 110 und/oder einer beliebigen anderen Recheneinheit durchführen. Die Rechenvorrichtung 700 kann verschiedene Lieferfunktionen durchführen, wie in dieser Schrift erörtert, und kann ein oder mehrere Anwendungsprogramme, wie etwa die in dieser Schrift beschriebenen Anwendungsprogramme oder die in dieser Schrift beschriebene Funktionalität, ausführen. Die Rechenvorrichtung 700 kann eine beliebige aus einer breiten Vielfalt an Rechenvorrichtungen sein, wie etwa ein Desktop-Computer, Armaturenbrett-Computer, Fahrzeugsteuersystem, ein Notebook-Computer, ein Server-Computer, ein Handheld-Computer, Tablet-Computer, eine Wearable-Vorrichtung und dergleichen.
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Die Rechenvorrichtung 700 beinhaltet einen oder mehrere Prozessor(en) 702, eine oder mehrere Speichervorrichtung(en) 704, eine oder mehrere Schnittstelle(n) 706, eine oder mehrere Massenspeichervorrichtung(en) 708, einen oder mehrere Eingabe-/Ausgabe-(E/A-)Vorrichtung(en) 710 und eine Anzeigevorrichtung 730, die alle an einen Bus 712 gekoppelt sind. Der bzw. die Prozessor(en) 702 beinhaltet bzw. beinhalten eine(n) oder mehrere Prozessoren oder Steuerungen, die in der bzw. den Speichervorrichtung(en) 704 und/oder Massenspeichervorrichtung(en) 708 gespeicherte Anweisungen ausführen. Der bzw. die Prozessor(en) 702 kann bzw. können zudem verschiedene Arten von computerlesbaren Medien beinhalten, wie etwa Cache-Speicher.
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Die Speichervorrichtung(en) 704 beinhaltet bzw. beinhalten verschiedene computerlesbare Medien, wie etwa flüchtigen Speicher (z. B. Direktzugriffsspeicher (random access memory - RAM) 714) und/oder nichtflüchtigen Speicher (z. B. Festwertspeicher (read-only memory - ROM) 716). Die Speichervorrichtung(en) 704 kann bzw. können zudem wiederbeschreibbaren ROM beinhalten, wie etwa Flash-Speicher.
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Die Massenspeichervorrichtung(en) 708 beinhaltet bzw. beinhalten verschiedene computerlesbare Medien, wie etwa Magnetbänder, Magnetplatten, optische Platten, Festkörperspeicher (z. B. Flash-Speicher) und so weiter. Wie in 7 gezeigt, ist eine besondere Massenspeichervorrichtung ein Festplattenlaufwerk 724. Verschiedene Laufwerke können zudem in der bzw. den Massenspeichervorrichtung(en) 708 enthalten sein, um ein Auslesen aus und/oder Schreiben auf die verschiedenen computerlesbaren Medien zu ermöglichen. Die Massenspeichervorrichtung(en) 708 beinhaltet bzw. beinhalten Wechselmedien 726 und/oder Nicht-Wechselmedien.
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Die E/A-Vorrichtung(en) 710 beinhaltet bzw. beinhalten verschiedene Vorrichtungen, die es ermöglichen, dass Daten und/oder andere Informationen in die Rechenvorrichtung 700 eingegeben oder daraus abgerufen werden. (Eine) Beispielhafte E/A-Vorrichtung(en) 710 beinhaltet bzw. beinhalten Cursorsteuervorrichtungen, Tastaturen, Tastenfelder, Mikrofone, Monitore oder andere Anzeigevorrichtungen, Lautsprecher, Drucker, Netzschnittstellenkarten, Modems und dergleichen.
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Die Anzeigevorrichtung 730 beinhaltet eine beliebige Art von Vorrichtung, die dazu imstande ist, einem oder mehreren Benutzern der Rechenvorrichtung 700 Informationen anzuzeigen. Beispiele für die Anzeigevorrichtung 730 beinhalten einen Monitor, ein Anzeigeendgerät, eine Videoprojektionsvorrichtung und dergleichen.
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Die Schnittstelle(n) 706 beinhaltet bzw. beinhalten verschiedene Schnittstellen, die es der Rechenvorrichtung 700 ermöglichen, mit anderen Systemen, Vorrichtungen oder Rechenumgebungen zu interagieren. (Eine) Beispielhafte Schnittstelle(n) 706 kann bzw. können eine beliebige Anzahl von unterschiedlichen Netzschnittstellen 720 wie etwa Schnittstellen zu lokalen Netzen (local area networks - LANs), Weitverkehrsnetzen (wide area networks - WANs), drahtlosen Netzen und dem Internet beinhalten. (Eine) Andere Schnittstelle(n) beinhaltet bzw. beinhalten die Benutzerschnittstelle 718 und die Peripherievorrichtungsschnittstelle 722. Die Schnittstelle(n) 706 kann bzw. können zudem ein oder mehrere Benutzerschnittstellenelemente 718 beinhalten. Die Schnittstelle(n) 706 kann bzw. können zudem eine oder mehrere Peripherieschnittstellen wie etwa Schnittstellen für Drucker, Zeigevorrichtungen (Mäuse, Trackpad oder eine beliebige geeignete Benutzerschnittstelle, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet jetzt bekannt ist oder später entdeckt wird), Tastaturen und dergleichen beinhalten.
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Der Bus 712 ermöglicht es dem bzw. den Prozessor(en) 702, der bzw. den Speichervorrichtung(en) 704, der bzw. den Schnittstelle(n) 706, der bzw. den Massenspeichervorrichtung(en) 708 und der bzw. den E/A-Vorrichtung(en) 710, miteinander sowie mit anderen Vorrichtungen oder Komponenten, die an den Bus 712 gekoppelt sind, zu kommunizieren. Der Bus 712 stellt eine oder mehrere von mehreren Arten von Busstrukturen dar, wie etwa einen Systembus, PCI-Bus, IEEE-Bus, USB-Bus und so weiter.
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Zum Zwecke der Veranschaulichung sind Programme und andere ausführbare Programmkomponenten in dieser Schrift als diskrete Blöcke gezeigt, obwohl es sich versteht, dass sich derartige Programme und Komponenten zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Speicherkomponenten der Rechenvorrichtung 700 befinden können und durch den bzw. die Prozessor(en) 702 ausgeführt werden. Alternativ können die in dieser Schrift beschriebenen Systeme und Prozeduren in Hardware oder einer Kombination aus Hardware, Software und/oder Firmware umgesetzt sein. Ein oder mehrere anwendungsspezifische integrierte Schaltkreise (ASIC) können zum Beispiel dazu programmiert sein, eines oder mehrere der in dieser Schrift beschriebenen Systeme und Verfahren auszuführen.
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Wenngleich verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung in dieser Schrift beschrieben sind, versteht es sich, dass diese lediglich als Beispiele dargestellt sind und nicht als Einschränkung. Für den einschlägigen Fachmann ist ersichtlich, dass verschiedene Änderungen in Form und Detail daran vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Umfang der Offenbarung abzuweichen. Daher sollten die Breite und der Umfang der vorliegenden Offenbarung nicht durch eine der beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen eingeschränkt werden, sondern sollten lediglich gemäß den folgenden Patentansprüchen und ihren Äquivalenten definiert sein. Die Beschreibung wird in dieser Schrift zum Zweck der Veranschaulichung und Beschreibung dargelegt. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und soll die Offenbarung nicht auf die konkrete offenbarte Form beschränken. Viele Modifikationen und Variationen sind in Anbetracht der offenbarten Lehren möglich. Ferner ist anzumerken, dass eine beliebige oder alle der in dieser Schrift erläuterten alternativen Umsetzungen in einer beliebigen gewünschten Kombination verwendet werden können, um zusätzliche Hybridumsetzungen der Offenbarung zu bilden.