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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Feuerlöschsystem, das besonders nützlich ist beim Löschen von Feuer, das in einem Motorraum eines Fahrzeugs auftritt, vorzugsweise eines Busses. Speziell gibt die offenbarte Erfindung ein pulverförmiges Feuerlöschmittel unter einer Hochdruckluftströmung ab, um Feuer in abgegrenzten Räumen, wie Motorräumen, zu löschen.
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Hintergrund der Erfindung
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Feuer neigt dazu, um Motorräumen in einem Automobil aufzutreten speziell aufgrund von Überhitzung oder Ölaustritten bei Unfällen. Es ist wichtig, das Feuer zu Beginn zu beenden, bevor es sich auf andere Teile des Automobils ausdehnt, insbesondere auf den Kraftstofftank, was zu Explosionen führen kann. Der Motor eines Automobils ist jedoch im Allgemeinen in einem engen Raum gekapselt, so dass ein sofortiger Zugang dazu zum Löschen des Feuers fast unmöglich ist. Konsequenter Weise ist ein vorinstalliertes Feuerlöschsystem innerhalb des Motors zum Löschen des Feuers durch einen automatischen oder manuellen Betrieb hocherwünscht. Beispielsweise beschreiben die
britische Patentanmeldung 2306320 ,
2362099 und die internationale Patentanmeldung
WO 9523630 Feuerunterdrückungssysteme, wobei der unter Druck stehende Gastank insbesondere in dem beschriebenen System zum Löschen des Feuers verwendet wird. Obwohl diese Systeme geeignet sein können, um die benötigte Feuerlöschfunktion zu erfüllen, erfordern unter Druck stehende Gastanks einen relativ großen Bauraum in dem Motorraum zur Installation, was unter Berücksichtigung des in dem Motorraum begrenzten verfügbaren Raums nicht bevorzugt ist.
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Andere patentierte Technologien finden sich in der
U.S. Patentveröffentlichung Nr. US 2004 262017 und in der
internationalen Patentanmeldung Nr. 2006138733 , die inert gaserzeugende feste Treibmittel zum Beseitigen des Feuers einsetzen. Gasbasierende Systeme verteilen ein inertes Aerosol auf entflammte Objekte, um vorübergehend eine sauerstoffverarmte Umgebung zu erzeugen, um das Feuer zu löschen und solche Systeme haben sich als nützlich erwiesen für Feuerereignisse in Gebäuden, jedoch sind sie möglicherweise nicht geeignet für Motorräume. Die Anwesenheit von verspritztem Benzin in dem Motorraum neigt dazu, sich wieder zu entzünden, sobald das Aerosol aufgebraucht ist, weshalb ein erneutes Auftreten des Feuers bei einer Verwendung von gasbasierten Systemen wahrscheinlich ist. Es ist sehr bevorzugt, dass die Feuerlöscheigenschaften anhalten bis das verwendete Mittel anschließend sicher entfernt ist. In gleicher Weise ist die Effizienz von wasserbasierten Systemen, die mit Netzmitteln gefüllt sind, weniger effektiv, da Benzin auf der Oberseite von Wasser treibt, während Schaummittel oder Netzmittel für den Motor des Automobil korrodierend sein kann. Zur Bewältigung der vorstehend erwähnten Nachzeile ist ein Feuerlöschsystem unter Verwendung von nicht korrodierendem, aber dauerhaft aktivem Mittel hocherwünscht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, ein Feuerlöschsystem anzubieten, das in der Lage ist, ein großes Volumen eines Feuerlöschmittels (120) unter hohem Druck in Richtung auf ein Feuer abzugeben, um das Feuer effektiv zu unterdrücken.
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Ein anderes Ziel der Erfindung ist es, ein Feuerlöschsystem bereit zu stellen, das mit einem Mechanismus versehen ist, um einen ausreichenden Gasdruck zu erzeugen, um ein großes Volumen eines pulverförmigen Feuerlöschmittels (120) in einer relativ kurzen Zeit auf das Feuer abzugeben.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein miniaturisiertes Feuerlöschsystem bereit zu stellen, das in der Lage ist, in einem kleinen begrenzten Raum wie einem Motorraum installiert zu werden. Die Miniaturisierung des Feuerlöschsystems kann erreicht werden durch die Verwendung eines festen Treibmittels (130), um Druckgase passiv zu erzeugen anstelle von vorkomprimierten Gasen (135), wie man es bei herkömmlichen Feuerlöschern findet.
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Noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Feuerlöschsystem zu offenbaren, das in der Lage ist, ein Zusammenpacken des pulverförmigen Feuerlöschmittels aufgrund verlängerter Lagerung zu vermeiden.
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Mindestens eines der vorliegenden Ziele wird vollständig oder teilweise durch die vorliegende Erfindung erreicht, wobei eines der Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ein Feuerlöschsystem ist, umfassend einen hermetisch abgedichteten Lagerbehälter (110), der mit mindestens einem Gasauslass (111) und einem darin definierten Hohlraum (112) hergestellt ist; einem innerhalb des Behälters (110) gelagerten Feuerlöschmittel (120) in Pulverform; einem festen Treibmittel (130), das elektrisch entzündbar ist, um Gase (135) zu erzeugen; verbunden mit dem Behälter (110); und einer aufbrechbaren Dichtung (140), die an dem Gasauslass (111) angeordnet ist, wobei das feste Treibmittel (130) Gase erzeugt, um das Feuerlöschmittel (120) innerhalb des Behälters (110) mit Luft zu versorgen und einen positiven Gasdruck aufzubauen, bis der Gasdruck ausreichend groß ist, um die Dichtung (140) zur Abgabe des Feuerlöschmittels (120) unter einer unter Druck stehenden Gasströmung (150) zu durchbrechen.
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Zur effektiven Abgabe des Feuerlöschmittels (120) zum Löschen des Feuers innerhalb des Motorraums kann das offenbarte System weitere Verteilungsrohrleitungen (160) aufweisen, die mit dem Gasauslass (111) verbunden sind, um das abgegebene Feuerlöschmittel (120) zu kanalisieren.
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Gemäß einem anderen Aspekt kann das offenbarte System entweder automatisch oder manuell von dem Benutzer aktiviert werden. Vor Ermöglichung einer manuellen Aktivierung kann das offenbarte System weiterhin mit einem Schalter versehen sein, der mit dem festen Treibmittel (130) in Verbindung steht und in der Lage ist, das feste Treibmittel (130) auf das Drücken des Schalters hin elektrisch zu entzünden, wobei mindestens ein linearer Wärmedetektor (180) das feste Treibmittel (130) elektrisch mit einer elektrischen Energiequelle verbindet und in der Lage ist, das feste Treibmittel (130) zu entzünden, wenn es einer Wärmeausgesetzt wird, die eine vorgegebene Temperatur in dem Automatikmodus überschreitet.
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Gemäß einem anderen Aspekt ist ein Druckventil auf dem Behälter (110) vorgefertigt, um eine mögliche Explosion zu verhindern, in dem die erzeugten Gase abgelassen werden, sobald der Druck innerhalb des Behälters (110) einen vorgegebenen Wert überschreitet.
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Zur Vermeidung des Zusammenbackens des pulverförmigen Feuerlöschmittels (120) werden die von dem festen Treibmittel (130) erzeugten Gase in den Behälter (110) geleitet durch eine rohrförmige Struktur, die einen Auslasspunkt aufweist, der in das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) eingetaucht ist. Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete pulverförmige Feuerlöschmittel (120) ist eine Mischung aus Mono-Ammonium-Phosphat und Ammonium-Sulfat in einem Verhältnis von 20% bis 45%:55% bis 85%.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels des Feuerbehälters;
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2 zeigt eine Abfolge von Aktionen, die innerhalb des Behälters auftreten, wenn das offenbarte System aktiviert wird;
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3 ist ein Blockdiagramm, welches den Aufbau des offenbarten Systems zeigt; und
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4 zeigt Positionen der Düsen bei einem Ausführungsbeispiel der offenbarten Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Ein Fachmann wird leicht erkennen, dass die vorliegende Erfindung gut angepasst ist, um die Zwecke zu erreichen und die erwähnten Ziele und Vorteile zu erreichen sowie auch diejenigen, die hier inhärent sind. Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel soll den Schutzbereich der Erfindung nicht beschränken.
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Gemäß dem bevorzugtem Ausführungsbeispiel offenbart die vorliegende Erfindung, wie in 1 gezeigt, ein Feuerlöschsystem umfassend einen hermetisch abgedichteten Lagerbehälter (110), der mit mindestens einem Gasauslass (111) vorgefertigt ist und der einen Hohlraum (112) darin definiert; ein im Inneren des Behälters (110) gelagertes pulverförmiges Feuerlöschmittel (120); ein festes Treibmittel (130), das entzündbar ist, um Gase (135) zu erzeugen; verbunden mit dem Behälter (110); und eine aufbrechbare Dichtung (140), die an dem Gasauslass (111) angeordnet ist, wobei das feste Treibmittel (130) Gase erzeugt, um das Feuerlöschmittel (120) im Inneren des Behälters (110) mit Luft zu versorgen und einen positiven Gasdruck aufzubauen, bis der Gasdruck ausreichend ist, um die Abdichtung (140) zur Abgabe des Feuerlöschmittels (120) unter einem Druckgasstrom (150) aufzubrechen. Vorzugsweise ist der Behälter (110) ein Metall- oder Legierungskasten, der im Wesentlichen stark ist, um dem abrupten Druckaufbau während es Auftretens eines Feuers ohne Aufbrechen oder Explodieren Stand zu halten. Im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Produkten ist das offenbarte System ein nicht unter Druck stehendes Modul. Speziell steht der Inhalt innerhalb des Behälters (110) nicht unter Druck, bis das feste Treibmittel (130) vor Ort entzündet wird. Der Fachmann schätzt die Tatsache, dass es verschiedene Ansätze gibt, die eingesetzt werden können, um das feste Treibmittel (130) zu entzünden, obwohl die offenbarte Erfindung das feste Treibmittel vorzugsweise elektrisch zündet. Vorzugsweise nimmt der Behälter (110) eine im Wesentlichen ovale oder runde Form an mit einer relativ abgeflachten Rückseite. Die abgeflachte Rückseite erleichtert das Befestigen des Behälters (110) an einer geeigneten Wand an dem Motorraum, vorzugsweise dem Motorraum eines Busses. Die im Wesentlichen runde oder ovale Seite und Vorderseite des Behälters (110) fördert die Belüftung des pulverförmigen Feuerlöschmittels (120), um sicherzustellen, dass das Feuerlöschmittel (120) gleichmäßig verteilt wird, um den optimalen Feuerlöscheffekt zu erzielen. Der auf dem Behälter (110) vorgefertigte Gasauslass (111) ist vorzugsweise nach unten gerichtet, um zu vermeiden, dass das Feuerlöschmittel (120) entgegen der Schwerkraft abgegeben wird. Nichts desto trotz kann der Gasauslass (111) an anderen Positionen vorgefertigt werden, um das Feuerlöschmittel (120) von der Schwerkraft weniger tief beeinflusst abzugeben.
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Wie ausgeführt wird, ist das feste Treibmittel (130) ein Werkzeug oder ein Gasgenerator, der das feste Treibmittel (130) in ein großes Volumen eines inerten Gases (135) expandiert, um das Feuerlöschmittel (120) anzutreiben. Obwohl es möglich ist, das feste Treibmittel (130) außerhalb des Behälters (110) zu positionieren und anschließend die erzeugten inerten Gase in den Behälter (110) zu leiten, um das Feuerlöschmittel (120) mit Luft zu versorgen, wird das feste Treibmittel (130) vorzugsweise innerhalb des Behälters (110) positioniert, um den Raum zu minimieren, der beim Installieren des offenbarten Systems belegt wird. Vorzugsweise, aber nicht beschränkt darauf, ist das feste Treibmittel (130) auf Basis von Kalium-Nitrat. Noch bevorzugter ist es, dass das feste Treibmittel (130) innerhalb eines rohrförmigen Teils gelagert ist. Das rohrförmige Teil hat ein festes Ende, das innerhalb des Behälters (110) um den oberen Abschnitt befestigt ist, sowie ein zweites Ende, einen Gasauslass (111), der innerhalb des pulverförmigen Feuerlöschmittels vergraben ist. Diese rohrförmige Struktur besteht vorzugsweise aus einem starken Metall oder einer Legierung und dient als Mittel zur Beherbergung des festen Treibmittels (130) und zum Kanalisieren der erzeugten inerten Gase in Richtung auf eine bevorzugte Richtung. Durch eine Steuerung der anfänglichen Bewegung der erzeugten Gase stellt die offenbarte Erfindung sicher, dass das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) nach einem bevorzugtem Muster mit Luft versorgt wird, um eine optimale Feuerlöscheffektivität zu erreichen, sobald es abgegeben wird. Speziell hat das offenbarte System einen Auslasspunkt der rohrförmigen Struktur, der in das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) eingetaucht ist, so dass er die inerten Gase dazu zwingt, durch das Feuerlöschmittel (120) hindurch zu treten, um das Pulver effektiv mit Luft zu versorgen. Das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) ist dann angepasst, um sich mit hoher Geschwindigkeit innerhalb des Behälters (110) zu verwirbeln und zu drehen aufgrund der abrupten Bewegung der erzeugten inerten Gase, die ein mögliches Zusammenbacken des Pulvers, verursacht durch verlängerte Lagerung, verhindern. Vorzugsweise ist das offenbarte System in der Lage, das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) mit einer Geschwindigkeit von 1000 bis 2000 g/s vorzugsweise 1400 bis 1800 g/s auf eine Flammstelle abzugeben. An dem gegenüberliegendem ersten Ende erstreckt sich ein Draht in die rohrförmige Struktur von außen durch die Ummantelung, der das darin gelagerte feste Treibmittel (130) kontaktiert. Das offenbarte System leitet einen geeigneten elektrischen Strom durch die Leitung, um das feste Treibmittel (130) zu entzünden.
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Um das Feuer sofort zu löschen und Pulververluste zu minimieren muss das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) mit einer großen Geschwindigkeit abgegeben werden. Abgesehen von dem vorstehend erwähnten einzigartigen Weg zur Belüftung des Pulvers muss innerhalb des Behälters (110) innerhalb einer kurzen Zeit unter hohem Druck stehendes Gas erzeugt werden, um die gewünschte Abgabegeschwindigkeit zu erreichen. Wie oben positioniert das offenbarte System eine Abdichtung (140) an dem Gasauslass (111) des Behälters (110), wobei diese Abdichtung (140) bereit ist, um einfach aufzubrechen, sobald der Innendruck des Behälters (110) einen bevorzugten Wert erreicht. Die Abdichtung (140) ist vorzugsweise eine Membran oder eine Metallfolie, vorzugsweise eine bearbeitete Aluminium- oder Kupferfolie. In einem Ausführungsbeispiel kann das offenbarte System eine Abdichtung (140) verwenden, die aus einem laminierten Material besteht, um einen größeren Druckaufbau innerhalb des Behälters (110) zu ermöglichen. Beispielsweise kann ein Laminat aus Aluminiumfolien und/oder Kunststoff vorgefertigt werden, um eine stärkere Abdichtung (140) zu erzeugen. Weiterhin können Ritzlinien auf der Abdichtung (140) markiert werden, um die Abdichtung (140) so zu gestalten, dass sie auf eine bevorzugte Weisung aufbricht, insbesondere ohne eine Verhinderung der Abgabe des Feuerlöschmittels (120). Speziell sind die Ritzlinien in einem bevorzugten Muster konfiguriert, das als Schwachstelle dient, um zuerst aufzureißen und die Abdichtung (140) zur Abgabe des Feuerlöschmittels (120) aufzubrechen. Beispielsweise können die Ritzlinien die Form einer „X”-Markierung auf der Mitte der Abdichtung (140) annehmen, so dass die Abdichtung (140) dann an der Mitte in vier unterschiedliche kleine Fragmente aufreißen sollte, die an den Kanten des Gasauslasses (111) hängen. Die inerten Gase strömen dann zusammen mit dem Feuerlöschmittel (120) heraus ohne dass sie einer Behinderung durch das aufgerissene Material der Dichtung (140) erfahren. Vorzugsweise bricht die Abdichtung (140), wenn der Innendruck des Behälters (110) 1,2 bis 2 MPa erreicht, insbesondere bei 1,6 MPa.
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Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel spielt das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) bei der vorliegenden Erfindung eine kritische Rolle beim Feuerlöschen in einer von Benzin umgebenen Umgebung. Das Feuerlöschmittel (120) ist vorzugsweise eine Mischung von ABC-Pulver oder dergleichen. Sinngemäß ist das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) eine Mischung von Mono-Ammonium-Phosphat und Ammonium-Sulfat in einem Verhältnis von 20% bis 45% zu 55% bis 85%. Diese Pulver sind wasserlöslich und ein bisschen alkalisch. Es ist wichtig zu bemerken, dass das Feuerlöschmittel (120) der vorliegenden Erfindung durch Staubsaugen oder Wasserwaschen gereinigt werden kann und an den Fahrzeugteilen fast keine Korrosion zeigt. Es ist wohl bekannt, dass die Korrosionsaktivität von alkalischen Lösungen gegenüber Metalllegierungen wesentlich geringer ist als diejenige von sauren Lösungen. Vorzugsweise wird das Pulver vor dem Befüllen des Behälters (110) einer Hydrophobisierung unterzogen, um mögliche negative Einwirkungen auf das Metall und elektrische Bauteile zu minimieren. Die Mischung wurde von den Erfindern der vorliegenden Erfindung speziell hergestellt, um Feuerereignisse zu handhaben, die innerhalb und um einen Motorraum eines Automobils auftreten, speziell Feuer, das durch Austritt von Benzin verursacht wird. Im Gegensatz zu den gasbasierten Feuerlöschsystemen verbleibt das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) an der Zielstelle, um ein mögliches Wiederauftreten des Feuers zu verhindern, bis die Bedingungen sicher sind, um das Feuerlöschmittel (120) später zu entfernen. Insbesondere löscht das ABC-Pulver das Feuer durch zwei Hauptmechanismen. Erstens ordnet sich das Feuerlöschmittel (120) der vorliegenden Erfindung an Feuer verbreitenden Verbindungen an, wie Sauerstoff, Wasserstoff und Hydroxilradikalen, die auf dem Benzin in der Flammzone auffindbar sind, wodurch es diese Verbindung aus der Flammzone entfernt, um das Feuer zu unterbrechen. Zweitens wirkt es als Feuerdecke, um die Oberfläche des entflammten Objektes einschließlich des Benzins und anderer Kraftstofftypen abzuschirmen, so dass es ein mögliches Wiederauftreten des Feuers verhindert. Weiterhin führt das pulverförmige Feuerlöschmittel (120) auf eine Erhitzung hin eine Serie von endothermischen Reaktionen aus, wie Zersetzung und/oder Verdampfung, um die umgebende Wärme zu absorbieren um die Verbrennung zu beenden. Neben dem pulverförmigen Feuerlöschmittel (120) kann auch das bei der vorliegenden Erfindung verwendete feste Treibmittel (130) inerte Gase mit feuerlöschenden Eigenschaften erzeugen, um die Feuerbekämpfung zu unterstützen.
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Zur effektiven Feuerlöschung in einem Motorraum weist das Feuerlöschsystem ein Netzwerk von Verteilungsleitungen (160) auf, die mit dem Gasauslass (111) verbunden sind, um das abgegebene Feuerlöschmittel in verschiedene Bereiche des Motorraums zu kanalisieren. Vorzugsweise besteht die Verteilungsleitung (160) aus Kupfer und hat eine Gesamtlänge von nicht mehr als 10 Metern. Jede Länge von mehr als 10 Metern kann den Gasdruck verringern und die Abgabegeschwindigkeit des Feuerlöschmittels (120) auf die Flammstelle verringern. Weiterhin können die Rohre der vorliegenden Erfindung einen Innendurchmesser von 12 mm bis 25 mm und vorzugsweise von 18 mm aufweisen, während die Abgabeöffnung an der Düse (190) 5 mm bis 18 mm im Durchmesser ist. Wie in 5 dargestellt, enthält die Verteilungsleitung (160) vorzugsweise zwei verschiedene Zweige, um den Motor und den Motorraum im wörtlichen Sinne zu umgeben. Vorzugsweise hat jeder Zweig mindestens zwei verschiedene Düsen (190) oder drei Paare von Düsen (190) für zwei Zweige. Das offenbarte System positioniert vorzugsweise mindestens eine Düse (190), um den unteren Teil des Motorraums abzudecken, an dem sich normalerweise Öl oder Diesel sammelt. Ein Feuer an dem unteren Teil muss schnell gelöscht werden, da ein Feuer in diesem Bereich nur schwer kontrolliert werden kann, sobald es sich ausgebreitet hat. Eine andere Düse (190) zielt vorzugsweise auf den Bodenbereich unterhalb des Motorraums, um ein mögliches Feuer zu vermeiden, das dadurch verursacht wird, das Benzin oder Diesel aus dem Motorraum tropft. Ein anderes Paar von Düsen (190) kann vorgesehen sein, um die Oberseite des Motors und des Motorraums zu schützen. Vorzugsweise kann ein Paar von zusätzlichen Düsen (190) verwendet werden, um Feuer in einem Turbolader zu löschen, wie man ihn im Motorraum eines Busses finden kann.
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In einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist ein automatisches Feuererfassungssystem enthalten, um das offenbarte System zu aktivieren, speziell durch Entzünden des festen Treibmittels (130) zur Abgabe des pulverförmigen Feuerlöschmittels (120). Das automatische Feuererfassungssystem kann jedes bekannte System aus dem Stand der Technik sein, wie ein Wärmesensor, ein Rauchsensor oder ein Infrarotsensor, obwohl ein linearer Wärmedetektor (180) in dem bevorzugtem Ausführungsbeispiel eingesetzt wird. Vorzugsweise ist der lineare Wärmedetektor (180) ein präzisionsgefertigtes, verdrilltes, zweiadriges Kabel mit einem End-Off-Line-Widerstand, wobei jede Ader eine Leitung mit einer wärmeempfindlichen Ummantelung aufweist. Wenn es einer ausreichenden Hitze unterworfen wird, schmilzt die Ummantelung und die Leitungen kommen in Kontakt miteinander, um einen größeren Stromfluss zur Zündung in das feste Treibmittel (130) zu ermöglichen. Die die Umhüllung schmelzende Temperatur oder die Alarmtemperatur kann beruhend auf dem Fabrikationsmaterial der Ummantelung variiert werden. Die Alarmtemperatur der vorliegenden Erfindung kann im Bereich von 68°C bis 180°C, vorzugsweise 150°C bis 180°C liegen. In Kurzform verbindet der lineare Wärmedetektor (180) das feste Treibmittel (130) mit einer elektrischen Energiequelle und ist in der Lage, das feste Treibmittel (130) zu entzünden, wenn er einer Wärme ausgesetzt wird, die eine vorgegebene Temperatur überschreitet. Darüber hinaus ist das offenbarte System mit einem anderen standalone-Mechanismus ausgestattet, der eine manuelle Aktivierung neben der automatischen Aktivierung erleichtert. Ein Aktivierungsschalter ist elektrisch mit dem festen Treibmittel (130) verbunden, vorzugsweise über einen elektrischen Zünder und ist in der Lage, das feste Treibmittel (130) zu entzünden, wenn der Schalter manuell betätigt wird. Der Betätigungsschalter ist vorzugsweise um den Fahrersitz herum angeordnet und in einer Glasblende abgeschirmt, um eine unabsichtliche Betätigung des Schalters zu vermeiden. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird eine Platine eingesetzt, um als Plattform zu dienen, um die verschiedenen Bauteile des offenbarten Systems anzuschließen und miteinander zu verbinden, um entsprechend einer vorgegebenen Logik zu arbeiten.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel wird das offenbarte System von zwei Stromversorgungen angetrieben, einer primären Stromversorgung und einer Reservestromversorgung. Die primäre Stromversorgung kann die Fahrzeugbatterie sein, während die Reservestromversorgung eine Reservebatterie ist, um das offenbarte System bei einem Stromausfall der primären Stromversorgung zu unterstützen. Vorzugsweise können beide Stromversorgungen mindestens 24 Volt Gleichstrom liefern. In noch einer anderen Ausführungsform ist eine Sirene innerhalb des Fahrzeugs montiert und lärmt, um eine Evakuierung der Passagiere auf die Aktivierung des offenbarten Systems hin zu melden.
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Die vorliegende Erfindung enthält auch ein Sicherheitsmerkmal in einem Ausführungsbeispiel, um eine mögliche Explosion des Behälters (110) aufgrund des abrupten internen Druckanstiegs zu vermeiden. Gemäß dieser Ausführungsform ist ein Druckventil auf dem Behälter (110) vorgefertigt, um die erzeugten Gase abzulassen, sobald der Druck innerhalb des Behälters (110) einen vorgegebenen Wert überschreitet. Dieser vorgegebene Wert ist wesentlich höher als der Druck zum Aufbrechen der Abdichtung (140), während er relativ geringer ist als der Druck, der geeignet ist zum Explodieren des Behälters (110).
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Die vorliegende Erfindung ist in den angehängten Ansprüchen enthalten sowie in der vorhergehenden Beschreibung. Obwohl diese Erfindung in ihrer bevorzugten Form mit einem Grad an Genauigkeit beschrieben wurde, ist es verständlich, dass die vorliegende Offenbarung der bevorzugten Ausführungsform nur beispielhaft ist und das zahlreiche Änderungen an den Details der Konstruktion und der Kombination und Anordnung von Teilen möglich ist, ohne den Schutz der Erfindung zu verlassen.