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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Zentrifugenrotor. Genauer gesagt, bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Zentrifugenrotor in einem biochemischen und/oder immunologischen Analysegerät.
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Stand der Technik
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Biologische Analysen von Blut und anderen Proben erfordern gewöhnlich die schnelle Verteilung von Flüssigkeit, um unterschiedliche Tests durchzuführen. Auch bei biochemischen Analysen ist es erforderlich, dass Körperzellen und Körperflüssigkeiten vor dem Testen getrennt werden, um zu verhindern, dass sich diese gegenseitig beeinflussen. Der Schritt des Verteilens und der Schritt des Trennens werden gewöhnlich durch einen Zentrifugationsschrittt verwirklicht, dessen Produkte dann manuell oder automatisch einer Menge eines jeweiligen Probenbehälters zugeteilt werden. Dieser Mengeneinteilungsprozess ist nicht nur aufwändig, sondern auch zeitintensiv. Deshalb ist eine Vielfalt an automatisierten Probenmengenaufteilungssystemen vorgeschlagen worden, um diese arbeitsintensiven Prozesse zu verbessern.
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Gegenwärtig stellt der Gebrauch eines automatisierten Mengenzentrifugenrotors die Hauptverbesserung eines Verteilungssystems dar. Nachdem diese Zentrifugenrotoren mit Zentrifugen benutzt werden, können die Proben zum Zwecke einer optischen Analyse mengenmäßig aufgeteilt, vermischt und verdünnt werden. Obwohl es bereits verschiedene Zentrifugenrotorenbauarten gibt, müssen weiterhin größere Anstrengungen unternommen werden, um die Benutzerfreundlichkeit und die Präzision beim Ausführen biochemischer Analysen zu verbessern.
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Demnach sind der Aufbau und die Benutzung eines konventionellen Zentrifugenrotors weiterhin unbequem und mangelhaft und müssen weiter verbessert werden. Um obige Probleme zu lösen, denken alle Anbieter gründlich nach, um eine Lösung zu finden, aber es scheint so, dass kein Produkt die obigen Probleme effektiv lösen kann. Dementsprechend ist die Frage, wie eine neue Zentrifugenrotorart bereitgestellt werden kann, eines der gegenwärtig wichtigen Forschungsthemen und werden obendrein auch Zielsetzungen zur Verbesserung der Industrie zum dringenden Bedarf.
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Zusammenfassung
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen verbesserten Zentrifugenrotor bereitzustellen.
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In Übereinstimmung mit den vorangehenden und anderen Zielen der vorliegenden Erfindung, weist ein Zentrifugenrotor eine Aufnahmescheibe und zumindest einen Zentrifugenträger auf. Der zumindest eine Zentrifugenträger ist in der Aufnahmescheibe angeordnet. Der Zentrifugenträger weist einen bogenförmigen Körper, eine Probeneinfüllkammer, eine Probenmesskammer, eine Verdünnungsmittelkammer, eine Verdünnungsmittelmesskammer, ein Messsteuerelement und eine Mischkammer auf. Die Probeneinfüllkammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet. Die Probenmesskammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet und mit der Probeneinfüllkammer verbunden. Die Probenmesskammer ist radial außerhalb der Probeneinfüllkammer angeordnet. Die Verdünnungsmittelkammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet. Die Verdünnungsmittelmesskammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet und mit der Verdünnungsmittelkammer verbunden. Die Verdünnungsmittelmesskammer ist radial außerhalb der Verdünnungsmittelkammer angeordnet. Das Messsteuerelement ist gleitend in der Probenmesskammer oder der Verdünnungsmittelmesskammer angebunden. Die Mischkammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet und jeweils mit der Verdünnungsmittelmesskammer und der Probenmesskammer verbunden. Die Mischkammer ist sowohl radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer als auch radial außerhalb der Probenmesskammer angeordnet.
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Um die Zielvorgaben und die technischen Probleme der vorliegenden Erfindung zu bewältigen, können des Weiteren die folgenden technischen Merkmale umgesetzt sein.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung entspricht das Volumen des Messsteuerelements der Hälfte, einem Drittel oder einem Viertel des Volumens der Verdünnungsmittelmesskammer und entspricht das Volumen des Messsteuerelements der Hälfte, einem Drittel oder einem Viertel des Volumens der Probenmesskammer.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist der Zentrifugenrotor des Weiteren zumindest einen Gewichtskörper auf, der in der Aufnahmescheibe angeordnet ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist ein Zentrifugenrotor des Weiteren ein Probenüberschusslager und ein Verdünnungsmittelüberschusslager auf, wobei das Probenüberschusslager auf dem bogenförmigen Körper radial außerhalb der Probenmesskammer angeordnet und mit der Probenmesskammer verbunden ist, und, wobei das Verdünnungsmittelüberschusslager auf dem bogenförmigen Körper radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer angeordnet und mit der Verdünnungsmittelmesskammer verbunden ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist ein Zentrifugenrotor des Weiteren eine Mischmesskammer auf, die auf dem bogenförmigen Körper radial außerhalb der Mischkammer angeordnet und mit der Mischkammer verbunden ist.
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In Übereinstimmung mit den vorangehenden und anderen Zielen der vorliegenden Erfindung weist ein Zentrifugenrotor eine Aufnahmescheibe und zumindest einen Zentrifugenträger auf. Der zumindest eine Zentrifugenträger ist in der Aufnahmescheibe angeordnet. Der Zentrifugenträger weist einen bogenförmigen Körper, eine Probeneinfüllkammer, eine Probenmesskammer, eine Verdünnungsmittelkammer, eine Verdünnungsmittelmesskammer, ein Messsteuerelement und eine Mischkammer auf. Die Probeneinfüllkammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet. Die Probenmesskammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet und mit der Probeneinfüllkammer verbunden. Die Probenmesskammer ist radial außerhalb der Probeneinfüllkammer angeordnet. Die Verdünnungsmittelkammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet. Die Verdünnungsmittelmesskammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet und mit der Verdünnungsmittelkammer verbunden. Die Verdünnungsmittelmesskammer ist radial außerhalb der Verdünnungsmittelkammer angeordnet. Das Messsteuerelement ist lösbar an der Probenmesskammer oder an der Verdünnungsmittelmesskammer befestigt. Die Mischkammer ist auf dem bogenförmigen Körper angeordnet und jeweils mit der Verdünnungsmittelmesskammer und der Probenmesskammer verbunden. Die Mischkammer ist sowohl radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer als auch radial außerhalb der Probenmesskammer angeordnet.
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Um die Zielvorgaben und die technischen Probleme der vorliegenden Erfindung zu bewältigen, können des Weiteren die folgenden technischen Merkmale umgesetzt sein.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung entspricht das Volumen des Messsteuerelements der Hälfte, einem Drittel oder einem Viertel des Volumens der Verdünnungsmittelmesskammer und entspricht das Volumen des Messsteuerelements der Hälfte, einem Drittel oder einem Viertel des Volumens der Probenmesskammer.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist der Zentrifugenrotor des Weiteren ein Probenüberschusslager und ein Verdünnungsmittelüberschusslager auf, wobei das Probenüberschusslager auf dem bogenförmigen Körper radial außerhalb der Probenmesskammer angeordnet und mit der Probenmesskammer verbunden ist, und, wobei das Verdünnungsmittelüberschusslager auf dem bogenförmigen Körper radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer angeordnet und mit der Verdünnungsmittelmesskammer verbunden ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist der Zentrifugenrotor des Weiteren eine Mischmesskammer auf, die auf dem bogenförmigen Körper radial außerhalb der Mischkammer angeordnet und mit der Mischkammer verbunden ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist zwischen dem Messsteuerelement und einer umgebenden Innenwand der Probenmesskammer oder der Verdünnungsmittelmesskammer eine Lücke ausgebildet, wenn das Messsteuerelement an die Probenmesskammer oder an die Verdünnungsmittelmesskammer befestigt ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist der Zentrifugenrotor des Weiteren zumindest einen Gewichtskörper auf, der in der Aufnahmescheibe angeordnet ist.
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Die vorliegende Erfindung hat folgende Vorteile und Nutzen im Vergleich mit dem Stand der Technik. Der erfindungsgemäße Zentrifugenrotor ist mit einem Messsteuerelement ausgestattet, das in der Probenmesskammer oder in der Verdünnungsmittelmesskammer eingebaut ist, um die Probenmesskammer oder die Verdünnungsmittelmesskammer so einzustellen, dass unterschiedliche Mischungsverhältnisse von biologischen Proben gegenüber Verdünnungsmitteln vorgesehen werden können. Was die Verwendung des Plastikspritzgießverfahrens zur Herstellung des Zentrifugenrotors betrifft, verringert das Messsteuerelement die Herstellungskosten einer neuen Spritzgießform. Wenn ein neuer Zentrifugenrotor ein anderes Verhältnis zwischen Probenmesskammer und Verdünnungsmittelmesskammer benötigt, muss lediglich ein Messsteuerelement in die Probenmesskammer oder in die Verdünnungsmittelmesskammer eingebaut werden, ohne dass eine neue Spritzgießform hergestellt werden muss.
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Es ist zu beachten, dass sowohl die vorangehende allgemeine Beschreibung als auch die nachfolgende detaillierte Beschreibung lediglich beispielhaft sind und eine weitergehende Erklärung der beanspruchten Erfindung zur Verfügung stellen sollen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung kann durch Lesen der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen vollends verstanden werden. Es zeigen:
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1A einen Zentrifugenträger entsprechend einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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1B den Zentrifugenträger aus 1A mit einem beigefügten Messsteuerelement;
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2A einen Zentrifugenträger entsprechend einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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2B den Zentrifugenträger aus 2A mit einem beigefügten Messsteuerelement;
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3 eine Explosionsansicht eines Zentrifugenrotors entsprechend einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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4 einen Zentrifugenrotor im zusammengebauten Zustand entsprechend einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform; und
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5 einen Zentrifugenrotor im zusammengebauten Zustand entsprechend einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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Detaillierte Beschreibung
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Es wird nun im Detail Bezug genommen auf die vorliegenden Ausführungsformen der Erfindung, von denen Beispiele in den beigefügten Zeichnungen gezeigt sind. Wo auch immer möglich, wurden dieselben Bezugszeichen in den Zeichnungen und in der Beschreibung verwendet, um auf gleiche oder ähnliche Teile Bezug zu nehmen.
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Bezug nehmend auf 1A und 1B zeigt 1A einen Zentrifugenträger 100 entsprechend einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform und zeigt 1B den Zentrifugenträger 100 aus 1A mit einem beigefügten Messsteuerelement 120. Zum Füllen und Verteilen einer biochemischen Probe sollte ein Zentrifugenträger 100 in einer (in den Zeichnungen nicht gezeigten) Zentrifugenvorrichtung oder in einer (in den Zeichnungen ebenfalls nicht gezeigten) biochemischen Analysevorrichtung benutzt werden. Der Zentrifugenträger 100 weist einen bogenförmigen Körper 101 auf. Der bogenförmige Körper 101 weist einen Bogenrand, der Teil eines Kreises ist, und eine Mitte 101a auf. Wie in 1A und 1B gezeigt, ist der bogenförmige Körper 101 Teil einer kreisförmigen Scheibe, ist bspw. ein Viertel oder ein Fünftel einer kreisförmigen Scheibe, und ein Fachmann ist in der Lage, übrige Teile gemäß den tatsächlichen Anforderungen hinzuzufügen. In dieser Ausführungsform weist der bogenförmige Körper 101 eine Probeneinfüllkammer 102 und eine Verdünnungsmittelkammer 110 auf, welche beide in der Nähe der Mitte 101a angeordnet sind. Die biologische Probe, z. B. Blut, kann manuell in die Probeneinfüllkammer 102 eingebracht werden. Die Verdünnungsmittelkammer 110 ist dafür vorgesehen, mit Verdünnungsmittel befüllt oder mit einem Verdünnungsmittelbehälter bestückt zu werden.
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Eine Probenmesskammer 104 ist auf dem bogenförmigen Körper 101 angeordnet und über einen Zuführungskanal 103 mit der Probeneinfüllkammer 102 verbunden. Die Probenmesskammer 104 sollte radial außerhalb der Probeneinfüllkammer 102 angeordnet sein, d. h. weiter weg von der Mitte 101a des bogenförmigen Körpers 101 entfernt sein, so dass die Probenmesskammer 104 Flüssigkeit der Probeneinfüllkammer 102 aufnimmt, wenn auf den bogenförmigen Körper 101 eine Zentrifugalkraft wirkt.
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Eine Verdünnungsmittelmesskammer 112 ist auf dem bogenförmigen Körper 101 angeordnet und mit der Verdünnungsmittelkammer 110 über einen Zuführungskanal 111 verbunden. Die Verdünnungsmittelmesskammer 112 sollte radial außerhalb der Verdünnungsmittelkammer 110 angeordnet sein, d. h. weiter weg von der Mitte 101a des bogenförmigen Körpers 101 entfernt sein, so dass die Verdünnungsmittelmesskammer 112 Flüssigkeit der Verdünnungsmittelkammer 110 aufnimmt, wenn auf den bogenförmigen Körper 101 eine Zentrifugalkraft wirkt.
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Die Probenmesskammer 104 und die Verdünnungsmittelmesskammer 112 werden dazu verwendet, ein Mischungsverhältnis zwischen einer biologischen Probe und einem Verdünnungsmittel festzulegen. In diese Ausführungsform ist das Messsteuerelement 120, bspw. eine Kugel, in der Probenmesskammer 104 oder in der Verdünnungsmittelmesskammer 112 angeordnet, um das Innenvolumen der Probenmesskammer 104 oder der Verdünnungsmittelmesskammer 112 einzustellen, so dass mehrere Mischungsverhältnisse zwischen biologischer Probe und Verdünnungsmittel umgesetzt werden können. In diese Ausführungsform ist das Messsteuerelement 120 gleitend in der Probenmesskammer 104 oder in der Verdünnungsmittelmesskammer 112 angebunden. Da das Messsteuerelement 120 nicht fest in der Probenmesskammer 104 oder in der Verdünnungsmittelmesskammer 112 angebunden ist, stoppt es den Durchfluss von Flüssigkeit nicht. Was die Verwendung des Plastikspritzgießverfahrens zur Herstellung des Zentrifugenträgers 100 betrifft, verringert das Messsteuerelement 120 die Herstellungskosten einer neuen Spritzgießform. Mit anderen Worten, wenn ein neuer Zentrifugenträger 100 ein anderes Verhältnis zwischen Probenmesskammer 104 und der Verdünnungsmittelmesskammer 112 erfordert, muss lediglich das Messsteuerelement 120 in die Probenmesskammer 104 oder in die Verdünnungsmittelmesskammer 112 eingesetzt werden, ohne eine neue Spritzgießform herzustellen.
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Das Volumen des Messsteuerelements 120 kann der Hälfte, einem Drittel, einem Viertel oder einem anderen Bruchteil des Volumens der Verdünnungsmittelmesskammer 112 entsprechen. Das Volumen des Messsteuerelements 120 kann auch der Hälfte, einem Drittel, einem Viertel oder einem anderen Bruchteil des Volumens der Probenmesskammer 104 entsprechen.
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Eine Mischkammer 122 ist sowohl radial außerhalb einer Probenmesskammer 104 als auch radial außerhalb einer Verdünnungsmittelmesskammer 112 angeordnet und über einen Zuführungskanal 107 mit der Probenmesskammer 104 und über einen Zuführungskanal 115 mit der Verdünnungsmittelmesskammer 112 verbunden. Wenn auf dem bogenförmigen Körper 101 eine Zentrifugalkraft wirkt, nimmt die Mischkammer 122 Flüssigkeit sowohl der Probenmesskammer 104 als auch der Verdünnungsmittelmesskammer 112 auf.
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Darüber hinaus kann die Mischkammer 122 eine Mischmesskammer 124 zum Messen einer zu analysierenden Mischlösung aufweisen. Die Mischmesskammer 124 ist mit der Mischkammer 122 über einen Zuführungskanal 123 verbunden und ist radial außerhalb der Mischkammer 122 angeordnet, d. h. ist weiter von der Mitte 101a des bogenförmigen Körpers 101 entfernt.
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Über einen Zuführungskanal 105 ist ein Probenüberschusslager 106 mit der Probenmesskammer 104 verbunden, das radial außerhalb der Probenmesskammer 104 angeordnet ist, d. h., dass es weiter von der Mitte 101a des bogenförmigen Körpers 101 entfernt ist. Wenn eine Zentrifugalkraft auf den bogenförmigen Körper 101 wirkt, wird ein Überschuss einer biologischen Probe, d. h. der Teil einer biologischen Probe, der das Aufnahmevermögen der Probenmesskammer 104 übersteigt, in das Probenüberschusslager 106 abgeleitet.
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Über einen Zuführungskanal 113 ist ein Verdünnungsmittelüberschusslager 114 mit der Verdünnungsmittelmesskammer 112 verbunden, das radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer 112 angeordnet ist, d. h. dass es weiter von der Mitte 101a des bogenförmigen Körpers 101 entfernt ist. Wenn auf den bogenförmigen Körper 101 eine Zentrifugalkraft wirkt, wird somit ein Überschuss an Verdünnungsmittel, d. h., der Teil des Verdünnungsmittels, der das Aufnahmevermögen der Verdünnungsmittelmesskammer 112 übersteigt, in das Verdünnungsmittelüberschusslager 114 abgeleitet.
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Bezug nehmend auf die 2A und 2B zeigt 2A einen Zentrifugenträger 200 entsprechend einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform und zeigt 2B den Zentrifugenträger 200 aus 2A mit einem beigefügten Messsteuerelement 252. Der Zentrifugenträger 200 unterscheidet sich vom Zentrifugenträger 100 dadurch, dass das Messsteuerelement 252 oder ein Messsteuerelement 250 lösbar an der Probenmesskammer 204 oder an der Verdünnungsmittelmesskammer 212 befestigt ist (d. h., das Messsteuerelement 250 oder 252 kann nicht beliebig verschoben werden).
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Der Zentrifugenträger 200 weist einen bogenförmigen Körper 201 auf. Der bogenförmige Körper 201 hat einen Bogenrahmen, der Teil eines Kreises ist, und der bogenförmige Körper 201 hat eine Mitte 201a. Wie 2A und 2B zeigen, ist der bogenförmige Körper 201 Teil einer kreisförmigen Scheibe, bspw. ein Viertel oder ein Fünftel einer kreisförmigen Scheibe, und kann ein Fachmann die übrigen Teile gemäß den tatsächlichen Anforderungen ergänzen. In dieser Ausführungsform weist der bogenförmige Körper 201 eine Probeneinfüllkammer 202 und eine Verdünnungsmittelkammer 210 auf, welche beide in der Nähe der Mitte 201a des bogenförmigen Körpers 201 angeordnet sind. Die biologische Probe, z. B. Blut, kann manuell in die Probeneinfüllkammer 202 eingebracht werden. Die Verdünnungsmittelkammer 210 wird dazu verwendet, mit einem Verdünnungsmittel befüllt oder einem Verdünnungsmittelbehälter bestückt zu werden.
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Die Probenmesskammer 204 ist auf dem bogenförmigen Körper 201 angeordnet und über einen Zuführungskanal 203 mit der Probeneinfüllkammer 202 verbunden. Die Probenmesskammer 204 sollte radial außerhalb der Probeneinfüllkammer 202 angeordnet sein, d. h., weiter von der Mitte 201a des bogenförmigen Körpers 201 entfernt sein, so dass die Probenmesskammer 204 Flüssigkeit der Probeneinfüllkammer 202 aufnimmt, wenn eine Zentrifugalkraft auf den bogenförmigen Körper 201 wirkt.
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Die Verdünnungsmittelmesskammer 212 ist auf dem bogenförmigen Körper 201 angeordnet und über einen Zuführungskanal 211 mit der Verdünnungsmittelkammer 210 verbunden. Die Verdünnungsmittelmesskammer 212 sollte radial außerhalb der Verdünnungsmittelkammer 210 angeordnet sein, d. h., weiter von der Mitte 201a des bogenförmigen Körpers 201 entfernt sein, so dass die Verdünnungsmittelmesskammer 212 Flüssigkeit der Verdünnungsmittelkammer 210 aufnimmt, wenn eine Zentrifugalkraft auf den bogenförmigen Körper 201 wirkt.
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Die Probenmesskammer 204 und die Verdünnungsmittelmesskammer 212 werden dazu verwendet, ein Mischungsverhältnis zwischen einer biologischen Probe und einem Verdünnungsmittel festzulegen. In diese Ausführungsform sind in der Probenmesskammer 204 oder in der Verdünnungsmittelmesskammer 212 die Messsteuerelemente 250 oder 252 angeordnet, um das Innenvolumen der Probenmesskammer 204 oder der Verdünnungsmittelmesskammer 212 einzustellen, so dass mehrere Mischungsverhältnisse zwischen einer biologischen Probe und einem Verdünnungsmittel umgesetzt werden können. In diese Ausführungsform sind die Messsteuerelemente 250 und 252 lösbar an der Probenmesskammer 204 oder an der Verdünnungsmittelmesskammer 212 befestigt. Das heißt, die Messsteuerelemente 250 oder 252 können nicht bewegt werden (können nicht verschoben werden), nachdem sie an der Probenmesskammer 204 oder an der Verdünnungsmittelmesskammer 212 befestigt worden sind. Die Messsteuerelemente 250 und 252 sind mit Positionselementen 250a und 252a ausgestattet, die in die Verdünnungsmittelmesskammer 212 einrasten bzw. mit dieser in Eingriff kommen. Die Probenmesskammer 204 kann auch mit Positionselementen ausgestattet sein. Was die Verwendung des Spritzgießverfahrens zur Herstellung des Zentrifugenträgers 200 betrifft, verringert das Messsteuerelement 250 oder 252 die Herstellungskosten einer neuen Spritzgießform. Mit anderen Worten, wenn ein neuer Zentrifugenträger 200 ein anderes Verhältnis zwischen Probenmesskammer 204 und Verdünnungsmittelmesskammer 212 erfordert, muss lediglich das Messsteuerelement 250 oder 252 in die Probenmesskammer 204 oder die Verdünnungsmittelmesskammer 212 eingebaut werden, ohne eine neue Spritzgießform herzustellen. Wenn das Messsteuerelement 250 oder 252 an der Probenmesskammer 204 oder der Verdünnungsmittelmesskammer 212 fixiert wird, wird eine Lücke zwischen dem Messsteuerelement 250 oder 252 und einer umgebenden Innenwand der Probenmesskammer 204 oder der Verdünnungsmittelmesskammer 212 ausgebildet, damit biologische Proben oder Verdünnungsmittel durchströmen können.
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Das Volumen des Messsteuerelements 250 oder 252 kann der Hälfte, einem Drittel, einem Viertel oder einem anderen Bruchteil des Volumens der Verdünnungsmittelmesskammer 212 entsprechen. Das Volumen des Messsteuerelements 250 oder 252 kann auch der Hälfte, einem Drittel, einem Viertel oder einem anderen Bruchteil des Volumens der Probenmesskammer 204 entsprechen.
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Eine Mischkammer 222 ist sowohl radial außerhalb der Probenmesskammer 204 als auch radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer 2012 angeordnet und über einen Zuführungskanal 207 mit der Probenmesskammer 204 und über einen Zuführungskanal 215 mit der Verdünnungsmittelmesskammer 212 verbunden. Wenn eine Zentrifugalkraft auf den bogenförmigen Körper 201 wirkt, nimmt die Mischkammer 222 Flüssigkeit sowohl der Probenmesskammer 204 als auch der Verdünnungsmittelmesskammer 212 auf, so dass die biologischen Proben und Verdünnungsmittel vermischt werden.
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Darüber hinaus kann die Mischkammer 222 eine Mischmesskammer 224 zum Messen einer zu analysierenden Mischlösung aufweisen. Die Mischmesskammer 224 ist über einen Zuführungskanal 223 mit der Mischkammer 222 verbunden und ist radial außerhalb der Mischkammer 222 angeordnet.
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Über einen Zuführungskanal 205 ist ein Probenüberschusslager 206 mit der Probenmesskammer 204 verbunden, das radial außerhalb der Probenmesskammer 204 angeordnet ist. Wenn eine Zentrifugalkraft auf den bogenförmigen Körper 201 wirkt, wird daher ein Überschuss einer biologischen Probe, d. h. ein Teil der biologischen Probe, der das Aufnahmevermögen der Probenmesskammer 204 übersteigt, in das Probenüberschusslager 206 abgeleitet.
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Über einen Zuführungskanal 213 ist ein Verdünnungsmittelüberschusslager 214 mit der Verdünnungsmittelmesskammer 212 verbunden, das radial außerhalb der Verdünnungsmittelmesskammer 212 angeordnet ist, d. h. weiter von der Mitte 201a des bogenförmigen Körpers 201 entfernt ist. Wenn eine Zentrifugalkraft auf den bogenförmigen Körper 201 wirkt, wird daher ein Überschuss eines Verdünnungsmittels, d. h., der Teil eines Verdünnungsmittels, der das Aufnahmevermögen einer Verdünnungsmittelmesskammer 212 übersteigt, in das Verdünnungsmittelüberschusslager 214 abgeleitet.
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3 zeigt eine Explosionsansicht eines Zentrifugenrotors 300 entsprechend einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform. Der Zentrifugenrotor 300 weist eine Aufnahmescheibe 302 und eine Trägerscheibe 301 auf. Die Trägerscheibe 301 weist eine Vielzahl an Zentrifugenträger 200 auf, die an einer konkaven Fläche 302a der Aufnahmescheibe 302 angebracht sind. Ein Bodenabschnitt der Aufnahmescheibe 302 ist mit einer Zentrifuge gekoppelt, um den Zentrifugenrotor 300 anzutreiben, so dass sich dieser dreht. Die Anzahl an Zentrifugenträger 200 auf der Aufnahmescheibe 302 ist nicht begrenzt und verschiedene Zentrifugenträger 200 können unterschiedliche Mischungsverhältnisse zwischen einer biologischen Probe und einem Verdünnungsmittel umsetzen, indem Messsteuerelemente beigefügt oder weggelassen werden. Folglich können mit einem einzigen Zentrifugenrotor 300 gleichzeitig mehrere unterschiedliche biochemische und immunologische Analysen durchgeführt werden. 4 zeigt einen Zentrifugenrotor 300' im zusammengebauten Zustand entsprechend einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform. In dieser Ausführungsform sind zwei Zentrifugenträger 200 und ist ein Gewichtskörper 304 in der Aufnahmescheibe 302 angebracht. Der Gewichtskörper 304 wird dazu verwendet, das Gewicht des Zentrifugenrotors 300' bei Belastung durch eine Zentrifugalkraft auszubalancieren, so dass der Zentrifugenrotor 300' betriebssicher rotiert werden kann.
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5 zeigt einen Zentrifugenrotor 300' in einem zusammengebauten Zustand entsprechend einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform. In dieser Ausführungsform ist ein Zentrifugenträger 200 und sind zwei Gewichtskörper 304 in der Aufnahmescheibe 302 angebracht. Die Gewichtskörper 304 werden dazu verwendet, das Gewicht des Zentrifugenrotors 300'' bei Belastung durch eine Zentrifugalkraft auszubalancieren, so dass der Zentrifugenrotor 300'' betriebssicher rotiert werden kann.
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Gemäß den in 4 und 5 gezeigten Ausführungsformen können durch Kombination des Zentrifugenträgers 200, des Gewichtskörpers 304 und der Aufnahmescheibe 302 mehrere unterschiedliche biochemische Analysen gleichzeitig kostengünstig durchgeführt werden.
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Gemäß den oben erörterten Ausführungsformen ist der erfindungsgemäße Zentrifugenträger 100 oder 200 mit einem Messsteuerelement 102, 250 oder 252 ausgestattet, das in der Probenmesskammer 104 oder 204 oder in der Verdünnungsmittelmesskammer 112 oder 212 eingebaut wird, um die Probenmesskammer 104 oder 204 oder die Verdünnungsmittelmesskammer 112 oder 212 einzustellen und somit unterschiedliche Mischungsverhältnisse zwischen einer biologischen Probe und einem Verdünnungsmittel anzubieten. Was die Verwendung des Plastikspritzgießverfahrens zur Herstellung des Zentrifugenträgers 100 oder 200 betrifft, verringert das Messsteuerelement 120, 250 oder 252 die Herstellungskosten einer neuen Spritzgießform. Wenn ein neuer Zentrifugenträger 100 oder 200 ein anderes Verhältnis zwischen der Probenmesskammer 104 oder 204 und der Verdünnungsmittelmesskammer 112 oder 212 erfordert, muss lediglich ein Messsteuerelement 120, 250 oder 252 in die Probenmesskammer 104 oder 204 oder in die Verdünnungsmittelmesskammer 112 oder 212 eingebaut werden, ohne eine neue Spritzgießform herzustellen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung mit Bezug auf bestimmte Ausführungsformen der Erfindung im Wesentlichen detailliert beschrieben wurde, sind andere Ausführungsformen möglich. Daher sollten der Geist und der Umfang der beigefügten Ansprüche nicht auf die Beschreibung und die darin enthaltenen Ausführungsformen begrenzt werden.
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Für den Fachmann wird es offensichtlich sein, dass diverse Modifikationen und Variationen bzgl. der Struktur der vorliegenden Erfindung gemacht werden können, ohne dabei vom Umfang oder Geist der Erfindung abzuweichen. In Anbetracht des Vorangehenden ist es beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung Modifikationen und Variationen der Erfindung mit abdeckt, soweit diese in den Schutzbereich der folgenden Ansprüche fallen.