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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Operationstisch mit einem beweglichen Oberteil zur Lagerung eines Patienten während eines medizinischen Eingriffes.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Operationstische weisen ein Oberteil zur Lagerung eines Patienten während eines medizinischen Eingriffes sowie eine darunter angeordnete Bodengruppe auf. Die Bodengruppe enthält typischerweise eine Art von Stützsäule, auf der das Tischoberteil montiert ist. Das Oberteil besteht typischerweise aus einer Mehrzahl von miteinander verbundenen Oberteilabschnitten, zum Beispiel einem Kopfauflageabschnitt, einem Rückenauflageabschnitt und einem Beinauflageabschnitt. Das Oberteil kann normalerweise um verschiedene Winkel relativ zu der Tragsäule gekippt werden. Ebenso können die Oberteilabschnitte normalerweise mit veränderlichen Winkeln zueinander ausgerichtet werden, so dass der Patient für den medizinischen Eingriff geeignet positioniert werden kann.
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In manchen Fällen lässt sich das Oberteil auch in Längsrichtung bezüglich der Bodengruppe verschieben. Dies ist besonders vorteilhaft, da es besseren Zugang zu allen Körperteilen des Patienten ermöglicht, zum Beispiel wenn Röntgenaufnahmen verschiedener Teile des Körpers des Patienten notwendig sind. Insofern kann das Operationstischoberteil mit dem Patienten darauf ohne weiteres zwischen die gegenüberliegenden Enden eines C-förmigen Röntgenbildverstärkers, bei dem sich ein Ende des Verstärkers unter dem Patienten und das andere Ende oberhalb des Patienten befindet, verschoben werden, ohne dass die Tragsäule des Operationstisches ein Hindernis darstellt.
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Ein Problem beim Neigen und/oder Verschieben des Oberteils relativ zur darunter befindlichen Tragsäule ist die Tatsache, dass wegen des Gewichtes des Patienten der Operationstisch instabil wird und umkippen kann. In diesem Zusammenhang ist es nicht ungewöhnlich, dass der Patient nahe einem Ende des Operationstisches für einen medizinischen Eingriff positioniert wird. Wenn zum Beispiel die Beine eines Patienten geschient werden müssen, liegt der Patient typischerweise auf seinem Rücken mit dem Becken an einem Ende des Operationstischoberteils. In einer solchen Position ist das Risiko, dass der Tisch instabil wird, potenziell hoch. Das Risiko, dass der Tisch instabil wird und umkippt, wird noch mehr verstärkt, wenn der Patient übergewichtig ist und/oder der Tisch in eine extreme Position verschoben oder geneigt wird.
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In der Vergangenheit wurden Versuche unternommen, das Risiko eines instabilen Operationstisches auf ein Minimum zu reduzieren, indem das medizinische Personal darüber aufgeklärt wurde, welches maximale Patientengewicht der Tisch sicher tragen kann, und das medizinische Personal des Weiteren darin ausgebildet wurde, wie ein Patient auf dem Operationstisch korrekt zu positionieren ist, damit das Risiko eines instabilen Tisches auf ein Minimum reduziert wird.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Operationstisch zur Verfügung zu stellen, der die obengenannten Probleme des Standes der Technik überwindet bzw. verbessert.
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Jegliche Diskussion von Dokumenten, Geräten, Handlungen und Wissen in dieser Anmeldungsbeschreibung wurde zu dem Zweck aufgenommen, den Kontext der Erfindung zu erläutern. Sie sollte nicht als Eingeständnis gewertet werden, dass das Material einen Teil der Basis des Standes der Technik bzw. das Allgemeinwissen auf dem relevanten Fachgebiet in Australien oder jedem anderen Land in oder vor dem Prioritätsdatum der vorliegenden Ansprüche darstellt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung, wird ein Operationstisch zur Lagerung eines Patienten zur Verfügung gestellt. Der Operationstisch umfasst:
- – eine Bodengruppe,
- – ein bezüglich der Bodengruppe bewegliches Tischoberteil zur Lagerung eines Patienten,
- – wenigstens ein Antrieb zur Steuerung der Position des Tischoberteils relativ zur Bodengruppe und
- – Überlasterkennungsmittel zur Feststellung, wann der Operationstisch überlastet ist, wobei das Überlastungserkennungsmittel einen Sensor zur Erfassung eines der Parameter des Operationstisches umfasst,
wobei das Überlasterkennungsmittel ein Signal abgibt, wenn der erfasste Parameter wegen des Gewichtes und/oder der Körperposition des Patienten auf dem Operationstisch einen vorgegebenen Wert übersteigt.
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In einer bevorzugten Ausführung handelt es sich bei dem Antrieb um einen hydraulischen Antrieb und bei dem erfassten Parameter um den hydraulischen Druck innerhalb des Antriebes. Insofern handelt es sich bei dem Sensor vorzugsweise um einen hydraulischen Druckschalter.
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Der hydraulische Antrieb weist einen Kolben innerhalb des Zylinders des Antriebs auf. Der Kolben teilt den Zylinder in einen oberen und einen unteren Abschnitt. Vorzugsweise umfasst der Druckschalter eine erste Kammer mit einem Fluidanschluss, der über eine erste hydraulische Fluidleitung mit einem oberen Abschnitt des Zylinders verbunden ist, und eine zweite Kammer mit einem Fluidanschluss, der über eine zweite Fluidleitung mit dem unteren Abschnitt des Zylinders verbunden ist.
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Die erste und die zweite Kammer können jeweils einen Dichtkörper aufweisen, der in der Lage ist, sich entlang der Seitenwände der Kammern zu bewegen. Das Gebiet zwischen dem Dichtkörper der ersten Kammer und dem Fluidanschluss der ersten Kammer definiert einen ersten Fluidhohlraum und das Gebiet zwischen dem Dichtkörper der zweiten Kammer und dem Fluidanschluss der zweiten Kammer definiert einen zweiten Fluidhohlraum.
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Aus einer Zunahme bzw. Abnahme des hydraulischen Druckes in dem oberen Abschnitt des Zylinders ergibt sich eine entsprechende Zunahme bzw. Abnahme des hydraulischen Druckes in dem ersten Fluidhohlraum. Ebenso ergibt eine Zunahme bzw. Abnahme des hydraulischen Druckes in dem unteren Abschnitt des Zylinders eine entsprechende Zunahme bzw. Abnahme des hydraulischen Druckes in dem zweiten Fluidhohlraum. Die entsprechende Zunahme bzw. Abnahme des hydraulischen Druckes in dem ersten bzw. zweiten Fluidhohlraum wirkt auf die Dichtkörper ein.
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Der Druckschalter kann des Weiteren einen Antriebsarm aufweisen, dessen eines Ende mit dem Dichtkörper der ersten Kammer und dessen anderes Ende mit dem Dichtkörper der zweiten Kammer verbunden ist. Der Antriebsarm weist ein Element auf, welches zur Betätigung eines elektrischen Schalters positioniert werden kann, um dadurch einen Überlastanzeiger des Überlasterkennungsmittels zu aktivieren, wenn der erfasste Parameter den vorgegebenen Wert übersteigt. Bei dem Signal, das abgegeben wird, wenn der erfasste Parameter den vorgegebenen Wert übersteigt, kann es sich um ein hörbares bzw. sichtbares Signal des überlastanzeigers handeln.
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Die erste Kammer kann des Weiteren eine darin positionierte Feder aufweisen, die den Dichtkörper der ersten Kammer und den Antriebsarm in einer Position hält, in der es dem Antriebsarm nicht möglich ist, den elektrischen Schalter zu schließen. Die erste Kammer kann zusätzlich einen zwischen der Feder und einer Endwand der ersten Kammer angeordneten verstellbaren Abstandshalter aufweisen, um eine Verstellung der Haltekraft der Feder zu ermöglichen.
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Gemäß einer alternativen Ausführung ist der Sensor ein Druckgeber und der erfasste Parameter die auf den Antrieb ausgeübte Kraft.
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Der Operationstisch der vorliegenden Erfindung liefert vorteilhafterweise dem medizinischen Personal, den Chirurgen etc. einen Hinweis, wenn der Tisch überlastet ist und deshalb das Risiko besteht, dass der Tisch instabil wird und umkippt.
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Es versteht sich, dass in der gesamten Anmeldungsbeschreibung und den Patentansprüchen der Ausdruck „Operationstisch” jede Art von Tisch bezeichnet, der dazu dienen soll, einen Patienten während eines medizinischen Eingriffs, z. B. bei chirurgischen Eingriffen, Operationen, Magnetresonanz-Tomographien (MRT), Röntgenbildern, nichtchirurgischen Eingriffen etc., zu lagern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Nutzen und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung deutlich. Die bevorzugten Ausführungsformen sollen nicht als Einschränkung der im vorangegangenen Abschnitt gemachten Feststellungen verstanden werden. Die bevorzugten Ausführungsformen werden unter Bezug auf die folgenden Figuren beschrieben. Dabei zeigen
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1: eine Seitenansicht eines Operationstisches gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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2: einen hydraulischen Antrieb und Druckschalter des Operationstisches gemäß einer anderen Ausführungsform und
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3: einen hydraulischen Antrieb und Druckschalter des Operationstisches gemäß einer noch anderen Ausführungsform.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter Bezug auf 1 der beiliegenden Zeichnungen wird ein Operationstisch gemäß der Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Der Operationstisch umfasst ein Tischoberteil 1, das relativ zur Bodengruppe 3 bewegbar ist. Das Tischoberteil 1 umfasst vorzugsweise eine Mehrzahl von Oberteilabschnitten 4, die miteinander verbunden sind. Bei dem in 1 gezeigten Operationstisch umfasst die Bodengruppe 3 eine Tragsäule 5, die mit einem Ende über einen Verbindungsstift 9 schwenkbar mit einem Verbindungsarm 7 des Tischoberteils 1 verbunden ist, wobei der Verbindungsstift 9 eine horizontale Querschwenkachse definiert. Das Tischoberteil 1 kann dadurch bezüglich der Bodengruppe 3 um die horizontale Querschwenkachse geschwenkt werden, so dass das Tischoberteil 1 eine Trendelenburg-Position (Kopf nach unten), eine umgekehrte Trendelenburg-Position (Kopf nach oben) und jede dazwischenliegende Position einnehmen kann. Bei anderen Ausführungsformen (nicht gezeigt) kann die Bodengruppe 3 so ausgebildet sein, dass auch das Tischoberteil 1 auf andere Weise bewegbar ist. Zum Beispiel kann das Tischoberteil 1 bezüglich der Bodengruppe 3 verschoben und auch seitlich um eine Längsachse des Tischoberteils 1 geschwenkt werden. Das Tischoberteil 1 ist bezüglich der Tragsäule 5 exzentrisch positioniert, wobei ein erstes Ende 8 des Tischoberteils 1 weiter entfernt von der Tragsäule 5 liegt als ein zweites Ende 10.
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Um die Bewegung des Tischoberteils 1 um die horizontale Querachse zu steuern, umfasst der Operationstisch des Weiteren mindestens einen Antrieb, auch als Trendelenburg-Antrieb bekannt, deren eines Ende vorzugsweise mit dem Tischoberteil 1 verbunden ist und dessen gegenüberliegendes Ende vorzugsweise mit der Bodengruppe 3 verbunden ist. Der Operationstisch kann außerdem andere Antriebe umfassen (in den Zeichnungen nicht gezeigt), um die Bewegung des Tischoberteils 1 in andere Richtungen zu steuern, zum Beispiel seitliches Schwenken um die Längsachse und Verschiebebewegung bezüglich der Bodengruppe 3. Bei den in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen ist der Trendelenburg-Antrieb als hydraulischer Antrieb 13 ausgebildet, vorzugsweise mit Doppelfunktion. Der hydraulische Antrieb 13 ist konventionell ausgebildet und umfasst einen Zylinder 15 mit darin befindlicher Flüssigkeit und einen Kolben 17 und eine dazugehörige Kolbenstange 18. In 1 ist ein Ende 19 des hydraulischen Antriebs 13 mit dem Tischoberteil 1 und ein gegenüberliegendes Ende 21 ist mit einem Montierarm 23 der Tragesäule 5 verbunden. Der hydraulische Antrieb 13 ist unterhalb des Tischoberteils 1 zwischen dem die horizontale Querschwenkachse ausbildenden Verbindungsstift 9 und dem ersten Ende 8 des Tischoberteils 1 angeordnet. Wenn sich demnach das Tischoberteil 1 in einer horizontalen Position befindet, unterstützt der hydraulische Antrieb 13 das Tischoberteil 1 und verhindert eine Auf- bzw. Abbewegung des ersten und zweiten Endes 8, 10.
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Der Operationstisch umfasst weiterhin ein Überlasterfassungsmittel, um zu erfassen, wann das Tischoberteil 1 seine Belastungsgrenze erreicht hat. Das Überlasterfassungsmittel umfasst einen Sensor zur Erfassung eines Parameters des Operationstisches. Die Funktion des Überlasterfassungsmittels ist es, ein Signal abzugeben, wenn der erfasste Parameter einen vorgegebenen Wert übersteigt. Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform handelt es sich bei dem Sensor um einen hydraulischen Druckschalter 25, der mit dem hydraulischen Antrieb 13 verbunden ist. Das Überlasterkennungsmittel umfasst des Weiteren einen Überlastanzeiger 27, der ein hörbares und/oder sichtbares Signal abgibt, wenn der hydraulische Druckschalter 25 feststellt, dass der hydraulische Flüssigkeitsdruck mit dem hydraulischen Antrieb 13 einen ausgewählten Druck zur Aktivierung des Druckschalters 25 erreicht hat. Bei der 27 kann es sich um eine Sirene, Sprachsynthesizer, Blinklichter oder eine Kombination davon handeln. Das Überlasterfassungsmittel kann des Weiteren eine Stromversorgung umfassen, vorzugsweise in der Form einer Batterie 26, die elektrisch mit dem Druckschalter 25 und dem Überlastanzeiger 27 verbunden ist. Der Druckschalter 25 ist vorteilhafterweise so eingestellt, dass der Schalter 25 aktiviert wird, wenn eine Kraft mit einer bestimmten Stärke auf das Tischoberteil 1 ausgeübt wird. Wenn zum Beispiel ein Patient am ersten Ende 8 des Tischoberteils 1 positioniert ist, wird durch das Gewicht des Patienten eine Erhöhung des hydraulischen Flüssigkeitsdruckes im unteren Abschnitt des Trendelenburg-Antriebs 13 ausgelöst. Je nach Größe und Position des Patienten kann die vom Patienten auf den Tischoberteil 1 ausgeübte Kraft ausreichend sein, um den hydraulischen Flüssigkeitsdruck im unteren Abschnitt des hydraulischen Antriebs 13 auf einen Wert zu erhöhen, bei dem der Druckschalter 25 aktiviert wird, wobei der Überlastanzeiger ausgelöst wird. Die Anzeige warnt das medizinische Personal, dass das Gewicht des Patienten in der eingenommenen Position auf dem Tischoberteil 1 nicht sicher unterstützt werden kann. Durch das Überlasterkennungsmittel wird jedoch der Bewegungsraum des Tischoberteils 1 nicht behindert, eingeschränkt oder eingeengt, auch wenn eine Überlastung festgestellt wird.
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Falls der Druckschalter 25 mit dem Gebiet des Zylinders 15 verbunden Ist, wo sich die Kolbenstange 18 befindet, kann der Druckschalter 25 ebenfalls aktiviert werden, wenn der hydraulische Flüssigkeitsdruck im oberen Abschnitt des Trendelenburg-Antriebs 13, wo sich die Kolbenstange 18 befindet, auf einen bestimmten Wert ansteigt. Wenn zum Beispiel ein Patient nahe dem zweiten Ende 10 des Tischoberteils 1 positioniert ist, wird die vom Patienten auf den Tischoberteil 1 ausgeübte Kraft die Kolbenstange 18 von dem Zylinder 15 weg bewegen, was seinerseits einen Anstieg des hydraulischen Flüssigkeitsdruckes im oberen Abschnitt des Trendelenburg-Antriebs 13 verursacht. Der Druckanstieg kann ausreichen, um den Druckschalter 25 zu aktivieren und einen Überlastanzeiger 27 auszulösen als Warnung, dass ein Patient dieses Gewichts nicht sicher in dieser Position auf dem Tischoberteil 1 positioniert werden kann. Der hydraulische Flüssigkeitsdruck wird dadurch effektiv als die vom Patienten auf den Tischoberteil 1 ausgeübte Kraft benutzt. Dabei hängt die ausgeübte Kraft von dem Gewicht und der Position des Patienten ab. Der Druckschalter 25 kann außerdem aktiviert werden, wenn der hydraulische Flüssigkeitsdruck in dem Trendelenburg-Antrieb 13 bis zu einem bestimmten Wert abnimmt.
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Bei den in 2 und 3 abgebildeten Ausführungsformen der Erfindung ist der Druckschalter 25 als ein Differenzialdruckschalter 28 abgebildet. Der Differenzialdruckschalter 28 ist funktionell mit dem hydraulischen Antrieb 13 verbunden. Bei dem in den 2 und 3 gezeigten Antrieb handelt es sich vorzugsweise um den Trendelenburg-Antrieb des Operationstisches. Der abgebildete hydraulische Antrieb 13 könnte jedoch auch jeder andere Antrieb des Operationstisches sein. Da der hydraulische Antrieb 13 vorzugsweise doppelte Funktion aufweist, kann hydraulische Flüssigkeit auf beiden Seiten des Kolbens 17 zur Verfügung gestellt werden, so dass die Kolbenstange 18 durch den hydraulischen Flüssigkeitsdruck bezüglich des Zylinders 15 aus- und eingefahren werden kann. Flüssigkeit wird auf die Seite des Kolbens 17 mit der Kolbenstange 18 zugeführt, (auch der „obere Abschnitt des Zylinders 15'' genannt) durch eine erste Versorgungsleitung 29, die an eine hydraulische Flüssigkeitsquelle angeschlossen ist. Eine zweite Versorgungsleitung 31, die an die hydraulische Flüssigkeitsquelle angeschlossen ist, versorgt die andere Seite des Kolbens 17 mit hydraulischer Flüssigkeit (auch der ”untere Abschnitt des Kolbens 15 genannt”).
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Der Differenzialdruckschalter 28 umfasst eine erste Kammer 33 mit einem Flüssigkeitsanschluss 35, die an einem Ende mit einer ersten Versorgungsleitung 29 verbunden ist und eine zweite Kammer 37 mit einem Flüssigkeitsanschluss 39, die an einem Ende mit der zweiten Versorgungsleitung 31 verbunden ist. Die erste und zweite Kammer 33, 37 umfasst jeweils einen Dichtkörper, der vorzugsweise als bewegbarer Kolben 41, 42 ausgebildet ist. Ein Gebiet zwischen dem Kolben 41 der ersten Kammer 33 und dem Flüssigkeitsanschluss 35 begrenzt einen ersten Flüssigkeitshohlraum 43, in dem sich hydraulische Flüssigkeit befindet. Ein Gebiet zwischen dem zweiten Kolben 42 der zweiten Kammer 37 und dem Flüssigkeitsanschluss 39 begrenzt einen zweiten Flüssigkeitshohlraum 45, in dem sich hydraulische Flüssigkeit befindet.
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Der Differenzialdruckschalter 28 in der in 2 gezeigten Ausführungsform umfasst des Weiteren eine feststehende Antriebgasstange bzw. ein Mitnehmerarm 47, dessen eines Ende mit dem ersten Kammerkolben 41 und dessen anderes Ende mit dem Kammerkolben 42 verbunden ist. Gegenüberliegende Endwände der ersten und zweiten Kammer 33, 37 weisen jeweils eine Öffnung auf, durch den sich der Mitnehmerarm 47 erstreckt. Der feststehende Mitnehmerarm 47 umfasst ein vorstehendes Teil 49, das so positioniert werden kann, dass es einen elektrischen Schalter 51 betätigt, um den Überlastanzeiger 27 (in 2 nicht gezeigt) zu aktivieren. In der ersten Kammer 33 befindet sich eine Feder 53 um den Kolben 41 der ersten Kammer und den feststehenden Mitnehmerarm 47 in einer Stellung zu halten, in der es dem vorstehenden Teil 49 nicht möglich ist, den elektrischen Schalter 51 zu schließen. Ein verstellbarer Abstandshalter 57 ist zwischen der Feder 53 und der Endwand der ersten Kammer 33 angeordnet, damit die Haltekraft der Feder 53 eingestellt werden kann.
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Falls eine Kraft ausgeübt wird, mit der die Kolbenstange 18 von dem Zylinder 15 weg bewegt wird, zum Beispiel wegen der Position und des Gewichts des Patienten auf dem Tischoberteil 1, erhöht sich der hydraulische Flüssigkeitsdruck im oberen Abschnitt des Zylinders 15, wodurch sich der Flüssigkeitsdruck im ersten Flüssigkeitshohlraum 43 erhöht. Die durch den Anstieg des Flüssigkeitsdrucks produzierte Kraft wirkt dann auf den Kolben 41 der ersten Kammer und den daran befestigten Mitnehmerarm 47 ein. Zur selben Zeit fällt der Druck im unteren Abschnitt des Zylinders 15, wodurch sich der Flüssigkeitsdruck in dem zweiten Flüssigkeitshohlraum 45 senkt. Durch die Senkung des Druckes wird weniger Kraft auf den zweiten Kammerkolben 42 ausgeübt.
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Falls eine Kraft ausgeübt wird, um die Kolbenstange 18 zurückzuziehen, sinkt der hydraulische Druck im oberen Abschnitt des Zylinders 15, was eine Reduzierung des Flüssigkeitsdruckes in dem ersten Flüssigkeitshohlraum 43 bewirkt und dadurch weniger Kraft auf den ersten Kammerkolben 41 ausgeübt wird. Zur selben Zeit steigt der Druck im unteren Abschnitt des Zylinders 15, wodurch mehr Kraft auf den zweiten Kolben 42 ausgeübt wird, wobei diese Kraft auf den daran befestigten Antriebsarm 47 einwirkt.
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Um den Differenzialdruckschalter 28 zu betätigen, muss der vorstehende Teil 49 des Mitnehmerarms 47 soviel verschoben werden, bis sich der elektrische Schalter 51 schließt. Dabei muss die auf den Mitnehmerarm 47 durch den ersten Kammerkolben 41 ausgeübte Kraft minus der durch den zweiten Kammerkolben auf den Antriebsarm 47 ausgeübten Kraft ausreichend sein, um die Haltekraft der Feder 53 auf den Kolben 41 der ersten Kammer 33 und den daran anhängenden Mitnehmerarm 47 zu überwinden, so dass der Mitnehmerarm 47 und der vorstehende Teil 49 des Mitnehmerarms 47 bewegt werden, um den elektrischen Schalter 51 zu schließen. Die Feder 53 wird vorzugsweise so eingestellt, dass die Haltekraft 2000 psi (ca. 13,79 MPa) beträgt. Wenn also der Differenzialdruckschalter 28 aktiviert werden soll, muss der hydraulische Flüssigkeitsdruck im oberen Abschnitt des Zylinders 15 minus des Flüssigkeitsdruckes im unteren Abschnitt des Zylinders 15 mindestens mehr als 2000 psi (13,79 MPa) betragen. Mit anderen Worten, der hydraulische Flüssigkeitsdruck des Antriebs 13 muss mehr als etwa 2000 psi (13,79 MPa) betragen. Unter normalen Betriebsbedingungen, bei denen zum Beispiel der Patient und das Tischoberteil stationär sind und das Tischoberteil 1 sich im Wesentlichen direkt über der Tragsäule 5 befindet, beträgt der hydraulische Flüssigkeitsdruck im oberen Abschnitt des Zylinders 15 etwa 1500 psi (ca. 10,34 MPa). Falls jedoch der Patient besonders schwergewichtig ist oder sich an einem Ende des Tischoberteils 1 befindet und/oder das Tischoberteil 1 in bestimmte Positionen relativ zu der Bodengruppe 3 geschoben wurde, kann der Flüssigkeitsdruck im oberen Abschnitt des Zylinders 15 minus des Flüssigkeitsdrucks im unteren Abschnitt des Zylinders 15 bis zu einem Betrag ansteigen, bei dem der Druckunterschied, d. h. der hydraulische Differenzialdruck über dem Kolben 17 etwa 2000 psi übersteigt, wodurch der Überlastanzeiger 27 aktiviert wird.
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Das Überlasterfassungsmittel ist vorzugsweise zu allen Zeiten in Betrieb, ohne Berücksichtigung, ob eine Hauptbetriebssteuerung des Operationstisches an- oder abgestellt ist. Die Überlasterfassungsmittel benutzen dabei keinen elektrischen Strom der Batterie 26 bis der hydraulische Druckschalter aktiviert und/oder ein hörbares Warnsignal abgegeben wird. Obwohl das in 1 gezeigte Überlasterfassungsmittel nur an den in der 1 gezeigten Trendelenburg-Antrieb 13 angeschlossen ist, ist es jedoch möglich, weitere Antriebe und dazugehörige Überlasterfassungsmittel zu benutzen, um Bewegungen des Tischoberteils 1 in andere Richtungen zu überwachen, zum Beispiel eine seitliche Schwenkung um die Längsachse des Tischoberteiles 1.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Differenzialdruckschalter um einen Druckgeber, vorzugsweise ein Differenzialdruckgeber, der den hydraulischen Flüssigkeitsdruck innerhalb des Antriebs 13 erfasst und misst, vorzugsweise im oberen und im unteren Abschnitt des Zylinders 15. Bei dieser bestimmten Ausführungsform misst der Differenzialdruckgeber kontinuierlich den Druck innerhalb des Antriebs 13 und gibt ein elektrisches Ausgangssignal an einen Mikroprozessor einer Signalverarbeitungseinheit ab, wodurch damit festgestellt wird, ob der gemessene Differenzialdruck einen vorgegebenen Wert übersteigt. Der Differenzialdruckschalter der in 3 gezeigten Ausführungsform, umfasst einen mit der ersten Versorgungsleitung 29 verbundenen ersten Druckgeber 58 und einen mit der zweiten Versorgungsleitung 31 verbundenen zweiten Druckgeber 59. Die ersten und zweiten Druckgeber 58, 59 messen den Druck innerhalb des oberen und des unteren Abschnittes des Zylinders 15, wobei elektrische Ausgänge der Druckgeber 58, 59 mit einem Signalprozessor 60 verbunden sind. Der Signalprozessor 60 enthält einen Mikroprozessor, der die resultierende Spannung berechnet, indem die Ausgangsspannung des zweiten Druckgebers 59 von der Ausgangsspannung des ersten Druckgebers 58 abgezogen wird. Die resultierende Spannung wird mit vorbestimmten oberen und unteren Grenzwerten verglichen. Falls die resultierende Spannung außerhalb der Grenzwerte liegt, wird ein Ausgangssignal 61 vom Signalprozessor 60 abgegeben, um die Aktivierung des Überlastanzeigers 27 auszulösen.
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Die meisten modernen hydraulisch betätigten Operationstische besitzen einen Mikroprozessor, der mit einem per Hand betätigten Betätigungsmittels zur Steuerung der Bewegungen des Tischoberteils 1 verbunden ist. Anstatt einer zugewiesenen Signalverarbeitungseinheit 60 können die Druckgeber 58, 59 an den Mikroprozessor des Operationstisches angeschlossen werden. Der vorbestimmte Wert für den Differenzialdruck innerhalb des hydraulischen Antriebs 13 kann dadurch in den Operationstisch über das per Hand betätigte Steuerungsmittel einprogrammiert werden, auf dieselbe Weise wie verschiedene andere Betriebsparameter des Tisches normalerweise eingestellt würden. Ein Vorteil des Anschlusses der Druckgeber 58, 59 mit dem bestehenden Mikroprozessor des Operationstisches besteht in der Tatsache, dass die Druckwerte, bei denen ein Überlastsignal abzugeben ist, auf verschiedene Werte für verschiedene Stellungen des Tischoberteils 1 bezüglich der Tragsäule 5 eingestellt werden kann.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Sensor des Überlasterfassungsmittels die Form eines Kraftgebers aufweisen, wobei der durch den Kraftgeber erfasste Parameter des Operationstisches mit Kraft dem Antrieb 13 bzw. einem Montagepunkt des Antriebs 13 aufgezwungen wird. Ein Sensor dieser Art ist besonders für ältere Operationstische geeignet, die keine hydraulischen Antriebe zur Bewegung des Tischoberteils 1 benutzen. Diese älteren Operationstische haben stattdessen einen elektromechanischen Antrieb, bei dem ein elektrischer Motor eine Führungsschraube zur Bewegung des Tischoberteils 1 verwendet. Ein Kraftgeber, zum Beispiel ein Spannungsmesser, kann an ein Ende des Antriebs 13 anmontiert werden, damit die auf den Antrieb durch das Gewicht und/oder die Position des Patienten auf dem Tischoberteil 1 ausgeübte Kraft gemessen werden kann.
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Der Operationstisch gibt vorteilhafterweise ein hörbares oder sichtbares Warnsignal ab, wenn das Überlasterkennungsmittel feststellt, dass eine vorbestimmte Belastungsgrenze erreicht worden ist. Das medizinische Personal wird dadurch früh gewarnt, dass ein Patient zu viel wiegt um ihn in einer bestimmten Stellung auf dem Tischoberteil 1 sicher lagern zu können.
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Da die vorliegende Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen realisiert werden kann, ohne von den wesentlichen Merkmalen der Erfindung abzuweichen, versteht es sich, dass die oben beschriebenen Ausführungsformen nicht so ausgelegt werden sollten, dass sie die vorliegende Erfindung einschränken, sondern breit auszulegen sind. Es ist beabsichtigt, dass verschiedene Modifizierungen und Äquivalente innerhalb des Geistes und des Umfanges der Erfindung eingeschlossen sind. Zum Beispiel kann der Antrieb ein hydraulischer, pneumatischer, elektrischer beziehungsweise mechanischer Antrieb sein.