-
Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet von Dichtungen und insbesondere
Dichtungen, die in Wälzlagern eingesetzt werden.
-
Aus
Gründen der Wirtschaftlichkeit der benötigten
Energie, werden verstärkt Anstrengungen unternommen, um
die durch Reibung in Maschinen verursachten Verluste zu reduzieren.
Beispielsweise ist bei einem Wälzlager die Abdichtung durch
ein oder mehrere Dichtungen ausgebildet, die es ermöglichen,
das Schmiermittel, wie z. B. Fett, innerhalb des Wälzlagers
zu halten und Verschmutzungen daran zu hindern, in das Innere von
Letzterem zu gelangen.
-
Im
Allgemeinen werden die Dichtungen an einem der Ringe des Wälzlagers
angebracht und wirken durch Reibkontakt mit dem anderen Ring zusammen,
um die Abdichtung herzustellen.
-
Die
Dichtungen, die an einem der Ringe des Wälzlagers mit einem
beträchtlichen Kontaktdruck reiben, sind im Hinblick auf
die Abdichtung besonders effektiv, haben aber die Neigung, eine
relativ große Menge an Energie zu verbrauchen. Weiterhin erzeugt
eine solche Reibung Wärme und kann einen Temperaturanstieg
bewirken, der schädlich für das Wälzlager
oder, allgemeiner, für die zugeordnete Maschine ist. Eine
solche Dichtung mit permanentem Reibkontakt ist in dem
US Patent 4,844, 485 beschrieben.
-
Umgekehrt
kann bei einer Dichtung, deren Lippe nicht sonderlich oder gar nicht
an der zugeordneten Lagerfläche des ro tierenden Elements
der Maschine reibt, die erhaltene Abdichtung unter bestimmten Betriebsbedingungen
unzureichend sein.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, diese Nachteile
abzustellen.
-
Eine
speziellere Zielsetzung der vorliegenden Erfindung besteht darin,
eine Dichtung zu schaffen, die es ermöglicht, eine effektive
Abdichtung zu schaffen, während die Verschwendung von Energie soweit
wie möglich begrenzt wird.
-
Eine
weitere Zielsetzung der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Dichtung zu schaffen, die besonders einfach herzustellen ist.
-
Eine
weitere Zielsetzung der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Dichtung zu schaffen, die für ein Wälzlager geeignet
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtung, die zur Montage zwischen
zwei relativ zu einander drehbaren Elementen, insbesondere Ringen
eines Wälzlagers ausgebildet ist, wobei die Dichtung Dichtbereiche
aufweist, die geeignet sind, eine dynamische Dichtung bei einem
der beiden Elemente und eine statische Dichtung bei dem anderen
Element einzusetzen.
-
Der
dynamische Dichtbereich besitzt wenigstens erste und zweite Lippen,
die eine Ringkammer begrenzen, die mit einem Schmiermittel befüllbar
ist. Die Dichtung ist derart ausgebildet, dass sie während
des Kontaktes eines Fluids mit wenigstens dem dynamischen Dichtbereich
eine Bewegung einer der Lippen wenigstens in der Radialrichtung
in Richtung des zuge ordneten Elements erlaubt, um einen Kontakt
mit diesem Element zu erhalten.
-
„Statische
Dichtung” meint eine Abdichtung zwischen den beiden Teilen,
die sich nicht relativ zueinander bewegen, und „dynamische
Abdichtung” meint eine Abdichtung zwischen zwei Teilen,
die sich relativ zueinander bewegen.
-
Vorzugsweise
weist der dynamische Dichtbereich ein Material auf, das sich während
des Kontakts mit dem Fluid ausdehnen kann.
-
Folglich
ermöglicht der dynamische Dichtbereich während
des Kontakts mit dem Fluid eine Volumenänderung und eine
lokale Deformation wenigstens einer der Lippen, um die Bewegung
relativ zu der anderen Lippe zu erhalten. Dies sorgt daher für eine
Bewegung einer der Lippen relativ zu der anderen Lippe unter der
Einwirkung des Fluids, auch wenn dieser Kontakt gelegentlich erfolgt
und/oder der Kontaktdruck relativ schwach ist.
-
Bei
einer Ausführungsform besteht der dynamische Dichtbereich
aus Material, das sich während des Kontakts mit dem Fluid
ausdehnen kann. Alternativ besitzt der dynamische Dichtbereich einen Überzug,
der das expansionsfähige Material aufweist.
-
Bei
einer Ausführungsform besitzt der dynamische Dichtbereich
einen Ringbereich, der im Querschnitt eine im Allgemeinen gekrümmte
Form besitzt, wobei der Krümmungsradius des Ringbereiches dann
während des Kontaktes mit dem Fluid zunimmt.
-
Vorzugsweise
begrenzt der Ringbereich eine Ausnehmung, die geeignet ist, einen
Strömungsabweiser zu bilden, um das mögliche Eintreten
von Flüssigkeit in die Ringkammer zu vermindern.
-
Die
ersten und zweiten Lippen können von dem Ringbereich hervorgehen.
-
Bei
einer Ausführungsform besitzen die ersten und zweiten Lippen
einen oleophoben Überzug.
-
Vorzugsweise
besitzt die erste Lippe Mittel, die geeignet sind, die Strömung
des Schmiermittels in Richtung der Ringkammer zu fördern.
-
Die
Dichtung kann ein versteifendes Gestell aufweisen. Alternativ ist
es auch möglich, eine Dichtung ohne ein solches Gestell
zu schaffen.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Wälzlager, das zwei Ringe,
die relativ zueinander rotieren können, Wälzkörper,
die zwischen den Ringen angeordnet sind, und wenigstens eine Dichtung
aufweist, die an einem der Ringe angebracht und mit Dichtbereichen versehen
ist, die jeweils mit einem der Ringe und dem anderen Ring zusammenwirken,
um eine dynamische Abdichtung und eine statische Abdichtung zu schaffen.
-
Der
dynamische Dichtbereich besitzt wenigstens zwei Lippen, innere und äußere,
die eine Ringkammer begrenzen, die mit Schmiermittel befüllbar
ist. Die Dichtung ist so ausgebildet, dass während des
Kontakts eines Fluids mit wenigstens dem dynamischen Dichtbereich
axial an der Seite der äußeren Lippe eine Bewegung
der äußeren Lippe wenigstens in der Radialrichtung
auf den zugeordneten Ring ermöglicht ist, um einen Kontakt
mit dem Ring zu erhalten.
-
„Innere
Lippe” meint die Lippe, die axial auf der Seite der Wälzkörper
angeordnet ist und „äußere Lippe” meint
die Lippe, die in Richtung der Außenseite des Wälzlagers
ausgerichtet ist.
-
Im
normalen Betrieb wird die dynamische Abdichtung einerseits durch
die engen Spalte zwischen den inneren und äußeren
Lippen der Dichtung und der zugehörigen Lagerfläche
des zugewandten zugehörigen Rings und auf der anderen Seite
durch das in der Ringkammer enthaltene Schmiermittel erreicht, wobei
die Ringkammer durch die Lippen und die Lagerfläche begrenzt
ist und einen abgedichteten Kranz bildet. In dieser Betriebsweise
ist die Reibung extrem reduziert.
-
Wenn
die Dichtung Fluidströmen ausgesetzt ist, beispielsweise
Wasser, verursacht der Kontakt des Fluids auf den dynamischen Dichtbereich,
nämlich an der äußeren Lippe, eine lokale
Deformation dieser Lippe radial in Richtung der Lagerfläche
des zugeordneten Ringes, bis sie in Kontakt gegen Letzteren gelangt.
Die Abdichtung wird dadurch verstärkt, während
die Dichtung diesen Strahlen ausgesetzt ist. Wenn die Strahlen aufhören,
nimmt die äußere Lippe schrittweise wieder ihre
ursprüngliche Form an und die Reibung vermindert sich.
-
Daher
ist es möglich, die Energieverluste durch Anpassen der
Reibung der Dichtzone zwischen der äußeren Lippe
und der zugehörigen Lagerfläche des Wälzlagers
beträchtlich zu reduzieren.
-
In
anderen Worten, bewegt sich die äußere Lippe aus
einer neutralen Stellung, in welcher die Abdichtung der zugehörigen
Lagerfläche des zugeordneten Rings durch einen engen Spalt
bewirkt wird, in eine deformierte Stellung, in welcher ein Reibkontakt zwischen
der Lippe und der Lagerfläche des Rings besteht, während
die Lippe Flüssigkeitsstrahlen ausgesetzt ist. In der neutralen
Stellung und der deformierten Stellung der äußeren
Lippe, verbleibt die innere Lippe in einem Abstand von der Lagerfläche
des zugeordneten Ringes liegend.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch das Studieren der detaillierten
Beschreibung von Ausführungsformen besser verstanden, die
als nicht einschränkende Beispiele ausgewählt
wurden und durch die beigefügten Zeichnungen dargestellt
werden. Es zeigen:
-
1 eine
Halbansicht eines Axialschnittes eines Wälzlagers gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung;
-
2 u. 3 Detailansichten
des Wälzlagers aus 1;
-
4 eine
Halbansicht eines Axialschnittes eines Wälzlagers gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung
-
5 eine
Halbansicht eines Axialschnittes gemäß einer dritten
Ausführungsform der Erfindung.
-
In 1 besitzt
ein Wälzlager 10 mit einer Achse 12 einen
Außenring 14, einen Innenring 16 und
eine Mehrzahl Wälzkörper 18, Kugeln in
diesem Fall, die zwischen den Ringen 14 und 16 angeordnet sind.
An jeder der gegenüberliegenden Flanken des Wälzlagers 10 befindet
sich eine ringförmige Dichtung 20, 22,
um den radialen Raum zu verschließen, der zwischen den
Ringen 14, 16 besteht. Die Dichtungen 20, 22 sind
einander identisch und symmetrisch relativ zu einer radialen Mittelebene
des Wälzlagers 10, die durch das Zentrum des Wälzlagers 18 verläuft.
-
Der
Außenring 14 besitzt eine axiale Außenfläche 14a,
eine Bohrung 14b, in diesem Fall abgestuft, zwei radiale
Transversalflächen 14c und 14d und eine
Laufbahn 14e mit einer Rille, die im Wesentlichen in der
Mitte der Bohrung 14b und in Kontakt mit den Wälzkörpern 18 ausgebildet
ist. Der Außenring 14 besitzt auch zwei Ausnehmungen 24, 26,
die radial in Richtung der Außenseite von der Bohrung 14b und
in der Nähe der Transversalflächen 14c und 14d ausgebildet
sind. Die Ausnehmungen 24 und 26 sind symmetrisch
in Bezug auf die Mittelebene des Wälzlagers, die durch
das Zentrum der Wälzkörper 18 läuft.
-
In ähnlicher
Weise besitzt der Innenring 16 eine Bohrung 16a,
eine Außenfläche 16b, zwei radiale Transversalflächen 16c und 16d und
eine Laufbahn 16e mit einer Rille, die im Wesentlichen
in der Mitte der äußeren Axialfläche 16b und
in Kontakt mit den Wälzkörpern 18 ausgebildet
ist. Die Transversalflächen 14c, 14d liegen
jeweils in einer Radialebene, die auch die Transversalflächen 16c, 16d enthält.
Die Wälzkörper 18 sind in einem gleichmäßigen
Umfangsabstand mittels eines Käfigs 27 gehalten.
-
Der
Außenring 14 und der Innenring 16 sind aus
dem Vollen. Ein Ring aus dem Vollen meint einen Ring, dessen Form
durch Herstellen unter Entfernen von Spänen (Drehen, Schleifen)
aus Röhren, aus Stangen, aus geschmiedeten und/oder gewalzten Rohlingen
erhalten wird.
-
Wie
in 2 deutlicher dargestellt, besitzt die Dichtung 20 einen
Einsatz oder ein Gestell 28 in der Form einer relativ steifen
Ringscheibe, auf welcher ein Dichtelement 30 bestehend
aus Nitrilkautschuk oder einem anderen Elastomer überspritzt oder
aufvulkanisiert ist. Das Dichtelement 30 bildet zwei radial
entgegengesetzte periphere Dichtbereiche 32 und 34,
die eine statische Dichtung mit dem äußeren Ring 14 und
eine dynamische Dichtung mit dem Innenring 16 ausbilden.
-
Der äußere
Dichtbereich 32 wird in die ringförmige Ausnehmung
des Außenrings 14 eingedrückt, um die
Dichtung an diesem Ring anzubringen. Bei der Ausnehmung 24 ist
der Dichtbereich 32 der Form der Ausnehmung angepasst,
um Mittel für die Anbringung der Dichtung 20 an
dem Außenring 14 zu bilden. Der Dichtbereich 32 umgibt
das freie Ende größeren Durchmessers des Gestells 28 radial und
axial derart, dass nur die Abdeckung 30 in Kontakt mit
dem Außenring 14 steht. Dies hilft, die Dichtung 20 in
geeigneter Weise in Position innerhalb der Ausnehmung 24 durch
pressende Montage und durch Reibung zu halten.
-
Der
innere Dichtbereich 34 besitzt einen Ringbereich 36,
der im Querschnitt eine Form besitzt, die im Allgemeinen in der
Form eines axial nach außen orientierten V gekrümmt
ist. Von dem Ringbereich 36 gehen eine Innenlippe 38,
die axial auf der Seite der Wälzkörper 18 liegt,
und eine sich nach außen erstreckende Außenlippe 40 aus.
-
Der
Ringbereich 36 besitzt einen ersten geneigten Bereich 36a,
der sich radial in Richtung der Innenseite des Wälzlagers 10 in
die Richtung der Wälzkörper 18 und fortgesetzt
zu einer Kante kleineren Durchmessers in Richtung der Innenseite
durch einen im Wesentlichen radialen Bereich 36b erstreckt,
der selbst durch einen zweiten geneigten Bereich 36 fortgesetzt
ist, der sich radial nach innen und axial in die Richtung entgegengesetzt
zu dem ersten geneigten Bereich erstreckt, d. h. auf die den Wälzkörpern 18 abgewandte
Seite. Dies ergibt die V-Form. In anderen Worten, bilden der erste
geneigte Bereich 36a, der radiale Bereich 36b,
der zweite geneigte Bereich 36c und die Lippe 40 eine
Ausnehmung, die zur Außenseite des Wälzlagers
ausgerichtet ist und einen Strömungsabweiser ausbildet,
um den möglichen Eintritt einer Flüssigkeit in
eine Kammer 46 der Dichtung zu reduzieren, allgemeiner
in das Innere des Wälzlagers. Der Ringbereich 36 und genauer
der geneigte Bereich 36a erstreckt sich bis nahe des freien
Endes kleinen Durchmessers des verstärkenden Gestells 28,
während er radial nach innen versetzt ist.
-
Die
ringförmige Innenlippe 38 erweitert den Ringbereich 36 und
insbesondere den zweiten geneigten Bereich 36c radial nach
Innen in die Richtung der äußeren zylindrischen
Fläche 16b des Innenrings 16, um einen
engen Spalt 42 mit dieser Fläche zu bilden. Die
ringförmige Außenlippe 40 erstreckt sich
ihrerseits axial von dem freien Ende kleinen Durchmessers des Ringbereiches 36 nach
Außen, genauer von dem zweiten geneigten Bereich 36c,
und bildet einen engen Spalt 44 mit der Außenfläche 16b des
Rings 16. Der Durchmesser der Innen lippe 38 und
der Außenlippe 40 ist im Wesentlichen gleich.
Sie beschränken axial mit dem zweiten geneigten Bereich 36 eine axial
ringförmige Kammer 46, die mit Vorteil mit Schmiermittel
befüllt werden kann, wie z. B. Fett. Die Kammer 46 ist
radial durch die Lippen, durch den zweiten geneigten Bereich 36c und
den radial weisenden Bereich der axialen Außenfläche 16b begrenzt.
-
Der
Dichtbereich
34 besitzt auch eine Abdeckung oder einen Überzug
48,
der eine Außenfläche des Ringbereiches
36 oder
der axialen äußeren Lippe
40 abdeckt.
Die Beschichtung
48 besteht vorzugsweise aus einem Material,
das sich unter der Wirkung von Wasser ausdehnen kann, das ein Anschwellen des
Volumens des genannten expansionsfähigen Materials bewirkt,
beispielsweise eines Synthetikkautschuks mit der Zugabe von hydrophilen
Komponenten, wie z. B. ein Polyvenylalkohol oder ein Polyoxyethylen.
Für weitere Details zu einem solchen Überzug ist
es möglich, beispielsweise auf das Dokument
JP-A-60192167 und das Dokument
GB-A-2273537 zu
verweisen.
-
Im
Betrieb bilden die innere radiale Lippe 38 und die äußere
axiale Lippe 40 der Dichtung 20 mit dem inneren
Ring 16 Abdichtungen durch enge Spalte 42, 44.
Die Gesamtabdichtung des dynamischen Dichtbereiches 34 wird
auch durch das in der Kammer 46 in der Form eines auf dem
Kopf stehenden V vorhandene Schmiermittel gesteigert, die einen
abgedichteten Kranz bildet. In diesem Betriebszustand ist die Reibung
an dem dynamischen Dichtbereich 34 der Dichtung 20 extrem
schwach. Selbstverständlich wäre es als Variante
möglich, einen leichten Kontakt zwischen dem Innenring
und wenigstens den Lippen 38, 40 vorzusehen.
-
Um
die Ausbildung und Beibehaltung dieses Kranzes aus Schmiermittel
in der Kammer 46 zu fördern, können die
Innenflächen der Lippen 38, 40 vorzugsweise
mit einem oleophoben Material überzogen sein, so dass sich
das Fett nicht durch Anhaften an diesen Flächen ansammeln
kann, sondern im Gegenteil in Richtung der Kammer 46 gleiten
kann.
-
Wenn
das Wälzlager 10 Fluidstrahlen, insbesondere aus
Wasser, ausgesetzt ist, bewirkt der Kontakt des Wassers auf dem
reaktiven Überzug 48 einen Anstieg des Volumens
dieses Überzuges. Dies führt dann zu einem erhöhten
Krümmungsradius des Ringbereiches 36 und insbesondere
einer lokalen Deformation an der Lippe 40, die sich axial
und radial in Richtung der Innenseite des Wälzlagers 10 bewegt,
bis sie in Kontakt gegen die Außenfläche 16b des
Innenrings 16 gelangt, wie in 3 dargestellt. Gleichzeitig
sorgt der erhöhte Krümmungsradius des Ringbereiches 36 dafür,
dass sich die Innenlippe 38 radial weg in Richtung der
Außenseite relativ zu der Außenfläche 16b bewegt.
Mit anderen Worten bewegt sich die Lippe 40 relativ zu
der Lippe 38 und relativ zu der zylindrischen Außenfläche 16b.
-
Mit
anderen Worten, wenn die Dichtung 20 Wasserstrahlen ausgesetzt
ist, erhöht sich die Radialabmessung des engen Spaltes 42,
wobei die Lippe ihrerseits dazu kommt, unmittelbar an der äußeren Axialfläche 16b des
Ringes 16 zu reiben. Die Abdichtung wird dadurch an der
Außenlippe 40 verstärkt, um mögliche
Infiltrationen in das Wälzlager 10 zu begrenzen.
-
Sobald
die Wasserstrahlen aufhören, nimmt die Lippe 40 und
allgemeiner der Dichtbereich 34 schrittweise wieder seine
ursprüngliche Form unter der Wirkung des reduzierten Volumens der
Beschichtung 48 an, so dass man wiederum einen engen Spalt 44 zwischen
der Lippe und dem Innenring 16 erhält. Es versteht
sich selbstverständlich, dass die Dichtung 22 im
Hinblick auf ihren Aufbau und ihre Wirkweise ähnlich der
Dichtung 20 ist.
-
In
der erörterten beispielhaften Ausführungsform
kann sich der Überzug 48 ausdehnen, wenn er in
Kontakt mit Wasser gelangt. Selbstverständlich ist es möglich,
die Natur des eingesetzten Materiales für den Überzug 48 entsprechend
der Art von Fluid anzupassen, für welches es gewünscht
ist, einen erhöhten Krümmungsradius des Ringbereiches 36 und eine
Deformation der Lippe 40 zu erhalten, bis diese in Kontakt
mit dem Innenring 16 gelangt.
-
Bei
dieser Ausführungsform besitzt der Dichtbereich 34 einen Überzug 48,
der gesondert von dem Dichtelement 30 ist. Als eine Variante
könnte aber das gesamte Dichtelement 30 aus einem
Material hergestellt sein, das sich unter der Wirkung von Wasser
oder einem anderen Fluid ausdehnen kann, wobei die Deformation der
Außenlippe 40 dank des Umstandes erreicht wird,
dass nur eine Seite der Dichtung 20 den Strahlen ausgesetzt
ist und dass sich als Ergebnis das Dichtelement 30 nur
auf der Außenseite der Dichtung 20 ausdehnt, was
den Zuwachs des Krümmungsradius des Ringbereiches 36, von
welchem die Lippe 40 hervorgeht, bewirkt.
-
In
der in 4 gezeigten abgewandelten Ausführungsform,
bei welcher identische Elemente dieselben Bezugszeichen tragen,
besitzt die Dichtung 20 an der Innenlippe 38 Löcher
oder Aussparungen 50, die zum Erleichtern des Durchtritts
des innerhalb des Wälzlagers 10 befindlichen Fettes
zu der Kammer 46 vorgesehen sind. Die Aussparungen 50 können
relativ zueinander gleichmäßig beabstandet in
der Umfangsrichtung liegen, um eine gleichmäßige Befüllung
der Kammer 46 zu erreichen. Selbstverständlich
besitzt die Dichtung 22 ähnliche Aussparungen
(ohne Bezugszeichen). Als Variante wäre es auch möglich,
die Kammer zu befüllen, bevor die Dichtung 20 eingebaut
wird.
-
Die
in 5 dargestellte abgewandelte Ausführungsform,
bei welcher identische Elemente die gleichen Bezugszeichen tragen,
unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Ausführungsform
darin, dass die Dichtbereiche 32, 34 an der inneren
Umfangskante bzw. der äußeren Umfangskante der Dichtung 20 ausgebildet
sind.
-
Die
zuvor beschriebenen Ausführungsformen können selbstverständlich
ohne Unterschied mit einem der beiden Ringe rotierend eingesetzt
werden, während der andere Ring feststehend oder ebenfalls rotierend
ist.
-
Mittels
der Erfindung werden die Energieverluste durch Reibung durch Anpassen
der Art des Kontaktes beträchtlich reduziert, der zwischen
der Außenlippe der Lagerfläche und dem zugehörigen Ring
in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen des Wälzlagers
vorherrscht. Dies begrenzt dadurch die Phasen, während
welcher die Außenlippe in Kontakt mit der Lagerfläche
des Rings steht, um den Verschleiß der Dichtung zu begrenzen.
-
Bei
den zuvor beschriebenen exemplarischen Ausführungsformen
werden die Dichtungen in Wälzlagern eingesetzt. Es versteht
sich jedoch, dass es auch möglich ist, ohne von dem Kontext
der Erfindung abzuweichen, solche Dichtungen in anderen An wendungen
einzusetzen, in dem sie zwischen zwei Elementen montiert werden,
die relativ zueinander rotieren können.
-
Zusammenfassung
-
Dichtung,
die zur Montage zwischen zwei relativ zueinander drehbaren Elementen
(14, 16), insbesondere Ringen eines Wälzlagers
ausgebildet ist, wobei die Dichtung Dichtbereiche (32, 34)
aufweist, die geeignet sind, eine dynamische Dichtung mit einem
der beiden Elemente (16) und eine statische Dichtung mit
dem anderen Element (14) anzuwenden. Der dynamische Dichtbereich
(34) weist wenigstens erste und zweite Lippen (38, 40)
auf, die eine Ringkammer (46) begrenzen, die mit Schmiermittel befüllbar
ist, wobei die Dichtung derart ausgebildet ist, dass sie während
des Kontaktes eines Fluids mit wenigstens dem dynamischen Dichtbereich
(34) eine Bewegung einer der Lippen wenigstens in der Radialrichtung
in die Richtung des zugeordneten Elements (16) erlaubt,
um einen Kontakt mit diesem Element zu erhalten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4844485 [0004]
- - JP 60192167 A [0043]
- - GB 2273537 A [0043]