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HINTERGRUND
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1. Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Nanotechnologie. Insbesondere bezieht
sich die Erfindung auf ein heterokristallines Halbleiterbauelement
und ein Integrieren einer einkristallinen Halbleiternanostruktur
mit einer nicht-einkristallinen Halbleiterschicht des Halbleiterbauelements.
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2. Beschreibung der verwandten
Technik
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Historisch
betrachtet umfassen Hochleistungs-Halbleiterbauelemente, vor allem
diejenigen mit pn-Übergängen, Einkristalle
aus einem oder mehreren Halbleitermaterialien. Unter anderem eliminiert
eine Verwendung derartiger einkristalliner Materialien für Halbleiterbauelemente
im Wesentlichen die Streuung von geladenen Trägern (z. B. Löchern und
Elektronen) an Korngrenzen, die bei nicht-einkristallinen Halbleitermaterialien
wie z. B. polykristallinen Halbleitermaterialien vorliegt. Eine derartige
Streuung verringert die Driftbeweglichkeit und die Diffusion von
geladenen Trägern
auf nachteilige Weise und führt
zu einer schlechteren Leistungsfähigkeit
(z. B. einem erhöhten
Widerstandswert) von Bauelementen, z. B. Transistoren und Solarzellen. Auch
wenn verschiedene Halbleitermaterialien zusammen bei einem einzigen
Bauelement verwendet würden,
beispielsweise bei einem Heterostruktur- oder Heteroübergang-Bauelement,
werden einkristalline Halbleitermaterialien allgemein auf der Basis ihrer
jeweiligen Gitterstrukturen ausgewählt, um zu gewährleisten,
dass die verwirklichte Struktur insgesamt eine im Wesentlichen einkristalline
Struktur ist. Desgleichen werden Nanostrukturen, die Nanodrähte und
Nanopunkte umfassen, jedoch nicht auf diese beschränkt sind, üblicherweise
aus einkristallinen Substraten einer Keimbildung unterzogen und
wachsen gelassen, teilweise um sich die einheitliche Beschaffenheit
des Gitters derartiger Substrate zunutze zu machen, das erforderliche
kristallographische Informationen liefert, damit die Nanostrukturen
als Einkristalle wachsen gelassen werden.
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Vor
relativ kurzer Zeit begannen amorphe und andere im Wesentlichen
nicht-einkristalline Halbleitermaterialien Aufmerksamkeit zu erregen,
insbesondere bei Solarzellenanwendungen. Wenn sie auch die mit mehreren
Korngrenzen verbundenen Nachteile aufweisen, können derartige nicht-einkristalline
Halbleitermaterialien beträchtlich
preiswerter in der Herstellung sein als ihre einkristallinen Gegenspieler.
Bei vielen Anwendungen überwiegen
die geringeren Kosten der Herstellung des Halbleiterbauelements
aus nicht-einkristallinen
Materialien jeglichen Verlust an Leistungsfähigkeit, der sich eventuell ergibt.
Ferner kann eine Verwendung von nicht-einkristallinen Halbleitermaterialien
für Heterostrukturen die
möglichen
Kombinationen von Materialien, die verwendet werden können, erhöhen, da
eine Fehlanpassung der Gitter bei nicht-einkristallinen Halbleitern
von geringerer Bedeutung ist.
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Beispielsweise
wird üblicherweise
stark dotiertes polykristallines Silizium (Si) statt oder zusätzlich zu
Metall für
Leiterbahnen bei integrierten Schaltungen verwendet, wobei die starke
Dotierung den erhöhten
spezifischen Widerstand, der mit einer Trägerstreuung von den mehreren
Korngrenzen verbunden ist, im Wesentlichen überwindet. Desgleichen wird
polykristallines Si üblicherweise
in Solarzellen verwendet, wo seine relativ niedrigeren Kosten die Abnahme
der Leistungsfähigkeit,
die mit der Beschaffenheit des polykristallinen Materials verbunden ist, überwiegt.
Amorphes Halbleitermaterial findet desgleichen Anwendung bei Solarzellen
und bei Dünnfilmtransistoren
(TFTs – thin
film transistors) für diverse
optische Anzeigeanwendungen, bei denen die Kosten allgemein vor
Leistungsfähigkeitsbelangen
rangieren. Ungünstigerweise
ist die Fähigkeit, nicht-einkristalline
Halbleitermaterialien effektiv mit einkristallinen Halbleitermaterialien
zu kombinieren, um übergangsbasierte
Halbleiterbauelemente und Heterostruktur- oder Heteroübergang-Bauelemente zu verwirklichen,
bisher teilweise auf Grund der störenden Auswirkungen, die ein
Zusammenfügen
einer einkristallinen Schicht mit einer nicht-einkristallinen Schicht
auf die physischen Eigenschaften der einkristallinen Schicht hat,
allgemein von wenig Erfolg gekrönt.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist ein heterokristallines Halbleiterbauelement
vorgesehen. Das heterokristalline Halbleiterbauelement umfasst eine erste
Schicht eines ersten Halbleitermaterials, das eine nicht-einkristalline
Struktur aufweist. Das heterokristalline Halbleiterbauelement umfasst
ferner eine Nanostrukturschicht, die eine Nanostruktur aufweist.
Die Nanostruktur ist ein Halbleitermaterial, das eine einkristalline
Struktur aufweist. Die Nanostruktur bildet eine Einheit mit einem
Kristalliten in der ersten Schicht.
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Bei
anderen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist ein heterokristallines Halbleiterbauelement
vorgesehen. Das heterokristalline Halbleiterbauelement umfasst eine
erste Schicht eines ersten nicht-einkristallinen Halbleitermaterials, das
einen ersten Energiebandabstand aufweist; und eine zweite Schicht
eines zweiten nicht-einkristallinen Halbleitermaterials, das einen
zweiten Energiebandabstand aufweist. Das heterokristalline Halbleiterbauelement
umfasst ferner eine Nanostrukturschicht, die Nanostrukturen eines
einkristallinen Halbleitermaterials umfasst, das einen dritten Energiebandabstand
aufweist. Eine Nanostruktur der Nanostrukturschicht bildet eine
Einheit mit einem Kristalliten in der ersten Schicht oder der zweiten
Schicht. Die Nanostrukturschicht befindet sich zwischen der ersten
Schicht und der zweiten Schicht. Das heterokristalline Halbleiterbauelement
umfasst ferner separate elektrische Kontakte mit der ersten Schicht
und der zweiten Schicht. Die Nanostrukturen sind für die separaten
elektrischen Kontakte elektrisch zugänglich.
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Bei
anderen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen eines
heterokristallinen Halbleiterbauelements vorgesehen. Das Herstellungsverfahren
umfasst ein Bilden einer ersten Schicht eines nicht-einkristallinen Halbleitermaterials
auf einer Oberfläche
eines Substrats. Das Herstellungsverfahren umfasst ferner ein Wachsenlassen
einer Nanostruktur eines einkristallinen Halbleitermaterials aus
einem Kristalliten in der ersten Schicht derart, dass die Nanostruktur
mit dem Kristalliten eine Einheit bildet.
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Bestimmte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung weisen andere Merkmale auf, die entweder
zusätzlich
zu den oben beschriebenen Merkmalen und/oder statt derselben vorliegen.
Diese und andere Merkmale mancher Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen
ausführlich beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
verschiedenen Merkmale von Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung sind unter Bezugnahme auf die folgende
ausführliche
Beschreibung eventuell besser verständlich, die in Verbindung mit
den beiliegenden Zeichnungen zu sehen ist, wobei gleiche Bezugszeichen
gleiche strukturelle Elemente bezeichnen und bei denen:
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1A–1B Seitenansichten
eines heterokristallinen Halbleiterbauelements gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen.
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2A–2B Seitenansichten
eines heterokristallinen Halbleiterbauelements gemäß verschiedenen
anderen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen.
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3 eine
Seitenansicht eines heterokristallinen Halbleiterbauelements, das
ferner ein Kapselungsmaterial umfasst, gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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4A–4B vergrößerte Ansichten
von exemplarischen pn-Übergängen in
einem heterokristallinen Halbleiterbauelement gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen.
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4C–4G vergrößerte Ansichten
von exemplarischen pn-Übergängen in
einem Teil des heterokristallinen Halbleiterbauelements der 2B gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung veranschaulichen.
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5A eine
Seitenansicht des heterokristallinen Halbleiterbauelements der 1A,
das ferner elektrische Kontakte umfasst, gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht
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5B eine
Seitenansicht des heterokristallinen Halbleiterbauelements der 2A,
das ferner elektrische Kontakte umfasst, gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht
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5C eine
Seitenansicht eines heterokristallinen Halbleiterbauelements gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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6 ein
Flussdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines heterokristallinen
Halbleiterbauelements gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung ermöglichen
und liefern ein heterokristallines Halbleiterbauelement. Ein heterokristallines
Halbleiterbauelement ist hierin als Halbleiterbauelement definiert,
das eine Schicht aus nicht-einkristallinem Material und eine Nanostrukturschicht,
die eine einkristalline Nanostruktur aufweist, die mit der Schicht
aus nicht-einkristallinem Material eine Einheit bildet (d. h. aus
demselben als Keim gebildet und wachsen gelassen wurde), umfasst.
Insbesondere sind einzelne Nanostrukturen innerhalb der Nanostrukturschicht
einer atomaren Nahordnung der Schicht aus nicht-einkristallinem Material zugeordnet.
Kristallographische Informationen, die mit der atomaren Nahordnung
zusammenhängen,
werden während
des Wachstums der Nanostruktur an die Nanostruktur übertragen.
Die eine Einheit bildende Kristall/Struktur-Verbindung an der Grenzfläche zwischen
der Schicht aus nicht-einkristallinem Material und der Schicht aus
der einkristallinen Halbleiternanostruktur ermöglicht eine Verwendung der
Grenzfläche
für eine
Vielzahl von auf einen Halbleiterübergang bezogenen Anwendungen, einschließlich optoelektronischer
Bauelemente (z. B. Photodetektoren, LEDs, Laser und Solarzellen)
und elektronischer Bauelemente (Tunneldioden und -transistoren),
jedoch nicht beschränkt
auf diese.
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Gemäß manchen
Ausführungsbeispielen umfasst
das heterokristalline Halbleiterbauelement einen Halbleiterübergang,
der durch selektives Dotieren in oder zwischen den Schichten bereitgestellt wird.
Beispielsweise kann ein pn-Übergang
gebildet werden, wenn die Nanostrukturschicht mit einem Dotierungsmittel
vom n-Typ dotiert ist und die Schicht aus nicht-einkristallinem
Material ein Halbleitermaterial ist, das mit einem Dotierungsmittel
vom p-Typ dotiert ist. Bei einem anderen Beispiel ist ein pn-Übergang
gänzlich
in der Nanostrukturschicht gebildet. Bei anderen Ausführungsbeispielen
ist zwischen einer p-Region
und einer n-Region eine intrinsische Schicht gebildet, um in dem
heterokristallinen Halbleiterbauelement einen pin-Übergang
zu ergeben. Beispielsweise kann ein Teil der Nanostrukturschicht n-dotiert
sein, während
ein anderer Teil derselben im Wesentlichen undotiert (z. B. intrinsisch)
ist und die nicht-einkristalline Halbleiterschicht p-dotiert ist.
Bei anderen Ausführungsbeispielen
sind in oder zwischen der bzw. den Nanostrukturschicht(en) und der bzw.
den nicht-einkristallinen Halbleiterschicht(en) mehrere pn-Übergänge, pin-Übergänge und Kombinationen derselben
gebildet, wie nachstehend aus führlicher
erörtert
wird. Der Einfachheit der Erörterung
halber und nicht zum Zwecke einer Einschränkung bedeutet der Begriff „pn-Übergang” hierin
entweder den pn-Übergang
oder den pin-Übergang
oder beide, es sei denn, zum richtigen Verständnis ist eine explizite Unterscheidung
notwendig.
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Gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
kann das heterokristalline Halbleiterbauelement ferner ein Heterostruktur-
oder Heteroübergang-Halbleiterbauelement
umfassen. Beispielsweise werden Halbleitermaterialien, die verschiedene Bandabstände aufweisen,
eingesetzt, um die Nanostrukturschicht bzw. die nicht-einkristalline
Halbleiterschicht mancher Ausführungsbeispiele
von heterokristallinen Halbleiterbauelementen der vorliegenden Erfindung
zu verwirklichen. Das heterokristalline Halbleiterbauelement, das
derartige unterschiedliche Materialien umfasst, wird als heterokristallines
Heterostruktur-Halbleiterbauelement
bezeichnet.
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Hierin
ist ein nicht-einkristallines Material dahin gehend definiert, dass
es eine atomare Nahordnung aufweist, und dass dem Material als solches eine
atomare Fernordnung fehlt. Im Gegensatz dazu weist ein einkristallines
Halbleitermaterial, wie es hierin verwendet wird, ein Kristallgitter
auf, das im Mikrometermaßstab
im Wesentlichen kontinuierlich ist, wie es allgemein für einen
Einkristall definiert ist. Bei manchen Ausführungsbeispielen erstreckt
sich die atomare Nahordnung in einem Bereich von 1 Nanometer bis
etwa 100 Mikrons. Die atomare Nahordnung manifestiert sich als mehrere
kleine Regionen eines kristallinen Materials oder von Kristalliten,
die innerhalb des und allgemein in dem gesamten nicht-einkristallinen
Material dispergiert sind. Die Regionen von Kristalliten können von
Clustern einzelner Kristalliten bis zu gesonderten einzelnen Kristalliten reichen.
Somit umfasst das nicht-einkristalline Material mehrere Kristalliten,
die in einer nicht-einkristallinen
Matrix vergraben sind. Die Kristallite in dem nicht-einkristallinen
Material definieren im Wesentlichen die atomare Nahordnung.
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Der
Begriff „heterokristallin” ist hierin
als Struktur definiert, die zumindest zwei verschiedene Arten von
Strukturphasen aufweist. Insbesondere umfasst eine heterokristalline
Struktur hierin zumindest ein nicht-einkristallines Material, das
Kristallite aufweist, und ein einkristallines Material, das mit
einem Kristalliten des nicht-einkristallinen Materials eine Einheit
bildet.
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Bezüglich der
verschiedenen Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung liefert das nicht-einkristalline Material,
das eine atomare Nahordnung aufweist, eine Schablone für eine Keimbildung
und ein Wachstum einer einkristallinen Halbleiterstruktur im Nanometermaßstab (d.
h. „Nanostruktur”). Insbesondere
liefert ein Kristallit der Schicht aus nicht- einkristallinem Material eine Keimbildungsstelle für ein Wachstum
einer Nanostruktur. Die Keimbildungsstelle umfasst in ihrem Umfang
ein Wachsenlassen einer oder mehrerer Nanostrukturen entweder aus
einem einzelnen Kristalliten oder aus einem Aggregat oder Cluster
von Kristalliten, je nach der Größe der Kristalliten.
Falls beispielsweise die Größe eines
einzelnen Kristalliten im Vergleich zu der Größe einer Nanostruktur „groß” ist, kann
aus dem einzelnen Kristalliten mehr als eine Nanostruktur wachsen. Falls
dagegen die Größe eines
einzelnen Kristalliten im Vergleich zu der Größe der Nanostruktur „klein” ist, aber
viele derartiger Kristallite sich anhäufen, um einen großen Kristallitenbereich
zu bilden, dann kann bzw. können
aus einer derartigen Gruppe von Kristalliten eine einzelne Nanostruktur
oder sogar mehrere Nanostrukturen wachsen. Gemäß der Verwendung hierin bedeutet
der Begriff „Kristallit” für die Zwecke der
verschiedenen Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung eine Bandbreite von Kristalliten von
einem einzelnen Kristallit bis zu einer Gruppe von Kristalliten,
die sich angehäuft
haben. Die gewachsene Nanostruktur bildet dort, wo die Nanostruktur
entsprechend mit dem Kristalliten verbunden ist, eine Grenzfläche mit
dem Kristalliten. Als solches spricht man davon, dass die Nanostruktur
mit einem Kristalliten des nicht-einkristallinen Materials eine Einheit
bildet.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
sind die Halbleiternanostrukturen Nanodrähte. Ein Nanodraht ist eine
einzelne, quasi eindimensionale einkristalline Struktur im Nanomaßstab, die üblicherweise
so charakterisiert ist, dass sie zwei räumliche Abmessungen oder Richtungen
aufweist, die viel geringer sind als eine dritte räumliche
Abmessung oder Richtung. Das Vorhandensein der dritten, größeren Abmessung
in Nanodrähten
ermöglicht
Elektronenwellenfunktionen entlang dieser Abmessung, während in
den anderen beiden räumlichen
Abmessungen Leitung quantisiert wird. Ein Nanodraht kann als Nanowhisker
oder Nanonadel bezeichnet werden. Gemäß der Verwendung hierin ist
der Begriff Nanodraht als einkristalline Halbleiterstruktur im Nanomaßstab definiert,
wie oben beschrieben ist, die eine axiale Länge (als Haupt- oder dritte
räumliche
Abmessung), gegenüberliegende
Enden und einen massiven Kern aufweist. Bei manchen Ausführungsbeispielen
ist die Nanostruktur eine Nanoröhre,
die so charakterisiert ist, dass sie zwei räumliche Abmessungen oder Richtungen
aufweist, die viel geringer sind als eine dritte räumliche
Abmessung oder Richtung. Eine Nanoröhre ist als eine einkristalline
Halbleiterstruktur im Nanomaßstab
definiert, die eine axiale Länge
(als Haupt- oder dritte räumliche
Abmessung), gegenüberliegende
Enden und, im Gegensatz zu einem Nanodraht, einen hohlen Kern aufweist.
Bei anderen Ausführungsbeispielen
ist die Nanostruktur ein Nanopunkt (d. h. ein Quantenpunkt (QD – quantum
dot)). Ein Nanopunkt ist eine einkristalline, quasi null-dimensionale
Halbleiternanostruktur, die in allen drei räumlichen Abmessungen oder Richtungen
im Nanometermaßstab
(d. h. Nanomaßstab)
vorliegt, und Elektronenwellenfunktionen in dem Nanopunkt sind in
allen drei räumlichen
Abmessungen quantisiert.
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Jede
der oben erwähnten
Nanostrukturen kann gemäß den verschiedenen
Ausführungsbeispielen
hierin aus nicht-einkristallinen Materialien, die eine atomare Nahordnung
aufweisen, d. h. der Schicht aus nicht-einkristallinem Material,
einer Keimbildung unterzogen und wachsen gelassen werden. Als solches
sind eine große
Vielzahl an Materialien verfügbar,
um die Ausführungsbeispiele
des heterokristallinen Halbleiterbauelements der vorliegenden Erfindung
herzustellen. Die große
Vielzahl an verfügbaren
nicht-einkristallinen Materialien kann eine Überfülle an potentiellen Bauelementanwendungen
liefern. Beispielsweise umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement
gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen
hierin eine Solarzelle, einen Laser, einen Photodetektor, eine Licht
emittierende Diode (LED – light
emitting diode), einen Transistor und eine Diode, ist aber nicht
hierauf beschränkt.
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Zusätzlich kann
eine Verwendung einer großen
Vielzahl an nicht-einkristallinen Halbleitermaterialien dem heterokristallinen
Halbleiterbauelement gemäß manchen
Ausführungsbeispielen
Kosten- und Herstellungsvorteile sowie Leistungsfähigkeitsvorteile
bescheren. Beispielsweise kann gemäß manchen Ausführungsbeispielen
ein Solarzellenbauelement, das unter Verwendung von nicht-einkristallinen
Halbleitermaterialien hergestellt werden kann, einfach auf Grund
der Tatsache, dass teure Einkristall-Substrate nicht notwendig sind,
und auf Grund einer größeren Bandbreite
an Materialien, die für
Solarzellenstrukturen zur Verfügung
stehen, im Vergleich zu herkömmlichen,
auf einkristallinem Silizium beruhenden Solarzellen entweder kosteneffektiver
in der Herstellung sein und/oder effizienter sein. Material- und
relevante Herstellungskosten für
nicht-einkristalline Halbleitermaterialien sind allgemein niedriger
als für
einkristalline Halbleitermaterialien. Überdies kann die größere Vielfalt
dieser verfügbaren
Materialien eine Energieumwandlung von mehr als dem Sonnenspektrum
als bisher verfügbar
war liefern, was gemäß manchen
Ausführungsbeispielen
die Solarzelleneffizienz verbessern kann. Außerdem sehen manche der Ausführungsbeispiele
heterokristalliner Halbleiterbauelemente der vorliegenden Erfindung
einen kleineren oder kompakteren Aufbau vor.
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Für die Zwecke
der verschiedenen Ausführungsbeispiele
hierin soll der Artikel „ein”, „eine” oder „einer” seine
auf dem Gebiet der Patente übliche
Bedeutung haben, nämlich „ein(e,
er) oder mehrere”. Beispielsweise
bedeutet „eine
Nanostruktur” „eine oder
mehrere Nanostrukturen”,
und als solches bedeutet „die
Nanostruktur” hierin „die Nanostruktur(en)”. Überdies
bedeutet „ein
Kristallit” „ein oder mehrere
Kristallite” und
umfasst in seinem Schutzumfang „eine Gruppe von Kristalliten”, wie oben
definiert wurde. Es ist irrelevant, ob eine bestimmte Schicht hierin
als auf einer oberen oder Oberseite, einer unteren oder Unterseite
oder auf einer linken Seite oder einer rechten Seite anderer Schichten des
heterokristallinen Halbleiterbauelements befindlich beschrieben
ist. Deshalb soll jegliche Bezugnahme hierin auf „oben”, „unten”, „obere”, „untere”, „links” oder rechts” bezüglich der
Schichten hierin keine Einschränkung
darstellen. Hierin beschriebene Beispiele sind lediglich zu Veranschaulichungszwecken
und nicht im Sinne einer Einschränkung
angegeben.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung ist ein heterokristallines Halbleiterbauelement
vorgesehen. 1A und 1B veranschaulichen
Seitenansichten eines heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung. Das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 umfasst
eine erste Schicht 110, die ein erstes nicht-einkristallines
Halbleitermaterial ist. Das erste nicht-einkristalline Halbleitermaterial
der ersten Schicht 110 umfasst Kristallite 112.
Bei manchen Ausführungsbeispielen
liegen die verschiedenen Kristallite 112 größenmäßig zwischen
1 nm und etwa 100 Mikrons. Benachbarte Kristallite 112 in
der ersten Schicht 110 weisen gemäß manchen Ausführungsbeispielen
jeweilige Gitter auf, die in Bezug aufeinander im Wesentlichen willkürlich orientiert
sind. Ferner sind zu einer Oberfläche 114 der ersten
Schicht 110 benachbarte Kristallite 112 im Wesentlichen
willkürlich über die
Oberfläche 114 hinweg
angeordnet.
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Das
heterokristalline Halbleiterbauelement 100 umfasst ferner
eine Nanostrukturschicht 120. Die Nanostrukturschicht 120 umfasst
eine Nanostruktur 122, 124. Die Nanostruktur 122, 124 der
Nanostrukturschicht 120 ist ein einkristallines Halbleitermaterial.
Bei den 1A–1B ist
beispielhaft eine Mehrzahl der Nanostrukturen veranschaulicht. Wie
in 1A veranschaulicht ist, sind die Nanostrukturen außerdem entweder
Nanodrähte
oder Nanoröhren 122 oder
beides. Hiernach können
die Nanostrukturen 122 in 1A der
Einfachheit der Erörterung
halber und nicht im Sinne einer Einschränkung als lediglich „Nanodrähte 122” bezeichnet
werden. Bei 1B sind die Nanostrukturen als
Nanopunkte 124 veranschaulicht.
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Die
Nanostruktur 122, 124 bildet bei dem ersten nicht-einkristallinen
Halbleitermaterial der ersten Schicht 110 eine Einheit
mit einem Kristallit 112. Wie oben erörtert wurde, ist mit „bildet
eine Einheit mit” gemeint,
dass der Kristallit 112 der ersten Schicht 110 und
die einkristalline Nanostruktur 122, 124 dort,
wo das Gitter der Nanostruktur 112, 124 mit dem
Gitter des Kristalliten kohärent
ist, eine Grenzfläche
bilden. Der Kristallit 112 liefert eine Keimbildungsstelle
für das
epitaxiale Wachstum der einkristallinen Nanostruktur 122, 124 während der
Herstellung des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100.
Als solches ist die Nanostruktur 122, 124 zumindest
physisch mit dem Kristallit 112 der ersten Schicht 110 verankert. 1A veranschaulicht,
wie die Nanodrähte 122 an
einem ersten Ende des Nanodrahtes 122 mit den jeweiligen
Kristalliten 112 verankert sind, während ein zweites Ende des
Nanodrahtes 122, das dem ersten Ende gegenüberliegt,
frei ist.
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Da
die Kristallite 112 des nicht-einkristallinen Materials
in benachbarten Kristalliten 112 willkürlich orientierte Kristallgitter
aufweisen, ist außerdem
die Richtung des Nanostrukturwachstums im Wesentlichen willkürlich. 1A veranschaulicht
ferner beispielhaft die willkürlichen
Richtungen der Nanostrukturen 122. Ferner sind die Kristallite 112 in
der Oberfläche 114 der
ersten Schicht 110 willkürlich angeordnet, und nicht
alle Kristallite 112 in der Oberfläche 114 führen zu
einem Keimbildungswachstum einer Nanostruktur 122, 124.
Als solches ist ein Wachstum der Nanostruktur 122, 124 an
irgendeiner bestimmten Stelle auf der Oberfläche 114 der ersten
Schicht 110 ebenfalls im Wesentlichen willkürlich. 1A und 1B veranschaulichen
ferner beispielhaft die willkürlichen
Positionen der auf der Oberfläche 114 der
ersten Schicht 110 gewachsenen Nanostrukturen 122, 124.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 ferner
ein Substrat 130, wie in 1B veranschaulicht
ist. Das Substrat 130 ist in 1B zu
der ersten Schicht 110 benachbart und bietet der ersten
Schicht 110 einen mechanischen Halt. Bei manchen Ausführungsbeispielen
besteht die Funktion des Substrats 130 darin, der ersten
Schicht 110 einen mechanischen Halt zu bieten. Bei anderen
Ausführungsbeispielen
kann das Substrat 130 eine zusätzliche Funktionalität liefern,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich,
einer elektrischen Grenzfläche
zu dem heterokristallinen Halbleiterbauelement 100. Allgemein
sind als Substrat 130 für
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 der verschiedenen
Ausführungsbeispiele
hierin eine große
Bandbreite an Materialien sinnvoll.
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Beispielsweise
umfasst das Material des Substrats 130, ist jedoch nicht
beschränkt
auf, ein Glas, eine Keramik, Metall, einen Kunststoff, ein Polymer,
ein Dielektrikum und einen Halbleiter. Ein Halbleitersubstratmaterial
umfasst Materialien, die entweder keine kristallographische Struktur
(z. B. amorph), eine nicht-einkristalline Struktur (d. h. Kristallite
aufweisend) oder eine einkristalline Struktur aufweisen. Bei manchen
Ausführungsbeispielen
wird das Substratmaterial zumindest auf Grund seiner Fähigkeit,
Herstellungstemperaturen von oder oberhalb etwa 100 Grad Celsius
(°C) standzuhalten,
ausgewählt.
Bei verschiedenen Ausführungsbeispielen kann
das Substrat 130 je nach spezifischen Anwendungen des heterokristallinen
Halbleiterbauelements 100 starr, halbstarr oder elastisch
sein. Überdies kann
das Substrat 130 je nach verschiedenen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung für elektromagnetische
Strahlung im sichtbaren, ultravioletten (UV-) und/oder Infrarot-(IR-)Spektrum
undurchlässig,
transparent und halbtransparent sein.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 ferner
eine zweite Schicht 140, die ein zweites nicht-einkristallines
Halbleitermaterial ist. 2A–2B veranschaulichen
ein heterokristallines Halbleiterbauelement 100 gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung. Gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
ist die zweite Schicht 140 derart angeordnet, dass die
Nanostrukturschicht 120 zwischen der ersten Schicht 110 und
der zweiten Schicht 140 angeordnet ist.
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Wie
in 2A veranschaulicht ist, ist die zweite Schicht 140 in
einer vertikal gestapelten Beziehung zu der Nanostrukturschicht 120 und
der ersten Schicht 110 angeordnet. In 2B wechselt
sich die zweite Schicht 140 mit der ersten Schicht 110 als gesonderte
Segmente auf dem Substrat 130 ab. Das Substrat 130 bietet
der zweiten Schicht 140 bei diesem Ausführungsbeispiel ferner zumindest
einen mechanischen Halt. Die Nanostrukturschicht 120 umfasst
die Nanostrukturen 122, die sich lateral zwischen vertikalen
Seitenwänden
benachbarter gesonderter Segmente der ersten Schicht 110 und
der zweiten Schicht 140 erstrecken. Beispielsweise bilden
die ersten Enden der Nanostrukturen 122 eine Einheit mit
jeweiligen Kristalliten 112 an der vertikalen Seitenwandoberfläche des
Segments der ersten Schicht 110. Die zweiten Enden der
Nanostrukturen 122 stehen in Kontakt mit dem benachbarten
Segment der zweiten Schicht 140. Zusätzlich oder alternativ dazu
bilden die ersten Enden mancher Nanostrukturen 122 eine
Einheit mit jeweiligen Kristalliten 112 an der vertikalen
Seitenwandoberfläche
des Segments der zweiten Schicht 140. Die zweiten Enden
dieser Nanostrukturen 122 stehen in Kontakt mit dem Segment
der ersten Schicht 110.
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Ein
nicht-einkristallines Material umfasst, ist aber nicht beschränkt auf,
einen Isolator, einen Halbleiter, ein Metall und eine Metalllegierung.
Für die Zwecke
der verschiedenen Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung ist das hierin verwendete nicht-einkristalline Material
ein Halbleitermaterial. Bei manchen Ausführungsbeispielen können ein
Metallmaterial und/oder ein Metalllegierungsmaterial auf Grund ihres
nicht-isolierenden
Charakters (d. h. ein inhärenter
Nicht-Isolator oder inhärent
elektrisch leitfähig)
bei der vorliegenden Erfindung als nicht-einkristalline Schicht
verwendet werden, je nach der Bauelementanwendung.
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Die
nicht-einkristallinen Halbleitermaterialien der ersten Schicht 110 und
der zweiten Schicht 140 umfassen unabhängig voneinander, sind aber
nicht beschränkt
auf, Halbleiter der Gruppe IV, Verbindungshalbleiter aus der Gruppe
III-V sowie Verbindungshalbleiter aus der Gruppe II-VI. Als solches kann
das Halbleitermaterial der ersten Schicht 110 das selbe
sein wie das Halbleitermaterial der zweiten Schicht 140 oder
sich von demselben unterscheiden. Überdies kann die kristalline
Struktur der Kristallite in dem Halbleitermaterial der ersten Schicht 110 unabhängig dieselbe
sein wie die kristalline Struktur der Kristallite des Halbleitermaterials
der zweiten Schicht 140 oder sich von derselben unterscheiden.
Beispielsweise kann die erste Schicht 110 Silizium (Si)
in einem nicht-einkristallinen Film umfassen, während die zweite Schicht 140 Germanium
(Ge) oder Galliumarsenid (GaAs) in einem nicht-einkristallinen Film umfassen
kann. Bei einem anderen Beispiel kann die erste Schicht 110 einen
nicht-einkristallinen Film aus wasserstoffhaltigem Silizium (Si:H)
umfassen, während
die zweite Schicht 140 nicht-einkristallines Silizium (Si)
umfasst.
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Die
einkristallinen Halbleitermaterialien der Nanostrukturschicht 120 umfassen
ebenfalls unabhängig
voneinander, sind aber nicht beschränkt auf, Halbleiter der Gruppe
IV, Verbindungshalbleiter aus der Gruppe III-V und Verbindungshalbleiter
aus der Gruppe II-VI. Deshalb kann das Halbleitermaterial der Nanostrukturen
in der Nanostrukturschicht 120 dasselbe sein wie das Halbleitermaterial
entweder der ersten Schicht 110 und/oder der zweiten Schicht 140 oder
kann sich von demselben unterscheiden. Jedoch sind die Halbleiternanostrukturen
einkristallin, während
die erste Schicht 110 des Halbleiters und die zweite Schicht 140 des
Halbleiters unabhängig voneinander
beide nicht-einkristalline Schichten sind. Beispielsweise kann das
Halbleitermaterial der ersten Schicht 110, der Nanostrukturen 122 und,
falls vorhanden, der zweiten Schicht 140 jeweils Silizium sein.
Bei einem anderen Beispiel kann das Halbleitermaterial der ersten
Schicht 110 Si:H sein, das Halbleitermaterial der Nanostrukturen 122 kann
Indiumphosphid (InP) sein, und das Halbleitermaterial der zweiten
Schicht, falls vorhanden, kann Si sein.
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Einhergehend
mit einer Wahl der unabhängig
voneinander in der ersten Schicht 110 verwendeten Halbleitermaterialien
sind die Nanostrukturschicht 120 und die zweite Schicht 140 ein
jeweiliger Energiebandabstand der jeweiligen Schichten 110, 120, 140.
Bei manchen Ausführungsbeispielen
des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 unterscheidet
sich der Energiebandabstand der Nanostrukturschicht 120 von
dem Energiebandabstand der ersten Schicht 110 und/oder
der zweiten Schicht 140. Bei manchen Ausführungsbeispielen
unterscheidet sich der Energiebandabstand der ersten Schicht 110 von
dem Energiebandabstand der zweiten Schicht 140. Bei anderen
Ausführungsbeispielen
ist der Energiebandabstand der ersten Schicht 110 und der zweiten
Schicht 140 identisch. Durch eine Verwendung von Materialien
mit verschiedenen Energiebandabständen wird das heterokristalline
Halbleiterbauelement 100 zu einem Heterostrukturbauelement.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 gemäß der Veranschaulichung
in den 1A und 1B ist der
Energiebandabstand der Na nostrukturschicht 120 geringer
als der Energiebandabstand der ersten Schicht 110. Bei
anderen Ausführungsbeispielen
ist der Energiebandabstand der Nanostrukturschicht 120 größer als
der Energiebandabstand der ersten Schicht 110. Bei manchen
Ausführungsbeispielen des
heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 gemäß der Veranschaulichung
in den 2A–2B ist
der Energiebandabstand der Nanostrukturschicht 120 geringer
als der Energiebandabstand der ersten Schicht 110 und/oder
der zweiten Schicht 140. Bei anderen Ausführungsbeispielen
des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100, wie es
in den 2A–2B veranschaulicht
ist, ist der Energiebandabstand der Nanostrukturschicht 120 größer ist als
der Energiebandabstand der ersten Schicht 110 und/oder
der zweiten Schicht 140.
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Beispielsweise
kann der Energiebandabstand der Nanostrukturschicht 120 bei
einer Solarzellenanwendung, LED-Anwendung, Laseranwendung und/oder
Photodetektoranwendung geringer sein als der Energiebandabstand
sowohl der ersten als auch der zweiten Schicht 110, 140 (d.
h. eine „Hoch-Niedrig-Hoch”-Bandabstand-Heterostruktur)
des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100. Bei Solarzellenanwendungen
beispielsweise kann eine derartige Hoch-Niedrig-Hoch-Heterostruktur
die Leistungsfähigkeit
des Bauelements verbessern, indem sie eine spektrale Empfindlichkeit
der Solarzelle verbessert. Bei einem anderen Beispiel kann eine
Niedrig-Hoch-Niedrig-Bandabstand-Heterostruktur für Resonanztunnel-Dioden-Anwendungen
verwendet werden. Insbesondere kann der Energiebandabstand der Nanostrukturschicht 120 bei
derartigen Anwendungen größer sein
als der Energiebandabstand sowohl der ersten Schicht 110 als
auch der zweiten Schicht 140 (d. h. die „Niedrig-Hoch-Niedrig”-Bandabstand-Heterostruktur).
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Bei
manchen (nicht veranschaulichten) Ausführungsbeispielen kann das heterokristalline
Halbleiterbauelement 100 ferner eine andere Nanostrukturschicht
auf der zweiten Schicht 140 des Bauelements in 2A umfassen,
wobei die Nanostrukturen der Nanostrukturschicht 120 mit
Kristalliten in der zweiten Schicht 140 auf sehr ähnliche
Weise eine Einheit bilden, wie dies oben für die Nanostrukturen 122, 124 und
die erste Schicht 110 beschrieben wurde. Als solches fällt eine
Mehrschicht-Bauelementstruktur, die mehrere abwechselnde Schichten
aus nicht-einkristallinen Materialien und einkristallinen Halbleiternanostrukturen,
wie oben für
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 in 2A beschrieben
wurde, beispielsweise in einer vertikal gestapelten Beziehung umfasst,
in den Schutzumfang der verschiedenen Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung. Für
ein Bauelement mit mehreren lateral benachbarten Schichten sei beispielsweise auf
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 der 2B verwiesen.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst die Nanostrukturschicht 120 ferner ein Kapselungsmaterial,
in dem die Nanostrukturen 122, 124 eingebettet
sind. 3 veranschaulicht eine Seitenansicht des heterokristallinen
Halbleiterbauelements 100, das ferner ein Kapselungsmaterial 126 umfasst, gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die zweiten
Enden der Nanostrukturen 122 in dem Kapselungsmaterial 126 freiliegend,
um zu ermöglichen, das
die Nanostrukturen 122 mit der zweiten Schicht 140 Kontakt
treten. In 3 ist die zweite Schicht 140 derart
auf der Nanostrukturschicht 120 angeordnet, dass die zweiten
Enden der Nanostrukturen 122 selbst mit dem zweiten nicht-einkristallinen
Halbleitermaterial der zweiten Schicht 140 in Kontakt treten.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
ist das Kapselungsmaterial 126 ein Isolatormaterial, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
eines Oxids, eines Nitrids und/oder eines Carbids eines beliebigen der
oben aufgeführten
Halbleitermaterialien. Beispielsweise kann das Kapselungsmaterial 126 Siliziumdioxid,
Siliziumnitrid und/oder Siliziumcarbid sein. Bei anderen Ausführungsbeispielen
kann das Kapselungsmaterial 126 ein Oxid, ein Nitrid und/oder
ein Carbid eines Metalls, beispielsweise von Titan oder Gallium,
sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen ist
das Kapselungsmaterial 126 ein Isolatormaterial, das ein
Polymer umfasst, das Bauelementverarbeitungstemperaturen von mehr
als 100°C
standhalten kann, ist aber nicht hierauf beschränkt. Beispielsweise kann das
Polymerisolatormaterial Polyimid sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen
ist das Kapselungsmaterial 126 für elektromagnetische Strahlung im
sichtbaren, UV- und/oder IR-Spektrum transparent oder semitransparent.
Obwohl dies nicht in 2B veranschaulicht ist, kann
das in 2B veranschaulichte Ausführungsbeispiel
des heterokristallinen Bauelements 100 ferner ein derartiges
Kapselungsmaterial umfassen, das die sich seitlich erstreckenden
Nanostrukturen 122 einbettet.
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Gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
werden die erste Schicht 110, die zweite Schicht 140 und
die Nanostrukturen 122, 124 der Nanostrukturschicht 120 des
heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 mit einem
Dotierungsmaterial dotiert, um den jeweiligen Schichten oder Strukturen
ein gewisses Maß an
elektrischer Leitfähigkeit
zu verleihen. Bei manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 ferner
einen pn-Übergang.
Beispielsweise umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 bei
einer Solarzellen-, einer LED-, einer Laser- und/oder einer Photodetektoranwendung
einen pn-Übergang.
Bei anderen Beispielen umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 statt.
des pn-Übergangs oder
zusätzlich
zu demselben einen Schottky-Übergang.
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Die 4A–4B veranschaulichen
vergrößerte Ansichten
exemplarischer pn-Übergänge 150 bei
dem heterokristallinen Halbleiterbauelement 100 gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen der
vorliegenden Erfindung. 4A veranschaulicht einen
pn-Übergang 150 bei
dem heterokristallinen Halbleiterbauelement 100, der zwischen
der Nanostruktur 122 und der ersten Schicht 110 gebildet
ist, gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel umfasst die
erste Schicht beispielsweise ein Dotierungsmaterial vom p-Typ, und
die Nanostruktur 122 umfasst ein Dotierungsmaterial vom
n-Typ. 4B veranschaulicht einen in
der Nanostruktur 122 gebildeten pn-Übergang 150. Bei diesem
Ausführungsbeispiel umfasst
die erste Schicht 110 ein Dotierungsmaterial vom p-Typ,
und die Nanostruktur 122 umfasst sowohl ein Dotierungsmaterial
vom p-Typ als auch ein Dotierungsmaterial vom n-Typ in separaten
Regionen entlang der axialen Länge
der Nanostruktur 122. Eine zu dem ersten Ende benachbarte
erste Region der Nanostruktur 122 umfasst ein Dotierungsmaterial
vom p-Typ. Eine zu dem zweiten Ende benachbarte zweite Region der
Nanostruktur 122 umfasst ein Dotierungsmaterial vom n-Typ.
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Überdies
kann der Dotierungspegel in jeder Schicht identisch oder unterschiedlich
sein. Beispielsweise kann bei dem in 4B veranschaulichten
Ausführungsbeispiel
die erste Schicht 110 eine erste Quantität des Dotierungsmaterials
vom p-Typ umfassen, während
die erste Region der Nanostruktur 122 eine zweite Quantität des Dotierungsmittels vom
p-Typ umfassen kann,
die geringer ist als die erste Quantität, mit derselben identisch
ist oder größer ist
als dieselbe. Die Variation des Dotierungsmittelpegels kann beispielsweise
einen Dotierungsmittelgradienten ergeben. Bei einem anderen Beispiel einer
unterschiedlichen Dotierung kann die erste Schicht 110 stark
dotiert sein, um eine p+-Region zu ergeben, die in der ersten Schicht 110 einen
niedrigen spezifischen Widerstand liefert, während die p-dotierte Region der Nanostruktur 122 weniger
stark p-dotiert sein kann, um eine p-Region zu ergeben. Bei manchen
Ausführungsbeispielen
ist in dem Übergang 150 zwischen
der p- und der n-Dotierungsmittelregion
des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 eine intrinsische
(d. h. „i”-)Region
gebildet. 4B veranschaulicht ferner beispielhaft
eine intrinsische Region i in der Nanostruktur 122.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
ist der pn-Übergang 150 zwischen
der ersten Schicht 110 und der zweiten Schicht 140 des
heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 angeordnet. 4C–4G veranschaulichen
vergrößerte Ansichten
eines Teils des in 2B veranschaulichten heterokristallinen
Halbleiterbauelements 100, bei dem der pn-Übergang 150 in
verschiedenen Regionen zwischen der ersten Schicht 110 und
der zweiten Schicht 140 angeordnet ist, gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfin dung. In jeder der 4C–4G umfasst
beispielsweise die erste Schicht 110 ein p-Dotierungsmittel,
und die zweite Schicht 140 umfasst das n-Dotierungsmittel.
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Bei
dem in 4C veranschaulichten Ausführungsbeispiel
ist die Nanostruktur 122 der pn-Übergang 150 und umfasst
die intrinsische Region i. Bei dem in 4D veranschaulichten
Ausführungsbeispiel
umfasst eine zu der ersten Schicht 110 benachbarte erste
Region der Nanostruktur 122 ein Dotierungsmittel vom p-Typ,
während
eine zu der zweiten Schicht 140 benachbarte zweite Region
der Nanostruktur 122 ein Dotierungsmittel vom n-Typ umfasst. Der
pn-Übergang 150 ist
in der intrinsischen Region i zwischen der p-dotierten Region und der n-dotierten
Region der Nanostruktur 122 gebildet. Bei dem in 4E veranschaulichten
Ausführungsbeispiel
umfasst die zweite Region der Nanostruktur 122, die zu
der zweiten Schicht 140 benachbart ist, ein Dotierungsmittel
vom n-Typ, während die
zu der ersten Schicht 110 benachbarte erste Region die
intrinsische Region i des pin-Übergangs 150 ist. 4F veranschaulicht
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die erste Region der Nanostruktur 122, die zu der
ersten Schicht 110 benachbart ist, ein Dotierungsmittel
vom p-Typ umfasst, während
die zu der zweiten Schicht 140 benachbarte zweite Region
die intrinsische Region i des pin-Übergangs 150 ist.
Bei den 4E und 4F kann
zwischen der jeweiligen dotierten Region der Nanostruktur 122 und
der jeweiligen benachbarten Schicht 110, 140 ein
Dotierungsmittelgradient gebildet sein, ähnlich dem oben beispielsweise
für das
in 4B veranschaulichte Ausführungsbeispiel beschriebenen
Beispiel eines p-Dotierungsmittelgradienten. 4G veranschaulicht
den pn-Übergang 150 in
der Nanostruktur 122. Andere Variationen bezüglich der
Position und Dotierung des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 existieren
und fallen in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung. Beispielsweise
kann die Nanostruktur 122, 124 mehr als einen
pn-Übergang und/oder
mehr als einen pin-Übergang
beinhalten.
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Beispielsweise
umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 bei
manchen Ausführungsbeispielen
einer Solarzellenanwendung (nicht veranschaulicht) eine Mehrzahl
verschiedener Schichten aus einkristallinem Halbleitermaterial und eine
Mehrzahl verschiedener Schichten aus nicht-einkristallinem Halbleitermaterial,
die gemäß einem
der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele des
heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 in einer Mehrschichtbauelementstruktur
angeordnet sind; und eine Mehrzahl von pn-Übergängen, die
gemäß einem
der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
eines pn-Übergangs
angeordnet sind. Eine räumliche
Anordnung der Mehrzahl von pn-Übergängen deckt
eine große
effektive Fläche
ab, auf der Sonnenlicht seitens des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 empfangen
wird. Ferner wandeln die verschiedenen Materialschichten der Mehrschichtbauelementstruktur
eine große
Bandbreite des Sonnenspektrums um. Ein derartiges heterokristallines
Solarzellen-Halbleiterbauelement 100 aus mehreren Schichten
und mit mehreren Übergängen weist
eine erhöhte
Effizienz und Leistungsfähigkeit auf,
die der erhöhten
Anzahl verschiedener Schichten und pn-Übergänge entsprechen.
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Für LED-,
Laser- und Photodetektoranwendungen ist jede Nanostruktur 122, 124 des
heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 oder ist das heterokristalline
Bauelement 100 selbst zumindest einem pn-Übergang
zugeordnet, gemäß der vorliegenden
Erfindung. Jegliche der in 4A–4G veranschaulichten
pn-Übergänge des
heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 können ein
Baustein verschiedener elektronischer und optoelektronischer Bauelemente
sein, beispielsweise Resonanztunnel-Dioden, Transistoren, Laser,
LEDs, Photodetektoren und Solarzellen, gemäß manchen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung. Außerdem
können
die Halbleitermaterialien der ersten und der zweiten Schicht 110, 120 identisch
oder unterschiedlich sein. Bei manchen Ausführungsbeispielen der Erfindung
umfasst die dritte Halbleiterschicht 120 des Resonanztunnel-Dioden-Bauelements 100 eine Nanostruktur 122, 124,
die ein einkristallines Halbleitermaterial ist; und die erste Halbleiterschicht 110 und/oder
die zweite Halbleiterschicht 140 ist bzw. sind ein nicht-einkristallines
Halbleitermaterial.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 ferner
eine elektrische Verbindung, um auf die erste Schicht 110 und/oder
die Nanostruktur 122, 124 elektrisch zuzugreifen. 5A–5C veranschaulichen
Seitenansichten des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100,
das elektrische Kontakte 160a, 160b aufweist,
gemäß verschiedenen
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung. 5A veranschaulicht
eine Seitenansicht des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 der 1A,
bei dem ein erster elektrischer Kontakt 160a zu der ersten Schicht 110 benachbart
ist und ein zweiter elektrischer Kontakt 160b zu der Nanostrukturschicht 120 benachbart
ist. Der zweite elektrische Kontakt 160b ist mit den zweiten
Enden der Nanostrukturen 122 verbunden, die in dem Kapselungsmaterial 126 freilagen. 5B veranschaulicht
eine Seitenansicht des heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 der 2A,
wobei der erste elektrische Kontakt 160a zu der ersten
Schicht 110 benachbart ist und der zweite elektrische Kontakt 160b zu
der zweiten Schicht 140 benachbart ist. Die Nanostrukturen 122 sind
in Verbindung mit der ersten und der zweiten Schicht 110, 140 seitens
des ersten und des zweiten elektrischen Kontakts 160a bzw. 160b elektrisch
zugänglich. 5C veranschaulicht
eine Seitenansicht eines heterokristallinen Halbleiterbauelements 100 gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 umfasst
ferner den ersten elektrischen Kontakt 160a auf dem Substrat 130 neben
der ersten Schicht 110 und den zweiten elektrischen Kontakt 160b auf
dem Substrat 130 neben der zweiten Schicht 140.
Das in 5C veranschaulichte heterokristalline
Halbleiterbauelement 100 ist bei manchen Ausführungsbeispielen ähnlich einem
Teil des in 2B veranschaulichten heterokristallinen
Halbleiterbauelements 100. Die Nanostrukturen 122 sind bei
diesem Ausführungsbeispiel
in Verbindung mit der ersten und der zweiten Schicht 110, 140 seitens des
ersten und des zweiten Kontakts 160a, 160b elektrisch
zugänglich.
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Die
elektrischen Kontakte 160a, 160b sind aus einem
Material hergestellt, das ein leitfähiges Metall und ein Halbleitermaterial,
das dotiert ist, um die elektrische Leitfähigkeit für die Anwendung des Bauelements 100 vorzusehen,
umfasst, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Bei manchen Ausführungsbeispielen
ist das Material der elektrischen Kontakte 160a, 160b für elektromagnetische
Strahlung im sichtbaren, UV- und/oder IR-Spektrum entweder transparent
oder semitransparent.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen eines
heterokristallinen Halbleiterbauelements vorgesehen. Bei manchen
Ausführungsbeispielen
umfasst das durch das Verfahren vorgesehene heterokristalline Halbleiterbauelement
eine Heterostruktur oder einen Heteroübergang. 6 veranschaulicht
ein Flussdiagramm eines Verfahrens 200 zum Herstellen eines
heterokristallinen Halbleiterbauelements gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren 200 zum Herstellen
des heterokristallinen Halbleiterbauelements umfasst ein Bilden 210 einer
ersten Schicht eines nicht-einkristallinen Halbleitermaterials auf
einer Oberfläche
eines Substrats. Das Verfahren 200 zum Herstellen umfasst
ferner ein Wachsenlassen 220 einer Nanostruktur eines einkristallinen
Halbleitermaterials aus einem Kristallit in der ersten Schicht derart, dass
die Nanostruktur mit dem Kristallit eine Einheit bildet. Die nicht-einkristalline
erste Schicht und die einkristalline Nanostruktur liefern die heterokristalline Struktur
des Halbleiterbauelements. Bei manchen Ausführungsbeispielen ist das heterokristalline
Halbleiterbauelement ähnlich
dem heterokristallinen Halbleiterbauelement 100 und seinen
oben beschriebenen Anwendungen.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das Bilden 210 einer ersten Schicht ein Aufbringen
eines Halbleiterfilms auf der Oberfläche des Substrats in einer
nicht-einkristallinen Form. Bei manchen Ausführungsbeispielen wird ein nicht-einkristalliner
Film eines Halbleitermaterials unter Verwendung eines chemischen
Aufdampfvorgangs (eines CVD-Vorgangs,
CVD = chemical vapor deposition), z. B. eines plasmaverstärkten CVD
(PECVD – plasma
enhanced chemical vapor deposition) und eines Halbleiterquellengases
oder -gasgemischs aufgebracht. Beispielsweise kann ein nicht-einkristalliner Siliziumfilm
unter Verwendung eines PECVD bei einer Temperatur zwischen etwa
100°C und
etwa 300°C
und eines Quellengasgemisches aus Silan und Wasserstoff auf eine
Siliziumdioxidoberfläche
eines Substrats aufgebracht werden. Bei diesem Beispiel ist die
erste Schicht ein Film aus nicht-einkristallinem wasserstoffhaltigem
Silizium. Andere Verfahren der Aufbringung von nicht-einkristallinen
Filmen gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, physikalische Aufdampfung,
beispielsweise Sputtern oder Vakuumaufdampfung. Die erste Schicht
wird mit mehreren Kristalliten verschiedener Größen gebildet, wie oben für die nicht-einkristalline
Halbleiterstruktur oder -schicht definiert ist. Ein Kristallit in
der Nähe
der Oberfläche
in der ersten Schicht liefert eine Schablone zur Keimbildung mit
einer Nanostruktur.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das Wachsenlassen 220 einer Nanostruktur auf der
ersten Schicht einen Prozess eines epitaxialen Wachstums, um eine
einkristalline Halbleiternanostruktur zu erzielen. Nanostrukturen,
beispielsweise Nanodrähte
und Nanoröhren,
lässt man
unter Verwendung einer Vielzahl von Techniken epitaxial wachsen,
einschließlich,
aber nicht ausschließlich, eines
katalytischen Wachstums unter Verwendung eines Dampf-Flüssigkeit-Feststoff-Wachstums (VLS-Wachstums,
VLS = vapor-liquid-solid),
eines katalytischen Wachstums unter Verwendung eines Lösung-Flüssigkeit-Feststoff-Wachstums (SLS-Wachstums,
SLS = solution-liquid-solid) und eines nicht-katalytischen Wachstums unter Verwendung
einer Dampfphasenepitaxie. Katalytisches Wachstum ist ferner dadurch
gekennzeichnet, dass es entweder metallkatalysiert oder nicht-metallkatalysiert
ist. Das Wachstum wird in einer kontrollierten Umgebung in einer
Chemisches-Aufdampfen-Kammer (CVD-Kammer) unter Verwendung eines
Gasgemisches, das Nanodraht-Ausgangsmaterialien umfasst, durchgeführt. Während eines
katalytischen Wachstums wachsen Nanodrähte in einer vorwiegend senkrechten
Richtung aus <111> Kristallgitterebenen
jeweiliger Kristallite in der ersten Schicht. Da die nicht-einkristalline Struktur
der ersten Schicht Kristallite mit willkürlichen Kristallorientierungen
umfasst, wachsen 220 die Nanodrähte in willkürlichen Richtungen
aus manchen Kristalliten an der Oberfläche der ersten Schicht. Für Nanopunkte
wird das Wachstum bei manchen Ausführungsbeispielen fast unmittelbar
nachdem es begonnen wurde, angehalten. Anhand eines so genannten
selbst organisierten Wachstums, das durch eine Beanspruchung vorangetrieben
wird, die mit der Differenz bei Gitterkonstanten zwischen den Nanopunkten
und den Kristalliten in der ersten Schicht zusammenhängt, bilden
sich die Nanopunkte bei anderen Ausführungsbeispielen auf spontane
Weise auf der ersten Schicht.
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Typische
Katalysatormaterialien sind Metalle und Nichtmetalle. Metall-Katalysatormaterialien
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Titan (Ti), Platin (Pt), Nickel (Ni), Gold (Au), Gallium (Ga)
und Legierungen derselben. Nichtmetall-Katalysatormaterialien umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf, Siliziumoxid (SiOx), wobei x beispielsweise
zwischen etwa 1 und weniger als 2 liegt. Typische Nanopartikel- Katalysatoren, die
beispielsweise Ti- und Au-Katalysatormaterialien entsprechen, sind
eine Titansilizid(TiSi2)- bzw. Gold-Silizium(Au-Si)-Legierung.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das Wachsenlassen 220 einer Nanostruktur eine Verwendung
eines katalytischen Wachstumsprozesses. Bei manchen dieser Ausführungsbeispiele
umfasst der katalytische Wachstumsprozess ein Verwenden eines Dampf-Flüssigkeit-Feststoff-Wachstums
(VLS-Wachstums) und eines Metall-Nanopartikelkatalysators.
Nanopartikelkatalysatoren werden unter Verwendung eines beliebigen
einer Vielzahl von Aufbringungsprozessen auf einer Oberfläche der
ersten Schicht gebildet. Bei manchen Ausführungsbeispielen wird eine
Keimbildungsschicht eines Katalysatormaterials anhand einer Elektronenstrahlverdampfung
auf der Oberfläche aufgebracht.
Die Keimbildungsschicht wird beispielsweise zu aktivierten Nanopartikelkatalysatoren
auf der Oberfläche
der ersten Schicht getempert. Bei anderen Ausführungsbeispielen wird ein Metall-Katalysatormaterial
unter Verwendung einer elektrochemischen Aufbringung unter Verwendung
einer Aufbringungslösung,
die ein Salz des Metall-Katalysatormaterials
umfasst, aufgebracht. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann das Katalysatormaterial
mittels Tempern beispielsweise von der Oberfläche der ersten Schicht entfernt
werden.
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Bei
anderen Ausführungsbeispielen
werden die Katalysatorpartikel in einer Lösung suspendiert und als Tröpfchen auf
der Oberfläche
der ersten Schicht aufgebracht. Beispielsweise können in Toluen dispergierte
Goldkolloidteilchen unter Verwendung einer Pipette oder eines Tintenstrahldruckkopfes
in mehreren Tröpfchen
auf die Oberfläche
der ersten Schicht befördert
werden. Das Toluen kann in Vakuum abgepumpt werden, wobei die Goldnanoteilchen
auf der Oberfläche
zurückbleiben,
um als Katalysatoren für
das VLS-Wachstum
der Nanodrähte
zu dienen. Bei diesem Beispiel weisen die Goldkolloidpartikel einen
Durchmesser von etwa 10 nm und eine nominale Konzentration von etwa
5 × 1015 ml–1 auf.
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Das
Nanodraht-Wachstum 220 wird in einer CVD-Reaktionskammer
unter Verwendung eines Gasgemisches eines Nanodraht-Ausgangsmaterials, das
bei einer Wachstumstemperatur in die Kammer eingebracht wird, und
unter Verwendung von Nanopartikel-Katalysatoren, die an den Kristalliten
an der Oberfläche
der ersten Schicht angeordnet sind, eingeleitet. Der aktivierte
oder Keim bildende Nanopartikelkatalysator beschleunigt eine Zersetzung
des Nanodraht-Ausgangsmaterials in dem Gasgemisch, so dass ad-Atome,
die sich aus der Zersetzung des Nanodraht-Ausgangsmaterials ergeben,
durch und um den Nanopartikelkatalysator herum diffundieren und
die ad-Atome auf der Oberfläche
der ersten Schicht ausfallen. Insbesondere fallen die ad-Atome des
Nanodrahtmaterialniederschlags zwischen dem Nanopartikelkatalysator
und der Oberfläche
der ersten Schicht an den jeweiligen Kristalliten aus, um das Nanodraht-Wachstum
einzuleiten. Überdies
wird ein katalysiertes Wachstum des Nanodrahts mit einer fortgesetzten
Ausfällung
an der Grenzfläche
zwischen Nanopartikel und Nanodraht fortgesetzt. Eine derartige
fortgesetzte Ausfällung
bewirkt, dass der Nanopartikelkatalysator an der Spitze des freien
Endes des wachsenden 220 Nanodrahtes verbleibt.
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Beispielsweise
können
Indiumphosphid(InP)-Nanodrähte
auf dem nicht-einkristallinen wasserstoffhaltigen Siliziumfilm anhand
eines metallorganischen CVD (MOCVD – metal-organic CVD) unter Verwendung von Trimethyilindium
und Phosphin in einem Wasserstoff-Trägergas bei einem Wachstumsdruck
von etwa 76 Torr und einer Temperatur von etwa 430°C gewachsen
werden. Die InP-Nanodrähte
sind mit den Kristalliten in dem nicht-einkristallinen Siliziumfilm
verankert.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das Verfahren 200 zum Herstellen ferner ein Dotieren
der ersten Schicht und/oder der Nanostruktur. Bei manchen Ausführungsbeispielen
werden die erste Schicht und die Nanostrukturen derart dotiert, dass
ein pn-Übergang
gebildet wird. Bei manchen Ausführungsbeispielen
ist der pn-Übergang
ein beliebiger der pn-Übergänge 150 (einschließlich pin-Übergängen), die
oben für
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 beschrieben
wurden. Die verwendeten Dotierungsmaterialien und die erzielten Dotierungspegel
hängen
von der Anwendung des heterokristallinen Halbleiterbauelements ab
und werden hierin nicht als Einschränkung betrachtet. Bei manchen
Ausführungsbeispielen
umfasst das Verfahren 200 zum Herstellen ferner ein Einbetten
der Nanostruktur in einem Kapselungsmaterial, Bei diesem Ausführungsbeispiel
liegt ein freies Ende der Nanostruktur an einer Oberfläche des
Kapselungsmittels frei. Bei manchen Ausführungsbeispielen umfasst das
Verfahren 200 zum Herstellen ferner ein Bilden einer elektrischen
Verbindung, um auf die erste Schicht und/oder die Nanostruktur elektrisch
zuzugreifen. Die elektrische Verbindung wird unter Verwendung eines
Aufbringungsverfahrens und entweder eines leitfähigen Metallmaterials oder
eines entsprechend dotierten Halbleitermaterials gebildet. Beispielsweise
können
Aufbringungsverfahren, einschließlich, aber nicht ausschließlich, eines
Sputterns und einer Verdampfung, verwendet werden. Bei manchen Ausführungsbeispielen
ist die elektrische Verbindung ähnlich
einem der elektrischen Kontakte 160a, 160b, die
oben für
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 beschrieben
wurden.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das Verfahren 200 zum Herstellen ferner ein Bilden
einer zweiten Schicht eines zweiten Halbleitermaterials, das eine
zweite nicht-einkristalline
Struktur aufweist, so dass die Nanostruktur zwischen der gebildeten 210 ers ten
Schicht und der zweiten Schicht angeordnet ist. Bei manchen Ausführungsbeispielen ist
die zweite Schicht ähnlich
der oben für
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 beschriebenen
zweiten Schicht 140. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann die zweite
Schicht auf der Nanostruktur oder einer Schicht, die die Nanostruktur
in einer vertikal gestapelten Beziehung umfasst, wie die in 2A veranschaulichte,
gebildet sein. Bei anderen Ausführungsbeispielen
kann die zweite Schicht als gesondertes Segment auf dem Substrat
gebildet sein, das von der ersten Schicht getrennt ist, die ebenfalls
als gesondertes Segment gebildet ist. Die Nanostruktur kann aus
einer vertikalen Seitenwandoberfläche der ersten Schicht gewachsen
gelassen 220 werden, um eine vertikale Seitenwandoberfläche der
zweiten Schicht zu berühren.
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Bei
manchen Ausführungsbeispielen
umfasst das Verfahren 200 zum Herstellen ferner ein Wachsenlassen
einer zweiten Nanostruktur auf der zweiten Schicht auf sehr ähnliche
Weise wie dies oben in Bezug auf das Wachsenlassen 220 der
zuerst erwähnten
Nanostruktur auf der ersten Schicht beschrieben wurde. Bei manchen
dieser Ausführungsbeispiele
können
die zweite Schicht und die zweite Nanostruktur auch dotiert sein,
und pn-Übergänge können gebildet
sein, wie oben für
die erste Schicht und die zuerst erwähnte Nanostruktur beschrieben
wurde. Bei derartigen Ausführungsbeispielen
umfasst das heterokristalline Halbleiterbauelement mehrere nicht-einkristalline
Halbleiterschichten und mehrere einkristalline Halbleiterschichten,
wobei die Halbleitermaterialien jeder Schicht identisch oder unterschiedlich
sein können.
Als solches weist das anhand des Verfahrens 200 hergestellte
heterokristalline Halbleiterbauelement verschiedene Energiebandabstände in den
verschiedenen Schichten auf, die zahlreiche Bauelementanwendungen
vorsehen, wie oben für
das heterokristalline Halbleiterbauelement 100 beschrieben
wurde.
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Somit
wurden verschiedene Ausführungsbeispiele
eines heterokristallinen Halbleiterbauelements und eines Verfahrens
zum Herstellen eines heterokristallinen Halbleiterbauelements beschrieben.
Man sollte sich darüber
im Klaren sein, dass die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele lediglich eine
Veranschaulichung mancher der vielen spezifischen Ausführungsbeispiele
sind, die die Prinzipien der vorliegenden Erfindung darstellen.
Selbstverständlich
können
Fachleute ohne weiteres zahlreiche andere Anordnungen ersinnen,
ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung, wie er durch
die folgenden Patentansprüche
definiert ist, abzuweichen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
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Ein
heterokristallines Halbleiterbauelement 100 und ein Verfahren 200 zum
Herstellen desselben umfassen eine nicht-einkristalline Halbleiterschicht 110, 140 und
eine Nanostrukturschicht 120, die eine einkristalline Halbleiternanostruktur 122, 124 umfasst,
die mit einem Kristalliten 112 der nicht-einkristallinen
Halbleiterschicht 110, 140 eine Einheit bildet.