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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Fertigung kundenspezifischer Teile
und insbesondere die Herstellung kundenspezifischer Teile, die einen CNC-Bearbeitungsbetrieb
beinhalten, der auf einer vom Kunden gelieferten CAD-Datei beruht.
Zu solchen Teilen zählen Teile, die aus CNC-bearbeiteten Formen,
z. B. zum Gebrauch mit Spritzgießmaschinen, aus Metallblöcken
hergestellt werden, sowie Teile, die aus Werkstückmaterialblöcken
direkt CNC-bearbeitet werden. Insbesondere betrifft die Erfindung
softwaregestützte Verfahren, Systeme und Werkzeuge, die
bei der Konstruktion und Fertigung solcher mit Hilfe eines CNC-Bearbeitungsbetriebs hergestellter
kundenspezifischer Kunststoffteile und bei der Anzeige von Informationen
für Kunden zum Einsatz kommen, damit der Kunde ausgewählte
Eingaben zu verschiedenen Aspekten einer solchen Konstruktion und
Fertigung vornimmt, die den Preis eines kundenspezifischen Teileprofils
beeinflussen.
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Verbreitet
wird unter anderen Arten von Formgebungstechniken das Spritzgießen
genutzt, um Kunststoffteile aus Formen zu produzieren. Sobald die
Spritzgießform gefertigt und die Spritzgießmaschine
ordnungsgemäß eingerichtet ist, lassen sich durch
Spritzgießen Teile mit komplexen Geometrien in schneller
Folge rasch herstellen, um Produktionsabläufe mit großen
Stückzahlen zu erreichen. Unternehmen und Personen, die
sich mit der Fertigung von Formen befassen, bezeichnet man gewöhnlich
als ”Formenbauer”. In vielen Fällen (Spritzgießen
mit ”gerader Formenbewegung” bzw. ”Auf-Zu”-Spritzgießen
genannt) besteht die Form aus zwei Metallblöcken, einem
oberen und einem unteren. Am häufigsten bestehen die Metall blöcke
aus hochqualitativem Maschinenbaustahl, damit die Form eine annehmbar
lange Standzeit hat. Entgegengesetzte Oberflächen jedes
Formenblocks werden so bearbeitet, daß sie gemeinsam die
erforderliche Kavität (Höhlung) in der Formgestalt
des gewünschten Teils wie auch ”Schließ”-Flächen
bilden, die die Kavität abdichten, wenn die Formenblöcke
zusammengepreßt werden. Die Linie, an der sich Schließflächen
mit der Oberfläche der Kavität schneiden, nennt
man Trennlinie. Die entsprechende durch die Trennlinie gebildete
Linie auf der Oberfläche des hergestellten Teils nennt
man Formennaht. Nachdem die Formanordnung in einer Spritzgießmaschine
aufgespannt ist, werden Teile hergestellt, indem die Kavität
mit Kunststoffschmelze gefüllt wird. Nach Erstarren der
Kunststoffschmelze werden die Formenblöcke voneinander
getrennt. Das Kunststoffteil, das nach Trennung normalerweise am
unteren Block haftet, wird dann mit Hilfe von Auswerfern ausgeworfen.
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Die
Formenbautechnik blickt auf eine lange Geschichte relativ schrittweiser
Neuerungen und Fortschritte zurück. Formen werden in Übereinstimmung
mit einer Spezifikation der Teilegeometrie konstruiert, die von
einem Kunden geliefert wird; vielfach müssen auch funktionelle
Aspekte des Kunststoffteils berücksichtigt werden. Traditionell
gehört zum Formenbau mindestens ein persönliches
Gespräch zwischen Formenbauer und Kunden, in dem der Kunde dem
Formenbauer die detaillierte Teilegeometrie, gewöhnlich
mit Hilfe von Zeichnungen, übergibt und die Funktion des
Teils skizziert. Anhand seiner Kenntnis der Spritzgießtechnologie
konstruiert der Formenbauer die den Zeichnungen des Teils entsprechende Form.
Insbesondere orientiert der Formenbauer das Teil so, daß eine
Auf-Zu-Formentrennung möglich ist, teilt seine Oberfläche
in zwei Bereiche, die durch eine geeignete Trennlinie getrennt sind,
und repliziert diese Bereiche im oberen und unteren Block. Der Formenbauer
bestimmt die Lage und Form der Schließflächen
und vergrößert bei Bedarf die Abmessungen der Kavität
bezogen auf das gewünschte Teil, um Schrumpfung des Kunststoffmaterials
Rechnung zu tragen. Der Formenbauer bestimmt die Größe
und Position eines oder mehrerer Anschnitte und Kanäle, um
einen ausreichenden Durchflußweg für die in die Kavität
eingeschossene Kunststoffschmelze vorzusehen. Außerdem
werden Größen und Lagen von Öffnungen
für Auswerferstifte vom Formenbauer ausgewählt.
Die Bearbeitungsoperationen, die zur Fertigung der gewünschten
Form durchzuführen sind, werden vom Formenbauer bestimmt.
Danach setzt der Formenbauer verschiedene Schneidwerkzeuge ein,
z. B. Schaftfräser, Bohrer und Reibahlen, um die Grundkavität,
Schließflächen, Anschnitte, Kanäle und
Auswerferstiftöffnungen in Metallblöcken zu bearbeiten.
Zum Herstellen bestimmter schwer zu fräsender Merkmale
in der Form kann der Formenbauer auch Elektroden konstruieren und
bearbeiten und dann eine Elektroerosivbearbeitung (”EDM”)
der Formenblöcke vornehmen. Danach rüstet der
Formenbauer die Formenblöcke mit Auswerferstiften aus und
bereitet die Formanordnung für den Einsatz in der Spritzgießmaschine
vor. Im gesamten Verlauf dieser Konstruktion und Fertigung trifft
der Formenbauer zahlreiche Konstruktionsentscheidungen zu den geometrischen
Details der zu bearbeitenden Kavitäten sowie zu den zur
Bearbeitung zu verwendenden Werkzeugen.
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Neben
dem Gebrauch von Bearbeitung zur Herstellung einer Spritzgießform
kommt Bearbeitung seit langen zum Einsatz, um Metall, Holz, Kunststoff und ähnliche
Festmaterialien direkt zu Teilen umzuformen. Bearbeitung beinhaltet
einen subtraktiven Vorgang, bei dem Material aus einem größeren
festen Block, der gehalten oder im Werkzeug eingespannt ist, geräumt,
gebohrt, gesägt, gedreht, zerspant oder ähnlich
entfernt wird. CNC-Bearbeitung hat den Bearbeitungsvorgang beschleunigt
und ist in vielen Teileherstellungs- und Bearbeitungsabteilungen
alltäglich geworden. Bei der CNC-Bearbeitung muß Code
erstellt werden, der die CNC-Maschine anweist, wel che Werkzeuge
und Werkzeugwege für die Materialabtragsschritte notwendig
sind. Genau wie beim Einsatz von CNC-Bearbeitung zum Bearbeiten
eines Formenblocks kann das Verfahren zum Generieren von CNC-Werkzeugwegen,
um ein Teil direkt zu bearbeiten, in Abhängigkeit von der
Komplexität der Werkzeugwege einfach oder schwierig sein.
Für einfache Profile, die normalerweise eine rechtwinklige
oder kastenartige Formgestalt haben, die sich mit Zwingen auf der
CNC-Maschine leicht festhalten läßt, kann die
CNC-Bearbeitung eine realisierbare Möglichkeit bei der
Produktion in Klein-, Mittel- oder Großserien sein. Wenn
Teileformprofile und -geometrien komplizierter gestaltet sind, erfordert CNC-Bearbeitung
oft die Schaffung kundenspezifischer Spannvorrichtungen, mit denen
die Teile beim Bearbeiten gehalten werden. Für die Konstruktion und
Fertigung kundenspezifischer Spannvorrichtungen ist es nicht ungewöhnlich,
daß sie mehr Zeit und Kosten als die Konstruktion und Fertigung
eines Einzelteils benötigt. Wegen der zusätzlichen
Zeit und Komplexität im Zusammenhang mit kundenspezifischen
Spannvorrichtungen kommt CNC-Bearbeitung kaum für Teile
in kleiner Stückzahl mit komplexeren Formen zum Einsatz,
die in einer kurzen Fertigstellungszeit gefertigt werden müssen.
Für Teile mit mittleren oder hohen Stückzahlen
kann die Konstruktion und Fertigung kundenspezifischer Spannvorrichtungen
gerechtfertigt sein, was die Bearbeitung wieder zu einer realisierbaren
Möglichkeit in Abhängigkeit von der Formgestalt
des Teils macht. Ist aber auch mit kundenspezifischen Spannvorrichtungen
die Bearbeitungszeit für das Teil zu lang, sind häufig
andere Verfahren der Teileherstellung kostengünstiger als eine ”Gesamtprofil”-Bearbeitung,
d. h. im wesentlichen die Bearbeitung eines Großteils der
Oberfläche des Teils in der CNC-Maschine.
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Unabhängig
davon, ob eine Form hergestellt oder ein Teil direkt bearbeitet
wird, beinhalten all diese Schritte einen hohen Grad an Qualifizierung
und Erfahrung seitens des For menbauers und/oder Mechanikers. Erfahrene
Formenbauer und/oder Mechaniker schlagen nach Untersuchung der vom
Kunden gelieferten Konstruktion eventuell mitunter Änderungen
an der Teilegeometrie vor, damit das Teil besser herstellbar und
billiger ist. Hocherfahrene, begabte Formenbauer und Mechaniker
können einen Aufschlag für ihre Leistungen berechnen,
sowohl für ihre genauen Erfahrungen und Erkenntnisse darüber, was
in der Form funktioniert und nicht funktioniert, als auch für
ihre Qualifikation, Geschwindigkeit und Kunstfertigkeit bei der
Bearbeitung der Form oder direkten Bearbeitung des Teils.
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Wegen
der großen Anzahl zu treffender technischer Entscheidungen
und der von hochqualifizierten Formenbauern aufgewendeten erheblichen
Zeit bei der Detailanalyse der Teilegeometrie durch Sichtkontrolle
ist es allgemein recht teuer und sehr zeitaufwendig, eine gewünschte
Spritzgießform zu erhalten. Eine Einzelform kann Kosten
im fünf- oder sechsstelligen Dollarbereich verursachen,
und Lieferzeiten von acht bis zwölf Wochen oder mehr sind
verbreitet. Wenngleich oft nicht so zeitaufwendig oder teuer wie die
Bearbeitung einer Form, können auch große Ausgaben
und lange Verzögerungen anfallen, auch nur ein Einzelteil
von einem hochqualifizierten Mechaniker zu erhalten.
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Wie
in vielen anderen Industriebereichen wurden verschiedene Fortschritte
der Computertechnik auf die Technik des Formenbaus und der Bearbeitung
angewendet. Heute werden die meisten Kundenzeichnungen nicht mehr
von Hand angefertigt, sondern mit handelsüblichen Programmen,
die als CAD-(computergestützte Konstruktions-)Software bezeichnet
werden. Zur Anfertigung von Zeichnungen der Formen auf der Grundlage
der Zeichnungen von kundenspezifischen Teilen verwenden Formenbauer
auch CAD-Software, darunter Pakete, die speziell für diese
Aufgaben entwickelt wurden. Zudem werden in den meisten Formenbaufirmen
und in vielen Bearbeitungsbe trieben die Bearbeitungsoperationen
nicht manuell gesteuert. Stattdessen kommen CNC-Maschinen (mit computerisierter
numerischer Steuerung), z. B. Senkrechtfräser, zum Einsatz,
um Teile, Formen und/oder EDM-Elektroden in Übereinstimmung
mit einem Satz von CNC-Befehlen herzustellen. Um detaillierte Werkzeugwege
für die vom Formenbauer oder Mechaniker zugewiesenen Werkzeuge
zu berechnen und lange Abfolgen solcher Befehle für CNC-Fräser
zu erzeugen, werden Computer mit CAM-Software (zur computergestützten
Fertigung) von vielen Formenbauern und Mechanikern eingesetzt (wozu
wiederum einige Pakete gehören, die speziell für
den Formenbau entwickelt wurden). CAD/CAM-Softwarepakete sind um
Geometriekerne aufgebaut – rechenintensive Software, die
numerische Algorithmen implementiert, um einen breiten Bereich mathematischer
Probleme zu lösen, die mit der Analyse geometrischer und
topologischer Eigenschaften dreidimensionaler (3D) Objekte, z. B.
Flächen und Kanten von 3D-Körpern, sowie mit der
Erzeugung neuer, abgeleiteter 3D-Körper zusammenhängen.
Derzeit ist eine Anzahl ausgereifter und leistungsfähiger
Geometriekerne im Handel erhältlich.
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Obwohl
existierende CAD/CAM-Softwarepakete Konstrukteuren und CNC-Mechanikern
ermöglichen, mit geometrisch komplexen Teilen zu arbeiten, sind
sie noch weit davon entfernt, die Arbeit des Konstrukteurs völlig
zu automatisieren. Statt dessen stellen diese Pakete ein Sortiment
softwaregestützter Operationen bereit, die viele Teilaufgaben
automatisieren, aber immer noch erfordern, daß zahlreiche Entscheidungen
vom Benutzer getroffen werden, um die Konstruktion zu erstellen
und Bearbeitungsbefehle zu generieren. Gewöhnlich erleichtern CAD/CAM-Pakete
solche Entscheidungen mit Hilfe von interaktiver Visualisierung
der Konstruktionsgeometrie und der Bearbeitungswerkzeuge. Damit
ist die Software auf vielfältige Aufgaben anwendbar, die mechanische
Konstruktions- und Bearbeitungsoperationen betreffen. Nachteilig
bei dieser Vielfalt in der Anwendung auf den Formenbau und die Bearbeitung ist,
daß sie zu langen und arbeitsintensiven Arbeitssitzungen
führt, um Formkonstruktionen und CNC-Bearbeitungsbefehle
für viele kundenspezifische Teile zu erzeugen, darunter
Teile, die sich zum Auf-Zu-Formen eignen.
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Häufig
kann der Formenbauer durch Visualisierung einschätzen,
ob die Form und die Spritzgießteile mit Hilfe verfügbarer
Werkzeuge ausreichend konstruktionsnah hergestellt werden können.
Die Formtreue, mit der Kunststoffteile hergestellt werden können,
ist durch die endliche Genauigkeit von Fräsern und Schneidwerkzeugen
begrenzt, die zur Bearbeitung des Teils oder der Form zum Einsatz
kommen. Ferner kann die Formtreue, mit der Kunststoffteile geformt
werden können, durch die Schrumpfung der Kunststoffmaterialien
begrenzt sein (die die Form und die Maße der Spritzgießteile
bei ihrer Abkühlung und Spannungsrelaxation auf eine Weise
geringfügig ändern, die weitgehend, aber nicht
völlig vorhersagbar ist). Diese recht allgemeinen Faktoren
legen den Grad von Maßtoleranzen für direkt bearbeitete
oder spritzgegossene Teile fest, also den Grad, der allgemein bekannt
und für die Kunden in den meisten Fällen annehmbar
ist.
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Oftmals
kommen aber zusätzliche Faktoren ins Spiel, die zu erheblicheren
Abweichungen spritzgegossener Kunststoffteile oder direkt bearbeiteter Teile
von der übergebenen Konstruktionsgeometrie führen
können. Gewöhnlich hängen diese Faktoren mit
bestimmten Merkmalen zusammen, die mit Hilfe von Senkrechtfräsern
schwer zu bearbeiten sind. Beispielsweise können sehr dünne
Rippen in einem Formteil hergestellt werden, indem tiefe und schmale Nuten
in der Form geschnitten werden, erfordern aber eventuell einen Schaftfräser
mit einem impraktikabel großem Längen-Durchmesser-Verhältnis. Ähnlich
kann das Ausarbeiten tiefer und schmaler Nuten direkt im Teil einen
Schaftfräser mit einem impraktikabel großen Längen-Durchmesser-Verhältnis
erfordern. Das Bearbeiten von Winkeln zwischen angrenzenden Flächen,
die durch Kehlen mit kleinem Radius verbunden sind (und insbesondere
von Winkeln ohne Kehle), kann zu ähnlichen Schwierigkeiten
führen. Eine exakte Wiedergabe solcher Merkmale kann die
Kosten des Teils oder der Form wesentlich erhöhen und die
Fertigung mit der dem Formenbauer/Mechaniker zur Verfügung
stehenden Technologie sogar undurchführbar machen.
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Natürlich
müssen solche Probleme bei der Herstellbarkeit identifiziert,
dem Kunden mitgeteilt und bei Bedarf gelöst werden, bevor
die Formen- oder Teilefertigung in Angriff genommen wird. Normalerweise
erfordert ihre Lösung eine enge Wechselwirkung zwischen
Formenbauer/Mechaniker und Kunden, da beide Beteiligten ergänzende
Informationen besitzen, die zur Lösung der Probleme benötigt werden.
Der Formenbauer/Mechaniker kennt aus eigener Erfahrung die ihm zur
Verfügung stehende Formen/Teile-Fertigungstechnik, während
der Kunde, in diesem Prozeß gewöhnlich durch den
Teilekonstrukteur vertreten, unmittelbares Verständnis
für die Teilefunktionalität und die ästhetische
Anforderungen besitzt. Aufgrund dieses Verständnisses kann
der Kunde den erwarteten Abweichungen der Teilegeometrie von der übergebenen
Spezifikation zustimmen, oder der Kunde kann, wenn die Abweichungen unannehmbar
sind, die Teilekonstruktion modifizieren, um Probleme der Herstellbarkeit
zu lösen, ohne funktionelle und ästhetische Aspekte
der Konstruktion in Mitleidenschaft zu ziehen.
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Da
kundenspezifische Teile oft viele unbezeichnete (und schwer zu bezeichnende)
Merkmale haben, kann eine rein verbale Kommunikation, die nicht
durch Visualisierung des Teils unterstützt wird, umständlich
und irreführend sein. Daher erfordert die Übermittlung
solcher Informationen ein persönliches Gespräch
mit dem Kunden, in dem Formenbauer/Mechaniker und Kunde die Zeichnung
oder das Bild des Teils betrachten und die Probleme im Detail diskutieren.
Solche Gespräche nehmen erhebliche Zeit in Anspruch, sowohl
für Formenbauer/Me chaniker als auch ihre Kunden, und steigern
die Unternehmenskosten.
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Die
Lösung von Herstellbarkeitsfragen hängt eng mit
Preisangeboten zusammen, die von Kunden erbeten werden. Bittet ein
Kunde um ein Preisangebot für ein direkt bearbeitetes Teil
oder ein Formgebungsprojekt, legt der Mechaniker/Formenbauer informell
seine reichhaltigen Erfahrungen und Kenntnisse zugrunde, um Kosten
und verschiedene Schwierigkeiten bei der Fertigung des Teils oder
der Form vorherzusagen. Die potentiellen Herstellbarkeitsprobleme
sollten im wesentlichen gelöst sein, bevor dem Kunden ein
verbindliches Angebot übermittelt werden kann. Aus diesem
Grund kann es oft eine oder zwei Wochen dauern, bis der Kunde auch nur
ein Preisangebot erhält. Angebote werden in einer Phase übergeben,
in der nicht feststeht, ob man den Auftrag für die Arbeit
bekommt, und die Kosten für die Angebotserstellung müssen
vom Formenbauer/Mechaniker aus der Teilmenge der Angebote gedeckt
werden, die tatsächlich angenommen werden.
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Falls
der Kunde einen Vertrag mit dem Formenbauer/Mechaniker über
den Auftrag abschließt, wird das Angebot zu einem Bestandteil
des Vertrags über die Herstellung des oder der Teile und/oder
der Form. Aus naheliegenden Gründen ist das Verfahren der
informellen Angebotserstellung anfällig für menschliches
Versagen. Führt die Angebotseinholung zum Auftrag, werden
solche Fehler mit größter Wahrscheinlichkeit im
Verlauf der Teile- oder Formenkonstruktion und -bearbeitung oder
sogar erst deutlich, nachdem die Form fertiggestellt ist und zur Herstellung
der ersten Kunststoffteile verwendet wird. Der Preis solcher Fehler
bezogen auf Zeit- und Arbeitsverlust sowie im Hinblick auf angespannte Kundenbeziehungen
kann ziemlich hoch sein. Damit also ein Formenbau- oder Bearbeitungsbetrieb
erfolgreich und gewinnbringend arbeitet, ist eine gute Kommunikation
zwischen dem Kunden und dem Formen bauer/Mechaniker bei der Lösung
von Herstellbarkeitsproblemen und bei der genauen Angebotserstellung äußerst
wichtig.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren und System zur automatischen,
kundenspezifischen Angebotserstellung für die Herstellung
eines kundenspezifischen Teils und/oder die Herstellung einer kundenspezifischen
Form. Zu Beginn des Verfahrensablaufs stellt ein Kunde dem System
eine CAD-Datei bereit, die das Oberflächenprofil für
das herzustellende Teil definiert. Das System beurteilt das Teileoberflächenprofil
(das beliebige aus einer praktisch unendlichen Anzahl von Formen
haben könnte), um bestimmte kostenbeeinflussende Parameter
zu untersuchen, die durch das Teileoberflächenprofil bestimmt
werden. Danach wird ein Angebot erstellt, das auf der Grundlage
der Informationen über das Teileoberflächenprofil
variiert. In einem Aspekt wird das Angebot dem Kunden auf eine Art
und Weise übermittelt, die Flexibilität und Interaktivität
erreicht, z. B. durch Anzeigen einer interaktiven grafischen Darstellung,
wie die Teileänderungen unterschiedliche Angebotsbeträge ändern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Perspektivansicht eines exemplarischen ”Nocken”-Teils,
das ein Kunde wünscht.
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2 ist
ein Ablaufplan des bevorzugten Verfahrens, dem die Erfindung folgt,
um die Form für das exemplarische ”Nocken”-Teil
herzustellen.
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3 ist
eine Darstellung, die ein Auf-Zu-Versagen in y-Achsenrichtung konzeptuell zeigt.
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4 ist
eine Darstellung, die eine Auf-Zu-Akzeptanz in z-Achsenrichtung
konzeptuell zeigt.
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5 ist
eine Perspektivansicht der CNC-Bearbeitung einer Justiervertiefung
in einem Materialblock.
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6 ist
eine Perspektivansicht der CNC-Bearbeitung weiterer Merkmale einer
ersten oder ”A”-Seite des Teils im Materialblock.
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7 ist
eine Perspektivansicht einer Verguß-/Justierspannvorrichtung
in der Justiervertiefung.
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8 ist
eine Querschnittansicht an Linien 8-8 beim Vergießen mit
Hilfe der Verguß-/Justierspannvorrichtung.
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9 ist
eine Querschnittansicht an derselben Schnittlage (Linien 8-8) wie
in 8 bei der CNC-Bearbeitung einer zweiten oder ”B”-Seite
des Teils im Materialblock.
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10 ist
eine Perspektivansicht eines zulässigen Seitenschiebers
in einer Form für das Teil.
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11 ist
eine Perspektivansicht eines Standardschaftfräsers.
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12 ist
eine exemplarische Produktabweichungsdatei des exemplarischen Teils
von 1.
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13 ist
ein Computer-Screenshot (Bildschirmaufnahme) einer bevorzugten Kundenoberfläche
für das Angebotssystem, die die Kundenauswahl eines Parameters
zeigt.
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14 ist
ein Computer-Screenshot einer weiteren bevorzugten Kundenoberfläche
für das Angebotssystem, die eine Kundeneingabe für
einen budgetorientierten Parameter zeigt.
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15 ist
ein Computer-Screenshot einer weiteren bevorzugten Kundenoberfläche
für das Angebotssystem, die einen Dropdown-Schiebereglerindex
für den Dollarwert des Angebots bezogen auf eine grafische
Darstellung zeigt, wie vorgeschlagen wird, das Teil zu modifizieren,
um den angebotenen Dollarwert einzuhalten.
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16 ist
ein Computer-Screenshot einer Perspektivansicht, die ausgewählte
Werkzeugwege des Standardschaftfräsers von 11 bei
der Fertigung der Form für das exemplarische Teil von 1 zeigt.
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17 ist
eine Perspektivansicht der Trennlinie, der Schließflächen
und der Auswerferstiftlagen für das exemplarische Teil
von 1.
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18 ist
eine Perspektivansicht von Angüssen, Anschnitten, Kanälen
und Auswerferstiften für die Form für das exemplarische
Teil von 1.
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Wenngleich
die o. g. Zeichnungsdarstellungen eine oder mehrere bevorzugte Ausführungsformen
veranschaulichen, sind auch andere Ausführungsformen der
Erfindung erwogen, von denen einige in der Diskussion erwähnt
sind. In allen Fällen präsentiert diese Offenbarung
die veranschaulichten Ausführungsformen der Erfindung als
Darstellung und nicht als Einschränkung. Vom Fachmann können zahlreiche
andere geringfügige Abwandlungen und Ausführungsformen
entwickelt werden, die dem Schutzumfang und Grundgedanken der Grundsätze dieser
Erfindung entsprechen.
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NÄHERE BESCHREIBUNG
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Die
Erfindung wird anhand eines exemplarischen Teils 10 gemäß 1 beschrieben. 1 stellt
ein vom Kunden konstruiertes ”Nocken”-Teil 10 dar.
Teilweise weil die Nocke 10 von diesem speziellen Kunden
oder für ihn kundenspezifisch konstruiert ist (d. h. als
Artikel keine Stapelware ist), weist die Nocke 10 zahlreiche
Merkmale auf, die alle keine allgemein akzeptierte Bezeichnungen
haben. Der Diskussion halber erhalten mehrere dieser Merkmale Bezeichnungen,
darunter ein Teilekonturflansch 12, eine kreisförmige Öffnung 14 mit
zwei Drehstiften 16, eine nicht kreisförmige Öffnung 18,
eine Kerbe 20, eine Rippe 22, ein 60°-Eckenloch 24,
ein 30°-Eckenloch 26 und ein Teilsteg 28.
Allerdings wird dem Fachmann klar sein, daß der Kunde für
jedes dieser Merkmale durchaus überhaupt keine Bezeichnung oder
eine ganz andere Bezeichnung haben kann.
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2 ist
ein Ablaufplan, der zeigt, wie die Erfindung verwendet wird, um
das Kundenteil herzustellen. Der erste Schritt beinhaltet ein Kundendaten-Eingabemodul 30.
Eine Starteingabe für die Erfindung ist eine CAD-Teilekonstruktionsdatei 32,
die vom Kunden aus dem Kundencomputer 34 geliefert wird.
Es gibt mehrere Standardaustauschformate, die in der 3D-CAD-Industrie
derzeit verwendet werden. Zur Zeit ist das am meisten verwendete
Format der Standard ”Initial Graphics Exchange Specification
(IGES)”. Die Erfindung akzeptiert IGES-, STL- oder verschiedene
andere Formate und ist mit allen derzeit gebrauchten kommerziellen
CAD-Produkten kompatibel.
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Im
Gegensatz zu den meisten Betriebsabläufen von Formenbauern
oder Mechanikern, die ein persönliches Anfangsgespräch
mit dem Kunden zur Zeichnungsdiskussion erfordern, ermöglicht
die Erfindung dem Kunden, die CAD-Datei 32 ohne ein persönliches
Gespräch zu übermitteln. Eine solche Kommunikation
könnte über eine mit der Post gesendete Computerdiskette
oder über eine Wählmodem-Site erfolgen. Insbesondere
ist aber eine Adresse in einem globalen Kommunikationsnetz, z. B.
im Internet 36, so konfiguriert, daß sie CAD-Kundendateien 32 empfängt.
Obwohl die Adresse eine einfache e-Mailadresse sein könnte,
ist die bevorzugte Adresse eine Website im World Wide Web, die so
konfiguriert ist, daß sie eine CAD-Datei 32 von
einem Kunden für das zu formende oder zu bearbeitende Teil empfängt.
Vorzugsweise verfügt die ”webzentrierte” Kundenoberfläche über
eine Teileübermittlungsseite als Bestandteil des Kundendaten-Eingabemoduls 30, die
dem Kunden ermöglicht zu identifizieren, welches CAD/CAM-Standardformat
für die Teilezeichnungen verwendet wird. Alternativ kann
die CAD-Kundendatei 32 mit einem Anfangsprogramm ausgewertet
werden, das bestimmt, welche Art von CAD/CAM-Standardformat vom
Kunden verwendet wird. Stimmt die vom Kunden gesendete CAD-Datei 32 nicht
mit einem anerkannten CAD-Standarddateiformat überein, um
durch die Software der Erfindung lesbar zu sein, sendet das Kundendaten-Eingabemodul
eine Fehlermeldung zurück zum Kunden. Als ein Beispiel
könnte die Fehlermeldung eine einfache e-Mail sein, die
dem Kunden mitteilt, daß die gesendete Datei das falsche Format
hatte, und ihn ferner informiert, welche CAD-Dateiformate akzeptabel
sind.
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Die
CAD-Kundendatei 32 definiert das Teil 10 vollständig.
Der nächste Schritt im Verfahrensablauf wird durch ein
Geometrieanalysatormodul 38 durchgeführt, das
die Geometrie des Kundenteils 10 mit Hilfe eines Satzes
von Annehmbarkeitskriterien 40, 42, 44, 46 beurteilt.
Dieses Geometrieanalysatormodul 38 dient zur Bestimmung,
ob das Teil oder die Form für das Teil, die durch die CAD-Kundendatei 32 definiert
ist, erfindungsgemäß billig hergestellt werden
kann. Verschiedene Annehmbarkeitskriterien können in Abhängigkeit
von der Software und den Herstellungsfähigkeiten zum Einsatz
kommen, die bei der automatischen Herstellung des Teils oder der Form
verwendet werden.
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Sind
z. B. die Software und die Herstellungsfähigkeiten nur
auf die Herstellung von Auf-Zu-Formen beschränkt, entspricht
das erste bevorzugte Einachsen-Annehmbarkeitskriterium 40 der
Frage, ob das Teil in einer Auf-Zu-Form geformt werden kann. Bei
Bedarf kann eine Person die CAD-Kundendatei 32 in Augenschein
nehmen, entweder über eine ausgedruckte Zeichnung oder
auf dem Bildschirm, um visuell zu kontrollieren und zu bestimmen,
ob das Teil in einer Auf-Zu-Form hergestellt werden kann.
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In
der bevorzugten Ausführungsform identifiziert das Programm
aber automatisch, ob das Teil in einer Auf-Zu-Form hergestellt werden
kann. Die automatische ”Auf-Zu”-Herstellbarkeitsidentifizierung 40 beinhaltet
das Auswählen einer Orientierung des Teils in der CAD-Kundendatei 32.
Normalerweise zeichnen Kunden Teile in der Orientierung mit einer x-,
y- oder z-Achse, die mit der wahrscheinlichsten Auf-Zu-Richtung
zusammenfällt. 3 und 4 zeigen
ein Beispiel dafür. Zunächst wird die Nocke 10 in
y-Richtung als mehrere paralle le Liniensegmente (Strecken) volumenmodelliert,
die in y-Richtung gemäß 3 verlaufen.
Danach untersucht das Geometrieanalysatormodul 38 jede
Linie im Volumenmodell, um zu bestimmen, ob die Linie kontinuierlich
ist und das Teileoberflächenprofil nur an einem einzigen Anfang
und einem einzigen Ende schneidet. Wie hier gezeigt, ist eine Linie 48 eine
erste Linie, die diese Prüfung nicht besteht, da sie die
Nocke 10 dreimal schneidet: einmal durch den Teilekonturflansch 12 und
zweimal an den Seiten des 60°-Eckenlochs 24. Somit
ermöglicht die y-Richtungsorientierung dieses Teils 10 keine
Herstellbarkeit 40 mit einer Auf-Zu-Form. Als nächstes
wird die Nocke 10 in z-Richtung als mehrere parallele Liniensegmente
volumenmodelliert, die in z-Richtung gemäß 4 verlaufen.
Wiederum untersucht das Geometrieanalysatormodul 38 jede
Linie im Volumenmodell, um zu bestimmen, ob die Linie kontinuierlich
ist und das Teileoberflächenprofil nur an einem einzigen
Anfang und einem einzigen Ende schneidet. Wie hier in 4 gezeigt,
bestehen alle Liniensegmente diese Prüfung 40.
Da die Nocke 10 die Prüfung 40 in z-Richtung
bestanden hat, wird somit bestimmt, daß das Teil 10 so orientiert
werden kann, daß die z-Richtung die Auf-Zu-Richtung ist.
Folglich kann die Nocke 10 mit einer Auf-Zu-Form hergestellt
werden, wobei die Auf-Zu-Richtung mit der z-Richtung zeichnungsgemäß zusammenfällt.
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Bei
Bedarf kann die Einachsen-”Auf-Zu”-Herstellbarkeitsidentifizierung 40 beendet
werden, sobald bestimmt ist, daß mindestens eine Orientierung
des Teils 10 existiert, die mit einer Auf-Zu-Form hergestellt
werden kann. Vorzugsweise werden weitere zusätzliche Prüfungen
durch das Geometrieanalysatormodul 38 automatisch durchgeführt,
um die beste Orientierung des Teils 10 zu bestätigen,
das mit einer Auf-Zu-Form hergestellt werden kann. Beispielsweise
wird eine ähnliche x-Richtungsprüfung durchgeführt,
die dieses Nockenteil 10 ähnlich wie die y-Richtungsprüfung
nicht besteht. Ähnlich können zusätzliche
Orientierungsprüfungen durchgeführt werden, wobei
die parallelen Linien im Volumenmodell in Winkeln zur x-, y- und
z-Richtung verlaufen, die in der CAD-Kundendatei 32 ausgewählt
sind. Erfüllt das Teil die Einachsen-”Auf-Zu”-Herstellbarkeit 40 in
zwei oder mehr Orientierungen, so wird eine Beurteilung vorgenommen,
welche Orientierung für die Form verwendet werden sollte.
Computerprogrammierer werden erkennen, daß nach Festlegung
der Annehmbarkeitskriterien, so daß dazu eine Einachsenbestimmung 40,
ob das Teil in einer Auf-Zu-Form geformt werden kann, und die zum
Formen in einer Auf-Zu-Form notwendige Orientierung gehören,
es viele äquivalente Programmierverfahren gibt, um dieses
Annehmbarkeitskriterium 40 auf die CAD-Kundendatei 32 anzuwenden.
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Sind
die Software und die Herstellungsfähigkeiten auf direktes
Bearbeiten statt auf Formen begrenzt, so entspricht das erste bevorzugte
Einachsen-Annehmbarkeitskriterium 40 der Frage, ob das Teil
in einem CNC-Dreiachsenfräser mit lediglich zwei gegenläufigen
Orientierungen des Werkstückmaterialblocks bearbeitet werden
kann, wobei der in z-Richtung orientierte CNC-Fräser Material über
die volle x-y-Ausdehnung der A-Seite und B-Seite des Teils abträgt.
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Speziell
kann die Erfindung die Herstellungsverfahren nutzen, die in 5–9 gezeigt
und unter www.firstcut.com vorgestellt sind. Im
bevorzugten Verfahren beginnt eine solche Gesamtprofilbearbeitung
des Teils 10 allgemein mit einem Vorgang zum Herausarbeiten
einer Justier-/Vergußvertiefung 200 aus einem
Werkstückblock 202 gemäß 5.
Eine erste Seite 204 des Teils 10 wird dann zum
Werkstückblock 202 gemäß 6 CNC-bearbeitet.
Somit prüft das Einachsen-Annehmbarkeitskriterium 40, daß die
erste Seite 204 des Teils 10 in einem 3-Achsen-Fräser
CNC-bearbeitet werden kann, wobei der Block 202 in einer
einzigen Orientierung gehalten wird. Eine Justier-/Vergußspannvorrichtung 206 wird in
der Justier/Vergußvertiefung 200 gemäß 7 plaziert,
und die CNC-bearbei tete Kavität 208 wird mit einem
flüssigen Verguß- oder Stützmaterial 210 gemäß 8 gefüllt.
Nach Erstarren des Vergußmaterials 210 wird die
Justier-/Vergußspannvorrichtung 206 beim Aufspannen
des Werkstückblocks 202 im 3-Achsen-CNC-Fräser 212 verwendet,
und die zweite Seite 214 des Teils 10 wird gemäß 9 CNC-bearbeitet.
Somit überprüft das Einachsen-Annehmbarkeitskriterium 40,
daß die zweite Seite 214 des Teils 10 in
einem 3-Achsen-Fräser 212 CNC-bearbeitet werden
kann, wobei der Block 202 in einer einzigen Orientierung
gehalten wird, so daß das Teil 10 in nur zwei
Aufspannschritten auf entgegengesetzten Seiten im 3-Achsen-CNC-Fräser 212 im
Gesamtprofil CNC-bearbeitet werden kann.
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In
der am stärksten bevorzugten Ausführungsform ermöglichen
die Software und die Herstellungsfähigkeiten sowohl direktes
Bearbeiten als auch Formen. Dann kommt das Einachsen-Annehmbarkeitskriterium 40 zum
Einsatz, um das Teil 10 sowohl für die bevorzugte
Formgebungs- als auch die bevorzugte Bearbeitungstechnik einzustufen.
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Besteht
die CAD-Datei
32 für das Teil
10 nicht
die Einachsen-Herstellbarkeitsprüfung
40, z. B. wegen
vorhandener Hinterschneidungen, kann das bevorzugte System von zwei
möglichen Wegen einen oder beide verfolgen. Bei einer ersten
Möglichkeit wird dem Kunden ein grafisches Bild des Teils
10 in
einer Orientierung angezeigt, die dem Bestehen der Einachsen-Auf-Zu-Annehmbarkeitsprüfung
40 am
nächsten kommt, aber Flächen mit Hinterschneidungsabschnitten
ferner markiert sind. Dem Kunden wird in einem Kommentar mitgeteilt,
daß die Konstruktion des Teils
10 überarbeitet
werden sollte, um die Hinterschneidungen zu beseitigen. Bei Bedarf können
diese Änderungen dem Kunden mit Hilfe der Softwarepräsentationssysteme
angezeigt werden, die in den durch Verweis aufgenommenen
US-A-2007/0208452 und
2007/0206030 beschrieben sind.
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Bei
einer zweiten Möglichkeit wird die CAD-Datei 32 für
das Teil weiter untersucht, um zu beurteilen, ob das Teil in einer
Auf-Zu-Form mit Seitenschiebern hergestellt werden kann, die nur
an der Trennlinie vorhanden sind, d. h. ohne ”versenkte” Seitenschieber,
sowie ferner mit Seitenschiebern mit x-y-Gleitrichtung. Wie der
Fachmann erkennen wird und worauf die Bezeichnung ”Seitenschieber” schließen
läßt, sind Seitenschieber Abschnitte der Form, die
sich während des Formgebungsverfahrens seitlich bewegen
(d. h. normalerweise in der x-y-Ebene). In 10 ist
ein Beispiel dafür gezeigt, das nachfolgend näher
beschrieben wird. Normalerweise ist ein Seitenschieber 124 zusätzlich
zu den Formenblöcken ”A” und ”B” aus
einem zusätzlichen Metallstück herausgearbeitet.
Der Seitenschieber 124 bewegt sich auf einem abgewinkelten
Gleitstück (nicht gezeigt), das den Seitenschieber 124 zur
Kavität drückt, um die Form zu komplettieren,
wenn die ”A”- und ”B”-Seite
der Form 86 in der Spritzgießmaschine zusammengepreßt
werden. Beim Auseinanderziehen der ”A”- und ”B”-Seite
der Form 86 in der Spritzgießmaschine, um das
Teil auszuwerfen, bewirkt das abgewinkelte Gleitstück,
daß sich der Seitenschieber 124 von der Primärkavität 84 zurückzieht.
Seitenschieber 124, die sich in der x-y-Ebene an der Trennlinie
bewegen können, sind einfacher herzustellen als Seitenschieber,
die außerhalb der x-y-Ebene liegen, oder versenkte Seitenschieber.
Der Seitenschieber 124 muß eine definierte Gleitrichtung 128 in der
x-y-Ebene und an der Trennlinie haben, die andere Abschnitte der
Form 86 nicht stört. Die bevorzugten Seitenschieber 124 ermöglichen
einen Winkel der Grenzfläche 130 des Seitenschiebers 124 mit
der Form 86, der innerhalb von etwa 5 bis 45° zur
Gleitrichtung 128 liegt. Ein zu schmaler Grenzflächenwinkel
verursacht übermäßigen Verschleiß des
Seitenschiebers 124 beim Formen von Teilen, könnte
aber akzeptabel sein, wenn eine sehr begrenzte Menge von Teilen
erforderlich ist. Ein zu großer Grenzflächenwinkel
läßt die Genauigkeit steigen, mit der sich der
Seitenschieber 124 mit der Kavität paaren muß, um
Formennähte zwischen dem Seiten schieber 124 und
der ”A”- und ”B”-Seite der Form 86 zu
minimieren.
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Ist
das Teil im Gesamtprofil zu bearbeiten und nicht zu formen, so beurteilt
die zweite Möglichkeit ferner die CAD-Datei 32 für
das Teil, um zu bestimmen, ob das Teil in einem 3-Achsen-CNC-Fräser mit
Hilfe von einer oder mehreren x- oder y-Orientierungen bearbeitet
werden kann, die folglich orthogonal zu einer Fläche der
bevorzugten Verguß-/Justierspannvorrichtung sind, unabhängig
davon, ob solche Seitenschieber an der Trennlinie liegen oder ”versenkt” wären.
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Somit
akzeptiert das bevorzugte ”Auf-Zu”-Einachsen-Herstellbarkeitskriterium 40 Teile,
die Seitenschieber erfordern, sofern jeder Seitenschieber einen
Satz von Kriterien zur Bestimmung der Komplexität des Seitenschiebers
erfüllt, oder Teile, die Seitenbearbeitung erfordern, sofern
eine solche Seitenbearbeitung einen Satz von Kriterien erfüllt,
die die Komplexität der Seitenbearbeitung bestimmen.
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Bei
Bedarf kann das ”Auf-Zu”-Einachsen-Herstellbarkeitskriterium
40 nicht
nur beurteilen, ob eine Auf-Zu-Form mit der ausgewählten
Orientierung möglich ist oder 3-Achsen-Bearbeitung mit
den ausgewählten Orientierungen möglich ist, sondern kann
ferner einen Seitenschrägenwinkel (Formschräge)
bewerten. Der Seitenschrägenwinkel beeinflußt, wie
leicht das Teil oder die Form herzustellen ist, da senkrechte Kanten
schwerer zu bearbeiten sind. Zudem beeinflußt die Formschräge,
wie leicht die Form zu verwenden ist, da stärker senkrechte
Seiten eine höhere Klebekraft haben, was das Auswerfen
des Teils
10 aus der Form erschwert. Dadurch können
robustere Auswerferstiftsysteme für Teile mit hohen Seitenschrägenwinkeln
notwendig sein. Beispielsweise sind in einem bevorzugten Auf-Zu-Herstellbarkeitskriterium
40 Seitenschrägenwinkel
an allen Seiten von mindestens 0,5° erforderlich. Somit
identifiziert das Auf-Zu-Einachsen-Herstellbarkeitskriterium
40 automatisch
(senkrechte) Oberflächen mit einer Schräge von
null und weist solche Teile zurück, da sie das Auf-Zu-Einachsen-Herstellbarkeitskriterium
40 nicht
erfüllen. Bei Bedarf können Teile, die ohne ausreichenden
Seitenschrägenwinkel zurückgewiesen werden, geändert
und dem Kunden in grafischem Format gemäß den
Lehren der durch Verweis aufgenommenen
US-Patentveröffentlichung Nr. 2006/0173566 präsentiert
werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform überprüft
die Erfindung ferner die Teilekonstruktion mit Hilfe eines zweiten
Annehmbarkeitskriteriums 42 danach, ob die Teile- oder
Formengeometrie durch Bearbeiten mit einem Standardsatz von CNC-Bearbeitungswerkzeugen
hergestellt werden kann. Dieses zweite Annehmbarkeitskriterium 42 beinhaltet
die Bestimmung, welche Werkzeuge verfügbar sind, welche
Einschränkungen beim Gebrauch der verfügbaren
Werkzeuge gelten und die Festlegung von (gegebenenfalls vorhandenen)
Bereichen des Teils oder der Form, die nicht mit den verfügbaren
Werkzeugen bearbeitet werden können. Da sich dieses zweite
Annehmbarkeitskriterium 42 mit der Generierung des automatischen
Satzes von CNC-Bearbeitungsbefehlen im Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 erheblich überschneidet,
wird es später näher diskutiert. Insbesondere
weisen aber die bevorzugten CNC-Standardbearbeitungswerkzeuge eine
Sammlung von Schaftfräsern in Standardgrößen,
Reibahlen in Standardgrößen und Bohrern in Standardgrößen
auf. Mit dieser Sammlung von CNC-Standardbearbeitungswerkzeugen
existieren Einschränkungen im Hinblick auf die Krümmungsradien
verschiedener Kanten und Ecken sowie im Hinblick auf das Geometrieverhältnis
tiefer Nuten im Teil oder in der Form. Allgemein kann eine Kante
eines Formteils keinen engeren Krümmungsradius als die
kleinsten Schaftfräser und Bohrer haben. Im Allgemeinen
müssen alle Nuten in der Form, die allen Rippen im Teil
entsprechen, ein Geometrieverhältnis haben, das mindestens
einem der CNC-Standardbearbeitungswerkzeuge ermöglicht, die
Tiefe der Nut zu erreichen. Im Allgemeinen kann keine Nut in einem
bearbeiteten Teil einen engeren Krümmungsradius als die
kleinsten Schaftfräser und Bohrer haben und muß ein
Geometrieverhältnis besitzen, das mindestens einem der
CNC-Standardbearbeitungswerkzeuge ermöglicht, die Tiefe
der Nut zu erreichen.
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Beispielsweise
zeigt 11 das Profil eines Standardschaftfräsers 50 mit
1/4 Inch Durchmesser. Dieser Schaftfräser 50 hat
eine Schnittiefe 52 von etwas weniger als 2 Inch, die durch
eine Einspannung 54 begrenzt ist. Hat eine 1/4 Inch dicke
Nut in der Form eine Höhe von mindestens 2 Inch, kann der Standardschaftfräser 50 mit
1/4 Inch Durchmesser nicht zur Bildung des Nutenabschnitts der Kavität verwendet
werden. Die Geometrieverhältnisse von Standardschaftfräsern
beruhen auf der Festigkeit des Werkzeugstahls (damit das Werkzeug 50 im
Gebrauch nicht leicht bricht) und folgen einer ähnlichen Geometrieverhältniskurve.
Das heißt, alle Schaftfräser, die einen kleineren
Durchmesser als 1/4 Inch haben, sind kürzer als der Standardschaftfräser 50 mit 1/4
Inch Durchmesser. Alle Schaftfräser, die länger als
2 Inch sind, haben einen breiteren Durchmesser als 1/4 Inch. Damit
kann kein Werkzeug im Standardsatz zur Herstellung einer 1/4 Inch
dicken Nut mit einer Höhe von mindestens 2 Inch verwendet
werden. Als Näherungsregel sollten Nuten/Rippen nicht tiefer als
das Zehnfache ihrer minimalen Dicke sein. Das Geometrieanalysatormodul 38 verfügt über
eine Analyse 42, die an der CAD-Kundendatei 32 durchgeführt
wird, um die Teileform mit gesammelten geometrischen Informationen über
mehrere Standardwerkzeuggeometrien, z. B. Standardschaftfräser,
konzeptuell zu vergleichen. Zum Formen der Nocke 10 besteht
die gesamte CAD-Datei 32 die Prüfung mit Ausnahme
der Rippe 22, die zu dünn und lang ist. Zum Bearbeiten
der Nocke 10 besteht die gesamte CAD-Datei 32 die
Prüfung mit Ausnahme der Kerbe 20, die zu dünn
und lang ist. Damit wird verständlich, daß ein
bestimmtes Teil den Standardsatz des CNC-Bearbeitungswerkzeugkriteriums 42 zum
direkten Bearbeiten und Formen, zum direkten Bearbeiten, aber nicht
zum Formen, zum Formen, aber nicht zum direkten Bearbeiten oder
weder zum direkten Bearbeiten noch zum Formen erfüllen
kann.
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Ferner
untersucht das bevorzugte CNC-Bearbeitungskriterium 42 Geometrieverhältnisse
von Nuten bezogen auf die Trennlinie der Form. Da Schaftfräser
in der unteren Hälfte (Kavität) der Form nach
unten und in der oberen Hälfte (Kern) der Form nach oben
verwendet werden können, können Geometrieverhältnisse
von Merkmalen, die die Trennlinie enthalten, doppelt so groß wie
Geometrieverhältnisse von Merkmalen sein, die die Trennlinie
nicht enthalten. Das heißt, die Nutentiefe wird bezogen
auf die tiefste sich angrenzend erstreckende Oberfläche
auf der Hälfte der Form gemessen, in der die Nute bearbeitet
wird. Da beim direkten Bearbeiten Schaftfräser auf der
oberen Hälfte des Teils nach unten und auf der unteren
Hälfte des Teils nach oben verwendet werden können,
können Geometrieverhältnisse von Merkmalen, die
die Orientierungs-Teilungslinie enthalten, doppelt so groß wie
Geometrieverhältnisse von Merkmalen sein, die die Teilungslinie
nicht enthalten. Beispielsweise schneidet bei der Nocke 10 die
Innenkante des Teilekonturflansches 12 nicht die Trennlinie,
da sich die Trennlinie entlang der Innenkante des Teilstegs 28 erstreckt.
Daher wird die Tiefe des Teilekonturflansches 12 bezogen
auf die sich angrenzend erstreckende Oberfläche, den Teilsteg 28, gemessen.
Das Geometrieverhältnis, das durch diese Tiefe des Teilekonturflansches 12 bezogen
auf die Dicke des Teilekonturflansches 12 bestimmt wird, muß innerhalb
des Geometrieverhältnisses mindestens eines Werkzeugs im
Standardsatz liegen. Im Gegensatz dazu hat die Außenkante
des Teilekonturflansches 12 keine sich angrenzend erstreckende Oberfläche
und schneidet die Trennlinie. Da die Trennlinie die Außenkante
des Teilekonturflansches 12 in die zwei Formenblöcke
aufteilt, kann die Tiefe der Außenkante des Teilekonturflansches 12 bezogen
auf seine Dicke bis zum Doppelten des Geometrieverhältnisses
mindestens eines Werkzeugs im Standardsatz betragen.
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Das
CNC-Bearbeitungskriterium 42 führt eine ähnliche
Programmieranalyse durch, um zu überprüfen, daß jede
Außenecke des Formteils 10 oder Innenecke des
bearbeiteten Teils 10 einen ausreichenden Krümmungsradius
hat, damit die Bearbeitung durch eines der CNC-Standardbearbeitungswerkzeuge
erfolgen kann. Beispielsweise kann das CNC-Bearbeitungskriterium
den minimalen Radius von Außenecken des Teils auf mindestens
1/2 der minimalen Wanddicke begrenzen. Besteht die CAD-Datei 32 nicht
die Prüfung, entweder weil sie zu tiefe Nuten oder zu enge
Ecken hat, so erfüllt das Teil nicht das CNC-Bearbeitungskriterium 42,
und der Kunde muß informiert werden. Computerprogrammierer werden
erkennen, daß nach Festlegung der Annehmbarkeitskriterien 42,
so daß dazu eine Bestimmung gehört, ob Nutentiefen
und/oder Eckenradien des Teils eine CNC-Standardbearbeitung ermöglichen,
es viele äquivalente Programmierverfahren gibt, um dieses
Annehmbarkeitskriterium auf die CAD-Kundendatei 32 anzuwenden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform überprüft
das Geometrieanalysatormodul 38 ferner ein drittes Annehmbarkeitskriterium 44,
ob die Formengeometrie mit Aluminium oder einer Legierung auf Aluminiumbasis
hergestellt werden kann oder ob das direkt bearbeitete Teil aus
dem ausgewählten Werkstückmaterial bearbeitet
werden kann. Das heißt, ein dem bevorzugten Formgebungssystem
auferlegter Konstruktionsparameter lautet, daß die Form
aus Standardausgangsmaterial für Formenblöcke
auf Aluminiumbasis herstellbar ist. Aluminium ist aus Kostengründen
ausgewählt, wobei eine primäre Kosteneinsparung
darin besteht, daß Aluminium schneller als Stahl bearbeitet
wird, und eine sekundäre Kosteneinsparung darin, daß die
Aluminiumblöcke selbst billiger als Stahl sind. Allerdings
ist Aluminium nicht so fest wie Stahl, und übermäßig
dünne Strukturen aus Aluminium widerstehen nicht den beim
Spritzgießen ausge übten Kräften. Folglich
untersucht das Programm die Form, um zu bestimmen, ob etwaige Abschnitte
der Form zu dünn sind. Die Nocke 10 hat eine dünne
Aussparung, die Kerbe 20, die ausreichend dünn
und tief ist, um dieses Kriterium nicht zu erfüllen. Das
heißt, da die Nocke 10 vom Kunden konstruiert
wurde, kann die Form für die Nocke 10 nicht aus
Aluminium hergestellt werden und den Spritzgießkräften
widerstehen. Wird umgekehrt das Teil 10 direkt bearbeitet,
hängt die Bestimmung, ob die Rippe 22 bearbeitet
werden kann, von dem für das Teil ausgewählten
Material ab. Computerprogrammierer werden erkennen, daß nach
Festlegung der Annehmbarkeitskriterien 44, so daß dazu
eine Bestimmung gehört, ob die Form aus Aluminium hergestellt
oder ob das Teil aus dem ausgewählten Werkstückmaterial
direkt bearbeitet werden kann, es viele äquivalente Programmierverfahren
gibt, um dieses Annehmbarkeitskriterium auf die CAD-Kundendatei 32 anzuwenden.
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Eine
der bevorzugten Eingaben in das Kundendaten-Eingabemodul 30 vom
Kunden 34 ist die Art von Material, das für das
Teil 10 ausgewählt ist. Beispielsweise kann das
Kundendaten-Eingabemodul 30 dem Kunden ermöglichen,
die Formgebung aus jedem der folgenden Standardkunststoffe auszuwählen:
ABS (natur), ABS (weiß), ABS (schwarz), ABS (grau – beschichtungsfähig),
Acetyl/Delrin (natur), Acetyl/Delrin (schwarz), Nylon (natur), Nylon (schwarz),
13% glasfaserverstärktes Nylon (schwarz), 33% glasfaserverstärktes
Nylon (schwarz), 33% glasfaserverstärktes Nylon (natur), 30%
glasfaserverstärktes PET/Rynite (schwarz), Polypropylen
(natur), Polypropylen (schwarz), Polycarbonat (klar), Polycarbonat
(schwarz), Ultem 1000 (schwarz), Ultem 2200 (20% glasfaserverstärkt) (schwarz),
Ultem 2300 (30% glasfaserverstärkt) (schwarz). Unterschiedliche
Kunststoffe haben unterschiedliche Viskositätskurven bei
Formgebungstemperaturen, unterschiedliche Erstarrungsgeschwindigkeiten
und unterschiedliche Schrumpfungsgeschwindigkeiten. In der bevorzugten
Ausführungsform über prüft das Programm
ferner ein viertes Annehmbarkeitskriterium 46, ob die Formengeometrie
mit dem vom Kunden ausgewählten Kunststoffmaterial ausreichend
spritzgegossen werden kann. Dieses Annehmbarkeitskriterium 46 beinhaltet
eine Einschätzung, ob die Form Bereiche enthält,
die für das ausgewählte Kunststoffmaterial nicht
gleichmäßig schrumpfen, und ob Anschnitte leicht
in die Form eingearbeitet werden können, um zu einem akzeptablen Durchflußweg
für den Kunststoff zu führen, der bei einer erreichbaren
Formtemperatur und einem erreichbaren Druck zustande kommt, damit
der Einschuß die Kavität ausreichend und gleichmäßig
füllt. Im Gebrauch in dieser Anmeldung ist der Begriff ”Kunststoff”-Material
weitgefaßt definiert und soll nicht auf die Art von Material
begrenzt sein, das im Spritzgießverfahren für
Polymere verwendet werden kann; in bestimmten Konfigurationen können
Materialien (Keramikwerkstoffe, Glaswerkstoffe, gesinterte oder niedrigschmelzende
Metalle usw.), die keine Polymere sind, das in der Erfindung verwendete
Kunststoffmaterial sein.
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Soll
das Teil im Gesamtprofil direkt bearbeitet werden, ist ein unterschiedlicher
Satz von Materialien zulässig. Beispielsweise kann das
Kundendaten-Eingabemodul 30 dem Kunden ermöglichen,
direkte Bearbeitung aus beliebigen der folgenden auszuwählen:
Acetal (darunter Copolymer oder Homopolymer – DELRIN, SUSTARIN,
ULTRAFORM, ENSITAL, POMALUX, TURCITE, ACETRON, TECAFORM oder ERTACETAL),
Acryl oder Acryl + PVC (KYDEX oder PLEXIGLASS), ABS (ABSYLUX, ENSIDUR oder
TECARAN), nachchloriertes PVC, zyklisches Olefincopolymer (TOPAS),
ETFE (TEFZEL), Glasfaser, HDPE (SANALITE oder SEABOARD), Laminate (FR-4,
FR-5, G-3, G-5, G-7, G-9, G-10, G-11 oder CIP), bearbeitbare Glaskeramik
(MACOR), Nylon (ENSILON, ERTALON, NYLOIL, NYLATRON, TECAMID oder
TECAST), Perfluoralkoxy (TEFLON), Phenolharz (BAKELITS, MICARTA
oder NORNEX), PAI (TORLON oder TECATOR), Polyarylat (ARDEL), PBI (CELAZOLE),
PBT (HYDEX), PBT + PC (XENOY), PC (LEXAN, MAKROLON, ENSICAR, ZELUX, HYZOD,
MACROLUX, TUFFAX oder TECANAT), PCTFE (KEL-F), Polyester (ENSITEP
oder TECADUR), PEI (ULTEM, SUSTATED PEI, TEMPALUX oder TECAPEI),
PEEK (SUSTATEC, TECAPEEK oder KETRON), PES (RADEL A oder TECASON),
Polyethylen (TECAFINE oder CESTALINE), ECTFE (HALAR), PET (ERTALYTE,
SUSTADUR oder TECADURE), PETG (SPECTAR oder VIVAK), Polyimid (SINTIMID, DURATRON,
MELDIN, VESPEL oder KAPTON), PMMA-Acryl (PLEXIGLASS, OPTIX), PMP
(TPX), Polyparaphenyl (TECAMAX), PPO (NORYL oder TECANYL), PPS (RYTON,
TECHTRON, ENSIFIDE oder TECATRON), PPSU (RADEL R), PP (darunter Copolymer
oder Homopolymer – ENSIPRO, PROPYLUX oder TECAPRO), PS
(REXOLITE), PSU (UDEL, TECASON oder MINDEL), Polyurethan (ISOPLAST), PTFE
(TEFLON, RULON, FLUORSINT oder TECAFLON), PVC (TECAVINYL), PVDF
(ENSIKIKEM, KYNAR oder SYMALIT), UHMW-Polyethylen (ENSICAR, TIVAR,
LENNITE oder TECAFINE) oder andere ähnliche Materialien
in einem Bereich verschiedener Farben, Füllungen und Qualitäten
dieser Materialien. Somit wird verständlich sein, daß ein
bestimmtes Teil aus einem Material hergestellt sein kann, das direktes
Bearbeiten und Formen ermöglicht, das direktes Bearbeiten,
aber kein Formen ermöglicht oder das Formen, aber kein
direktes Bearbeiten ermöglicht.
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Zusätzliche
Annehmbarkeitskriterien könnten dazu gehören,
die sich z. B. auf die Größe des Teils beziehen.
Beispielsweise kann gefordert sein, daß das Teil in eine
maximale Projektionsfläche im Blick durch die Auf-Zu-Achse
von 50 Inch2 (400 cm2) paßt. Ähnlich
kann gefordert sein, daß das Teil kleiner als ein maximales
Teilevolumen ist, z. B. ein maximales Volumen von 18 Inch3 (200 cm3).
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Erfüllt
die CAD-Kundendatei 32 ein oder mehrere Annehmbarkeitskriterien 40, 42, 44, 46 nicht,
wird diese Nichterfüllung dem Kunden mitgeteilt. Bei Bedarf
kann die Nichterfüllung etwaiger Annehmbarkeitskriterien 40, 42, 44, 46 telefonisch
mitgeteilt werden. Vorzugsweise erzeugt aber das Programm automatisch
eine Computermitteilung, die an den Kunden gesendet wird, z. B.
eine e-Mail. Die bevorzugte Mitteilung über die Nichterfüllung
gibt die Art der Nichterfüllung an. In der am stärksten
bevorzugten Ausführungsform weist das Programm ein Kommunikationsmodul 56 für
vorgeschlagene Modifizierungen an CAD-Dateien auf.
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Das
Kommunikationsmodul 56 für vorgeschlagene Modifizierungen
an CAD-Dateien beinhaltet mehrere unterschiedliche Schritte. Zunächst
werden Informationen über jede Art und Weise gespeichert,
auf die das Teil 10 ein Annehmbarkeitskriterium 40, 42, 44, 46 nicht
erfüllt. Beispielsweise werden nicht nur Informationen
gespeichert, daß die Nocke 10 nicht bestanden
hat, weil die Rippe 22 zu dünn und lang und weil
die Kerbe 20 zu tief und dünn ist, sondern es
werden auch Informationen über die nächstliegende
Rippe und Kerbe gespeichert, die die Annehmbarkeitskriterien 42, 44 erfüllen
würden. Das heißt, indem die Rippe 22 etwas
verdickt wird, kann die Rippe 22 in der Form mit CNC-Standardschaftfräsern
hergestellt werden. Indem die Kerbe 20 etwas verdickt wird,
widersteht die Aluminiumform den Spritzgießkräften.
Danach erzeugt das Kommunikationsmodul 56 für
vorgeschlagene CAD-Modifizierungen eine modifizierte CAD-Datei 58,
die zwischen den Abschnitten der Teilegeometrie, die alle Annehmbarkeitskriterien 40, 42, 44, 46 erfüllen,
und den Abschnitten der Teilegeometrie unterscheidet, die mindestens
ein Annehmbarkeitskriterium 40, 42, 44, 46 nicht
erfüllen.
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Eine
Zeichnung aus der CAD-Datei
58 mit vorgeschlagenen Modifizierungen
entspricht der Darstellung in
12. Die
CAD-Datei
58 mit vorgeschlagenen Modifizierungen markiert
die engsten Näherungen
60,
62 relativ
zu übrigen unveränderten Abschnitten des Teileoberflächenprofils
der Nockenkonstruktion
10, die alle Annehmbarkeitskriterien
40,
42,
44,
46 erfüllen.
Die Markierung kann durch unterschiedliche Linienformate, unterschiedliche
Farben usw. vorgenommen sein. Beispielsweise werden mit Hilfe eines
aus vordefinierten Farbcodier schemata Farben repräsentativen
Bereichen zugewiesen, um die identifizierte Zuordnung der bearbeitbaren
Punkte zu zeigen und auf das Fehlen eines geeigneten Werkzeugs zu
verweisen. Alternativ oder zusätzlich zur Farbcodierung
kann die Markierung mit Symbolen auf der Darstellung des Teils geschehen,
was in der
US-Patentveröffentlichung
Nr. 2006/0173566 gelehrt ist, die durch Verweis aufgenommen
ist. Die durch die Farb- oder Symboldaten ergänzte Teilegeometrie
wird vorzugsweise in einer Datei
58 abgelegt, wobei eines
der grafischen Standardformate verwendet wird, die zur Darstellung
interaktiv manipulierter dreidimensionaler Ansichten des Teils
10 geeignet sind.
Die Datei
58 zusammen mit der Legende als Erläuterung
des verwendeten Farbcodier- oder Symbolschemas kann dem Kunden zur
interaktiven Betrachtung zugesendet oder anderweitig verfügbar
gemacht werden, eventuell mit zusätzlichen Kommentaren.
Beispielsweise könnte die Datei
58 eine oder mehrere
tiefe Rippen mit einem Seitenschrägenwinkel von null identifizieren.
Zur Datei
58 gehörende Kommentare können
darum bitten, daß der Kunde das Teil neu konstruiert, um
eine Schräge von mindestens 0,5 Grad an tiefen Rippen einzuarbeiten, oder
können angeben, daß der Angebotspreis gesenkt
werden kann, wenn die Rippenwände abgeschrägt
sind. Danach sendet das Kommunikationsmodul
56 für
vorgeschlagene CAD-Modifizierungen automatisch die CAD-Datei
58 mit
vorgeschlagenen Modifizierungen zum Kunden, damit der Kunde die Änderungen
prüfen kann, die zur billigen Herstellung des Teils und/oder
der Form erforderlich sind.
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Qualifizierte
Formenbauer und Mechaniker werden erkennen, daß es selten
Formen- und/oder Teilekonstruktionen gibt, die nicht realisierbar
sind, sondern nur Konstruktionen, die ohne zusätzliche
erhebliche Komplexität unmöglich sind. Beispielsweise könnte
eine Form für die Nocke 10 in der ursprünglichen
Konstruktion durch den Kunden hergestellt werden, aber sie würde
aus Stahl statt Aluminium hergestellt, und der Rippenabschnitt 22 der
Form würde durch EDM gebrannt werden. Die Erfindung ist
auf der Grundlage der Fähigkeiten der Formenbau- oder Bearbeitungsabteilung
konfiguriert. Kann die Abteilung CNC-bearbeitete Aluminiumformen
wie auch EDM-Stahlformen handhaben, so kann das Programm Annehmbarkeitskriterien
für beide Arten von Verfahrensabläufen beurteilen.
Kann die Abteilung direkte CNC-Bearbeitung von Teilen sowie CNC-Bearbeitung
von Formen handhaben, so kann das Programm Annehmbarkeitskriterien
sowohl für direktes Bearbeiten als auch für Formen
beurteilen. Erfüllt die CAD-Kundendatei 32 nicht
mindestens ein Annehmbarkeitskriterium für das weniger
teure Herstellungsverfahren, so kann eine erste CAD-Datei 58 mit
vorgeschlagenen Modifizierungen erzeugt und dem Kunden zugesendet
werden. Erfüllt die CAD-Kundendatei 32 alle Annehmbarkeitskriterien
für das teurere Formenherstellungsverfahren, können
auch diese Informationen dem Kunden übermittelt werden.
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Somit
stellt die Erfindung ein computergestütztes Verfahren zur
schnellen Identifizierung der Herstellbarkeitsprobleme von Formen
oder Teilen bereit. Auf Wegen, die bisher in der Technik des Formenbaus
nie erwogen wurden, und insbesondere ohne die Notwendigkeit eines
persönlichen Gesprächs zwischen einem Kunden und
einem erfahrenen Formenbauer oder Mechaniker werden Probleme mit
der Herstellbarkeit automatisch identifiziert und dem Kunden mitgeteilt.
Die dreidimensionale grafische Darstellung 58 von Herstellbarkeitsproblemen
ist überaus zweckmäßig und vereinfacht
die Übermittlung solcher Probleme an den Kunden erheblich.
Das Geometrieanalysatormodul 38 im Zusammenwirken mit dem
Kommunikationsmodul 56 für vorgeschlagene CAD-Modifizierungen
sind wertvolle Werkzeuge für den Konstruktionsingenieur.
Diese Module 38, 56 können während
des Entwicklungsverfahrens zum Einsatz kommen, um die Konstruktion
zu einem Teil 10 zu führen, das schnell und wirtschaftlich
unabhängig davon hergestellt werden kann, ob es in Übereinstimmung
mit dem Rest des bevorzugten Systems angeboten und hergestellt wird.
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Der
nächste Bestandteil des bevorzugten Systems ist das Angebotsmodul 64.
Bei Bedarf kann die Angebotserstellung auf die bekannte Art und
Weise durchgeführt werden, indem man einen erfahrenen Formenbauer
oder Mechaniker Zeichnungen des Kundenteils 10 überprüfen
und sorgfältig untersuchen läßt, was
zur Herstellung der Form oder Bearbeitung des Teils gehören
kann. Stärker bevorzugt erstellt das Angebotsmodul 64 aber
automatisch ein Angebot 66 für die Form und/oder
das Teil und sendet das automatisch erstellte Angebot 66 zum
Kunden 34.
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Um
ein Angebot 66 automatisch zu erstellen, muß das
Programm einen oder mehrere Kostenparameter beurteilen, die eine
Angabe für die Realkosten sind, die bei der Herstellung
der Form oder Bearbeitung des Teils anfallen. Die bevorzugt berücksichtigten
grundsätzlichsten Kostenparameter betreffen die Bearbeitungsvorgänge,
die zum Einsatz kommen. Das heißt, das bevorzugte Angebot 66 variiert
auf der Grundlage von Computeranalysen mindestens eines Indikators
für die Form- oder Teileherstellungszeit durch das Angebotsmodul 64.
Die automatische Bestimmung von Bearbeitungsvorgängen und/oder
anderen Materialabtragsschritten im Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 wird später
näher diskutiert. Werden Bearbeitungsvorgänge
automatisch bestimmt, so beurteilt das Angebotsmodul 64 automatisch
die ermittelten Bearbeitungsvorgänge, um zu einem Angebot 66 zu
gelangen.
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Als
ein Beispiel ist ein primärer Indikator für die
gesamte Formenherstellungszeit, wie lange es dauert, Material in
Entsprechung zu einem Positivbild des Teils in den Formenhälften
mit der CNC-Maschine zu bearbeiten und abzutragen. Ähnlich
ist ein primärer Indikator für die gesamte Direktbearbeitungszeit,
wie lange es dauert, Material in Entsprechung zu einem Negativgesamtprofil
des Teils im Werkstückblockmate rial mit der CNC-Maschine
zu bearbeiten und abzutragen. Ein primärer Indikator dafür,
wie lange es dauert, die Form oder das Teil mit der CNC-Maschine
zu bearbeiten, ist die Anzahl von Schritten in der Folge von CNC-Bearbeitungsbefehlen.
Somit kann das automatische Angebot 66 teilweise oder ganz
auf der Anzahl von Schritten in der Folge von CNC-Bearbeitungsbefehlen
beruhen.
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Als
weitere, genauere Iteration hängt die Zeit, die eine CNC-Bearbeitung
der Form oder eine Gesamtprofilbearbeitung des Teils erfordert,
ferner davon ab, welche Werkzeuge verwendet werden und wie die Materialabtragsgeschwindigkeit
jedes Werkzeugs 50 ist. Somit speichert das Angebotsmodul 64 Informationen über
eine Materialabtragsgeschwindigkeit in Zuordnung zu jedem der unterschiedlichen Materialabtragsschritte.
Das bevorzugte Angebotsmodul 64 identifiziert automatisch
eine geschätzte Materialabtragsdauer, die für
jeden einzelnen Abschnitt des Teileoberflächenprofils erforderlich
ist. Das automatische Angebot 66 kann teilweise oder vollständig
auf einer Summe geschätzter Materialabtragsdauern beruhen.
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Bei
Bedarf kann das Kundendaten-Eingabemodul 30 dem Kunden
ermöglichen, eine spezielle Oberflächengüte
auszuwählen, z. B. eine glänzende Oberfläche,
matte (EDM-ähnliche) oder spezielle geätzte Texturen.
In diesem Fall kann das automatische Angebot ferner auf der Schwierigkeit
beruhen, die ausgewählte spezielle Oberflächengüte
auf die Form- oder Teileoberfläche aufzubringen.
-
Im
Allgemeinen ist die beim Materialabtrag erforderliche Zeit nur ein
Teil der für die CNC-Bearbeitung notwendigen Zeit. Zusätzliche
Zeit ist für den Wechsel von einem Werkzeug zum anderen
notwendig. Beispielsweise können Standard-CNC-Maschinen
Aufnahmen für 10 bis 40 Werkzeuge aufweisen. Zwischen diesen
10 bis 40 Werkzeugen zu wechseln benötigt zusätzliche
Zeit. Ferner beruht ein Teil der CNC-Bearbeitungskosten auf dem
Preis und der Verschleißgeschwindigkeit des Werkzeugs 50.
-
Manche
Werkzeuge sind teurer als andere, und einige Werkzeuge müssen
häufiger als andere ausgetauscht werden. Noch weitere Zeit
und Kosten können anfallen, wenn ein spezielles, kundenspezifisches
oder empfindliches Werkzeug für einige Materialabtragsschritte
erforderlich ist. Als gesonderte, genauere Weiterentwicklung kann
das Angebotsmodul 64 die Anzahl und Art von Werkzeugen
berücksichtigen, die in den ausgewählten Materialabtragsschritten
verwendet werden.
-
Bei
einer separaten Iteration, die die Genauigkeit eines Formgebungsangebots 66 verbessert, geht
es darum, daß das Angebotsmodul 64 die Trennlinie
und die entsprechenden Schließflächen der Form
untersucht. Allgemein sind einfache Formen, die mit einer Trennlinie
und Schließflächen in der x-y-Ebene hergestellt
werden können, relativ billig. Zu einem Großteil
der Kosten einiger Formen kann die erforderliche Zeit gehören,
die Trennlinie und die entsprechenden Schließflächen
zu bearbeiten, die nicht in der x-y-Ebene liegen. Getrennt davon,
daß das Angebot 66 auf der Anzahl von CNC-Schritten
oder auf den geschätzten Zeiten für den Materialabtrag
beruht, kann das automatische Angebotsmodul 64 die Komplexität
bei der Herstellung der Trennlinie und der entsprechenden Schließflächen
berücksichtigen. Alternativ kann das Angebotsmodul 64 die
Komplexität der Erzeugung von Schließflächen
ignorieren, die bei der umfassenden Formenkonstruktion notwendig
sind, besonders wenn die Konstruktion der Schließflächen
nicht automatisch abläuft.
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Im
Gesamtprofil direkt bearbeitete Teile haben weder Schließflächen
noch eine Trennlinie, aber durchaus eine Teilungslinie für
die Bearbeitungsorientierung. Nichtebenheit der Teilungslinie für
die Bearbeitungsorientierung beeinflußt selten die Kosten der
Teilebearbeitung. Bedeutsamer im bevorzugten Bearbeitungsbetrieb
ist die Bearbeitung der Justiervertiefung, ob ein abgestuftes Profil
für die umschließende Kavität auf der
A-Seite des Teils erforderlich ist, das Volu men des verwendeten
Stütz- oder Vergußmaterials und die Erstarrungszeit
des Stütz- oder Vergußmaterials. Bei Bedarf kann
das Angebotsmodul 64 diese Kosten für bearbeitete
Gesamtprofilteile bewerten.
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Ist
die ermittelte Trennlinie komplex, kann es nützlich sein,
den Kunden über die Komplexität der Trennlinie
zu informieren, entweder als Bestandteil des Herstellbarkeitskriteriums 40 oder
als Bestandteil des Angebotsmoduls 64. Dadurch kann der
Kunde zur Auswahl einer stärker vereinfachten Trennlinie beitragen,
oder das System kann dem Kunden speziell vorschlagen, die Trennlinie
oder die speziellen Merkmale im Teil 10, die zur Komplexität
der Trennlinie beitragen, zu verlagern.
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Noch
ein weiterer gesonderter Indikator für die Formen- oder
Teileherstellungszeit hängt von der Größe
des Teils 10 ab. Größere Formen benötigen oft
mehr Zeit. Mit Sicherheit erfordern größere Formen
höhere Aufwendungen bei den Kosten für die Rohformenblöcke. Ähnlich
benötigen größere Teile oft mehr Zeit
für die Gesamtprofilbearbeitung und erfordern größere
Aufwendungen bei den Kosten für die Rohwerkstückblöcke.
Das bevorzugte Angebotsmodul 64 berücksichtigt
ferner die für das Formteil 10 erforderliche Formenblockfläche
oder die Kosten des Werkstückblocks für die Gesamtprofilbearbeitung.
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Ein
weiterer gesonderter Indikator für die Herstellungszeit
beinhaltet die Riffelung und abgerundete Ecken, was zuvor anhand
der Annehmbarkeitskriterien 40, 42, 44, 46 im
Geometrieanalysatormodul 38 diskutiert wurde. Tiefe Nuten
in der Form oder im Teil und schärfere Ecken dauern in
der Bearbeitung länger. Das bevorzugte Angebotsmodul 64 beurteilt
und berücksichtigt ferner automatisch die Menge, Tiefe
und Steilheit von Rippen bzw. Riffelung, die für das Teil 10 oder
die Form erforderlich sind.
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Ein
weiterer gesonderter Indikator für die Formen- oder Teileherstellungszeit
betrifft die Bewertung des Seitenschrä genwinkels, was zuvor
anhand der Annehmbarkeitskriterien 40 im Geometrieanalysatormodul 38 diskutiert
wurde. Die Bewertung der Formschräge läßt
sich verbessern, indem der minimale Seitenschrägenwinkel
in den mathematischen Ausdruck für das Preisangebot Eingang
findet. Normalerweise benötigen steilere Schrägenwinkel
mehr Zeit und sind teurer zu bearbeiten. Ferner sind Formteile mit
steileren Seitenschrägenwinkeln schwieriger aus der Form
auszuwerfen. Das bevorzugte Angebotsmodul 64 beurteilt
und berücksichtigt ferner automatisch die Steilheit der
für das Teil 10 erforderlichen Seitenschrägenwinkel,
entweder als Indikator für die Formherstellungszeit und
als potentielle Schwierigkeit beim Gebrauch der Form in Spritzgießdurchläufen
oder als Indikator für die CNC-Direktbearbeitungszeit.
Da die bevorzugten Annehmbarkeitskriterien 40 für
die Formenherstellbarkeit einen Seitenschrägenwinkel von
mindestens 0,5° fordern, weist das bevorzugte Angebotsmodul 64 zusätzliche
Kosten (die auf der Grundlage des Seitenschrägenwinkels
variieren) für Seitenschrägenwinkel im Bereich von
0,5 bis 2,0° auf. Sind alle Seiten mit Schrägenwinkeln
von mindestens 2,0° versehen, weist das bevorzugte Angebotsmodul 64 keinen
zusätzlichen Kostenzuschlag infolge einer steilen Formschräge auf.
-
Ein
weiterer gesonderter Indikator für die Schwierigkeit und
Zeit der Formen- oder Teileherstellung hängt davon ab,
ob und welche Merkmale nicht standardmäßig CNC-bearbeitet
werden können, sondern EDM erfordern. Liegt ein erforderlicher EDM-Materialabtrag
vor, erhöht dies die Kosten. Jedes Merkmal, das EDM erfordert,
steigert die Kosten, und dies umso mehr, wenn das EDM-Merkmal so
tief ist, daß es aufgrund von Elektrodenverschleiß mehrere
EDM-Elektroden benötigt. Das bevorzugte Angebotsmodul 64 identifiziert
alle unterschiedlichen einzelnen Abschnitte auf dem Teileoberflächenprofil, die
mit unterschiedlichen Elektroden für die EDM zusammenhängen,
und das automatisch erstellte Angebot 66 variiert auf der
Grundlage der geschätzten Anzahl erforderlicher Elektroden.
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Ein
weiterer gesonderter Indikator für die Schwierigkeit und
Zeit der Formenherstellung hängt vom Vorhandensein und
von der Komplexität etwaiger Seitenschieber ab. Seitenschieber
erhöhen sowohl die Herstellungskosten der Form als auch
die Produktionskosten der Teile infolge der potentiellen Verschleißzunahme
wegen der Seitenschieberbewegung. Das bevorzugte Angebotsmodul 64 identifiziert alle
erforderlichen Seitenschieber, und das automatisch erstellte Angebot 66 sieht
eine Preisanpassung für die Seitenschieber vor.
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Ein
weiterer gesonderter Indikator für die Schwierigkeit und
Zeit bei der Gesamtprofilbearbeitung hängt vom Vorhandensein
und von der Komplexität etwaiger Seitenorientierungen des
Teils zur Bearbeitung mit dem 3-Achsen-CNC-Fräser ab. Bearbeitungsorientierungen
(außer in z-Richtung), die parallel zu einer Seitenwand
der Justier-/Vergußvertiefung sind, fügen erste
Aufwendungen zu, und Bearbeitungsorientierungen, die in einem Winkel
zu allen Seitenwänden der Justier-/Vergußvertiefung
liegen, fügen größere Aufwendungen zu.
Das bevorzugte Angebotsmodul 64 identifiziert alle erforderlichen
zusätzlichen Bearbeitungsorientierungen, und das automatisch
erstellte Angebot 66 sieht eine Preisanpassung für
die zusätzlichen Bearbeitungsorientierungen vor.
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Neben
Parametern, die die Schwierigkeit und Zeit der Formenherstellung
beeinflussen, beeinflussen einige Parameter die Formgebungsqualität. Erfahrene
Formenbauer werden erkennen, daß einige Teile von sich
aus leichter zu formen sind als andere. Schrumpfung, Verzug oder
unvollständige Füllung der Form mit dem Einschuß können
zu reduzierter Ausbeute oder unzufriedenen Kunden führen. Das
bevorzugte Angebotsmodell 64 beurteilt die vorhergesagte
Qualität des Teils und erhöht die Preisgestaltung
für Formteile, die wahrscheinlich geringe Ausbeuten oder
schlechte Qualität haben. Der primäre Weg zur Beurteilung
der Vorhersagequalität des Teils besteht darin, die Durchflußkennwerte
zu analysieren und vorherzusagen, wie der Einschuß die Form 86 füllt
und erstarrt. Das bevorzugte Angebotsmodul 64 weist eine
Durchflußbeurteilung auf, die eine Finite-Elemente-Analyse
des Harzmaterials betrifft, wenn es die Formenkavität 84 füllt.
Hauptdurchflußwege der Harzschmelze (sowohl durch Anschnitte
als auch später im Körper der Form) werden in
Bezug auf Temperatur, Druck, Viskosität, Wärmeübertragung
und Schergeschwindigkeiten des Materials identifiziert und analysiert.
Die Leichtigkeit, mit der eine Form eine konsistente, gleichmäßige
Füllung erreichen kann, um zu einem hochqualitativen Teil 10 zu
führen, wird beurteilt und als Parameter ”Teilequalität” eingestuft.
Im Allgemeinen betrifft der Parameter ”Teilequalität” wie
in dieser Anmeldung verwendet jede Beurteilung, wie leicht das Teil
geformt wird, indem der Einschuß analysiert wird. In dieser
Anmeldung bezeichnet der Begriff ”Einschuß” (Füllung)
die eingespritzte Kunststoffschmelze und jeden ihrer Kennwerte vor
ihren erstarrten Endabmessungen. Formteile, mit denen hohe Qualität
und hohe Ausbeute leichter erreicht werden, werden zu niedrigeren Preisen
als Teile angeboten, die schwer zu füllen sind oder leicht übermäßige
Schrumpfungs- oder Verzugsprobleme haben.
-
Viele
Kunden besitzen keinerlei Spritzgießerfahrung oder -technik
oder sind anderweitig nicht daran interessiert, in den eigentlichen
Besitz der Form zu gelangen. Obwohl die Herstellungskosten der Form
möglicherweise die primären Kosten des Teils sind,
wünschen die Kunden oft Teile, keine Formen. Folglich bietet
das bevorzugte Angebotsmodul 64 Stückpreise an.
Für Teile mit Gesamtprofilbearbeitung wird jedes Teil getrennt
bearbeitet, so daß Kostensenkungen aufgrund der Menge praktisch
nicht vorhanden sind. Oft können eine bis etwa fünf
Kopien eines Teils mit niedrigeren Kosten im Gesamtprofil bearbeitet
werden, aber höhere Teilestückzahlen lassen sich wirtschaftlicher
formen. Unterschiedliche Stückpreisangebote 66 können
z. B. für 1, 10, 100, 1000 oder 10000 Teile erstellt werden.
Neben den Kosten der Form, der Bearbeitungs- und Vergußzeit und
den Aufwendungen für das Teil hängen die primären
Kostenaspekte für Stückpreisangebote 66 davon
ab, welche Art von Kunststoffmaterial und wieviel davon verwendet
wird. Das bevorzugte Angebotsmodul 64 erstellt automatisch
Stückpreisangebote, die die Kosten der Form oder Bearbeitung
des Teils beinhalten und ferner auf der Grundlage der Stückzahl des
Teils und des Kunststoffmaterials variieren, die vom Kunden zum
direkten Bearbeiten oder Spritzgießen ausgewählt
werden.
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Das
Angebotsmodul 64 übermittelt dem Kunden das Angebot 66,
vorzugsweise über das Internet 36, z. B. über
die Website (wenn ein Echtzeitangebot erreicht wird) oder über
eine e-Mailantwort zum Kundencomputer 34. Danach kann der
Kunde das Angebot 66 über dasselbe Medium annehmen.
Zu beachten ist, daß das vom Angebotsmodul 64 erstellte
Angebot kein rechtliches Angebot darzustellen braucht, einen Vertrag über
die Herstellung der Form 86 oder der Teile 10 zu
schließen. Auf den Gebieten des Formenbaus und der Bearbeitung
sowie in anderen Gewerben werden Angebote oft abgegeben, die der endgültigen Überprüfung
durch die anbietende Firma unterliegen, bevor ein verbindlicher
Vertrag mit einem annehmenden Kunden geschlossen wird.
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13 zeigt
einen Screenshot (Bildschirmaufnahme) 101 einer bevorzugten
Kundenoberfläche für das Angebotsmodul 64.
Das bevorzugte Angebotsmodul 64 verarbeitet zwei unterschiedliche
Arten von Informationen, um zu einem Angebot zu gelangen. Erstens
wird das Oberflächenprofil des Teils 10 (das jede
aus einer praktisch unendlichen Anzahl von Formen haben könnte)
beurteilt, um bestimmte kostenbeeinflussende Parameter zu berücksichtigen,
die durch das Teileoberflächenprofil bestimmt werden. Die
zweite Art von Informationen unterschei det sich deutlich von der
unendlichen Variabilität der Informationen über
die Formgestalt und beinhaltet, dem Kunden mindestens ein Menü mit
vom Kunden wählbaren Werten für einen kostenbeeinflussenden
Parameter anzuzeigen, der nicht mit dem Teileoberflächenprofil
zusammenhängt.
-
Beispielsweise
wird ein erster kostenbeeinflussender Parameter, der nicht mit dem
Teileoberflächenprofil zusammenhängt, aus einem
Menü 102 für eine unterschiedlicher Anzahl
möglicher Kavitäten ausgewählt. Um dem
Kunden ein Menü 102 mit möglichen Kavitätenanzahlen
anzuzeigen, müssen zuerst die Größe und
Gestaltung der Formenkavität 84 bezogen auf die
Größe verfügbarer Formenblöcke beurteilt
werden. Zum Beispiel können ein Größenvergleich
und eine Formengestaltungsanalyse für ein Teil 10 zu
bis zu acht möglichen identischen Kavitäten führen,
die in einem einzigen Formenblock gebildet werden. Dann wird dem
Kunden ein Dropdownmenü 102 mit der Anzahl möglicher
Kavitäten angezeigt, damit der Kunde zwischen Menüwerten ”1
Kavität”, ”2 Kavitäten”, ”4
Kavitäten” und ”8 Kavitäten” auswählt.
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Für
ein unterschiedliches Teil (nicht gezeigt) können der Größenvergleich
und die Formengestaltungsanalyse zu nur vier möglichen
identischen Kavitäten führen, die in einem einzigen
Formenblock hergestellt werden, wobei in diesem Fall das Dropdownmenü 102 mit
der Anzahl möglicher Kavitäten für dieses
Teil nur wählbare Werte ”1 Kavität”, ”2
Kavitäten” und ”4 Kavitäten” anzeigen
würde.
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Im
Gesamtprofil bearbeitete Teile haben einen ähnlichen Größenvergleich
bezogen auf die Größe des Werkstückmaterialblocks.
Führen der Größenvergleich und die Teilegestaltungsanalyse
zu einer Möglichkeit, mehrere Teile gleichzeitig in einem einzigen
Werkstückmaterialblock zu bearbeiten, kann das Dropdownmenü ähnlich
die Anzahl möglicher Kavitäten oder die Anzahl
möglicher Teile widerspiegeln, die in einem einzelnen Werkstückblock
bearbeitet werden.
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Die
vom Kunden ausgewählte Anzahl von Kavitäten oder
Teilen pro Block wird dann im Angebotsmodul 64 als Kostenparameter
sowohl für Formenkosten als auch für Stückpreiskosten
ausgewertet, wobei Formenkosten infolge der zur Bearbeitung von
mehr Kavitäten oder Teilen erforderlichen zusätzlichen
Zeit und Kosten steigen, aber Stückpreiskosten sinken,
weil mehrere Teile mit jedem Einschuß produziert oder mehrere
Teile aus einem einzigen Werkstückblock herausgearbeitet
werden können. Das bevorzugte Angebotsmodul berechnet ein Angebot
auf der Grundlage eines mathematischen Ausdrucks, der mehrere Komponenten
des Preises beschreibt – z. B. die Kosten des Formenblocks
oder Werkstückblocks, Fräszeit, Polierzeit, Aufspannzeit in
der Maschine oder Vergußspannvorrichtung, Erstarrungszeit
der Vergußmasse usw. Einige dieser Komponenten können
unabhängig von der Anzahl von Kavitäten sein (z.
B. Aufspannzeit), einige sind direkt proportional zur Anzahl von
Kavitäten (z. B. Polierzeit), einige zeigen eine komplexere
Abhängigkeit (z. B. die Formenblockkosten für
kleine Teile hängen nicht von der Anzahl von Kavitäten
ab, sofern mehrere Kavitäten in denselben Block passen –,
steigen aber, wenn ein größerer Formenblock benötigt
wird). Das Angebotsmodul 64 berechnet das Angebot jedesmal
erneut, wenn der Kunde die verfügbaren Einstellungen ändert.
-
Ein
zweiter nicht mit dem Teileoberflächenprofil zusammenhängender
bevorzugter kostenbeeinflussender Parameter, der über Menü wählbar
ist, sind Oberflächengüten. Dem Kunden wird ein
Dropdownmenü 104 mit angebotenen Oberflächengüten angezeigt.
Beispielsweise kann dem Kunden ein Dropdownmenü 104 angezeigt
werden, mit dem der Kunde auswählen kann zwischen Werten ”T-0
(Güte nach Ermessen von Protomold. Werkzeugnähte
können sichtbar sein)”, SPI-C1 (600 Stein)”, ”SPI-B1 (400
Papier)”, ”T-1 (Mittlere gestrahlte Güte – ähnlich wie
mittlere EDM-Güte)”, ”T-2 (Grobe gestrahlte
Güte – ähnlich wie grobe EDM-Güte)” und ”SPI-A2
(Hochglanz)”. Im bevorzugten Angebots modul 64 kann
der Kunde jede dieser unterschiedlichen, über Menü angezeigten
Oberflächengüten aus einem unterschiedlichen Dropdownmenü 104, 106 für
jede Seite der Form oder für jede Seite des Teils 10 auswählen.
-
In
einer alternativen Ausführungsform (nicht gezeigt) kann
es dem Kunden möglich sein, unterschiedliche Oberflächengüten
zwischen unterschiedlichen Flächen auch auf derselben Seite
der Form oder des Teils auszuwählen. Um Verwechselung bei der
Bezeichnung der unterschiedlichen Flächen zu vermeiden,
zeigt das alternative Angebotsmodul eine grafische Darstellung jeder
Seite des Teils an, wobei unterschiedliche Flächen mit
Markierungen versehen, z. B. in unterschiedlichen Farben schattiert
sind. Dann zeigt das Angebotsmodul ein Dropdownmenü für
jede Farbschattierung auf der grafischen Darstellung an (z. B. Menü ”Oberflächengüte
für blaue Fläche”, Menü ”Oberflächengüte
für rote Fläche” usw.), damit der Kunde
die Oberflächengüte auswählen kann, die
auf jede Farbfläche der dargestellten Kavität 84 angewendet
wird.
-
Sobald
der Kunde den Dropdownmenüwert für die Oberflächengüte
auswählt, beurteilt das Angebotsmodul 64 die Anwendungskosten
der ausgewählten Oberflächengüte für
die Kavität 84 oder das Teil 10 in der
Berechnung auf der Grundlage der Zeit, der Materialien und Werkzeuge,
die zum Aufbringen der ausgewählten Oberflächengüte
erforderlich sind, vorzugsweise auch als Funktion der Oberflächengröße
für die aufgebrachte Güte.
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Ein
dritter nicht mit dem Teileoberflächenprofil zusammenhängender
bevorzugter kostenbeeinflussender Parameter, der über Menü wählbar
ist, ist das Material des Teils. Dem Kunden wird ein Dropdownmenü 108 mit
angebotenen Materialien angezeigt. Das für das Teil 10 verwendete
Material oder Harz ist ein integraler Aspekt im Konstruktionsverfahren,
der viele Materialeigenschaften des Teils 10 beeinflußt,
z. B. Festigkeit, Flexibilität, Härte, Korrosionsbeständigkeit,
Entflamm barkeit usw. Ferner unterliegen die Kosten jedes Materials
oder Harzes Änderungen infolge von Marktbedingungen. Folglich zeigt
das bevorzugte Materialmenü 108 zahlreiche Alternativen
an. Beispielsweise kann dem Kunden ein Dropdownmenü 108 angezeigt
werden, das dem Kunden eine Auswahl zwischen den folgenden siebzig
formbaren Materialwerten ermöglicht: ”Kundenmaterial”, ”ABS,
natur (LUSTRAN 433-1050)”, ”ABS, schwarz (CYCOLAC
T-4500)”, ”ABS, schwarz (LUSTRAN 433-4000)”, ”ABS,
weiß (LUSTRAN 248-2005)”, ”ABS, schwarz
(POLYLAC PA-765)”, ”ABS beschichtungsfähig,
hellgrau (LUSTRAN PG298)”, ”ABS beschichtungsfähig,
grau (CYCOLAC MG37EP)”, ”ABS/PC, schwarz (BAYBLEND
FR 110-1510)”, ”ABS, weiß (LUSTRAN 248-2005)”, ”ABS/PC,
hellgrau (BAYBLEND T85 2095)”, ”ABS/PC, schwarz
(CYCOLOY C2950-701)”, ”ABS/PC, natur (BAYBLEND
T 45-1000)”, ”ABS/PC, schwarz (BAYBLEND T 85-1510)”, ”ABS/PC, schwarz
(BAYBLEND T85 2D95)”, ”Acetalcopolymer, schwarz
(CELCON M90)”, ”Acetalhomopolymer, schwarz (DELRIN
500 P BK602)”, Acetalhomopolymer, natur (DELRIN 500P NC010)”, ”Acetalhomopolymer,
20% GF, schwarz (DELRIN 577-BK000)”, ”Acetalhomopolymer,
schwarz (DELRIN 500 CL BK601)”, ”HDPE, natur (HID
9006)”, ”LDPE, natur (DOW LDPE 722)”, ”Nylon
46, natur (STANYL TW341)”, ”Nylon 6, natur (ZYTEL
7331F NC010)”, ”Nylon 6, schwarz (ZYTEL 7331F
gefärbt)”, ”Nylon 6, schwarz (RTP 200A
FR)”, Nylon 66, schwarz (ZYTEL 101L BKB009)”, ”Nylon
66, 13% GF, schwarz (ZYTEL 70G13 HSIL)”, ”Nylon
66, 14% GF, schwarz (ZYTEL 8018 HS)”, ”Nylon 66,
43% GF, schwarz (ZYTEL 74G43W BK196)”, Nylon 66, 33% GF,
natur (ZYTEL 70G33HSIL)”, ”Nylon 66, 33% GF, schwarz
(ZYTEL 70G33 HSIL BK031)”, ”Nylon 66, natur (ZYTEL
103 HSL)”, ”Nylon 66, natur (RTP 202 FR)”, ”PBT
30% GF, schwarz (VALOX 420 SEO)”, ”PBT 15% GF, schwarz
(CRASTIN SK 652 FR)”, ”PBT, schwarz (VALOX 357-1066)”, ”PC,
opak/weiß (MAKROLON 2558-3336)”, ”PC,
schwarz (LEXAN 940)”, ”PC, klar (MAKROLON 2405-1112)”, ”PC,
klar (MAKROLON 2458-1112)”, ”PC, schwarz (MAKROLON 2405-1510)”, ”PC,
10% Glas, schwarz (MAKROLON 9415-1510)”, ”PC 20%
GF, natur (MAKROLON 8325-1000)”, ”PC 20% Glas,
schwarz (MAKROLON 8325-1510)”, ”PC, klar (MAKROLON
6455-1045)”, ”PC, infrarot (LEXAN 121-S80362)”, ”PEI,
schwarz (ULTEM 1000-7101)”, ”PEI, 20% GF, schwarz
(ULTEM 2200-7301)”, ”PEI, 30% GF, schwarz (ULTEM 2300-7301)”, ”PEI,
40% GF, schwarz (ULTEM 2400-7301)”, ”PST 30% Glas,
schwarz (RYNITE 530-BK503)”, ”PET 45% Glas Mineral
flammenhemmend, schwarz (RYNITE FR 945 BK507)”, ”PET
35% Glas Glimmer, niedriger Verzug, schwarz (RYNITE 935 BK505)”, ”PETG,
klar (EASTAR 6763)”, ”PMMA klar (PLEXIGLAS V052-100)”,
PP 20% talkumgefüllt, natur (MAXXAM NR 218.G001-1000)”, ”PP,
schwarz (MAXXAM FR 301)”, ”PP Copolymer, natur
(PROFAX 7531)”, ”PP Copolymer, natur (PROFAX SR
857M)”, ”PP Homopolymer, natur (PROFAX 6323)”, ”PP
Homopolymer, natur (PROFAX 6523)”, ”PS (GPPS), klar
(STYRON 666 Dwl)”, ”PS (HIPS), schwarz (RC 3502B)”, ”PS
(HIPS), natur (STYRON 498)”, ”PUR, natur (ISOPLAST
202EZ)”, ”TPE, natur (SANTOPRENE 211-45)”, ”TPE,
schwarz (SANTOPRENE 101-73”, ”TPU – Polyester,
schwarz (TEXIN 285-1500)” und ”TPU – Polyether,
natur (TEXIN 985-1000)”. Dem Kunden kann ferner möglich
sein, aus den folgenden Werten für ausschließliche
Bearbeitbarkeit für Werkstückblockmaterial auszuwählen: Acryl
+ PVC (KYDEX oder PLEXIGLASS), nachchloriertes PVC, zyklisches Olefincopolymer
(TOPAS), ETFE (TEFZEL), Glasfaser, Laminate (FR-4, FR-5, G-3, G-5,
G-7, G-9, G-10, G-11 oder CIP), bearbeitbare Glaskeramik (MACOR),
Perfluoralkoxy (TEFLON), Phenolharz (BAKELITE, MICARTA oder NORNEX),
PAI (TORLON oder TECATOR), Polyarylat (ARDEL), PBI (CELAZOLE), PBT
+ PC (XENOY), PCTFE (KEL-F), Polyester (ENSITEP oder TECADUR), PEEK
(SUSTATEC, TECAPEEK oder KETRON), PES (RADEL A oder TECASON), Polyethylen
(TECAFINE oder CESTALINE), ECTFE (HALAR), Polyimid (SINTIMID, DURATRON,
MELDIN, VESPEL oder KAPTON), PMP (TPX), Polyparaphenyl (TECAMAX),
PPO (NORYL oder TECANYL), PPS (RYTON, TECHTRON, ENSIFIDE oder TECATRON),
PPSU (RADEL R), PSU (UDEL, TECASON oder MINDEL), PTFE (TEFLON, RULON,
FLUORSINT oder TECAFLON), PVC (TECAVINYL), PVDF (ENSIKIKEM, KYNAR
oder SYMALIT), UHMW-Polyethylen (ENSICAR, TIVAR, LENNITE oder TECAFINE)
oder andere ähnliche Materialien in einem Bereich verschiedener
Farben, Füllungen und Qualitäten dieser Materialien.
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Sobald
der Kunde den Dropdownmenüwert für das Material
auswählt, beurteilt das Angebotsmodul 64 die Verwendungskosten
des ausgewählten Materials. Die primäre Eingabe
in das Angebotsmodul 64 auf der Grundlage des ausgewählten
Formgebungsmaterials sind die aktuellen Rohmaterialkosten multipliziert
mit dem berechneten Volumen des Teils zuzüglich Angüsse
und Kanäle. Die primäre Eingabe in das Angebotsmodul 64 auf
der Grundlage des ausgewählten Materials zur Gesamtprofilbearbeitung sind
die aktuellen Rohmaterialkosten multipliziert mit dem Volumen des
Werkstückblocks. Gleichwohl können auch andere
Kostenaspekte des ausgewählten Materials berücksichtigt
werden, z. B. wie leicht mit dem Material zu arbeiten ist, durch
das Material verursachter Verschleiß an der Form 86,
Schrumpfungsfaktor des Materials, Recyclingfähigkeit und/oder
Abfallkosten für das Material usw. Wählt der Kunde ”Kundenmaterial” aus,
so minimiert das Angebotsmodul 64 die Kosten für
das Rohmaterial selbst, maximiert aber die Kosten für das
Arbeiten mit dem Material, um potentiellen Schwierigkeiten Rechnung
zu tragen.
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Ein
vierter nicht mit dem Teileoberflächenprofil zusammenhängender
bevorzugter kostenbeeinflussender Parameter, der über Menü wählbar
ist, ist das voraussichtliche Lieferdatum. Beispielsweise kann dem
Kunden ein Menü 110 angezeigt werden, das die
Auswahl eines Lieferdatums ”innerhalb von 5 Arbeitstagen” oder ”10–15
Arbeitstage” ermöglicht. Alternativ können
zusätzliche oder spezifischere Grade der Preisfestlegung
aufgrund des Lieferdatums vorgesehen sein. Somit weist das bevorzugte Angebotsmodul 64 einen
für Eilbearbeitung berechneten Zuschlag auf.
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Ein
fünfter nicht mit dem Teileoberflächenprofil zusammenhängender
bevorzugter kostenbeeinflussender Parameter, der über Menü wählbar
ist, betrifft die Anzahl von Teilen oder die Losgröße
für das Stückpreisangebot. Beispielsweise kann
dem Kunden ein Menü angezeigt werden, mit dem er ein Stückpreisangebot
in Losgrößen von ”100”, ”500”, ”1.000”, ”2.000”, ”5.000”,
10.000”, ”20.000”, ”100.000” oder ”200.000” Teilen
auswählen kann. Dieses Stückpreisangebot kann
dann dem Kunden getrennt von den Werkzeugkosten angezeigt werden.
Alternativ bietet das bevorzugte Angebotsmodul 64 Preise 112 für
all diese unterschiedlichen Losgrößen an, so daß der
Kunde leicht überblicken kann, wie die Losgröße
den Stückpreis beeinflußt.
-
Im
bevorzugten System arbeitet das Angebotsmodul 64 mit dem
Geometrieanalysatormodul 38 zusammen, um dem Kunden eine
grafische Rückmeldung zukommen zu lassen. Vorzugsweise
erfolgt diese Rückmeldung in Echtzeit, damit der Kunde
körperliche Merkmale des Teils 10 neugestalten
(z. B. die zugrundeliegende CAD-Datei 32 für das
Teil 10 ändern) kann, während er Echtzeit-Angebotsinformationen
darüber erhält, wie die Neukonstruktion das Angebot
beeinflußt.
-
Obwohl
sie zweiteilige Auf-Zu-Formen mit minimalen Kosten erzeugen kann,
kann die Erfindung auch Seitenschieber in der Form unterstützen. Seitenschieberformen
ermöglichen das Formen von Teilen mit hinterschnittenen
Flächen – Flächen, die aus einer unterschiedlichen
Richtung bearbeitet werden müssen. Indem Seitenschieberformen
möglich sind, erhöht sich also der Prozentsatz
von Teilen, die für den automatischen Verfahrensablauf
in Frage kommen.
-
Das
Angebotsmodul 64 ist ein weiteres wichtiges Werkzeug, das
von Konstruktionsingenieuren getrennt von anderen Facetten des bevorzugten
Systems verwendet werden kann, um z. B. unterschiedliche konstruktive
Alternativen zu vergleichen. Da sie schnell und problemlos erfolgt,
ist die sofortige Online-Angebotserstellung ein leistungsfähiges
Werkzeug für die Budgetierung und den Vergleich konstruktiver
Alternativen während des Entwicklungsverfahrens. Konstruktionsingenieure
können die Online-Angebotserstellung bei der Konstruktion
eines Einzelteils mehrmals verwenden, und die Online-Angebotserstellung
wird zu einem sehr wichtigen Bestandteil ihres Konstruktionsverfahrens.
-
Ferner
stellt die Erfindung mehrere Merkmale bereit, um den Vorteil stärker
zu nutzen, der dadurch zustande kommt, daß Konstruktionsingenieure ein
schnell übermitteltes Angebot verwenden können,
um die Teilekonstruktion zu modifizieren. Eines dieser Merkmale
ist ein ”budgetorientiertes” oder Umkehrangebot.
In den meisten Konstruktionsverfahren entscheidet der Konstrukteur,
wie das Teil 10 auszusehen hat, und versucht dann, für
das Teil 10 den niedrigsten Preis zu erhalten. Oft ist
der Konstrukteur aber genauso oder noch mehr am Budget für
die betreffende Position statt den Funktionsnotwendigkeiten des
Teils 10 orientiert. Das heißt, der Konstrukteur
hat die Aufgabe, eine Teilekonstruktion zu ermitteln, die eine Grundfunktion
für X Dollar erfüllt. Eine Budgetüberschreitung
ist möglicherweise keine Option, unabhängig von
den Nutzeffekten, die man durch ein etwas teureres Teil erhält,
oder die Kosten können eine so empfindliche Frage sein,
daß eine Kostenzunahme für eine konstruktive Verbesserung
nicht den zusätzlichen Nutzen wert ist. Bei einem budgetorientierten
Angebot sind die zulässigen Kosten eine der grundsätzlichen
Eingaben, und die Aufgabe des Angebots ist zu bestimmen, wie sich
die resultierende Teilekonstruktion von der Ausgangskonstruktion unterscheidet,
während sie im budgetierten Kostenrahmen bleibt.
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Ein
Beispiel für ein budgetorientiertes Angebot 114 ist
anhand von 14 dargestellt. Anfangs hat
der Kunde ausgewählt, eine Menge 116 von 500 Teilen
mit der Kunden-Teilenummer 200216 zu erhalten, die mit schwarzem
ABS in einer Doppelkavitätsform mit Oberflächenguten
SPI-B1 (400 Papier) auf beiden Seiten der Form zu fertigen und innerhalb
von 10–15 Arbeitstagen zu liefern sind. Allerdings hat
der Kunde auch die Option für das budgetorientierte Angebot
ausgewählt, die das Gesamtbudget 118 für
das Projekt auf $ 3500,00 begrenzt. Im budgetorientierten Angebotsverfahren
(ähnlich wie ein mit sinkenden Preisen arbeitendes Auktionsmodell
zum Anbieten von Reiseschnäppchen oder Versicherungen im Internet)
darf dieser Preis 118 nicht überschritten werden,
und das Ziel des budgetorientierten Angebots 114 besteht
darin, die am geringsten eingreifenden Modifizierungen am angeforderten
Teil 10 vorzuschlagen, ohne das Budget 118 zu überschreiten.
-
Bei
Bedarf kann ein einziger Parameter als gleitende Größe
ausgewählt werden. Ist z. B. die Losgröße 116 die
einzige Variable, die das System ändern darf, um das Budget 116 einzuhalten,
dann ist bei Betätigung der Eingabetaste durch den Kunden nach
Eingeben der letzten Information (normalerweise ist der Budgetwert 118 gemäß 14,
bei dem der Cursor 119 genau nach dem Eingabewert von 3500
steht, die letzte eingegebene Information) das Angebot 114 auf
83 Teile begrenzt. Dem Kunden wird auf dem Bildschirm durch das
budgetorientierte Angebot 114 angezeigt, daß das
Budget von $ 3500 eingehalten werden kann. Gibt aber der Kunde die
Budgetdaten ein, wird die Menge 116 geändert und
markiert (Änderung und Markierung nicht gezeigt), so daß der
Kunde leicht erkennen kann, daß die Budgetgrenzen zu einer
Verringerung der Menge von Teilen führten.
-
Während
das Reduzieren der Teilemenge ein einfaches Beispiel für
ein budgetorientiertes Angebot 114 ist, muß das
Budget 118 oft eingehalten werden, ohne daß die
Menge 116 von Teilen 10 verringert wird. Als weiteres
Beispiel kann das budgetorientierte Angebotssystem 114 lediglich Änderungen an
der Teilegeometrie ermöglichen, nicht an einem der vom
Kunden ausgewählten Menüwerte. In diesem Fall
zeigt das budgetorientierte Angebotssystem 114, daß eine Änderung
an der Teilegeo metrie, die es dem Angebot ermöglichen würde,
das Budget einzuhalten, darin besteht, die Dicke der Rippe 22 auf 180%
der Ausgangsdicke auf die modifizierte Darstellung 60 zu
vergrößern. Die Darstellung 58 der Modifizierung 60 ähnelt
in mancher Hinsicht recht stark der vorgeschlagenen CAD-Datei-Darstellungsmodifizierung 58,
die zum Einsatz kommt, um ein Teil 10 zur Anwendbarkeit
mit dem automatischen Verfahren zu qualifizieren, unterscheidet
sich aber konzeptuell. Das heißt, das Geometrieanalysatormodul 38 gibt
dem Kunden konzeptuell eine Antwort vom Typ ”Gut/Schlecht”.
Dagegen liefert unter der Annahme eines vernünftigen Budgets 118 das
budgetorientierte Angebot 114 stets eine gewisse Antwortform von ”Gut”,
kann aber eine Antwort ”Gut mit diesen Änderungen” geben.
-
Ist
die Teilegeometrie eine modifizierbare Variable, gibt es zahlreiche
Möglichkeiten, mit denen die Teilegeometrie modifizierbar
sein könnte, um die Kosten der Form oder des Teils zu senken.
Im Fall eines erfahrenen Formenbauers oder Mechanikers macht der
Formenbauer oder Mechaniker oft Vorschläge hinsichtlich
zahlreicher Änderungen, die zur Kostensenkung vorgenommen
werden könnten. Im bevorzugten System 114 kann
das System 114 auch zahlreiche unterschiedliche Vorschläge
vorlegen und äußert eine ”begründete
Vermutung” hinsichtlich des oder der Merkmale, die zuerst
modifiziert werden sollten, um die Kosten ausreichend zu senken
und das budgetorientierte Angebot einzuhalten. In diesem Beispiel
erhöhte die Rippe 22 die Kosten allzu stark, da
sie einen Werkzeugwechsel für die CNC-Bearbeitung erforderte,
und war somit bezogen auf die anderen Merkmale des Produkts ungewöhnlich
teuer. Die Software liefert ein Angebot, mit dem das Budget von
$ 3500,00 eingehalten wird, das aber dem Kunden grafisch im einzelnen
zeigt, daß die Dicke der Rippe 22 vergrößert
wurde, was durch die modifizierte Rippe 60 dargestellt
ist.
-
Das
bevorzugte budgetorientierte Angebot 114 sieht alternative
Auswahlmöglichkeiten von Merkmalsmodifizierungen vor, mit
denen das Budget 118 eingehalten wird. Kann die Rippendicke
nicht vergrößert werden und dennoch die vom Konstrukteur
geforderte Funktionalität erreichen, so kann sich der Konstrukteur
eine zweite vom System 114 vorgeschlagene Alternative ansehen.
In diesem Beispiel besteht eine zweite vorgeschlagene Modifizierung darin,
die Nut 20 insgesamt entfallen zu lassen. Danach ermöglicht
die Software dem Konstrukteur, durch unterschiedliche Darstellungen
des budgetorientierten Angebots 114 zu blättern,
z. B. durch Klicken auf die Schaltfläche ”Nächsten
Vorschlag ansehen”, wobei jede Seite unterschiedliche vorgeschlagene
Modifizierungen an der Teilegeometrie zeigt, um zu bestimmen, ob
etwaige der vorgeschlagenen Modifizierungen annehmbar sind.
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Ohne
Kenntnis der Teilefunktionalität gehören allgemein
gesagt zu den Modifizierungen der Teilegeometrie, die mit größter
Wahrscheinlichkeit vorgeschlagen werden, Vergrößerung
der Rippendicke, Vergrößerung der Nutendicke,
Vergrößerung des Radius (an einer oder mehreren
Ecken), Vergrößerung der Formschräge,
Verkleinerung der Rippenhöhe und Verkleinerung der Nutentiefe.
Mit gewisser Kenntnis der Teilefunktionalität (die man
z. B. ableiten kann, indem man früher ausgewählte
Modifizierungen dieses speziellen Kunden in Betracht zieht) lassen
sich differenziertere Vorschläge zum Modifizieren der Teilegeometrie
entwickeln.
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Das
bevorzugte budgetorientierte Angebotssystem 114 ermöglicht
nicht nur alternative Auswahlmöglichkeiten von Merkmalsmodifizierungen,
sondern ermöglicht zugleich die vorgeschlagene Modifizierung
von Menüauswahlwerten. Das heißt, mit dem bevorzugten
budgetorientierten Angebotssystem 114 kann die Software
Modifizierungen an allen verschiedenen Kundeneingaben (Anzahl von
Kavitäten oder Teilen pro Werkstückblock 102,
A-Seitengüte 104, B-Seitengüte 106,
Material 108, Realisierungszeit 110, Losgröße 116 und
Teilegeometrie 20, 58, 60) sowie allen
Kombinationen daraus vorschlagen. Bei mehreren Parametern, die der
Modifizierung unterliegen, muß die Software bestimmen,
welche Parameter zu modifizieren und in welcher Reihenfolge empfohlene
Modifizierungen vorzuschlagen sind. Im bevorzugten System 114 kommt
ein Algorithmus zum Einsatz, um zu bestimmen, welche Parameter zu
modifizieren und in welcher Reihenfolge empfohlene Modifizierungen
vorzuschlagen sind. Beispielsweise sind Materialauswahl 108 (für
die meisten Materialien in andere Materialien mit ähnlichen
Eigenschaften), Oberflächengüte 106, 104 und
Anzahl der Kavitäten 102 Parameter, die als ”leicht änderbar” programmiert
sind. Kann das Budget 118 eingehalten werden, indem eine
dieser Variablen 102, 104, 106, 108 modifiziert
wird, wählt die Software algorithmisch solche Alternativen
aus und schlägt solche Modifizierungen vor allen Vorschlägen
vor, die einen Parameter mit ”begrenzter Änderbarkeit” beinhalten.
Modifizierungen des Lieferdatums 110 und der Teilegeometrie,
z. B. für die Rippe 22 und Kerbe 20,
sind so ausgewählt, daß sie in eine Kategorie ”begrenzte Änderbarkeit” fallen.
Das System schlägt Änderungen am Lieferdatum 110 und/oder
an der Teilegeometrie 58 nur dann vor, wenn Änderungen
von Materialauswahl 108, Oberflächengüte 106, 104 und
Anzahl der Kavitäten oder Teile pro Werkstückblock 102 nicht
zu einem akzeptablen Angebot 118 führen. Losgröße 116 und
andere Merkmale der Teilegeometrie 58 (z. B. Teilegröße)
fallen in eine Kategorie ”selten änderbar” und
bilden die letzten Modifizierungsversuche, um ein annehmbares Angebot 114 vorzulegen.
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Allerdings
können mit den Daten, die auf der Grundlage der Kundenauswahl
vorgeschlagener Modifizierungen erzeugt werden, differenziertere
Algorithmen zur Bestimmung erstellt werden, welche Modifizierungen
vorzuschlagen und in welcher Reihenfolge Modifizierungen vorzuschlagen
sind. Beispielsweise reagieren einige Kunden empfindlich auf die Materialauswahl 108,
andere allgemein weniger. Hat ein spezieller Kunde eine Materialmodifizierung 108 in
der Vergangenheit akzep tiert, um ein budgetorientiertes Angebot 114 zu
erfüllen, dann ist es wahrscheinlicher, daß dieser
Kunde eine Modifizierung des Materialvorschlags in der Zukunft akzeptiert. Folglich
wird der Algorithmus für diesen Kunden in Übereinstimmung
mit früheren Auswahlvorgängen geändert.
Ein weiterer Abschnitt des vorgeschlagenen Algorithmus beinhaltet
eine Überprüfung akzeptierter Modifizierungsparameter
anderer früherer Kunden. Nimmt z. B. die Kundenakzeptanz
eines neuen, billigeren Materials allgemein zu, so wird der empfohlene
Wechsel zu diesem neuen Material zu einer Empfehlung, die früher
im vorgeschlagenen Empfehlungsverfahren zu machen ist. Noch ein
weiterer Abschnitt des bevorzugten Modifizierungsalgorithmus betrifft
die Beurteilung, wie stark eine vorgeschlagene Änderung
den Angebotspreis beeinflußt. Allgemein geht man davon
aus, daß eine vorgeschlagene Änderung, die den
Preis des Angebots graduell beeinflußt, eher akzeptiert
wird als eine vorgeschlagene Änderung, die einen Angebotspreis
drastisch beeinflußt. Die bevorzugte algorithmische Auswahl basiert
somit auf der geringfügigsten Preisänderung, so
daß drastische Änderungen an den Kundeneingaben
später im Verfahren vorgeschlagen werden.
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Noch
ein weiterer Abschnitt des bevorzugten Modifizierungsalgorithmus
beinhaltet die Beurteilung des Grenzerlöses oder Grenzertrags
im Zusammenhang mit einer vorgeschlagenen Änderung. Gäbe
es keinen Wettbewerb, könnte eine gleichmäßige
Gewinnspanne für alle Aufträge berechnet werden.
Allerdings verringert der Wettbewerb mitunter Gewinnspannen für
bestimmte Arten von Aufträgen, während Gewinnspannen
für andere Auftragsarten robust bleiben. Als Beispiel kann
ein Formenbauer eine gesunde Gewinnspanne für alle Fräsbearbeitungsverfahren,
aber eine niedrigere Gewinnspanne für EDM-bearbeitete Merkmale
an der Form 86 haben. Daher kann der bevorzugte Modifizierungsalgorithmus
zuerst Modifizierungen so vorschlagen, daß Merkmale gefräst
statt EDM-bearbeitet werden können, obwohl sowohl Fräsen
als auch EDM-Bearbeitung zum gleichen Preis führen. Das
heißt, sind andere Faktoren gleich, schlägt das
System 114 Alternativen mit höheren Spannen vor,
bevor es Alternativen mit niedrigeren Spannen empfiehlt.
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Kann
die Form 86 mit alternativen Verfahren bearbeitet werden
(Fräsen versus EDM-Bearbeitung, Polieren versus Laserfeinbearbeitung
usw.), schlägt das bevorzugte System 114 dem Kunden
gleichzeitig alle alternativen Herstellungsverfahren für
die Form vor und ordnet die Präsentation der Alternativen
für den Kunden lediglich so, daß die ”beste” Alternative zuerst
erscheint.
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Ähnlich
kann ein Teilehersteller begrenzte Stückzahlen mit niedrigeren
Spannen, z. B. durch Gesamtprofilbearbeitung eines Einzelteils,
in der Hoffnung vorschlagen, daß die Annahme der durch Gesamtprofilbearbeitung
erzeugten Konstruktion zu einem weiteren Auftrag führt,
wobei dieser Nachfolgeauftrag dann ein Formen des Teils mit höherer Stückzahl
und größerer Spanne beinhaltet. Dieser Aspekt, ”den
Fuß in der Tür zu haben”, kann dem Algorithmus
zugefügt sein, der bei der Angebotserstellung für
Aufträge verwendet wird.
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Obwohl
die bevorzugte algorithmische Auswahl vorgeschlagener Modifizierungen
erstaunliche Ergebnisse für viele Kunden bei zahlreichen
Projekten liefert und zu höherer Angebotsakzeptanz führt, ist
kein Algorithmus für alle Kunden bei allen Projekten geeignet.
Beispielsweise kann für bestimmte Kunden bei bestimmten
Projekten eine Modifizierung des beim Formen des Teils 10 zu
verwendenden Materials 108 keine Option sein. Somit ermöglicht
das bevorzugte System dem Kunden, eine oder viele der Variablen
im budgetorientierten Angebotsverfahren festzuschreiben. Klickt
der Kunde an, daß das Material 108 auf schwarzes
ABS beschränkt sein sollte, so weisen die vorgeschlagenen
Modifizierungen keine Änderungen am Material auf, sondern
machen nur Vorschläge zur Änderung der an deren
kostenbeeinflussenden Parameter, um das Budget 118 einzuhalten.
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Mit
dem System, das dem Kunden vorgeschlagene Modifizierungen anzeigt,
kann dem Kunden zusätzlicher neuer Inhalt angezeigt werden,
um ihn im Konstruktions- und Angebotsverfahren zu unterstützen.
Eine der leistungsfähigsten Formen neuer Inhalte, die dem
Kunden angezeigt werden können, betrifft die Interaktivität
im Konstruktions- und Angebotsverfahren. Ein spezielles Beispiel
für Interaktivität, die durch die Erfindung gemäß 15 erreicht wird,
beinhaltet das budgetorientierte oder Umkehrangebotsverfahren oder
ein ähnliches Angebotsverfahren, bei dem Parameter geändert
werden, um ein gewünschtes Angebot zu erreichen. In diesem
Beispiel ist der budgetierte Preis ($ 3500 im vorherigen Beispiel)
ein Parameter, den der Kunde steuern kann, um vorgeschlagene Änderungen
an der Konstruktion interaktiv in Augenschein zu nehmen. Mit ausreichend
hochentwickelter Software der algorithmischen Auswahl vorgeschlagener
Modifizierungen kann die Art und Weise, wie konstruktive Änderungen den
Preis beeinflussen, dem Kunden interaktiv und grafisch vorgestellt
werden. In diesem Beispiel wird z. B. die Dicke der Rippe 22 als
erste vorgeschlagene Modifizierungsvariable bestimmt. Andere menügesteuerte
Parameter, z. B. Materialart, sind eingeschränkt, während
der Kunde den Preis als interaktive Variable verwendet. Ein Laufleisten-,
Schieberegler- oder ähnlicher, mit Teilstrichen versehener
Index 120 ist für die Preisvariable vorgesehen.
Der Kunde klickt auf den Index 120 und zieht, um auf dem
Bildschirm die vorgeschlagenen Änderungen an der Teilegeometrie 58 zu
sehen. Steht z. B. der Index 120 auf $ 3457, dann ist die
Dicke der Rippe 22 mit den Strichlinien 60 markiert
und mit 180% des Konstruktionswerts dargestellt. Klickt der Kunde
auf den Schieberegler 120 und zieht ihn höher,
nimmt die Dicke der Rippe 22 gemäß der
Strichlinie 60a ab, und ein unterschiedlicher Zahlenwert
für das Angebot wird neben dem Schiebeindex 120 angezeigt.
Der Kunde kann die Dicke der Rippe 22 verringern, bis sie
einen 100%igen konstruktiven vollfinanzierten Wert 122 erreicht.
Klickt der Kunde auf den Schieberegler 120 und zieht ihn
tiefer, steigt die Dicke der Rippe 22, und die Höhe
der Rippe 22 nimmt ab, bis die Rippe 22 verschwunden
ist. Sind weitere Preissenkungen erforderlich, verwandelt sich das
dargestellte Bild durch Ändern des nächsten vorgeschlagenen
Modifizierungsmerkmals, der Tiefe der Aussparung 20, in
einen geänderten Wert 62. Wenn der Kunde dies
wünscht, kann der Kunde ein vorgeschlagenes Modifizierungsmerkmal
einschränken (z. B. die Dicke der Rippe 22 auf
einen 120%igen Konstruktionswert festlegen), und der Schiebereglerindex 120 wechselt
sofort zu einer Preismodifizierung, die die nächste Merkmalsvariable
steuert (die Tiefe der Aussparung 20). Klickt der Kunde
auf den Preis und zieht ihn höher, können sich
Rippen verwandeln und höher werden, Aussparungen können
sich verwandeln und tiefer werden, und abgerundete Ecken können
sich verwandeln und schärfer werden. Mit Interaktivität, die
auf diese leistungsfähige Weise grafisch zugefügt ist, überblickt
der Kunde problemlos, wie Unterschiede der Teilegeometrie den Preis
des Angebots beeinflussen.
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Im
bevorzugten interaktiven System beeinflußt nur der Dropdown-Schieberegler 120 für
die Preisvariable die grafische Darstellung 58 des Teils mit
vorgeschlagener Modifizierung. Die anderen Variablen, z. B. Material,
werden auch mit Dropdown-Schiebereglern (nicht gezeigt) angezeigt;
die durch die vom Preis abweichenden Schieberegler verursachte interaktive Änderung
betrifft nicht die grafische Darstellung 58 des Teils auf
dem Bildschirm, sondern nur den Angebotspreis 118. Somit kann
der Kunde durch Steuern des Schiebereglers für die Dropdown-Materialauswahl
sofort sehen, wie die Materialauswahl das Angebot für eine
bestimmte Teilegeometrie ändert. Sobald der Kunde ein neues Material
auswählt, kann der Kunde z. B. durch Steuern des Dropdown-Preisschiebereglers
sofort sehen, wie eine Steuerung der Preisgestaltung ermöglicht, unterschiedliche
Merkmale im Teil zu konstruieren. Das Angebot 114 ermöglicht
dem Kunden, an jedem Punkt während der Modifizierung der
anderen Variablen zum budgetorientierten Modus zurückzukehren.
Sobald die Modifizierungen an der Teilegeometrie an einem Punkt
angelangt sind, an dem sie dem Kunden gefallen, kann der Kunde wieder
zur Modifizierung anderer Variablen übergehen, wobei er
sich z. B. ansieht, wie Änderungen der Oberflächengüte die
Kosten des neu geformten Teils mit dem neuen Material beeinflussen.
Der Kunde kann die Auswahl jeder Variablen nacheinander steuern,
bis das perfekte Angebot und die perfekte Konstruktion der Teilegeometrie
für dieses Teil erreicht sind.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform gegenüber
der, den Kunden die CAD-Datei außerhalb seines Standorts
bereitstellen zu lassen, um ein Angebot zu erhalten, wird ein erheblicher Abschnitt
der Software für das System, darunter mindestens das Kundendaten-Eingabemodul 30,
dem Kunden zur Verfügung gestellt, damit der Kunde ihn auf
den Kundencomputer 34 herunterlädt oder dort installiert.
Indem das Kundendaten-Eingabemodul 30 auf dem Kundencomputer
läuft, ist es für den Kunden eventuell unnötig,
die CAD-Kundendatei während des Angebotsabschnitts des
Systems dem Formenbauer oder Mechaniker zu übersenden.
Da die Übertragung der CAD-Datei zum Kundendaten-Eingabemodul 30 vollständig
innerhalb des Kundencomputers geschieht, kann das gesamte Angebotsverfahren
ohne die Gefahr stattfinden, daß die CAD-Kundendatei in
der Post oder im Internet abgefangen wird. Normalerweise enthalten
CAD-Dateien eine erhebliche Datenmenge, und Verzögerungen
beim Übertragen von CAD-Dateien lassen sich verringern. Indem
die Software insgesamt oder teilweise auf dem Kunden-PC vorhanden
ist, kann somit die Verarbeitungszeit beschleunigt werden.
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Die
alternative bevorzugte Ausführungsform beinhaltet aber
immer noch die Echtzeitkommunikation mindestens einiger Daten zum
Computersystem des Formenbauers oder Mechanikers und von diesem.
Mindestens Kostenparameter werden zum Kundencomputer 34 übermittelt,
damit jedes Angebot aktuell und zeitgemäß ist.
Stärker bevorzugt werden Daten über jedes angeforderte
Angebot dem Formenbauer/Mechaniker übermittelt, damit der
Formenbauer/Mechaniker das Verfahren des Kunden zur Entscheidungsfindung überwachen
und dadurch künftige Versionen der Software für
diesen speziellen Kunden verbessern oder spezifisch anpassen kann.
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Der
nächste Bestandteil der bevorzugten Ausführungsform
betrifft das Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68.
Das Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 kann
nach Eingang eines angenommenen Angebots 66 aktiviert werden,
arbeitet aber stärker bevorzugt mit dem Angebotsmodul 64 gemäß der
vorstehenden Diskussion zusammen. Die Aufgabe des Werkzeugauswahl-
und Werkzeugweg-Berechnungsmoduls 68 besteht in der Bestimmung,
welche Werkzeuge zu verwenden sind und welche Werkzeugwege mit diesen
Werkzeugen zum Einsatz kommen sollten, um die Form oder das Teil
in der Festlegung durch die CAD-Kundendatei 32 wirtschaftlich herzustellen
oder zu bearbeiten.
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Als
Anfangsschritt für ein Formteil wird die vorhergesagte
Schrumpfung 70 des Kunststoffmaterials beim Erstarren auf
die CAD-Datei 32 angewendet. Aufgrund des vom Kunden in
das Kundendaten-Eingabemodul 30 eingegebenen Kunststoffmaterials
werden die Maße in Übereinstimmung mit bekannten
Schrumpfungsfaktoren erhöht. Anschließende Berechnungen
im Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 basieren
auf der Größe der Kavität (vor Schrumpfen
in der Bestimmung durch einen Schrumpfungsfaktor 70) und
nicht auf der Größe des Teils 10 (nach
Schrumpfen).
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Als
zweiter Anfangsschritt werden standardgerechte Formen- oder Werkstückblockgrößen
beurteilt, um eine Formen- oder Teileblockgestaltung 72 zu
bestimmen. Die Formengestaltung 72 ist das Verfahren zum
Zuweisen und Anordnen eines oder mehrerer Kerne/Hohlräume
in einer standardisierten Formenbasis. Die Gestaltung 72 für
ein im Gesamtprofil bearbeitetes Teil ist das Verfahren zum Zuweisen
und Anordnen eines oder mehrerer Teile bezogen auf eine standardisierte
Werkstückblockgröße. Für kleine,
einfache Teile können zwei oder mehr identische Kavitäten
in einen Formenblock in Standardgröße eingearbeitet
werden, und zwei oder mehr identische Teile können aus
einem Werkstückblock in Standardgröße
herausgearbeitet werden. Eine Mehrfachformen- oder Mehrfachblockgestaltung
enthält mehr als ein einziges Teil und wird oft verwendet,
um Werkzeugkosten für eine Gruppe von Teilen zu senken, die
gemeinsam verwendet werden. Gewöhnlich bezeichnet Mehrfachformen-
oder Mehrfachteilegestaltung eine Form oder einen Werkstückblock
mit mehreren Kopien desselben Teils. Gemeinhin wird dieser Weg beschritten,
um die Kosten pro Teil zu reduzieren, wenn das erwartete Produktionsvolumen
erheblich ist. Ein oder beide Wege können mit der Erfindung
genutzt werden. Die Auswahl einer von mehreren standardgerechten
Formenbasisgrößen bestimmt die Größe
des Aluminiumrohblocks, aus dem die Form hergestellt wird. Eine
von mehreren standardgerechten Werkstückblockgrößen
kann ebenfalls oder alternativ ausgewählt werden. Bei Verwendung
des automatischen Angebotsmoduls 64 werden Informationen
darüber, welcher Block in Standardgröße
zu verwenden ist, und über die Anzahl von Teilen, die in
der Gestaltung 72 ausgewählt ist, zurück zum
automatischen Angebotsmodul 64 geführt.
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Bevor
eine Auswahl von Werkzeugen und Berechnungen von Werkzeugwegen durchgeführt werden
können, muß die Orientierung des Teils bezogen
auf den Block bestimmt werden. Obwohl dies von einem erfahrenen
Formenbauer oder Mechaniker manuell geschehen könnte, wurde
das bevorzugte automatische Verfahren zuvor anhand der automatischen
Herstellbarkeitsidentifizierung 40 mit ”Auf-Zu”-Einachsenbetrieb
als eines der Annehmbarkeitskriterien beschrieben.
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Sobald
die Orientierung des Teils bezogen auf den Block bestimmt ist, werden
die Trennlinie und die entsprechenden Schließflächen
für ein Formteil ausgewählt 74, und/oder
die Teilungslinie für die Werkzeugorientierung wird für
ein im Gesamtprofil zu bearbeitendes Teil bestimmt.
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Die
Trennlinie und die entsprechenden Schließflächen
sollten im Hinblick auf das Teil so orientiert sein, daß eine
Auf-Zu-Bewegung der ersten Hälfte und zweiten Hälfte
in z-Auf-Zu-Richtung beim Formen des Teils möglich ist.
Wiederum könnte die Auswahl der Trennlinie und der entsprechenden Schließflächen
von einem erfahrenen Formenbauer manuell vorgenommen werden. In
der bevorzugten Ausführungsform werden die Trennlinie und
die entsprechenden Schließflächen im Hinblick
auf das Teil 10 wie nachfolgend beschrieben automatisch
orientiert 74.
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Die
CAD-Datei 32 wird beurteilt, um alle Kantenflächen
automatisch zu bestimmen, die sich parallel zur z-Auf-Zu-Richtung
erstrecken. Für einen Moment werden die parallelen Kantenflächen
aus der Bestimmung ausgenommen, da die Bestimmung der Trennlinie
für die anderen Abschnitte des Teils 10 relativ
leicht ist. Erstreckt sich eine Kantenfläche nicht parallel
zur z-Auf-Zu-Richtung, so liegt die Trennlinie auf der Höhe
des größten Flächenausmaßes
des Teils. Somit legt der Trennlinien-/Schließflächenabschnitt 74 des
Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmoduls 68 automatisch
Trennliniensegmente fest, die sich entlang dem sich eindeutig (nicht
in z-Richtung) erstreckenden größten Umfang des
Teils 10 erstrecken. Erstreckt sich eine Kantenfläche
nicht parallel zur z-Auf-Zu-Richtung, so liegt die Trennlinie auf
der Höhe des größten Flächenausmaßes
des Teils. Die Nocke 10 hat keinen sich eindeutig (nicht
in z-Richtung) erstreckenden Umfang des Teils, da der Teilekonturflansch 12,
die kreisförmige Öffnung 14, die beiden
Drehstifte 16, die nicht kreisförmige Öffnung 18,
die Kerbe 20, das 60°-Eckenloch 24, das
30°-Eckenloch 26 und der Teilsteg 28 alle
Kantenflächen haben, die sich in z-Richtung erstrecken.
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Die
eindeutigen Trennliniensegmente (falls vorhanden) müssen
nunmehr mit den Kantenflächen verbunden werden, die sich
parallel zur z-Auf-Zu-Richtung erstrecken. Vorzugsweise verwendet
die Trennlinien-Auswahlroutine 74 das CNC-Bearbeitungskriterium 42 und überprüft
potentielle z-Richtungshöhen der Trennliniensegmente mit den
parallelen Kantenflächen, um zu gewährleisten, daß sich
die Auswahl der Trennlinie mit der erwünschten Bearbeitbarkeit
der Form verträgt. Wird z. B. das Werkzeug 50 verwendet,
um den unteren Formenblock an einer parallelen Kantenfläche
des Teilekonturflansches 12 zu bearbeiten, und hat das
Werkzeug 50 eine Schnittiefe 52 von zwei Inch,
so muß das Trennliniensegment innerhalb der unteren zwei Inch
der parallelen Kantenfläche des Teilekonturflansches 12 liegen.
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Sobald
alle eindeutigen Trennliniensegmente festgelegt sind und das CNC-Bearbeitungskriterium 42 überprüft
ist, kann die Trennlinien-Auswahlroutine 74 jede von mehreren
Optimierungsroutinen verwenden. Für die kürzeste
Trennlinie verbinden die Trennliniensegmente innerhalb der parallelen
Kantenflächen einfach die eindeutigen und CNC-definierten
Trennliniensegmente. So weit wie möglich sollte die Trennlinie
so konstruiert werden, daß sie nicht steiler als 5–10
Grad ist. Vorzugsweise kommt eine Glättungsroutine zum
Einsatz, um gekrümmte Trennliniensegmente innerhalb der
parallelen Kantenflächen festzulegen. In der bevorzugten
Ausführungsform wird eine zweite Ableitung der Trennlinie
(d. h. die momentane Steigungsänderung der Trennlinie)
in Verbindung mit der Minimierung der Länge der Trennlinie
minimiert.
-
Schließflächen
innerhalb der Form werden auf ganz ähnliche Weise automatisch
bestimmt. Die Schließflächen sind jene Oberflächen,
an denen sich die Formhälften berühren, wenn die
Form geschlossen ist. Zunächst weisen die Schließflächen
definitionsgemäß die Trennlinie auf. Ist die Trennlinie
eben, ohne Löcher innerhalb des Teils, liegt die Schließfläche
definitionsgemäß in derselben Ebene wie die Trennlinie
(koplanar). Im Fall der Nocke 10 repräsentieren
die kreisförmige Öffnung 14 und die nicht
kreisförmige Öffnung 18 ebenfalls Berührungsbereiche zwischen
den Schließflächen für die beiden Teile
der Form. Die Trennlinie um den Teilekonturflansch 12, die
Trennlinie um die kreisförmige Öffnung 14 und
die Trennlinie um die nicht kreisförmige Öffnung 18 können
jeweils eben sein. Die Schließfläche an der kreisförmigen Öffnung 14 kann
eben sein, was auch für die Schließfläche
an der nicht kreisförmigen Öffnung 18 gilt.
Die Festlegung der Schließflächen kann im Fall
eines Teils mit einer stark gegliederten Trennlinie und komplexen
inneren ineinandergleitenden Schließstellen sehr komplex
sein. Neben der Untersuchung der Trennlinie optimiert die bevorzugte
Ausführungsform 74 die Auswahl der Schließflächen.
So weit wie möglich sollten die Schließflächen
so konstruiert sein, daß sie nicht steiler als 5–10
Grad sind. Obwohl eine Geradenroutine verwendet werden könnte,
gebraucht die bevorzugte Ausführungsform eine dreidimensionale
Glättungsroutine.
-
Die
bevorzugten Glättungsroutinen erzeugen eine Trennlinien-Schließfläche,
die mathematisch komplex und von Hand praktisch unmöglich
zu bearbeiten ist. Allerdings ist die komplexe Oberfläche mathematisch
definiert und wird in CNC-Bearbeitungsbefehle übersetzt.
In den CNC-Bearbeitungsbefehlen ist die mathematische Komplexität
der Kurve nicht sonderlich wichtig. Was bei den CNC-Bearbeitungsbefehlen
von Bedeutung ist, ist die Tatsache, daß die Schließflächen
möglichst glatt sind und somit mit dem oder den möglichst
größten Werk zeugen und den schnellsten Materialabtragsgeschwindigkeiten
hergestellt werden können. Somit sorgt die automatische
Auswahl 74 der Trennlinie und der entsprechenden Schließflächen
für: (a) eine schnelle Beurteilung des Annehmbarkeitskriteriums 42;
(b) ein schnelles Angebot 66; (c) eine schnelle Generierung von
CNC-Bearbeitungsbefehlen 76; und (d) einen schnellen CNC-Bearbeitungsbetrieb 78,
um die Form zu fertigen.
-
Nachdem
die Trennlinie und die Schließflächen 74 bestimmt
sind, verwendet das bevorzugte Verfahren das Geometrieanalysatormodul 38,
um automatisch die Werkzeuge und Materialabtragsschritte zu bestimmen,
die zur Bildung der Kavität oder Kavitäten oder
zur Gesamtprofilbearbeitung des Teils erforderlich sind. Das Kavitäts-
oder Teileprofil wird in zwei Teile aufgeteilt, eines für
oben und das andere für unten. Im Gegensatz zu den Schließflächen,
die für die beiden Formenblöcke identisch, aber
entgegengesetzt definiert sind, kann die Kavität natürlich unterschiedliche
Formen oben und unten haben. Für jede der beiden Kavitäts-
oder Teileoberflächen erzeugt das Geometrieanalysatormodul 38 eine
Wolke aus Punkten, die ausreichend dicht sind, um die Teilegeometrie
mit akzeptabler Toleranz zu repräsentieren. Für
jeden Punkt in der Wolke durchsucht das Geometrieanalysatormodul 38 den
Satz verfügbarer Bearbeitungswerkzeuge. Das heißt,
eine Sammlung aus Informationen über standardmäßige
Werkzeuggeometrien und Oberflächenprofile, die durch jede der
Standardwerkzeuggeometrien bearbeitbar sind, wird erzeugt und im
Programm 38 gespeichert. Da die Systemeinschränkungen
bereits so festgelegt wurden, daß dazu die Auf-Zu-Einachsen-Herstellbarkeit 40 gehört,
wird die bevorzugte Informationssammlung in der CNC-Maschine nur
mit einer Blockorientierung bezogen auf das Werkzeug in z-Auf-Zu-Richtung
untersucht. Diese gespeicherten Informationen werden durch das Geometrieanalysatormodul 38 untersucht,
um zu bestimmen, welche Werkzeuge zur Verfügung stehen,
um eine kleine Umgebung jedes Punkts zu bearbeiten, ohne entferntere
Teile der Teilfläche entweder mit der Spitze oder dem Schaft
des Werkzeugs 50 oder mit der das Werkzeug 50 haltenden
Einspannung 54 mit auszuarbeiten. Die Werkzeuginformationen
werden beginnend mit dem wirtschaftlichsten Werkzeug (schnellster
Materialabtrag, niedrigste Kosten) und in Richtung abnehmender Werkzeugwirtschaftlichkeit durchsucht.
Das Durchsuchen wird gestoppt, wenn mehrere Werkzeuge ermittelt
sind, die den aktuellen Punkt bearbeiten können. Die Zuordnung
zwischen den Punkten und den identifizierten wirtschaftlichsten,
andere Stellen nicht mit ausarbeitenden Werkzeugen wird im Speicher
gespeichert.
-
Konnte
für den aktuellen Punkt überhaupt kein Werkzeug,
das andere Stellen nicht mit ausarbeitet, ermittelt werden, wird
auch diese Tatsache im Speicher gespeichert. Daß kein Werkzeug
ermittelt wurde, das andere Stellen nicht mit ausarbeitet, kann dann
als Grundlage für das zuvor diskutierte Kommunikationsmodul 56 für
vorgeschlagene Modifizierungen an CAD-Dateien verwendet werden.
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Für
die Sammlung von Punkten, die bearbeitet werden können,
verwendet das Geometrieanalysatormodul 38 eine Werkzeugauswahl-Optimierungsroutine 80,
die das wirtschaftlichste Werkzeug auswählt. Im allgemeinen
sollte die Sammlung bearbeitbarer Punkte mit möglichst
wenigen Werkzeugwechseln, aber immer noch mit der höchsten
Materialabtragsgeschwindigkeit bearbeitet werden. Das Werkzeugauswahl-
und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 identifiziert und lokalisiert
automatisch einzelne bearbeitbare Abschnitte des Teileoberflächenprofils,
die mit einem einzigen Werkzeug 50 bearbeitet werden können,
und registriert den wirtschaftlichsten Werkzeugweg für
dieses Werkzeug 50.
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Wie
zuvor erwähnt, gehören zu den bevorzugten Werkzeugen,
die im CNC-Bearbeitungsverfahren verwendet werden, am häufigsten
Schaftfräser in Standardgrößen. Beispielsweise kann
ein Großteil des Oberflächenprofils für
die Kavität der Nocke 10 mit dem 1/4-Schaftfräser 50 wirtschaftlich bearbeitet
werden. 16 ist ein ”Screenshot” als Darstellung
eines Abschnitts eines optimierten Werkzeugwegs 82, der
so erzeugt wurde, daß möglichst viel von der Kavität 84 für
die Nocke 10 durch CNC-Bearbeitung mit dem 1/4-Schaftfräser 50 bearbeitet
werden kann.
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Das
bevorzugte Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 bestimmt
auch die anderen Abschnitte des Blocks 86. Insbesondere identifiziert 88 das
bevorzugte Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 automatisch
für ein Formteil Größen und Lagen von
Auswerferstiften 90 gemäß 17.
Die Auswerferstifte 90 dienen dazu, das Teil 10 nach
seiner Formgebung aus der Form 86 auszuwerfen. Allgemein
untersucht eine Auswerferstiftauswahl 88 das Profil der
Form 86, um die tiefsten Stellen zu bestimmen, die eine
erhebliche Flächengröße haben, die sich
senkrecht zur z-Auf-Zu-Richtung erstreckt. Die Auswerferstift-Auswahlroutine 88 zentriert
Auswerferstiftpositionen auf diesen flachen Oberflächen
und bemißt die Auswerferstifte 90, indem sie die
größte Standardgröße auswählt,
die in jede flache Oberfläche paßt.
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Außerdem
identifiziert und positioniert das bevorzugte Werkzeugauswahl- und
Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 Seitenschieber 124 gemäß 10.
Eine Seitenschieberaussparung 126 wird in einem Teil des
Formenblocks 86 positioniert. Die Seitenschieber-Gleitrichtung 128 und
der Winkel der Grenzfläche 130 des Seitenschiebers 124 bezogen
auf die Gleitrichtung 128 werden festgelegt. Im grundsätzlichen
Positionieralgorithmus für Seitenschieber wird der Seitenschieber 124 an
einer Position ausgewählt, an der es zu keiner Störung
mit Teilemerkmalen, mit der Kante des Formenblocks 86 oder mit
allen Plazierungsstellen 90 der Auswerferstifte kommt,
und dann im Hinblick auf engste Störungspositionen zentriert.
Allerdings kann der Seitenschieber-Positionieralgorithmus auch die
manu elle Einstellung der Seitenschieberposition und -richtung ermöglichen
oder die Beurteilung anderer Merkmale aufweisen, um zu bestimmen,
wie der Seitenschieber 124 am besten zu positionieren und
zu bemessen ist. Sobald Position, Größe und Gleitrichtung 128 des Seitenschiebers
festgelegt sind, berechnet das bevorzugte Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 sowohl
Werkzeugwege für die Seitenschieberaussparung 126 als
auch Werkzeugwege zur Bearbeitung des Seitenschiebers 124 selbst
aus einem gesonderten Metallblock.
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Außerdem
identifiziert 92 das bevorzugte Werkzeugauswahl- und Werkzeugweg-Berechnungsmodul 68 automatisch
Größen und Lagen von Kanälen 93 und
Anschnitten 94 gemäß 18.
Ein Anschnitt 94 ist die Stelle an der Form 86,
an der der Kunststoff in die Formenkavität 84 bei
der Herstellung eines Teils eingespritzt wird. Ein Kanal 93 ist
der Weg an der Form 86, über den sich die Kunststoffschmelze
bewegt, um von der Formgebungsmaschine zu dem oder den Anschnitten 94 und
in die Teilekavität 84 zu gelangen. Die Größen
von Kanälen 93 und Anschnitten 94 werden
anhand von Kenntnissen der Standard-Schneidwerkzeuggrößen
auf der Grundlage des vom Kunden ausgewählten Kunststoffmaterials,
des Volumens des Teils und der bekannten Durchflußeinschränkungen
dieses Kunststoffmaterials ausgewählt 92. Die
Lagen der Anschnitte 94 werden allgemein so ausgewählt 92,
daß sie mit dem Teil 10 auf einer Oberfläche
verbunden sind, die sich parallel zur z-Richtung erstreckt, und daß Nahtlinien
im Teil 10 auf der Grundlage der Durchflußgeometrie
minimiert werden. Die Lagen der Kanäle werden allgemein
so ausgewählt 92, daß sie von der Angußstelle 96 bis
zu den Anschnitten 94 möglichst gerade verlaufen.
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Sobald
die Teilungslinie oder Trennlinie und die Schließflächen 98 definiert
wurden (Schritt 74), die Form-/Teilegestaltung mit etwaigen
Seitenschiebern oder Seitenwerkzeugorientierungen festgelegt wurde 72,
die Werkzeuge ausgewählt wurden 68 und die Werkzeugwege
für die Kavität 84 oder das Teil 10 berechnet
wurden 80, verfügt das bevorzugte Verfahren über
ein CNC-Befehlsgenerierungsmodul 100, das die detaillierten
Befehle 76 generiert, die von der CNC-Frästechnik
verwendet werden, um die Form 86 aus einem Rohaluminiumblock
zu schneiden oder das Teil 10 aus einem Rohblock aus Werkstückmaterial
herauszuarbeiten. Das CNC-Befehlsgenerierungsmodul 100 generiert
eine Folge von CNC-Bearbeitungsbefehlen 76 in Entsprechung
zur Bearbeitung der Form 86 oder des Teils 10 mit
den ausgewählten Werkzeugen und berechneten Bearbeitungsvorgängen.
Beispielsweise kann das CNC-Befehlsgenerierungsmodul 100 ein ”G-Code”-Programm
erzeugen, das einen Satz von Befehlen 76 für CNC-Fräsmaschinen
enthält. Bei Bedarf kann die Formgestalt der Kavität 84 oder
des Teils 10 in der Bearbeitung im Block mit einem der
G-Code-Betrachter visualisiert werden, die zur visuellen Vorabüberprüfung
der Bearbeitung unter Steuerung von G-Code-Programmen entwickelt
wurden, und die Formgestalt der Kavität 84 oder
des Teils 10 kann mit Zeichnungen des Teils 10 visuell
verglichen werden. Für Formteile werden CNC-Bearbeitungsbefehle 76 generiert,
um Auswerferstiftlagen 90, Angüsse 96, Kanäle 93,
Anschnitte 94 usw. in die Formenblöcke einzuarbeiten.
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Der
letzte Schritt im bevorzugten Verfahren ist die Bearbeitung 78 der
Form 86 oder des Gesamtprofils des Teils 10. Für
Formteile werden die Schließflächen 98 in
den Formenblöcken mit den ausgewählten Werkzeugen
und berechneten Bearbeitungsvorgängen sowie über
die computergenerierte Folge von CNC-Bearbeitungsbefehlen 76 bearbeitet.
Gleichermaßen wird die Kavität 84 in
der ersten und zweiten Hälfte der Form 86 bearbeitet.
Stellen für Auswerferstifte 90 werden in die erste
und zweite Hälfte der Form 86 über die
computergenerierte Folge von CNC-Bearbeitungsbefehlen 76 eingearbeitet,
was auch für Kanäle 83 und Anschnitte 94 gilt.
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Beinhaltet
das angenommene Angebot 66 ein Stückpreisangebot,
wird die vom Kunden bestellte Anzahl von Stücken di rekt
bearbeitet oder in einer Spritzgießmaschine gefertigt.
Die Stücke werden an den Kunden versendet. Dem Kunden geht
eine Rechnung entsprechend dem Angebot 66 zu.
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Die
Erfindung ermöglicht den Einsatz von Massenproduktionstechniken
in den Formenbau- und/oder Teilebearbeitungsverfahren, obwohl jedes Teil
und jede Form kundenspezifisch konstruiert, kundenspezifisch bearbeitet
und unterschiedlich ist.
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Obwohl
die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, wird der Fachmann erkennen, daß Änderungen
in Form und Detail vorgenommen werden können, ohne vom Grundgedanken
und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Während als
ein Beispiel die Erfindung in Bezug auf verschiedene patentierbare
Merkmale beschrieben wurde, die in getrennt bezeichneten Modulen
durchgeführt werden, werden Computerprogrammierer erkennen,
daß es viele äquivalente Möglichkeiten
für die Bezeichnung der Module und Organisation der Programmiermerkmale
gibt. Während als weiteres Beispiel ein Aspekt der Erfindung
beschreibungsgemäß so eingeschränkt ist,
daß er zweiteilige Auf-Zu-Formen oder die Trennlinie schneidende
Seitenschieber erfordert, lassen sich Verbesserungen vornehmen,
um versenkte Seitenschieber in der Form oder Formenanordnungen mit mehreren
Achsen zu unterstützen. Formen mit versenkten Seitenschiebern
und Formenanordnungen mit mehreren Achsen zu ermöglichen
erhöht somit den Prozentsatz von Teilen, die für
das automatische Verfahren in Frage kommen.
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Zusammenfassung
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Automatische Angebotserstellung für
CNC-bearbeitete kundenspezifische Teile
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Ein
Kunde sendet eine CAD-Datei (32) für das herzustellende
Teil (10) zum System. Ein oder mehrere Annehmbarkeitskriterien
(40, 42, 44, 46) werden angewendet,
z. B. ob das Teil in zwei gegenläufigen Orientierungen
in einer 3-Achsen-CNC-Maschine bearbeitet werden kann. Wenn nicht,
sendet das System eine Datei (58) zum Kunden, die grafisch anzeigt,
welche Abschnitte des Teils modifiziert werden müssen,
um herstellbar zu sein. Ein Angebotsformular ermöglicht
dem Kunden, mehrere Parameter auszuwählen, z. B. Anzahl
von Teilen je Werkstückblock (202), Oberflächengüte
(104, 106) und Material (108), die unabhängig
von der Formgestalt des Teils (10) sind. Danach zeigt das
Angebotsmodul (64) dem Kunden die Herstellungskosten einer
Anzahl von im Gesamtprofil bearbeiteten Teilen an. Eine budgetorientierte
Angebotserstellung ist möglich, wobei vorgeschlagene Modifizierungen
(60, 60a, 62) im Formgebungsverfahren
durch das Budget (118) des Kunden gesteuert werden. Auch
Interaktivität wird erreicht, wobei der Kunde das Angebot
interaktiv modifizieren kann, indem er einen oder mehrere der anfangs
ausgewählten Parameter (102, 104, 106, 108, 110, 116)
modifiziert, u. a. einen unterschiedlichen Budgetbetrag (118)
auswählt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2007/0208452
A [0045]
- - US 2007/0206030 A [0045]
- - US 2006/0173566 [0049, 0060]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - www.firstcut.com [0043]