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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Membran-Elektroden-Einheiten zur Verwendung in
elektrochemischen Vorrichtungen wie z. B. Brennstoffzellen. Insbesondere
betrifft die Erfindung Systeme zum Anformen von Dichtungen an Membran-Elektroden-Einheiten.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Brennstoffzellen
sind elektrochemische Vorrichtungen, die nutzbare Elektrizität durch
die katalysierte Kombination eines solchen Brennstoffs wie z. B.
Wasserstoff und eines Oxidationsmittels wie z. B. Sauerstoff erzeugen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Triebwerken, z. B. Verbrennungsgeneratoren, nutzen Brennstoffzellen
keine Verbrennung. Somit erzeugen Brennstoffzellen kaum gesundheitsgefährdende
Abprodukte. Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff als Brennstoff
und Sauerstoff direkt in Elektrizität um und können mit höheren Wirkungsgraden verglichen
mit Verbrennungsgeneratoren betrieben werden. Da einzelne Brennstoffzellen
nicht viel Energie erzeugen (z. B. zwischen etwa 0,7–0,9 Volt),
können
mehrere Brennstoffzellen in einem Stapel gemeinsam angeordnet werden,
um genügend
Elektrizität
zu erzeugen, um Kraftfahrzeuge zu betreiben und Elektrizität zu entfernten
Standorten zu liefern.
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Eine
Brennstoffzelle, z. B. eine Protonenaustauschmembran-(PEM-)Brennstoffzelle,
enthält
normalerweise eine Membran-Elektroden-Einheit (MEE), die durch eine
katalysatorbeschichtete Membran gebildet ist, die zwischen einem
Paar Gasdiffusionsschichten angeordnet ist. Die katalysatorbeschichtete
Membran selbst weist normalerweise eine Elektrolytmemb ran auf, die
zwischen einem Paar Katalysatorschichten angeordnet ist. Die jeweiligen
Seiten der Elektrolytmembran bezeichnet man als Anodenabschnitt
und als Kathodenabschnitt. In einer typischen PEM-Brennstoffzelle
wird Wasserstoff als Brennstoff in den Anodenabschnitt eingeleitet,
wo der Wasserstoff reagiert und sich in Protonen und Elektronen
auftrennt. Die Elektrolytmembran transportiert die Protonen zum
Kathodenabschnitt, während
sie einem Strom von Elektronen ermöglicht, durch einen externen
Kreis zum Kathodenabschnitt zu fließen, um Leistung bereitzustellen.
Sauerstoff wird in den Kathodenabschnitt eingeleitet und reagiert
mit den Protonen und Elektronen, um Wasser und Wärme zu erzeugen.
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Normalerweise
sind MEE mit Dichtungen abgedichtet, um das Entweichen von Druckgasen
und -flüssigkeiten
zu verhindern. Um zu gewährleisten, daß die Druckgase
und Flüssigkeiten
nicht die Elektrolytmembranen umgehen, werden die Dichtungen allgemein
um die Umfangskanten der MEE geformt. Ein verbreitetes Problem bei
Dichtungsformsystemen ist aber, daß die Systeme die MEE zu stark
komprimieren oder zu schwach komprimieren können. Durch zu starkes Komprimieren
können
sich die Anodenabschnitte und die Kathodenabschnitte der MEE durch
die jeweiligen Elektrolytmembranen kontaktieren, was zu elektrischen
Kurzschlüssen
führt. Alternativ
kann zu schwaches Komprimieren dazu führen, daß Dichtungsmaterialien an unerwünschten Stellen
um die MEE geformt werden. Somit besteht Bedarf an einem Dichtungsformsystem,
das die Gefahr von zu starkem Komprimieren und zu schwachem Komprimieren
von MEE im Verlauf von Dichtungsformvorgängen verringert.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein System zum Anformen einer Dichtung an eine
MEE. Das System verfügt über einen
Formhohlraum, der mindestens teilweise durch verschließbare Formblöcke gebildet
ist, und mindestens einen Einspritzanschluß zum Einspritzen von Dichtungsmaterial
in den Formhohlraum. Ferner verfügt
das System über
eine Halterung zum Halten der MEE benachbart zum Formhohlraum und
einen Formeinsatz, der relativ zu den verschließbaren Formblöcken unabhängig beweglich
ist, zum Ausüben
von Druck auf die MEE, die an der Halterung gehalten wird. Das System
vermag geeignete Druckwerte auf MEE im Verlauf von Dichtungsformvorgängen auszuüben, was
die Gefahr von zu starkem Komprimieren und zu schwachem Komprimieren
verringert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine isometrische Seitenansicht eines Formsystems der Erfindung.
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2 ist
eine Seitenschnittansicht des Formsystems.
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3 ist
eine expandierte Ansicht von Teilstück 3 in 2 und
zeigt eine an eine MEE angeformte Dichtung in einem Hohlraum des
Formsystems.
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4 ist
eine weggeschnittene Perspektivansicht einer alternativen MEE, die
zur Verwendung mit dem Formsystem geeignet ist, und einer an die
alternative MEE angeformten Dichtung.
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5a–5c sind
Draufsichtdarstellungen alternativer Elektrolytmembranen, die zur
Verwendung mit dem Formsystem geeignet sind.
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6 ist
eine expandierte Schnittansicht eines Abschnitts eines alternativen
Formsystems der Erfindung.
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7 ist
eine expandierte Ansicht von Teilstück 7 in 6 und
zeigt eine an eine MEE angeformte Dichtung in einem Hohlraum des
alternativen Formsystems.
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8 ist
eine weggeschnittene Perspektivansicht einer alternativen MEE, die
zur Verwendung mit dem alternativen Formsystem geeignet ist, und einer
an die alternative MEE angeformten Dichtung.
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9a und 9b sind
expandierte Schnittansichten eines Abschnitts eines zweistufigen
Formsystems der Erfindung.
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Während die
zuvor aufgeführten
Zeichnungen mehrere Ausführungsformen
der Erfindung zeigen, sind auch andere Ausführungsformen erwogen, wie aus
der Diskussion hervorgeht. In allen Fällen präsentiert die Offenbarung die
Erfindung als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung. Verständlich sollte
sein, daß zahlreiche
andere Abwandlungen und Ausführungsformen
vom Fachmann gestaltet werden können,
die dem Schutzumfang und Grundgedanken der Grundsätze der
Erfindung entsprechen. Die Darstellungen sind möglicherweise nicht maßstäblich. Gleiche
Bezugszahlen dienen in den Darstellungen durchweg zur Bezeichnung
gleicher Teile.
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NÄHERE BESCHREIBUNG
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1 ist
eine isometrische Seitenansicht eines Formsystems 10 der
Erfindung, das zum Anformen von Dichtungen an MEE geeignet ist.
Darstellungsgemäß verfügt das Formsystem 10 über einen oberen
Block 12, einen unteren Block 14, einen Formeinsatz 16,
eine Halterung 18 und eine Ablaufsteuereinheit 20.
Der obere Block 12 und untere Block 14 sind verschließbare Spritzgießblöcke, wobei
sich der obere Block 12 entlang einer Achse A zum Öffnen und
Schließen
am unteren Block 14 mit Hilfe von Standard-Bewegungssystemen
bewegen kann, z. B. hydraulischen, mechanischen oder pneumatischen
Systemen. In einer alternativen Anordnung kann der untere Block 14 der
Formgebungsblock sein, der sich entlang der Achse A bewegen kann,
und der obere Block 12 ist feststehend. Richtungsorientierungen
wie "oben" und "unten" dienen hierin zur
Erleichterung der Diskussion und sollen nicht einschränkend sein.
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Der
obere Block 12 weist eine Umfangs- bzw. Umfassungswand 22 auf,
die sich seitlich um einen vertieften Abschnitt 24 erstreckt
und ihn abgrenzt. Außerdem
weist der obere Block 12 eine Öffnung 26 (gestrichelt
gezeigt) auf, durch die der Formeinsatz 16 beweglich festgehalten
wird. Der vertiefte Abschnitt 24 ist eine Vertiefung in
der Umfassungswand 22, die sich seitlich um den Formeinsatz 16 erstreckt.
Der vertiefte Abschnitt 24 verfügt über eine gemusterte Oberfläche 28,
die mehrere replizierte Muster aufweist, um Dichtungen mit "mikrostrukturierten
Kontaktmustern mit erhabenen Stegen" und "replizierten Strukturen" gemäß der Offenbarung
in Wald et al., US-Patentanmeldung Nr. 2003/0211378 und in der anhängigen US-Patentanmeldung
mit dem Titel "Gasketed
Subassembly For Use In Fuel Cells" (Anwaltsaktenzeichen Nr. 61026US002)
zu bilden, die beide gemeinsam übertragen
sind.
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Der
Formeinsatz 16 weist eine Kontaktfläche 30 auf, die eine
ebene Oberfläche
zur Druckausübung
auf eine MEE (nicht gezeigt) ist, die im Formsystem 10 während eines
Dichtungsformbetriebs festgehalten wird. Die Kontaktfläche 30 des
Formeinsatzes 16 kann eine nachgiebige Oberfläche (z.
B. eine Gummioberfläche)
aufweisen, um die Gleichmäßigkeit
von Druck zu erhöhen,
der über
die MEE ausgeübt
wird. Alternativ kann die Kontaktfläche 30 des Formeinsatzes 16 eine
Umfassungslippe (nicht gezeigt) aufweisen, die sich um die Seitenkanten
der Kontaktfläche 30 erstreckt.
In dieser Ausführungsform
ist der Mittelabschnitt der Kontaktfläche 30 von der Umfassungslippe
vertieft (z. B. höchstens
etwa 200 Mikrometer), und die Umfassungslippe kontaktiert die Seitenkanten
einer MEE und übt
Druck um diese aus, die im Formsystem 10 während eines Dichtungsformbetriebs
festgehalten ist.
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Wie
später
diskutiert wird, kann sich der Formeinsatz 16 entlang der
Achse A in der Öffnung 26 unabhängig vom
oberen Block 12 bewegen. Dadurch kann der Formeinsatz 16 den
auf eine MEE ausgeübten
Druck unabhängig
einstellen, was die Gefahr von zu starker Kompression und zu schwacher
Kompression der MEE verringert. Der Formeinsatz 16 kann
mit Standard-Bewegungssystemen bewegt werden, z. B. mit hydraulischen,
mechanischen oder pneumatischen Systemen. Solche Bewegungssysteme
können
mit der Ablaufsteuereinheit 20 über eine Signalleitung 20a kommunizieren.
Die Ablaufsteuereinheit 20 ist ein automa tisiertes System,
das den Druck überwacht,
den der Formeinsatz 16 auf eine bestimmte MEE ausübt. Überwachen
läßt sich der
ausgeübte
Druck mit einem Kraftsensor, z. B. einem Druckkissen oder einer
Druckmeßdose
(z. B. Meßdose
mit Dehnstreifen), die mit der Ablaufsteuereinheit 20 über eine
Signalleitung 20b kommuniziert. Die Ablaufsteuereinheit 20 kann
jedes geeignete System zum Steuern der Bewegung des Formeinsatzes 16 auf
der Grundlage des erfaßten
ausgeübten Drucks
sein. In alternativen Ausführungsformen
kann die Bewegung des Formeinsatzes 16 ohne Verwendung
der Ablaufsteuereinheit 20 manuell gesteuert werden.
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Der
untere Block 14 weist eine Umfassungswand 32 auf,
die sich seitlich um einen vertieften Abschnitt 34 erstreckt
und ihn abgrenzt. Der vertiefte Abschnitt 34 ist eine Vertiefung
in der Umfassungswand 32, die sich seitlich um die Halterung 18 ähnlich wie
der vertiefte Abschnitt 24 erstreckt. Der vertiefte Abschnitt 34 verfügt über eine
gemusterte Oberfläche 36,
die die gleichen replizierten Muster wie die gemusterte Oberfläche 28 aufweist.
In alternativen Ausführungsformen
können
die gemusterte Oberfläche 28 und 26 unterschiedliche
Muster beinhalten, oder alternativ können die gemusterte Oberfläche 28 und/oder 26 frei
von replizierten Mustern sein.
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Die
Halterung 18 ist ein Einsatz, der am unteren Block 14 befestigt
und zum Formeinsatz 16 ausgerichtet ist. In einer alternativen
Ausführungsform
kann die Halterung 18 in einem Stück mit dem unteren Block 14 gebildet
sein. Die Halterung 18 weist eine Oberfläche 38 zum
Halten einer MEE während
eines Dichtungsformbetriebs auf. Die Oberfläche 38 des Formeinsatzes 16 kann
auch eine nachgiebige Oberfläche
(z. B. eine Gummioberfläche) aufweisen,
um die Gleichmäßigkeit
von Druck zu erhöhen,
der über
die MEE ausgeübt
wird.
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Wie 1 weiter
zeigt, weist der obere Block 12 auch Einspritzanschlüsse 40 auf,
die Öffnungen
in der gemusterten Oberfläche 28 zum
Einspritzen von Dichtungsmaterial sind. Während es mit einem Paar Einspritzanschlüssen 40 gezeigt
ist, kann das Formsystem 10 mehrere Einspritzanschlüsse an vielfältigen Stellen
aufweisen, z. B. in den gemusterten Oberflächen 28 und 36,
in den Umfassungswänden 22 und 32 (mit
Austritt in die vertieften Abschnitte 24 bzw. 34)
und deren Kombinationen. In einer Ausführungsform können die
Einspritzanschlüsse 40 an
Positionen in der resultierenden Dichtung liegen, an denen Verteileröffnungen
erzeugt werden (zum Erleichtern von Gas- und/oder Flüssigkeitstransport
durch die Dichtung).
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Wie
später
näher diskutiert,
ist das Formsystem 10 zum Anformen von Dichtungen an MEE
geeignet, wobei der Formeinsatz 16 entlang der Achse A
eingestellt werden kann, um die Gefahr von zu starkem Komprimieren
und zu schwachem Komprimieren der MEE zu verringern. Dies wahrt
die strukturelle Unversehrtheit der MEE und verbessert die Verbindungen
zwischen den MEE und den Dichtungen.
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2 ist
eine Seitenschnittansicht des Formsystems 10 und zeigt
den oberen Block 12 geschlossen am unteren Block 14,
wobei eine MEE 42 zwischen dem Formeinsatz 16 und
der Halterung 18 angeordnet ist. Zur leichteren Diskussion
ist die Dicke der Schichten der MEE 42 in 2 übertrieben. Während eines
Dichtungsformbetriebs kann die MEE 42 auf der Halterung 18 automatisch
oder manuell plaziert werden. Wird die MEE 42 auf der Halterung 18 festgehalten,
kann der obere Block 12 gegen den unteren Block 14 geschlossen
werden, um einen Hohlraum 44 zu bilden. Der Hohlraum 44 erstreckt sich
seitlich um die MEE 42 und hat ein Volumen, das den vertieften
Abschnitten 24 und 34 (gemäß 1) entspricht.
Schließt
der obere Block 12 gegen den unteren Block 14,
drückt
außerdem
die Kontaktfläche 30 des
Formeinsatzes 16 an die MEE 42, wodurch die MEE 42 an
der Oberfläche 38 der
Halterung 18 komprimiert wird.
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Der
obere Block 12 schließt
gegen den unteren Block 14 mit einem voreingestellten Kraftbetrag, um
die Umfassung 22 an der Umfassung 32 wirksam abzudichten.
Damit wird verhindert, daß Dichtungsmaterial
während
eines Dichtungsformbetriebs aus dem Formsystem 10 austritt.
Wäre also
der Formeinsatz 16 am oberen Block 12 befestigt
(d. h. nicht unabhängig
beweglich), so wäre
der Relativabstand zwischen der Kontaktfläche 30 des Formeinsatzes 16 und
der Oberfläche 38 der
Halterung 18 für
jeden Einspritzvorgang konstant. Dadurch würde der auf eine an der Halterung 18 gehaltene
MEE (z. B. MEE 42) ausgeübte Druck in Abhängigkeit
von der Schichtdicke der jeweiligen MEE variieren. Hat z. B. eine
bestimmte MEE eine hohe Schichtdicke (z. B. 1000 Mikrometer), kann
die MEE zu stark komprimiert werden, was potentiell zu einem elektrischen Kurzschluß führt. Hat
die jeweilige MEE alternativ eine niedrige Schichtdicke (z. B. 200
Mikrometer), kann die MEE zu schwach komprimiert werden, was dazu
führen
kann, daß eingespritztes
Dichtungsmaterial zwischen der MEE und den Oberflächen 30 und 38 unerwünscht fließt.
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Allerdings
ist der Formeinsatz 16 relativ zum oberen Block 12 (und
unteren Block 14) unabhängig beweglich.
Daher kann der durch den Formeinsatz 16 auf die MEE 42 ausgeübte Druck
durch Einstellen der Position des Formeinsatzes 16 entlang
der Achse A konstant gehalten werden. Dies verringert die Gefahr
von zu starkem Komprimieren oder zu schwachem Komprimieren der MEE 42 während eines Dichtungsformbetriebs.
Während
also der obere Block 12 am unteren Block 14 schließt, kann
sich der Formeinsatz 16 gemeinsam mit dem oberen Block 12 zur
Halterung 18 und MEE 42 bewegen. Dabei überwacht
die Ablaufsteuereinheit 20 den vom Formeinsatz 16 ausgeübten Druck
in Echtzeit.
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Kontaktiert
der Formeinsatz 16 die MEE 42, steigt der überwachte
Druck entsprechend, der auf die MEE 42 ausgeübt wird.
Der Formeinsatz 16 fährt fort
die MEE 42 an der Halte rung 18 zu komprimieren,
bis ein voreingestellter Solldruck erreicht ist. Danach hält die Ablaufsteuereinheit 20 die
MEE 42 in dieser Lage relativ zum unteren Block 14 und
zur Halterung 18 unabhängig
von der Bewegung des oberen Blocks 12. Hat z. B. die MEE 42 eine
hohe Schichtdicke, kann der Formeinsatz 16 den Solldruck
erreichen und seine Position halten, bevor der obere Block 12 den
unteren Block 14 erreicht. Dies verringert die Gefahr von
zu starkem Komprimieren der MEE 42, während sich der obere Block 12 weiter
zum unteren Block 14 bewegt. Hat alternativ die MEE 42 eine
niedrige Schichtdicke, kann der Formeinsatz 16 die MEE 42 weiter
komprimieren, nachdem der obere Block 12 am unteren Block 14 abgedichtet
ist, bis der Solldruck erreicht ist. Damit verringert sich entsprechend
die Gefahr, daß die
MEE 42 zu schwach komprimiert wird.
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Sind
der obere Block 12 und untere Block 14 aneinander
abgedichtet und hat der Formeinsatz 16 die MEE auf den
Solldruck komprimiert, kann Dichtungsmaterial durch die Einspritzanschlüsse 40 in den
Hohlraum 44 eingespritzt werden. Zu Beispielen für Dichtungsmaterialien,
die zur Bildung einer Dichtung 46 verwendet werden können, zählen Elastomermaterialien,
z. B. Kautschuke, Silikonelastomere, thermoplastische Elastomere,
duroplastische Elastomere, Elastomerkleber, styrolhaltige Diblock-
und Triblockcopolymere und deren Kombinationen.
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Das
eingespritzte Dichtungsmaterial füllt im wesentlichen den Hohlraum 44 und
paßt sich
an die Umfangskanten der MEE 42 und die gemusterten Oberflächen 28 und 36 an.
Nach Erstarren bildet das Dichtungsmaterial eine Dichtung (nicht
gezeigt), die an den Umfangskanten der MEE 42 befestigt
ist. Außerdem
hat die Dichtung replizierte Muster, die durch die zuvor diskutierten
gemusterten Oberflächen 28 und 36 gebildet
sind und die Abdichtwirkung der Dichtung verbessern.
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3 ist
eine expandierte Ansicht des Teilstücks 3 in 2,
das die im Hohlraum 44 gebildete Dichtung 46 zeigt.
Wie in 3 weiter gezeigt, weist die MEE 42 eine
Elektrolytmembran 48 auf, die zwischen Gasdiffusionsschichten 50 und 52 angeordnet ist,
wobei sich die Gasdiffusionsschichten 50 und 52 über die
Umfangskante der Elektrolytmembran 48 hinaus erstrecken,
um einen Spalt 53 zu bilden. Wird das Dichtungsmaterial
in den Hohlraum 44 eingespritzt, dringt das Dichtungsmaterial
in den Spalt 53 ein, um die Verbindung zwischen der MEE 42 und
der resultierenden Dichtung 46 zu verstärken.
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Ein
verbreitetes Problem bei einspritzbaren Dichtungsmaterialien ist,
daß die
Viskosität
und andere Fließkennwerte
eines bestimmten Dichtungsmaterials zwischen Produktionschargen
erheblich variieren können.
Als Ergebnis kann die Kraft des eingespritzten Dichtungsmaterials
zwischen Einspritzungen variieren, was beeinflussen kann, wie weit das
Dichtungsmaterial in den Spalt 53 eindringt. Um dies zu
berücksichtigen,
kann die Position des Formeinsatzes 16 eingestellt werden,
um den auf die MEE 42 ausgeübten Druck entsprechend einzustellen.
Dadurch kann die Sollmenge von Dichtungsmaterial in den Spalt 53 eindringen.
Hat z. B. das Dichtungsmaterial eine hohe Viskosität, kann
der Druck, den der Formeinsatz 16 auf die MEE 42 ausübt, reduziert werden,
um die zum Eindringen in den Spalt 53 erforderliche Kraft
zu verringern. Hat alternativ das Dichtungsmaterial eine niedrige
Viskosität,
kann der ausgeübte
Druck erhöht
werden, um zu verhindern, das Dichtungsmaterial unter hohem Druck
zwischen der Elektrolytmembran 48 und den Gasdiffusionsschichten 50/52 fließt.
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Nachdem
die Dichtung 46 an die MEE 42 angeformt ist, können sich
der obere Block 12 und Formeinsatz 16 vom unteren
Block 14 öffnen,
und die resultierende abgedichtete MEE 42 kann entfernt werden.
Die Dichtung 46 erstreckt sich um die Umfangskanten der
MEE 42, um Druckgase und -flüssigkeiten am Umgehen der Elektrolytmembran 48 im Gebrauch
in einer elekt rochemischen Vorrichtung (z. B. einer Brennstoffzelle)
zu hindern. Durch Steuern des auf die MEE 42 ausgeübten Drucks
während
des Dichtungsformbetriebs kann die Dichtung 46 sicher mit
den Umfangskanten der MEE 42 verbunden werden, während zugleich
die Gefahr von zu starkem Komprimieren und zu schwachem Komprimieren
der MEE 42 verringert wird.
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4 ist
eine weggeschnittene Perspektivansicht einer MEE 42a und
der Dichtung 46, wobei die MEE 42a eine alternative
Gestaltung der MEE 42 ist und eine Elektrolytmembran 48a sowie
Gasdiffusionsschichten 50a und 52a aufweist. Darstellungsgemäß hat die
Elektrolytmembran 48a ein Sägezahn-Kantenprofil, das sich
um die gesamte Umfangskante der Elektrolytmembran 48a im
Spalt 53 erstreckt. Das Sägezahn-Kantenprofil vergrößert die Oberfläche zwischen
der MEE 42a und Dichtung 46, wodurch es die Verbindung
zwischen der MEE 42a und Dichtung 46 weiter verstärkt. Beim
Einspritzen in den Hohlraum 44 dringt das Dichtungsmaterial
in den Spalt 53 ein und paßt sich dem Sägezahn-Kantenprofil
der Elektrolytmembran 48a an. Wie zuvor diskutiert, kann
der Druck, den der Formeinsatz 16 auf die MEE 42a ausübt, eingestellt
werden, um Viskositätsschwankungen
des eingespritzten Dichtungsmaterials Rechnung zu tragen. Dies verbessert
das Ausmaß,
in dem das Dichtungsmaterial in den Spalt 53 eindringen
und sich dem Sägezahn-Kantenprofil der Elektrolytmembran 48a anpassen
kann.
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5a–5c sind
Draufsichtdarstellungen von Elektrolytmembranen 48a, 48b bzw. 48c,
die Beispiele für
geeignete Kantenprofile für
die MEE 42 zeigen. Zusätzlich
zum Sägezahn-Kantenprofil gemäß 4 und 5a können geeignete
Kantenprofile für
Elektrolytmembranen T-Einschnitte (Elektrolytmembran 48b)
und Schlitzeinschnitte (Elektrolytmembran 48c) aufweisen.
Im wesentlichen kann jede Kantenprofilgestaltung verwendet werden,
die die Kontaktfläche
zwischen der MEE 42 und Dichtung 46 im Spalt 53 vergrößert.
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6 ist
eine expandierte Schnittansicht eines Abschnitts eines Formsystems 110,
das ein dem zuvor diskutierten Formsystem 10 ähnelndes
System ist (entsprechende Bezugszahlen sind um "100" erhöht). Das
Formsystem 110 ist zum Anformen von Dichtungen an eine
MEE 142 geeignet, die der MEE 42 mit der Ausnahme ähnelt, daß sich eine
Elektrolytmembran 148 in einen Hohlraum 144 erstreckt.
Die Elektrolytmembran 148 kann Teildichtungsschichten (nicht
gezeigt) aufweisen, die auf jeder Seite der Elektrolytmembran 148 angeordnet
sind, um die MEE 142 weiter abzudichten und um den Abschnitt der
Elektrolytmembran 148 mechanisch abzustützen, der im Hohlraum 144 angeordnet
ist.
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Wie
weiter gezeigt ist, weist das Formsystem 110 Einspritzanschlüsse 140a und 140b auf,
wobei der Einspritzanschluß 140a mit
den zuvor in 2 diskutierten Einspritzanschlüssen 40 identisch
ist. Der Einspritzanschluß 140b ähnelt auch
den Einspritzanschlüssen 40 mit
der Ausnahme, daß sich der
Einspritzanschluß 140b durch
einen unteren Block 114 erstreckt. Durch die Verwendung
der Einspritzanschlüsse 140a und 140b kann
Dichtungsmaterial von jeder Seite der Elektrolytmembran 148 in den
Hohlraum 144 eingespritzt werden, wodurch Dichtungen (nicht
gezeigt) auf jeder Seite der Elektrolytmembran 148 gebildet
werden.
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7 ist
eine expandierte Ansicht des Teilstücks 7 in 6,
das Dichtungen 146a und 146b zeigt, die im Hohlraum 144 benachbart
zu den gegenüberliegenden
Oberflächen
der Elektrolytmembran 148 gebildet sind. Nach Erstarrung
sind die Dichtungen 146a und 146b an der Elektrolytmembran 148 befestigt
und funktionieren auf die gleiche Weise wie die Dichtung 46 zum
Verhindern, daß Druckgase
und -flüssigkeiten
die Elektrolytmembran 148 im Gebrauch umgehen.
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8 ist
eine weggeschnittene Perspektivansicht einer MEE 142a,
die eine alternative Gestaltung der MEE 142 ist und eine
Elektrolytmembran 148a sowie Gasdiffusionsschichten 150a und 152a aufweist.
Darstellungsgemäß haben
die Gasdiffusionsschichten 150a und 152a jeweils
ein Sägezahn-Kantenprofil,
das sich um die gesamte Umfangskante der MEE 142a erstreckt,
was die Verbindung zwischen der MEE 142a und der Dichtung 146 verbessert.
Beim Einspritzen in den Hohlraum 144 paßt sich das Dichtungsmaterial
an die Sägezahn-Kantenprofile
der Gasdiffusionsschichten 150a und 152a an. Der
Druck, den ein Formeinsatz 116 auf die MEE 142a ausübt, kann
ebenfalls eingestellt werden, um Viskositätsschwankungen der eingespritzten
Dichtungsmaterialien auf die gleiche Weise wie zuvor diskutiert
Rechnung zu tragen. Damit verbessert sich das Ausmaß, in dem
sich die Dichtungsmaterialien den Sägezahn-Kantenprofilen der Gasdiffusionsschichten 150a und 152a anpassen
können.
In alternativen Ausführungsformen
können
die Gasdiffusionsschichten 150a und 152a alternative
Kantenprofilgestaltungen beinhalten, z. B. die zuvor für die Elektrolytmembranen 48a–48c in 5a–5c diskutierten.
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9a und 9b sind
expandierte Schnittansichten eines Abschnitts eines Formsystems 210, das
ein alternatives System zu den zuvor diskutierten Formsystemen 10 und 110 ist
(entsprechende Bezugszahlen sind gegenüber dem Formsystem 10 um "200" erhöht). Wie
später
diskutiert, ist das Formsystem 210 ein zweistufiges Formsystem,
das Dichtungsmaterial auf jeder Seite einer Elektrolytmembran 248 einer
MEE 242 einspritzt.
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Gemäß 9a weisen
ein oberer Block 212 und ein unterer Block 214 keine
gemusterte Oberfläche ähnlich wie
die gemusterten Oberflächen 28 und 36 des
Formsystems 10 auf. Statt dessen weist das Formsystem 210 Hohlraumeinsätze 254 und 256 auf, die
auf gegenüberliegenden
Seiten der Elektrolytmembran 248 liegen. Die Hohlraumeinsätze 254 und 256 weisen
gemusterte Oberflächen 228 und 236 auf,
die auf die gleiche Weise wie in der vorstehenden Diskussion für die gemusterten
Oberflächen 28 und 36 in 1 funktionieren.
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Der
Hohlraumeinsatz 254 ist so am oberen Block 212 befestigt,
daß die
gemusterte Oberfläche 228 zur
Elektrolytmembran 248 weist, um allgemein einen oberen
Hohlraum 244a zu bilden. Allerdings ist der Hohlraumeinsatz 256 an
einer versetzten Stelle im Hohlraum 244 von der Oberfläche des
unteren Blocks 214 (als Oberfläche 258 bezeichnet)
beweglich festgehalten. Der Hohlraumeinsatz 256 ist von der
Oberfläche 258 um
einen Abstand versetzt, der ermöglicht,
daß die
gemusterte Oberfläche 236 des Hohlraumeinsatzes 256 die
Elektrolytmembran 248 während
einer ersten Einspritzstufe des zweistufigen Formvorgangs abstützt.
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Während der
Hohlraumeinsatz 256 die Elektrolytmembran 248 abstützt, kann
Dichtungsmaterial in den oberen Hohlraum 244a aus einem
Einspritzanschluß 240a eingespritzt
werden. Dies füllt
im wesentlichen den oberen Hohlraum 244a und ermöglicht dem
Dichtungsmaterial, sich der Elektrolytmembran 248, einer
Gasdiffusionsschicht 250 und der gemusterten Oberfläche 228 anzupassen.
Nach dem Erstarren bildet das Dichtungsmaterial eine erste Dichtung
(nicht gezeigt), die an der Elektrolytmembran 248 und Gasdiffusionsschicht 250 befestigt
ist. Nachdem die erste Dichtung im oberen Hohlraum 244a erstarrt
ist, kann der Hohlraumeinsatz 256 zum Einspritzen von Dichtungsmaterial
aus einem Einspritzanschluß 240b zur
Oberfläche 258 abgesenkt werden.
An diesem Punkt kann die erste Dichtung als Stütze für die Elektrolytmembran 248 fungieren,
während
Dichtungsmaterial aus dem Einspritzanschluß 240b eingespritzt
wird.
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Ist
gemäß 9b der
Hohlraumeinsatz 256 an der Oberfläche 258 angeordnet,
bilden die gemusterte Oberfläche 236 und
die Elektrolytmembran 248 allgemein einen unteren Hohlraum 244b.
Dann kann Dichtungsmaterial in den unteren Hohlraum 244b aus
dem Einspritzanschluß 240b eingespritzt
werden. Dies füllt
im wesentlichen den unteren Hohlraum 244b und ermöglicht dem
Dichtungsmaterial, sich der Elektrolytmembran 248, einer
Gasdiffusionsschicht 252 und der gemusterten Oberfläche 236 anzupassen.
Nach Erstarrung bildet das Dichtungsmaterial eine zweite Dichtung
(nicht gezeigt), die an der Elektrolytmembran 248 und Gasdiffusionsschicht 252 befestigt
ist.
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Die
Hohlraumeinsätze 254 und 256 sind
geeignete Einsätze
zum strukturellen Abstützen
der Elektrolytmembran 248 im Verlauf von mehrstufigen Dichtungsformvorgängen. Dies
verringert die Gefahr von Beschädigung
der Elektrolytmembran 248, während die einzelnen Einspritzungen
von Dichtungsmaterialien stattfinden.
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Wie
zuvor diskutiert, können
MEE auf den Halterungen der Formsysteme 10, 110 und 210 automatisch
oder manuell plaziert werden. In einer Ausführungsform kann das Formsystem
der Erfindung in einem kontinuierlichen Verfahren verwendet werden, in
dem die MEE (z. B. MEE 42, 142 und 242)
dem Formsystem auf einem Förderband
(nicht gezeigt) automatisch zugeführt werden. In dieser Ausführungsform
kann das Förderband
direkt über
der Halterung (z. B. Halterungen 18, 118 und 218)
zum Positionieren einer bestimmten MEE auf der Halterung verlaufen.
Danach können
der obere Block und der Formeinsatz am unteren Block schließen, um
einen Dichtungsformbetrieb durchzuführen. Nach Abschluß können sich
der obere Block und der Formeinsatz dann vom unteren Block öffnen. Danach
kann das Förderband
die mit Dichtung versehene MEE entfernen und eine neue MEE auf der
Halterung 18 positionieren. Dann kann das Verfahren wiederholt werden.
Die Formsysteme der Erfindung sind zur Verwendung mit kontinuierlichen
Verfahren besonders geeignet, da die Formeinsätze (z. B. Formeinsätze 16, 116 und 216)
einen konstanten Druck auf jede MEE trotz Schichtdickenschwankungen
zwischen den vorgegebenen MEE ausüben können. Dies verringert die Zeit
und den Aufwand, die zur Herstellung von MEE erforderlich sind.
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Obwohl
die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde,
wird der Fachmann erkennen, daß Änderungen
in Form und Detail vorgenommen werden können, ohne vom Grundgedanken
und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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Zusammenfassung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein System zum Anformen einer Dichtung
an eine Membran-Elektroden-Einheit. Das System weist auf: einen
Hohlraum, der mindestens teilweise durch verschließbare Formblöcke gebildet
ist, mindestens einen Einspritzanschluß zum Einspritzen von Dichtungsmaterial
in den Hohlraum, eine Halterung zum Festhalten der Membran-Elektroden-Einheit
benachbart zum Hohlraum und einen Formeinsatz, der relativ zu den
verschließbaren
Formblöcken
unabhängig beweglich
ist, zum Ausüben
von Druck auf die Membran-Elektroden-Einheit,
die auf der Halterung festgehalten ist.