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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Cermet auf TiCN-Basis mit zufriedenstellender Zähigkeit und Härte, beispielsweise als ein Material für Schneidwerkzeuge oder ein Material für verschleißfeste Werkzeuge und sie betrifft ein aus dem Cermet auf TiCN-Basis hergestelltes Schneidwerkzeug. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Schneiden eines Gegenstandes mit diesem Schneidwerkzeug.
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Stand der Technik
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Hartmetallcarbide (gesinterte Legierungen auf WC-Basis) sind als Legierungen für Schneidwerkzeug oder Materialien für verschleißfestes Werkzeug bekannt. Die Schneidwerkzeuge aus den Hartmetallen werden jedoch durch das Schneiden von Stahl an den Neigungsflächen leicht abgenutzt. Um dieses Problem zu verbessern, wurden Cermet-Legierungen entwickelt. Beispielsweise wurden Cermets auf TiC-Basis, die TiC als Hauptkomponente enthalten, entwickelt; diese Materialien sind jedoch im Hinblick auf ihre Zähigkeit ungenügend und folglich werden Cermets auf TiCN-Basis, die ferner TiN enthalten, weithin verwendet.
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Es ist bekannt, dass die Modifizierung der Hartpartikel, die den meisten Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften der Cermets auf TiCN-Basis haben, zu einer Kern-enthaltenden Strukturpartikel-Duplex- oder Triplexstruktur mit einem Kern und einer Hülle die Härte und die Zähigkeit der Cermets auf TiCN-Basis verbessern kann (siehe beispielsweise Patentdokumente 1 und 2).
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Patentdokument 3 offenbart ein Cermet, das Hartpartikel einschließt, die Kerne und Hülle haben, die aus Carbonitriden von Metallen zusammengesetzt sind, die zur Gruppe IVa, Va oder VIa des Periodensystems gehören. Die Hartpartikel schließen mehrere Arten von Kern-enthaltenden Strukturpartikeln ein, deren Zusammensetzungen der Hartmetalle sich voneinander in den Kernen und/oder Hüllen unterscheiden. Gemäß Patentdokument 3 kann das Cermet die Widerstandsfähigkeit gegen Defekte (Zähigkeit) ohne eine Verringerung der Verschleißfestigkeit (Schneidbeständigkeit) verbessern.
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Patentdokument 4 offenbart, dass Sintereigenschaften verbessert werden können durch Dispergierung superfeiner Partikel, die aus einem aus Co und/oder Ni gebildeten Bindermetall zusammengesetzt sind, in Hartpartikeln mit einer Kern-enthaltenden Struktur und dass hierdurch sogar Cermets mit einer geringen Binderphase verdichtet werden können.
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Hartpartikel mit einer Kern-enthaltenden Struktur, wie diejenigen, die in den Patentdokumenten 1 und 2 offenbart sind, haben jedoch Einschränkungen in der Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und ihres Schneidverhaltens. Insbesondere waren Cermets auf TiCN-Basis, deren Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks und Widerstand gegen das Absplittern gleich sind zu denjenigen einer Sinterlegierung auf WC-Basis, die mit einem Hartbeschichtungsfilm auf der Oberfläche versehen sind, erwünscht.
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In den Partikeln mit mehreren Kern-enthaltenden Strukturen, deren Kerne und Hüllen unterschiedliche Zusammensetzungen voneinander haben, wie denjenigen, die im Patentdokument 3 offenbart sind, ist, weil die Hartpartikel nur aus Hartmetallen, wie Carbonitrid, bestehen, die thermische Leitfähigkeit des Cermets niedrig. Folglich kann an einer Schneide infolge des Schneidens erzeugte Wärme nicht ausreichend abgeführt werden. Im Ergebnis erhöht sich in nachteiliger Weise die Temperatur der Schneide, und die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks und der Widerstand gegen das Absplittern verringern sich.
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Darüber hinaus verbessert, wie im Patentdokument 4, die Dispergierung superfeiner Legierungspartikel, die aus einem Bindermetall gebildet sind, in Hartpartikeln die Sintereigenschaften des Cermets. Ein Bindermetall mit einer geringen Härte liegt jedoch in Form von Partikeln vor. Außerdem liegt die Binderphase ursprünglich in einem geringen Anteil vor und hat eine niedrige Bindekraft. Folglich nimmt die Festigkeit des Sinterguts ab und die Bindermetallpartikel können Bruch oder Absplittern hervorrufen.
Patentdokument 1:
JP 2 254 131 A Patentdokument 2:
JP 10-287946 A Patentdokument 3:
JP 3-170637 A Patentdokument 4:
JP 11-229068 A
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Offenbarung der Erfindung
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Durch die Erfindung zu lösende Aufgabe
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Es ist ein erfindungsgemäßes Ziel, ein Cermet auf TiCN-Basis mit ausgezeichneter Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks, Widerstand gegen das Absplittern und Verschleißfestigkeit; ein aus diesem Cermet auf TiCN-Basis gebildetes Schneidwerkzeug; sowie ein Verfahren zur Herstellung eines geschnittenen Gegenstandes unter Verwendung des Schneidwerkzeugs zur Verfügung zu stellen.
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Mittel zur Lösung der Aufgabe
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Die Erfinder haben intensive Studien unternommen, um die zuvor erwähnten Aufgaben zu lösen und haben die Tatsache gefunden, dass in einem Cermet auf TiCN-Basis, umfassend eine Bindermetallphase, aus Co und/oder Ni, wobei die Bindermetallphase 5 bis 30 Massen-% bezogen auf die Gesamtmasse des Cermets ausmacht; und Hartpartikel in der Bindermetallphase, von denen ein Teil jeweils einen Kern und eine den Kern umgebende Hülle, welche beide TiCN enthalten, besitzt, unter denen es erste Partikel, bei denen nur die Hülle das Bindermetall enthält, und zweite Partikel, bei denen sowohl der Kern als auch die Hülle das Bindermetall enthalten, gibt eine große Härte und große Zähigkeit aufrechterhalten werden kann und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks und der Widerstand gegen das Absplittern erhöht werden kann. Die vorliegende Erfindung beruht auf diesem Befund.
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Das heißt, das erfindungsgemäße Cermet auf TiCN-Basis schließt 5 bis 30 Massen-% einer Co- und/oder Ni-Bindermetallphase, die Hartpartikel enthält, ein. Ein Teil der Hartpartikel sind Kern-enthaltende Strukturpartikel, die jeweils aus einem Kern und einer Hülle zusammengesetzt sind, die beide TiCN enthalten. Die Kern-enthaltenden Strukturpartikel schließen erste Kern-enthaltende Strukturpartikel, deren Hüllen das Bindermetall enthalten, und zweite Kern-enthaltende Strukturpartikel, deren Kerne und Hüllen beide das Bindermetall enthalten, ein.
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Effekt der Erfindung
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Durch das erfindungsgemäße Cermet auf TiCN-Basis gemäß Anspruch 1. kann eine große Härte und große Zähigkeit aufrechterhalten werden und gleichzeitig die Wirksamkeit der thermischen Leitfähigkeit erhöht werden. Im Ergebnis kann lokal erzeugte Wärme schnell abgeführt werden und hierdurch die Widerstandsfähigkeit des Cermets gegen Temperaturschocks und der Widerstand des Cermets gegen das Absplittern erhöht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1(a) ist ein vergrößertes Bild einer Querschnittstruktur eines Cermets auf TiCN-Basis gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform, das unter Verwendung eines Transmissionselektronenmikroskops (TEM) erhalten wurde, und 1(b) ist ein vergrößertes Bild eines ersten Kern-enthaltenden Strukturpartikels des Cermets in 1(a).
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2 ist ein schematisches Schaubild, das ein Schneidwerkzeug gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform illustriert.
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Bester Weg zur Ausführung der Erfindung
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Cermet auf TiCN-Basis
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Ein Cermet auf TiCN-Basis (nachfolgend einfach als ”Cermet” bezeichnet) gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nun ausführlich unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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Wie in 1(a) gezeigt ist, umfasst das eine Binderphase 2 einschließende Cermet 1 gemäß dieser Ausführungsform die Binderphase 2 und durch die Binderphase 2 gebundene Hartpartikel 3. Die Binderphase 2 macht ein Co- und/oder Ni-Bindermetall aus und liegt in einer Menge von 5 bis 30 Massen-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Cermets 1 vor. Wenn der Gehalt der Binderphase 2 niedriger als 5 Massen-% ist, verringert sich die Zähigkeit und hierdurch wird der Widerstand gegen das Absplittern verringert. Wenn der Gehalt der Binderphase 2 höher als 30 Massen-% ist, verringert sich die Verschleißfestigkeit und der Widerstand des Cermets 1 gegen die plastische Deformation.
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Die Beobachtung einer Querschnittstruktur mit einem Mikroskop, wie in 1(a) gezeigt ist, zeigt, dass ein Teil der Hartpartikel 3 Kern-enthaltende Strukturpartikel 6 sind, die einen Aufbau haben, der aus einem Kern 4 und einer Hülle 5 zusammengesetzt ist, die beide TiCN umfassen. Weil Strukturpartikel 6 einen Kornwachstum-hemmenden Effekt haben, kann das Cermet 1 eine feine und gleichförmige Struktur haben. Zusätzlich trägt die ausgezeichnete Benetzbarkeit der Hartpartikel 3 mit der Binderphase 2 auch zur Verstärkung der Festigkeit des Cermets 1 bei.
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Wie in den 1(a) und 1(b) gezeigt ist, schließen die Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6 erste Kern-enthaltende Strukturpartikel 6a, deren Hüllen 5a das Bindermetall (Co und/oder Ni) enthalten, und zweite Kern-enthaltende Strukturpartikel 6b ein, deren Kerne 4b und Hüllen 5b beide das Bindermetall enthalten. Kern-enthaltende Strukturpartikel 6, die diese zwei Typen Kern-enthaltende Strukturpartikel 6a und 6b einschließen, können die Effizienz der thermische Leitfähigkeit erhöhen, während die große Härte und große Zähigkeit der Hartpartikel 3 erhalten bleibt. Folglich kann lokal erzeugte Wärme schnell abgeführt werden und im Ergebnis werden die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks und der Widerstand des Cermets 1 gegen das Absplittern verbessert.
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Wenn die Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6 nicht beide Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6a und 6b einschließen, ist es schwer, die lokal erzeugte Wärme schnell abzuführen, und ebenso wird die Zähigkeit des Cermets 1 ungenügend oder die Härte des Cermets 1 verringert. Folglich können die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks, der Widerstand gegen das Absplittern und die Verschleißfestigkeit des Cermets 1 nicht ausreichend erhöht werden. Dadurch hat beispielsweise ein Schneidwerkzeug, das aus einem solchen Cermet 1 hergestellt ist, eine kurze Werkzeugstandzeit.
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Die Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6 schließen sowohl die ersten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6a als auch die zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6b ein. Dies bedeutet, dass die ersten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6a und die zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6b, diese zwei Arten von Partikeln, unter den Kern-enthaltenden Strukturpartikeln 6 vorliegen. Die Gegenwart der Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6a und 6b und ihre Zusammensetzungen können beispielsweise durch Querschnittstrukturbeobachtung unter Verwendung eines Transmissionselektronenmikroskops (TEM) gemessen werden und durch Analyse mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDS), wie nachfolgend beschrieben, gemessen werden.
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Insbesondere ist es bevorzugt, dass das erste Kern-enthaltende Strukturpartikel 6a einen Kern 4a, der TiCN einschließt, und eine Hülle 5a einschließt, die ein komplexes Carbonitrid aus Ti und mindestens einem Element, ausgewählt aus Ta, Nb, W, Zr und Mo, umfasst. Die Hülle 5a schließt auch das Bindermetall ein. Es ist bevorzugt, dass die zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6b einen Kern 4b, der TiCN und das Bindermetall einschließt, umfassen. Die zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6b umfassen eine Hülle 5b, die das Bindermetall und ein komplexes Carbonitrid aus Ti und mindestens einem Element, ausgewählt aus Ta, Nb, W, Zr und Mo einschließt. Wenn die Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6a und 6b solche Strukturen haben, werden die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks, der Widerstand gegen das Absplittern und die Verschleißfestigkeit des Cermets 1 weiter erhöht.
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Der mittlere Partikeldurchmesser der Hartpartikel 3 ist vorzugsweise 1,5 μm oder weniger. Mit einem solchen Partikeldurchmesser kann die Härte des Cermets 1 erhöht werden. Die Untergrenze des mittleren Partikeldurchmessers ist vorzugsweise 0,4 μm oder mehr im Hinblick auf die Vorbeugung einer Verringerung des Widerstandes gegen das Absplittern, die durch eine signifikante Feinheit der Partikel verursacht wird. Der mittlere Partikeldurchmesser ist ein Wert, der erhalten wird durch Analyse der Hartpartikel 3 unter Verwendung eines Luzex-Bildanalysators bei der Beobachtung einer Querschnittsstruktur des Cermets 1 unter Verwendung eines Mikroskops.
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Es ist bevorzugt, dass die Kerne 4b der zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6b 94 bis 99,5 Massen-% als Massenanteil des Ti-Elements bezogen auf den Metallgehalt der Kerne und 0,5 bis 6 Massen-% als Massenateil des Co- und/oder Ni-Elements bezogen auf den Metallgehalt der Kerne enthalten. Mit solchen Kernen kann die Widerstandsfähigkeit des Cermets 1 gegen Temperaturschocks erhöht werden, während die große Härte des Cermets 1 aufrechterhalten bleibt. Die jeweilige Menge Ti, Co und Ni ist eine Menge des jeweiligen Elements, die als ein Metallelement vorliegt.
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Darüber hinaus ist es bevorzugt, dass die Hüllen 5a und 5b der ersten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6a und der zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel 6b jeweils 40 bis 80 Massen-% als Massenanteil des Ti-Elements bezogen auf den Metallgehalt der Hüllen, 15 bis 59 Massen-% als Massenanteil mindestens eines Elements, ausgewählt aus Ta, Nb, W, Zr und Mo, und 1 bis 5 Massen-% als Massenanteil des Co- und/oder Ni-Elements bezogen auf den Metallgehalt der Hüllen enthalten. Mit solchen Hüllen kann das Cermet 1 eine große Zähigkeit und die Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks haben, und der Widerstands des Cermets 1 gegen das Absplittern kann erhöht werden. Die jeweilige Menge Ti, Ta, Nb, W, Zr, Mo, Co und Ni ist eine Menge des jeweiligen Elements, die als ein Metallelement vorliegt.
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Ähnlich wie oben können Zusammensetzungen und Zusammensetzungsanteile der Kerne 4a und 4b und der Hüllen 5a und 5b durch Querschnittstrukturbeobachtung unter Verwendung eines Transmissionselektronenmikroskops (TEM) gemessen werden und durch Analyse mittels energiedispersiver Röntgenspektroskopie (EDS) gemessen werden.
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Zusätzlich zu den ersten Kern-enthaltenden Strukturpartikeln 6a und den zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikeln 6b kann das Cermet 1 ferner Nicht-Kern-enthaltende Strukturpartikel in dem Maße einschließen, dass ein durch das Mikroskop beobachteter Querschnitt 30 Flächen-% oder weniger der Nicht-Kern-enthaltenden Strukturpartikel auf Basis der Gesamtfläche der Hartpartikel 3 einschließt. Darüber hinaus kann Aggregation des Bindermetalls in den Kern-enthaltenden Strukturpartikeln 6 vorliegen, mit der Maßgabe, dass der mittlere Partikeldurchmesser 50 nm oder weniger ist.
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Es ist wünschenswert, dass der Kohlenstoffgehalt des Cermets 1 6 bis 9 Massen-% und viel besser 6,5 bis 7,5 Massen-% ist im Hinblick auf die Erzielung einer zufriedenstellenden Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks, sowie vorteilhafte Oberflächenzustände.
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Herstellungsverfahren
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Als nächstes wird ein Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen Cermets 1 beschrieben. Zuerst werden pulverförmige Ausgangsstoffe hergestellt und vermischt. Im einzelnen ist es bevorzugt, dass sowohl ein gewöhnliches TiCN-Pulver als auch ein Co/Ni-dotiertes TiCN-Pulver, das hergestellt ist, indem zuvor ein Bindermetall aus Co und/oder Ni zu dem TiCN-Pulver gegeben wurde, verwendet werden. Dann wird eine Pulvermischung hergestellt durch Vermischen dieser Pulver; eines TiN-Pulvers; mindestens eines Pulvers aus Carbiden, Nitriden und Carbonitriden, die eines oder mehrere Metallelemente enthalten, ausgewählt aus der Gruppe aus W, Mo, Ta, V und Nb; und eines Co-Pulvers und/oder Ni-Pulvers.
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Bei dem mittleren Partikeldurchmesser der jeweiligen pulverförmigen Ausgangsstoffe, gemessen mit einem Micro-Track-Verfahren, ist es wünschenswert, dass das gewöhnliche TiCN-Pulver und das Co/Ni-dotierte TiCN-Pulver einen mittleren Partikeldurchmesser von 2 μm oder weniger und viel besser 0,05 bis 1,5 μm haben, im Hinblick darauf, dass die oben beschriebenen zwei Typen Kern-enthaltende Strukturen 6a und 6b mit hoher Reproduzierbarkeit hergestellt werden können.
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Darüber hinaus ist es wünschenswert, dass das Co- und/oder Ni-Pulver einen mittleren Partikeldurchmesser von 2 μm oder weniger und viel besser 0,05 bis 1,5 μm haben, um die Sintereigenschaften des Cermets 1 zu verbessern. Die Verwendung des Pulvers einer festen Lösung, das Co und Ni in vorgegebenen Anteilen enthält, als das pulverförmige Bindermetall-Ausgangsmaterial ist weiter erwünscht im Hinblick auf die weitere Verbesserung der Sintereigenschaften. Es ist wünschenswert, dass die mittleren Partikeldurchmesser anderer pulverförmiger Materialien 0,05 bis 3 μm sind.
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Nach Zugabe eines Binders zu dieser Pulvermischung wird die Pulvermischung mit einem bekannten Verfahren, wie beispielsweise Pressformen, Extrusionsformen oder Spritzgießen in eine vorgegebene Form geformt und wird dann gebrannt. Die bevorzugten Bedingungen für das Brennen sind beispielsweise die folgenden (a) bis (d): Die Temperatur wird (a) von einer ersten Brenntemperatur auf 1.300°C mit einer Heizgeschwindigkeit von 0,1 bis 3°C/min erhöht; dann (b) von 1.300°C auf eine zweite Brenntemperatur von 1.400 bis 1600°C bei einer Heizgeschwindigkeit von 5 bis 15°C/min unter einer Atmosphäre eines Stickstoffpartialdrucks von 0 bis 135 Pa; (c) aufrechterhalten und (d) dann verringert. Durch Brennen unter den Bedingungen (a) bis (d) können TiC-Mikropartikel mit der oben beschriebenen vorgegebenen Form, Größe und Dichte abgeschieden und in den Hartpartikeln 3 dispergiert werden. Hierdurch kann das Cermet 1 wirksam erhalten werden.
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Schneidwerkzeug
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Das oben beschriebene Cermet 1 gemäß dieser Ausführungsform zeigt ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschocks und Widerstand gegen das Absplittern. Das Cermet 1 ist verwendbar für unterschiedliche Werkzeuge, wie beispielsweise Schneidwerkzeuge, Bohrwerkzeuge und Klingen. Insbesondere kann das oben beschriebene ausgezeichnete Verhalten des Cermets in Schneidwerkzeugen gezeigt werden.
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Das Schneidwerkzeug ist vorzugsweise, beispielsweise wie in 2 illustriert, ein Schneidwerkzeug 20 aus dem Cermet 1 und hat eine in einem Teil quer über den Grat zwischen einer Neigungsfläche (rake face) 21 und einer Flankenfläche (flank face) 22 ausgebildete Schneide 23 und wird für das Schneiden eines Gegenstandes durch Anwenden der Schneide 23 auf den Gegenstand verwendet. Ein solches Schneidwerkzeug 20 kann eine lange Werkzeugstandzeit haben, indem die Schneide 23 des Schneidwerkzeugs 20 auf ein Metall, wie beispielsweise Eisen und Aluminium oder eine wärmebeständige Legierung angewandt wird. Darüber hinaus kann das Schneidwerkzeug auch ausgezeichnete Schneideigenschaften beim Schneiden eines Gegenstandes, der schwierig zu schneiden ist, wie beispielsweise hochgehärteten Stahl, zeigen.
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Das Cermet 1 kann auch ausgezeichnete mechanische Zuverlässigkeit bei anderen Anwendungen als das Schneidwerkzeug haben, beispielsweise in verschleißfesten Teilen, wie beispielsweise in einer Form, Mühlenwalze, Düse und Führung; einer Klinge; und Lagerungen.
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Die vorliegende Erfindung wird nun ausführlich unter Bezugnahme auf Beispiele beschrieben.
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Beispiele
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TiCN-Pulver, mit 10 Massen-% Co dotiertes TiCN-Pulver, TiN-Pulver, ZrC-Pulver, VC-Pulver, TaC-Pulver, NbC-Pulver, WC-Pulver, Ni-Pulver, Co-Pulver und Pulver fester Lösungen aus Ni und Co mit in Tabelle 1 gezeigten mittleren Partikeldurchmessern wurden hergestellt und diese Pulver wurden vermischt, so dass sie in Tabelle 1 gezeigte Zusammensetzungen hatten.
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Dann wurde jede der Mischungen in Isopropylalkohol (IPA) unter Verwendung einer Edelstahlkugelmühle und einer Hartkugel feuchtvermischt und 3 Massen-% Paraffin wurde hinzugefügt. Die resultierende Mischung wurde weiter vermischt. Dann wurde die Pulvermischung in eine Wegwerf-Spitzenform von CNMG120408 bei 200 MPa pressgeformt und dann unter den in Tabelle 1 gezeigten Bedingungen gebrannt, und so ein Sintergut erhalten (Proben Nr. 1 bis 10 in Tabelle 1).
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In Probe Nr. 5 in Tabelle 1 waren die Quellen von Co und Ni ein Pulver einer festen Lösung, das Ni und Co (Ni: 5 Massen-%, Co: 6,5 Massen-%) und ein Ni-Pulver (5 Massen-%) enthielt.
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Die Oberfläche des resultierenden Sinterguts wurde mit einem Diamantwetzstein bearbeitet und Schneideigenschaften wurden unter den nachstehenden Bedingungen bewertet. Die Kern-enthaltenden Strukturpartikel der jeweiligen Probe wurden unter Verwendung eines Transmissionselektronenmikroskops (TEM) und unter Verwendung der Analyse durch energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDS) zur Bestätigung der Gegenwart der ersten Kern-enthaltenden Strukturpartikel und der zweiten Kern-enthaltenden Strukturpartikel, zur Bestätigung der Zusammensetzungsanteile der Kerne und der Hüllen beobachtet. Die Resultate sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Darüber hinaus wurde das Schneiden durchgeführt unter Verwendung der resultierenden Wegwerfspitzen unter den folgenden Bedingungen und das Verhalten als Schneidwerkzeuge wurde bewertet.
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Schneidbedingungen
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- Schneidgeschwindigkeit: 300 m/min
- Vorschub: 0,25 bis 0,40 mm/Umdrehung (+ 0,05 mm/Umdrehung)
- Tiefe des Schnitts: 2,0 mm
- geschnittener Gegenstand: SCM435, 5 mm × 4 Kerben
- Schneidzeit: 60 s (Schneidzeit bei jedem Vorschub)
- Schneidbedingungen: Nass (Emulsion)
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Wie aus den in Tabelle 2 gezeigten Resultaten offensichtlich ist, hatten die Proben Nrn. 1 bis 7, die unter vorgeschriebenen Bedingungen gebrannt wurden und von denen bestätigt wurde, dass sie zwei Arten Kern-enthaltende Strukturpartikel, d. h. erste Kern-enthaltende Strukturpartikel und zweite Kern-enthaltende Strukturpartikel als die Hartpartikel haben, längere Schneidstandzeiten als diejenigen der Vergleichsbeispiele Nr. 8 bis 10.
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Zusätzlich waren die bearbeiteten Flächen des geschnittenen Gegenstands (SCM435), der mit Wegwerfspitzen der Proben Nrn. 1 bis 7 bearbeitet war, glänzend und eine stabile Schneidbearbeitung wurde erzielt. Andererseits waren die bearbeiteten Flächen des mit den Wegwerfspitzen der Proben Nr. 8 bis 10 bearbeiteten geschnittenen Gegenstandes trübe und nicht glänzend.