DE112006000116B4

DE112006000116B4 - Vorrichtung zum Leiten von Luft zur Klimatisierung einer Körperstütz-Einrichtung

Info

Publication number: DE112006000116B4
Application number: DE112006000116T
Authority: DE
Inventors: Martin Dr. Krobok; Markus Köpfer
Original assignee: WET Automotive Systems AG; Alfmeier Praezision AG Baugruppen und Systemlosungen
Current assignee: WET Automotive Systems AG; Alfmeier Praezision SE
Priority date: 2005-01-18
Filing date: 2006-01-03
Publication date: 2011-02-17
Anticipated expiration: 2026-01-04
Also published as: DE112006000116A5; US7637569B2; CN101107149A; US20080129089A1; WO2006076878A1

Abstract

Vorrichtung (100) zum Leiten von Luft zur Klimatisierung einer Körperstütz-Einrichtung, insbesondere in einem Fahrzeugsitz, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (100) zusätzlich versehen ist mit mindestens einer Verstell-Vorrichtung (7) zur Einstellung der Sitzkontur und/oder Massage eines Benutzers durch Einstellung mindestens einer von einem Benutzer berührten Kontaktzone (20) der Körperstütz-Einrichtung, und daß die Vorrichtung (100) mehrere Volumenkörper (27) und eine Vielzahl von Fluidleitungen (8) aufweist, über welche die Volumenkörper (27) individuell einstellbar sind.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Leiten von Luft gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Gattungsgemäße Vorrichtungen werden bspw. zur Klimatisierung von Fahrzeugsitzen benutzt.
Stand der Technik
Es sind Klimatisierungseinrichtungen für Fahrzeugsitze bekannt. Auch pneumatische Sitzverstellungen als Lordose und als Massagesystem für Sitze sind bekannt. Problematisch ist eine Integration beider Systeme in einen Sitz. Wird eine Sitzverstellungseinrichtung unter einem Sitzpolster positioniert, sind große Volumen zu bewegen, um an der Sitzoberfläche einen Effekt zu bemerken. Dies führt zu überdimensionierten Pumpen und geringer Verstellgeschwindigkeit. Umgekehrt wird die Klimatisierungsfunktion gestört, wenn die Stellelemente an der Sitzoberfläche positioniert sind.
Aus DE 100 50 884 A1 und DE 100 50 885 A1 sind Sitze bekannt, an deren Oberfläche eine Vielzahl miteinander in Verbindung stehender Hohlkugeln angeordnet ist. Durch Erhöhen oder Verringern des Druckes in diesem vernetzten System von Hohlkugeln kann die Oberflächenhärte des Sitzes eingestellt werden. Über die Zwischenräume zwischen den Hohlkugeln kann Luft zur Klimatisierung eingeführt werden. Allerdings ist bei diesen Sitzen der Luftdurchsatz der Sitzklimatisierung vom Füllstand der Hohlkugeln und somit von der Härte der Sitzoberfläche abhängig.
Gegenstand der Erfindung
Ein Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Diese hat den Vorteil, daß durch die Integration einer Sitzverstelleinrichtung in eine Klimatisierungseinrichtung eine gegenseitige Störung der beiden Systeme vermieden ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Figuren
Die nachfolgende Beschreibung behandelt Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Erfindung. Diese Ausführungen sind nur beispielhaft zu verstehen und erfolgen unter Bezug auf:
1 Draufsicht auf eine Klimatisierungseinrichtung mit Stellvorrichtung
2 Längsschnitt durch die Anordnung von 1
Beschreibung der Erfindung
Unter einer Körperstütz-Einrichtung wird nachfolgend insbesondere jegliches Mobiliar zum Sitzen und/oder Liegen und alle Einrichtungen auf Fahrzeugen, die eine Unterstützung einer Person beim Stehen, Sitzen oder Liegen bieten, verstanden.
1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Funktionsmodul. Eine Vorrichtung 100 zum Leiten von Luft zur Klimatisierung einer Körperstütz-Einrichtung weist eine Trägerschicht 1 auf. Diese ist aus einem luftdurchlässigen Material gefertigt. Im Ausführungsbeispiel ist sie zumindest teilweise durch ein Vlies gebildet. Sie ist zur Auflage auf einen Schaumstoffkern eines Polsters insbesondere eines Fahrzeugsitzes bestimmt.
Auf der einer Kontaktzone 20 und einem Benutzer zugewandten Seite der Trägerschicht 1 sind Heizleiter 11 eines elektrischen Heizelementes angeordnet. Sie sind im wesentlichen über die gesamte Fläche der Trägerschicht 1 angeordnet. Sie können aus Metall und/oder aus elektrisch leitfähigen Kunststoffen, wie z. B. Carbon, hergestellt sein.
Auf der von der Kontaktfläche 20 abgewandten Seite der Trägerschicht 1 ist eine Luftführungsschicht 2 angeordnet. Die Luftführungsschicht 2 kann bspw. aus einem Abstandsgewirke gebildet sein. Im vorliegenden Beispiel ist sie aus einer Vielzahl von sich in der Führungsschicht längs erstreckenden Spiralen gebildet. Sie weist einen ausreichenden Querschnitt von beispielsweise einem Zentimeter auf, um die Kontaktfläche 20 hinreichend zu belüften. Die Abmessungen ihrer Grundfläche sind etwas kleiner als die Trägerschicht 1. Dadurch ist gewährleistet, daß beim Einsetzen der Luftführungsschicht 1 in eine entsprechende Ausnehmung eines Sitzpolsters an den Kanten keine spürbaren Unebenheiten auftreten.
Die Luftführungsschicht 2 ist im wesentlichen vollständig bedeckt von einer Wandung 25. Diese wird im Ausführungsbeispiel aus einer luftundurchlässigen Polyurethanfolie gebildet. Die Wandung 25 bedeckt die Luftführungsschicht 2 im wesentlichen vollständig. Sie ist in ihrem Randbereich mit der Trägerschicht verbunden, im Ausführungsbeispiel verklebt.
Die Wandung 25 weist eine Ausnehmung auf, an die eine Luftzuführungseinrichtung 4 angeschlossen ist. Diese Luftzuführungseinrichtung 4 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch einen Ventilator 14 gebildet, der mittelbar oder unmittelbar an der Luftführungsschicht 2 und/oder der Wandung 25 befestigt ist. Sie kann jedoch auch z. B. durch ein Rohr oder eine schnorchelartige Verlängerung der Wandung 25 gebildet sein, an der z. B. ein beabstandeter Ventilator oder eine Bord-Klimaanlage angeschlossen ist.
An der Wandung 25 ist mindestens eine Verstell-Vorrichtung 7 vorgesehen. Diese Verstell-Vorrichtung 7 weist einen Volumenkörper 27 auf, dessen Volumen veränderbar einstellbar ist. Im vorliegenden Beispiel wird der Volumenkörper 27 aus einer Blase 17 gebildet. Diese Blase 17 ist vorzugsweise aus luftundurchlässigem Material gebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Blase ebenfalls aus Polyurethanfolie gebildet. Ein Teil der Blasenwandung 30 ist dabei gebildet durch die Wandung 25 der Luftführungsschicht 2.
Der Volumenkörper 27 ist vorzugsweise länglich ausgestaltet und verläuft quer zur zu erwartenden Position der Wirbelsäule eines Benutzers. Er ist vorzugsweise an seinen Enden verdickt ausgeführt. Im Bereich seiner Mitte, im Bereich der Wirbelsäule, ist er schmal ausgeführt. Der Volumenkörper 27 ist über eine Fluidleitung 8 an eine Fluidversorungseinrichtung und/oder ein Ablaßventil angeschlossen.
Für den dargestellten Fall, daß mehrere Volumenkörper 27 vorgesehen sind, ist auch eine Vielzahl von Fluidleitungen 8 erforderlich, falls die Volumenkörper 27 individuell einstellbar sein sollen. Da auch der Ventilator 14 eine elektrische Versorgungsleitung 5 benötigt, ist es zweckmäßig, die Fluidleitungen 8 und die Versorgungsleitung 5 innerhalb der Luftführungsschicht 2 zu führen. Um die Luftverteilungsfunktion der Luftführungsschicht 2 nicht zu stören, ist es zweckmäßig, sie am Rand der Luftführungsschicht 2 entlang zu führen.
Im Betrieb wird zur Klimatisierung über den Ventilator 14 ein Luftstrom 9 in die Luftführungsschicht 2 eingeblasen, dort längs der Trägerschicht 1 verteilt und anschließend durch diese und durch das Heizelement zu Benutzer hin ausgeblasen.
Zur Einstellung der Sitzkontur entsprechend den Wünschen des Benutzers und/oder zur Massage werden die Blasen 17 über die Fluidleitungen 8 mit einer entsprechenden Menge Fluid befüllt. Dadurch bläht sich die Blase 17 auf oder zieht sich entsprechend zusammen. Dadurch wird die Kontaktzone 20 entsprechend positioniert oder bewegt.

Claims

Vorrichtung (100) zum Leiten von Luft zur Klimatisierung einer Körperstütz-Einrichtung, insbesondere in einem Fahrzeugsitz, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (100) zusätzlich versehen ist mit mindestens einer Verstell-Vorrichtung (7) zur Einstellung der Sitzkontur und/oder Massage eines Benutzers durch Einstellung mindestens einer von einem Benutzer berührten Kontaktzone (20) der Körperstütz-Einrichtung, und daß die Vorrichtung (100) mehrere Volumenkörper (27) und eine Vielzahl von Fluidleitungen (8) aufweist, über welche die Volumenkörper (27) individuell einstellbar sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstell-Vorrichtung (7) mindestens einen im wesentlichen fluiddichten Volumenkörper (27) aufweist, dessen Volumen durch Regelung seines Fluidinhaltes durch Fluidzufuhr oder -abfuhr einstellbar ist, insbesondere daß der Volumenkörper (27) als im wesentlichen luftdichte Blase (17) ausgebildet ist, deren Größe pneumatisch verstellbar ist.
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (100) mindestens eine Wandung (25) zum Führen eines Luftstroms innerhalb der Vorrichtung (100) aufweist, welche zumindest teilweise luftundurchlässig ist, und daß diese Wandung (25) zumindest teilweise Bestandteil der Verstellvorrichtung (9) ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Volumenkörper (27), insbesondere die Blase (17), zumindest teilweise gebildet ist aus der eine luftdurchströmbare Luftführungsschicht (2) zumindest teilweise bedeckenden Wandung (25), welche vorzugsweise aus einer Polyurethanfolie gebildet ist.
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (100) zusammen mit der Verstell-Vorrichtung (7) als modulares System, insbesondere als zusammen hängende Baugruppe, ausgestaltet ist, insbesondere als Funktionsmatte zum Einlegen in einen Schaumkörper eines Polsterteils der Körperstützeinrichtung oder als Auflagematte zur Anordnung auf der fertiggestellten Körperstützeinrichtung.
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Einstellung der Verstell-Einrichtung (7) dienende Fluidleitungen (8) innerhalb der Vorrichtung (100), insbesondere innerhalb der Luftführungsschicht (2), angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (100) und die Verstelleinrichtung (7) weitere Komponenten aufweisen, die gleichzeitig der Klimatisierungsfunktion und der Verstellung der Kontaktzone (20) dienen, insbesondere eine gemeinsame elektrische und/oder elektronische Steuerung und/oder Befestigungsmittel.