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Die
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Papier nach den im Folgenden vorgestellten unabhängigen Patentansprüchen. Ferner
betrifft die Erfindung Papier.
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Mineralstoffe
enthaltende Füllmaterialien, beispielsweise
natürliches,
fein gemahlenes Kalziumkarbonat, ausgefälltes Kalziumkarbonat (PCC), Kaolin
und Talk werden in der Papierherstellung verwendet, um verschiedene
Papiereigenschaften zu verbessern, beispielsweise optische Eigenschaften und
Druckeigenschaften. Ferner ermöglicht
das Hinzufügen
von Füllmaterialien
die Verwendung geringerer Mengen von Fasermaterialien in der Papierherstellung.
Die dadurch erreichten Kosteneinsparungen übertreffen klar die Kosten
des Füllmaterials.
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Es
wird daher gemeinhin als wünschenswert erachtet,
so viel Füllmaterial
wie möglich
in die Fasersuspension zu geben, die in der Papierherstellung verwendet
wird. Aufgrund von Faktoren, die die Stärkeeigenschaften des Papiers
betreffen, kann jedoch die Menge des hinzu gegebenen Füllmaterials,
beispielsweise des Kalziumkarbonats, üblicherweise 20–25% nicht überschreiten.
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Um
die Menge des Kalziumkarbonats zu erhöhen, wurde vorgeschlagen, ein
Kalzium-basiertes Füllmaterial
in der Form von Kalziumhydroxid zu der Fasersuspension zu geben
und das darin enthaltene Kalzium in ausgefälltes Kalziumkarbonat umzuwandeln,
und zwar durch die Zugabe von Kohlendioxidgas. Dieses veranlasst
das Kalziumkarbonat zum Ausfallen und dazu, sowohl unmittelbar an
den Fasern als auch in den Fasern zu haften, so dass dem Papier
mehr Karbonat hinzugefügt
werden kann.
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Schwächen dieser
Lösung
nach dem Stand der Technik können
im Folgenden gesehen werden:
- – die Durchführung der
Ausfällungsreaktionen
benötigt
eine verhältnismäßig lange
Zeit,
- – die
Ausfällungsreaktionen
sind teilweise unvollständig,
- – die
Verfahren verlaufen nicht stetig oder
- – die
verwendeten Geräte
können
nicht in einer einfachen Weise in das Papierherstellungsverfahren
integriert werden.
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Das
U.S.-Patent No. 6, 471, 825 schlägt
das Ausfällen
von zu der Fasersuspension gegebenem Kalziumhydroxid direkt auf
die Fasern in der Form von Kalziumkarbonat vor. In diesem Fall wird
vorgeschlagen, dass die Fasern und Kalziumhydroxid enthaltende Suspension
zunächst
in einem Apparat von der Art eines Scheibenverfeinerers behandelt
wird, um die alle Faserbündel
zu verteilen, bevor das Kohlendioxidgas in die Suspension eingeleitet
wird.
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In
Apparaten von der Art eines Scheibenverfeinerers wird die Suspension
einer rauen Behandlung ausgesetzt, die einen schwächenden
Effekt auf das Fasermaterial hat. Nach dem Einleiten des Kohlendioxids
in die Fasersuspension wird die Suspension in einem Gewindemischer
gemischt. Jedenfalls ist es mit konventionellen Ausfällungsreaktoren,
die mit Schaufel- oder Schlangenmischern ausgestattet sind, schwierig,
ein schnelles und effizientes Mischen des Kohlendioxids und des
Kalziumkarbonats sicherzustellen und dadurch eine Reaktion zu gewährleisten,
die so vollständig
wie nur möglich
ist. In diesen Reaktoren ist es zudem schwierig, eine Bindung des ausgefällten Kalziumskarbonats
mit den Fasern zu erreichen.
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Das
U.S.-Patent No. 5,679,220 offenbart wiederum ein Verfahren, in dem
zu der Fasersuspension gegebenes Kalziumhydroxid mit der Hilfe von Kohlendioxidgas
in der Form von Kalziumkarbonat auf die Fasern ausgefällt wird,
während
die Fasersuspension durch einen lange, mit zwei Abteilungen ausgestatteten,
röhrenartigen
Reaktor mit glatten Innenwänden
fließt.
Die Kalziumhydroxid enthaltende Suspension wird etwa in der Mitte
der ersten Abteilung des röhrenartigen
Reaktors in die Fasersuspension eingeleitet. Kohlendioxidgas wird
sowohl vor als auch nach dem Einleiten der das Kalziumhydroxid enthaltenden
Suspension in die Fasersuspension in diese eingeleitet. Das Kohlendioxidgas
wird durch einen Einlass eingeleitet, der zu dem Zweck in der Wand
des Reaktors eingebracht ist, die Absorption des Gases in die vorbei
fließende
Suspension zu bedingen. Die Verweildauer der Fasersuspension in dem
vergleichsweise langen Mischungsreaktor, der mehr als 2 Meter lang
ist, beträgt
mehr als 1 Minute.
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Ferner
sind Verfahren zur Papierherstellung bekannt, in welchen Fasermaterial
mit Füllstoffen versetzt
wird, beispielsweise aus der EP Anmeldung 969141. Es ist charakteristisch
für dieses
Verfahren, dass das Papier nach der Bahnbildung geglättet wird. Die
Vorbehandlung des Fasermaterials, in der die Fasern mit Kalziumkarbonat
ausgestattet werden, ist in dieser Veröffentlichung nicht detailliert
beschrieben.
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Infolgedessen
zielt die Erfindung darauf ab, ein Papierherstellungsverfahren zu
kreieren, das den bisherigen Verfahren überlegen ist. Ferner zielt
die Erfindung darauf ab, ein überlegenes
Papier bereitzustellen.
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Das
Ziel ist es, ein Verfahren bereitzustellen, in dem die oben genannten
Probleme im Stand der Technik minimiert werden.
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Ein
Ziel ist es demnach als erstes, ein Verfahren bereitzustellen, das
sicher stellt, dass die Fasern und der Mineralstoff, beispielsweise
Kalziumhydroxid oder Kalziumoxid, und das chemische Fällungsmittel,
beispielsweise Kohlendioxidgas, während des Ausfällungsprozesses
sehr gut gemischt werden und die Herstellung von Papier aus derartig vorbehandeltem
Fasermaterial zu ermöglichen.
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Ein
Ziel ist es demnach ferner, ein Verfahren bereitzustellen, das es
ermöglicht,
die Ausfällung
des Kalziumkarbonats auf oder in die Fasern innerhalb einer möglichst
kurzen Zeit und so vollständig
wie möglich
zu beginnen und durchzuführen.
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Ein
Ziel ist es ferner, ein Verfahren bereitzustellen, dass es ermöglicht,
einen Füllmittelgehalt
im Vergleich zu dem nach der bekannten Praxis Erreichten zu erhöhen.
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Ein
Ziel ist es ferner, ein Verfahren bereitzustellen, dass es ermöglicht,
die Eigenschaften, typischerweise die optischen und die eine Stärke betreffenden
Eigenschaften, von Papier, Pappe oder anderen entsprechenden Produkten
in einer gewünschten Weise
zu beeinflussen.
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Ein
Ziel ist es zudem, ein Verfahren bereitzustellen, das zur Verwendung
beim Ausfällen
von Mineralstoffen auf Fasern in sehr verschiedenen Fasersuspensionen
und auf andere Feststoffe, die in den genannten Fasersuspension
enthalten sind, geeignet ist.
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Ein
weiteres Ziel ist es, ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung
von Papier, Pappe oder ähnlichen
Produkten in der Form von Bahnen zu gewinnen.
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Um
die oben genannten Ziele zu erreichen, sind das Verfahren und das
Papier gemäß der vorliegenden
Erfindung durch dasjenige gekennzeichnet, was in der detaillierten,
im Folgenden Beschreibung der Erfindung und in den unabhängigen Patentansprüchen dargelegt
ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Papier, das im Wesentlichen die Folgenden Schritte enthält:
- (a) Einspeisen des als Rohmaterial für den Papierfaserbrei
benutzten Fasermaterials in den Ausfällungsreaktor;
- (b) Einspeisen eines reaktiver Mineralstoff, beispielsweise
Kalziumhydroxid (Ca(OH)2), in den Ausfällungsreaktor;
- (c) der reaktive Mineralstoff und das Fasermaterial werden kombiniert,
um in dem Ausfällungsreaktor
und/oder vor dem einspeisen dieser Materialien in den Ausfällungsreaktor
eine Fasersuspension zu bilden;
- (d) die Fasersuspension wird in dem Ausfällungsreaktor mit einem Fällungsmittel
des reaktiven Mineralstoffs in Kontakt gebracht, um zumindest teilweise
das reaktive Mineralmaterial in der Suspension auszufällen, um
dadurch zumindest einen Teil des so gebildeten ausgefällten Mineralmaterials
auf die Fasern in der Fasersuspension auszufällen, in einer solchen Weise,
dass (d1) ein Gas in den Ausfällungsreaktor
eingeleitet wird, welches ein Fällungsmittel
zum Ausfällen
des Mineralstoffs, beispielsweise Kohlendioxid, enthält, um innerhalb
des Ausfällungsreaktors
einen Gasraum, der das Fällungsmittel
enthält
zu bilden und (d2) die in den Ausfällungsreaktor eingespeiste und/oder
darin gebildete Fasersuspension in den Gasraum in kleinen Teilen,
beispielsweise in Tropfen und/oder Teilchen, die Feststoffe und/oder Flüssigkeit
enthalten, verteilt oder zerstreut wird;
- (e) die behandelte Fasersuspension wird aus dem Ausfällungsreaktor
ausgelassen;
woraufhin der von der Fasersuspension gebildete Papierfaserbrei
in den Formbereich der Papiermaschine eingespeist wird und Papier
dadurch hergestellt wird, dass der Brei durch eine wasserdurchlässige Basis
abtropfen gelassen wird.
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Typischerweise
wird ein gasförmiges
Fällungsmittel
in einem kontinuierlichen Gasstrom in den Ausfällungsreaktor eingespeist,
um den gewünschten
Gasraum im Reaktor zu erhalten. Die Menge des Fällungsmittels im Gas kann beträchtlich variieren,
beispielsweise abhängig
von der Quelle des gasförmigen
Fällungsmittels,
von seiner Qualität und/oder
von den gewünschten
Papiereigenschaften. Das in den Ausfällungsreaktor eingeleitete
Gas enthält üblicherweise
ein Fällungsmittel
wie Kohlendioxid, >5%,
typischerweise >10%
oder wenn gewünscht
sogar 100%. Das Gas, welches das Fällungsmittel enthält, kann
daher reines oder beinahe reines Kohlendioxid, Abgas oder ein anderes
geeignetes Gas oder eine Kohlendioxid enthaltende Gasmischung sein.
Wenn gewünscht,
können
natürlich andere
Fällungsmittel
als Kohlendioxid gewählt
werden, die zum Ausfällen
des gewählten
reaktiven Mineralmaterials geeignet sind. Das Gas wird typischerweise
derart in den Ausfällungsreaktor
eingeleitet, dass ein Überdruck
im Ausfällungsreaktor
entsteht.
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Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung zielt darauf ab, die Fasersuspension,
mit ihren flüssigen
und festen Phasen, zerstäubt
in extrem kleine Teilchen, in der Form von Teilchen oder Partikeln, in
den Gasraum einzuleiten. Die Fasersuspension wird in diesem Fall
gemäß einem
bekannten oder neuen Verfahren in reine Flüssigkeitströpfchen, Flüssigkeitströpfchen, die Feststoffe wie
Fasern und Mineralstoffe enthalten, Feststoffpartikel und/oder von Flüssigkeit
umgebene Feststoffpartikel zerstäubt. Das
Fasermaterial in der Fasersuspension wird daher, zumindest teilweise,
in getrennte Fasern zerstäubt.
Die flüssige
Phase der Fasersuspension wird andererseits in Flüssigkeitströpfchen zerstäubt, hauptsächlich <10 mm, typischerweise <1 mm. Die kleinen
Flüssigkeitströpfchen,
Fasern und andere Feststoffpartikel verteilen sich in dem Gasraum
und bilden eine beinahe nebelartige Gassuspension, die eine deutlich
höhere
Volumenflussrate hat als die Fasersuspension, die in den Reaktor
eingespeist wird. Dies erzeugt eine große Kontaktfläche zwischen
den Tröpfchen
und/oder Partikeln und dem umgebenden Gas, was extrem schnelle und
vollständige
Ausfällungsreaktionen
zwischen dem reaktiven Mineralmaterial, das ausgefällt werden
soll, und dem Fällungsmittel
im Gas ermöglicht.
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Bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ferner davon ausgegangen werden, dass im Prinzip beinahe jede
einzelne Faser von einer Gashülle
umgeben ist, wodurch eine schnelle und effiziente Ausfällungsreaktion
des Mineralstoffs aus der umgebenden Flüssigkeit auf die Oberfläche der
Fasern und in die Faser bedingt wird. Bisher war es im Gegensatz
dazu das Ziel, Gas in kleinen Bläschen
in eine mehr oder weniger viskose Fasersuspension einzuspeisen,
wobei in solchen Verfahren der Ausfällungsprozess nicht so schnell
oder so effizient ist wie nach der vorliegenden Erfindung.
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Bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden auf den Fasern extrem aktive Bereiche von ausgefälltem Material
gebildet, wobei durch diese Bereiche die Fasern wahrscheinlich Bindungen
zwischen den Fasern bilden, während
die Ausfällungsreaktionen
in diesen Bereichen fortgesetzt werden. Diese Bindungen verbessern
die Festigkeitseigenschaften des hergestellten Papiers.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wurde vor oder im
Ausfällungsreaktor
ein Aktivierungsbereich gebildet, vorzugsweise in seinem Startpunkt
bezüglich
des Flusses des Fasermaterials. In der Aktivierungszone wird die
Fasersuspension Kräften
ausgesetzt, welche die Fasern, beispielsweise tribomechanisch oder
tribochemisch, aktivieren, und zwar in einer Weise, die die Fähigkeit der
Fasern, aneinander zu binden oder mit dem ausfallenden oder dem
ausgefällten
Mineralstoff zu binden, verbessert. Die Aktivierung der Fasern hat
eine positive Wirkung auf die Festigkeitseigenschaften des hergestellten
Papiers.
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In
der Aktivierungszone des bevorzugten Ausführungsbeispiels kann die Fasersuspension
sowohl in kleine Tröpfchen
oder Partikel zerstäubt
werden als auch aktiviert werden. Die Aktivierung wird vorzugsweise
unter alkalischen Bedingungen ausgeführt, wenn die Fasern, beispielsweise
durch die Zugabe von Ca(OH)2, hinreichend
aufgequollen sind.
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In
der Aktivierungszone kann die Fasersuspension beispielsweise wiederholten
Stößen, gegenläufigen Stößen, Scherkräften, Turbulenzen, Über- und
Unterdruckpulsen oder ähnlichen
Kräften
ausgesetzt werden, welche die Fasern mechanisch aktivieren, und
zwar insbesondere ihre Oberflächen,
beispielsweise durch Zerspleißen
oder Mahlen der Fasern, oder durch das Öffnen der inneren Bereiche (Lumen)
der Fasern für
den Mineralstoff. Andererseits können
die Fasern, insbesondere die Oberflächen der Fasern, chemisch aktiviert
werden, beispielsweise durch das Bilden von aktiven OH-Gruppen auf
der Oberfläche
der Fasern.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die Aktivierung
beispielsweise in einem Ausfällungsreaktor
mit einer Aktivierungszone eingeleitet werden, die mit einem Durchflussmixer ausgestattet
ist, der nach dem so genannten Mehrfachkäfig-Stoßmühlenprinzip arbeitet und mehrere, typischerweise
3–8, am
typischsten 4–6,
konzentrische Käfige
aufweist, die mit Schaufeln oder Ähnlichem ausgestattet sind.
Zumindest jeder zweite der Käfige
wirkt als Rotor und die benachbarten Käfige wirken als Statoren oder
Rotoren, die sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in unterschiedliche Richtungen
bewegen. Die Geschwindigkeit der Rotoren kann zwischen 2 und 250
m/s variieren. Der er Geschwindigkeitsunterschied zwischen den benachbarten
Käfigen
beträgt
10–500
m/s, typischerweise 50– 200
m/s. Mühlen
oder Mischer, die nach diesem Prinzip arbeiten, wurden bereits vorgestellt,
beispielsweise in den finnischen Patentveröffentlichungen 105669B, 105112B
und in der Veröffentlichung WO-96/18454.
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In
einem nach dem Stoßmühlenprinzip
wirkenden Durchflussmixer wird die Fasersuspension üblicherweise
von den Käfigzentren
radial nach außen
durch den Mixer geführt,
was den an den Käfigen angeordneten
Schaufeln oder Ähnlichem
ermöglicht, Stöße und Gegenstöße zu erzeugen,
die auf die nach außen
fließende
Fasersuspension wirken und dadurch Scherkräfte, Turbulenzen, Unter- und Überdrückpulse
zu erzeugen, die eine aktivierende Wirkung auf die Fasern haben.
Ein nach dem Stoßmühlenprinzip
arbeitender Reaktor kann effizient Fasersuspension sowohl mit hohem
Feststoffgehalt als auch mit geringem Feststoffgehalt verarbeiten,
und sie dadurch für
die Ausfällungsphase
vorbereiten. In einem Ausfällungsreaktor
gemäß der vorliegenden Erfindung
ist es daher möglich,
Mineralstoffe mit stark veränderlichem
Feststoffgehalt auszufällen, beispielsweise
0,1–40%,
typischerweise 1–15%,
am typischsten 3–7%.
Beschränkungen
ergeben sich hauptsächlich
aus der Pumpbarkeit der Fasersuspension in den Einlass- und Auslassröhren.
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Die
benachbarten Käfige,
Rotoren, Schaufeln oder entsprechenden Teile des Durchflussmixers bewegen
sich üblicherweise
in entgegengesetzte Richtungen, was effektive, aufeinander folgende
Stöße in entgegengesetzte
Richtungen ermöglicht,
das heißt,
dass Stöße und Gegenstöße erzeugt
werden, die in entgegengesetzten Richtungen auf die durch den Reaktor
fließende
Fasersuspension wirken. Wenn andererseits stationäre Käfige, oder
Statoren, zwischen denjenigen Käfigen
angeordnet sind, die sich in die gleiche Richtung bewegen, das heißt zwischen
den Rotoren, ist es möglich,
die von den Rotorschaufeln erzeugten Stöße und vom Auftreffen auf die
Statorschaufeln erzeugten Gegenstöße auf die den Reaktor durchfließende Fasersuspension
wirken zu lassen. Ein ähnliches
Ergebnis kann mit Rotoren, die mit stark unterschiedlicher Geschwindigkeit
in die gleiche Richtung drehen, erreicht werden.
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Die
Schaufeln oder Ähnliches
der Rotoren und Statoren im Durchflussmixer können zudem die Fasersuspension
von den Käfigzentren
radial nach außen
weiterleiten. Da die Rotor- und
Statorkäfige von
ihren Zentren nach außen
in der Größe anwachsen,
wird eine Druckdifferenz zwischen dem Einlass des Durchflussmixers
bzw. dem Zentrum und dem Auslass oder dem äußeren Käfig erzeugt. Der Druck fällt bei
einer Bewegung vom Zentrum aus nach außen ab. Die entsprechende Druckdifferenz
unterstützt
den Durchfluss der Fasersuspension durch den Durchflussmixer.
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Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung tritt beispielsweise dann eine mechanische Aktivierung
ein, wenn die Oberflächen
der Fasern in der Art behandelt werden, dass freie, reaktive Faseroberflächen freigelegt
werden, an welchen die ausfallenden Mineralstoffe leicht anhaften
können,
oder in einer Art, die Fibrillen auf den Faseroberflächen erzeugt,
so dass der sich niederschlagende Mineralstoff an den Fibrillen
anhaften kann. Die Ausbildung der Fibrillen erhöht die spezifische Fläche der Oberfläche der
Fasern und ermöglicht
der Faser das Binden einer erhöhten
Menge des sich niederschlagenden Mineralstoffs. Einige der gebildeten
Fibrillen können
sich von den Fasern lösen
und dadurch die Menge von Feinstoffen in der Fasersuspension erhöhen, was
in manchen Fällen
wünschenswert
ist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung tritt mechanische Aktivierung
auch dann ein, wenn die Fasern mit Über- und Unterdruckpulsen behandelt werden,
und zwar in der Art, dass sich die Fasern öffnen, reißen oder Ähnliches, so dass Löcher in
ihnen gebildet werden, die es einer größeren Menge von reaktivem Mineralmaterial
aus der Fasersuspension ermöglichen,
in die Faser einzudringen und sich dort abzulagern.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung findet eine chemische Aktivierung
beispielsweise statt, wenn die Faseroberflächen in einer Weise aktiviert werden,
dass aktive chemische Gruppen, die dazu in der Lage sind, ausfallendes
oder ausgefälltes
mineralisches Material zu binden, auf den Faseroberflächen gebildet
werden.
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Nach
einem typischen Verfahren dieser Erfindung werden das Fasermaterial
und das reaktive Mineralmaterial, beispielsweise eine Milch aus
Kalk, Ca(OH)2, vorzugsweise in einer Fasersuspension
zusammengeführt,
bevor diese Materialien in den Ausfällungsreaktor eingeleitet werden.
Die Fasersuspension, die das Fasermaterial und das reaktive Mineralmaterial
enthält,
wird üblicherweise
durch das Hinzufügen
des auszufällenden
reaktiven Mineralmaterials in Form eines Schlamms oder einer Suspension
zu der Suspension des Fasermaterials gebildet. Der Schlamm oder
die Suspension können
schnell und gleichmäßig mit
der Fasersuspension vermischt werden. Andererseits kann das auszufällende Mineralmaterial
auch in fester Form zu der Suspension des Fasermaterials gegeben
werden, beispielsweise in der Form von Pulver. Wenn das reaktive
Mineralmaterial der Suspension mit dem Fasermaterial vor dem Einleiten
der Suspension in den Ausfällungsreaktor
beigemischt wird, haben die Fasern einige Minuten, um das reaktive
Mineralmaterial zu absorbieren, wenn dies erwünscht ist, und falls das reaktive
Mineralmaterial alkalisch ist, trägt es zum Aufquellen der Fasern zu
einer vorteilhaften Form hinsichtlich der Aktivierung und/oder der
Karbonisierung bei. In diesem Fall kann das Mineralmaterial zu Beginn
des Ausfällungsvorgangs
einfacher auf den und in den Fasern abgelagert werden. Falls gewünscht, können das
Fasermaterial und das reaktive Mineralmaterial natürlich auch
getrennt in den Ausfällungsreaktor
gegeben werden, so dass sie sich nur innerhalb des Ausfällungsreaktors
mischen können.
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Bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
können
die Ausfällungsbedingungen
des Mineralmaterials, beispielsweise das Rohmaterial, das Zuführungsverhältnis des
Rohmaterials, pH-Wert, Druck und Temperatur passend zu dem betreffenden
Prozess gewählt
werden. Die in diesem Patent vorgeschlagenen Lösungen schränken diese Bedingungen nicht
ein.
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Diese
Beschreibung nimmt, falls nichts anderes gesagt ist, Bezug auf:
- – eine
Suspension von Fasermaterial, das heißt eine flüssigkeitsbasierte Suspension
die wenigstens Fasermaterial enthält,
- – eine
Fasersuspension, das heißt
eine flüssigkeitsbasierte
Suspension, die wenigstens Fasermaterial und ein reaktives Mineralmaterial,
das zum Ausfällen
benötigt
wird, enthält,
- – eine
Gassuspension, das heißt
eine Suspension, die aus Fasermaterial, einem reaktive Mineralmaterial
und einem gasförmigen
Fällungsmittel,
in welchem das Fasermaterial und das reaktive Mineralmaterial fein
verteilt sind, gebildet ist,
- – die
behandelte Fasersuspension, das heißt eine flüssigkeitsbasierte Suspension,
die wenigstens Fasermaterial und ausgefällte Mineralmaterialteilchen
enthält.
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Die
oben genannten Suspensionen können natürlich zudem
weitere Materialien wie ausgefällte Mineralteilchen
oder nicht ausgefälltes
Mineralmaterial enthalten.
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Dem
erfindungsgemäßen Verfahren
entsprechend kann das verwendete reaktive Mineralmaterial Kalziumhydroxid
(Ca(OH)2), das heißt Kalkmilch, oder eine andere
Ca2+-Ionenquelle
sein, wobei so genanntes ausgefälltes
Kalziumkarbonat (PCC) sich auf die und/oder in den Fasern absetzen
kann. Die vorliegenden Erfindung ermöglicht ferner die Verwendung
anderer reaktiver Mineralmaterialien, beispielsweise Kalziumoxid
oder Kalziumsulfat, das mit Hilfe eines gasförmigen Fällungsmittels auf den Fasern
abgelagert und an die Fasern gebunden werden kann.
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Das
zum Ausfällen
verwendete reaktive Mineralmaterial ist in Abhängigkeit von denjenigen Eigenschaften
der Fasern, des hergestellten Papiers und des Herstellungsprozesses
ausgewählt,
die verbessert werden sollen. Ein Mineralmaterial, das in der Fasersuspension
ausgefällt
werden soll, insbesondere in die Fasern, kann dazu beitragen, die
Papiereigenschaften, beispielsweise den Weißgrad, die Brillanz, die Opazität, den Glanz,
das spezifische Volumen, das Druckbild, die Bedruckbarkeit, die
Abtropfbarkeit, das Trocknen etc. verbessern.
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Ein
gasförmiges
Fällungsmittel
wird vorzugsweise als die ausfällende
Chemikalie verwendet. Zum Beispiel kann Kohlendioxid als ein gasförmiges Fällungsmittel
für Kalziumhydroxid
verwendet werden. Daher kann ein kohlendioxidhaltiges Gas in den Ausfällungsreaktor
eingeleitet werden. Andere geeignete Fällungsmittel neben Kohlendioxid
können ebenfalls
verwendet werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
es, ausfällbare
reaktive Substanzen in der Fasersuspension abzulagern, und zwar
nicht nur auf die Fasern sondern auch auf die Oberflächen von
anderen, nicht-organischen oder organischen Partikeln in der Suspension.
Diese Partikel können
beispielsweise Mineralmaterialpartikel enthalten. Solche Partikel
können
beispielsweise Titanoxidpartikel, Partikel von Verunreinigungen
oder Feinstoffe der Fasern sein. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann in diesem Fall auch dazu verwendet werden, Tintenreste, die
auf unvollständig
entfärbten Fasern
verblieben sind, mit ausgefälltem
Kalziumkarbonat oder einer entsprechenden Substanz zu bedecken.
Reaktive Substanzen, die auf nicht-organische Partikel ausgefällt wurden,
haben die Fähigkeit,
die Partikel an Fasern zu binden, so dass die Partikel mit den Fasern
im Papier gehalten werden. Andererseits hat das auf diesen Fasern
abgelagerte Mineralmaterial die Fähigkeit, die Fasern aneinander
zu binden, wodurch die Stärke
des herzustellenden Papiers erhöht
wird.
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Zusätzlich zu
dem Fasermaterial und dem reaktiven Mineralmaterial, das ausgefällt werden
soll, kann die in den Ausfällungsreaktor
eingeleitete Fasersuspension weitere, in der Papierherstellung oder Ähnlichem
verwendete Feststoffe enthalten, als da wären
- – ein weiteres
Mineralmaterial, beispielsweise Kalziumoxid, Kalziumsulfat, Kalziumkarbonat, Talk,
Kaolin oder Titanoxid,
- – faserbasierte
Feinstoffe, andere Feinstoffe oder Verunreinigungen, beispielsweise
Verunreinigungen, die sich bei der Tintenentfernung von den Fasern
gelöst
haben, verschiedene Prozessrückstände und/oder
- – Substanzen
zur Verbesserung der Haltbarkeit, beispielsweise Stärke oder
Biozide.
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Viele
der oben genannten Substanzen können
nach der Reaktorphase in den PCC enthaltenden Papierfaserbrei eingeleitet
werden, bevor der Papierfaserbrei aus dem Stoffauflaufkasten auf
eine sich bewegende Formbasis (Langgitter) oder zwischen zwei sich
bewegende Formbasen (Langgitter) den Formbereich eingeleitet wird.
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Die
vorgestellte Erfindung ist zur Verwendung in der Herstellung von
Papier, Pappe oder anderen entsprechenden breiförmigen oder bahnförmigen Produkten
geeignet, die aus faserartigem Material hergestellt werden. Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung geeignet zur Verwendung in
- – der
Herstellung verschiedener bahnförmiger Produkte
wie Zeitungspapier, Feinpapier, Kraftpapier, Seidenpapier, Spezialpapier
oder Pappe;
- – der
Herstellung von Produkten aus verschiedenen Arten von Brei, wie
chemischem, mechanischem, chemimechanischem, thermochemischem oder
semimechanischem Brei, recyceltem Faserbrei oder einer Mischung
von letzterem;
- – der
Herstellung von Papier aus verschiedenen Arten von Fasern wie Primärfasern,
chemischen oder mechanischen Fasern, gebleichten oder ungebleichten
Fasern, gemahlenen oder ungemahlenen Fasern, getrockneten oder ungetrockneten, mit
Tinte oder von der Tinte befreite recycelten Fasern oder Fasern
aus Maschinenabrieb oder in der Herstellung von Papier aus einer
Mischung der Letzteren.
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Füllmaterial
(beispielsweise PCC) enthaltender Papierfaserbrei, der in der Papierherstellung nach
dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurde, wird mit einer
geeigneten Konsistenz aus dem Stoffauflaufkasten in den Formbereich
der Papiermaschine gegeben, der ein ein- oder zwei-Langgitter-Former
(mit einer oder zwei beweglichen Formbasen, die wasserdurchlässig sind)
sein kann. In diesem Formbereich wird die zusammenhängende,
stetige Papierbahn aus den Inhaltsstoffen des Papierfaserbreis,
wie Wasser und den Materialien, gebildet, wenn das Wasser und im
Wasser gelöste
Feinstoffe durch die oben erwähnten
ein oder zwei Formbasen abtropft. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist der Produktionsprozess ein alkalineutraler Papierherstellungsprozess,
was bedeutet, dass der pH der Fasersuspension zwischen 6,5 und 9
liegt. Die PCC enthaltende Fasersuspension, die durch die Vorbehandlung
erreicht wird, kann vom Reaktor aus unmittelbar in den Breibehälter eingeleitet
werden, von wo aus er durch eine Rückwasserverdünnung (beispielsweise einen
Langgitterschacht) zu Breiverarbeitungsapparaten geleitet werden
kann (Entlüftung,
Sortierer etc.), die vor dem Stoffauflaufkasten angeordnet sind.
Vor dem Stoffauflaufkasten können
andere Substanzen, wie zum Beispiel Substanzen, welche die Struktur
des Papiers beeinflussen, beispielsweise Nassbereichs-Beleimungshilfen
(wie ASA, AKD), die mit dem alkalineutralen Herstellungsverfahren
verträglich
sind, und/oder Hilfssubstanzen, beispielsweise haltbarkeitsverbessernde
Substanzen, in die behandelte, PCC enthaltende Fasersuspension eingemischt
werden.
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Es
ist zudem möglich,
dass die PCC enthaltende Fasersuspension einen Teil des endgültigen, die
Zusammensetzung der Papierbahn bestimmenden Papierfaserbreis bildet,
wobei dieser Brei durch ein Mischen der oben genannten, behandelten
Fasersuspension mit einer oder mehreren Breianteilen, die andere
Fasern enthalten, gewonnen wurde.
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Wenn
während
der Vorbehandlung das Fasermaterial des Papierfaserbreis, die Fasern
und das reaktive Mineralmaterial in Form einer feinen Fasersuspension
in das gasförmige
Fällungsmittel
eingeleitet werden, also in der zu den bisher bekannten Methoden
umgekehrten Weise, können
das reaktive Mineralmaterial, das Fasermaterial und das gasförmige Fällungsmittel
mit beträchtlicher
Einfachheit und Effizienz bezüglich
der Ausfällungsreaktion
vermischt werden.
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Die
Ausfällungsreaktionen
können
unmittelbar beginnen und die Reaktionen treten auf den beträchtlich
großen
Kontaktflächen
zwischen den kleinen Tröpfchen
der Fasersuspension und dem Gas schnell auf. Eine Ablagerung kann
leicht erreicht werden, und zwar sowohl auf die Oberflächen des
Fasermaterials als auch in die Fasern hinein. Durch eine Anpassung
der Zusammensetzung des Fasermaterials, des reaktiven Mineralmaterials
und/oder des gasförmigen
Fällungsmittels,
der Methode und der Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung
ist es möglich,
die Papiereigenschaften, die erreichbar sind, wie beispielsweise
die Stärke
oder die optischen Eigenschaften, zu bestimmen.
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Man
kann davon ausgehen, dass die Reaktionen umso schneller und effektiver
sind, je feiner die Fasersuspension verteilt ist.
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Ein
Durchflussmixer, der nach dem Stoßmühlenprinzip arbeitet, ermöglicht die
Zerstäubung der
Fasersuspension in ein gasförmiges
Fällungsmittel
zur Bildung einer nebelartigen Gassuspension, wobei das Gas, die
Fasern, und das reaktive Mineralmaterial, das ausgefällt werden
soll, extrem effizient veremischt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Mikrohomogenisierung der Komponenten des Ausfällungsprozesses
zur Bildung einer Gassuspension, wodurch die verschiedenen Komponenten
unmittelbar miteinander reagieren können. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn zum Beispiel eine aktivierte Faser die Tendenz
hat, in einen nicht aktivierten Zustand zurückzufallen, d. h. wenn die
auf der Faser gebildeten Fibrillen oder Löcher die Tendenz haben, sich
zu schließen.
Das Mineralmaterial in der Fasersuspension hat zumindest teilweise
die Tendenz, ein Zurückfallen
der Fibrillen zu verhindern. Falls nötig kann die Fasersuspension einmal
oder mehrere Male reaktiviert werden.
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Durch
das Aktivieren des Fasermaterials vor der Ausfällungsphase und/oder während der
Ausfällungsphase
in der Art, dass die Fähigkeit
der Fasern verbessert wird, eine Bindung miteinander und eine Bindung
mit dem ausgefällten
Mineralmaterial einzugehen, ist es möglich, eine effizientere Ausfällungsphase
und verbesserte Papiereigenschaften zu erreichen.
-
Im
Folgenden wird eine kurze Beschreibung der begleitenden Zeichnungen
gegeben, auf die Bezug genommen wird, wobei
-
1 schematisch
und beispielhaft einen vertikalen Querschnitt eines Ausfällungsreaktors
illustriert, der dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung entspricht;
-
2 schematisch
und beispielhaft einen horizontalen Querschnitt eines Ausfällungsreaktors illustriert,
der dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung entspricht;
-
3 schematisch
und beispielhaft einen vertikalen Querschnitt eines zweiten Ausfällungsreaktors
illustriert, der dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung entspricht;
-
4 schematisch
und beispielhaft einen horizontalen Querschnitt eines Zerstäubungs-
und Aktivierungsapparats in einem Ausfällungsreaktor wie dem in 3 Dargestellten
illustriert;
-
5 schematisch
und beispielhaft einen vertikalen Querschnitt einer Ausfällungsreaktorgruppe
illustriert, die dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung entspricht;
-
6 schematisch
und beispielhaft einen vertikalen Querschnitt einer zweiten Ausfällungsreaktorgruppe
illustriert, die dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung entspricht;
-
7 schematisch
und beispielhaft einen vertikalen Querschnitt einer dritten Ausfällungsreaktorgruppe
illustriert, die dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung entspricht,
und
-
8 schematisch
ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Papiers illustriert.
-
1 zeigt
einen kontinuierlich arbeitenden Ausfällungsreaktor 10 gemäß der Erfindung,
der einen Ausfällungskessel 12,
eine Zerstäubungs-
und Ausfällungsvorrichtung 14,
die im Ausfällungskessel angeordnet
ist, ein Fasersuspensionseinlassrohr 18 und ein Auslassrohr 20 für die behandelte
Fasersuspension umfasst. Zudem umfasst die Vorrichtung einen Antrieb 22 und
eine Lager- und Dichtungseinheit 24, die zwischen dem Antrieb 22 und
der Ausfällungsvorrichtung 14 angeordnet
ist.
-
Die
Zerstäubungs-
und Ausfällungsvorrichtung 14,
von der in 2 ein horizontaler Querschnitt dargestellt
ist, ist ein so genannter Durchflussmixer, der sechs konzentrische
Käfige 26, 26', 26'', 28, 28', 28'' umfasst, die mit Schaufeln 26a, 26'a, 26''a, 28a, 28'a, 28''a ausgestattet sind. In der Vorrichtung 14 wird
die Fasersuspension in kleine Partikel, Flüssigkeitströpfchen und/oder Feststoffteilchen
zerstäubt. Die
gleiche Vorrichtung 14 wird zur Aktivierung der Fasern
der Fasersuspension verwendet, und zwar in der Art, dass die Fähigkeit
der Fasern, aneinander zu binden und ausgefälltes Mineralmaterial zu binden, verbessert
wird. Die Verweildauer in der Zerstäubungs- und Ausfällungsvorrichtung 14 ist
kurz, <10s, typischerweise <2s, am typischsten
weniger als 1s.
-
Wie
die Pfeile in 2 zeigen, dienen die ersten
Käfige 26, 26', 26'' der Zerstäubungsvorrichtung als Rotoren,
die sich in dem in der Zeichnung dargestellten Fall entgegen dem
Uhrzeigersinn bewegen. Die den ersten Käfigen benachbarten anderen
Käfige 28, 28', 28'' wirken ebenfalls als Rotoren, die
sich aber in dem in der Zeichnung dargestellten Fall im Uhrzeigersinn
drehen. Die Käfige 26, 26', 26'', 28, 28', 28'' wurden mit Schaufeln 26a, 26'a, 26''a, 28a, 28'a, 28''a versehen, die mit der sich radial
nach außen
durch die Vorrichtung bewegenden Fasersuspension kollidieren und
diese wiederholten Stößen und
Gegenstößen aussetzen.
Gleichzeitig bildet sich zwischen den benachbarten Rotorschaufeln
ein Überdruck
aus, wenn diese sich aufeinander zu bewegen und ein Unterdruck bildet
sich aus, wenn die Rotorschaufeln sich voneinander fort bewegen.
Die Druckunterschiede erzeugen sehr schnelle Über- und Unterdruckpulse. Gleichzeitig
werden durch die Vorrichtung 14 in der Fasersuspension
Scherkräfte und
Turbulenzen erzeugt.
-
Die
Fasersuspension oder der Faserbrei, der Fasermaterial und reaktives
Mineralmaterial enthält, wird
durch das Einleitungsrohr 16 in die Mitte 30 der Zerstäubungs-
und Verteilungsvorrichtung eingeleitet, von wo aus die Fasersuspension
sich, angeregt durch die Rotorschaufeln und die Druckdifferenz zwischen
dem mittleren und dem äußeren Käfig, radial nach
außen
in Richtung der offenen Außenkante 32 des äußersten
Käfigs 20'' bewegt. Wenn nötig kann die Fasersuspension
auch zwischen den Käfigen
in die Vorrichtung 14 eingeleitet werden. Falls dies erwünscht ist,
können
das Fasermaterial und das reaktive Mineralmaterial durch verschiedene
Rohre in die Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung 14 eingeleitet werden, wobei
in diesem Fall die Fasermaterial und Mineralmaterial enthaltende
Fasersuspension nicht vor diesem Schritt gebildet wird.
-
Die
Stöße und Gegenstöße, Scherkräfte und Turbulenzen
sowie die Über-
und Unterdruckpulse, die von den Rotorschaufeln erzeugt sind, zerstäuben die
Fasersuspension in extrem kleine Teilchen, Flüssigkeitströpfchen und Feststoffpartikel
und aktivieren gleichzeitig die Fasern, beispielsweise durch Fibrillierung.
Die Aktivierung ist unter anderem dank der kraftvollen Stöße und der
großen
Scherkräfte,
die auf die Fasersuspension ausgeübt werden, so effektiv. Dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung entsprechend kann sich die
Fasersuspension jedoch entlang eines vergleichsweise offenen Wegs
durch die Käfige bewegen
und ist daher nicht solchen Mahl- und Faserbrechenden Kräften ausgesetzt
wie Fasern, die durch Verfahren nach der Art der Scheiben- oder
Kegelverfeinerung behandelt werden. Der Lösung nach der vorliegenden
Erfindung entsprechend berühren die Fasern
die Oberflächen
der Rotorschaufeln, wenn überhaupt,
nur in kurzen Momenten.
-
In
der in den 1 und 2 dargestellten Vorbehandlungsphase
wird das gasförmige
Fällungsmittel,
dem erfindungsgemäßen Verfahren
entsprechend, mittels eines Rohrs 18 in die Mitte 30 der Käfige der
Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung eingeleitet. Von diesem zentralen Punkt
aus fließt
das Gas radial nach außen
und bildet einen Gasraum 34, der das gasförmige Fällungsmittel
enthält,
und zwar sowohl innerhalb der Zerstäubungsvorrichtung als auch
in dem diese umgebenden Raum innerhalb des Ausfällungskessels 12.
Das Gas wird durch ein Rohr 21 aus einem oberen Teil des Ausfällungsreaktors
abgeführt.
Falls es erwünscht ist,
kann das gasförmige
Fällungsmittel
auch in und/oder zwischen dem Käfigen
der Zerstäubungs- und
Aktivierungsvorrichtung eingeleitet werden. Die Ausfällungsreaktion
kann bereits im Gasraum der Zerstäubungs- und Aktivierungsvorrichtung
beginnen.
-
Während sie
in der Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung 14 behandelt wird, bildet die
Fasersuspension extrem feine Tröpfchen
und Teilchen, die von der Vorrichtung 14 aus in den inneren
Teil 34' des
sie umgebenden Gasraums verteilt sind. Die feinen Tröpfchen und
Teilchen werden in einem nebelartigen Fluss 36 hauptsächlich aus
dem gesamtem Bereich des äußersten
Käfigs
aus der Zerstäubungs- und
Aktivierungsvorrichtung heraus getrieben. Außerhalb der Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung können
die Ausfällungsreaktionen
für verhältnismäßig lange
Zeit fortgesetzt werden, wenn sich die Tröpfchen und Teilchen über einen
großen
Bereich des Ausfällungskessels
verteilen. Die behandelte Fasersuspension schlägt sich in einem am Boden des Ausfällungsreaktors
angeordneten Becken nieder und wird durch eine Röhre 20 aus dem Kessel
abgeleitet.
-
Die
Größe, Form,
Breite und Höhe
des Ausfällungskessels
kann so gewählt
werden, dass die aus der Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung heraus getragenen Tröpfchen und Partikel eine optimale
Verweildauer im Gasraum 34' des
Ausfällungsreaktors
haben. Die Verweildauer der Fasersuspension kann beispielsweise
dadurch verlängert
werden, dass die Höhe
des Ausfällungskessels 12 vergrößert wird,
so dass er turmartig gemacht wird.
-
Die
in dem Ausfällungsreaktor 10 stattfindenden
Prozesse können
auch dadurch kontrolliert werden, dass beispielsweise die Anzahl
der Käfige,
der Abstand zwischen den Käfigen,
der Abstand zwischen den Schaufeln in jedem Käfig oder die Schaufeldimension
und -anordnung angepasst werden.
-
Die
Fasersuspension, die vom Boden des Ausfällungskessels 12 abgelassen
wird, kann in den gleichen Ausfällungsreaktor
zurückgeführt oder
in einen anderen Ausfällungsreaktor
eingeleitet werden, um die Behandlung zu vervollständigen.
-
In 3 und 4,
die eine andere Vorbehandlungsphase illustrieren, sind der Ausfällungsreaktor
und seine dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechende
Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung an den geeigneten Stellen mit den gleichen Bezugszeichen
versehen, die in den 1 und 2 verwendet
wurden. Der zweite Ausfällungsreaktor 10 nach
der vorliegenden Erfindung, der in 3 dargestellt
ist, unterscheidet sich von den in den 1 und 2 dargestellten
hauptsächlich
dadurch, dass der Reaktor eine Zerstäubungs- und Aktivierungsvorrichtung 14 umfasst,
die mit einem eingeschlossenen äußeren Käfig 32 ausgestattet
ist, und dadurch, dass der Ausfällungsreaktor
keinen separaten Ausfällungsraum
umfasst, der sich über
die Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung hinaus erstreckt. Ein den 3 und 4 entsprechendes Verfahren
ist beispielsweise dann in geeigneter Weise verwendbar, wenn davon
ausgegangen werden kann, dass die Ausfällungsreaktionen genügend Zeit haben,
in der gewünschten
Weise bereits im Gasraum der Zerstäubungs- und Aktivierungsvorrichtung einzutreten.
-
In
einer Zerstäubungsvorrichtung
wie derjenigen aus den 3 und 4 umgibt
ein Gehäuse 40 den äußersten
Käfig 28'', das den Käfig umschließt. Ein
Auslass 42 zum Ablassen der behandelten Fasersuspension
aus der Vorrichtung wurde in das Gehäuse eingebracht. Die behandelte
Fasersuspension kann durch den Auslass 42 zu einer weiteren Behandlung
oder zu einem weiteren Verfahren geleitet werden.
-
Der
Reaktor nach 3 ist zur Verwendung in der
Aktivierung auch in solchen Fällen
geeignet, in denen die Ausfällungsreaktion
nicht in der Vorrichtung stattfindet. Sowohl der Ausfällungsreaktor
in 1 als auch der Reaktor in 3 können in
der Form einer Reihe von zwei oder mehr Reaktoren angeordnet werden. 5 zeigt
eine Gruppe von drei Ausfällungsreaktoren
wie denjenigen aus 3. In dieser Zeichnung werden,
da wo es passend ist, die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in
den vorhergehenden Figuren.
-
5 zeigt
drei Ausfällungsreaktoren 10, 10' und 10'', wobei die Ca(OH)2 enthaltende
Fasersuspension mit CO2-Gas behandelt wird,
um die Ca2+-Ionen zu karbonisieren, d. h.
um das CaCO3auszufällen. Die Reaktoren sind in
einer solchen Weise in Reihe geschaltet, dass die teilweise behandelte
Fasersuspension, die Fasern, ausgefälltes Karbonat und unausgefälltes Kalziumhydroxid enthält, aus
dem ersten Reaktor 10 aus dem Auslass 20 in den
Einlass 16'' des zweiten
Reaktors 10' geleitet
wird. Vom zweiten Reaktor 10' aus
wird die behandelte Fasersuspension jeweils aus dem Auslass 20 zu
dem Einlass 16'' des dritten
Reaktors 10'' geleitet.
-
Kohlendioxidhaltiges
Gas wird über
Rohre 18, 18' und 18'' in jeden der Reaktoren eingeleitet. Durch
den Einlass 18, wird kohlendioxidhaltiges Gas in den ersten
Reaktor eingeführt,
um die Ausfällungsreaktion
(Karbonisierung) und die Bildung von aktivem Kohlenstoff auf den
Fasern bereits in der Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung 14 zu beginnen. Das ausgefällte Kalziumkarbonat
schlägt
sich sowohl auf den Fasern als auch auf anderen Teilchen in der
Fasersuspension nieder. Karbonat fällt auch als separate Partikel
in der Fasersuspension aus. Das gleiche oder anderes kohlendioxidhaltiges
Gas kann durch die Rohre 18' und 18'' in den zweiten und dritten Ausfällungsreaktor 10' und 10'' eingeleitet werden, um die Ausfällungsreaktion
(Karbonisierung) zu vollenden. Das Gas wird durch die Auslässe 21, 21' und 21'' aus den Reaktoren ausgeleitet.
-
Die
in den Ausfällungsreaktor 10 eingeleitete Fasersuspension
kann vor dem Einleiten in den Reaktor in einem separaten, vor dem
Ausfällungsreaktor
angeschlossenen Aktivierungsapparat aktiviert werden. Der Aktivierungsapparat
ist vorzugsweise ein Durchflussmixer vom Stoßmühlentyp.
-
6 zeigt
einen zweite Ausfällungsreaktorgruppe,
die zwei in Reihe verbundenen Ausfällungsreaktoren 10 und 10' nach 1 umfasst.
Vor dem ersten Ausfällungsreaktor 10 gibt
es einen Aktivierungsapparat 44 von der Art eines Durchflussmixers, der
im Wesentlichen wie in 3 dargestellt strukturiert ist.
In diesem Aktivierungsapparat wird das in den Ausfällungsreaktor
eingeleitete Fasermaterial aktiviert. Gasförmiges Fällungsmittel wird jedoch nicht
in den Aktivierungsapparat eingeleitet.
-
Das
Fasermaterial wird durch das Rohr 46 von oben in den Aktivierungsapparat 44 geleitet.
Das aktivierte Fasermaterial wird durch einen Zwischentank 48 in
den ersten Ausfällungsreaktor 10 geleitet. Ein
ausfallendes Mineralmaterial, Kalziumhydroxid, kann durch ein Rohr 50 vor
dem Aktivierungsapparat 44 oder durch ein Rohr 55 nach
dem Aktivierungsapparat 44 zu der Suspension gegeben werden.
Im Zwischentank aus kann das Fasermaterial über einen vorgegebenen Zeitraum
unter alkalischen Bedingungen quellen.
-
Vom
Zwischentank wird die Fasersuspension, die Fasermaterial und auszufällendes
Mineralmaterial enthält,
durch ein Rohr 16 von unten in die Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung 14 eingeleitet. Das gasförmige Fällungsmittel,
normalerweise Kohlendioxid, wird zusammen mit der Fasersuspension
im die Vorrichtung 14 eingeleitet. Gas wird durch das Rohr 21 aus
dem oberen Teil des Ausfällungsreaktors
abgelassen, wobei das Gas typischerweise Dampf und Kohlendioxid
enthält.
Das Gas wird zur Weiterverarbeitung in den Gaswasch- und Kühlapparat 54 geleitet.
Das kohlendioxidhaltige Gas, das in dem Apparat 54 verarbeitet
wird, wird durch das Rohr 18 in den Ausfällungsreaktor 10 zurückgeführt. Die behandelte
Fasersuspension, die sich im unteren Teil des Ausfällungsreaktors
sammelt, wird von dort durch das Auslassrohr 20 abgeleitet.
-
Der
zweite Ausfällungsreaktor 10' in 6 arbeitet
im Wesentlichen wie der erste Ausfällungsreaktor 10.
Die aus dem unteren Bereich des ersten Ausfällungsreaktors 10 in
durch das Rohr 20 abgeleitete Fasersuspension, die normalerweise
die Fasersuspension, Kalziumhydroxid und ferner das ausgefällte Kalziumkarbonat
enthält,
wird durch das Rohr 16' von
unten in die Zerstäubungs-
und Aktivierungsvorrichtung 14' des zweiten Reaktors 10' eingeleitet. Aus
dem Wasch- und Kühlapparat 54 wird
kohlendioxidhaltiges Gas in den zweiten Reaktor 10' geleitet. Aus
dem Bodenbereich des zweiten Reaktors 10' wird eine Fasersuspension, die
im Wesentlichen bereits vollständig
behandelt ist und in der sich die gewünschte Menge Kalziumkarbonat
auf den Fasern abgesetzt hat, durch das Rohr 20' abgelassen.
Aus dem oberen Bereich des zweiten Reaktors 10' wird Gas abgelassen
und zur Rückführung in
den Gaswasch- und Kühlapparat 54 geleitet.
-
7 zeigt
eine dritte Gruppe von Ausfällungsreaktoren,
die aus drei Ausfällungsreaktoren 10, 10' und 10'' besteht, die in einer Reihe verbunden sind.
Die Reaktoren sind einer über
dem anderen montiert und die Fasersuspension wird von oben in die
Reaktoren eingeleitet. Der erste Reaktor 10 ist oben und
der dritte Reaktor 10'' ist unten,
so dass sich die durch die Reaktoren fließende Fasersuspension hauptsächlich abwärts bewegt.
Vor dem dritten Ausfällungsreaktor
wurden ein separater Voraktivierungsapparat 44 gemäß 6 und
ein Zwischentank 48 angeordnet.
-
Die
Vorteile dieser Erfindung umfassen das Folgende:
- – Die Fasersuspension
kann zur Ausfällung gleichzeitig
aktiviert und zerstäubt
werden,
- – die
Ausfällungsreaktionen
verlaufen extrem schnell, effektiv und vollständig und gute Resultate können bereits
mit einem Durchlauf durch den Ausfällungsreaktor erreicht werden;
- – der
Aktivierungsprozess ermöglichet
eine starkes und effektive Behandlung der Fasern, ohne die Fasern
jedoch insbesondere zu zerbrechen oder in einer anderen Weise zu
beschädigen;
- – der
Aktivierungsprozess kann reguliert werden;
- – es
wird eine extrem effektive Durchmischung der Fasersuspension, des
Mineralmaterials und des Gases erreicht, wodurch jede kleine Volumeneinheit
der Fasersuspension behandelt wird und wodurch in jeder Volumeneinheit
eine Ausfällungsreaktion
stattfindet;
- – es
kann zudem ein Niederschlag in die Fasern hinein beeinflusst werden;
- – die
Ausfällungsreaktionen
verbinden die Fasern miteinander und es kann davon ausgegangen werden,
dass die Stärke
des Papiers verbessert wird;
- – die
Ausfällungsreaktion
kann Tintenreste bedecken, die nach einer Tintenentfernung auf den
Fasern verblieben sind;
- – die
Ausfällungsreaktionen
können
anorganische und organische Partikel an die Fasern binden und diese
im Papier festhalten und
- – die
Ausfällung
ermöglicht
es Qualitätsmerkmale des
Papiers wie Brillanz, Stärke
und Opazität
besser als bisher zu optimieren;
- – die
Vorbehandlung kann zudem in einen kontinuierlichen Papierherstellungsprozess
integriert werden, in dem Papierfaserbrei aus der PCC-haltigen Fasersuspension,
die aus der Vorbehandlung gewonnen wurde, gebildet wird, wobei die Suspension
aus dem Stoffauflaufkasten in den Formbereich geleitet wird.
-
8 zeigt
schematisch ein Papierherstellungsverfahren. Aus dem Breibehälter M,
in welchen die Fasersuspension nach dem oben beschriebenen Vorbehandlungsverfahren
geleitet wird, wird das Fasermaterial über eine Verdünnung (beispielsweise den
Langgitterschacht P) zu einem Breiaufbereitungszubehör geleitet,
von wo aus der Papierfaserbrei in den Stoffauflaufkasten H und in
den Formbereich F eingespeist wird, wo die kontinuierliche, fortlaufende
Papierbahn gebildet wird.
-
Der
Zweck der im Folgenden Beispiel dargestellten Tests ist es, die
Karbonisierung des Faser/PCC-Produkts gemäß der Erfindung mit anderen dargestellten
Verfahren zu vergleichen. Der Zweck ist es, die Erfindung zu illustrieren,
nicht aber, ihren Anwendungsbereich einzuschränken.
-
Die
in diesen Testes verwendeten Materialien waren die gleiche Art von
maschinengemahlenen Pinienfasern zur Papierherstellung mit einer Konzentration
von 3,5%, Ca(OH)2-Schlick mit einem Feststoffgehalt von
17% und CO2-haltiges Gas mit einer ähnlichen
Zusammensetzung.
-
(K1)
Nach einem Verfahren gemäß der Erfindung
wurde ein Faser/PCC-Produkt durch das Mischen von Pinienfasern enthaltendem
Faserbrei mit Ca(OH)2-Schlick gebildet,
so dass ein Faser/PCC-Verhältnis
von 70/30 nach der Ausfällung erreicht
wurde, woraufhin die Faser/Ca(OH)2-Suspension
zwei mal durch den Ausfällungsreaktor
gemäß 1 gepumpt
wurde. Die Faser/Ca(OH)2-Suspension wurde
dann gemäß dem der
Erfindung entsprechenden Verfahren in der Form einer feinen Suspension
in das CO2-haltige Gas gepumpt. Ein Überschuss
von CO2-haltigem Gas wurde dann in die Vorrichtung
eingeleitet. Nach dieser Behandlung betrug der pH-Wert des Faser/PCC-Produkts 7.
-
(V1)
Zum Vergleich wurde ein Faser/PCC-Produkt mit einem verflüssigenden
chemischem Mixer gebildet, und zwar indem die Faser/Ca(OH)2-Suspension sechsmal durch den Mixer gepumpt
wurde. Ferner wurde überschüssiges CO2-haltiges Gas in den Mixer eingeleitet.
Unmittelbar nach dieser Behandlung betrug der pH-Wert des Faser/PCC-Produkts
7.
-
(V2)
Zum weiteren Vergleich wurde eine ähnliche Ausfällungsreaktion
wie im Test (V1) durchgeführt,
außer,
dass dem chemischen Mixer erlaubt wurde, sich zu verflüssigen,
und nur überschüssiges CO2-haltiges Gas in den Mixer eingeleitet wurde.
Die Faser/Ca(OH)2-Suspension wurde achtmal
durch den chemischen Mixer gepumpt. Unmittelbar nach dieser Behandlung
betrug der pH-Wert des Faser/PCC-Produkts 7.
-
(K1)
Der pH-Wert des gemäß dieser
Erfindung hergestellten Produkts betrug 7, und zwar selbst 24h nach
der Herstellung, was beweist, dass die Karbonisierung vollständig war.
-
(V1)
Der pH-Wert des nach diesem Beispiel hergestellten Produkts betrug
24 Stunden nach der Herstellung 10, was beweist, dass die
Karbonisierung nicht vollständig
war, sondern dass die Karbonisierung des Produkts einige Minuten
lang weiterlief, um die Karbonisierungsreaktionen zu vervollständigen.
-
(V2)
Der pH-Wert des nach diesem Beispiel hergestellten Produkts betrug
24 Stunden nach der Herstellung 11, was beweist, dass die
Karbonisierung nicht vollständig
war, sondern dass die Karbonisierung des Produkts einige Minuten
lang weiterlief, um die Karbonisierungsreaktionen zu vervollständigen.
-
In
all diesen Tests war die zur Karbonisierung nötige Zeit kurz, aber nur nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
war die Karbonisierung nach extrem kurzer Zeit vollständig, und
es wurde keine weitere Karbonisierung benötigt.
-
Durch
die oben angegebenen Beschreibungen und als Beispiele angegebenen
Beispiele soll der Anwendungsbereich dieser Erfindung nicht eingeschränkt werden,
sondern die Erfindung soll vielmehr innerhalb des Schutzbereichs
der im Folgenden angegebenen Patentansprüche in vielfältiger Weise
angewandt werden. Das Verfahren nach dieser Erfindung kann daher
verwendet werden in Herstellungsverfahren für Papier, Pappe oder Ähnliches,
in jeder anderen Vorbehandlung von Fasermaterial, das als Rohmaterial
zur Herstellung von Papier, Pappe oder Ähnlichem verwendet wird, um
die Fasern oder ihre Oberflächen
zu aktivieren, beispielsweise in der Art, dass sich ihre Fähigkeit
zur mechanischen oder chemischen Bindung verbessert, sich ihre Fähigkeit
zur mechanischen oder chemischen Bindung von Mineralmaterial verbessert,
aktive OH-Gruppen auf ihren Oberflächen gebildet werden und/oder
dass ihr Inneres (Lumen) geöffnet
wird, um unter anderem das Absetzen von Mineralmaterial in den Fasern
zu ermöglichen.
Das Fasermaterial wird dann in einem Durchflussmixer vorbehandelt,
der nach dem Stoßmühlenprinzip
arbeitet, und der
- – mehrere, typischerweise 3–8, am typischsten 4–6, konzentrische
Käfige
umfasst, die mit Schaufeln ausgestattet sind, wobei von den Käfigen wenigstens
jeder zweite als Rotor wirkt, wobei die diesen Käfigen benachbarten Käfige als
Statoren oder Rotoren wirken und wobei der Geschwindigkeitsunterschied
zwischen den benachbarten Käfigen
10–500
m/s, vorzugsweise 50–200
m/s, beträgt,
der
- – eine
Einleitungsvorrichtung zum Einleiten der Fasersuspension vorwiegend
in das Zentrum der gesagten Käfige
umfasst und der
- – einen
offenen äußeren Käfig umfasst,
der es der Fasersuspension ermöglicht,
radial nach außen durch
die Käfige
zu fließen,
um den Käfig
in verschiedenen Richtungen zu verlassen oder der einen äußeren Käfig umfasst,
der mit einem oder mehreren Auslässen
zum Ablassen der von den Käfigen
aus radial nach außen
fließenden
Fasersuspension ausgestattet ist.
-
Die
Vorbehandlung wird vorzugsweise dann ausgeführt, dann die Fasern aufgequollen
sind, beispielsweise durch die Zugabe von Ca(OH)2.
Die Vorbehandlung der Fasern gemäß dieser
Erfindung ist vor allem zur Aktivierung von Fasermaterial geeignet, bevor
das Fasermaterial in Kontakt mit reaktivem Mineralmaterial gebracht
wird, wobei dieses reaktive Mineralmaterial auf die Fasern ausgefällt werden soll.
Die Vorbehandlung gemäß dieser
Erfindung ist dennoch auch zur Verwendung in anderen Verfahren geeignet,
deren Ziel es ist, das Fasermaterial vorzubehandeln, um ähnliche
benötigte
Eigenschaften des Fasermaterials zu erreichen.
-
In
einem nach der Erfindung hergestellten Papier ist das Füllmaterial
PCC im Inneren des Fasergeflechts und im Inneren der Lumen „versteckt", und zwar in der
Art, dass es die Ausbildung von Bindungen oder die Blattbildung
nicht beeinflusst. Diese Art von Papier hat bessere Stärkeeigenschaften
als ein Papier, in dem das PCC von einem Mineral stammt, das dem
Papierfaserbrei als solchem zugegeben wurde.
-
Das
erfindungsgemäße 80 g/m2-Papier wurde mit einem PCC/Faser-Verhältnis von
30/70 hergestellt und das Referenzpapier war ein Papier, welchem
das PCC als normales Additiv zugegeben wurde. Das nach der Erfindung
hergestellte Papier hatte einen besseren Zugstärkeindex (19,3 -> 30,9) und Reißfestigkeitsindex
(7,0 -> 9,0). Die
Faltstärke
stieg von 6 auf 31.
-
Das
Papier hat zudem eine geringere Porosität (das Blatt ist dichter),
und eine verbesserte Opazität
und Formation als das Referenzpapier. Die Brillanz des Blatts ist
im Vergleich zu Papier, das die gleiche Menge von normalem Füllmaterial
enthält,
ebenfalls reduziert, da ein Teil des Füllmaterials „versteckt" ist.
-
Die
Faser in dem Papier, die mit PCC versehen ist und wie oben beschrieben
vorbehandelt wurde, enthält
vorzugsweise wenigstens 20% im Gewicht PCC im Trockengewicht der
behandelten Fasern, vorzugsweise 20–50% im Gewicht. Vorzugsweise
enthält
die Faser 20% im Gewicht PCC, beispielsweise 25%–50% im Gewicht, das in der
oben beschriebenen Weise auf die Fasern gebracht wurde. Der Papierfaserbrei
kann andere Fasern umfassen, wobei in diesem Fall der Anteil des
in der oben beschriebenen Weise eingebrachten PCC am Gesamtgewicht
des Papierfaserbreis entsprechend verringert ist. Bevorzugt ist
ein Papierprodukt, in dem alle Faserrohmaterialien in der oben beschriebenen Weise
vorbehandelt sind, in dem wenigstens 20% im Gewicht PCC, vorzugsweise
20% im Gewicht – 50% im
Gewicht, am besten wenigstens 25% im Gewicht, beispielsweise 25%
im Gewicht – 50%
im Gewicht, enthalten sind.
-
Das
PCC in dem gemäß der Erfindung
hergestellten Papier, das nach dem oben beschriebenen Verfahren
auf die Fasern aufgebracht ist, ist nanoskaliges, ausgefälltes Kalziumkarbonat
das typischerweise Teilchengrößen unter
100nm hat. Durch die Wahl der Ausfällungsbedingungen ist es möglich, die mittlere
Größe der Teilchen
und ihre Größenverteilung
zu beeinflussen.
-
Es
ist zudem möglich,
das nanoskalige Füllmaterial
in den vorbehandelten Fasern durch das Hinzugeben von anderen Füllmaterialien
zu ergänzen.
Das zusätzliche
Füllmaterial
kann beispielsweise normalgroßes
Füllmaterial,
beispielsweise separat ausgefälltes
PCC, oder ein chemisch unterschiedliches Füllmaterial sein.
-
Das
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Papier kann nach dem Trocknen der Papierbahn auf der
Papiermaschine entweder online oder in einem getrennten Endbearbeitungsprozess
fertig gestellt werden. Um die Oberfläche fertig zu stellen, kann
die Papierbahn beispielsweise geglättet werden. Eine gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellte Papierbahn kann, nach dem möglichen
Glätten,
als Druckpapier (beispielsweise SC-Papier) verwende werden, oder das Papier kann,
nach dem möglichen
Glätten,
online oder in einer getrennten Beschichtungsmaschine beschichtet werden
(beispielsweise LWC- Papier),
wobei in diesem Fall die Beschichtung als Druckoberfläche dient. Wenn
das Fasermaterial, auf welches in der Vorbehandlung das PCC aufgebracht
wurde, ein chemischer Brei ist, kann das hauptsächlich oder allein aus diesem
Brei gebildete Papier ein unbeschichtetes Feinpapier, beispielsweise
WFU, oder ein beschichtetes Feinpapier, beispielsweise WFC, oder
ein Kopierpapier sein. Diese Erfindung ist nichtsdestotrotz nicht
auf Druckpapier beschränkt,
sondern kann auf alle Papierprodukte angewandt werden. In den Patentansprüchen bezieht
sich der Begriff „Papier" auf alle elastischen,
faserbasierten Produkte, die ursprünglich in Form einer Bahn hergestellt
werden, unabhängig
von ihrem Grammgewicht, und zwar auch auf Pappe.
-
Zusammenfassung
-
Verfahren
zur Herstellung von Papier und Papier
-
Ein
in der Papierherstellung verwendeter Papierfaserbrei wird wie folgt
hergestellt: (a) das die als Rohmaterial für den Papierfaserbrei benutzten
Fasern enthaltende Fasermaterial wird in den Ausfällungsreaktor
eingespeist; (b) ein reaktives Mineralmaterial, beispielsweise Kalziumhydroxid
(Ca(OH)2), wird in den Ausfällungsreaktor
eingespeist; (c) das reaktive Mineralmaterial und das Fasermaterial
werden kombiniert, um in dem Ausfällungsreaktor und/oder vor
dem Einspeisen dieser Materialien in den Ausfällungsreaktor eine Fasersuspension
zu bilden; (d1) ein Gas in den Ausfällungsreaktor eingeleitet wird,
welches ein Fällungsmittel
zum Ausfällen des
Mineralmaterials, beispielsweise Kohlendioxid, enthält, um innerhalb
des Ausfällungsreaktors
einen Gasraum, der das Fällungsmittel
enthält,
zu bilden und (d2) die in den Ausfällungsreaktor eingespeiste und/oder
darin gebildete Fasersuspension in den Gasraum in kleinen Teilen,
beispielsweise in Tropfen und/oder Teilchen, die Feststoffe und/oder
Flüssigkeit
enthalten, verteilt oder zerstreut wird, wobei das ausgefällte Mineralmaterial
ein Füllungsmittel
auf den Fasern bildet; (e) die behandelte Fasersuspension wird aus
dem Ausfällungsreaktor
ausgelassen, der von der Fasersuspension gebildete Papierfaserbrei
wird mit einer vorgegebenen Konsistenz in den Formbereich der Papiermaschine
eingespeist, dem Papierfaserbrei wird dadurch Wasser entzogen, dass der
Brei durch eine wasserdurchlässige
Basis, beispielsweise ein Langgitter, abtropfen gelassen wird und
die resultierende Papierbahn wird getrocknet und einer Endbearbeitung
unterzogen, um das fertige Papierprodukt herzustellen.